der zweife Sachverständige, Dr. Schüß, hat. Lubbe während des Prozesses ein einziges Mal untersucht dann erklärt, daß er fimuliert. Inpreß.)

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Denn es kommt nicht so sehr darauf an, wie ein solcher

Mensch momentan erscheint, der sich auf vielfältige Weiſe,

durch Reisen usw. eine gewisse Scheinintelligenz aneig nete, sondern es handelt sich darum, fich sehr eingehend

mit feinem ganzen Vorleben, seinen Erbanlagen, Sind

heitseinflüssen usw. zu befassen, etwa im Sinne der Tiefen: Psychologie oder der Psychoanalyse.

Das ist nur durch eine lange methodische Beobachtung möglich. Wir besitzen in Deutschland und im Ausland eine Reihe von Sachverständigen, die sich speziell mit der jugend­lichen Typengruppe beschäftigt hat, zu der van der Lubbe gehört. Ich möchte hier einige Namen nennen und zwar in erster Linie den Professor Karl Willmanns, früher in Heidelberg , der ein ausgezeichnetes Buch über Psychologie und Pathologie der Landstreicher geschrieben hat, ferner Professor Hentig, den bekannten Kriminalpsychologen in Kiel , den alten Kölner Sachverständigen Prof. Aschaffen­ burg , sowie Fritz Leppmann, Cramer, Kronfeld und den Psychoanalytiker Dr. Müller- Braunschweig in Berlin . An ausländischen Sachverständigen möchte ich an erster Stelle Professor Toulouse in Paris nennen, ferner Heberts in Bern und Prof. Bühler in Wien ; die wohl geeignet wären, das seltsame Wesen des van der Lubbe unter die wissen­schaftliche Lupe zu nehmen.

Wenn man bedenkt, welcher Sachverständigen- Aufmarsch fonft in Sensationsprozessen von geringerer Bedeutung stattfindet, so muß man den Sachverständigen- Apparat im vorliegenden Falle für absolut unzureichend erklären, selbst wenn man von den Aeußerungen nichtmedizinischen Cha=

Friede oder Katastrophe in Genf ?

Stimmen in der Verhandlungspause Frankreichs feste Ruhe!

Reden Daladiers und Macdonalds

Paris, 2. Okt. Zur Erinnerung an den Absturz des opfer kostete, wurde am Sonntag ein Denkmal eingeweiht. englischen Luftschiffes R 101 bei Beaumais, der 47 Todes­Dabei sagte Ministerpräsident Daladier u. a.:

Eine große Lehre haben wir aus diesem Unglück ge: zogen. Es hat uns gezeigt, daß der wahre Mut ruhig und friedlich ist, daß er der Gefahr ins Auge schaut, ohne jemand zu bedrohen. Deshalb auch haben wir gewollt, daß dieses Denkmal hier, wo sich die Symbole der Nationen begegnen, vor aller Welt beweisen, daß wir bereit sind, den Wert dieses Beispiels zu begreifen. Die fran­3ösisch- britische Freundschaft ist begründet auf dem gemeinsamen Willen, dem Mut feinen friedlichen Ausdrud zu erhalten; sie ist begründet auf dem Glauben an dasselbe Ideal der menschlichen Freiheit und Würde."

politischen Rede und schloß: Macdonald antwortete in einer mehr gefühlsstarken als

" Diese Zeremonie hat einen größeren Einfluß auf die

Der diplomatische Korrespondent des Daily Telegraph " sagt, eine Verdoppelung des deutschen Heeres bei gleich= zeitiger Annahme einer kurzen Dienstzeit, wie sie im britis schen Plan vorgesehen sei, würde natürlich eine entsprechende Verdoppelung des Kriegsmaterials mit sich bringen, das der Haubigen und Maschinengewehre. Der Grundsaz einer Ab­Versailler Vertrag erlaubt, d. h. der leichten Feldgeschütze, schlagszahlung" in Tanks und schweren Geschützen von der Art, wie sie in der kommenden Abrüstungskonvention an geführt sein werden, sei von Großbritannien Deutschland gegenüber zugestanden worden.

