Einzelbild herunterladen
 

Nr. 73. 14. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 27. März 1897.

Kommunales.

-

Sensationsangelegenheit so außerordentlich mittheilsame Blatt ist in Von der Leiter gestürzt ist gleichfalls am Donnerstag Nachmittag einer anderen Sache wiederum außerordentlich wortfarg. G3 bringt um 2 Uhr der 47 Jahre alte Maler Robert Rötber aus der Rheins nämlich kein einziges Wort der Vertheidigung gegen die in der vor- bergerstr. 6, der auf dem Grundstück Elisabethufer 56 zu thun hatte. Die Berliner   Elektrizitätswerke haben beim Magiftrat gestrigen Stadtverordneten- Sigung gefallenen Angriffe; ja es unter- Er zog sich einen Bruch des rechten Fußknöchels zu und mußte von neuerdings einen weiteren Antrag dahin gestellt, ihr die Ge- schlägt seinen Lesern selbst die auf sein Geschäftsgebahren bezügliche seinem Meister in ein Krankenhaus gebracht werden. nehmigung zur Errichtung einer Unterstation und zur Erweiterung Stelle aus dem Verhandlungsbericht! In der Person des 16 Jahre alten Tänzers Bodo Mangels. bezw. Verstärkung des Leitungsnetzes nach dem Südosten von Berlin  Die Drohung der Berliner   Pferdebahn- Gesellschaft, von dorf hat die Kriminalpolizei den Schwindler ermittelt und zur Haft zu gestatten. Die Erweiterung des Nezes soll sich an das von uns einem Bertrage mit der Stadt Berlin   abzusehen und eine Konzeffions- gebracht, der in lezter Beit Mitglieder der königlichen Theater be­gestern mitgetheilte Netz vom Louisenstädtischen Kanal anschließen und hauptsächlich auf die Gegend vom Morigplatz bis zur Görlizer erweiterung auf Grund des Kleinbahnengesetzes zu erzwingen, be- trogen und bestohlen hat. Bahn erstrecken. Das Magistratskollegium hat beschloffen, den schäftigte gestern eine öffentliche Versammlung im Böhmischen Brau- Nahrungssorgen und Verzweiflung haben den 40 Jahre alten Antrag unter der Bedingung zu genehmigen, daß, was bisher that- hause, die vom Verkehrsverein des Ostens und Nordostens einberufen Raufmann Karl Kamm aus der Zwinglistraße 14e in den Tod ges sächlich in die Zentralstationen investirt worden ist, dem kontrakt- worden war, und in der die Stadtverordneten Rosenow, Dinse, trieben. Ramm war seit 8 Jahren mit der Wittwe eines Briefs mäßigen Buschlage, für den Fall der Uebernahme der Werke feitens als einen offenen Vertragsbruch und ein Mittel, das nicht geeignet Mädchen von 10 Jahren aus der ersten Ehe der Frau, und drei Max Schulz und andere sprachen. Die Drohung bezeichnete man trägers verheirathet und bewohnte mit Frau und Kindern, einem der Stadt, unterliegen, dagegen fernere Aufwendungen nur zum fei, die Berkehrsdeputationen zu schrecken, wohl aber um den letzten Mädchen, von denen das jüngste erst 1/2 Jahre alt ist, aus der zweiten Buchwerthe bezahlt werden sollen. Rest der Sympathie in das Gegentheil umzukehren. Stadtverord- Ehe, zwei Stuben und Küche. Seitdem er im Oktober v. J. aus Gegen die vom Konfiftorium der Mark Brandenburg aus neter Rosenow theilte mit, daß die Verkehrsdeputation sowohl bei einem Petroleumgeschäft in der Kaiserin Augusta- Allee entlassen gesprochene Nichtbestätigung der Wahl des Predigers Scipio als Annahme als auch bei Ablehnung des Vertragsentwurfs für die worden war, gerieth er in Noth, weil er teine Beschäftigung mehr Geistlichen an der Dorotheenstädtischen Kirche   wird der Magistrat, Schaffung von Konkurrenz sorgen werde. Die Bersammlung sprach bekommen fonnte. Die Sorge ums tägliche Brot trieb ihn zum nach dem heutigen Beschlusse des Kollegiums, sich beschwerdeführend den Stadtverordneten ihr Vertrauen aus und nahm einstimmig eine legten verzweifelten Schritt; er erhängte sich gestern. Seine Familie an den Ober- Kircheurath wenden. Resolution an, in der die Stadtverordneten- Versammlung ersucht lebt in großem Elend. wird, den Vertrag in der Fassung, wie in der ersten Lesung des Ausschusses zur Berathung dieses Vertrages beschlossen worden ist, anzunehmen.

