Holländische Stimmen

Ein nicht zu unterschätzender Gegner

Dr. P. H. Ritter ir. ichreibt in einem Artikel in De Groene Amsterdammer  " zum deutschen   Kirchenstreit u. a. Folgendes:

" Der deutsche Protestantismus ringt um seine Freiheit. Hierin liegt für den deutschen   nationalen Einheitsstaat vielleicht die größte Bedrohung. Denn dieses Christentum ist überzeugt und fußt auf älterer Tradition als der National­sozialismus. Es hat einen lebendigen und mit der Geschichte verflochtenen Kontakt mit dem allgemeinen Humanismus. der durch die nationalsozialistische Lehre in Bann getan wurde. Was tut es zur Sache, daß diese Führer Schweizer  ( Barth   und Beumer) sind. wenn sie die innerliche Ueber­zeugung des deutschen   Protestantismus reiner vertreten als die nationalsozialistische Staatskirche des Desterreichers Hitler?"

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Besiegt und geschlagen

Wir entnehmen aus De Maasbode":

Der Vertreter der öffentlichen Anklage stieg in den Sattel, um Waffenschau unter seinen Heerscharen zu halten, mit deren Hilfe er dem Bolschewismus den Todesstoß versezen will, dem Hitler entronnen ist. Der Reichstagsprozeß, so wurde in der Zeit gesagt, wird das letzte Wort der Kommu­nisten hienieden sein. Wir haben das immer gerne geglaubt. aber nun kommen uns die Worte von zwei Grenadieren un­willkürlich auf die Lippen, wenn wir die armseligen Ueber­reste von Dr. Werners einst so stolzer Heeresmacht ansehen: Besiegt und geichlagen das tapfere Heer." Denn ach, was ist von dem Kommunistenvernichterheer übrig geblieben? Wieder fißt so ein Häuflein auf den Zeugensesseln. Alles Zuchthausbuben und übergelaufene Bolschewisten. Alle mit Polizisten neben sich und alle in einem Zustand, der keine Verteidigung zuläßt... Mit dieser Gesellschaft will man dem

internationalen Bolschewismus den Todesstoß versetzen. Man hat den Fehler begangen, den Feind gründlich zu unter­schätzen."

Faschismus stärkt Bolschewismus

2. Caz van Aalten schreibt u. a. im Kort Commen­taar" von De Nieuwe Pers":

Die Völker von Europa   wurden sich der neuen deutschen  Gefahr sehr bald bewußt. Als Folge davon stiegen die russischen Papiere, die bis dahin ziemlich niedrig standen; denn man begriff, daß man Sowjet- Rußland in Zukunft nötig haben könnte, um die deutsche   Gefahr abzuwenden. So verhalf der Antibolichewist Hitler   dem bolichewistischen Ruß­land zu Macht und Einfluß, nolens volens natürlich."

Dreierlei Rechtsprechung

Wir entnehmen aus der Post Scripta" der Haagschen Post":

,, Daß eine Partei den Platz des Staates einnimmt, ist keine Neuigkeit. Das ist auch in Rußland   und Italien   passiert. Aber es ist wohl eine Neuigkeit, daß es in Deutschland   jetzt dreierlei Rechtssprechung gibt, nämlich eine zivile, eine mili= tärische und eine braune". Denn jetzt hat man Sonderge­richte eingesetzt für die SA. und die SS. Ist es ein Wunder, daß das Recht selbst bei soviel Gedränge etwas unter den Füßen getreten wird? Wir müssen in jedem Fall konsta= tieren, daß der Prozeß van der Lubbe von Woche zu Woche ein empörenderes Bild abgibt. Der Präsident des Gerichts­hofes weiß sich scheinbar mit dem ganzen Anschlag feinen Rat mehr. Unparteiische Journalisten, die dem Prozeß bei= wohnen und sehr lange äußerst zurückhaltend gewesen sind mit ihrem Urteil, üben nun scharfe Kritik aus. Jegliche Ob­jektivität die stets der Stolz der deutschen   Richter war. ist verloren gegangen."

Weiß und Schwarz

Der Rassenkampf in Nordamerika  

Aus der amerikanischen   Unabhängigkeitserklärung: " Wir erachten die folgenden Wahrheiten als unbe­streitbar und offenbar: Alle Menschen sind gleich ge­schaffen; der Schöpfer hat sie mit gewissen unver­äußerlichen Rechten ausgestattet. Unter diesen Rechten 5 stehen in erster Linie das Leben, die Freiheit und das Suchen nach dem Glück."

