Vorkämpfe für 1935

Freiheit und Terror an der Saar  ,, Ja 1935"

So beginnt der Abstimmungskampf

Jm Saargebiet wird seit einiger Zeit ein neues Abzeichen getragen. Aehnlich der Plakette, die bei der Volksabstimmung in Hitler- Deutschland eingeführt wurde, nur daß außer dema" noch die Zahl, 1935" darauf vermerkt i ft.

Das Tragen politischer Abzeichen ist im Saargebiet ver­boten. Trotzdem gibt es natürlich Unentwegte, die diese funkelnden Nickelbuchstaben zur Schau tragen und sich als Märtyrer fühlen, wenn sie sich dadurch eine Polizeistrafe zuziehen. Eine Frage der privaten Anschauung, die jeder mit sich auszumachen hat. Anders aber liegt der Fall, wenn dieses Abzeichen getragen wird von Beamten in öffentlicher Funktion. So wird es von einem Teil der Saarbrücker  Beamtenschaft, bei der Sparkasse und in anderen öffentlichen Büros mit starkem Publikumsverkehr während des Dienstes zur Schau gestellt. Eine Provokation für das Publikum.

Im übrigen ist aber auch nicht ersichtlich, welche Frage mit diesem Ja beantwortet werden soll. Bei der Abstimmung find drei Fragen zu beantworten, die der Rückkehr zu Deutschland  , der Einbürgerung nach Frankreich   und die nach der Aufrechterhaltung der Autonomie. Bei der städtischen Beamtenschaft der Stadt Saarbrücken   besteht noch eine vierte Möglichkeit: In den letzten Tagen ist bekannt geworden, daß der Oberbürgermeister die Absicht hat, nach der Rückgliede­rung 1935 etwa 140 Beamte abzubauen, die dann durch eine Neuorganisation überflüssig werden. Vielleicht wollen sich die Träger des Ja- Abzeichens dem Herrn Oberbürgermeister zum freiwilligen Abbau empfehlen? Man weiß ja nicht, wozu diese Gleichgeschalteten aus lauter Vaterlandsliebe fähig sind...

Große Freiheitskundgebungen

Säle wegen Ueberfüllung geschlossen

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ten deutschen Front" im Gemeinderat, noch eine der gleich: geschalteten Ortszeitungen dafür kein Wort des Bedauerns, der Kritik oder der Ablehnung gefunden hat. Statt dessen aber wurden in der gleichen Sigung nene Boykottmaßnahmen gegen die nichtgleichgeschaltete Bevölkerung und deren Presse beschloffen.

Anonyme Bricie

Sie kennzeichnen die Lage an der Saar

Ortsführer der Freiheitsfront in Ensdorf  , Michael Schmidt, hat folgenden Brief erhalten:

,, Schmidt Michel du Glender da die deutschen   Zeitungen des Sargebiet mit ausnahme der Sepperatisten Presse dich Landesverätter meiner Ansicht nach nicht genug gebrand­markt haben auf deine Sepperatisten Rundgebung hin im Bergmannsheim zu Ensdorf   so möchte ich noch einen be­sonderen Senf hinzugeben. Wenn mir rein deutschen uns auch jetzt in der öffentlichkeit etwas zurückhaltend dir und deinen Anhang gegennüber benehmen so möchte ich es doch nicht verheimlichen um es dir auf diesem Wege beizubringen daß du 1935 das letzte Wort unter den lebenden gesprochen hast. Sollten die Bäume von deiner Wohnung bis zu dem Sepparatisten Schacht duhammel nicht ausreichen für dich und deine getreuen aufzuhängen so werden wir dich Schurke und oberveräter hoch oben an dem Sepperatisten Schachtbock aufhängen. Bis dahin kannst du dir wählen was dir am liebsten ist. Auch diese gewaltigen Grubenpolizisten von heute werden dann als Puplikum um dich herum baumeln. dem Adolf Hitler   haben wirs geschworen dem Hackenkreuz die Treie Heil Hitler  !

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und dennoch Schüsse in Püttlingen  

Wenn die Freiheitsfront ruft, find alle Säle an der Saar  weitaus zu klein, um die, die trotzdem kommen, zu fassen. Jedesmal müssen Hunderte umfehren- und dennoch zwängen sich jedesmal mehr Menschen in die Säle, und harren aus, bis der gemeinsame Freiheitsruf und der Ab­gesang der Internationale die Kundgebung beenden.