Die von der Armendirektion vorgeschlagene Wahl des Magistratssekretärs Pieper zum Ober- Inspektor des Arbeitshauses zu Rummelsburg   hat das Magistratskollegium bestätigt. Derselbe wird nunmehr der Stadtverordneten- Bersammlung präsentirt werden. Dagegen geht die Kontrolleurstelle am Arbeitshause ein.

Nummer.

S

Lokales.

=

=

"

V

"

die

Aus den Nachbarorten.

in nächt

Von einem herabfallenden Dachziegel verlegt wurde gestern Nachmittag in der Kurzeftr. 9 der Kaufmann Sigismund Roßkamm, so daß er sofort bewußtlos zu Boden stürzte. Wie sich nachher her Vom ,, unparteiischen" Zeitungs Konkurrenzkampf ausstellte, hatte Roßlamm nur eine leichte Verlegung am Kopf zwischen Herrn Scherl und dem Konsortium Hachfeld, davongetragen. Schmitz u. Ro. berichtet eine Prinzipals Fachblatt, Die Terraingesellschaft Neues Hansaviertel" beabsichtigt zur Achtung, Genoffinnen nnd Genoffen! In der Versammlung, besseren Erschließung des zwischen der Levehowstraße und der Spree  " Zeitschrift für Deutschlands   Buchdrucker":" Herr Scherl, der welche am Sonntag, den 28. März abends 62 Uhr beim Genossen belegenen Terrains eine Fußgängerbrücke über die Spree im Zuge Ausgabe Berliner Abend Zeitung", scheint sich anzuschicken, 2. Ratfowsky, über: Geschlechtskrankheiten und deren Folgen Verleger des Berliner Lokal Anzeiger" und deffen billiger Bubeil, Lindenstraße 106 stattfindet, wird Genosse Dr. med. der Straße Siegesmundhof zu erbauen. Die Gesellschaft hat jetzt der Gesellschaft Hachfeld, Schmitz u. Ro. das Konzept zu verderben referiren. dem Magiftrat das Brückenbau Projekt nebst Erläuterungsbericht und deren Ablegern des Berliner Herold" sowie den Platten- Zeitungen mit der Bitte überreicht, dem Entwurfe zuzustimmen und demnächst in der Proving den Weg zu verlegen. Er macht nämlich den Proving­das fertige Bauwerk nach erfolgter Abnahme in dauernden Besiz Beitungen drei Vorschläge. Sie sollen entweder die Berliner  und Unterhaltung zu nehmen. Dem königl. Polizeipräsidium, sowie bend Zeitung" bei der Post bestellen und und die bestellten An die Parteigenoffen von Rigdorf! Am Sonntag, den der königl. Ministerial- Baukommiſſion iſt ein gleiches Projekt zur Exemplare der Auflage ihrer Blätter als Beilage beilegen, oder das 28. März, wird in Rixdorf in den Morgenstunden ein Flugblatt Genehmigung unterbreitet worden. Blatt für diejenigen Abonnenten bei der Post bestellen, die dafür verbreitet. Die Parteigenossen werden ersucht, fich morgens 7 Uhr ein faible haben, oder auch die Berliner   Abend- Zeitung" felber im Lotale von Thomas, Bergstr. 162, einzufinden. Ferner findet drucken, zu welchem Zwecke sie die vier Matrizen für 4 M. und am Montag, den 29. März, abends 8 Uhr, eine öffentliche Bolts­Porto täglich mittels Schnellzuges erhalten sollen. Naiver Weise versammlung in den Vittoria- Sälen, Hermannstr. 49, statt. Tages­Achtung VI. Wahlkreis. Am Sonntag, den 28. März, bemerkt der Verlag, daß es ihm nur auf eine größere Verbreitung ordnung: Bericht der Gemeindevertreter und Stellungnahme zun mittags 12 Uhr, findet im Rösliner Hof, Cöslinerstr. 