Forderungseinziehung
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werden. Bei der dritten Probe war eine Tintenschrift auf die Schreibmaschine mit 10 Durchschlagsblättern zu übertragen. Zum Schluß gab es noch ein Esperanto- Rennen. Siegerin wurde wieder die in schwarzem Kleid und weißem Einfaz fotografierte junge Frau Chaubert Piau, awette Mademoiselle Gabriel. Die Engländerin war hier wohl ausgeschieden, weil sie Französisch nicht mithalten konnte. Erft an vierter Stelle ein Mann, Herr Trionleyre, als Meister der Tipp- Amateure.
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Nächstens geht in Paris die Wahl der Schönheits. tönigin wieder los. Die Miß Paris 1933 hat dieses Jahr die Badeorte der Atlantischen Küste heimgesucht und ist dann in die Schweiz gefahren. Die neue Schönheitskönigin soll bei einem großen Wohltätigkeitsfest gefürt werden wer sich etwa bewerben will: das Büro ist Boulevard des Italiens Nr. 5. Die Bewerbung steht allen jungen Mädels offen, die in Paris wohnen aber leider gibt es eine engere Wahl, durch die aus verschiedenen Gründen nur schwer hindurchzukommen ist. Zum erstenmal sollen diesmal auch Theaterund Filmkünstlerinnen aufgefordert werden, sich zu be teiligen.
In der Nacht zum 3. August, in den Morgenstunden, wurde die Geliebte eines reichen Industriellensohnes tot in einem Hotel der Avenue Georges V. gefunden. Es war die Englän
Die Polizei hat eine Streife im 5. und 6. Arrondissement, besonders in der Gegend des Montparnasse , abgehalten und 335 Personen gestellt. 24 wurden verhaftet, darunter 4 Ausländer, von denen einer ausgewiesen war.
Das 1. französische Staatstheater, die Comödie Francaise, hat das Melodram„ Das Mädchen von Arles", von Alphonse Daudet , aufgeführt.
Andre Citroen hat in seinen neuen Fabrikbauten ein Effen für nicht weniger als 6400 Gäste gegeben, an dem u. a. der Handelsminister Serre, der Präsident des Pariser Stadtrats Fiquet, der Seine - Präfeft Renard und der MilitärGouverneur Gourand teilnahmen. Einer der Redner war der Desterreicher Schrat, der für die ausländischen Automobilvertreter sprach.
Unentgeltliche Kurse in französischer Stenographie werden In den Rathäusern des 3., 6. und 14. Arrondissements und einigen Schulen abgehalten. Auskunft durch die Union des Stenographes, 78, Rue Bonaparte, Paris 6 e.
Fairness!
Der Boxer Seelig, USA. , und die Olympischen Spiele
Es besteht die Möglichkeit, daß sich der Propagandaminister Göbbels zu früh auf die mit dem Hakenkreuz gezierte Vorbereitung der Olympischen Spiele gefreut hat, die im Jahre 1936 in Berlin stattfinden sollen. Allerdings weiß man nicht, was bis zum Jahre 1936 noch alles geschehen kann. Aber in jedem Fall sind Kataloge und Sportkarten, die Herr Göbbels
aus seinem Propagandaministerium an alle Erdteile beraus
senden würde, keine allzu erfreuliche Einladung an die stählernen Muskeln der Welt. So leicht sollte man es Feinden des Friedens, die eben bei ihrem Fest in Nürnberg den Sedantag auf ihre Fahnen schrieben, nicht machen, die Welt mit ihren Ideen zu vergiften. Oder zweifelt jemand, daß die Olympiade im Stadion Grunewald ein Riesenaufmarsch der SA. und des Welt- Antisemitismus sein würde?
Das Reich Hitlers , die Herrenrasse der durch den NichtSportler Goebbels allerdings nur fümmerlich vertretenen Arier, hat bekanntlich die Nichtarier von der Teilnahme ant allen sportlichen Turnieren und aus den Sportklubs ausge schlossen, so daß der jüdische deutsche Boger Seelig fürzlich in Paris gegen den belgischen Mittelgewichtsmeister antreten mußte, den er in der 13. Runde auszählte. Auch der Luftmatch zwischen dem Franzosen Detroyat und dem deutfchen Orientfämpfer Fieseler, das mit 363 französischen gegen 361 deutsche Punkte für unentschieden erklärt wurde, stand einigermaßen im Zeichen des Hakenkreuzes, das vor einer gewaltigen Masse von 120 000 Zuschauern in der Nähe von Paris schwebte. Von besonderer Bedeutung ist daher die. in Paris eingelaufene Meldung, daß der Präsident des amte rikanischen jüdischen Kongresses, Beutsch, beim amerikanischen Olympia- Ausschuß beantragt hat, die Teilnahme an den Olympischen Spielen abzusagen, wenn Deutschland ( woran fein Zweifel besteht) fortfahren wird, die jüdischen Sportler auszuschließen.