Allerdings wollten die Deutschen darüber hinaus Erkundungsflugzeuge, Flugzeugs abwehrgeschüße und das Recht, Befestigungen mit schwerer Artillerie an den Oftgrenzen anzulegen. Der Korrespondent sagt, die entscheidende Frage sei aber, ob Deutschland einer Probezeit zustimmen werde.

Man nimmt an, daß in dem britischen Kabinettsrat auch. die Frage erörtert werden wird, ob sich England in der Sanktionsfrage im Falle einer Verlegung des Abrüstungss abkommens dem französischen Standpunkt nähern kann.

Freundschaft Englands und Frankreichs , als alle schrift Um Europas Schicksal

lichen Dokumente."

rakters abficht, die die Leipziger Sachverständigen in ihre Wieder zweijährige Dienstzeit?

Gutachten einzuflechten für richtig hielten.

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Frage: Die Sachverständigen erklären, daß van der Lubbe vor dem Prozeß ein ferngesunder, geistig reger, leb­hafter Mensch war. Wie erklären Sie es sich, daß er von allen ausländischen Zeitungen als Halbtoter geschildert wird ohne daß mit diesem Mann irgend etwas angestellt wurde? Dr. Hirschfeld: Im allgemeinen beobachtet man, daß Angeklagte, die längere Zeit in Untersuchungshaft waren, in der Hauptverhandlung sich in einer angeregten, stimulierten Verfassung befinden, weil sie endlich Gelegenheit haben, zu Wort zu kommen und sich durch Reden zu erleichtern wie das Beispiel Torgler und Dimitroff auch zeigt-, und wie es wohl auch ursprünglich in der Natur van der Lubbes lag, als er im März durch Hungerstreit zur Be­schleunigung der Verhandlung drängte.

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Der beim Angeklagten wahrnehmbare Negativismus, ver­bunden mit den förperlichen Erscheinungen großer Schwäche und Hinfälligkeit, ist etwas äußerst Ungewöhnliches und

Eine Rede des Marschalls Lyautey

Paris, 2. Oft. Gestern fand in Mülhausen eine Tagung der Unteroffiziere des 7. Armeekorps statt. Marschall Lyautey hielt eine Rede, in der er u. a. ausführte: Während der kommenden Jahre, in denen wegen des Geburten­ausfalls die Rekrutenziffer sinke, müsse man zur zwei­jährigen Dienstzeit zurückommen, allerdings nur für diese defizitären Jahre. Man habe davon gesprochen, die französischen Streitkräfte durch eingeborene Truppen zu ver­stärken. Das sei absurd. Man möge die eingeborenen Truppen in ihrer Heimat lassen. In Frankreich würden die eingeborenen Soldaten nur den Gefahren des Alkohols und des Kommunismus ausgesetzt sein, was ihren Wert ver­mindere. Eingeborene Truppen möge man nur kommen lassen, damit sie fämpfen.

mir in meiner 30jährigen Tätigkeit als Sachverständiger Kabinettsrat in London

in Hunderten von schwierigen Kriminalfällen kaum je begegnet.

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Die einzige Ausnahme, die ich anführen könnte, ist die des Fürsten Eulenburg in seinem berühmten Meineids­prozeß, der gleichfalls körperlich und seelisch zusammen­gebrochen in den Gerichtssaal getragen wurde. Allerdings war es in diesem Falle ziemlich klar, daß er sich durch den fortgefeßten Gebrauch von Narkotika in diesen Zustand ver­setzt hatte. Es liegt nahe und diese Vermutung wurde ja auch von der ausländischen Presse wiederholt zum Ausdruck gebracht, daß Lubbes Zustand kein natürlicher ist, selbst wenn man den zweitägigen Hungerstreit zu Beginn der Verhand­lung in Betracht zieht, sondern auf äußeren Ein­Flüssen beruht. Ob eine solche Einwirkung vorliegt, wäre nur durch eine dauernde strenge Beobachtung des Ange­flagten, auch außerhalb der Verhandlung, feststellbar vermeidbar. Jedenfalls läßt sich Lubbes Zustand nicht mit dem beliebten Schlagwort Simulation" erledigen.

und

Ich halte es nicht für ausgeschlossen, daß nebenbei der Negativismus, der an Mutismus grenzt, für van der Lubbe an sich eine Art Flucht ist vor unliebsamen Er­' örterungen. Doch würde dem nur eine sekundäre Be­deutung beizumessen sein. Und die Hauptfrage, um die sich nicht nur die kriminalistische, sondern auch die psychologische Beurteilung dreht, nämlich die Frage:" Eigene Ini tiative oder Direttive?" wird dadurch nicht beantwortet.

