Nr. 81. 14. Jahrgang.
Kommunales.
Das Plenum der städtischen Bau- Deputation hat gestern unter Vorsitz des Stadtraths Boigt einstimmig beschlossen, daß die Bearbeitung der Entwürfe für Brücken, Brunnen, Kandelaber zc. in Zukunft als Plenarsachen behandelt werden sollen. Der Unterschied gegen die bisherige Behandlung dieser Bauwerte wird somit der sein, daß der Entwurf der künstlerischen Theile der Hochbau- Abtheilung zufällt, während in bezug auf die Behandlung des konstruktiven Theiles nichts geändert wird.
Dienstag, 6. April 1897.
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Wagens durchlochte jedoch versehentlich den Abschnitt für Mittwoch Schußmann im Thiergarten in der Nähe der Sieges- Allee die Leiche machte aber, als er seinen Frrthum bemerkte, auf der Rückseite der eines neugeborenen Kindes männlichen Geschlechts und veranlaßte Um dem Irrthum zu begegnen, daß die ordentliche Sigung Karte eine mit seinem Namen unterzeichnete Bemerkung, um dem deren Ueberführung nach dem Zeichenschauhause. Die Mutter des der Stadtverordneten- Versammlung, wie in den Zeitungen gemeldet Fahrgast die bereits bezahlte Benutzung der Pferdebahn am nächsten am 21. März geborenen Kindes ist in der Person der unverehelichten worden ist, in dieser Woche nicht stattfindet, sei hiermit mit- Tage zu sichern. Als T. nun am Mittwoch die Pferdebahn bestieg Näherin Martha Wollstein ermittelt und, da die Obduktion der getheilt, daß die ordentliche Sihung der Stadtverordneten- Ber- und seine für diesen Tag zwar schon durchlochte, aber mit der auf- Leiche als Todesursache Erstickung ergeben hat, wegen Verdacht des fammlung in dieser Woche bestimmt stattsfindet und ist dieselbe auf klärenden Bemerkung verfehene Karte vorzeigte, erklärte der Schaffner Kindesmordes gestern in Haft genommen worden.. Am 10. März d. J. Donnerstag, den 8. April, nachmittags 5 Uhr, angesetzt. diese für ungiltig und begründete dies damit, daß er in einem ganz wurde in der Spree an der Inselbrücke die Leiche eines neugeborenen gleichen Falle einen strengen Verweis von der Direktion erhalten ausgetragenen Knaben, in einen weißen Lappen eingewickelt, vorhabe, weil er einen Fahrgast auf seine falsch durchlochte Wochenkarte gefunden. Dieselbe hatte seit mindestens 14 Tagen im Wasser ge= legen. Personen, welche Angaben zur Sache machen können, wollen mitgenommen hatte. Unglaubliche Rohheit bewies bei Gelegenheit der Beerdigung diese an die Kriminalpolizei oder ein Polizeirevier- Bureau richten. unseres Genossen Schulze der Bierfahrer einer hiesigen Brauerei. In der Trunkenheit stürzte Sonntag Nachmittag ein Arbeiter An der Ecke der Mühlen - und Andreasstraße fuhr er fo rücksichtslos an der Kronprinzenbrücke ins Wasser. Schnell hinzueilende Schiffer in den dichtgestauten Zug der Leidtragenden hinein, daß mehrere zogen den mit den Wellen Kämpfenden schließlich in einen HandTheilnehmer nur mit großer Mühe und halb durch Zufall vor dem kahn. In besinnungslosem Zustande wurde der Gerettete nach der Ueberfahrenwerden gerettet werden konnten. Die Flegelei des Charitee gebracht, wo er nach einiger Zeit wieder zum Bewußtsein Der Ausschuß der Stadtverordneten- Versammlung zur Vor- Kutschers war auch der Polizei zu stark, so daß sie gegen den gelangte. berathung der