Einzelbild herunterladen
 

Reichstag .

-

Berichterstatter Abg. Lieber( 8.) aus, daß das Drdinarium unverändert angenommen set.

"

"

-

-

höchstens

0

Schrift selbst geschrieben; sein Bruder, der Lehrer war, hat die Abg. Vielhaben( Reform- P.): Lorenzen hat das Original der Schrift überarbeitet. Wenn ich etwas faufter gesprochen habe, als der Vorredner erwartet hat, so liegt es daran, daß Seine kaiserliche Hoheit Prinz Heinrich sich der Sache angenommen bat. Das die Arbeiter, welche sich der Sozialdemokratie nicht an­schließen, malträtirt werden, kommt in jedem Betriebe beinahe vor. Naivität muß derjenige besißen, der Herrn Auer's Darstellung glaubt. Ich werde den Versuch machen und solche Fälle später Herrn Auer vortragen und abwarten, was er ausrichten und ob er Wandel in der Partei schaffen wird.

Renderingen. Diese Schiffe tönnen sonach ihre Haupt- Artillerie-Imüssen statt um 8 Uhr schon um 71/2 Uhr zur Arbeit tommen. G31 Es vier 32 Zentimeter- Hinterlader Von dem Fall Lorenzen ist in der gesammten Bresse der sos -garnicht gebrauchen und sind ist ihnen verboten, während der Einnahme des Frühstücks und genannten Ordnungsparteien gewaltiges Aufheben gemacht. Herr Demnach Fehlbauten. Die drei fofteten zusammen ohne Armirung Vesperbrotes die Arbeit zu unterbrechen. Steht das im Einklange mit Vielhaben hat den Fall allerdings mit außerordentlicher Bahmheit 10 Millionen Dollars oder 42,5 Millionen Mart. dem faiserlichen Erlasse, wonach die Arbeit so zu legen ist, daß sie behandelt; in der Presse hieß es dagegen, zwei Arbeiter seien von den Geboten der Sittlichkeit, den wirthschaftlichen Bedürfnissen 2c. den sozialdemokratischen Genossen von der Werft weggegrault worden, entspricht? Auf Denunziationen hin sind im Februar dieses Jahres weil sie gegen die Sagungen der Sozialdemokratie verstoßen hätten; Zivei Arbeiter, welche 5 bezw. 8 Jahre zur größten Zus auch der Arbeiter Keller, der ein von ihm hergestelltes Kunstwerk 197. Sigung vom 24. März 1897. 1 Uhr. friedenheit der vorgesetzten Werft gearbeitet haben, sofort dem Raiser geschenkt hat, sei von den Genossen drangsalirt worden. Am Tische des Bundesraths: von Bötticher, Graf entlaffen worden ohne irgendwelche Angabe des Grundes. Der Arbeiter Lorenzen Posadowsty, Hollmann. Arbeiter Lorenzen habe die Arbeit aufgeben müssen, Beide sind nicht vorbestraft. Als sie sich nach dem Grunde er: weil er den Hohn und Spott seiner seiner sozialdemokratischen Entsprechend dem Antrage der Geschäftsordnungs- Kommission fundigten, erklärte der Werftdirektor zunächst, er habe es überhaupt Mitarbeiter nicht ertragen fonnte, und er sei dann nach beschließt das Haus, dem schleunigen Antrage des Abg. Winterer nicht nöthig, ihnen darüber eine Auskunft zu ertheilen. Schließlich Magdeburg in eine Zuckerfabrik gegangen. Ich bin mit den Ver­wegen Einstellung des gegen den Abg. Simonis schwebenden Privat- fagte er doch, fie feien im Interesse der Werft entlassen hältnissen nicht genau vertraut und bedaure, daß der Vertreter flageverfahrens zuzustimmen und setzt darauf worden. Ein Arbeiter, der 19 Jahre thätig war, wurde Riels, mein Freund Legien, nicht anwesend sein fann. Als ich Die zweite Berathung des Reichshaushalts.Etats für entlassen, weil er denunzirt worden ist, daß er 1897/98, Etat der Marine verwaltung, Ordinarium fort. für seinerzeit von diesen Dingen las, fonnte ich mich eines Lächelns streifende Hafenarbeiter bei seinen Mitarbeitern eine Samme nicht enthalten. Hand auf die Brust! Ist auch einer unter Ihnen, Beim Gehalt des Staatssekretärs des Reichslung veranstaltet habe. Spizbuben, Trunkenbolden, Bummlern Herrn Vielhaben vielleicht ausgenommen, der glaubt, daß auf faiser Marineamts führt wird sieben Mal sieben Mal vergeben, wer aber an einer Arbeiter- lichen Werften ein Arbeiter so schußlos ist, daß er weggemaßregelt und ganze bewegung, wenn auch nur indirekt theilnimmt, der wird entlassen weggegrault werden kann, weil die Arbeiter einen Druck auf ihn aus­und nicht wieder eingestellt. üben?