..Jud. mach' Mores!"
Aus dem Reiche wird uns geschrieben:
In der alten Reichsstadt Frankfurt mußte jeder Jude, und fet es ein Greis, vor jedem Nichtiuden, und sei es ein Knabe, wenn der ihm dieses Wort zurief, den Hut abnehmen: ein Sinnbild frechen Uebermuts und kläglicher Entwürdigung, das mit anderem altererbtem Unrat von der französischen Revolution weggefegt wurde. Wer hätte geglaubt, daß nach anderthalb Jahrhunderten gleiche Erbärmlichkeiten wieder aufleben würde?
Zu den besonderen Gemeinheiten des Hitler- Systems ge hört seine abgrundtiefe Verlogenheit: hier die feige Ableugnung der Schandtaten- dort die hochtrachtende Phrase, die Eigenzucht und Roheit zu wunderbarer Gemütstiefe umfälscht. Wenn der Geschichtsschreiber, der einmal diese Blütezeit der Schuffe behandeln wird, den höchsten Grad der erreichten Nichtswürdigkeit darstellen will, dann wird er vielleicht die Schriftstücke wählen, in denen unter dem drohenden Gummiknüppel die amtlichen Körperschaften des deutschen Judentums alle an ihren Angehörigen verübten Gewalts und Schandtaten vor der Welt als„ Greuelmärchen" wegzulügen versuchen.
Ihnen mag man aber mildernde Umstände zurechnen, sie Hatten es mit einer Bande von Mördern und Henters knechten schlimmster Sorte zu tun. Sie durften damit rechnen, daß die Verweigerung der Lüge nicht nur ihnen, sondern auch Hunderttausenden ihrer Glaubensgenossen weitere Grausamkeiten und Mordtaten bringen werde. So wurden sie Lügner, glücklicherweise in so plumper Weise, daß alle Denkenden und das ganze Ausland die Lüge durchschauten. Was aber soll man von Juden sagen, die ohne solchen unmittelbaren Zwang sich an ihre Peiniger, an die Vernichter ihrer Existenz, die Schänder ihrer Ehre, herandrängen, um ihnen im„ dritten Reich" ihre Ergebenheit und Gesinnungsverwandtschaft zu versichern? Der Vorstand des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten bringt das fertig!
In einer Ausgabe der Bundeszeitung„ Der Schild", die der Erinnerung an den Kriegsausbruch 1914 gewidmet ist, vom Frontsoldaten des jüdischen Deutschen " wird zusammengestellt, was an Heldentaten", heldischer Gesinnung und Heldengesängen jüdischer Kriegsteilnehmer aus jenen Tagen, den heutigen Machthabern etwa gefallen fönnte. Nicht allein die Begeisterung für das menschenmordende Getriebe, die man als Ausdruck der Kriegspsychose etwa noch ihren damaligen seelischen Opfern zugute halten, rie aber bei denen, die heute sich damit nach oben empfehlen wollen, gutheißen darf, kommt darin zum Ausdruck der ganze Jargon, der heute im Volke der Denker bis in den Heiratsmarkt der Presse griert: jenes widerliche Gemisch von Denkverzerrung, Roheit und Sentimentalität, wird darin in vollendeter Weise angewandt. Wir erfahren da
Dr. Sack
Torglers Verteidiger an Branting
Paris, 28. August.( Inpreß.) Der sich gegenwärtig in Paris aufhaltende bekannte schwedische Rechtsanwalt Dr. Branting, der Mitglied des Untersuchungsausschusses zur Aufklärung des Reichstagsbrandes" ist, erhielt einen Brief von dem Rechtsanwalt Dr. Sack, dem Verteidiger des kommunistischen Reichstagsabgeordneten Torgler , in welchem es heißt:„ Ich erlaube mir. Ihnen ergebenst mitzuteilen, daß ich die Verteidigung des früheren Reichstagsabgeordneten Torgler in dem Reichstagsbrandstiftungsprozeß übernommen habe. Mir ist mitgeteilt worden, daß Sie zu dem Ausschuß gehören, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Ursache des Reichstagsbrandes aufzuklären. Ich würde Ihnen sehr dankbar sein, wenn Sie mir das Material, das zum Nachweis der Nichtschuld des Herrn Torgler dienen könnte, zur Verfügung stellen würden.