8, eine große der Anzeigen der Berliner   Abend Zeitung" ankomme, und das ge- 1. Mai. Auch hier werden die Parteigenoffen ersucht, zahlreich zu Matinee zum Besten des seit langer Zeit erkrankten Parteigenoffen nügt eigentlich, um einen umsichtigen Provinz- Zeitungsmann davon erscheinen. Näheres siehe Inserat am Sonntag. Der Vertrauene Max Sikorski statt. Näheres siehe Inserat der heutigen abstehen zu lassen, seinem Blatte ein fremdes Anzeigen- Blatt als mann. Beilage beizugeben. Wahrhaft rührend aber ist die Fürsorglichkeit, Ju Weißenfee sollte am 22. März zu einem Wilhelmsdenkmal Schule und Taufschein. Berechtigte3 Aussehen hat es erregt, mit welcher die Berliner   Zeitungsunternehmen dem Provinz- Zeitungs  - der Grundstein gelegt werden. Die Feierlichkeit war zu nachmittags 31 Uhr angefeßt worden. Aber o Graus! Die Zeit, in welcher daß bei der Anmeldung schulpflichtig gewordener Kinder zur Einmann das Fell scheeren wollen." schulung der Vorsteher der Schulkommission Nr. 114c den zur An Die Streitigkeiten zwischen dem Arbeits- Ausschuß und den der feierliche Att vor sich gehen sollte, rückte näher und näher; aber meldung Verpflichteten den kirchlichen Taufschein der Kinder ab- Architekten der Gewerbe- Ausstellung sind jetzt beigelegt. leider war weder die Genehmigung, noch der Vertreter, den man verlangte. Fast durchweg mußten vor Eintragung der Kinder in Nach der Berl. Ausst.- 3tg." erhalten die Architekten das vertrags- von der Regierung erbeten hatte, zur Stelle gekommen. Die Zeit die Schullisten die kirchlichen Taufscheine zur Stelle geschafft werden, mäßige Resthonorar von 25 000 M., verzichten aber endgültig auf brängte, es gab herbe Auseinandersetzungen mit dem Landrath; da Nachforderungen. endlich tam eine Depesche, die wenigstens die Genehmigung zur Gr und wo einmal eine Ausnahme gemacht wurde da wurde den Betreffenden zur Pflicht gemacht, den firchlichen Tauf- In der Angelegenheit Schufter wird uns mitgetheilt: Der bauung des Denkmals enthielt. Das Philifterium in Weißenfee be schein noch nachzubesorgen, da derselbe in der Schule von Direktor der Norddeutschen Handelsgesellschaft Oskar Schuster ist ruhigte sich ein wenig und schwärmte in patriotischen Gefühlen. dem Rektor abverlangt werden würde. Auch wurde in beute aus der Untersuchungshaft und zwar ohne Stellung irgend Abends war Jaumination angefeßt. Leider war nur die Hauptstraße solchen Fällen auf dem Schul- Buweisungs- Scheine hinter der für einer Sicherheitsleistung entlassen worden, nachdem die stattgefundene ordnungstreu beleuchtet das übrige Weißensee verhüllte sich- den Rektor bestimmten Personalbemerkung Getauft" ein Frage eingehende Voruntersuchung ergeben hat, daß für die gegen Ge- die Fenster einiger braven Hausbesitzer ausgenommen zeichen gefeßt. Das Verlangen eines tirchlichen Tauffcheines steht nannten auf grund Art. 249 des Algemeinen deutschen Handels- liches Dunkel. In Ober- Schöneweide  , wie in Karlshorst   werben am im Widerspruche mit der seinerzeit veröffentlichten Bekanntmachung Gesetzes erhobene Beschuldigung der Untreue" jeder dringende Verdacht der Schuldeputation, nach welcher die Schulfommissions- Vorsteher mangelt. Eine umfangreiche Prüfung der Bücher und Aften hat 1. April Postagenturen eröffnet; die Agentur in Ober- Schöneweide  berechtigt waren, den Impfschein und die Geburtsurkunde des ein- wohl bestätigt, daß Genannter ein größeres Bauterrain in