( Lachen rechts.) Wenn der eine oder andere von Ihnen das Abg. Herbert( Soz.): Für die traurige Katastrophe auf dem Die Werftarbeiter in Wilhelmshaven haben sich in einer loyalen glaubt, dann stellt er der Werftdirektion das denkbar schlechteste Panzer Brandenburg " hat man einige von den fleineren um Betition an den Ausrüstungsdirektor gewendet, nach 41/ 2jähriger Beugniß aus. Es ist einfach lächerlich. Ich gebe zu, daß Herr ein modernes Wort zu gebrauchen Handlangern auf die Bause eine anderweitige Klassifizirung der Löhne vorzunehmen. Die Lorenzen wahrscheinlich nicht sehr beliebt gewesen ist bei seinen Rollegen; Antlagebant gebracht. Die Originalzeichnung, die souft im Arbeitslöhne auf der Archiv des Vulkan aufbewahrt wird, war zufällig verschwunden, so Werft Wilhelmshaven betragen nur nach der Schmähschrift, für die er übrigens nur seinen Namen hergegeben 95 Mark gegen 99 Mark in Riel. daß die Sache nicht gründlich zu untersuchen ist. Angeklagt waren beiter in Wilhelmshaven baten un Die Ar- hat, die aber wirklich von Peter Schwuchow geschrieben ist, ist das be­105 Mark. Die Petition greiflich. Es ist doch nicht möglich, daß ein Arbeiter da, wo die strengste die Kupferschmiedemeister Freiberg und Schubart und ein Ingenieur ist in einem durchaus bescheidenen Ton gehalten. Sie ist gerichtet Disziplin herrscht und, wie ich anerkenne, auch herrschen muß, es Nicolaus. Der gleichfalls angeklagte Marinebaurath wurde felt an den Herrn Kapitän zur See, Freiherrn v. Lynker( Redner ver- nicht aushalten könnte vor Drangfalirungen und Chikanirungen famerweise freigesprochen auf die Ausführungen des Marine Baus liest die Petition). Es wird darin hingewiesen darauf, daß un feiner Kollegen. Stiel liegt doch in Deutschland , hat doch deutsche amts hin. Ich will davon absehen, warum man nicht andere höhere bestrafte Leute bereits 10 Jahre und länger immer noch in der Polizei, und wenn da behauptet wird, daß fünf, sechs Sozialdemo Beamte mit verantwortlich gemacht hat. In einer Stadt, wo die Worte dritten Matrosenklasse sind und geringe Aussicht haben, jemals in traten hinter ihm her gewesen seien und ihm auf die Absätze ge­,, Kampf für Freiheit und Recht" als grober Unfug bestraft werden, ist eine höhere Lohnklasse zu kommen. es erklärlich, daß die Staatsanwaltschaft nur keine Leute für das in der Marine gedient, sie sind Familienväter und haben führ Einzelne haben 4-6 Jahre treten hätten, so sind das Schilderungen, daß man das naive Ges Des luglück verantwvorlich machen konnte. Herrn Dr. Vielhaben besitzen muß, um das zit Der angeklagte Marine feinen Nebenverdienst. Sie bitten um Bersetzung in höhere Lohn- glauben. Das baurath Lehmann entschuldigte sich damit, daß er den Bau voll lassen. Unterzeichnet ist die Petition von 51 Petenten. Freiherr treibungen. ist einfach nicht wahr! nicht wahr! Das sind Ueber­E2 liegt natürlich das Syftem darin, alle ftändig zu überwachen gehabt und nicht genug Personal gebabt habe, v. Lyuter soll nun über diese Frechheit" der Arbeiter gang erboft fozialdemokratischen Arbeiter möglichst brotlos zu machen, um dieser Aufgabe zu genügen. Der Zeuge Admiralitätsrath gewesen sein. Er drohte, alle Unterzeichner sofort zu entlaffen, ein Ziel, das Sie, Herr Vielhaben, nicht erreichen werden; denn es Langner bestätigte das und erklärte, er würde einen Antrag auf begnügte sich aber damit, drei Maun Vermehrung der Beamten abgelehnt haben. In einem schon vorher und herauszugreifen