Mosse in SA.- Uniform

Aber er stirbt daran

Die Wandlung der deutschen   Presse, die Wandlung des deutschen   Geisteslebens, das beste Charakteristikum dafür ist die Umstellung des Hauses Mosse  . In den Räumen dieses Hauses, in denen sechs Jahrzehnte lang die interessantesten und wertvollsten Persönlichkeiten Deutschlands   zu Wort famen, sei es, daß sie den Chefredakteuren einen Besuch ab­statteten, oder daß im Berliner Tageblatt" ihre Gedanken gänge niedergelegt wurden, herricht Totenstille und die Uniform. Einst mußte auf dieses alte Gebäude ein neuer Teil aufgesetzt werden, damit alle Abteilungen auch wirklich Platz fanden. Es war eng, es war tros dieses Auf­baues so eng, daß, wenn ein Redakteur ein extra Zimmer haben wollte, der Hausverwalter bis zum dritten Stock hinauf suchte, um noch ein Plätzchen zu finden. Noch im vergangenen Jahr wurden Räume aus dem Nebenhaus für eine Sonderabteilung belegt.

Sente sind die fiebente und achte Etage vollkommen ge= schloffen. Man muß Hauszinsstener sparen, und es gibt auch nichts mehr zu tun. In den übrigen Stockwerken fann man viele leere Tische, zugeklappte Schreibmaschinen bewundern; denn die Weltverbindungen des Verlages und der Annoncenexpedition sind eingeschlafen, oder aus Pro­teft vom Ausland abgebrochen worden.

Die letzten Mohikaner

Seit jenem Tage, da das Post amt Berlin SW. 100­einst der Stolz des Verlages, ein eigenes Postamt zu be­fiben an seinen beiden Schildern an der Hausfront ver­schämt awei afenfreuzfahnen anmachte, bis jetzt, da die Telefonisten die letzten Abonnenten mit eil Hitler" begrüßen, ist auch die innere Wandlung der Re­daktionen fast hundertprozentig durchgeführt worden. Als Tester Redakteur vom alten Schlage des Feuilletons hat Dr. Ginzheimer fein Amt niedergelegt und ist dabei wie es jebt üblich ist noch um seinen Arbeitslohn gekommen. Der Mann, der schon unter dem neuen Regime als sein Rachfolger eingesetzt wurde, Herr Dertel- Breit haupt, hat von einem Tage zum andern seine Stelle ver­

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Göbbels   hat gelogen Sein Interview ist echt!

Der Herausgeber der Saturday Review" in London   macht in der letzten Nummer einige Angaben über die Geschichte des Interviews mit Dr. Göbbels  , das er am vorletzten Samstag veröffentlicht hatte. Man erinnert sich, daß der Reichspropagandaminister darin, von den nächsten Stelen der deutschen   Außenpolitik sprechend, die Totalrevision der deut schen Oftgrenze gefordert hatte. Das Interview ist der Sa­turday Review" durch eine zuverlässige und altbekannte Agentur zugekommen Dr. Göbbels   hat es seinerzeit, An­fang September, durchgesehen und nach Anbringung einiger Sorrekturen im endgültigen Text gutgeheißen. Sein heutiges Abstandnehmen von jenen Erklärungen die deutsche   Bot­schaft in London   ist im Foreign Office wegen der Veröffent­lichung vorstellig geworden bedeutet nach dem Urteil der Saturday Review" nur, daß er wie mancher andere Staatsmann seine in der Haft gesprochenen Worte von da­mals bereut".

Auch in Kanada  

am

agitieren die Nazi. Colin Roß   fagte in der Zeitschrift für Geopolitif" über den Effekt dieser nationalen" Propa ganda: Die Zeiten liegen noch gar nicht soweit zurück, wo viele Deutsch  - Kanadier   ihren deutschen   Ursprung liebsten verheimlichten. Heute ist das von Grund auf anders geworden. Die deutsche   Revolution hat auch hier Wunder gewirkt. Ein so stolzes und freies Bekennen zum Deutsch­tum hat Kanada   wohl noch nie erlebt; selbst geborene Kanadier   bemühen sich, deutsch   zu sprechen und rühmen sich ihrer deutschen   Abstammung."

