Hitlers   Liebesgaben für Oesterreich....

Handgranaten und Stinkmasse

Die Reich 3 post" bringt in ihrer gestrigen Nummer

Wie die Reichspost" von verläßlicher Seite erfährt, wurden die Nationalsozialisten in Desterreich im Laufe der letzten Wochen von Deutschland   aus mit gewaltigen Mengen an Propagandamaterial und an ge­wiffen Kampfstoffen versehen.

trauensmänner in Desterreich gefunden, enthaltend genaue Anweisungen über die Verteilung des Materials. Die Briefe sollten in Desterreich zur Post gegeben werden. Das Adressenmaterial, das auf diese Weise gewonnen werden fann, ist für die Bekämpfung der österreichfeindlichen Um­triebe gewiß sehr wertvoll. Noberas

Es handelt fich unzweifelhaft um sorgfältig organisierte Die Durchführung der Transporte

Transporte großen Stiles. Die Zahl der Werbebroschüren, die auf diese Weise nach Desterreich gekommen sind, beträgt viele Tausende; die Zahl der Flugzettel, Werbepostkarten, Klebezettel ufw geht in die Hunderttausende.

Unter den Kampfstoffen befinden sich ganz neuartige Typen. So wurde in großen Mengen eine ei förmige Handgranate eingeführt, die beim Aufschlag ein nebelartiges Reizgas Reizgas von außerordentlich scharfer Wirkung entwickelt. Neu ist auch eine Stinkmasse, die auf den Boden gestreut wird und die Luft derartig verpestet, daß ein Aufenthalt in den betrof­fenen Lokalen unmöglich wird. Von diesem Präparat wurden mindestens 40 große Dosen oder Kannen ein­geführt. Unter anderen Gegenständen befinden sich weiters eigenartige Feuerwerksförper, die in Japan   hergestellt wurden und noch die japanische Ursprungsmarke tragen. Diese Feuerwerkskörper werden in die Luft geschossen und entfalten nach der Explosion einen papierenen Fallschirm, der mit Hakenkreuzen u. dgl. behängt ist.

Selbstverständlich befinden sich unter den Sendungen auch zahlreiche Papierböller" verschiedener Typen. Die er­wähnten Nebelgranaten stammen von einer Berliner   Firma, wurden von dieser an die Landesleitung Desterreich der NSDAP  ." in München   geschickt und von dort nach Dester­reich eingeschmuggelt.

In einer Kiste wurden mehrere hundert fertig adressierte Briefe an nationalsozialistische Ver­

ist noch nicht ganz geflärt.

Gewiß ist so viel, daß große Teile des Materials über den Inn   nach Oberösterreich   geschmuggelt und von dort mit fast­autos weiterbefördert wurden. So hat erst vor wenigen Tagen die Hilfspolizei in Antiesenhofen   am Inn   ein Last­auto beschlagnahmt, das von Schmuggelbooten aus mit großen Mengen an Propagandamaterial beladen worden war. Es gibt aber genügend Anhaltspunkte für die Ver­mutung, daß derartige Sendungen unter falscher Deflarie­rung auch mit Bahn oder Post nach Desterreich gelangt sind. Der letzte Autotransport fam am 27. Dezember spät abends nach Wien  . Die Führung hatte anscheinend ein in Wien   ansässiger reichsdeutscher Kaufmann namens Lothar Riede inne. Das Auto, das an der Stadtgrenze von der Polizei angehalten wurde, war mit 26 schweren Risten, beziehungsweise Pateten beladen. Die früheren Sendungen wurden bei verschiedenen Wiener  Geschäftsfirmen eingelagert und zur Weiterversendung in die Bundesländer hergerichtet. Schwer fompromittiert ist insbesondere ein Radioröhrengeschäft im Haufe Stiftgasse Nr. 6, wo viele Nebelgranaten, Papierböller und andere Feuerwerkskörper, sowie eine große Menge Stinkstoff eingelagert wurden. Auch ein Lebensmittel­geschäft in der Florianigaise und eine Four: nierholzhandlung im 14. Bezirf( Künstlergasse 14) dienten als Materialdepot.