find viel zu viel sozialdemokratische Arbeiter vorhanden, als daß fofort git entlassen. wandten Darauf abgegebenen Gutachten sagte der Admiralitätsrath Langner, daß Petenten vertrauensvoll sich die man sie entbehren könnte. Ich denke von der Werftdirektion in an den Ober Werftdirektor mit der Kiel und den Werftdirektoren überhaupt nicht so schlecht, daß ich Lehmann nicht die Verpflichtung gehabt habe, die Ausführungen Bitte, das etwaige Versehen der Arbeiter mit ihrer mangel- meine, sie könnten den Arbeiter nicht schützen. Aber wenn wirklich der Arbeit mit den Zeichnungen zu vergleichen, dazu habe er auch zu hasten Bildung zu entschuldigen und sie nicht so hart zu bestrafen. ein derartiger Terrorismus, gleichviel von welcher Seite immer, auch wenig Personal gehabt, die Verantwortung habe lediglich der Vulfan. Sie führen ihre nochmalige Beschwerde zurück auf eine Aufforderung von der meiner Parteigenoffen, ausgeübt würde, so würden ich Wenn die Marineverwaltung Millionen für neue Schiffe fordert, so des früheren Werftdirektors Bodenhausen, sich stets vertrauensvoll und meine Parteigenossen ihn auf das allerentschiedenste zurück. follten auch einige tausend Mart flüssig sein, um die Bau- Auss an ihre vorgesetzte Behörde zu wenden, ohne in Arbeitertreifen zu weisen.( Lachen rechts.) Beklagen Sie sich doch nicht über führung gehörig zu überwachen. Ein überwachender Beamter hat agitiren. Das haben die Leute gethan, und dafür sind sie ent- Terrorismus, Herr Vielhaben! Jore Partei verfolgt ja eine ganze überhaupt feinen Werth, wenn er nicht auch jede Kleinigkeit prüfen lassen worden. Und was erhielten sie für einen Bescheid Klasse von Mitbürgern mit dem Boykott und beschimpft sie.( Beifall tann. Warum hat die Marineverwaltung nicht einige tausend Mark vom Werftdirektor? Sie sollten zufrieden sein, daß die Strafe so bei den Sozialdemokraten.) für Beamtenstellen gefordert; hier handelt es sich um Leben und gnädig ausgefallen und daß nur 3 Mann entlassen feien. Nach dem Sicherheit der Matrosen, und eine Ratastrophe ist auch schwerlich faiserlichen Grlaß sollte ein Arbeiterschutz geschaffen werden, der es ausgeschlossen, wenn ein ernstes Gefecht stattfindet. Welche den Arbeitern ermöglichte, ihren Beschwerden und Wünschen Aus Berwickelungen hätten zum Beispiel entstehen können, wenn druck zu geben. Sollen die Werften Musteranstalten sein, dann wäre es diese Katastrophe sich ereignet hätte, als in Kreta der erste wünschenswerth, daß der Staatssekretär des Reichs- Marine- Amts, dem Schuß fiel! Warum ist in diefem Punkte die Marineverwaltung fie unterstehen, sich darüber äußerte, wie er sich zu diesen Vorgängen stellt. so tnauferig gewesen, während sie sonst bei Ausstattung von Schiffen, Es müsse dem Oberwerftdirektor in Wilhelmshaven von seiten des namentlich bei Rriegsschiffen nicht Inausert. Nach dem Gutachten Staatssekretärs beigebracht werden, daß er seine Arbeiter nicht so Sachverständiger hätte sich die Katastrophe nicht ereignet, wenn behandeln darf wie er 1888 die Nigger in Kamerun behandelt hat. vorher die Probe mit Kaltwasser stattgefunden hätte. Ich weiß nicht, Es handelt sich hier um tüchtige Arbeiter, die in der Marine, also ob die Marine verpflichtet gewesen wäre, erst eine derartige Probe dem Vaterlande gedient haben; das ist kein Dank des Vaterlandes. zu machen; nach den Gutachten ist die Katastrophe durch einen Die rigorosen Entlassungen stehen im Widerspruch zu den kaiserlichen technischen Fehler veranlaßt, und daher mußte auch der Bulkan " Erlassen und ich erwarte bestimmt, daß Remedur eintritt.