Schweizer Echo
Ueber das Bild, das Göbbels in Genf bietet, schreibt die Baseler„ National- Zeitung"( Nummer 154):
Seine Erklärungen und Reden dienen dem bei ihm nur
felbstverständlichen 3 wed, zu beweisen, a 8. Verhandlungstag
der Nationalsozialismus durchaus manier lich, gesittet und friedlich sei. Göbbels erklärt gerne: Antisemitisch sind wir nun einmal, das mag in manchen Fällen zu Härten führen, die bei Umwälzungen nun einmal unvermeidlich sind, aber damit hat sich die Welt eben abzufinden." Ueber die Tiefe des Abgrund s, welche die neudeutsche Rassenthese der angeborenen Uebers wertigkeit der Einen, der ebenso angeborenen Minder: wertigkeit der Anderen von dem Empfinden der gesamten übrigen Menschheit( auch jener in anderen faschistischen Staaten) trennt, scheint man in den Kreisen der heutigen deutschen Delegation nur eine ungenügende Vorstellung zu haben. Jedenfalls hat Göbbels seine Zeit genügt, zuerst mit dem Polen Bed geluncht, dann mit Paul Bon: cour( einem der„ Affen Europas "," Deutsche Freiheit") diniert, und es war interessant, ihn zu beobachten, wie er neu im Völkerbund eintraf und Sir John Simon vorge= stellt wurde. Hier kam die hemmungslose Befangenheit des unversehens Emporgeftiegenen in der ganzen Haltung zum Ausdruck. Und heiter wirkte sein Erschrecken, wie er unver= sehens an einer Türe auf einen mächtigen Neger- Dele= gierten stieß und fast eine beschwörend abwehrende Be wegung machte, die ganz der Nazilehre von den verächts lichen, halbtierischen Negroiden entsprach. Aber das gibt sich rasch, und die Nazis finden sich schon ganz gut in das Aeußerliche von Genf . Vielleicht wird nach einiger Zeit die Leibgarde, welche der Propagandaminister mit sich führte, es auch nicht mehr für notwendig halten, immerzu die sand am Revolver in der Tasche zu halten. Auf den aufgenommenen Bildern ist dies genau zu erkennen, und es kann nachdenklich stimmen. Denn es zeigt, wie sicher die Führer sich im„ dritten Reich" wohl fühlen, und ein Blick auf solche Momentaufnahmen und auf die aus Unterweltfilmen aufgestiegenen Gestalten erschwert wohl die Propaganda des Propagandaminifters."
Paris , 29. Sept. Die Erklärungen, die Reichspropagandaminister Dr. Göbbels gestern in Genf vor den Mitgliedern der internationalen Presse abgegeben hat, werden in der Pariser Morgenpresse mehr oder weniger ausführlich wiedergegeben. Kommentare sind verhältnismäßig spärlich und flammern sich häufig an Einzelheiten. Nicht Stellung nehmen Matin" und„ Echo de Paris".
Am ausführlichsten geht der Außenpolitiker des Journal" auf die Erklärungen Dr. Göbbels ein. Er schreibt, das letzte Wort Göbbels vor seiner Abreise aus Frankfurt sei gewesen, daß man jeßt in Genf sehen werde, was ein Leutnant Hitlers an Stelle Stresemanns machen tönne. Der Journal"-Berichterstatter erklärt, dieser Lent: nant Hitlers habe genau dasselbe gefagt, was Stresemann gefagt hätte. Wieso hätte es auch anders sein können? Stresemann habe es auf Revisionen abgesehen, und niemand werde glauben, daß die Revolution stattfand, um einen Umschwung im entgegengesetzten Sinne herbeizuführen. Stresemann habe der List vor der Gewalt den Vorzug gegeben. Niemand werde behaupten, daß Deutschland zur Gewalt seine Bu= flucht nehmen könne, wenn es sich als entwaffnet und von einer Welt von Feinden umgeben proklamiere, Göbbels greife also auf die Lift zurütd. Die charakteristischste Formel seiner Rede sei eine 3weideutigkeit.
Der Genfer Berichterstatter des Petit Paristen" behauptet, die Vertreter der ausländischen Presse hätten von Göbbels auch nicht viel lernen können.
Der Ercelsior" schreibt, die Rede des Reichspropagandaministers sei in Genf ausführlich kommentiert worden. Aber sie habe niemand überzeugt.