Für eine Reihe von Ländern, die im wesentlichen nicht der arischen Rasse angehören, wie Merito, Cuba , die arabischen Reiche, Japan und China , aber auch Finnland , Ungarn und die Türkei , müßte eine Absage an ein an einem meterlangen Hakenkreuz hängendes Olympia eigentlich eine Konsequenz aus der eigenen Weltanschauung der Nazi- Sportklubs sein. Die bisherige Aufnahme des Hitlerregimes gerade in den sportbegeisterten Ländern, wie England, USA. , Australien , Kanada , Skandinavien und Frankreich , zeigt die Möglichkeit, den moralischen Boykott des Reiches, das den Reichstag an gezündet hat, auf das Sportliche zu erstrecken. Der Weltboykott der hitlerschen Güter, den der Judenkongreß in Prag und die Arbeiter- Internationale in Amsterdam verkündeten, hat nur dann einen Sinn, wenn er durch die Zerstörung einer Göbbelsschen Weltpropaganda im Sport ergänzt wird.
Es ist ein Grundsatz von Olympia : daß es wichtiger ist, fair Au tämpfen als zu fiegen. Mit allen Gesezen der Fairnes steht ein Regime im Widerspruch, das seine Gegner auf die gemeinste Weise in Konzentrationslagern quält und die Jugend vergiftet, damit ein neuer Weltkrieg entsteht!-
Welche ist die beste?
Wett- Tippen der Stenotypistinnen
In Paris hat ein großes Wett- Tippen der Dactylos stattgefunden. Sechzig Bewerberinnen hatten sich davon bereits morgens um 7 Uhr( allerdings nach neuer Winterzeit) eingefunden. Jede hatte eine Schreibmaschine, Pauspapier und einen männlichen Diftierer( um den die meisten nicht verTegen waren) mitzubringen. Die Wahrheit zu sagen, waren aber auch männliche Tipper zur Konkurrenz erschienen. Die erste Probe war eine internationale Meisterschaft im Schnelltippen, die jedermann mit Ausnahme der berüchtigten Turnierfämpfer offen stand. Es handelte sich darum, in 30 Minuten einen vorher unbekannten Text abzutippen, in der von dem Bewerber bei der Einschreibung angegebenen Sprache. Das Ergebnis war: Frau Chaubert- Piau, eine junge schwarzhaarige Frau mit ruhigem Gesichtsausdruck, die 93,06 Worte erzielte. Den zweiten Preis erhielt Miß L. Mitchell mit 92,60 und den dritten Mademoiselle Gabriel mit 87,15.
Der Wettbewerb der besten Sekretärin in franzöfifcher Sprache" umfaßte zwei Proben. In der ersten, 30 Minuten Dauer, sollten fünf stenografische Briefe, je mit einem Durchschlag, abgeschrieben werden, mit verschiedenen Unterstreichungen usw. 3weitens sollte, in 10 Minuten Dauer, ein stilistisch und orthografisch fehlerhafter Text richtig übertragen
dem rechten Ohr in ihrem Zimmer zusammenbrach. Der Ge
liebte, deffen Namen fast alle Zeitungen verschweigen, war der
Sohn des Industriellen und Figaro"-Königs Coty , ver heiratet und Vater dreier Kinder, der in der Avenue Georges V mit seiner Freundin zusammenlebte.
Der junge Lebemann hatte die Eifersucht seiner Freundin durch tägliche nächtliche Ausfahrten in Bars erregt. Auch in der Todesnacht war er bis zum Hellwerden ausgeblieben, dann kam er von allerlei Vergnügungen mit Freunden an. Bald darauf fielen die Schüsse. Der Tod der jungen Ge liebten wurde auf Selbstmord gedeutet.
Jest teilen die Boulevardblätter mit, daß die Mutter des Opfers, Miß Wright, die sich in London aufhält, nicht an einen Selbstmord ihrer Tochter glaubt. Sie hat einen Antrag auf neue Untersuchung der Todesursache gestellt. Im Hotel er. klärt man, daß die Geliebte des Millionärssohnes, die torische Giftmittel genommen habe, sehr bizarr" gewesen sei.