( Beifall zivilrechtlich in Anspruch genommen werden. Die Verurtheilten sind bei den Sozialdemokraten.) zwar zu Festung begnadigt worden. Ich will nicht darüber reden, Kontre- Admiral Büchsel: Die Marineverwaltung wäre sehr warum sie nicht gänzlich begnadigt sind, aber alle, die dem Prozesse dankbar dafür gewesen, wenn der Vorredner, statt eine Nede zum gefolgt sind, wie ich, waren der Ansicht, daß diese Angeklagten Fenster hinaus zu halten, seine Beschwerden vorher der Marine freigesprochen werden müßten. Ich zweifle nicht an der Objektivität verwaltung zur Kenntniß gebracht hätte. Zweifellos hat sich die bes Gerichts, wundere mich aber, daß ein paar arme Teufel die Ober- Werftdirektion in dem Rahmen des Gesetzes gehalten, und ehe mann jene Aeußerung nur gethan hat, um sich zu decken. Das Abg. Auer( Soz.): Ich kann mir denken, daß der Zimmer­Sache für die anderen ausbaden müssen. Da die Unterstützung der ich die näheren Umstände kenne, muß ich annehmen, daß die Sache beweist bas Hinterbliebenen große Summen beansprucht, frage ich, ob die Ber sich nicht so verhalten habe, wie der Vorreduer vortrug.( Widerspruch meinte, Gegentheil von dent, was Herr Vielhaben daß Die Werftarbeiter als sich waltung den Vultan" zivilrechtlich verfolgen will, nachdem straf- bei den Sozialdemokraten.) Ueber die Entlassung von Leuten, die Werften aufspielen und Terrorismus ausüben. Uebrigens hat der Herren rechtlich seine Haftbarkeit festgestellt ist. fich beim Eingang zur Werft gedrängt haben, wird die Verwaltung das Lügen dem Arbeiter nichts geholfen, er hat sich nur in eine Kontre- Admiral Büchsel: Die Schuldfrage ist durch das Gericht Untersuchungen anstellen. Es scheint sich dabei doch um Disziplin unangenehme Lage gebracht. Jedenfalls steht er noch himmelhoch entschieden. Bezüglich der Beaufsichtigung der Bauten ist festzu- Widrigkeiten gehandelt zu haben. Wenn die anderen Arbeiter, von über diejenigen, die angeblich aus Furcht vor den Sozial stellen, daß der Auftrag an ein Wert eine Vertrauenssache sei; die denen die Rede war, ohne Kündigung entlassen sind, so müssen demokraten Stassenbeiträge leisten. Wenn Herr Vielhaben glaubt Marineverwaltung könne nicht jeden einzelnen Arbeiter beaufsichtigen; fie fich eines Vergehens schuldig gemacht gemacht haben. für die Güte der Arbeit hafte das betreffende Wert mit seinem Zimmermann haben. Ein mit seinen Ausführungen uns schrecken zu können, so iret er hat auf der Werst für die So Hamburger sehr. tief ganzen Renommee. Die Kaltwasserprobe hat bei dem betreffenden Hafenarbeiter gesammelt. Die Ober Werftdirektion ist voll- daß wir gute Lehren von ihm annehmen könnten.( Beifall bei den find wir noch lange nicht gesunken, Dampfrohre stattgefunden. Forcirte Fahrten finden in jedem Jahre fändig berechtigt, ihn zu entlassen, denn er hat auf der Sozialdemokraten.) statt, um verborgene Fehler zu entdecken. Die Ursache des Unglücks Werft agitirt.( Widerspruch bei den Sozialdemokraten.) Uebrigens liegt an dem Fehlen eines Sicherheitsringes. Die Schuldigen find hat der Zimmermann das gesammelte Geld nach seiner eigenen An- hältnisse der Marinezeichner ein. Abg. Werner( Reformp.) tritt für die Aufbesserung der Ver­auch bestraft worden, sie haben nicht etwa für die Fehler eines gabe für sich selbst verwendet.( Heiterkeit.) anderen büßen müssen. Kontre- Admiral Büchsel: Die einfache Erfüllung der Wünsche Das Gesuch um Lohnerhöhung ist uns nicht bekannt, weil der der Marinezeichner würde auf eine einmalige Gehaltserhöhung Vorredner uns seine Beschwerde nicht angekündigt hat. Der hinauslaufen. Wir wollen aber das Niveau ihrer Stellung heben; Ober- Werftdirektor wird sich streng nach den Vorschriften ge- wir haben strenge Bedingungen aufgestellt für die Annahme der richtet haben, denn die Marineverwaltung verlangt, daß jedem Zeichner. Die vorhandenen Zeichner, welche sich bewährt haben, Arbeiter sein