Wird Irland   faschistisch?

Der Kampf de Valeras gegen die Blauhemden

Man schreibt uns aus Dublin  :

Auch in Jrland, das formal immer noch zum britischen Weltreich gehört, wenn auch praktisch davon nicht mehr viel zu merken ist, erhebt der Faschismus sein Haupt. Daß die jüngsten Ereignisse in Irland   auf dem Kontinent nicht so sehr beachtet wurden, ist verständlich. Dort bewegen größere und wichtigere Fragen die Gemüter, als der Kampf zwischen Fa schismus und einer höchst zweifelhaften kleinbürgerlichen Demokratie im unbedeutenden, dünn bevölkerten Irland  . Und doch sollte man die Augen auch vor Ereignissen nicht erschließen, die nicht gerade sensationell sind.

In Irland   besteht eine ernsthafte faschistische Gefahr. Ein entlassener Polizeikommandeur, General O'Duffy  , hat aus ehemaligen Reservistenvereinigungen und aus abenteuer­luftiger Jugend eine Privatarmee geschaffen, die Frische Nationalgarde.

Die Uniform ist nicht schwarz und nicht braun, sondern ein blaues Hemd. Diese Privatarmee ererziert, veranstaltet Auf­märsche und Demonstrationen und soll wie bisher noch jede faschistische Privatarmee die Bevölkerung durch Ein­schüchterung gewinnen.

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Das Programm O'Duffys ist typisch faschistisch: Die Par­teien sollen beseitigt werden, auch die rechtsbürgerlichen Parteien, die auch heute noch O'Duffy   umschmeicheln; die parlamentarische Demokratie sei unirisch und daher durch einen ständischen Aufbau zu ersetzen; regiert werden müſſe von oben nach unten und nicht von unten nach oben; das Eigentum müsse vor der kommunistischen Gefahr" geschützt werden; die wahre Freiheit liege in dem Gehorsam gegen einen Staat, der die altirischen Tugenden wieder zur Gel­tung bringen solle.

Also all die wohlbekannten faschistischen Phrasen, wobei O'Duffy   natürlich weiter nicht stört, daß es in Irland  überhaupt keine kommunistische Gefahr" gibt die Kommu­nisten haben im Parlament keinen einzigen Abgeordneten und im Lande keine nennenswerte Organisation schistenhäuptling stützt sich bei seinen Warnungsrufen auf gewisse agrarkommunistische Tendenzen kleinbürgerlicher Art im verelendeten Kleinbauerntum.

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Anfangs predigte O'Duffy   auch den Antisemitis mn 8, obgleich es in Irland   kaum Juden gibt; inzwischen hat er diesen Programmpunkt widerrufen, wahrscheinlich mit Rüdficht auf die öffentliche Meinung in England, die auf den Hitlerschen Antisemitismus bereits sehr stark reagiert hat.

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Nur in drei Punkten unterscheidet sich der irische Fa Tchismus vom italienischen und deutschen. Er stellt einmal den Kampf gegen die marristische Arbeiterschaft nicht in den Vordergrund nicht etwa aus Arbeiterfreundlichkeit, son­dern weil es in dem agrarischen Irland   überhaupt feine nennenswerte Arbeiterschaft und nur schwache Arbeiter­organisationen gibt; margistischen Kommunismus gibt es so gut wie überhaupt nicht, und die Frische Labour Party ist nur schwach und zudem mehr eine reformistische Gewerk­schaftspartei als eine revolutionäre sozialistische Partei. Diese aus der ökonomischen Struktur Irlands   herrührenden Umstände bringen es mit sich, daß der irische Faschismus seinen Hauptfeind nicht in der Arbeiterbewegung sieht, fon­dern in dem armen, verelendeten Kleinbürgertum und Klein­bauerntum, das zu wenig Land besitzt oder gepachtet hat. Dieses Kleinbauerntum und Kleinbürgertum bildet den größten Teil des irischen Volkes und sieht seine politische Vertretung in der heute regierenden Republikanischen Partei de Valeras. Hier liegen auch die Ursachen für die beiden anderen Verschiedenheiten des irischen Faschismus im Gegensatz zum italienisch- deutschen: der irische Faschismus fämpft nicht für wirtschaftliche Autarkie, sondern für engere