Magistratsvorlage, betreffend den Austausch einer Burschen einschritt und ihn jedenfalls zur Bestrafung bringen wird. Parzelle des zum Waldeck part gehörigen Grundstücks, KüraffierKündigungen en masse hat es einem hiesigen Blatte zufolge Ein Ahlwardt - Kommers fand, von der Allg. Antisemitischen zum 1. April am Deutschen Theater gegeben. Für die Betroffenen, ftraße 25, gegen eine Parzelle der dem Kinder- Afyl( Stiftung des Rentiers Friedr. Wilh. Schmidt und seiner Ehegattin Friederike Bereinigung Deutschlands arrangirt, am Sonnabend Abend in deren Kontratte Herr Direktor Brahm von seinem Rechte Gebrauch Martens Festsälen statt. Alle Deutschen " waren eingeladen, nota machend nicht verlängerte, war dies ein bitterer Aprilernst. Die Henriette Eleonore, geb. Göße) gehörigen Gründstücke Kürassier: bene gegen ein Entree von 30 Pfennig. Das Vergnügen sollte eine Damen Corbach, Eberty, Trenner, die Herren Biensfeld Max u. a. straße 21 und 22 und Bewilligung von Wege- und Fensterrecht Art Abschiedsfeier für Ahlwardt vorstellen, der demnächst eine mehr sind nicht neuengagirt. Auch Nina Sandow und Elise Hofmann hat gestern unter Vorsitz des Stadtverordneten Reichnow Dafür ist und in Anwesenheit des Stadtfyndikus Menbrink und des wöchige Agitationstour in die Gegend von Landsberg a. d. Warthe , verlassen mit Ablauf der Saison das Deutsche Theater. Ahlwardt scheint Frau Wieke vom Weimarer Hoftheater nach zweimaligem mißfälligen Stadtraths Kaempf beschlossen, der Versammlung die Ge- die Provinz Pommern 2c. unternehmen will. jedoch nicht mehr recht zu ziehen, die Versammlung war recht Gastspiel verpflichtet worden. Vielleicht mit Rücksicht auf ihren nehmigung des Magistrats Antrages zu empfehlen. - zu empfehlen. Zugleich empfiehlt er der Versammlung folgende Beschlußfassung:„ Die Ver- schlecht besucht, und der Saal lichtete sich während der Reden von Gatten, den jugendlichen Helden des Dresdener Hoftheaters, der als sammlung ersucht den Magiftrat, in Fällen, in denen durch letzt: Seblaket, Ahlwardt u. f. w. immer mehr. Wir wollen den Leser Ersatz für Rainz in Aussicht genommen ist. willige Verfügungen oder Geschenke der Stadtverwaltung Mittel mit dem Inhalt dieser schönen Reden verschonen. auch behuss Errichtung von Stiftungen überwiesen werden, einigen Stellen aus den gesungenen Liedern wollen wir sie doch unterhalten. Zuerst das„ Entjudungslied", in dem folgende Stellen die nothwendige Genehmigung der Stadtverordneten- Versammlung unterhalten. Zuerst das„ Entjudungslied", in dem folgende Stellen einzuholen.
Lokales.
vorkommen:
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Aber mit
Der Bandwurmdoktor Richard Mohrmann, der, wie wir
fürzlich mittheilten, nach einer bei der Staatsanwaltschaft eingegangenen Anzeige sich in einem westlichen Vororte Berlins nieder gelassen haben sollte, ist in der That hier gewesen, den Behörden aber wieder entschlüpft. In Berlin selbst hat er sich ungefähr acht Tage aufgehalten und u. a. auch unter fremdem Namen in einem Gasthofe gewohnt. Nähere Bekannte hat er auch in der Stamms fueipe aufgesucht. Mohrmann ist von Berlin nach Stuttgart gereift, von dort nach Budapest . Hier hat er noch versucht, sein früheres weiggeschäft wieder aufzunehmen, ist dann aber bald nach Kairo abgedampft.