Colin Roß   meint, daß die nationale Bewegung unter den deutschen   Kanadiern aus dem Einheitsstaat Kanada   einen Staatenbund machen werde. Auf diese Weise soll auf dem amerikanischen   Kontinent ein deutscher   Staat entstehen. All diese Hirngespinste sind nur geeignet, das Leben deutschen   Minderheiten zu erschweren. Colin Roß   soll bei feinen Reisebeschreibungen bleiben. Somit er politisch" tommt, hört es auf.

Keine Wahrheit ohne Freiheit Frankreich   und der faschismus

der

Wir entnehmen die Betrachtungen dem Temps  "( 8. Nov.): In der letzten Nummer der neuen Wochenschau 1983" berichtet Robert de Traz   über eine merkwürdige Unter­haltung mit einem Deutschen  , der nicht mehr in Deutschland  leben kann. Es handelt sich weder um einen Sozialisten noch um einen Juden, sondern um einen sivilisierten" Libe­ralen, der die Verfolgung verabscheut, der die offiziellen Lügen nicht vertragen kann, die Uebersteigerung des Hasses, die Parodierung der heiligsten Gefühle, furz, für den Sieg der Nazis nichts anderes bedeutet als die Rückkehr in die Barbarei. Ein Mann also. der keineswegs für Hitler   vor­eingenommen ist Trotzdem ist dieser freiwillig im Eril lebende Deutsche gezwungen anzuerkennen, daß Hitler dem deutschen   Volk einen großen Dienst erwiesen hat.

Er hat sie vor der Verzweiflung gerettet..." Zu welchem Preis und für welche Zukunft ist eine andere Frage, die ieden vorsichtigen und nicht leicht vergeßlichen Franzosen mißtrauisch macht. Tatsächlich ist das positive Ergebnis da und wir haben das Recht zu fragen mit welchen Mitteln es erreicht werden konnte.

Ob es der übrigen Welt angenehm ist oder nicht: Hitler  bat den Deutschen   wieder eine Wahrheit gegeben die sie nicht mehr hatten. Eine Parole, die ihnen gefiel: kriegerisch autoritär meffianisch. das Genie ihrer Raffe verherrlichend den Nachbarn bennrnhinend, mag se'n aber Schöpferir neuen Glaubens neuer Energie und neuer Wiederaufrich tung. Daran besteht kein Zweifel und an sich ist das schön Was bedeuten solche Wahrheiten durch eine Diktatur ver ordnet und akzeptiert, weil feine andere Wahl bleibt? Philo­sophisch nichts: es gibt keine Wahrheit ohne Freiheit. Aber in der Politik, wo alles aufs Handeln ankommt und von dem

loren; denn auf einen Angriff gegen den Angriff" ant­wortete dieser mit einem Gegenangriff und

brachte Einzelheiten aus der Vergangenheit dieses Res dakteurs, die, da sie ins Kriminelle spielten und der Re: dakteur nicht Parteimitglied der NSDAP  . ist, ihm das Genid brachen.

Der wandlungsfähige frühere Leiter der Reisebeilage, Flemming, ist jetzt der Führer unterm Strich.

Von den alten Größen" steht nur noch die Handels­redaktion wie ein rocher de bronze" da. Denn man weiß, wenn Pinner und seine jüdischen Paladine auch noch das " B. T." verlassen, wer soll es dann wirklich lesen?

Hanussen- Chauffeur als Inseratenchef

Die Achtung, die das Berliner Tageblatt" im dritten Reich" genießt, kann man daraus erkennen, daß die Redak­tion zum größten Teil ihre altangestammten Räume ver­laffen mußte; denn das Blatt des Herrn Dr. Len, Der Deutsche", wird jezt im Mosse- Haus gedruckt.

Selbstverständlich gebühren sämtlichen Redakteuren in SA.- Uniform die besten Zimmer und die besten Sessel in der Redaktionsetage.

Und so beherrscht jetzt die Uniform den Geist dieses Hauses, und die letzten Redakteure der großen Reit, die sich zum Berliner Tageblatt" oder zum 8- Uhr- Abendblatt" täglich hinaufschleichen, bekommen täglich Anschauungsunterricht, wie es ist, wenn man SA. im Hause hat.