Sehr ergebenst gez.: Sad, Rechtsanwalt."
Natürlich!
Der 4. Strafsenat des Reichsgerichts lehnt Moro- Giafferi ab
Der berühmte Pariser Strafverteidiger, de Moro= Giaffert, hatte sich an das Reichsgericht gewandt und die Berteidigung der im Reichstagsbrandprozeß angeklagten Bulgaren Dimitroff , Popoff und Taneff beansprucht.
Der 4. Straffenat des Reichsgerichts hat dem Pariser Rechtsanwalt einen Beschluß unter dem Aktenzeichen 15. I seiner Dreiftigkeit wegen hier wörtlich mitgeteilt sei: 86/38 XII. 42/83 und XII Tagebuch 362/38 zugestellt, der „ Beschluß
In der Strafsache gegen
1. den Schriftsteller Georgi Dimitroff , zuletzt in Berlin , geboren am 18. Juni 1882 zu Radomir( Bulgarien ), 2. den Studenten Blagoi Popoff, zulegt in Berlin , geboren am 28. November 1902 zu Drjan bei Sofia ( Bulgarien ), 3. den Schuhmacher Wassil Taneff, zuletzt in Berlin , ges boren am 21. November 1897 au Gevgeli( Mazedonien ), wegen Hochverrats usw.
hat das Reichsgericht, 4. Straffenat, in der Sitzung vom 14. August 1938
beschloffen:
Der Antrag des Rechtsanwalts B. de Moro- Giafferi aus Paris auf Zulaffung als Wahlverteidiger der Angeklagten gemäß Paragraph 138 Abs. 2 Strafprozeßordnung wird abgelehnt. Auch abgesehen davon, daß der Antragsteller, wie aus der französischen Fassung seines Antrags an schließen ist, der deutschen Sprache anscheinend nicht mächtig ift, ist für seine Zulaffung neben dem bestellten Verteidiger fein Anlaß ersichtlich.
bei, daß manche der bekannten patriotischen Gedichte jener Ueberall
Tage von Juden gedichtet sind, die wohl nicht den„ Dank des Vaterlandes" von 1933 vorausgeahnt haben.
Das Schönste aber ist, wie sich die Bundesleitung auch in bie Denkart der heutigen Alleinpächter raffischer Deutsche gesinnung hineinversezt hat, wie der Kampf deutscher Juden nach dem Kriege gegen Chaos und Bolschewismus" gefeiert, die Freikorpshelden seit dem Fahnentragen der Kompanie Schlageter verherrlicht werden.
Die Bundesleitung lädt deshalb auch die Juden, die an den Kämpfen im Baltikum, gegen Spartakiften u. a. teil* genommen haben, in ihren Bund ein. Und der Bundesvorsitzende stellt gar dem Juden Marr den Juden Stahl gegenüber: einen Renegaten, der weil es dort an Röpfen eigenen Wachstums fehlte- der geistige Führer der Judenund Deutschlandfeindlichen preußischen Konservationen geworden ist.
Vor einiger Zeit erzählte man, die Leitung des Frontbundes habe ihren Kriegskameraden Göring die Gleich= schaltung des Bundes als eine besondere Säule, natürlich unter Preisgabe der antinationalen Elemente", ber Marristen und Zionisten, angeboten. Die Vorgänge in Nürnberg und anderswo zeigen, daß dieses hochherzige Anerbieten bisher noch ohne Erfolg geblieben ist. Vielleicht ist ihm nach dieser heldischen Kriegsnummer besseren Erfolg beschieden. Vielleicht wird es den Herrn Kameraden Dr. Löwenstein, Dr. Fraenkel usw. bald vergönnt sein, in einem Konzentrationslager Dienst zu tun, in dem nur noch jene undeutschen Nichtstuer zu Tode gemartert werden.
Man kann nicht von jedem verlangen, daß er Held und Märtyrer wird. Aber es gibt eine Grenze der Selbstentwürdigung, die kein Mensch von Selbst- und Ehrgefühl überschreitet, darf solche Juden, die sich den Verfolgern des Judentums, den Schändern des deutschen Namens an den Hals werfen!
Das sind die Juden, wie die Antisemiten fie haben wollen.