Kein Jude werd' mehr Richter, fein Mauschel Federheld! Wir wollen vom jüd'schen Dichter fein säuberen die Welt. Kein Jude werd' jetzt Lehrer, kein Schmul ein Pädagog! Weil Auch die Arbeiter der Pianofabrit des sechsfachen Hofer, Deutschthums Verheerer, die Jugend nur belog. lieferanten Kommerzienrath Bechstein haben in der Zahl Rein Jud' werd' je Soldate, fein Ibig ein Lieutenant! Das von 340 Personen am 22. März feiern müssen, ohne daß der stein- machte unsrem Staate fortwährend eine Schand'. reiche Kommerzienrath es für nöthig fand, den Arbeitern den Lohn mein liebster Gang" zu singenden folgenden Verse: Und dann noch die nach der Melodie:„ Ach Anna, zu Dir ist zu zahlen, den er ihnen für diesen Tag von rechts- und gesetzeswegen schuldete. Ein moderner deutscher Musterkapitalist weiß ja, daß frummen Bein' und langer Nas', so frech und ungenirt? Das sind Schubert, Mendelssohn, M. G. Fischer, Alb. Becker und Otto Dienel , aus Was ist denn das für eine Raff, die heute dominirt? Mit Der Orgelvortrag in der Marienkirche Mittwoch, den 7. April, mittags 12 Uhr, verspricht Kompositionen von Bach, Händel, Homilius , solche Handlungsweise seiner Ehre in staatserhaltenden Kreisen die Juden, die Juden, die Juden, das sind die Juden, die Juden, geführt von Frl. Elisabeth Schulz, Fl. Frieda Dumke und teinerlei Abbruch thut. Als das Personal der Firma Bechstein die Jüd'. den ersten Mai feiern wollte, wurde ein Utas in der Fabrit Jerufalem, sie müssen zurück nach Jerusalem , zurück mit Sack Sie müssen zurück nach Jerusalem , Jerusalem , Herrn Organist Friedrich Finte. Der Eintritt ist frei. angeschlagen, in dem es hieß: Wer feiert, wird sofort entlassen! Eine Jakob Böhme - Feier, die zur Förderung des in Görliz Wer watschelt mang die Linden lang, geputzt wie'n eitler Pfau? zu errichtenden Denkmals für den Theosophen aus der Schusterzunft Wer fährt in Gummikutschen nur? Wie haißt de schaine Frau? Das dienen sollte, fand am Sonntag im Rathhause statt. An der Fest- ist des Jhig, des Jhig, des Jhig, das ist des Jhig, des Jbig dicke lichkeit nahmen Junungsbrüder, höhere Bureaukraten, ein Hofpastor Kall . Sie müssen zurück nach Jerusalem u. f. w. und ein Hofprofeffor theil. Letterer wagte es seltsamer Weise, bei der Darstellung von Böhme's Bedeutung die Freiheit der Forschung Antisemiten von niemand mehr ernst genommen werden. Thatsache ist heute Abend die Erſt- Aufführung der einattigen Dichtung von Martin zu preifen. ist ja, daß die antisemitischen Zeitungen an öffentlichen Orten fast nur von Juden gelesen werden. Tölpeleien, ähnlich den obigen, wären wirklich die Empfindlichkeit nicht werth, die ihnen die Mehrzahl der Juden entgegenbringt.
heißt es:
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und Pack.
Bei solchen witlosen Rohheiten ist es kein Wunder, daß die
Theater. Das Schiller Theater bringt heute eine Wieder holung von Reuling's Tragikomödie„ Die gerechte Welt". Uebermorgen, Donnerstag, findet die erste Aufführung von Moser's Schwank„ Das Stiftungsfest" statt. Im Volks Theater findet nunmehr heute die erste Aufführung des bereits angekündigten Volksstückes von Heinrich Wilfen: Hopfenraths Erben" statt. Jm Friedrich Wilhelmstädtischen Theater; Wagener:„ Kain's Tod.".
