Straßburger Wochenbericht d

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tai nedogpin Straßburg  , den 19. Januar 1934. 45- Stundenwoche und freier Samstagnachmittag Steigerung des Straßburger   Hafenverkehrs

Der Straßburger   Rheinhafen, der heute schon zu den be­deutendsten Europas   gerechnet werden kann und der die in der Nähe vorhandenen deutschen   Rheinhäfen bereits weit überflügelt hat, brachte es im abgelaufenen Jahr auf einen Gesamtumschlag von 5 191 481 Tonnen gegen 4 902 417 Tonnen im Jahre 1932. Eingeführt wurden 3 571 417 Tonnen, die Ausfuhr betrug 1618 064 Tonnen. Insgesamt liefen 5023 Schleppschiffe ein. Das Verhältnis zwischen Aus- und Einfuhr glich dem im vergangenen Jahr, gestaltete sich jedoch nicht so günstig wie in den Jahren der Hochkonjunktur. Den größten Anteil am Umschlag hatte die Kohle mit 2 Millionen Tonnen, die Kali ausfuhr war weiter rückgängig, während die Ausfuhr von Eisenerzen das Vorjahrsergebnis erreichte. Die allgemeine Krise machte sich auch im Hafenverkehr bemerkbar, konnte aber durch stärkere Bevorzugung des Verkehrs mit der Schweiz   in erträglichen Grenzen gehalten werden.

Die KPO. bleibt bei der ,, Volksfront  "

Eine für das kommunalpolitische Leben der Stadt bedeut­same Entschließung faßte die vor einigen Tagen durch­geführte Mitgliederversammlung der KPO. Gegen eine nur geringe Minderheit billigte die Versammlung den von der Führung gesteuerten kommunalpolitischen Kurs und verwarf die Diskussionen, die in letzter Zeit im Zentralorgan Neue Welt" gegen die Volksfrontpolitik aufgetaucht waren. Gerüchten über ein Auseinanderbrechen der Volksfront", die sich bekanntlich aus kommunistischer Oppostion, Auto­nomisten und Klerikalen zusammensetzt, ist damit der Boden entzogen.

Sie will keine Millionärin sein

Bei der letzten Ziehung der Nationallotterie, die trots Stavisky- Skandal die Gemüter immer wieder in Erregung versetzt, soll auch eine Million nach Straßburg   gefallen sein. Bis jetzt war für diese Nachricht nur eine vage Bestätigung zu erhalten. Doch der findige Reporter einer hiesigen Zei­

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In seiner zweiten Sitzung im neuen Jahr beschloß der Ge­meinderat mit großer Mehrheit für die städtischen Arbeiter die 45- Stundenwoche und den freien Samstagnachmittag ein­

zuführen.

Hoher Besuch

Am Dienstag stattete der Unterstaatssekretär im Kriegs­ministerium, Herr Guy La Chambre, von einer In­auch Strasbourg   einen Besuch ab. Der Zweck seiner Reise spektionsreise aus Lothringen   und Unterelsaß kommend, war, sich über die Verhältnisse bei den Truppen zu orien­tieren. Der Minister versicherte, daß er die besten Ein­drücke mit nach Paris   nehme. Er erklärte den Pressever­tretern: Der Wert des Schildes, das die Grenze schützt, liegt nicht nur in der materiellen Widerstandsfähigkeit, sondern auch in der moralischen Kraft. Und wenn diese beiden Elemente zusammentreffen, kann nichts den Zement der Fortifikationen angreifen!"

Forderungen der Arbeitsinvaliden

Die in Strasbourg   zusammengetretene Exekutive der Arbeitsinvaliden unterbreitete der Regierung verschiedene Wünsche, die sich auf die Invaliden-, Alters-, Hinter­bliebenen-, Unfall- und Knappschaftsversicherung sowie auf das Gesetz Lambert beziehen.

Zusammenlegung von Gerichten

Im Département Bas- Rhin   werden die Kantonalgerichte von Schirmeck   mit dem von Molsheim   und von Erstein   mit dem von Benfeld   zusammengelegt. Straßburger   Index 596

Die Indexziffer- Kommission hat unter Zustimmung der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen den Detail­preisindex der wichtigsten Lebensbedürfnisse auf 596 wie im Vormonat einstimmig festgelegt.

Noch ein ehrlicher Finder

Eine Brieftasche mit 2000 Fr. fand dieser Tage Herr Schell am Faubourg National. Er lieferte sie dem Verlierer wieder ab.

Nur nicht so stürmisch!

Ein Auto rannte auf der Schirmecker Straße eine Benzin­pumpe glatt über den Haufen. Die Pumpe wurde abgeknickt, an dem Auto entstand erheblicher Sachschaden. Preisfrage: Hatte das Auto so großen Durst nach Benzin, daß es im Sturm die Pumpe nahm, oder hatte der Besitzer schon so viel Durst gelöscht, daß...