Aus einer Erklärung der früheren amerikanischen  Stlavenstaaten:" Die Sklaverei ist fittlich zulässig, für den Neger heilsam, in der Bibel anerkannt, ja sogar geboten."

Die 12,3 Millionen Neger, die es gegenwärtig in den Ver­ einigten Staaten   gibt, bilden die unterste Schicht der ameri­fanischen Bevölkerung. Dieses Vorhandensein einer Klasse, auf die der weiße amerikanische   Arbeiter, von Rassevorur­teilen beeinflußt, herabschauen konnte, täuschte die ameri­ kanische   Arbeiterschaft über ihren proletarischen Charakter hinweg. Besonders die hochqualifizierten, gut bezahlten Arbeiter hatten die Denkart der Besitzenden angenommen.

Die Wirtschaftskrise erzeugte obendrein die Not, die den amerikanischen   Arbeitslosen im Schwarzen vielfach einen unbequemen Konkurrenten erblicken ließ, der ihm den Arbeitsplay ungerechtfertigterweise vorenthielt. Es wurden Forderungen laut, alle Neger von den Arbeitspläßen zu verjagen und Weiße statt ihrer einzustellen. In den Süd­staaten half man sich durch brutalen Terror: Negerheizer wurden von den Lokomotiven heruntergeschossen und Weiße traten an ihre Stelle.

Wehrte sich früher der amerikanische   Süden, der seine soziale und wirtschaftliche Eristenz auf der Sklaverei aufge­baut hatte, gegen die Befreiung Jim Crows  ( Spitzname der Neger in Amerifa) aus der Sklaverei, so wehrt sich heute die weiße Herrenrasse gegen sein Erwachen aus der geistigen Umnachtung, gegen seinen Aufstieg zum gleichberechtigten Mitmenschen und wirft ihn immer wieder mit den brutalsten Mitteln in die Barbarei zurüd.

Alle alten Argumente werden wieder laut: der Neger sei träge, faul und menschlich minderwertig. Tut sich ein Neger auf einem Gebiet der Kunst oder Wissenschaft besonders her­vor, so bemüht man sich um den Nachweis, daß das dem weißen Blut zuzuschreiben sei, das in seinen Adern pulsiere. Begeht umgekehrt ein Weißer ein scheußliches Verbrechen, so wird das darauf zurückgeführt, daß ein Vorfahre ein Neger gewesen sei. Man sagt auch, daß die Neger einen unange­nehmen Körpergeruch haben. Wer Gelegenheit hat, kann fich persönlich überzeugen, daß ein schmußiger Weißer genau so stinkt wie ein ungewaschener Neger.

Obwohl der Neger seit dem amerikanischen   Bürgerkrieg ( 1861 bis 1865) auf dem Papier ein Mensch mit Rechten und Pflichten ist und nach dem fünfzehnten Amendement zur amerikanischen   Verfassung das Stimmrecht der Bürger der Vereinigten Staaten   feinem auf Grund der Rasse oder Farbe vorenthalten oder beschränkt werden darf, ist in Wirk­lichkeit der Neger heute noch von jeder sozialen Gemein­schaft ausgeschloffen, ein Mensch zweiter Ordnung. Der un­

Tisch sitzen, kein Gasthaus, in dem Weiße verkehren, ihn aufnehmen. Als Herbert Hoover   Präsident der USA  . war und einen Negerabgeordneten empfing, zog er sich durch diese Handlung die offene Mißbilligung des Südens zu.

Obwohl die Neger dieselben Steuern bezahlen müssen wie die Weißen, wird in den Südstaaten für die Erziehung eines Negerkindes durchschnittlich 12,5 Dollar im Jahr ausgegeben, für die eines weißen Kindes 44,3. Dollar. Selbst im Staate Mississippi  , wo die Neger den größeren Teil der Bevölkerung ausmachen, gibt der Staat für ein Negerfind nur 5,44 Dollar im Jahre aus, für ein weißes 45,34 Dollar.