Aus den Nachbarorten.
leber Bestechlichkeit von Mufifreferenten hiesiger Blätter nd aus Aulaß des Falles Liebling allergand Gerüchte verbreitet Wilmersdorf . Die Genossen von Wilmersdorf und Schöne, worden, ohne daß die Anklagen sich auf bestimmte Personen zuspitzen wollten. Auch als der Schriftsteller Alfred Kerr kürzlich in der berg feiern in diesem Jahre ihr Maifest am Sonnabend, den Ein seltsames Mingeschick waltet, wie wir in der Voff. 3tg. 1. Mai, in Wilmersdorf in Lehmann's Seeschlößchen, Kaiser- Allee. Frankf. 3tg." Anekdoten zum besten gab, welche eine Anzahl lesen, über der nach dem zweiten Reichskanzler benannten Caprivi Gewerkschaften und Vereine, welche sich daran betheiligen wollen, Kritiker zu einem ziemlich verklausulirten Proteft reizten, hieß es zu straße und der angrenzenden Rudolfstraße. Beide in der Nähe der belieben ihre Anfragen zu richten an die Genossen Hoppe, Schöneberg , nächst: Nichts Gewiffes weiß man nicht. Nunmehr ist Herr Kerr aber alten Wasserwerke an der Stralauer Chauffee gelegenen Straßen doch deutlicher geworden. In einer Zuschrift an hiesige Blätter waren bereits, obschon noch fast gar nicht bebaut, zu einem Theil Maxstr. 5, und H. Behrendt, Wilmersdorf , Brandenburgischefstr. 4. dem öffentlichen Verkehr übergeben worden. Die öde Gegend bot Alles übrige wird später durch Inserate bekannt gegeben werden. Die empörende Thatsache besteht, daß Kritiker in der deutschen den Müllkutschern willkommene Gelegenheit, dort ihre Ladung los 3ur Lokalliste für Friedrichshagen und lugegend. Im Hauptstadt sich von denen mästen, die sie beurtheilen sollen; daß sie zu werden, um auf diese Weise das Abladegeld zu sparen, das sie Dorf Rüdersdorf steht das Lokal von 3 a demac der Arbeiterselbst Anfänger, die für ihr erstes Konzert das leßte hingeben, frech auf den städtischen Abladeplägen entrichten müssen. Um diesem Unschaft zu Versammlungen zur Verfügung. Die Lokalkommission. ausbeuten; daß sie Bestechungsgelder annehmen und daß sie fug ein Ende zu machen, hat man jetzt die Caprivi und Rudolf F. A.: E. Mertens, Friedrichshagen , Wilhelmstr. 80. indirekt erprefferisch wirken. Ein Aufräumen unter dieser uman- ftraße bis auf weiteres für den Wagenverkehr vernagelt. ständigen Minderheit ist nicht leicht. Denn nur schwer entschließt Vor dem Genuß ungekochten Schweinefleisches warnt das sich jemand, der bestochen hat, die Bestechung einzugestehn. Ich bin Polizeipräsidium. Nur ein vollkommenes Garkochen( Durchbraten) aber der Meinung, daß nicht den Künstler eine Schuld der Fleischstücken wie sämmtlicher Zubereitungen aus Schweinefleisch trifft, der unter dem Zwange eines Mißbrauchs handelt, sondern( Fleisch, Blut, Leberwürste, Klöße, Sülzen it. s. w.) ist im stande, allein den gesunkenen Kritiker, der den Mißbrauch aufrecht die etwa vorhandenen Trichinen zu tödten und dadurch jede Gefahr beabsichtigt worden war, daß der obere Abeil als Wohn- und der erhält. Erbarmungsloses Aufdecken ist hier einzig geboten. einer Gesundheitsschädigung auszuschließen. Um das Garkochen, Und so will ich den Anfang machen. Ich flage hiermit Durchbraten größerer dickerer Stücke( Schinken, Genickbraten u. f. w.) Wilhelm Zappert, wohnhaft zu Berlin , Belle zu ermöglichen, ist es nothwendig, liefe, etwa acht Zentimeter von Alliancestraße 68, der unlauteren Zugänglichkeit für Geldeinander entfernte Einschnitte in die Stücke zu machen, damit auf gaben und Mißbrauchs des Amtes an. Desgleichen bezichtige diesem Wege die Siedhiye auch auf die tiefst gelegenen Fleischschichten ich Wilhelm 2adowiß, wohnhaft zu Berlin , Weißenburger hinreichend einzuwirlen vermag. straße 56, der gemeinen Bestechlichkeit durch Geld. Ich erkläre mich
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zugleich bereit, beiden vor dem Richter wegen dieser Beschuldigungen Rechenschaft zu geben. Alfred Kerr ." Herr Tappert ist, wie wir bemerken wollen, am Kleinen Journal" als Musikreferent thätig; Herr Wilhelm Lackowiß hingegen am Lotal: Anzeiger".