Ich möchte zum Schluß nochmals betonen, daß es sich hier nur um hypothetische Ansichten handeln kann, die sich auf die Voraussetzung der Nichtigkeit der übereinstimmenden Berichte der großen westeuropäischen Presse stüßt und auf jeine jahrzehntelange Erfahrung; und daß sie ausschließlich den Zweck haben, der objektiven Wahrheitsfindung zu dienen."

Für die Unterdrückten

Kundgebung in London

In London wird eine große Kundgebung zugunsten der Opfer der politischen und religiösen Unduldsamkeit in Deutschland unter Führung der Gesellschaft der Freunde ( Quäfer), der internationalen Studentenvereinigung, des liberalen Flüchtlingskomitees und des Hilfsausschusses der Universitäten organisiert.

Am 3. Oktober soll in der Alberthall eine Riesenkund­gebung stattfinden, bei der Professor Einstein das

Wort ergreifen wird. Diese Versammlung wird von orb Rotherford, dem bekannten englischen Physiker, geleitet werden. Sir Austen Chamberlain , der ehemalige Minister der auswärtigen Angelegenheiten, und verschiedene hervorragende politische Persönlichkeiten werden gleichfalls sprechen. Diese verschiedenen Reden werden die Gerechtig­feit für die Unterdrückten" zum Gegenstand haben. Lady Champerlain, die an der Spitze des Organisationskomitees steht, läßt bekanntmachen, daß die gesammelten Fonds der Hilfeleistung für die deutschen Flüchtlinge in England dienen.

Deutscher Legationsrat überfallen?

Die Prager Polizeikorrespondenz teilt mit: Am Samstag näherte sich dem Legationssekretär der Deutschen Gesandt schaft in Prag , Frhr. v. Bibra , als dieser durch eine Straße der Altstadt ging, ein tschechoslowakischer Staatsangehöriger deutscher Nationalität und riß ihm vom Rockaufschlag das Hakenkreuz herab. Bei der hierbei entstandenen An­sammlung wurde der Legationssekretär von einer unbe fannten Frau beleidigt. Die Sicherheitswache nahm den Ueberfallenen in Schutz und brachte mehrere Personen auf das Polizeikommissariat, wo sie in Haft genommen wurden.

London , 2. Oktober. Sir John Simon ist gestern in Begleitung des Unterstaatssekretärs Eden aus Genf in Lon­ don eingetroffen und wird heute oder morgen mit Mac: donald zusammentreffen. Er dürfte am Mittwoch dem Ka binett Bericht erstatten. Simon wird bei dem Zusammentritt des Abrüstungsbüros am 9. Oktober wieder in Genf sein.

Das Neueste

Sountagvormittag stieß zwischen Reinheim und Reichels: heim( Oldenburg ) ein Triebwagen mit einer Lokomotive zusammen, wobei neun Personen schwer verletzt wurden. Wegen marristischer Gegenkundgebungen in Genf wurde die für Sonntag vorgesehene feierliche Einweihung des Grünen Hauses" der flämischen Faschisten um acht Tage verschoben.

Wie dem Pariser Journal" aus Boulogne - sur mer gemeldet wird, ist ein französisches Verkehrsflug': zeug, das Engländer, die an der Einweihung des Luftschiff: Denkmals in Beauvais teilgenommen hatten, nach London zurückbefördert hatte, auf dem Heimsluge bei Boulogne : sur- mer abgestürzt. Der Pilot ist ums Leben gekommen. fur- mer abgestürzt.. Der Pilot ist ums Leben gekommen.