Fontamara

Wirtschaftsbeziehungen mit England; und der irische Faschis­mus ist politisch nicht in dem Maße nationalistisch, wie die Regierung de Valera, sondern wünscht eine politische Verständigung mit England. Diese Besonderheiten des irischen Faschismus sind aus der irischen Geschichte und der aus ihr resultierenden Wirtschaftsentwicklung zu erklären. Die zum Teil sehr fruchtbare Insel Irland   wurde schon frühzeitig von England erobert, die einheimische Bevöl­ferung wurde unterdrückt und ausgebeutet, wie selten Men­schen ausgebeutet wurden. In Nordirland   wurden die ein­gesessenen Bauern verjagt und ihr Land protestantischen Siedlern aus Schottland  ( die Iren sind fanatische Katho­liken) geschenkt; dieser Teil der Insel, die Provinz Ulster  , wurde dann zum Stützpunkt der englischen Herrschaft in Fr land. Im übrigen Teil der Insel wurde das Land englischen Feudalherren gegeben, die die Bauern entweder ganz ver­trieben und das Land zur Schafweide und zum Jagdgrund machten, oder die die einst selbständigen irischen Bauern zu hart geplagten, schwer fronenden Pächtern machten. Auch im Handwerk und Handel wurden englische Einwanderere be= vorzugt, das Aufkommen einer eigenen Industrie wurde gänzlich verhindert, zu den Universitäten hatten die tatho­lischen Fren überhaupt keinen Zugang. So wurde das irische Volk ins Elend oder in die Auswanderung getrieben. Vor etwa hundert Jahren begann unter liberalem Einfluß ein Umschwung in der englischen Politik. Katholiken wurden gleichberechtigt, die Pachtzinsen wurden herabgesetzt, irische Bauern erhielten Land zum Eigentum. Die irische Selbst­verwaltung aber konnte trotz einiger Versuche liberaler Re­gierungen( Gladstone, Asquith  ) nicht durchgesetzt werden. Die englischen Konservativen und die protestantischen reak­tionären Ulfterleute verhinderten es unter Gewaltandrohun­gen, wobei bei den Ulsterleuten nicht nur religiöse Motive maßgebend waren, sondern mindestens so sehr auch wirt­schaftliche; Ulster   ist nämlich das einzige kapitalistisch ent­wickelte Industriegebiet in Irland  , und die dort regierenden Rapitalisten fürchteten, in einer irischen Republik von einer antikapitalistischen kleinbäuerlich- kleinbürgerlichen Mehrheit ausgeplündert" zu werden. Als schließlich 1921 doch die irische Republik   geschaffen wurde, blieb Ulster ausgeschlossen. Bei Friedensschluß zwischen England und Irland  - nach einer Periode jahrzehntelangen blutigen Kleinkrieges- verstand die englische   Regierung geschickt, die inneririschen Gegenfäße auszunuzen. Sie schloß den Frieden mit den konservativen Elementen der Frischen Nationalpartei unter Cosgrave, die fich auf die wohlhabenden Bauern und Bürger stützte, also auf die Kreise des Befizzes. Diese Kreise waren froh, mit England Frieden schließen zu können und so von der ihnen peinlichen Bundesgenossenschaft mit den proletarisierten Kleinbauern und Kleinbürgern, die unter de Valeras Führung standen, loszukommen. Cosgrave  bewilligte England nicht nur einen Treueid der irischen Ab­geordneten für den englischen König, er bewilligte auch eine dauernde Zahlung an England als Abfindung für die ihrer Rechte" verlustig gegangenen englischen Großgrundbesizer. Kaum war der Friede geschlossen, da brach auch schon der Bürgerkrieg in Irland   aus. De Valera   suchte Cosgrave   mit Gewalt zu stürzen, die Frische Republikanische Armee, JRA. genannt, die aus den Freischärlern des Guerillakrieges gegen England gebildet war, war dabei seine Kampftruppe. Aber de Valera wurde geschlagen, er zog sich grollend zurück und nahm mit seiner Partei auch nicht die Parlamentasize ein, da er den Treueid nicht leisten wollte. Doch plötzlich besann er sich eines anderen, er leistete den Eid und fämpfte nun mit den Waffen der Demokratie, dabei freilich ständig gestützt und oft auch vorwärts getrieben von der in eine bewaffnete politische Kampftruppe umgewandelten JAR. Er fand rasch Zulauf aus den verelendeten Schichten. Nun griff Cosgrave