So war es in Sulzbach   und in Saarlouis  . In Sulz­ bach   mußte eine Parallelfundgebung veranstaltet werden, und Volkshaus und Reichsbannerheim waren gleich über­füllt. Ueber 1500 Menschen waren in beiden Räumen unter­gebracht. Und immer wieder dröhnten die Freiheitsrufe und die Beifallskundgebungen durch die Säle.

Unter Mitwirkung des Arbeitergesangsvereins, des Ar­beitertambourkorps, der Roten Funken und der Jugend wurde das eigentliche Programm des Tages, die Reden der drei Referenten Max Braun, Richard Kirn   und Paul Baders abgerollt.

In Saarlouis  , wo leider viele, viele umkehren mußten, weil die Raumverhältnisse nicht mehr als 600 dicht gedrängt stehenden Menschen Aufnahme bieten konnten, sprachen die gleichen Referenten. Zur Geschäftsordnung bat ein Kom­munist darum, daß ihm Max Braun fünf Fragen beant­worten möge, die er schriftlich heraufgab und auf die Braun in seinem Referat gründlich einging Auch hier in Saarlouis  war die Kampfstimmung ausgezeichnet und die Begeisterung für die Ziele der Freiheitsfront nicht weniger groß als in Sulzbach  .

Täglicher Saar  - Terror

Ein Ebert- Bild zerhackt

In Sulzbach   wurde eine halbe Stunde vor Beginn der Gemeinderatssigung aus dem Sigungssaal des Rathauses das Bildnis des ersten Reichspräsidenten der deutschen Republik, Friedrich Ebert  , gestohlen, dann in Stücke zerhackt und auf einen Abort des Rathauses geworfen. Typisch ist, daß weder ein Mitglied der nationalsozialistischen sogenann

Nazis schießen auf Antifaschisten und verletzen ihn schwer

Am 5. Februar zwischen 5 und 5.30 Uhr wurde der Anti­faichist Becker in Püttlingen   durch zwei Lungenschüsse lebensgefährlich verlegt. Der Täter ist National­sozialist und der Sohn des Gastwirtes Schmidt. Becker, der sich mit noch drei andern Antifaschisten in dem Lokal( Stahl­helmverkehrslokal) befand, warf aus Versehen ein Bierglas um. Er erklärte sich bereit, dasselbe zu ersetzen. Daraufhin stieß Schmidt Becker um, so daß B. zu Boden fiel. Als er sich aufrichtete gab Schmidt auf ihn mehrere Schüsse ab, von denen zwei in die Lunge trafen. Schmidt ist verhaftet. Das Ueberfallkommando traf bald nach der Tat in Püttlingen   ein. Die ganze Bevölkerung befindet sich in großer Erregung gegen den Täter.

Das nationalsozialistische Deutsche   Nachrichtenbüro, Filiale Saarbrücken  , suchte die Sache so darzustellen, als seien die Antifaschisten schuld daran, daß der National sozial stgeschossen hat. Aber es ist ja die alte Nazi­taftif: Nicht der Mörder, sondern der Ermordete ist schuld!

Verbot der Saar- Front"

Wegen ihrer Emigrantenhetze

Die Regierungskommission hat die nationalsozialistische Tageszeitung Saar- Front" wegen des Artikels Wieder Emigranten? Warum das?" in der Nummer 30 vom 3.4. Februar 1934 auf die Dauer von drei Tagen verboten.

Anlaß dazu war ein verlogener und herausfordernder Ar­tikel über die Emigranten an der Saar  .

Emigrations Statistik

Beruf, Alter, Bekenntnis

Für alle Hilfsmaßnahmen einer produktiven Flücht lingsfürsorge ist eine statistische Erfassung der beruflichen Fähigkeiten der sozialen und gesundheitlichen Verhält niffe wichtige Voraussetzung. Wenn man mit den freien Gewerkschaften und der sozialistischen   Partei an eine planmäßige Arbeitssuche und vermittlung herangehen will, die auch von der jetzt in Paris   neu gebildeten deutschen   Kommission auf ihr Programm gesetzt ist, muß man natürlich einen G mtüberblick haben, welche Art von Arbeitern und Kräften zur Verfügung stehen und untergebracht werden sollen. Namentlich für den Flücht lingskommissar des Völkerbundes, Herrn Macdonald, und seine Mitarbeiter in Lausanne   wird es von großer Bedeutung sein, sich bald eine klare Uebersicht darüber zu verschaffen. Jm Pariser Matteotti- Comité ist vor einiger Zeit eine Ueberprüfung unter diesen Gesichts. punkten vorgenommen worden, die zu folgenden Ergeb nissen geführt hat:

Die gelernten und ungelernten Arbeiter bildeten 37 Prozent der vom Matteotti Comité Betreuten, und zwar waren 34 Prozent gelernte Facharbeiter, wäh­rend nur 3 Prozent Ungelernte waren. Die Zahl der aus kaufmännischen Berufen, Gewerkschaften und Kranken­kaffen Vertriebenen betrug 26 Prozent der Gesamtzahl. Unter ihnen waren 12 Prozent selbständige Kaufleute, Gewerbetreibende oder an leitenden Stellen in einer Ar­beiterorganisation, 14 Prozent dagegen als Angestellte tätig gewesen. Aus freien und künstlerischen Berufen stammten 17 Prozent; die größte Gruppe unter ihnen stellten die Schriftsteller und Journalisten mit 8 Prozent, während die ausübenden Künstler( Maler, Bildhauer, Musiker, Schauspieler, Sänger) ebenso wie die Aerzte und Zahnärzte sowie die Juristen für jede ihrer Gruppen nur rund 3 Prozent stellten. Auch die Beamten aller Kate­gorien waren nur in einer Zahl von 15 vertreten, die etwa 3 Prozent entsprach. Die Zahl der Lehrlinge, Schüler und Studenten belief sich endlich auf 6 Prozent Im Berhältnis von Frauen und Männern stellten die

Rettet Dimitroff  !

Der bekannte amerikanische   Advokat Gallagher, der nach seiner soeben von der Hitler  - Regierung verfügten Aus­weisung von Berlin   in Paris   eingetroffen ist, übermittelt dem Befreiungskomitee für Dimitroff  , Thälmann  , Torgler  , Popoff. Taneff und alle in Deutschland   eingekerferten Anti­faschisten folgenden Appell an die Weltöffentlichkeit: Arbeiter, Werftätige und Intellektuelle der Welt!

Jetzt sind sechs Wochen nach dem Freispruch des unschuldig angeklagten Dimitroff   und seiner Kameraden verstrichen. Es zeigt sich, daß dieser von der öffentlichen Meinung der Welt erzwungene Freispruch von der Hitler  - Regierung als eine Farce betrachtet wird. Entgegen dem in allen fulturellen Staaten geltenden Rechtsbegriff sind die Freigesprochenen weiter eingeferfert.

Ich habe mich in den letzten Wochen meines Berliner   Auf­enthaltes von neuem mit eigenen Augen von der ganzen Rücksichtslosigkeit der faschistischen Hitler  - Justiz überzeugen fönnen. Der Mutter Dimitroffs, seiner Schwester und der Frau Taneffs, die sämtlich nicht ein Wort deutsch   sprechen, wurde durch einen einfachen Willfüraft der Dolmetscher durch eine Ausweisung entrissen. Mir, dem einzigen Rechts­beistand Dimitroffs und seiner Kameraden sowie ihrer Familie, wurde das gleiche Schicksal zuteil. Hilflos sollen nach dem Willen der faschistischen Machthaber die drei Frauen, ohne Einfluß auf die Geschicke ihrer Angehörigen nehmen zu können, in Reipzig verbleiben. Diese Handlung tennzeichnet die ganze heimtückische Feigheit des heute in Deutschland   herrschenden Systems, das nicht gewagt hat, die Mutter Dimitroffs selbst auszuweisen, sondern ihr einfach alle Möglichkeiten nimmt, um für ihren Sohn in Leipzig  wirken zu können.

Alle diese Schläge haben weder den heldenhaften Dimitroff  , noch seine nicht minder heldenhafte alte Mutter getroffen. Ungebeugt harrt die nun mehr als siebzigjährige alte Frau bei ihrem Sohn inmitten eines faschistischen Landes aus. Dimitroff   und sie sind sich gewiß der ganzen Solidarität aller ehrlichen und anständig denfenden Menschen der Welt. Gestützt auf die Solidarität dieser Millionen in allen Ländern sind bisher für den Leipziger   Prozeß und für die Erhaltung der Familie des Freigesprochenen große Geld­mittel aufgebracht worden. Die Hitler  - Regierung glaubt, daß diese Solidarität jezt versiegen und sie auf diesem Wege die unbequeme Familie Dimitroffs zur Abreise bewegen fann, um dann ihren Rachegefühlen freien Lauf gewähren zu können.