22 Tote

Ein japanischer Vergnügungsdampfer gekentert Tokio , 2. Okt.( Renter.) Ein japanischer Vergnügungss dampfer ist gestern auf dem Meer in der Nähe der Küste von Kumamoto gefentert. 22 Personen fanden den Tod, mehr als 100 werden vermißt. Nur 40 konnten gerettet werden. Das Unglück ist auf Sturm und Ueberlastung des Schiffes zurückzuführen,

Absturz

Drei Tote

Ein Privatflugzeug, das von der Gedenkfeier in Allone nach London zurückkehren wollte, stürzte bei Hawkhurst in Kent ab. Dabei wurden drei Insassen getötet, darunter der Vorsitzende der British Air Navigation Company, Gilchrist.

19000 Meter!

Picards Rekord geschlagen

Stratosphärenballon SSSN." ift Samstag früh um 8.41 Uhr von Moskau aufgestiegen. Um 9.58 Uhr erreichte er eine Höhe von 17 900 Meter. Die Stimmung der Besagung ist ausgezeichnet. Die Sauerstoffapparate arbeiten gut. Die Temperatur in der Gondel beträgt 14 Grad Wärme, das Thermometer zeigt eine Außentemperatur von 64 Grad Kälte... Um 12.50 Uhr hatte der Ballon eine Höhe von 19 000 erreicht. Um 17 Uhr ist der Ballon in der Nähe der Kolomna - Berge( 115 Kilometer von Moskau entfernt) auf einer Wiese am Ufer der Moskwa gelandet. Der Ballon und die Apparate sollen unversehrt und die Besayung wohl auf

sein.

Die Automobilpartei

Juden aus dem Autoklub ausgeschlossen!

Vor der nationalen Revolution" gab es in Deutschland mehrere Automobilverbände. Neben dem Allgemeinen deut­schen Automobilklub bestand der deutsche Automobilklub, der es wagte, die schwarz- rot- goldene Fahne zu zeigen und dem Bekenntnis zur Republik nicht aus dem Wege zu gehen. Jetzt haben sich beide Verbände mit dem nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps zu einer Einheitsorganisation zusammengeschlossen. Diese neue Spikenorganisation hat

" Die Basler Nationalzeitung"( Nummer 454) urteilt über die Lage in Genf :

Das Schicksal des Abendlandes steht vor der Entscheidung. Das fühlt jedermann. Für alle Völker Europas gibt es nur im Krieg. Oder gemeinsame Erhaltung der gemeinsamen noch zwei Möglichkeiten. Entweder gegenseitige Vernichtung Lebensgrundlagen, der gemeinsamen Kultur. Zusammenbruch oder Zusammenschluß: wir haben zu wählen.

Mit täglich wachsender Sorge beobachtet man die Schwäche aller offiziellen Versuche zur Verhütung des Zusammen­bruches. Die Konferenzen versagen; die Abrüstung wird zur Phrase, die niemanden mehr über die Tatsache des Wett­rüstens hinwegtäuscht; selbst Gesten, wie sie früher noch etwa zuversichtlich stimmen mochten, bleiben auf der gegenwärtigen Völkerbundstagung aus. Der Schwall der Friedensworte aber läßt nur um so stärker die Friedenstaten vermissen und den Kontrast zur tatsächlichen Entwicklung erkennen, in der allenthalben geradezu gigantische Kräfte ungehemmt zur Katastrophe hin treiben.

Es ist unverkennbar: die Tendenz zum Zusammenbruch ist heute stärker als jegliche Aussicht auf rettende Verstän= digung. Je mehr man sich dieser bitteren Erkenntnis ver­schließt, desto stärker die Gefahr. Je klarer aber möglichst viele diese reale Wirklichkeit begreifen, desto eher besteht eine Möglichkeit dafür, daß Gegenkräfte sich entwickeln, daß der Lebenswille aller Völker das Verhängnis aufzuhalten ver­mag."

fedoch alle Nichtarier von dem Uebertritt ausgeschlossen. Das bedeutet, daß jüdische Automobil fahrer von den Vorteilen eines Zusammenschlusses, die vor allem in der Erleichterung von Auslandsreisen bestehen, grundsätzlich ausgeschlossen werden.

Statt Arbeit Schwindel...

