,, Germanische Horden"
Die Sprache eines italienischen Senators
Das italienische Komitee Italien- Frankreich" hat gestern zu Ehren seiner französischen Gäste ein Bankett veranstaltet, an dem der Graf von Chabrun, der Graf Senni und mehrere Persönlichkeiten des französischen und italienischen diplomatischen Korps teilnahmen. Beim Dessert nahm Senator Borletti, der Präsident des italienischen Komitees, als erster das Wort. Er erklärte, daß er zuerst gezögert habe, als Mussolini ihm die Präsidentschaft des italienischen Komitees anbot. Er ist sich aber bewußt geworden, daß seine Aufgabe leicht sein werde:
„ Es hat zwischen Frankreich und Italien Meinungsverschiedenheiten und Mißverständnisse gegeben, aber es gibt auch Gemeinsamkeiten. Es gibt zunächst die Verwandt= schaft der Sprache und die Verwandtschaft des Blute 8.
AI8 Frankreich von den
germanischen
Horden überflutet wurde, zerbrach Italien die Retten eines Bündnisses um des Rechts und der Gerechtigkeit willen; das Blut sprach. Es gibt auch eine Ueberlieferung, die Frankreich immer geachtet hat: den edlen Geist Roms, als dessen Abkömmling es sich fühlt. Für diese Haltung werden wir ihm immer dankbar sein. Es gibt Mißverständnisse, es wird immer irgendwelche geben, denn sie sind durch unsere Verwandtschaft bedingt. Wir sind kein junges Volt. Wir haben euch immer geliebt, weil wir uns schon immer gekannt haben. Ihr habt uns geliebt, ohne uns zu kennen. Lernen Sie uns fennen, meine Herren..."
Sodann brachte Senator Borletti, nachdem er Dante und Viktor Hugo attiert hatte, seine Wünsche für die französisch englische Einigkeit aus.
Faschismus und Rasse
Seitdem der Popolo d'Italia" seine bissigen Bemerkungen über die Sterilisation der Minderwertigen veröffentlicht hat, ist die italienische Preffe gegenüber dem deutschen Nassenfanatismus freier im Ausdruck und im Urteil. So widmet die„ Stampa" der rassischen Mystik einen Artikel aus der Feder ihres Berliner Korrespondenten, in dem sie sich gegen die theoretische Identifizierung von Rasse und Nation, wie sie der Hitlerismus lehrt, wendet: „ Der Begriff der Nation kann nicht mit dem der Rasse übereinstimmen. Die Raffe ist nur das Blut. Sie kann lediglich einer materialistischen, zoologischen Lehre zugrunde gelegt werden. Dagegen stellt die Nation, in die fich im Laufe der Jahrhunderte Rassen eingeschmolzen haben, den Geist dar. Es ist da fein Raum für eine Raffepolitik im Rahmen eines modernen Staats.
Hitler wird niemals dahin gelangen, eine Lehre wissenschaftlich zu begründen, die fich in allen Punkten auf eine irrige Auffassung der Tatsachen und der Ideen stützt."
Erinnern wir uns bei dieser Gelegenheit an das Wort Menan, der sagte, daß die Verwirrung der Ideen von Rasse unb Nation den Ausammenbruch Eurovas herbeiführen würde.
Todesstrahlen- ein Schwindel
Durch ble gange gleichgeschaltete Presse ging die Nachricht von der Entdeckung der Todesstrahlen", die für die Entente- Mächte eine neue wichtige Kriegswaffe bedeuteten und daher Deutschland zwingen, aufzurüften. Nun zeigt sich dte ganze Angelegenheit als bewußter Schwindel. Das Laboratorium, in dem man angeblich mit den Todesstrahlen experimentierte und das in einer ganzen Reihe deutscher Beitungen und Zeitschriften abgebildet wurde, ist in Wahrhett der Senderaum des österreichischen Senders Bisamberg . Dte offtstelle Zeitschrift der österreichischen Radio- VerkehrsAG. deckt den Schwindel in einer Briefkastennotiz auf. Sie lautet:
-O
G. M., Düsseldorf . Wir glauben gerne, daß Sie einigermaßen überrascht waren, als Sie in Heft 33 des 2. Jahrgangs der Düsseldorfer Zeitschrift Neue Post" die Abbildung auf Seite 6 betrachteten. Dort wird ein aufsehenerregendes Interview mit Prof. Dr. Pearsfteld aus Cincinnaty veröffentlicht, das sich mit dem Geheimnis der Todesstrahlen" beschäftigt. Das Bild zeigt das Labora= forium, in dem die Todesstrahlen erzeugt wurden.