Recht wird; sie versteht dabei feinen Spaß. werden befördert, auch ohne daß sie die neuen Bedingungen erfüllen. Wenn das Gesuch nichts anderes enthalten hat, als das, was der Borrebner mitgetheilt hat, und wenn sich dabei nichts anderes ab- doch auf dem rechten Mittelwege sich zu befinden. Die Sozialdemo Abg. Röficke( b. t. Fr.): Die Ober- Werftdirektion scheint mir gespielt hat, so ist es ausgeschlossen, daß deswegen Leute entlassen tratie spricht sehr für ihre Freiheit, aber Andersdenkenden gegenüber find. Gegen die Schlußbemerkung des Vorredners, daß der Ober- verfährt sie nicht in derselben Weise. Die Parteigenossen folgen der Werftdirektor deutsche Arbeiter wie Nigger in Ramerun behandelt Verleugnung des Terrorismus der sozialdemokratischen Führer nicht, hätte, muß ich protestiren auch in der Beziehung, als wenn der denn sie üben einen von keiner anderen Seite angewendeten Terro­Ober- Werftdirektor jemals Nigger in Ramerun unrichtig behandelt rismus aus. Da der Fall Lorenzen sich außerhalb der Werft abs spielte, so konnte die Direktion nicht einschreiten. Ich wünsche Beim Kapitel: Geldverpflegung verweist der Bericht Abg. Meger fordert die Regierung auf, nicht blos beim nicht, daß die politische Gesinnung, welche die Arbeiter außer erstatter Abg. Lieber darauf, daß die Verstärkung der Marine fich Ober- Werftdirektor, sondern auch anderweitig in Wilhelmshaven halb des Betriebes bethätigen, von der Betriebsleitung zum auf 920 Stöpfe, alfo auf 7 pt., belaufe. Erkundigungen einzuziehen, dann werde sie erfahren, daß die An- Gegenstand ihrer Aufmerksamkeit gemacht wird. Abg. Richter( frs. Wp.): Was hat Troß der großen Erhöhung gelegenheit der Eingabe wegen Lohnerhöhung genau so verlaufen denn das Gewerbegericht zu der unberechtigten Entlassung gefagt? des Personals habe ich in der Kommission mich vergeblich fei, wie er sie geschildert. ( Widerspruch bei den Sozialdemokraten: Giebt es nicht!) bemüht, einen Abstrich durchzusehen. Ich will meinen Wider Abg. Vielhaben( Reform- P.): Die Vorarbeiter der Werften Arbeitgeber tönnen doch Arbeiter, die ihnen nicht gefallen, entlassen. spruch martiren, der sich nicht gegen nicht gegen die Vermehrung find durchweg Sozialdemokraten. Redner verweist auf die Be- Das hat die Sozialdemokratie, früher wenigstens, anerkannt.( Buruf: der Schiffsbesagung wendete, sondern gegen die Erhöhung der see- handlung des Arbeiters Lorenzen seitens der Sozialdemokraten, wo Die Gründe angeben!) Ich halte den Arbeitgeber nicht für ver-; männischen Besatzung von Küstenbefestigung. Die Vertheidigung gegen die Werftdirektion nichts gethan habe. Daß man dem Lorenzen pflichtet, die Gründe für die Entlassung anzugeben. Redner bittet. der Küste sollte Sache des Landheeres fein und nicht der Matrofen gestattete, 1/4 Stunde später zur Arbeit zu kommen und 1/4 Stunde schließlich, über die Arbeitslöhne, die Ruhepausen u. s. w. eine artillerie und der Seeinfanterie. Wenn die Seeinfanterie auf den früher zit gehen, war eine große Schwäche der Werftdirektion. Statistit aufzustellen. Schiffen abgelöst wird durch die Matrofen, so müßte die Seeinfanterie Eine so militärisch organisirte Berwaltung hätte sich doch ihres Präsident v. Buol bittet die künftigen Redner, sich mehr an entsprechend vermindert werden. Arbeiters annehmen sollen. Die Organisation der Marine sollte den Etat zu halten. doch nicht weniger stramm sein als die der Sozialdemokratie. Wer bei der Sozialdemokratie muckt, fliegt hinaus.( Lachen bei den Abg. Rösicke zu. Korvettenkapitän Harms sagt die Erfüllung der Bitte des Sozialdemokraten.) Das hat sich bei dem Ausstand im Hamburger Hafen gezeigt. Die Leute, welche der eigenen Ueberzeugung folgen wollen, müssen vom Staate geschützt werden.