Figaro" schreibt, man habe allgemein damit gerechnet, daß Göbbels außerordentlich wichtige Erklärungen abgeben würde. Der Bericht über seine Erklärungen sei aber eher ein innerpolitsches Plaidoyer als ein Expose außenpolitischer Forderungen.
" Ordre" schreibt: Der wesentliche Teil der Rede sei ein Verteidigungs- und ein Rechtfertigungsversuch.
" Homme Libre" hilft sich aus der Verlegenheit, indem er behauptet, Göbbels habe eine gewollt neutrale Erklärung abgegeben, die alle Fragen anschneide, ohne irgendeine beträchtlich zu behandeln.
Times" ironisch
Der Genfer Sonderkorrespondent der„ Time 8" beschränkt fich auf einige ironische Bemerkungen und sagt u. a., der Ton der Rede, die eine Verlesung über den Beitrag des Nationalfozialismus zum Frieden der Welt darstellen sollte, war äußerst gemäßigt und offenbar als eine versöhnliche Geste gemeint, die aber in sonderbarem Widerspruch zu einigen früheren Aeußerungen von gleicher Seite stand. Der einzige Schnißer in der rührenden Rede war vielleicht die Bemerkung über die Konzentrationslager.
Braucht er wieder eine Kur?
Ein diplomatischer Korrespondent des„ Daily Herald" verwundert sich über das plögliche Verschwinden des Generals Göring aus dem politischen Leben und selbst aus der nationalsozialistischen Bewegung. Er versichert, daß sein Erstaunen von den diplomatischen Kreisen Londons geteilt
wird.
Göring erschien, wie man sich erinnert, vor der Deffentlichkeit am 15. September bei Gelegenheit der Eröffnung des preußischen Staatsrats. Seitdem hat ihn niemand gesehen noch gehört, obwohl er inzwischen in Köln eine Rede halten und verschiedene andere offizielle Pflichten erfüllen sollte.
Auf alle Fragen, die bezüglich seiner Person gestelt
werden, antwortet man, daß er auf der Jagd in Ost preußen sei, und zum Beweise zeigt man eine Fotografie, die ihn vor einem toten Hirsch darstellt.
" Die Angst seiner Freunde," sagt der„ Daily Herald", und die Verblüffung seiner zahllosen Feinde sind um so größer, da man sich seiner medizinischen Vergangenheit erinnert."
Man weiß tatsächlich, daß Göring , von der Morphiumfucht besessen, 1925 drei Monate lang in einem Irrenhaus zu Stockholm interniert war.
Ist er einem neuen Anfall unterlegen, einer plötzlichen Krise? Hat man wieder einmal den rechten Arm" Hitlers einsperren müssen?
Keine Juden im Leihamt
Das Stadtratskollegium in Nürnberg hat einstimmig den Ausschluß der Juden aus dem Städtischen Lethamt beschlossen, das heißt, es dürfen den Juden weder Darlehen gewährt werden, noch ist ihnen die Teilnahme an Versteigerungen im Leihamt gestattet.
Leipzig , 29. Sept. Gleich nach Eröffnung der heutigen Verhandlung wird der Zeuge, Arbeiter Paul Bienge unter Aussehung der Vereidigung über die Gespräche vor dem Neutöllner Wohlfahrtsamt vernommen. Der Vorsitzende hält dem Zeugen alle die Befundungen vor, die Panfnin und auch van der Lubbe über den Inhalt des Gespräches vor dem Wohlfahrtsamt gemacht haben. Bienge erklärt auf jeden Vorhalt, solche Worte seien dort nie gefallen, er habe davon nichts gehört, er habe auch kein Wort mit van der Lubbe gewechselt. Insbesondere bestreitet der Zeuge, gesagt zu haben, Reichstag und Schloß brauchten wir sowieso nicht mehr. Auch die Aeußerung, man müsse SA.- Leute mit Benzin begießen und anzünden, erklärt der 3 euge für eine große unwahrheit. Auf die Frage des Vorsitzenden, wovon eigentlich vor dem Wohlfahrtsamt die Rede war, erklärt der Zeuge, es sei lediglich von der KPD. gesprochen worden, die jetzt vielleicht mit der SPD. zusammengehen sollte. So genau tönne er das aber nicht sagen, da er seit seiner Militärzeit ziemlich schwerhörig set. Der Vorsitzende weist den Zeugen darauf hin, daß sich seine Aussage von der Zachows besonders deshalb unterscheide, weil er erklärt habe, er kenne Zachow überhaupt nicht, während Zachow ihn mindestens vom Sehen kennen wolle. Bienge erklärt, er erinnere sich überhaupt nicht, daß Zachow bei dem Gespräch vor dem Wohlfahrtsamt dabeigewesen ist. Der Zenge verneint ferner, daß er eine Aeußerung van der Lubbes wie etwa„ So musch tomme" gehört habe.