In der 1. Etage aber, in der in früheren Zeiten wöchent lich Hunderttausende von Mark über den Ladentisch ge zahlt wurden denn hier ist die Anzeigenannahme für alle Blätter der Welt gewesen- thront stolz der frühere Chauffeur von Hanussen,

SA.- Sturmbannführer Cord von Einem. Bis zum Aus­bruch des dritten Reiches" ein Mann mit hundertprozentig verkommener Existenz, jezt ein Universalgenie. Armes Mosse- Haus

Wiener Allgemeine Zeitung".)

Deutschlands   Austritt aus dem Arbeitsamt

in Genf   wird in der Sozialen Praxis"( Nr. 45) so tommen­tiert: Deutschlands  " Sozialpolitik ist in einem Umbau be­griffen, der auch das Fundament nicht unberührt läßt. Noch sind die Formen nicht endgültig geprägt, in denen sie fünftig leben wird. So wie von der deutschen   Sozialpolitik der vergangenen Epoche stärkste Wirkungen auf die anderen Länder unseres Kulturkreises ausgegangen sind, so wird auch die zukünftige deutsche   Sozialpolitik in der internationalen Zusammenarbeit der Völker ihren Einfluß geltend machen. Ob diese Zusammenarbeit sich später wieder einmal im Rahmen bestehender Institutionen, ob sie in anderer Form sich vollziehen wird liegt im Dunkel der Zukunft."

Also internationale Nazi- Agitation auch hier! Und das alles, weil der Ley in Genf   selig war. So entstehen im heutigen Reich Theorien! Daß Lens Genfer   Blamage der Grund des Austritts aus dem Arbeitsamt ist, gibt das " Deutsche Arbeitsrecht"( Heft 4) offen zu.

Luftempfindlichkeit!

Die Aufrüstungsagitation der Nazi erfindet immer neue Schlagworte. Das letzte heißt Luftempfindlichkeit" und wird von einem F. Gandenberger von Moisy im Heft 17 der 3eitschrift für Geopolitit" gebraucht; er be­

schreibt mit allen Einzelheiten den kommenden Luftkrieg und schließt: Umsichtige Kleinarbeit aller im Staat an der leberwindung der Luftgefahr und der Förderung der Wehr­haftigkeit beteiligten Stellen wird allmählich zum Ziele führen, die Luftempfindlichkeit auf ein Mindestmaß herab­zudrücken. Die suggestive Karte" wird auch hierbei vor­zügliche Dienste leisten können. Die ständige Verfolgung der Zukunftsentwicklung im Verhältnis von Luftwehr und Grdoberfläche, aber auch die Durchdringung der Jugend mit lustwehr- geopolitischem Gedankengut wird die geistige Basis fertigen helfen, von der aus kraftvoll diejenige Wehrgrenze dereinst geschaffen wird, die dem deutschen   Raum als leben­digem Organismus zukommt. Die Ueberwindung der Luft­empfindlichkeit wäre ein unerhörter Anfang; denn einen Naum mit Luftstreitkräften anzugreifen, der gar nicht oder nur wenig, und dann nur unter Einsatz ungeheuerer Luft­armeen, zu treffen ist, wird auch den stärksten Geaner nur widerwillig den Entschluß zum Angriff fassen lassen."

Erfolg abhängt, den man erwartet( hier ist es die Wieder belebung eines Voltes), werden die erkünstelte Wahrheiten sehr schnell zur Staatsreligion, um so mehr und um so kräs tiger ist ihre Wirkung als die große Masse einen Glauben braucht und nichts anderes erwartet, als daß man ihr Be­fehle gibt. Die Diktatoren sind zuerst große Dogma tifer. Sie müssen ebensosehr Männer der Tat sein wie Schöpfer des Glaubens, der angeblich Berge verjeßt. In ihren Händen wird die Wahrheit ebenso eine beeinflußbare Materie wie die Wirtschaft. Aber ihre Wahrheit ist eine Sklavenwahrheit, die nur über Sklaven herrschen will, ebenso wie Nießsche einmal von der Moral der Sklaven sprach, die immer geführt werden müssen. Man muß fast annehmen, daß die Notwendigkeit zum Geführtwerden eine universelle ist. Das beweisen augenblicklich Rußland  , Deutsch  land und Italien  , wo unter den verschiedensten Prinzipien die schmale Disziplin einer begrenzten Wahrheit anerkannt wird.