"

Auf eine Beschwerde des Abg. Kruse( natl.) bezüglich der Schulverhältnisse in Wilhelmshaven erklärt

Admiralitätsrath Herz, daß dort ein altes Schulgefeß von 1845 besteht, welches Schulsozietäten vorschreibt, denen auch die Militär­personen angehören.

Das Gehalt des Staatssekretärs wird nach weiteren Bemerkungen der Abgg. Lingens( 8.) und Fritzen- Düsseldorf ( 3.) bewilligt. Beim Kapitel Seelsorge" weist der Direttor im Reichs­marineamt Perels den Vorwurf zurück, der in der Bemerkung des Abg. Lingens( 8.) liege, dahin gehend, daß nicht genügend für die Seelsorge gethan werde.

Das Kapitel wird genehmigt.

Das Kapitel wird genehmigt.

Das nächste Rapitel betrifft den Betrieb der Flotte", wobei der Berichterstatter Abg. Lieber den Indiensthaltungsplan erörtert. Eine Debatte findet nicht statt.

Beim Kapitel Instandhaltung der Flotte" bespricht der Bericht erstatter Abg. Lieber auch die Verhältnisse des Werftbetriebes. In der Kommission habe es allgemeine Billigung gefunden, daß die taiferlichen Werften nicht bloß auf die Reparaturen beschränkt seien. Ein Drittel der Bauten werde auf ihnen vorgenommen, zwei Drittel auf den Privatwerften.

hätte.

V

Staatssekretär Hollmann: Die Ober- Werftdirektion in Wilhelms­ haven berichtet über die Entlassung des Zimmermanns, der Geld für die Hafenarbeiter gesammelt hat. Nach seiner Aussage hat er das Geld für sich gesammelt. Wir werden aber nicht versäumen, uns berichten zu lassen, wie dieser Fall liegt, und Sie werden volle Genugthuung bekommen.