Auf wiederholtes Fragen des Vorsitzenden, was er auf die Frage van der Lubbes nach der Zentrale der KPD. gesagt habe, erklärt Bienge, er habe darauf überhaupt feine Antwort gegeben. Er bestreitet auch die weiteren Angaben des Zeugen Panknin, daß er nach dem Gespräch van der Lubbe zu sich gerufen habe. Die Behauptung, daß von Brandstiftungen die Rede gewesen sei, bezeichnet der Zeuge als unwahr. Die Frage des Vorsitzenden, ob er einem anderen habe einreden wollen, daß der Reichstagsbrand von Nationalsozialisten ausgeführt worden sei, verneint Bienge. Auf weitere Fragen erklärt er mit Nachdruck, daß er niemals Mitglied der KPD. gewesen sei. Lediglich im vorigen Oktober, als er keine Arbeit hatte, will er einen Zettel von der Arbeitsschutzstaffel von der Roten Hilfe genommen habe.
Einer Häuserschutzstaffel habe er nicht angehört. Der Vorsisende hält dem Angeklagten vor, daß er nach den eigenen Aussagen Zachows auf diesen sofort zugegangen sein soll, um ihn zu begrüßen. Der Zeuge erwidert, das sei die Unwahrehit. Vorsitzender: Warum soll Zachow die Unwahrheit sagen? Er hat doch nichts gegen Sie. Der Vor
müßten gegen die Not der Arbeitslosigkeit Maßnahmen ergriffen werden, um diese zu beseitigen.
Rund um den Prozeß
-
Amsterdam, 29. Sept.( Eig. Ber.) Die hiesige Zeitung„ De Tribune" bringt folgende aufs sehenerregende Meldung:" Im Leipziger Reichstagsbrand= prozeß hat der Kriminalkommissar Heisig erklärt: Ja ko= bus de Vint war nicht der Auffassung, daß van der Lubbe aus der Partei ausgeschieden sei, denn er habe sich weiter in Uebereinstimmung mit den Prinzipien der Kommunistischen Partei betätigt. Weiter erklärt Heifig, daß Aufzeichnungen - am Tage vor van der Lubbes- laut Mitteilung Vints dem 1. März von einem Vertreter der Kommunistischen Partei Hollands abgeholt worden seien. Jakobus de Bink stellt dazu feft: Die Erklärungen des Kriminalfommissars Heifig, die vorstehend wiedergegeben und im Bericht über die Sigungen des Leipziger Prozesses aufgenommen wurden, find absolut gelogen. Der Unterzeichnete hat niemals etwas derartiges erklärt". Das Tagebuch van der Lubbes wurde als„ Rotbuch" publiziert und ist von den„ Rade- Kommu-= nisten" herausgegeben worden, wie wir bereits gestern meldeten. Leipzig , 29. Sept.( Inpreß.)
Der französische Rechtsanwalt Marcel Willard ver fucht, als Verteidiger des bulgarischen Angeklagten Dimis troff zugelassen zu werden, um zusammen mit dem Offizial= verteidiger Dr. Teichert aufzutreten. Man hält es für wenig wahrscheinlich, daß Willard die Genehmigung des Reichsgerichts erhalten wird.
Ein hoher Beamter des Propagandaministeriums hat die deutschen Journalisten, die dem Leipziger Prozeß beiwoh nen, versammelt, um anzuordnen, daß über die Verhand= lungen in diskreter und objektiver Form" berichtet wird. Kommentare sollen nicht gebracht werden. Es wurde hervor: gehoben, daß es nicht nüklich" sei, gewisse Aeußerungen der Angeklagten zu veröffentlichen, besonders nicht die Aeußes rungen von Dimitroff .