Eine merkwürdige Umgehung der neuen baupolizeilichen Vorschriften über die landhausmäßige Bebauung der Vororte ist in einigen dieser Orte in letzter Zeit versucht worden. Es sind nämlich Baupläne eingereicht, nach denen eine Theilung der Kellergeschosse in eine obere und eine untere Hälfte dergestalt untere als Wirthschaftsteller benutzt werden sollte. Diese geplantent baulichen Anlagen sind jedoch von der Regierung als unzulässig er klärt worden, da nach der Bauordnung es zweifellos sei, daß ein derartiges Gebäude außer den beiden Hauptgeschossen und dem Dach geschoß nur noch ein Kellergeschoß haben dürfe. Bauprojekte, die gegen diese Bestimmung verstoßen, dürfen keine Genehmigung finden, und es soll bei der Rohbau- Abnahme auf die Beachtung dieser Vor ſchrift streng gehalten werden.
Arg zugerichtet wurde Sonntag Abend der Kutscher August Mittelstedt, der bei dem Gutsbesitzer Hebring in Marienfelde in Stellung ist, als er in Mahlow seine Braut besuchen wollte. Mittel stedt erhielt von ihm unbekannten Männern mehrere Messerstiche in den Kopf und wurde so erheblich verletzt, daß ihn, nachdem er mit dem Zuge nach Berlin gefahren war, ein Schuhmann in der Nacht mit einem Krankenwagen in eine Anstalt bringen mußte. Wahrschein lich liegt dem Ueberfall Eifersucht zu grunde.
Einfalscher" Kriminalbeamter hatte in der Nacht zum Sonntag in der Gegend der Linkbrücke eine anständige junge Dame belästigt und schließlich mit Arretirung bedroht. Die Bedrängte fand an einem Geschäftsmann aus der Zimmerstraße, der zufälli des Weges daherkam, einen Beschützer. Mit Hilfe eines Schut, mannes gelang es diesem Herrn, den sauberen Patron zu stellen Oekonomie. Die Theater damen sind, wie wir in hiesigen und auf das Polizeirevier in der Kurfürstenstraße zu bringen, wo er Blättern lesen, eine gute Kundschaft der hiesigen Modewaaren- sich als der Pörtner Karl Pinnow aus der Mansteinstraße entpuppte. Geschäfte. Frau Sorma ist am vorigen Montag auf vier Wochen Ein angemessener Denkzettel wird dem Festgenommenen die Beamten nach Newyort gereift und hat für ihr dortiges Gafispiel 24 neue laufbahn wohl für längere Zeit verleiden. Roftüme, 12 neue Hüte u. s. w. anfertigen lassen. Wenn Fräulein Daß es in Berlin mitunter unmöglich ist, rechtzeitig einen Groß sich auf Reisen begiebt, so beanspruchen ihre Roffer beinahe Arzt zu bekommen, zeigte am Sonntag Abend wieder ein Vorfall im einen ganzen Eisenbahnwagen. Man muß nach der anderen Seite Norden der Stadt. Um 6 Uhr nachmittags machte der 57 Jahre hin wieder die unerhörte Sparsamkeit einer solchen Künstlerin alte Handelsmann Johann Taube, der in der Schulstraße Nr. 105 bewundern. Wie bringt sie es fertig, zu leben und sich fatt zu bei dem Bierverleger Tschaege wohnt, den Versuch, sich durch Ereffen, wo doch allein ihre Garderobe vielleicht das zehnfache einer hängen das Leben zu nehmen. Noch im letzten Augenblick fab man ganzen Jahresgage loftet? sein Beginnen und schnitt ihn ab. Der Lebensmüde, der anscheinend in der Trunkenheit gehandelt hatte, war aber schon so start mit genommen, daß man ihn nicht mehr zum Bewußtsein bringen konnte. Ein Arzt war nicht zu finden. Man wandte sich daher schließlich an die Polizei des 27. Reviers, die Taube in ein Krankenhaus bringen ließ. Trotz der widrigen Umstände scheint er doch mit dem vorstand Leben davonzukominen.