Wäre diese Mystik, die zur Staatsreligion führt, für die Franzosen tragbar und besteht eine Aussicht, daß sie bei ihnen Erfolg hätte? Wir glauben es nicht. Die ganze Ge­schichte unseres Landes ist die Geschichte eines langen und fortgesetzten Protestes gegen jeglichen Dogmatismus, der die Unterdrückung des Indnviduums zur Folge hatte. Protest der Kommunen gegen den Feudalismus im Mittelalter. Pro­test der letzten Feudalen gegen die königliche Autorität, Pro­teste des Parlaments gegen die autokratische Monarchie. während des ganzen alten Regimes. Proteste der Bürger gegen die Privilegierten die zur Revolution führten, von Rabelais   zu Diderot   und Voltaire. Protest der Intelligenz gegen die religiöse Autorität Lediglich nach einer Periode der Anarchie war der zeitlich begrenzte Bestand eines starken Regimes möglich, um das Haus in Ordnung zu bringen Louis 14  . nach der Fronde, Napoleon   nach der Revolution, in Ungnade gefallen unter dem Direktorium, das zweite Kai­

Lohn für jüdische Hitler wähler

Die Reichsvertretung deutscher   Juden", der Zentral­verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens" und der Reichsbund jüdischer Frontsoldaten  " hatten bekanntlich an die deutschen   Juden die Parole ausgegeben, am 12. No­vember für die Regierung Hitlers   zu stimmen. Wir wollen glauben, daß es sich um eine mit vorgehaltenem Revolver erzwungene Infamie handelt. Sie findet ihresgleichen nur in der Bestialität, daß eine Mutter gezwungen wird, bei der Tötung ihrer Kinder Hilfsdienste zu leisten!

Am 9. November gab das Presseamt des Polizeipräsi­diums Dortmund   bekannt, daß fünftig alle Personen, die mit Juden verkehren, verhaftet werden, damit sie sich über die Schwere des Vergehens Rechenschaft geben können". und sofern es Herrn Hitler   gefallen wird, noch ein­mal ein derartiges Plebiszit" zu veranstalten, werden die deutschen   Juden wieder aufgefordert werden, für ihren Henker zu stimmen!

..Lieber nach Rußland  "

Zuwachs für Konzentrationslager

Das nationalsozialistische Frankfurter   Volksblatt" teilt mit: Wie die Staatspolizeistelle der Polizeidirektion Gie­ßen berichtet, wurden in den letzten Tagen sechs Personen aus dem Kreise Alsfeld   wegen ihrer antinationalen Gesinnung in das Konzentrationslager Osthofen   eingelie­fert. Gestern lieferte die Staatspolizei Gießen   11 Personen in das Konzentrationslager Osthofen   ein. Darunter waren zwei Männer, die auf einer Reise geäußert hatten, sie wollten nach Rußland   gehen, wo weit bessere Arbeitsverhältnisse seien; ferner 12 Leute, die sich in das Arbeitslager in Hom­berg( Oberhessen) hatten übernehmen lassen, und dort kom= munistische Wühlarbeit begannen, wobei sie sogar ihre Kame= raden aufforderten, mit nach Rußland   zu gehen, um dort bessere Zeiten zu genießen.

In das Konzentrationslager wurde auch ein Privatdozent der Universität Gießen verbracht, weil er nach seinem Ein­tritt in die SA.- Reserve dieje in einem Brief an einen Pro­feffor in schauerlicher Weise herabgesetzt und selbst von Au­ordnungen der Universität als von einem gewissen Speise­zettel" für die Woche sprach. Vorübergehend in Schußhaft genommen wurde ein jüdischer Rechtsanwalt in Gießen  , weil er sich einem christlichen Mädchen in unsittlicher Weise genähert hatte. In dem Kreisort Beuern   mußten zwei jüdische Händler in Schutzhaft genommen werden, da ihr Verhalten die Bevölkerung veranlaßte, gegen sie vor­zugehen. Bei einer Haussuchung in der Wohnung dieser jüdischen Händler fand die Polizei Waffen vor, die die Händler hätten abliefern müssen. Gegen beide wurde ein Strafverfahren wegen Nichtablieferung von Heeresgut und unberechtigtes Waffentragen eingeleitet."