Er sprach. Aber niemand verstand ihn. Niemand begriff, worauf man eine neue Steuer gelegt hatte, worauf man überhaupt noch eine neue Steuer hätte legen können. Endlich hörte der Stadtmensch zu sprechen auf. Er wandte sich, weil ich am nächsten stand, zu mir und hielt mir einen ROMAN VON IGNAZIO SILONE   weißen Bogen hin, gab mir einen Bleistift und sagte:

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Marietta Sorcanera war selber da und versperrte die Türe der Wirtschaft mit ihrer riesigen Schwangerschaft, der britten oder vierten, seitdem ihr Mann im Kriege gefallen war. Er hatte ihr eine silberne Medaille und eine Pension Hinterlassen, aber nicht die drei oder vier Schwangerschaften. Die Sorcanera soll jedoch in der Nachkriegszeit, auf Grund des Ruhmes ihres Seligen, oft mit Personen von Stand zu tun gehabt haben. Einmal, bei einer würdigen patriotischen Feier in der Kreisstadt, hat sie an der Seite des Bischofs präsidiert. Damals war sie vor ihrer zweiten Niederkunft. In diesem Zustand hat sie immer unanständig und auf­fallend gewirkt. Der Bischof, der scharfe Augen hatte, fragte: Sie haben wohl wieder geheiratet, meine Liebe?" Sie ver­neinte. Der Bischof, sagt man, spielte dann erstaunt auf ihren Umfang an und Marietta, nicht darauf gefaßt, fand nur die Antwort: Ein Andenken des Helden."

Die Wirtin wußte also mit Standespersonen umzugehen. Daher lud sie den Fremden auch sogleich ein, sich an den Tisch zu setzen. Jener zog große Bogen aus der Tasche und legte sie vor sich hin.

Als wir die Bogen saben, waren wir unseren letzten Zweifel los. Die Bogen waren da, die neuen Steuerbogen. Blieb nur noch die Frage: welche Steuer?

Da fing der Fremde auch schon zu sprechen an. Wir er­kannten sofort den Städter. Von dem vielen, das er redete, verstanden wir wenig. Es gelang uns nicht, herauszufinden, um welche Steuer es sich handelte.

Da standen wir mit unseren Werkzeugen, den Hacken, den Karsten, den Schaufeln, der Schwefelspriße und mit Jacobo Losurdos Eselin. Es war spät geworden. Einige gingen weg. Venerdi Santo  , Giacinto und Papisisto gingen. Baldovino Sciarappa und Antonio Ranocchia hörten dem Gerede des Stadtmenschen noch etwas zu, dann gingen auch sie. Jacobo Losurdo wollte noch bleiben, aber die Eselin zwang auch ihn zum Aufbruch. So waren wir mit dem Städter schließlich nur noch vier.

,, Unterschreib!"

Warum unterschreiben? Wofür die Unterschrift? Von sei­nem ganzen Redeschwall hatte ich keine zehn Worte ver= standen. Aber wenn ich auch alles verstanden hätte, warum hätte ich unterschreiben sollen?

Der Stadtmensch wandte sich an den Cafone neben mir, schob ihm das Blatt zu, hielt ihm den Bleistift hin und sagte:

Unterschreib!"

Auch der rührte sich nicht. Der Stadtmensch wandte sich an den dritten Gafone, schob ihm das Blatt zu, hielt ihm den Bleistift hin und sagte:

Unterschreib! Fang du an... Nach dir werden auch die andern unterschreiben...!"