Es scheint sich in der Tat um einen Aufsatz zu handeln, der am 1. April hätte erscheinen sollen und nun verspätet in der Augusthige als Zeitungsente das Schwimmen hätte lernen sollen. Wahr ist daran nur die Tatsache, daß es wirklich möglich ist, im ganzen großen Gebäude sämtItche Explosions- und Elektromotoren mit einem Schlage auszuschalten; allerdings nicht durch Todesstrahlen, sonder durch Umlegen des Generalausschalters. Denn das Bild zeigt nämlich in Wirklichkeit den Sendersaal unseres Bisambergsenders, wie Sie durch Vergleich mit unserem Sonderheft Bisambergsender"( Heft 35 dieses Jahrgangs unserer Zeitschrift Radio- Wien", Seite 19, Abb. 1) sofort sehen können.
( Aus der Zeitschrift( Nr. 51) Radio- Wien".)
Ein unwürdiges Spiel
h. b. Das famose Gesetz zur Wiederherstellung des Berufs beamtentums , das man getrost Gesetz zur Errichtung der nationalsozialistischen Futterkrippe" hätte nennen sollen, hatte ein außerordentlich unwürdiges Schauspiel zur Folge. Ueber zweihunderttausend Beamte wurden durch dieses Gesetz gezwungen, ihre Teilnahme an Frontgefechten nachzuweisen. Das war nicht leicht, da nach dem Zusammenbruch 1918 nicht immer ordnungsgemäße Militärpapiere an die Kriegsteilnehmer ausgehändigt wurden. Man hatte damals andere Sorgen.
So wurde in Spandau eine Zentralnachweisstelle für Frontkrieger eingerichtet, bei der im Mai 20 000, im Juni 30 000, im Juli 50 000 Anfragen einliefen. Insgesamt mußten wie gesagt über 200 000 Gesuche um Bescheinigung der Frontfriegerschaft erledigt werden.
Es war uns nicht möglich, in Erfahrung zu bringen, wieviele Gesuche abschlägig beschieden wurden, um den braunen Heimkriegern nicht gar zu viel Beamtenstellen vorzuenthalten.
Streng arische Milch
Unter der Ueberschrift„ Gegen geschäftliche Beziehungen mit Juden" meldet Wagners Südwestdeutscher Nachrichtendienst aus Schotten:" In einer außerordentlichen Generalversammlung der hiesigen Molkereigenossenschaft Hoherodstopf wurde u. a. einstimmig beschlossen, jedes Mitglied aus der Genossenschaft auszuschließen, das fünftig mit Juden in geschäftliche Beziehungen tritt."
Röhm gegen braune Mucker
Der oberste SA.- Führer rüffelt seine Untergebenen
Jede Zeitung hat manchmal unverdientes Glück. Wir verzeichnen die Tatsache, neuerdings von amtlichen natio= nalsozialistischen Stellen nicht minder amtlicher
zuschriften gewürdigt zu werden. Jedenfalls empfinden wir so den folgenden Brief:
Sehr geehrte Schriftleitung!
In der Anlage finden Sie einen Erlaß des Stabschefs, der anfangs nicht veröffentlicht werden sollte. Mein Mann, der mit dem Stabschef gut befreundet ist, hat soeben nach längerer Rücksprache mit ihm die Ermächtigung erhalten, diesen Erlaß der deutschen Presse zu übergeben. Sie erhalten somit aus erster Hand ein Dokument, das die kluge und großzügige Denkart des Stabschefs in furzem, militärischen Stil dartut. Mit besten Grüßen
gez. Magda Amann Charlottenburg, Riehlstraße 6 A, Tel. Westend 1841. Diesem Brief lag, mit der Bitte um Abdruck, folgender Befehl Röhm 3 bei: Der Oberste SA.- Führer Ch. Nr. 1499/83
Betreff: Ausbreitung des Muckertums.
Offenbar in Ermangelung anderweitiger awed mäßiger Betätigung widmen fich Einzelpersön lichkeiten und„ Bünde " der selbstgestellten Aufgabe, das deutsche Volt, fittlich zu erneuern".