London , 29. Sept.( Eig. Ber.)
Ueber die Arbeit der Pressevertreter im Leipziger Reichs: tagsbrandprozeß schreibt News Chronicle", daß die Aufgabe der ausländischen Journalisten auszuwählen und zu resumieren, nicht leicht sei. Aber die Schwierigkeiten ihree deutschen Kollegen seien vollkommen andrer Art.
fibende fragt wetter, ob er, der Zeuge, van der Lubbe als Mit Recht besorgt!
Ausländer an der Sprache erkannt habe. Der Zeuge bestötigt dies. Vorsitzender: Auch als Kommunisten? Beuge: Nein. Landgerichtsdirektor Parrisius fragt den Zeugen, ob er nicht mit der Kommunistischen Partei frmpathisiert habe. Zeuge verneint auch dies. Er habe teiner Partei angehört und mit feiner sympathisiert; er habe auch nicht kommunistisch gewählt. Der Oberreichsanwalt weist darauf hin, daß der Zeuge in einem f: üheren Protokoll davon gesprochen habe, daß jetzt endlich Maßnahmen ergriffen werden müßten. Der Zeuge verneint auch dies, gibt aber dann zu, daß davon die Rede war, es
Der Erweiterte Landesausschuß der Zentrumspartei des Saargebietes trat am Donnerstag nachmittag in Saar brücken zusammen, um zur politischen Lage Stellung zu nehmen. Mit überwältigender Mehrheit wurde beschlossen, die Zentrumspartei des Saargebietes nach wie vor als selbständige Partei im Rahmen der deutschen Front" zu erhalten. Maßgebend für diesen Beschluß war das Bestreben, dem großen nationalen Ziel der Rückgliederung zu dienen. Die Zentrumspartei des Saargebietes hält nach wie vor an den Abmachungen fest, die am 13. Juli bei Bildung der deutschen Front" getroffen wurden. Sie wird immer bereit bleiben, mit allen vaterländischen Kräften an der Saar in der deutschen Front" auf das engste zusammenzuarbeiten. Daneben betrachtet es die Zentrumspartei des Saargebietes als ihre selbstverständliche Aufgabe, das christliche Ge= dantengut gegen alle zerfeßenden Einwirkungen au verteidigen und die sozialen Belange des schaffenden Volkes an der Saar zu schützen.
Einstimmig wurde Pfarrer Bungarten( Saar brücken ) als Nachfolger des bisherigen Vorsitzenden der Zentrumspartei des Saargebiets, Rechtsanwalt Stegmann, gewählt. Pfarrer Bungarten nahm das Amt unter stürmischem Beifall an.
Die preußischen Sparkassen
Berlin , 28. Sept. Nach der Monatsstatistik haben die Spareinlagen der preußischen Sparkassen im August um 26,5 mill. auf 6325,0 Mill. RM. zugenommen. Hiervon entfallen allein 25,6 Mill. auf den reinen Einzahlungsüberschuß. Die Rückzahlungen find mit 245,4 Mill. gegen 268,7 Mill. dagegen stärker gefallen. Diese günstige Spareinlagenbewegung ist eine Folge saisonmäßiger Einflüsse, die sich infolge der eingetretenen Beruhigung in den Sparerkreisen wieder unge= stört durchsetzt.
Die Giroeinlagen haben mit 727,0 Mill. RM. im August ihren höchsten Stand dieses Jahres erreicht.
" Die Gesamteinlagen der preußischen Sparkassen haben da mit im August mit 61,1 Mill.( 9,8 Mill.) zugenommen.
Nach einer Meldung des WTB. wohnt der Direktor des Preußischen Landtags , Kim a st, dem Leipziger Prozeß bei, um aus den Verhandlungen über die Reichstagsbrandstiftung sich zu informieren, wie man am besten derartigen Anschlägen auf öffentliche Gebäude zuvor kommen kann.
Wir begreifen die Besorgnis Kimasts. Befindet sich doch auf einem unmittelbar anden Landtaggrenzenden Grundstück die 30-3immer- Dienstwohnung des Ministerpräsidenten Göring .