Im holländischen Urteil

Jugendvergiftung

Wir entnehmen der Haagschen Post":

" In der Septembernummer der Zeitschrift Unterrichts­blätter für Mathematik und Naturwissenschaft", Organ des Deutschen Vereins zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts, hat man stark 30 Seiten der neuen Wehrwissenschaft  " geweiht. Man findet dort Artikel über Mathematifunterricht und Wehrwissenschaft; die Bedeutung des Naturkundeunterrichtes für die Er­ziehung zur Wehrhaftigkeit: Chemie und Wehrhaftigkeit; Biologie und nationale Erziehung; Mathematik und Natur­wissenschaften an der neuen deutschen Schule; naturwissen­schaftliche Weltanschauung. Ewald Banse  , Professor der Geo­graphie an der Technischen Hochschule   in Brunswyt, Refe rent im Wehrpolitischen Amte der NSDAP  . eröffnet die Serie der Artikel mit einer Einleitung von schmetternden Fanfarenflängen. die aufrütteln und packen müssen. Im all­gemeinen versteht man in Deutschland   unter Wehrwissen schaft eine vielumfassende Wissenschaft, die sich von allen anderen dadurch unterscheidet, daß sie ganz und gar auf den Krieg eingestellt ist und daß sie alles in der Welt unter dem alles beherrschenden Standpunkt der Sicherheit betrach­tet. Dies alles Beherrschende, saat der Schreiber, muß nun auch in die deutschen höheren Schulen eingeführt werden." Darauf gibt der Schreiber des Aufsatzes in der Haagschen Post" einige Auszüge aus den oben genannten Artikeln und fährt dann fort:

" Dies ist nun eine Kostprobe von dem Ton, der uns aus dem Mund der intellektuellen Deutschen  , von Männern mit wissenschaftlicher Bildung, die schon jahrelang eine verant= wortungsvolle Aufgabe erfüllen, entgegenklingt. Wie ver­blendet muß man doch sein um solch hochtrabende Worte zu Papier bringen zu können, und in welch hohem Stadium muß die Verblendung bereits sein, daß die Redaktion einer Beitschrift und damit eine ganze Lehrervereinigung es zu­läßt, ja selbst noch dazu antreibt, daß ihre Zeitschrift zum größten Teil gefüllt wird mit einer derartigen Erziehungs wissenschaft. Eine Hoffnung bleibt uns, daß nämlich diese Aeußerungen nur der Spiegel einer zeitweiligen Verblen­dung sind, die vielleicht viele wider Willen- zwingt, solche Säße niederzuschreiben, daß sie jedoch später, wenn sie wieder im Besitz ihres gesunden Menschenverstandes sind, ihre verwegene Dummheit einsehen und sich dann im tief­sten Herzen schämen über den Schandfleck, den sie der deut­schen Kultur zugefügt haben."

b

Deutsche Gerechtigkeit

2. Cap van Aalten schreibt u. a. in De Nieuwe Pers":

,, Van der Lubbe ist also zum Tode verurteilt. Torgler  , Dimitroff  , Popoff und Taneis find freigesprochen und zwar wegen mangelnder Beweise, wenn man das auch bis heute noch nicht mit diesen Worten gesagt hat. Diese vier Freige­sprochenen sind aber absolut noch nicht fret. In einem Reich, wo der politische Sadismus Hochzeit feiert, läßt man sich solch einen mehrfachen Leckerbissen nicht gerne entgehen. Vorläufig hat man die vier freigesprochenen Herren in Schubhaft ge= nommen. Was weiter mit ihnen passieren soll, ruht noch im Schoße der Götter. Vielleicht vernehmen wir eines Tages, daß sie auf der Flucht erschossen wurden. Dann weiß jeden­falls die ganze Welt, was es geschlagen hat. Vielleicht hören wir etwas anderes. Vielleicht hören wir, wenigstens vor­läufig, gar nichts mehr. Aber glücklich sind die Vier wahr= scheinlich noch lange nicht. Es fursieren bereits Gerüchte, daß eine neue strafrechtliche Verfolgung unter Berufung auf andere Paragrafen des Gefeßbuches, geplant ist. Schließlich wird man schon einen Paragrafen ausfindig machen, der mehr oder weniger Anwendung finden kann. Die deutsche Justiz ist ja heute io erfinderiich. Der Scharfrichter hat noch nirgends soviel Arbeit gehabt, wie im dritten Reich". Er friegt seine Patienten rudelweise. Und das noch nicht ein­mal wegen der strengen Gesetze, die zum Teil noch sehr ver schärft wurden, sondern wegen der seit der Säuberung des deutschen Rechtswesens io verschärften Auslegekunst der deutschen Richter nach dem uralten Rezept:

Im Auslegen seid frisch und munter, Legt ihrs nicht aus, so legt ihrs unter." Terror an der Saar

Harvey St. John schreibt u. a. in De Nieuwe Pers":

Wenn etwas geeignet ist, um der Welt die Unaufrichtig

der Film als Ganzes fertiggestellt und auch die Vorbereitung für seine Vorführung abgeschlossen war. Am 4. und 3. Dezem ber besichtigten Irvine und seine Kollegen Loch Neß   und machten sich mit den örtlichen Verhältnissen vertraut. Nach­dem sie sich ihren Plan zurechtgelegt hatter, mußten sie auf günstiges Wetter warten, das am 12. Dezember eintrat. Um 11 Uhr vormittags an diesem Tage begaben sie sich auf ihre Standpläge.