Solange diese Erneuerer als Privatpersonen in Broschüren oder in einer willfährigen Presse ihre Hochziele fünden, mag das hingenommen werden; Schaden entsteht erst dann, wenn folche Persönlichkeiten unter Berufung auf staatliche oder parteiamtliche Befugnisse diefen Sportausüben. Daß dies der Fall ist und daß das Muckertum in lezter Zeit ge= radezu Orgien feiert, ist unbestreitbar.
So werden z. B. für den Anzug und das Verhalten in den Badeanstalten die unsinnigsten Bestimmungen gefordert.
Der deutschen Frau wird verboten, sich zu pudern oder in Lokalen zu rauchen; in den Großstädten sollen alle irgendwie aus dem Spießerrahmen fallenden Ver: gnügungsstätten ausgerottet werden; gegen die sogenannte " Prostitution" wird ein Kampf geführt, der ebenso heuchTerisch in seinem Wesen, wie brutal in seiner Durchführung ist und vom Standpunkt der Volksgesundheit aus, unheilvoll in feinen Auswirkungen sein wird.
Dies alles geschieht vorgeblich im Gefühl heiliger Verant wortung für das Wohl des Voltes; in Wahrheit sind es seit Jahrhunderten immer wieder geübte Befriedigungsversuche von Heuchlern, Mudern und Trägern verdrängter Komplege.
Aus mir vorliegendem Material ist mir nur zu gut be: tannt, wie gerade bei manchen, die in dieser Richtung als Sittenverbesserer hervorgetreten sind, die Praxis von der Theorie abweicht.
Ans der jüngsten Zeit liegen mir neue Meldungen vor, daß auch SA.( SS .) Führer und Männer sich
"
öffentlich zu Moralrichtern aufgeworfen und weibliche Personen aus oben genannten Gründen in Badeanstalten, Gaststätten oder auf der Straße belästigt, beschimpft, ia sogar mißhandelt haben.
Ich will das Úeberhandnehmen derartiger, oft geradezu lächerlicher Auswüchse von Prüderie und Schlimmerem zum Anlaß nehmen, um einmal eindeutig festzustellen, dak die deutsche Revolution nicht von Spießern, Muckern und Sittlichkeitsaposteln gewonnen worden ist, sondern von revoz lutionären Kämpfern.
Diese allein werden sie auch sichern.
Die Aufgabe der SA. besteht nicht darin, über Anzug, Gesichtspflege und Kenschheit anderer zu wachen, sondern Deutschland durch ihre freie und revolutionäre Kampfge: finnung hochzureißen.
Ich verbiete daher sämtlichen Führern und Männern der SA. und SS., ihre Attivität auf diesem Boden einzusehen und sich zum Hand= langer verschrobener Moralästheten herzus geben. Dies gilt vor allem auch für diejenigen SA.- und SS. - Führer, die von mir als Polizeipräsidenten oder für sonstige staatliche Stellen zur Verfügung gestellt sind. Der Chef des Stabes: gez. Röhm.
Dieser Stabsbefehl ist mehr als ein spontaner Zornesausbruch. Er repräsentiert ein Stück Geschichte der ,, nationalen Revolution", geschrieben von einem Mann, dem man aus bestimmten persönlichen Gründen eine gewisse Berechtigung zum Kampfe gegen die Mucker in seinem Lager nicht absprechen kann. Einer Erläuterung bedarf das Dokument im übrigen nicht. Was in Deutschland auf dem Gebiet ebenso lächerlicher wie brutaler„ Erneuerung" geschah, hat das Gelächter und das Entsetzen der Welt erregt.
Aber Röhm bleibt Röhm. Gegen die Gewalttaten an Juden und an jungen, mit ihnen angeblich befreundeten Mädchen, die man schamlos durch die Straßen und Lokale Nürnbergs und anderer Großstädte schleppte, wagt er fein Wort. Das gehört zu den erlaubten Belustigungen seiner Leute, zumal wenn so mächtige Leute wie Stretcher in ihren Blättern mit solch amüsanten Schilderungen Geschäfte machen.
*
Wie wir soeben lesen, ist der deutschen Preffe die wörtliche Wiedergabe des Röhm- Befehls stritte untersagt worden. Sie durfte nur einen abschwächenden Auszug veröffentlichen. Es erfüllt uns darum mit Genugtuung, daß wir, ausgerechnet wir den Aufruf mit der Bitte um wörtlichen Abbrud erhielten.
Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Charles Kunkler, Straß bourg. Druck und Verlag: Imprimerie Populaire, Strasbourg .
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