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Der blutige Finge: auf der Straße 9219

In der Rue du Faubourg de Saverne stieß in den Abend­stunden ein dort spielender Knabe auf einen blutigen Finger. Er lieferte den sonderbaren Fund auf der Polizeiwache ab, die feststellte, daß sich ein Bewohner einer angrenzenden Straße diesen Finger ausgerissen hatte, als er mit seinem Ring an einem scharfen Gegenstand hängen blieb. Der Un­glückliche wollte eine Katze einfangen und zog sich dabei die Verletzung zu.

Die Steuermarkendiebe gefaßt

Für fast 25 Millionen Fr. Wechselstempelmarken wurden im März vergangenen Jahres in Strasbourg   aus dem Direktionsgebäude des Enregistrement des Domaines et du Timbre gestohlen. Nun gelang es, in Paris   zwei Russen festzunehmen, die Marken im Werte von einer Million Fr. bei sich trugen. Es scheint, daß es sich bei den Dieben um eine weit verzweigte, meistens aus Ausländern bestehende Bande handelt, die das Gewerbe des Steuermark endiebstahls berufsmäßig betrieben haben.

A. K. 17. 9. 25

Am Altenheimer Hof wurde aus dem Rhein   die Leiche einer noch unbekannten dreißig Jahre alten Frau geländet, die einen Ehering mit der Inschrift trug: A. K. 17. Oktober 25.

Die fleißigen Schweizer   und die, faulen" Franzosen

Im Schnellzug Basel- Strasbourg schimpften dieser Tage zwei Herren ganz gehörig auf die ,, französische Schlamperei". Der eine meinte sogar, nachdem er wieder einmal den rein deutschen   Charakter" des Elsaß   festgestellt hatte, die fran zösische Bevölkerung arbeite nicht, sie schlafe am Tage und nachts treibe sie sich in Vergnügungslokalen herum. Der Herr mag nicht wenig erstaunt gewesen sein, als am nächsten Morgen so gegen zehn Uhr ein Beamter der Fremdenpolizei an seine Zimmertür klopfte und bei dem Kritiker der ,, faulen und vergnügungssüchtigen Franzosen" Einlaß be gehrte. Unser Schweizer aalte sich um diese Stunde noch im Bett. Der Beamte hatte Humor und meinte, daß Herr Nationalrat   Otto Walter   aus Olten  , Generaldirektor der gleichnamigen Verlagsanstalt um diesen handelte es sich nämlich schon einiges von den schlechten Eigen­schaften" der Franzosen   angenommen habe. Nachdem der Herr sich genügend legitimiert hatte, ließ die Fremden­polizei den Franzosenfresser wieder in Ruhe, denn wir sind ja nicht in Hitler- Deutschland, sondern in Frankreich  ," meint ein hiesiges Blatt, das den Vorfall zum Ergötzen seiner Leser einer breiteren Oeffentlichkeit zur Kenntnis brachte. Immer wieder ,, siegreich wollen wir..."

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In Friedlingen an der Rheinbrücke gegenüber von Hüningen   spielte am Sonntag eine Musikkapelle aus Weil das bekannte Revanchelied Siegreich wollen wir Frankreich   schlagen". Man kann der tapferen" Kapelle für diese Illustration der Hitlerschen Friedensreden nur dankbar

sein.

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Jack Hylton   in Strasbourg  Am 25. Januar gastiert Jack Hylton   mit seinen be­rühmten Musikern im Sängerhaus. Vorverkauf S. Wolf in der Meisengasse. Brauerei- Abschlüsse

Die Grande Brasserie Alsacienne d'Adelshoffen in

muß man regelmäßig lesen Schiltigheim   weist im Jahresabschluß einen Reingewinn von

Bestellschein

Ich ersuche um regelmäßige Zusendung der ,, Deutschen Freiheit"

Name:

1,47( 1,43) Millionen Fr. aus und verteilt eine Dividende von 20 Prozent. Bei der Brasserie de l'Esperance in Schiltigheim   lauten die Zahlen 1 883 373( 1 879 298) Rein­gewinn und ebenfalls 20 Prozent Dividende.

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tung hat das Glückskind gefunden. Es ist eine verwitwete Wirtin von 36 Jahren, die in einem Vorort ein gut gehendes sauberes Wirtschäftchen betreibt. Die Millionärin wurde am Radio von der Nachricht überrascht, daß sie die Million gewonnen hat. Aber sie möchte ihren Namen nicht in der Zeitung haben. Die leuchtenden Augen und die roten Backen der jungen Wirtin, auch das Geraune der Nachbarn sind voll­gültige Beweise.

100 Frauen gehen in Ferien

Der Konsum verein Strasbourg teilt mit, daß

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den

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er auch dieses Jahr wieder hundert Frauen aus dem Verlag der Deutschen Freiheit"

Kreise seiner Mitgliedschaft einen kostenlosen achttägigen Ferienaufenthalt im Hotel, Coopé" in den Vogesen   ge­währt. Außerdem schickt der Konsumverein dreißig Kin­der von Mitgliedern zu einem vierwöchigen Ferienaufent­halt auf die Insel Oléron   im Atlantischen Ozean  . Von

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dieser Gunst werden natürlich nur die treuesten Mit Ausländer im ,, dritten Reich"

glieder des Vereins betroffen. Ein Ansporn mehr, dem Ver­ein die Treue zu bewahren!