Sportilug
Poß, der große Theoretiker
Berlin , 28. Aug. Durch den Tod des Fliegers Poß verliert die Sportfliegerei einen ihrer besten Vorfämpfer. Poß, der im September 36 Jahre alt geworden wäre, hat sich bereits während des Krieges als Marineflieger durch Aufflärungsflüge außerordentlich bewährt. Zusammen mit dem Amerikaflieger Hauptmann Köhl hat er nach dem Kriege als erster Nachtflüge auf der Strecke nach WarnemündeStockholm durchgeführt. In der Oeffentlichkeit wurde er erstmalig durch seine waghalsigen Kunstflüge im Jahre 1927 bekannt, die er mit Fackelbeleuchtung während der Nacht ausführte. Poß war an allen Wettbewerbsflügen beteiligt. In den drei Europaflügen belegte er jedesmal den zweiten Plaz. Er galt als der große Theoretiker bei Wettbewerbs flügen, besonders bei den technischen Flügen, bei denen er immer hervoragend abschnitt. In Luftsportkreisen war bekannt, daß er alle Möglichkeiten bei diesen technischen Prüfungen wochenlang vorher auf dem Rechenschieber errechnete und schriftlich niederlegte, so daß er auch für den jungen Nachwuchs oft als Lehrer wirken konnte.
Der auf so tragische Art ums Leben Gekommene hinterläßt Frau und zwei Kinder.
Der Henker
wtb. Magdeburg, 28. August. Die jugendlichen Mörder Ristard Herbst und Hermann Ebeling aus Olvenstedt , die wegen Mordes an einer 69jährigen Kolonialwarenhändlerin zum Tode verurteilt worden waren, sind heute früh hingerichtet worden.
Ueberall Ablehnung na
Tonbern, 28. Aug.( Eig. Meld.) Wie alljährlich, sollte in Hoyer der Verbandstag der Vereine ehemaliger deut scher Soldaten im abgetrennten Gebiet abgehalten werden. Im Programm waren u. a. ein Umzug durch den Ort mit Fahnen und ein Gedächtnisgottesdienst. am Gefallenendenkmal vorgesehen. Während sich die Behörden bisher noch nie um diese Gedenkfeier gefümmert haben, hat der Polizeimeister Seidenfaden in Tondern nach Rücksprache mit dem dänischen Justizminister sowohl den Umzug durch Hoyer als auch den Gottesdienst am Gefallenendenkmal verboten. Die auswärtigen Gäste dürfen nicht mit Musik empfangen werden. Ein geschlossener Marsch zum Denkmal darf ebenfalls nicht stattfinden.
Solche Verbote sind von jedem Gesichtspunkt aus bedauerlich. Sie zeigen an, wie droß das dänisch - deutsche Mißtrauen ist. Wenn es vor einem Jahre noch anders war, so ist das jezige Verbot ein neuer Beweis dafür, wie das neue Regime die deutschen Interessen jenseits der Grenzen geschädigt hat.
Das Neueste
Der preußische Ministerpräsident hat den Generalfeld: marschall v. Madensen und den General d. J. Liz= mann zu preußischen Staatsräten ernannt, in Anerkennung ihrer großen Verdienste um das Vaterland in Krieg und Frieden und um ihre großen Erfahrungen weiterhin dem Staate nutzbar zu machen.
Gegen den bekannten Finanzmann Samuel Jnfull und 10 andere Personen ist von der Staatsanwaltschaft Chikago ernent Alage erhoben worden. An zuständiger Stelle wird erflärt, daß man sich auf Grund dieser neuen Klage um die Auslieferung Insulls durch die griechischen Behörden be= mühen werde.
Die vor einiger Zeit eingeleiteten Verhandlungen über den Abschluß eines Wirtschaftsabkommens zwischen Frank reich und der Sowjetunion sollen, wie man hört, zum Ab= schluß gekommen sein. Das Abkommen bezieht sich auf Be stellungen, die von der Sowjetunion in Frankreich gemacht werden sollen.