Man schreibt uns:

Nicht in 24 Stunden, wie es Hitler versprochen hatte auch nicht in sieben Monaten konnten die Nazis die Arbeit beschaffen. Für jeden Eingeweihten eine Selbstverständlich­feit. Aber die Millionen gläubiger Menschen haben aus diesem Grunde Hitler begrüßt. Durch Zahlen hat man be­wiesen, wie stark die Abnahme der Arbeitslosenzahl erfolgt ist. Aber auch nur die Zahl nicht etwa die Erwerbs= losigkeit. Das weiß auch der größte Teil der deutschen Menschen. Vor allem wissen es die Erwerbslosen . Sie merken nichts von der Beschäftigungsmöglichkeit. Wie ver­hält es sich nun mit den Zahlen?

Wenn man nur die Kartotheken der Arbeitsämter zu State zieht, dann stimmen die Zahlen. In diesen Karto­thefen sind einfach die erforderlichen Mengen gestrichen worden. Was ist aber aus den aus den Listen Gestrichenen geworden? Darüber kann man Auskunft aus der Be­schäftigten- Statistik der Krankenkassen bekommen. Arbeits­lose werden bei den Krankenkassen nicht geführt. Sobald aber jemand Arbeit bekommt, muß er der Krankenkasse gemeldet werden.

In den vergangenen Jahren nahm fast regelmäßig die Zahl der bei den Krankenkassen gemeldeten Beschäftigten mehr ab, als die Zahl der registrierten Arbeitslosen bei den Arbeitsämtern zunahm. Es gab eben Arbeitslose, bei den Arbeitsämtern zunahm. Es gab eben Arbeitslose, die nicht bei den Arbeitsämtern geführt wurden. Das waren die sogenannten unsichtbaren" Erwerbslosen . Ihre Zahl hat zeitweise mehr als zwei Millionen betragen. In den ersten Monaten dieses Jahres ließ sich dann umgekehrt feststellen: Die Zahl der bei den Krankenkassen gemeldeten Neu­beschäftigten nahm stärker zu, als die Zahl der in Arbeit ge= kommenen bei den Arbeitsämtern abnahm. Im März z. B. nahm die Zahl der saisonmäßig mehr Beschäftigten um 660 000 zu, aber bei den Arbeitsämtern senkte sich die Zahl der Registrierten nur um 402 000. Es waren also 258 000 den Reihen der Unsichtbaren" entnommen.

Im Juni nun änderte sich das Verhältnis. Mit Beginn der Arbeitsschlacht" verschwanden plötzlich 56 000 Erwerbs­lose aus den Listen der Arbeitsämter, ohne jedoch in den Liſten der Krankenkassen als Beschäftigte aufzutauchen. 183 000 wurden weniger als arbeitslos gezählt", aber nur 127 000 wurden bei den Krantenfaffen gemeldet. Rechnet man mit der Selbstverständlichkeit, daß auch im Juni so­genannte Unsichtbare" in den Krankenkassenzahlen enthalten sind, dann sind etwa 70 000-80 000 Erwerbslose aus den Listen der Arbeitsämter verschwunden, ohne jedoch Arbeit gefunden zu haben. Hier beginnt der Schwindel!

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Im Juli wurde es noch besser": In den Arbeitsämtern registrierte man 393 000 weniger, in den Krankenkassen aber nur 125 000. Mit den Unsichtbaren" dürften also rund 300 000 und mehr spurlos verschwunden sein. Sie sind ein fach für die Hitler - Regierung nicht mehr da sie dürfen nicht mehr da sein, weil doch die Lage immer besser" wird! So wird es nun Monat um Monat gehen! Ein immer größerer Teil der als verschwundene Arbeitslose re­gistrierten Reklamezahl muß auf den oben gezeigten Be­frug gebucht werden. Dazu kommt, daß es sich auch bei den mirklich in Arbeit gebrachten Leuten um so erbärmlich ent­lohnte Arbeit handelt, daß man von einer wirtschaftlichen Pelebung in Deutschland überhaupt nicht reden kann. Denn die Kauftraft finkt weiter und weiter und darum kann auch eine Anfurbelung der Wirtschaft nicht erfolgen.