Acht Diebe gefaßt

Eine achtköpfige Diebesbande, deren ältestes Mitglied 27 Jahre zählt, während das jüngste kaum 16 Lenze hinter sich gebracht hat, wurde von der Polizei festgenommen. Spezialität: Autodiebstähle.

Der treudeutsche Saarländer  

Aus Homburg   in der schönen Saarpfalz   stammt der Held. Heinrich Sahner heißt er, seines Zeichens Handels­vertreter. Als er in Straßburg   die nötigen Mengen des guten elsässischen Bieres genossen hatte, erwachte seine teutonische Kraft. Er stieg auf den Tisch, hielt an ,, sein Volk" eine Rede und verlangte dann von der Kapelle, daß sie das ,, Deutsch­ landlied  " spiele. Dafür hatte aber weder der Kapell­meister, noch das Publikum Verständnis. Doch unser kraft­strotzender Teutone aus Homburg   vielleicht liegt seine Wohnung dort in der Nähe des Irrenhauses

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wurde nun

erst recht stark. Mit lautem Geschimpfe und Gebrülle suchte er den Widerstand zu brechen, der ihm hier in Form von passiver Resistenz entgegentrat. Als er gar zu tollwütig wurde, nahm ihn die Polizei in ihre sanften Arme und ver­brachte ihn auf die Wache, wo er dann seinen Rausch aus­schlafen konnte. Am nächsten Morgen zog er betrübt wie ein Lohgerber wieder ab. Sonst geschah ihm nichts. Leider!

Die Frage, wie Kellner die Ausländer im dritten Reich be­handeln sollen, untersucht ein Mann namens Voeds aus= führlich im Nahrungsmittelarbeiter; vor allem haben sich die Kellner so zu benehmen: Jeder Ausländer, der Deutschland  besucht, soll erkennen, daß unsere Weltanschauung im ganzen deutschen   Volk ihre Verankerung gefunden hat... Die Gast­stätten- Angestellten, die zum übergroßen Teile treue An­hänger des Nationalsozialismus find, müffen es sich als ihre Ehrenpflicht betrachten, den ausländischen Gast, er möge sich so hoch dünken wie er wolle, zu überzeugen, daß wir selbst bewußte deutsche Nationalsozialisten geworden sind, die wohl den Ausländer achten und es im Beruf niemals an Höflich feit und Zuvorkommenheit fehlen lassen werden sowie die bisherigen anerkannten guten Eigenschaften auch weiter zu beherzigen wissen, aber demütige Unterordnungen und Liebedienerei mit all ihren üblen Folgen ablehnen. Schikanen, Uebergriffe, Anmaßungen oder gar Verächtlich­machung unserer Staatsform und Staatseinrichtungen seitens ausländischer Gäste weise man höflich, aber mit Be­stimmtheit zurück. Die bestehende entwürdigende Entlohnung der Kellner lehnen wir Nationalsozialisten ab. Solange jedoch diefes verwerfliche System noch besteht, möge der Ausländer erfahren, daß auch das beste Trinkgeld nicht imftande ift, einen deutschen   nationalsozialistischen Gaststätten- Angestellten zu beeinflussen. Auch jenen Kollegen, die im Ausland thr Brot suchen, wird ans Herz gelegt, fich mit Stolz deutscher  

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Nationalsozialist zu nennen.. Gleichzeitig muß sich bei den ausländischen Gästen die Ueberzeugung durchsetzen, daß wir deutsche Gaststätten- Angestellte feine friechenden, um Trinkgeld bettelnden Lakaienseelen sind... Die Jahre der Schmach und Schande, hervorgerufen durch einen wahn­wißigen, lächerlichen Siegesdünkel unserer Feinde und die uns bis an den Abgrund gebrachte(!) Irrlehre der ver­flossenen Regierung, ließen uns hart und verschlossen wer den. Auch wird sich heute wohl kaum noch ein deutscher   Ar­beitgeber finden, der einen pflichttreuen nationalsozialistischen Angestellten wegen der Launen eines fremdländischen Gastes auf die Straße setzt. Wir alle wissen, daß der Deutschland  besuchende Ausländer nicht kommt, um uns armen Deutschen  zu helfen, sondern einzig und allein darum, aus seinem Aufenthalt die größtmöglichen Vorteile zu ziehen... Seid euch eurer Bedeutung... dem Ausländer gegenüber im Ins und Auslande bewußt und seid überzeugt, daß man mit eisernem Willen und aufrechtem Charakter mehr schafft, als mit einem gebeugten Lakaienrüden."

Menschenräuber

Amerikanischer Bankier entführt

St. Paul( Minnesota  ), 19. Jan. Der 86jährige Bankier Edward Bremer, Sohn eines wohlbekannten Brauers, ist von Menschenräubern entführt worden. Die Verbrecher ver langen ein Lösegeld von 200 000 Dollar. Die Familie ver weigert der Polizei gegenüber jede Auskunft, um das Leben des Entführten nicht in Gefahr zu bringen.