Rigdorf ist an Wochentagen von 8 bis 12 Uhr und von 4 bis 8 Uhr geöffnet, zuschulenden Rindes sich vorlegen zu lassen. Außerdem besteht doch mit einem Nugen von 500 000 m. an die Berliner   Immobilien  - die Agentur in Karlshorst   von 7/8 Uhr bis 12 Uhr mittags und auch fein gefeßlicher Zwang zur firchlichen Taufe. Die Einschulung Attienbant verkaufte, jedoch hierbei gerade mit Rücksicht auf seine von 8 bis 7 Uhr. Hier ist gleichfalls der Unfall- weldedienst ein­eines Kindes fann doch daher nicht von der vorhergegangenen firch- Eigenschaft als Aufsichtsrathsmitglied genannter Bant sich jeder Mit- gerichtet. lichen Taufe abhängig gemacht werden. Da die firchliche Taufe entscheidung über fraglichen Ankauf vorsichtigerweise enthielt. Ferner Privatsache ist, dürfte eine diesbezügliche Erklärung der Eltern der ist durch drei gerichtliche Sachverständige bestätigt worden, daß Schule genügen. der von der Berliner   Immobilien- Aktienbank für fragliches Terrain bewilligte Preis ein angemessener war und noch bedeutende Gewinn- Wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt und Mis Die Anwendung des Diphtherie- Heilserums im Kaiser und chancen ließ. Der Baut bot diefe Transaktion die Möglichkeit, die handlung eines Schuhmannes hatte sich der Schuhmacher Raiferin Friedrich- Rinderkrankenhaus( Reinickendorferstr. 32) hat, wie für andere Verpflichtungen benöthigten beträchtlichen Baarmittel in Schwarz am Freitag in der Berufungsinstanz vor der 5. Straf. aus dem bereits erwähnten Jahresbericht des genannten Kranken- Höhe vieler Hunderttausende aus den fraglichen Terrainwerthen an- tammer am Landgericht I zu verantworten. Der Angeklagte ging hauses hervorgeht, in dem Berichtsjahre abermals ein höchst günstiges zuschaffen. Wie man mittheilt, beruhte die fragliche Denunziation in Begleitung einiger Freunde eines Nachts nach Hause und gerieth Resultat ergeben. Wie die infektiösen Krankheiten überhaupt, veranlaßte auf einem Racheakt eines früheren entlassenen Direktionsmitgliedes. bei dieser Gelegenheit mit einem Angetrunkenen und einem anderen auch die Diphtheritis weniger Einlieferungen von Patienten als im Nach der Ansicht eines hinzus Jahre vorher erfolgt waren. Während 1895 538 Diphtheritis  - Eine sehr arge Enttäuschung wurde gestern einer beträcht- Straßenpassanten in Streit. franke Kinder in der Station Aufnahme fanden, wurden 1896 nur lichen Anzahl Personen bereitet, die hinter folgender, in einem gekommenen Schußmannes hat Schwarz auf seinen Gegner ein­301 der Anstalt übergeben. Unter den Erkrankungen befanden sich hiesigen Lokalblatt gebrachten Anzeige herliefen: Bizewirth mit geschlagen, weshalb der Schuhmann den Schwarz nach der Schwarz foll nun nach Aussage Sausreinigung gesucht, freie Wohnung und 50 Mart monatlich. Wache istiren wollte. sehr schwere Fälle. Der Poliklinik wurden im ganzen 327 Dienerverein Mauerstr. 