aus allen Berufen, die früher für einen Weißen als schmutzig galten, wie Schuhpuber, Heizer und Diener, wer den heute unter der Wirkung der Krise die Neger verdrängt. Sie leiden daher unter der Arbeitslosigkeit viel stärker als die weiße Bevölkerung. Das zeigt folgende Gegenüber­stellung. In der Stadt Pittsburg   machen die Neger acht Pro­zent der Gesamtbevölkerung aus, aber 38 Prozent von ihnen find arbeitslos. Für Baltimore   sind die Zahlen 17 und 31, für Buffalo 3 und 26, für Memphis   38 und 75, für Phila­delphia 7 und 25 Prozent. Man überläßt die Neger ihrer Not und jeder Versuch, ihnen zu helfen, ruft einen Sturm der Entrüstung hervor. Die Neger sind daher gezwungen, aus dem Norden, wohin sie nach dem Kriege unter dem Widerstand der weißen Arbeiterschaft vorgedrungen waren, nach dem Süden zurückzuwandern. Damit ist aber das Neger­problem der Vereinigten Staaten   nicht gelöst. Mit Schrecken stellt man fest, daß sich die Schwarzen schneller vermehren als die Weißen. Die Antwort ist gesteigerter Rassenhaß, ist Lynchjustiz. find wie

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Von 1890 bis 1982 find wie offiziell zugegeben wird 3610 Neger gelyncht worden. Die meisten Lynchfälle ereignen sich wegen angeblicher Angriffe auf weiße Frauen. Es ist wahr, man schäßt in USA.  , daß 80 Prozent der Neger weißes Blut in ihren Adern haben; aber nicht deshalb, weil sich Schwarze an weißen Frauen vergehen, sondern weil die weißen Männer ihren Rassenhaß bei hübschen Negermädchen ganz gern abkühlen. Beim Lynchen verhält sich die ameri­fanische Polizei so, wie heute im barbarischen Hitler  - Deutsch  land bei Arbeitermorden: sie sieht nichts oder aber, fie hilft mit.

So ist der Ausbruch einer neuen Lynchwelle nur ein Aus­druck der Krisenstimmung, die den Riesenkörper Amerifas erschüttert. Die bestialischen Morde Richter Lynchs werden

erst aufhören, wenn der frübergekommene weiße amerita

nische Arbeiter in der nachfolgenden Einwandererschicht, die fich, national anders zusammengefeßt, hungrig, bedürfnis­und fulturlos zur niedrigsten Arbeit drängt, wenn er ins= besondere im Neger nicht mehr einen Eindringling, sondern einen gleich ihm Ausgebeuteten sieht; wenn er vom Rassen= kampf gegen den Schwarzen zum Klassenkampf gegen den Kapitalismus übergeht. K. H. H.

Um die Emigranten

Von Paul Westheim  

Sibatus@

In den beiden ersten Monaten nach der nationalen Erhebung" schien es, als ob die DA3. sogar einmal zu Lesern kommen sollte. Die noch verbliebene bürgerliche Zwischenschicht, die sich an die neue Unfreiheit noch nicht so gewöhnen konnte, griff, um der Charakterlosigkeit zu entgehen, mit der ihre ehemals demokratische Presse sich gleichschalten ließ, zu dem Blatt der Schwerindustrie. Da gab es gegen so mancherlei, was an Aberwitz geschah, doch hie und da noch Borbehalte. Vorsichtige, versteht sich, nur so zwischen den Zeilen. Besonders die Montags­artikel ihres Chefredakteurs Dr. Frit Klein wurden eifrigst zwischen den Zeilen gelesen. Was schließlich den Nazis so sehr auf die Nerven ging, daß sie trotz der Rück­sicht auf die Schwerindustrie die DA3. verboten und nicht eher wieder erscheinen ließen, als bis der unbequeme Dr. Klein an die Luft gesetzt war. Klein, der damals nicht umfiel, sondern in Ehren fiel, hat also am eigenen Leib erfahren, was Freiheit heißt im Zeichen der Frei­heitsbewegung".