Das Untier erschien wirklich etwa drei Stunden später un= gefähr an derselben Stelle, an der sie es erwartet hatten. Der Plan, nach dem sie vorgegangen waren, erwies sich somit als überraschend richtig. Er bestand nach Jrvines Erkläruns gen darin, daß das Untier sich aller Wahrscheinlichkeit nach von den im Loch Neß lebenden Lachsen ernährte und daher ganz bestimmte Stellen, an denen die Lachse gewöhnlich ftehen, aufluchen mußte,

Um diese Stellen aufzusuchen, oder wieder zu verlassen, mußte es, wie sie annahmen, durch eine verhältnismäßig flache Stelle des Wassers bei Inverfarigaig schwimmen, das ungefähr auf der Hälfte der östlichen Uferseite vom Loch Neẞ liegt. Irvine war mit einem sehr stark vergrößernden Dop­pelglas und, wie auch jeder seiner Kollegen mit einer Kino­famera ausgerüstet. Seine beiden Mitarbeiter standen un mittelbar am Ufer in einer Entfernung von 150 Yards von­einander, während Irvine etwa 400 Yards von ihnen enta fernt auf einer Bodenerhöhung Aufstellung nahm.

Das Untier tat ihnen den Gefallen, in einer Entfernung, die bis auf 100 Yards herabging, an dem dem See zunächst aufgestellten Apparat vorbeizuschwimmen. Die Photograjen geben fetne Länge mit 16 Fuß und seine Geschwindigkeit mit nidt mehr als zehn englischen Meilen in der Stunde an.

In diesem Zusammenhang gibt die Times" die Aus= fagen eines weiteren Augenzeugen wieder. Ein Angestellter aus Fort Augustus versichert, das Loch- Neß­Ungeheuer am 3. Dezember gesehen zu haben. Er hielt mit seinem Wagen an der Primose- Bucht und sah, wie sich ein riesiger schwarzer Körper der Bucht näherte und bis auf eine ziemlich nahe Entfernung ans Ufer herankam. Dort hielt es sich etwa drei Minuten auf. Als sich darauf ein anderes Auto näherte, verschwand das Untier, anscheinend infolge des Motorengeräuschs, in der Tiefe.

Studienrat und Mörder

Wittenburg   tot aufgefunden

Braunschweig  , 5. Jan. Der 45 Jahre alte Studienrat Wittenburg   aus Wilmersdorf  , der seine Frau und seine Mutter vergiftet hatte, wurde im Elm tot aufgefunden. Vom Landeskriminalamt Braunschweig wird dazu mitge= teilt: In der Nacht zum Dienstag hat der Oberlehrer Eduard Wittenburg aus Wilmersdorf   seine Frau und seine Mutter vergiftet. Bittenburg fam am Dienstag nach dieser Tat mit der Bahn nach Braunschweig   und suchte eine ihm bekannte Frau auf. Mit dieser fuhr er im Kraftwagen nach Königsluther   und mietete in einem dortigen Gasthaus ein Zimmer. Nachdem das Paar zu Abend gegessen hatte, ent= fernte es sich gegen 21.30 Uhr aus dem Gasthaus. Am nächsten Morgen erhielt die Staatspolizeibehörde in Königsluther einen Brief, in dem das Paar mitteilte, daß es sich im Elm das Leben nehmen würde. Durch die zuständigen Landjäger und Polizeibeamten wurde sofort eine Nachsuche im Elm bis zum Gasthaus Lutherspring vorgenommen, die ergeb­nislos verlief.

Nachmittags wurde dann ein Kommando des Landes­friminalpolizeiamtes eingesetzt. Gegen 21 Uhr wurde die Frau mit Vergiftungserscheinungen auf einem Wege, etwa 500 Meter südöstlich von Lutherspring, wohin sie sich geschleppt hatte, durch einen Einwohner aus Königs­luther aufgefunden und in das Krankenhaus in Helmstedt  eingeliefert. Lebensgefahr besteht nicht.

Auf Grund der von der Frau gemachten Angaben wurde durch Beamte des Landesfriminalpolizeiamts der gesuchte Wittenburg   an einer versteckten Stelle in der Nähe eines Steinbruchs im Elm tot aufgefunden. Er hatte Selbst­mord durch Einnehmen von Gift verübt.

feit Deutschlands   zu beweisen, dann ist es der letzte Rapport Herr Staatsanwalt!!!

der Regierungskommission des Saargebietes. Daraus er­gibt sich, daß die deutschen Untertanen auf alle erdenkliche Weise von Hitlers   Agenten bedroht und eingeschüchtert wur den, um das Plebiszit von 1935 zu beeinflussen. Menschen, die man verdächtigt, Sympathien für Frankreich   zu begen, friegen zu hören, daß man sie, wenn das Saargebiet an Deutschland   zurückfällt, aus dem Lande verweisen und sie ihres Eigentums verlustig erklären wird. In einigen ällen sind sogar Mißhandlungen vorgekommen."