Oberft Lindbergh und seine Gattin trafen in ihrem Flugzeng Sonntag 17.15 Uhr in Kopenhagen ein. Zur Begrüßung hatte fich ein Empfangsausschuß, der sich aus Herren der amerikanischen Botschaft und Vertretern des dänischen Luft: fehrtministeriums zusammenfegte, eingefunden. Oberst Lindbergh und seine Gattin fuhren im Wagen durch die beflaggten Straßen zum Rathaus, wo sie vom Magistrat begrüßt wurden. Die Bevölkerung Kopenhagens bereitete ihnen einen herzlichen, begeisterten Empfang.
Die deutsche Kanalschwimmerin Lu Koch, die Samstag am Kap Gris Nez gestartet war, hat um 1 Uhr früh 1500 Meter vor der englischen Küfte erschöpft aufgegeben. Jetzt versucht eine österreichische Schwimmerin, Emma Faber, ihr Glüd. Sie startete am Kap Gris Nez vor Mitternacht.
Das Bundeskanzleramt hat die Verbreitung der Zeitungen „ Germania ", Berlin , Dresdener Nachrichten" samt Abendausgaben, Dresden , Rote Erde", Generalanzeiger, Dort mund, Bayerische Zeitung", München , Passauer Zeitung", Passau , und Reichenhaller Tageblatt", Reichenhall in Defter reich, für die Dauer von drei Monaten( Endtag 24, No= vember) verboten.
Der preußische Innenminister hat den Polizeirat Rompf aus Buer mit sofortiger Wirkung aus dem Dienst ent laffen. Rompf war ein führender sozialdemokratischer Funktionär. Gleichzeitig mit ihm find fünf Polizeibeamte fristlos entlassen worden. Ueber 30 Polizeibeamte aus dem Bezirk Necklinghausen wurden zwangsbeurlaubt.
Der amerikanische Vizestaatssekretär Raymond Moley hat am Freitag dem Präsidenten Roosevelt sein Rücktrittsgesuch unterbreitet, der den Rücktritt annahm.
BRIEFKASTEN
B. B. Antwerpen. Das war allerdings ein unangenehmer Emp fang für die Herren Hakenkreuzler. Ihrem Bericht über die Erleb nijje im Konzentrationslager sehen wir entgegen. Demnächst wird wehl noch dementiert werden, daß es überhaupt solche Lager gibt. O. 2. Besten Dank für den ausführlichen fämpferischen Brief. Sie können die Nachrichten der Deutschen Freiheit" stets mit gutem Gewissen verteidigen.
Stud. E. in Binche . Das Thema ist von uns wiederholt behandelt worden, vor einigen Tagen erst von einem Arzt aus Saargemünd . Wir verzichten daher auf den Abdruck Ihres Beitrages. Wie wir horen, sind eine Anzahl deutscher Aerzte für China verpflichtet worden.
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J. M., Paris . Ihre Mitteilung, daß an der Universität in Meriko ein antifaschistisches Blatt erscheint, ist interessant. Ihren Wunsch in unserer Zeitung zu erfüllen, ist unmöglich. Kairo . Ihre Grüße erwidern wir herzlich. Unserem Verlag war schon bekannt, daß auch in Aegypten die Deutsche Freiheit" ver langt wird. Demnächst wird sie auch dort zum Verkauf ausliegen. Auslanddeutscher. Ihre Anregung, unser Blatt in den östlichen Staaten, die in größerer Zahl deutschsprachige Volksteile beherbergen, zu verbreiten, begegnet sich mit unseren Wünschen. Auch in Siebenbürgen besteht Interesse für die Deutsche Freiheit". Mit Riga haben wir schon Verbindung. Dank und Händedruck.
S. P. K., Paris . Auf der Konferenz der Sozialistischen Arbeiter Internationale waren wir am Pressetisch nicht vertreten. Es hat uns auch niemand eingeladen. Die Gründe kennen wir so, wenig wie Sie. Vielleicht wünschte die Konferenzleitung feinen großen Widerhall in der Oeffentlichkeit.