Es war, als hätte er an die Wand geredet. Niemand rührte sich. Wenn wir doch nicht wußten, worum es sich handelte, wozu dann unterschreiben?

Der Städter geriet außer sich. Der Ton seiner Stimme schien uns beleidigend. Er vermied jedoch von Steuern zu sprechen. Wir warteten gespannt darauf, aber er sprach von anderem. Plötzlich griff er nach der Reitpeitsche, die an der Lenkstange seines Rades hing und begann damit herumzu­fuchteln, daß er beinahe mein Gesicht streifte.

Sprich, sprich!," schrie er, Hund du, verdammter! Warum sprichst du nicht?... Warum willst du nicht unterschreiben?" Ich machte ihm begreiflich, daß wir keine Idioten seien. Ich machte ihm begreiflich, daß sein ganzes Geschwäß uns davon nicht abbringen könne, daß es sich um eine neue Steuer handle.

Wir haben verstanden," antwortete ich. Nur zu genau haben wir verstanden. Aber zahlen, zahlen werden wir nicht. Wir haben schon eine Steuer für das Haus, eine für den Weinberg, eine für den Esel, eine für den Hund, eine für die Weide, eine für das Schwein, eine für den Karren, eine für den Wein. Das genügt. Worauf wollt ihr denn noch Steuern legen?" Er schaute mich an, als hätte ich chinesisch geredet. Wir sprechen und verstehen uns nicht,"

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zur Gewalt. Er wollte die ihm bedrohlich erscheinende JRA. und damit indirekt de Valera treffen. Er peitschte ein Son­dergesetz durch, wonach jede Organisation verboten werden fonnte, wonach die Pressefreiheit in gewissem Umfange ein­geschränkt werden konnte und wonach Militärgerichte mit unbeschränkter Strafgewalt von Geldstrafen bis zur Todesstrafe- eingesetzt werden konnten. De Valera   kämpfte leidenschaftlich gegen dieses faschistische Gesetz im Namen der Demokratie. Es kam zu Wahlen. De Valera   siegte. Mit Hilfe der kleinen Labour Party   konnte er regieren. In einer zweiten Wahl machte er sich auch von der Labour Party   un­abhängig. Aber nun, wo er in der Macht war, hob er nicht etwa das Terrorgesetz auf, freilich wandte er es zunächst auch nicht an. Er begann vielmehr seinen Kampf gegen England. De Balera kündigte einseitig den Treneid auf, er vers weigerte auch weitere Zahlungen an England. Und er ar: beitete wirtschaftlich auf Autarkie hin. England antwortete mit einer Sperre gegen irische Waren.

Das traf in erster Linie die besser gestellten Bauern, die bis­her Vieh und Gemüse nach England ausgeführt hatten. Und hier liegt die Wurzel des irischen Faschismus. Da das Groß­bauerntum und das mit ihm verbündete besitzende Bürger­tum fürchtet, auf demokratischem Wege de Valera nicht mehr loszuwerden und dadurch die englischen Märkte nicht wieder­gewinnen zu können, warf es sich dem Faschismus in die Arme; und deshalb ist der irische Faschismus nicht so natio= nalistisch, sondern sucht die politische und wirtschaftliche Zu­sammenarbeit mit England. In O'Duffy   fand das Groß­bauern- und Bürgertum den Organisator, der die Wirts schaftsinteressen hinter idealistischen Phrasen zu verbergen versteht.

De Valera   wehrt sich mit Energie gegen O'Duffys Faschiss mus. Er hat das von ihm einst so befehdete Sondergesetz Cosgraves aus der Schublade herausgeholt und wendet es nun gegen O'Duffy  , hinter dem sich Cosgrave   verbirgt,

an.