Es ist nicht ausgeschlossen, daß aus dem Falle, der außer ordentlich ungeklärt ist, noch Sensationen entstehen.
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Das gemarterte Kind
„ Sein Vater hatte mich verlassen. Dennoch freuten sich meine Eltern über mein Kind. Sie zahlten auch für die Kleine während der Stillzeit. Aber nachher, ach, vor 7 Monaten, lernte ich in Tours den Marcel Dumont kennen, er war so elegant- und Versicherungsfachmann. Er nahm mich
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Die siamesischen Zwillinge heiraten
Die berühmten siamesischen Zwillinge, die Amerikanerinnen Daisy und Violet Hilton, werden jetzt gleichzeitig ihre Hochzeit feiern. Die eine hat sich einen Orchesterdirigenten erwählt, die andere einen Borer. Man darf auf die Entwicklung dieser Doppelehe gespannt sein. Jedenfalls wird niemand die Ehegatten der beiden Schwestern beneiden.
„ Und warum hat niemand das Kind gesehen?"
„ Es ist immer trant," sagte ich zu den Nachbarn." Und warum schlug er das Kind?"
„ Er hatte einen tiefen Haß gegen die Kleine. Er marterte
fie."
Und sie ließen es zu?"
Sie sentfe ihr Haupt. Ich liebte ihn."
Die Polizei hat das zweijährige Kind, gefesselt, mit Wunben bedeckt, verlassen im Hotel gefunden. Die Mutter und der elegante Versicherungsfachmann waren im Kino. Ein französischer ,, Faust"
Jean Costeau, der berühmte französische Schriftsteller, macht im Intran" die sensationelle Mitteilung, daß er zusammen mit Kurt Weill ( dem Komponisten der„ Dreigroichenoper") an einem Faust" arbeite. Weiter schreibt er an einer„ GraalsLegende" und an einer vieraftigen Höllenmaschine" aus dem Leben des Dedipus.
Der Autokongreẞ
Der in Paris beendete Kongres Sicherheit der Straße" forderte u. a. eine Breite von mindestens 3 Meter für eine Wagenreihe, von 7 Meter für zwei Wagenreihen. Ferner wünschte er dringend einheitliche und bessere Marfierung der ebenen Bahnübergänge und Beleuchtung der Signalzeichen. Landstraßen, die nicht Raum für zwei Autos lassen, sollen für Automobilisten verboten werden. Radfahrer sollen den Autos„ im Indianerpfad"( d. h. einer hinter dem anderen fahrend) ausweichen. Diese Forderungen und eine Reihe weiterer Sicherheitsvorschläge gesetzgeberischer und medizinischer Art für Herrenfahrer und Chauffeure wurden dem Sekretariat des Völkerbundes zugeleitet.
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Mariechen Renter Saarbrüden. Durch einen der mit Recht so Berüchtigten Greuelberichte in der„ Deutschen Freiheit sind Sie angeregt worden, das Konzentrationslager in Colditz und die Schußhäftlinge dort zu besichtigen. Von beiden find Sie so begeistert, daß Sie einen schwärmerischen, hitlerifischen Artikel in Ihr Parteiblatt gesetzt haben. Damit haben Sie was Schönes angerichtet! Seitdem Sie das Konzentrationslager als einen Kuraufenthalt ohne Kurtage geschildert haben, kann unser Geschäftsführer die Redakteure der Deutschen Freiheit" nicht mehr halten. Diese Genießer verlangen Vorschuß, um sofort ins Konzentrationslager abzureisen. Können Sie uns nicht mal besuchen? Es könnte immerhin möglich sein, daß Ihr liebreizender Anblick die konzentrationslagerlüfternen Redakteure in Saarbrücken festhält.- Siegheil, Mariechen!
Amsterdam . Das Bild„ Es ist vollbracht" ist gut, dagegen sind Ihre 10 Gebote" aus strafrechtlichen Gründen nicht zu veröffent lichen.
2. Sch., Paris . Ihr Beitrag„ Der Propaganda- Rat" ist nicht druckreif.
Die neue Front." Unter diesem Titel ist die erste Nummez eines Organs der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands " er* schienen. Gleich der erste Beitrag beschimpft Wels, an dessen Händen das Blut gemordeter Arbeiter aus den Jahren 1918-21 flebt". So etwas entwertet auch den sachlichen Teil der Kritik. Wer Fehler und Schuld nur bei den anderen sieht, kann zur Erneuerung und Einigung der sozialistischen Front nicht beitragen.
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