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Wenn er jetzt in Berlin   wieder eine Wochenschrift die Deutsche Zukunft" herausgeben darf, die auch an­deren aus der DAZ. herausgeflogenen Redakteuren, z. B. dem Doktor Fechter, ein Asyl bietet, so wird er wohl die entsprechenden Garantien gegeben haben. In der letzten Novembernummer zerbricht er sich- vielleicht i. A., im Auftrag den Kopf über die Emigranten, die in der Tat dem dritten Reich" Kopfzerbrechen machen. Am meisten empört ist er über die lärmenden Lite­raten". Jn Paris  ", sagt er, für die Meinungs­freiheit der deutschen   Schriftsteller eine Lanze zu brechen, ist grotesk." Wenn etwas grotesk ist, so ist es die beschämende Tatsache, daß für die Meinungs­freiheit der deutschen   Schriftsteller einstweilen eine Lanze nur noch außerhalb der deutschen   Landesgrenzen ge brochen werden kann. Daß es innerhalb Hitlerdeutsch­lands nicht geschehen kann, dafür wäre sogar auch der in der DA3. mundtot gemachte Dr. Klein leibhaftiger Beweis. Mancher kann sich die deutsche Zukunft nicht ohne die Meinungsfreiheit vorstellen, die man dem Dr. Klein so eklatant ausgetrieben hat, und nicht jeder hat das Talent, empfangene Fußtritte mit depoter Liebe­Dienerei zu quittieren. Vielleicht kann man in Deutsch  land schon nicht mehr begreifen, daß es Menschen gibt, ,, lärmende Literaten", die lieber alles im Stich lassen und alles verlieren, um als Einziges außer dem Leben - ihre Meinungsfreiheit zu behalten und von dieser ihrer Meinungsfreiheit sogar auch Ge­brauch zu machen.

Klein ist besonders entrüstet über Rerrs Absage an Hauptmann. Was den Hauptmann betrifft, so dürfte Klein als gebildeter Mann wissen, daß es in der deutschen   Geschichte eine verehrungswürdige Gestalt gab, deren Berehrungswürdigkeit nicht zuletzt daherrührt, daß sie einmal den Bekennermut hatte zu sagen: Sier stehe ich, ich kann nicht anders!" Aber weder in der deutschen   noch in der übrigen Weltgeschichte ist- bislang wenigstens als bemerkenswerte Charakter figur fe einer verzeichnet worden, der im entscheidenden Moment gesagt hat: Hier stehe ich, ich kann auch an= ders."

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Luther war Protestant, was bekanntlich von pro testieren kommt. Protestieren gegen angemaßte Ge­walt und gegen Gewissenszwang ist eine wesenhaft deutsche   Tugend, wenn zur Zeit auch wie so pieles andere Wesenhafte in Deutschland   untersagt.

Man kann es verstehen, daß in diesem mit Maulkorb behängten Deutschland   besonders beliebt sind die Emigranten, die außerhalb Deutsch­ lands   den Mund halten und sich freiwillig die Be schränkung auferlegen, die das Hakenkreuzdeutschland seinen Untertanen so drakonisch aufzwingt. In der Deut­schen Zukunft" belobigt man sie geradezu. Sie ver­dienen", meint der Dr. Klein, auch die Achtung ihrer politischen Gegner. Es sei erlaubt, in diesem Zusammen­hang Theodor Wolff   zu nennen, der, seitdem er Deutsch­ land   verlassen, nach unserer Kenntnis nicht eine Zeile veröffentlicht hat." In der Tat, Theodor Wolff  , nicht mehr ganz jung und enttäuscht von den vielen Enttäuschungen eines langen politischen Lebens, hat keine Zeile mehr veröffentlicht. Und was ist der Dank des Bater landes?! Gerade eben kommt die Nachricht, daß man seinen ganzen in Deutschland   befindlichen Besitz be­schlagnahmt hat. Wie sagt doch Goethe? t

Ein echter Deutscher mag keinen Emigranten leiden; Doch seine Habe nimmt er gern.

Marinckapitän Kullman

Ein Krieger, der den Krieg bekämpft

Wohl der einzige Mensch auf der weiten Welt, der die internationalen Friedensproklamationen ernst nimmt und für sich, sein Denken und sein Handeln, aus den Kriegs­ächtungspakten der Diplomaten die Konsequenzen zieht, ist der norwegische Marinefapitän Kullmann, der am 2. Dezem­ber in einem Aufsehen erregenden Zivilprozeß vor einem Gericht in Oslo   seines Amtes verlustig erklärt wurde. Ter

verkennbare fulturelle Aufstieg des Regers- 1866 haben Nazikirche treibt Rassenhygiene Sommandant einer Stüftenbatterie der Hafeneinfahrt von