Die Blauhemdenarmee wurde verboten, nachdem sie sich um spezielle Verbote von Aufmärschen nicht gekümmert hatte, alle Rundgebungen O'Duffys sind gleichfalls verboten, aus der JRA. wird eine Hilfspolizei rekrutiert, das Kriegs­gericht mit unbegrenzter Strafvollmacht ist eingesetzt und be= steht aus Offizieren der irischen Armee. De Valera   bekämpft den Faschismus mit den Waffen des Faschismus. Freilich ist die Demokratie de Valera auch kaum Herzenssache. O'Duffy   stellt sich harmlos, und mimt, wie einst Hitler  , den Legalen. De Valera   fragt mit Recht, warum er dann eine Privatarmee aufstelle, es gäbe zwar Wölfe im Schafspela, aber von einem Schaf im Wolfspelz habe man noch nichts gehört.

Die nächste Zeit muß erweisen, ob de Valera die Verwals tung der Polizei feft genug in der Hand hat, um den Kampf durchzuführen. Vorläufig hält er sich noch zurück, da er nach Möglichkeit vermeiden möchte, Märtyrer zu schaffen, die in der blutigen Geschichte Irlands   eine so große Rolle spielen.

Die JRA. ist ein Fragezeichen, sie unterstüßt zwar vorläufig de Valera, aber er ist ihr noch zu gemäßigt, und sie lieb­äugelt auch start mit antiparlamentarischen Jdeen, nur daß fie der Großbauern- und Großbürgerdiftatur O'Duffy   eine Kleinbauern­entgegensetzen und Kleinbürger- Diktatur möchte. Die Arbeiterklasse zählt ja in Irland   nicht als Macht. Wird Irland   nun zur Beute des offenen oder versteckten Faschismus werden? Und welchen Charakter wird dieser Faschismus haben? Steht dem vielgeprüften Land eine neue Periode blutigen Bürgerkrieges bevor? Jedenfalls ist das nicht fapitalistische Irland   in den Strudel der kapitalistischen  Krise gerissen worden.

sagte er entmutigt. Wir sprechen die gleiche Sprache und sprechen sie doch nicht."

Das stimmte. Ein Städter und ein Cafone können sich nicht verstehen. Und wenn er sprach, sprach er als Städter und konnte nicht aufhören, ein Städter zu sein, er konnte nur als Bürger sprechen. Aber wir waren Cafoni, wir verstanden alles als Cafoni, das heißt auf unsere Art. Tausendmal habe ich dies in meinem Leben erfahren: Städter und Casoni sind zwei ganz verschiedene Dinge. In meiner Jugend bin ich in Argentinien   gewesen, in den Pampas, dort hab ich mit Ca­foni aller Rassen, von den Spaniern bis zu den Indianern gesprochen, und wir verstanden uns, als wären wir in Fonta­mara. Jeden Sonntag aber unterhielt ich mich mit einem vom Konsulat geschickten Städter, wir verstanden uns nie; oft sogar verstanden wir genau das Gegenteil.

Somit war ich keineswegs verwundert, als der Stadt­mensch von neuem zu erklären anfing, daß er überhaupt nicht von Steuern geredet, daß er nichts mit Steuern zu tun habe, daß er aus einem andern Grund nach Fontamara ge= kommen und daß überhaupt nichts zu bezahlen sei.

Da es mittlerweile recht spät und dunkel geworden war, zündete er ein Streichholz an. Dann zeigte er einem nach dem andern die Bogen. Sie waren wirklich weiß. Es waren feine Steuerbogen. Sie waren weiß. Nur oben stand etwas. Der Stadtmensch zündete nun zwei Streichhölzer an und zeigte uns, was da geschrieben stand:

Die Unterzeichneten bestätigen, daß fie dem Hauptmann der Miliz Cavaliere Pelino nach Kenntnisnahme des Obigen ihre Unterschrift freiwillig und voll Begeisterung gegeben haben."

Der Cavaliere Pelino sei er, sagte er uns. Die unterzeichneten Bogen würden an die Regierung gehen.

Er hätte diese Bogen von seinem Vorgesetzten erhalten. Gleiche Bogen wären von anderen Kollegen in andere Dör­fer gebracht worden. Es wäre also nichts besonderes für oder gegen Fontamara, es wäre für alle Dörfer. Es handle sich um eine Eingabe an die Regierung, fagte er. Die Ein­gabe benötige vicle Unterschriften.

( Fortseßung folgt.)

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