Dem Vorstande der Anwaltskammer im Bezirke des Kammergerichte hierselbst find in einer Eingabe der Agitations kommission der Berliner Bureau- Angestellten nun ebenfalls die Forderungen des Regulativs unterbreitet worden. Eine Antwort Der Anwaltskammer wird erfolgen, nachdem die Kammer über das Regulativ berathen hat.
Im Männerasyl des Berliner Asylvereins für Obdachlose nächtigten im Monat März 21 508 Personen, im Frauenasyl 1148 Personen. Arbeitsnachweis wird erbeten für Männer Wiesenstraße 55-59, für Frauen Füsilierstr. 5.
Versammlungen.
Der Provinzialtag der Zimmerer der Proving Branden burg wurde am Sonntag in den Arminhallen abgehalten. Nach der Eröffnung durch knüpfer begrüßte Kube die Delegirten und gedachte dann des verstorbenen Reichstags- Abgeordneten Schulße, deffen Andenken in der üblichen Weise geehrt wurde. In Das Bureau wählte man Kube und Bartusch als Vorsitzende, Schneider, Schöning und Hornig als Schriftführer. Anwesend find 26 Delegirte, je ein Vertreter vom Haupt und vom Ausschuß, sowie vier Vertreter der Agitationskommission. Die Verhandlungen beginnen mit dem Bericht der Agitationskommission, welchen der Borsigende derselben, Kube Charlottenburg erstattet. Es geht daraus hervor, daß die Provinz in Agitationsbezirke eingetheilt, welche zur Bearbeitung den nächstgelegenen Zahlstellen überwiesen sind. Die Agitation ist theils mit günstigem, theils mit weniger gutem Erfolg betrieben worden. Ats Hindernisse stehen derselben sowohl die Maßregeln der Behörden, namentlich in kleineren Orten, als auch die Interesselosigkeit der Bimmerer entgegen, die vielfach aus alter Gewohnheit noch an den hergebrachten Zunftorganisationen festhalten und sich den modernen, laffenbewußten Arbeiterbestrebungen oft geradezu feindlich gegen Auf Beranlassung der Kommission sowie einzelner Zahlstellen
überstellen.