Reisender K. Ueberall hören Sie beim Besuche Ihrer Kundschaft in Deutschland Klagen über Rückgang des Umsatzes. Nur die Liefe ranten von Uniformen, Lederzeug usw. für Arbeitsdienstlager und nationale Verbände seien vorübergehend zufrieden gewesen. Auch das lasse, wie Sie schreiben, schon nach. Sie haben sich von Ihrer Tour bessere Ergebnisse versprochen? Ja, lieber Freund, Sie hätten dem deutschen Rundfunk etwas weniger und uns etwas mehr glauben sollen. Dennoch: wir wünschen Ihnen bessere Geschäfte. Köln . Noch immer stehen hysterische Naziweiber als Boykottposten vor jüdischen Geschäften? Wir haben nichts anderes erwartet. Politischer Lyriker Luxemburg . Sie schreiben uns: Mit großem Interesse lese ich täglich in ihren„ Deutschen Stimmen"( rechts oben) das traditionelle Ge dicht. Es entwickelt sich, wie mir scheint, eine ganz neue politische Lyrik im Kampf gegen den Faschismus, die in den Gedichten von Freiligrath , Herwegh , Hoffmann v. FalIersleben und andern aus der deutschen Revolution von 1848 und aus den Jahren des Vormärzes viele Gegenstücke hat, ja sie in mancher Beziehung noch übertrifft, weil die heutige Generation realistischer dichtet. Haben Sie einmal daran gedacht, die besten dieser Gedichte in einem Sammelbändchen zu vereinigen? Das haben wir längst getan. Aber wir warten mit der Verwirklichung noch ein wenig, bis wir besser als heute die Spreu vom Weizen sendern können.
Luzern . Schön Dank! Aber den vortrefflichen Scherz hätten Sie schon vor zwei Monaten in der Deutschen Freiheit" lesen können. Saarbrücken . Geschäftsleute denunzieren wir nicht. Zumal, wenn die Anklage gegen sie anonym erfolgt.
Ober- Hofnarr in Saarbrücken . Ihre Schimpferei war heute mor gen eine angenehme Arabeske für unsern Redaktions- Alltag. Lassen Sie sich in Rüdesheim für Geld sehen, weil sie es uns anonym und feige einmal tüchtig gegeben haben.
Genf . Wir nahmen davon Kenntnis, daß sich das Subjekt Wolfgang Schwarz auch dort herumtreibt. Fragen Sie den Jämmerling mal, wie ihm war, als ihm in England seine Schande ins Gesicht geschrien wurde. Hat Hitler wirklich keine besseren Figuren für das Ausland zur Verfügung?
Zürich . Alles hatten wir erwartet, aber nicht, daß uns antisemitische Tendenzen nachgesagt werden. Der leider nicht ganz arische Redaktionskollege, der die Briefkastennotiz verbrochen hat, wird Ihren Brief in sein Banksafe legen, weil er hofft, daß ihm dieses Schriftstück doch noch zu einer Karriere im„ dritten Reich" verhelfen wird.
Wuppertal . Dort erzählt man sich, die Franzosen hätten uns ein palastartiges Bürohaus in Saarbrücken gebaut? Reifen Sie zu uns und sehen Sie sich den Wolkenkrazer an. Sie werden Ihren Augen nicht trauen. Sowas muß man wirklich gesehen haben. Bern und Lausanne . Wir danken für Ihre Mitteilung, daß dort die Exemplare der Deutschen Freiheit" zu früh vergriffen sind. Es wird das nötige veranlaßt werden.
Helveticus. Herzlichen Dant. Wir verwenden die Notizen gern und sind für Kommendes dankbar.
W. S. B., Straßburg . Die Glossen sind für uns nicht geeignet.
Verantwortlich: für die Redaktion Joh. Piz: Inserate Otto Kuhn, beide in Saarbrücken . Druck und Verlag: ..Volksstimme" G. m. b H., Saarbrücken , Schüßenstraße 5.
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Infolge vorgerücktem Alter ist die Direction- Général einer angesehenen und bedeutenden Gesellschaft vakant. Es kommen nur wirklich seriöse, ernstmeinende Reflektanten, die mindestens über ein Kapital von Fr. 200-250 000,- verfügen, in Frage. Es handelt sich um eine gesicherte, vertraglich bis zum Lebensende festgelegte Existenz mit einem Jahresgehalt von mindestens Fr. 60 000,-, welches sich noch von Jahr zu Jahr erhöht. Interessenten wollen ausführliches Schreiben unter Nr. 106 an die Expedition dieses Blattes richten. Etwaige Horcher oder Makler werden ignoriert.
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