Abg. v. Stumm( Rp.): Es wird mir schwer, der Mahnung des Präsidenten nachzukommen. Ich bin mit Herrn Rösicke eins verstanden, daß die Marineverwaltung auf die politische Gesinnung Staatssekretär Hollmann: Der Vorredner meinte, daß die der Arbeiter nicht sehen soll. Aber ich konstatire, daß ich die sozial Ober Werftdirektion in Riel ihre Autorität nicht gewahrt habe, demokratische Partei nicht für eine politische halte, daß ich diese als sie den Arbeiter Lorenzen nicht in Schuh nahm, als er seine deshalb nicht als gleichberechtigt ansehen tann. Wenn die Arbeiter Schrift gegen die Sozialdemokraten geschrieben habe.( Buruf: Er in öffentlichen Versammlungen agitiren und die Marineverwaltung hat fie gar nicht geschrieben!) Die Ober- Werftdirektion hat keine erfährt das, so muß sie darauf wirken, daß die Arbeiter außerhalb Abg. Menger( S03.): Ich möchte die Marineverwaltung bitten, Bolizeigewalt außerhalb der Werft. Immerhin haben wir uns der des Betriebes nicht agitatorisch auftreten, namentlich wenn sogar fich über ihre Stellung zu den Februar- Erlassen vom Jahre 1890 au Sache angenommen. Das Reichs- Marine- Amt hat die Ober- Werkmeister daran betheiligt sein sollen. Die Entlassung äußern. Es sind drei Werftarbeiter entlassen worden, weil sie Werftdirektion angewiesen, gegen die Arbeiter, welche den Lorenzen solcher Arbeiter und Vorgesetzten ist nicht blos Recht, beim Beginn der Arbeit, als schon die Thore geschlossen werden innerhalb der Werft belästigen, strenge vorzugehen. Die Dar- fondern Pflicht der Marineverwaltung. follten, sich hindurchgedrängt haben; ohne den Thatbestand stellung des Vorredners trägt viel Richtiges in fich. Wir wissen Terrorismus der Sozialdemokraten hat der Hamburger Ausstand Von dem näher zu untersuchen, ist einfach die Entlassung verfügt sehr wohl, wie schwierig es ist, einen von seinen Mitarbeitern viele Beispiele gezeigt. Wenn das Bestreben der Arbeiter, daß die worden. Darauf erging ein Werftbefehl, in dem es hieß, daß die bontottirten Arbeiter zu schützen. Wir werden nichts unterlassen, Organisirten nicht mehr mit den black legs zusammen arbeiten jenigen Arbeiter, die sich gewaltsam einen Zutritt zur Werft ver- was dazu beitragen kann, diesen Arbeiter zu schüßen. wollen, zur Wirklichkeit wird, dann sind die treuen loyalen Arbeiter schafft hätten, mit sofortiger Dienstentlaffung bestraft worden seien, Abg. Auer( Soz.): Die Behauptung, daß der Arbeiter die ge- überhaupt auf die Straße gefeßt. Diese treuen und loyalen und in dem die Erwartung ausgesprochen wird, daß die Beamten sammelten Beträge für sich selbst verwendet habe, sollte man nicht Arbeiter müssen deshalb in erster Linie geschützt werden. diejenigen unnachsichtlich zur Meldung bringen würden, deren Theil aufstellen, wenn man nicht voll und ganz die Beweise für deren die Sozialdemokraten die sämmtlichen Bauten für die Marine nahme an dem gewaltsamen Eindringen noch nachträglich bekannt Richtigkeit in ber Hand hat. Daran muß ich aber streichen, so haben sie kein Recht, darüber sich zu beschweren, daß geworden wäre, also eine offene Aufforderung zur Denunziation. im Augenblick mindestens zweifeln. Wie mir mein Freund Arbeiter entlassen werden.( Zustimmung rechts.) Ferner wird darin gesagt, daß die Schußmannschaft auf ihre Megger fagt, trägt die betreffende Sammelliste die Unter- Staatssekretär Hollmann: Die Marineverwaltung steht hin Berechtigung hingewiesen worden fei, in solchen Fällen schrift des Kontrolleurs, welcher das Sammelivesen zu kontrolliren sichtlich des Verhältnisses zu ihren Arbeitern auf dem Standpuntie von ihrer Waffe Gebrauch zu machen. Unterzeichnet ist hat. Und die Unterschrift wird nicht gegeben, wenn das Geld nicht der preußischen Verwaltung, den der Minister v. Berlepfch gekennzeichnet dieser Befehl von dem Ober- Werftdirektor von Schuckmann. abgeliefert ist. Ich darf wohl von der Loyalität der Herren von hat, wonach der Arbeiter auf sein politisches Glaubensbekenntniß nicht Bis zum Anfang dieses Jahres hatten in der Garnison - Waschanstalt der Marineverwaltung erwarten, daß sie die Sache nochmals unter geprüft werden foll; wenn er sich aber an der sozialdemokratischen die dort beschäftigten zahlreichen Frauen eine neunstündige Arbeits- fuchen lassen und dann, wie es sich bei Ehrenmännern von selbst Agitation betheiligt, so wird er entlassen. Wenn in den Worten des zeit. Anfang Februar oder Ende Januar ist diese Arbeitszeit laut versteht, das Unrecht an derfelben Stelle, wo es geschehen ist, Herrn v. Stumm ein Vorwurf liegen sollte, so muß ich das zurück­Werftbefehl auf 10/2 Stunden verlängert worden. Die Frauen wieder gut machen. weisen. Wir wissen ganz genau, was wir zu thun haben. Von einer

Wenn