Die ersten Störche sind am Sonnabend in großer Anzahl über Berlin hinweggeflogen. Zwei Radfahrerinnen sind Sonntag Vormittag durch die Rüchsichtslosigkeit eines Radfahrers schwer zu Schaden gekommen. Eisenbahuunglück. Amtlich wird gemeldet: Am Sonnabend Gegen 10 Uhr fuhr die in der Billowstraße bei einem den 3. d. M., nachmittags 21/4 Uhr, entgleifte auf Bahnhof Ludwigs. Berwandten wohnhafte zwanzigjährige Else Matthes in Begleitung Freundin den felde bei Ausfahrt des Personenzuges 28 vom zweiten nach dem einer Kurfürstendamm entlang. Ein ihnen ersten Geleise zwischen Weiche 11 und 12 ein Personenwagen entgegen fommender Radfahrer fuhr überaus scharf und bog, als er 2./3. Klasse und stürzte hinter Weiche 12 vollständig um. Hierdurch sich in der Nähe der beiden Damen befand, plötzlich quer über den wurde der vorauflaufende dreiachfige Personenwagen mit den zwei Fahrdamm. Jm nächsten Moment faufte das Rad gegen die Vorderachsen ebenfalls zur Entgleifung gebracht. Das Hauptgeleis Maschine des Fräulein M. und beide Damen stürzten zu Boden. Berlin - Halle war bis 9 Uhr abends gesperrt. Ein Reisender ist während die eine derselben mit leichteren Kontusionen davonkam, schwer, brei leicht verletzt worden. Der Schwerverletzte ist nach der erlitt Fräulein Matthes bei dem Sturz einen komplizirten Bruch sind im Laufe der Amtsführung der ersteren 23 Agitations tal. Klinit hierselbst transportirt worden, während die Leichtverletzten des rechten Unterschenkels. Hinzukommende Radfahrer, welche mit versammlungen in folgenden Orten abgehalten worden: Spandan nach Anlegung von Verbänden ihre Reise fortsegen konnten. Die Verbandmitteln versehen waren, legten der Berunglückten auf der Friedrichsberg. Rathenow , Trebbin , Kottbus , Marienwalde , Lucken Untersuchung ist eingeleitet. Straße einen Nothverband an. Der Radfahrer, der das Unglück walde, Forst, Pankow , Fürstenwalde . Driesen, Schwiebus , Friedrichs hagen und Lichterfelde . Ein von der Kommission herausgegebenes Zu dem Eisenbahnunfalle bei Ludwigsfelde erfahren wir, daß angerichtet hatte, entkam leider. Flugblatt ist in 10 000 Exemplaren verbreitet worden. der bei der Entgleisung des Personenzuges Berlin - Halle verunglückte Im Fieberwahu hat der seit einigen Tagen an der Influenza Im Jahre Jahre 1895 bestanden der Provinz Brandenburg / Fahrgast der 44 Jahre alte Kaufmann Hartkopp aus der Kampe- erkrankte 51 Jahre alte Theaterarbeiter Wilhelm Piepenburg, der( außer Berlin ) 20 Bahlstellen mit 498 Mitgliedern; infolge straße Nr. 23 zu Leipzig ist. Der Verunglückte, der bei der Ein- beim Berliner Theater beschäftigt war und in der Mathieustr. 3 der Agitation haben sich die Zahlstellen auf 27, die Mitlieferung in die hiesige tönigl. Klinik zunächst noch vernehmungs- wohnte, sich am Sonntag Nachmittag das Leben genommen. Als glieder auf 1058 im III. Quartal 1896 vermehrt. Ueber das unfähig war, hat einen Rippenbruch und bedeutende Kopfverlegungen seine Frau um die Mittagszeit weggegangen war, schickte Piepenburg IV. Quartal ist noch keine Aufstellung gemacht. Berlin mitgerechnet ertitten. Auf eine Drahtnachricht, die die Eisenbahnverwaltung an um 21/2 Uhr auch seinen 20 Jahre alten Sohn weg, damit er ungestört beträgt die Mitgliederzahl des Verbandes der Zimmerer Deutsch fie gelangen ließ, ist Harttopp's Frau bereits nach Berlin gekommen, schlafen könne. Als dieser einige Stunden später wiederkam, fand lands in der Provinz Brandenburg 1793, das sind 16 pet. der in um ihren Mann zu besuchen. er den Vater als Leiche mit einer Zuckerschnur an der Thür der ganzen Provinz beschäftigten etwa 12 000 Zimmerer. Unsere Pferdebahn- Direktion. Der Schriftsetzer Teitge be- hängen. Es bleibe demnach, so schließt der Referent, noch viel zit nugte am Dienstag die Pferdebahn von der Lüßowstraße nach dem Ueber zwei Funde von Kinderleichen' meldet der Polizei- thun, doch könne man mit den erzielten Resultaten zufrieden sein, Binetaplah auf seine Arbeiter Wochenkarte, Der Schaffner des bericht vom Montag: Am 28. März d. J. vormittags fand ein und wenn die Agitation in der bisherigen Weise fortschreite,