93, 10-12." Als die Stellungsuchenden im dieses Schußmannes sich der Sistirung widersetzt und den diphtheritische, bezw. der Diphtherie verdächtige Kinder zugeführt; Dienerverein" anfamen, wurde ihnen bedeutet, daß sie beim Beamten ins Gesicht geschlagen haben, so daß daß dieser von diesen wurden 276, die unter den obengenannten 301 ein Reflektiren auf die Stelle zunächst Mitglied des Vereins werden den Säbel zog und dem Schwarz einige Schläge über die Schulter begriffen find, dem Pavillon überwiesen. Der Jahresbericht zieht müßten, und das foste 4 M. Auf die Frage, ob ihnen dann aber verfekte. Erst mit Hilfe eines zweiten Schußmannes habe der An aus der Abnahme der Einlieferungen lediglich die Folgerung, daß auch die Stelle zugesichert würde, erhielten die Leute zur Antwort, geklagte zur Wache transportirt werden tönnen. Der Angeklagte, mehr diphtheritisch erkrankte Kinder im Berichtsjahre von als früher, praktischen Aerzten im Hause behandelt wurden daß ihnen nach Erlegung der 4 M. nur die Adresse genannt würde, welcher angiebt, daß er weder den Beamten geschlagen noch der tonflatirt also nicht etwa eine Abnahme der Gesammtzahl der Er- an welche sie sich zu wenden hätten. Selbstverständlich zog die Siftirung den geringsten Widerstand entgegengefeht habe, ist feiners zeit vom Schöffengericht freigesprochen worden. Daffelbe tam frankungen. Die Behandlung erfolgte in allen Fällen durch große Mehrzahl der Stellungsuchenden enttäuscht von dannen. Fujicirung von Heilferum. Durch seine Anwendung war es mög Mit Rücksicht auf den bevorstehenden April- Umzug sei auf grund der Beweisaufnahme zu der Ansicht, daß die Beamten lich, die Sterblichkeit, die 1894 16,63 pet. und 1895 11,2 pet. hiermit auf die Bestimmung der bekannten Polizeiverordnung über durch ihr unbegründetes Vorgehen gegen Schwarz den ganzen Vorfall betrug, für 1896 auf neun Prozent herabzudrücken. Erwähnt sei die Sonntagsruhe hingewiesen, daß an Sonntagen Umzüge bis erst provozirt hätten. Die Staatsanwaltschaft bat gegen das Urtheil des bei dieser Gelegenheit, daß die Anwendung mit Antistreptocoften- 10 Uhr vormittags beendet fein müssen. Diesmal fallen zwar die Schöffengerichts Berufung eingelegt, weil sie die Aussage der beiden Schuyleute für glaubwürdiger hält, als diejenige der Entlastungs­Serum, die gegen Scharlach   versucht wurde, den erhofften Erfolg eigentlichen Umzugstage in die Woche; aber erfahrungsgemäß zeugen. Vor der Straftammer wurde der Thatbestand durch die werben sehr viele Leute, namentlich Inhaber Kleiner Wohnungen, felben Zeugen festgestellt, die in der ersten Instanz vernommen nicht gebracht hat. Welche patriotischen Unternehmer zahlen den Arbeitern den Umzug fchon am nächsten Sonntag bewerkstelligen. wurden. Der Gerichtshof hielt aber die Angaben der Schußlente An der Weidendammer Brücke ist man endlich wieder einen für glaubwürdig, hob das erste Urtheil auf und erkannte auf eine nicht den schuldigen Lohn für die ihnen aufgezwungenen Feiertage? Die Firma Held u. Frante, deren Berhalten am bedeutsamen Schritt weiter gekommen. Der Pferdebahnverkehr geht Strafe von 35 M., da der Angeklagte des Widerstandes und der Dombau wir vor einigen Tagen schon feftgenagelt haben, hat jetzt über die neue Brücke und mit dem Abbruch der Nothbrücke, die Mißhandlung schuldig sei. auch die Maurerarbeiten am 2andtagsbau in ber der Vollendung des öftlichen Bürgersteiges im Wege steht, tann nun Brinz Albrechtstraße zu errichten. Sie beschäftigt hier u. a. etwa begonnen werden. Einen Theil des Bauzaunes hat man schon be­70 Maurer und 30 Arbeiter, welche gleichfalls am verfloffenen feitigt.