,, Jagd nach Schwarzarbeitern"
Großrazzia in den Berliner Zentralmarkthallen Berlin , 29. Sept. In den Zentralmarkthallen wurde heute früh um 6 Uhr eine Großrazzia nach Schwarzarbeitern durchgeführt. Aus ganz Berlin waren etwa 240 beamtete Prüfer der Wohlfahrts- und Arbeitsämter zusammengezogen worden und außerdem war ein größeres Aufgebot Schutzpolizei eingesetzt, um die anliegenden Straßen abzuriegeln und die Markthalleneingänge während der Dauer der Razzia zu sperren. Die Aktion, die gegen 7.30 Uhr beendet war, wickelte sich völlig reibungslos ab und führte zu einem vollen Erfolg. Zahlreiche Arbeiter, die sich nicht ausweisen konnten, wurden von den Prüfern notiert zur Nachkontrolle, inwieweit es sich hier um " Schwarze" handelt. Eine erhebliche Anzahl, die ohne weite res als Schwarzarbeiter festgestellt wurden, mußten den Gang zum Polizeirevier antreten. Die Gesamtziffer der Fest= gestellten und Festgenommenen ist zur Seit noch nicht befannt.
Im Weinkeller vergiftet
Ein Toter, drei schwer Vergiftete
Landau , 29. Sept. Jm Gärfeller der hiesigen Weinhandlung David Megger Sohn ereignete sich gestern abend ein schweres Unglüd. Der 23jährige Küfer Stadter, der ohne Auftrag in den Keller gegangen war, wurde alsbald von seinem Arbeitskollegen vermißt. Der Küfer Emil Weber, der ihn im Gärkeller suchte, erschien gleichfalls nicht wieder. Nun wurden Rettungsmannschaften und Feuerwehr alarmiert. Diese drangen mit Schußmasken in den Keller vor, der mit Orydgasen aus der Gärung der dort lagernden 15 000 Liter portugiesischen Weines angefüllt war. Stadter riß in seinem Todeskampf einem Feuerwehrmann die Schußmaske vom Gesicht, so daß auch dieser bewußtlos wurde. Ein nachfolgender Wehrmann, der feine Gasmaske trug, wurde ebenfalls ein Opfer der Gase. Erst nach längerer Zeit fonnten die vier Bewußtlosen geborgen werden. Der Küfer Stadter ist inzwischen der schweren Vergiftung erlegen.
Die täglichen Hinrichtungen Mittwoch früh wurde im Hofe des Landgerichtsgefängnisses Das Neueste Leipzig der 82jährige Kraftwagenführer Walter Kunze durchs Fallbeil hingerichtet. Kunze hatte am 19. November v. J. einen Auto- Vertreter unter Vorspiegelung einen neuen Lieferwagen gegen Barzahlung kaufen zu wollen, zu einer Probefahrt in die Burgane verlockt und den Ahnungslofen an einer einsamen Stelle erwürgt, um in den Besitz des Wagens im Werte von 6000 Reichsmart zu kommen.
Braunschweig , 28. Sept. Im Hof des Kreisgefängs niffes wurde heute früh um 7.30 Uhr der 19 Jahre alte Walter Schafransti aus Groß- Rüden vom Scharfrichter Gröbler aus Magdeburg hingerichtet. Schafrinzki hatte am 7. Mai d. M. auf der Landstraße in der Nähe von Seesen den 27 Jahre alten Kraftwagenführer Richard Bosse aus Groß- Rhüden er mordet und beraubt. Er wurde vom Schwurgericht Braun schweig zum Tode verurteilt. Die eingelegte Revision war vom Reichsgericht zurückgewiesen worden.
Reichsaußenminister von Neurath reiste Freitag vors mittag von Genf nach Berlin zurück.
Berlin . Rechtsanwalt Dr. Friedrich Werner ist zum Präsidenten des evangelischen Obertirs chenrates der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union bestätigt worden.
Im irischen Parlament wurde ein Mißtrauenss antrag gegen die Regierung de Valera mit 80 gegen 65 Stims men abgelehnt.
Der franzöfifche Flieger Lemoine stellte am Donners tag mit 13 800 Meter einen neuen Höhenweltrekord für Lands flugzeuge auf.
Bei den Ueberschwemmungen in Süd- und Südostfrants reich sind 16 Personen in den Fluten umgekommen. In Tampizo( Mexiko ) find bis jetzt 125 Leichen geborgen worden. In den Krankenhäusern befinden sich Tausende von Verletzten.