Immer mehr Wehrgedanken

Major Achim von Arnim  , Professor für Wehrverfassung an der Technischen Hochschule Berlin   und Oberführer zur besonderen Verwendung der SA.- Gruppe Berlin- Branden­burg, läßt bei Reimar Hobbing  , Berlin  , ein auf drei Teile angelegtes Werk: Leitfaden für Wehrfunde" erscheinen. Der 1. Band liegt vor; er hat 300 Seiten und kostet in Ganz­leinen 2,85 Mk.! Der erste Teil: Heereskunde und See­frieg" ist ein Offiziershandbuch, wie es nicht besser als praka tischer und theoretischer Behelf gedacht werden kann. Danach wird man das Motto des Buches: Mit Hitler   für einen Frieden der Gleichberechtigung!" verstehen. Im Frühjahr 1984, will der Arnim uns einen zweiten Band unter dem Titel: Wehrwissenschaft" bescheren.

Gegen die Völkerrechtsgemeinschaft

Professor Friedrich Giese   schreibt in der Juristischen Wochenschrift" über ein Lehrbuch des Völkerrechts: Nicht die nebelhafte Völkerrechtsgemeinschaft, sondern der Staat als einheitliches Lebewesen, aber nicht als Rechts=, sondern als Macht gemeinschaft wird zum Aus­gang der Betrachtungen genommen... Die unerbitt­liche Ausscheidung von allem, was die Theorie bisher nutzlos mitschleppte und was vielfach nur in der pazifistischen Fantasie existierte, stärkt die prak­tische Verwertbarkeit und fördert die Rechtssicherheit. Besonders erfreulich ist die schonungslose Aufdeckung von Schwäche und Halbheiten, von Widersprüchen und Rechts­brüchen namentlich der sogenannten Friedensverträge." Was wir als Beispiel für den Ton bringen, auf den die deutsche  Wissenschaft von heute gestimmt ist.

serreich selbst nach der Desorganisation von 1848. Die Aftion dieser Panazeen" war vorwiegend provisorisch. Sie nußten sich bald ab und das Regime, das von ihnen seinen Ausgang nahm, starb bald an seinen eigenen Schwächen.

Sind wir nun wieder auf dem Punkt angekommen, wo eine dieser auserwählten Autoritäten auf den Plan treten muß, oder ist es notwendig den Liberalismus für eine Zeit: lang beiseitezuschieben? Selbst überzeugte Republikaner fragen sich das. Aber die Meinungen über dieses Thema sind sehr geteilt. Mit Ausnahme von einigen extremistischen Parteien die Moskau   in Paris   schen möchten oder den König in Versailles  , möchte der Großteil der Bürger den Mittel­weg geben: Sie verlangen Führer( Chefs), aber sie wollen feine Diktatur. Sind diese beiden Möglichkeiten miteinander vereinbar? In demselben 1933", das der Diskussion dieser Fragen eine besondere Bedeutung verleiht, fordert Paul Morand   die Schaffung einer neuen Disziplin. Fast zu gleicher Zeit fühlte sich Francois Mauriac   im Jour" veranlaßt, den Geist des Individualismus zu verteidigen und die Schäden dieser Kollektivierung der Seelen aufzuzeigen, die augenblick­lich so großen Erfolg bei der ausländischen Jugend hat. ( Kommunisten, Naz's und Faschisten.) Thierry Maulnier  , einer der jüngsten, führt das Problem wieder auf das poli­tische Gebiet zurück, indem er die Frage stellt: Wozu soll zum kollektiven Heroismus oder zur man sich entscheiden individuellen Schwäche?".

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Wir haben diese interessante Diskussion hier nicht be= oonnen, um sie gleichzeitig zu einem Abschluß zu bringen. Wir wollen lediglich aufzeigen, daß sich hier symbolisch in den Personen der vierten und talentierten Herren Morand. Mauriac   und Maulnier   beweist, welche Inflarbeit in dieser Kardinalfrage her das Ziel, die Zukunft und die Existenz des französischen   Staates besteht. Man muß sich trotzdem entscheiden Und zwar recht bald. Denn die Alter­native ist schon gestellt: Wollen wir unterliegen oder fiegen?