richten.

-

-

-

"

Gerichts- Beifung.

Wegen Beleidigung des Gendarmen Quenzell in Alten wärder bei Harburg   a. E. hatte sich gestern der Genosse Reinhold Stenzel vom Hamb. Echo" vor der Strafkammer IV des Sams

"

Montag wider Willen feiern mußten. Anfangs sollten die Bum Polizeikampf gegen die Anarchisten. In Unter- burger Landgerichts zu verantworten. Es handelte sich um die bes Geschädigten feinerlei Entschädigung erhalten; gestern theilte der suchungshaft genommen ist der Schlosser Richard Rodrian, ein bekannte Affäre, bei der der Fußgendarm Quenzell in Alten­Polier mit, daß ihnen zwei Arbeitsstunden vergütigt werden sollten. tannter Anarchist. Er war der Verfasser eines in der März wärder Den 24jährigen Gärtnergehilfen 2ankenau er: Der Fall tritt noch in ein besonders schlechtes Licht dadurch, daß nummer des" Sozialist" abgedruckten Gedichtes. Der Sozialist" schoß und wegen seiner Haltung im Auftrage des deutschen  den Arbeitern am Sonnabend mitgetheilt wurde, daß sie arbeiten ist bekanntlich wegen dieses Gedichts am 18. März tonfiszirt Kaisers belobigt wurde. In den Nummern 110 und 112 tönnten wenn sie wollten; als sie aber am Montag Morgen den worden. Rodrian, der erst vor kurzem aus dem Gefäng des Echo" vom Mai 1896 waren Berichte über die Affäre Bau betraten, wurden sie zurückgewiesen. Sie waren somit, soweit niß Plößensee entlassen war, wo er eine längere Gefängniß- enthalten, in denen es hieß, daß der Gärtnergehilfe Lantenau von fie entfernt von der Arbeitsstätte wohnten, auch noch unnüz um ihr strafe zu verbüßen hatte, wurde in dem Augenblicke verhaftet, Quenzell verhaftet werden sollte, daß 2. fich geweigert habe, mitzus Fahrgeld gebracht worden; außerdem war ihnen die Möglichkeit als er sich in eine Bersammlung seiner Gesinnungsgenossen gehen, und nun zog", so hieß es weiter, der Gendarm plöglich genommen, am Vormittage zu Hause nützliche Arbeiten zu ver- begeben wollte. Polizeilich aufgelöst wurde die Anarchisten- feine Schußwaffe hervor und knallte den Gärtnergehilfen nieder." Versammlung, welche am Donnerstag nach dem Lokal Naunyn 28 eiter hieß es, als Lankenau zu dem Gendarmen gesagt habe, wenn Was der Lokal- Anzeiger" fich telegraphiren läßt und straße 27 einberufen war, um das Thema:" Der 18. und 22. März" er ein Recht habe zu schießen, solle er nur ruhig schießen, da habe was er nicht berichtet. In der gestrigen Abendausgabe meldet zu behandeln. Der Referent, Schriftsteller Dempwolf, besprach in der Gendarm nach Angaben von Augenzeugen sofort den Revolver das in der letzten Stadtverordnetenfizung so unangenehm beim feiner Rede ausführlich die Thätigkeit der Kommune von 1871. Als gezogen und Lankenau in die linke Brust geschossen. In diesen Schopf genommene Blatt: Die Ehefcheidungs- Angelegenheit des er ausführte, daß bei dem Kampfe der Kommunards auch den deut- eußerungen sieht der Fußgendarm Quenzell den Vorwurf, daß ungetreuen Rigó macht diesem und der Prinzessin doch einige Kopf fchen Proletariern ein Hoffnungsstrahl