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von vier Millionen Schwarzen nur hunderttausend die öffentlichen Schulen besucht, während heute 2,15 Millionen von 12,3 Millionen Schulbildung genossen haben ist für die weißen Herrenmenschen ein Grund mehr, ihn als Ein­dringling zu hassen und als Konkurrenten zu fürchten. Will er wählen, so wird er daran durch nackte Gewalt oder durch die Großvaterflausel" gchindert, indem man den Nachweis verlangt( den die wenigsten Neger erbringen können), daß sein Großvater ein freier Mann gewesen ist. In den Straßen- und Eisenbahnen der Südstaaten gibt es eigene Abteile für Farbige, wobei unter einem Farbigen jeder zu verstehen ist, der auch nur einen Tropfen Negerblut in den Adern hat, und das bis zum vierten und fünften Glied. Eine Ehe mit Farbigen wird in den Südstaaten und den

meisten mittleren und westlichen Staaten noch heute mit Strafe, jedenfalls mit völliger gesellschaftlicher Aechtung ge= ahndet. In vielen Orten darf kein fremder Neger über­nachten. Weiße Aerzte verweigern oft selbst bei dringenden Fällen die erste Hilfe und Krankenhäuser die Aufnahme, wenn es sich um einen Neger handelt. Von wenigen Aus­nahmen abgesehen, wird fein Weißer mit einem Neger zu

Berlin  ,

11. Dezember. Der Landeskirchenrat in Eisenach   hat nach Zusammentritt mit dem Landesamt für Naffenwesen( Präsident Dr. Aftel) vom Landesbischof D. Reichardt Richtlinien herausgegeben, deren Absatz 11 lautet:

Um die Bestrebungen der Rasenhygiene zu fördern, soll der Pfarrer, wo immer es ihm möglich ist, die ein Berlöbnis Schließenden auf die Bedeutung der Erbgeinndheit aufmert: fam machen. Er soll bei den Eltern der Berlobten darank hinwirten, daß die Berlobten sich vor der Hochzeit Erb: neinndheitszengriffe beschaffen. Er soll ich an der staatlichen Arbeit bei der erbbiologischen Bestandsaufnahme willig be= reiligen und soll die Anlegrng von Ahnen- und Sippschafts: tafeln fördern.

Judenboykott geht weiter

Die Deutsche Metallarbeiter- Zeitung"( Nr. 49) enthält ein Juferat: Rauft nicht beim Juden!" Uebrigens scheint sich die Redaktion nicht ganz noch in Rassefragen auszu­fennen, denn in der gleichen Nummer wird ein Film mit der Jeriba und mit Szöke Szakall   gelobt. Die Jeriba ift mit einem Juden namens Popper verheiratet und eine geborene Tschechin und Szöke Szafall ist ein ungarischer Volljude.

Oslo   hat sich den Geist des Kellogg   Paktes zu eigen gemacht und ist aus dem militaristischen Saulus ein pazifistischer Paulus geworden. Seit einem Jahre ist er in seinem Lande zu einem Apostel der Kriegsdienstverweigerung geworden. Ein freiwilliges Ausscheiden aus der Marine lehnte er ab, um vor dem Gerichte Gelegenheit zu haben, seine neue Auf­fassung zu vertreten. Wenn alle Offiziere der Welt im Jahre 1914 den Kriegsdienst verweigert hätten, wie ich ihn verweigern würde," erklärte er, so wäre der Menschheit der Weltkrieg mit allen seinen Leiden erspart geblieben." Der Prozeß endete, wie nicht anders zu erwarten war, mit einer juristischen Niederlage des friedliebenden Kapitäns. Aber moralisch fonnte er als Sieger die Walstatt verlassen, denn im Verlaufe der Zeugenvernehmung ist es ihm gelungen, die völlige unzulänglichkeit und Sinnlosigkeit der nor­wegischen Kriegsmarine zu demonstrieren. Der fomman­dierende Admiral und eine ganze Reihe technischer Offiziere wurden vernommen, aber ihre Aussagen bestätigten nur, daß die ganze norwegische Flotte, wie einer der Zeugen sich ausdrückte, keine zwei fauren Heringe wert ist. Norwegen  müsse sich seine Feinde mit größter Sorgfalt aussuchen; eigentlich käme nur die Schweiz   oder Luxemburg   in Betracht, aber auch dann wäre es am besten, wenn die Norweger   erst drei Jahre Zeit hätten, sich auf den Feldzug vorzubereiten.