Das Seeungeheuer" im Film

Das Neueste vom Untier im Loch Neẞ

Die DAZ. in Berlin   läßt sich aus London   telegrafieren: Das Ungeheuer von Loch Neß hält das Interesse der eng­lischen Oeffentlichkeit noch immer gefangen. Das Fabeltier soll nun schon zum dritten Male nicht im Wasser, son= dern auf dem Lande gesehen worden sein. Der Sohn eines Landbesizers in Inverneß  , James Grant, berichtete, daß er am Freitag beinahe einen Zusammenstoß mit dem Tiere gehabt habe. Er sei mit seinem Motorrad an dem Ufer des Sees entlanggefahren, als er plößlich das 11­geheuer in einiger Entfernung vor sich sah. Grant erklärte, daß das Ungetüm etwa 18 Meter lang und einein­halb meter breit war. Es hatte einen start gebauten Körper mit einem langen Hals und einem verhältnismäßig Ele nen Kopf. Am Vorderförper hatte es zwei feelöwenartige Flossen und am Hinterförper zwei Beine mit Schwimm­häuten.

Es soll vor einiger Zeit gelungen sein, das Seeungeheuer oon Loch Neß zu filmen. Der Film ist am vergangenen Mitt­woch in einer Privatvorführung im Londoner Phön'r Theater gezeigt worden. Die Times" veröffentlicht einen interessanten Bericht wie es möglich war, die Bilder au gewinnen, in dem es u. a. heißt:

" Der Teil des Films, in dem das Ungeheuer selbst auf der Leinwand erscheint, nimmt nur etwa ein oder zwei

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Minuten in Anspruch. Man sieht das Tier nach rechts schwimmen, sich entfernen und gerade in dem Augenblic untertauchen, als es das Blickfeld der Kamera verläßt. Der fleine aufgerichtete Kopf und der lange Hals, von dem meh­rere Augenzeugen berichtet haben, treten bei der Aufnahme nicht deutlich in Erscheinung, aber vor der Hauptmasse des Körpers scheint ein dünnerer Teil zu sißen, der wie der üb­rig. Rest, teils unter, teils über der Wasseroberfläche ist. Die Photografen erklären, daß fie auf dem Rüden des Ungeheus ers sieben oder acht Höcker gesehen hätten, und einige von diesen Höckern sind auch auf der Filmaufnahme erkennbar. Die am deutlichsten hervortretenden Bewegungen sind die des Schwanzteiles, ähnlich wie bei Plattfischen. Dieser schwanzförmige Körperanbang ist erkennbar dunkler als der Körper selbst. Die Photografen beschreiben die allgemeine Farbe des Tieres als grau, die des Schwanzteiles als schwarz. Die Bewegung des Waffers neben dem schwimmen den Tier ruft die Vorstellung von zur Fortbewegung dienen den Flossen oder Schwimmfüßen hervor. didesa

Vor der Vorführung gab der Direktor der schottischen Filmproduktion in Glasgow  , Malcolm M. Irvine, einige Erklärungen über die Herstellung des Film 8. Er ist von Irvine zusammen mit seinen Mitarbeitern Stanley Clinton und Scott Hay aufgenommen worden. Wie Irvine mitteilte, wurde das Tier am 12. Dezember ge­filmt; diese Tatsache wurde aber so lange geheimgehalten, bis

h. b. Das Hamburger Fremdenblatt" veröffentlicht in seiner Nummer 853 Abendausgabe 1. Beilage Seite 5 vom Freitag, 22. Dezember, folgenden Stoßseufzer: Rühre die Laute nicht, wenn ringsum Trommeln erschallen, Führen Narren das Wort, schweigt der Weise still."

Herder.

Das ist doch die Möglichkeit! Es wird höchste Zeit, daß die Bücher des jüdisch verseuchten Herrn Herder verbrannt oder zumindest eingeftampft werden, damit einem sonst so tüchtig gleichgeschalteten Redakteur, wie es der Feuilletonredakteur des Hamburger Fremdenblattes" ist, so etwas nicht wieder passieren kann. So ein alter Klassiker kann ja mit seinen staatsfeindlichen Aeußerungen den bestgesinnten Menschen in das Konzentrationslager bringen!

Humor des Auslandes Monolog des Archäologen:

Es stand schon längst fest, daß es Sardinen auch in der Steinzeit gab. Aber, daß die Sardinenbüchsen schon damals die heutige Form gehabt haben, scheint mir eine Neuent­deckung zu sein."