aufgegangen sei, daß sie dabei er in unnöthiger und unberechtigter Weise den Lantenau er schmerzen. Nachdem der Pariser Staatsanwalt einen Haftbefehl gelernt hätten... ertönte plötzlich die Stimme des überwachenden schossen habe. Er stellte deshalb auf Befehl des vorgesetzten Diftritts­gegen Rigó erlaffen und das Paar deshalb Paris   Knall und Fall Beamten:" Ich schließe die Versammlung auf grund des§ 5 des offiziers Strafantrag gegen den verantwortlichen Redakteur des Echo", verlassen hat, um sich zunächst, wie gemeldet, nach Köln   zu begeben, Gesetzes vom 11. März 1850. Sie wissen, daß Sie das Lokal sofort Genossen Stenzel. Bu der jetzigen Verhandlung, in der der frühere hat die Frau Rigo's durch ihren Anwalt nun Schritte gethan, die zu räumen haben." Die Räumung vollzog sich ohne Zwischenfälle. Staatsanwalt, jetzige Landrichter Dr. Schultz den Vorsiz führte, find Der In und vor dem Lokale war eine ziemlich starke Polizeimacht in von der Staatsanwaltschaft und dem Vertheidiger Dr. W. Peppler Prinzessin und Rigó auch in Deutschland   zu verfolgen. Anwalt der Frau Rigó glaubt, wie uns ein Telegramm unseres Uniform und Zivil anwesend. zusammen 31 Zeugen geladen worden. Als erster Zeuge wird der Pariser F.- Korrespondenten meldet, einen Verhaftsbefehl Vom Schlachtfelde der Arbeit. Tödtlich verunglückt ist am Fußgendarm uenzell vernommen. Derfelbe ist 47 Jahre alt wegen Fluchtverdachts erwirken zu können. Die Prinzessin sagte Donnerstag Nachmittag auf dem Neubau Charlottenstraße 14 der und feit 1. April 1879 in Altenwärder im Dienst. Nach Ausweis feiner Inapp vor ihrer Abreise aus Paris  :" Mir würde die Verhaftung 47 Jahre alte Monteur Gustav Kleiber aus der Gustav Freytagstr. 9 Perfonalatten ist er nur mit drei Tagen Quartierarrest bestraft. eine interessante neue Sensation bereiten, aber dieser Jammermann zu Schöneberg  . Kleiber   stand im dritten Stock eines Seitenflügels, Er deponirt, der erschossene Lankenau habe ihn schon mehrfach Rigó zittert vor Ratten." Als die Prinzessin befragt wurde, ob sie an dem man schwere Eisentheile aufwand. Als er dabei nach gehänselt. Am 10. Mai 1896 habe ihn Laufenau auf einem Tanz in Paris   Unterricht für plastische Posen genommen habe, fagte fie: einem Seile griff, verlor er das Gleichgewicht und stürzte falon wieder gehänselt. Nachdem die Tanzmusit in der Nacht Unsinn! ich bin für's Tritot geboren, das ist mein Geburts- topfüber in den Hof hinab. Unglücklicherweise schlug er beendet war und er nach Hause ging, sei ihm Lankenau mit dem Kopfe gerade auf einen einem eifernen Träger auf, mit Haufen Menschen gefolgt und auch vor Dies Telegramm ist ein würdiges Seitenstück zu der berühmten sodaß er sich den Schädel zerschmetterte. Der Verunglückte gab auf ihm hergegangen. feinem Hause sei Menge Hammerstein'schen Schlipsnadel- Depesche. Das in dieser widerlichen der Unfallstation I in der Wilhelmstraße alsbald feinen Geift auf. stehen geblieben und einer Aufforderung, auseinander zu gehen, sei

11

adel!"

Vor

die