Nie und nimmer darf das geschehen! Darum appelliere ich an alle Arbeiter, Werftätigen und Intellektuellen der Welt: Laßt nicht nach im Kampfe um die Befreiung Dimitroffs und seiner Kameraden, für deren Leben und Sicherheit unter den heutigen Zuständen in Deutschland   niemand garantieren tann. Duldet nicht, daß die Gefangenen ohne den Schutz ihrer Familien in Leipzig   bleiben und bringt hierfür die not­wendigen Mittel auf. Sammelt wo Ihr könnt und überweist die Gelder dem Befreiungskomitee für Dimitroff  , Thälmann  , Torgler Popoff, Taneff und alle in Deutschland   eingeferferten Antifaschisten( 10, rue Notre Dame de Loretto, Paris, 9, Poftichecktonto: Hoa, Paris   909 45), das Euch öffentlich über den Eingang der Gelder quittieren wird. Leo Gallagher,

Bevollmächtigter Dimitroffs und seiner Familie.

Inpreß. Wir erfahren, daß Dimitroff  , Popoff und Taneff in aller Stille von Leipzig   nach Berlin   ins Polizeipräsidium, Alexanderplatz, überführt worden sind. Dann hat sich ihre Spur verloren. Im Reichsinnenministe­rium sind gestern zahlreiche Telefonanrufe aus London  , Paris   und anderen Städten angekommen, deren Zweck es war, Auskunft über das Schicksal der drei Freigesprochenen zu erhalten. Zunächst wurde erklärt, daß die Nachricht der Ueberführung von Leipzig   nach Berlin   nicht stimme. Schließ­lich, als der Abtransport nicht mehr geleugnet werden fönnte, gab Dr. Erbe vom Reichsinnenministerium auf die Frage, ob es stimme, daß die drei Bulgaren   sich in den Händen der Geheimen Staatspolizei befinden, die Antwort: " Ich denke(!), daß es so ist."

Ohne jede Nachricht

Sonnabend traf in Berlin   der bekannte eng ibe Schrift steller John Strachey   ein. Er begab sich zur Geheimen Staatspolizei um festzestellen, ob über Dimitroff   und seine Kameraden bereits Entscheidungen durch die Regierung ge­fällt worden seien. Bisher sind keine Resultate über die Unterredung, die Strachey führte, bekannt geworden. Die Mutter Dimitroffs, die sich gleichfalls nach der Ueberführung der Gefangenen nach Berlin   begeben hat, ist bis zur Stunde noch ohne Verbindung mit Dimitroff  , der angeblich mit seinen Kameraden in das Gefängnis der Gestapo   überführt worden sein soll.

Der schreckliche Geiselmord an führenden kommunistischen  Funktionären, die auf Befehl der Geheimen Staatspolizei erschossen wurden, ist ein alarmierender Appell an alle sich für das aufs äußerste gefährdete Leben Dimitroffs und feiner Kameraden einzusetzen.

ersteren nur 11 Prozent, die Männer 89 Prozent der Vertriebenen. Da es sich durchweg um politische Flücht­linge handelt, kann dieses Verhältnis nicht erstaunen, da linge handelt, kann dieses Verhältnis nicht erstaunen, da in vielen Arbeiterfamilien der Mann oder der Sohn aus dem Konzentrationslager oder vor der Verfolgung sich retten, die Familie aber zurückbleiben mußte, weil die Mittel zur Flucht fehlten. Welches Elend hinter diesen Ausweisung nach Rußland Zahlen an Trennung und Leid steckt, wissen nur die Be­troffenen.

Zur Altersgruppierung ergibt die Untersuchung gleich­falls ein wichtiges Bild. Die Zahl der Kinder ist verhält nismäßig gering, kaum 3 Prozent, während sie bei den unpolitischen Flüchtlingsstellen viel größer ist. Die unpolitischen Flüchtlingsstellen viel größer ist. Die Gruppen zwischen 15 und 20 Jahren mit 10,4 Prozent, 20-25 Jahren: 25,6 Prozent, 25-30 Jahren: 24,5 Prozent ergeben zusammen 60 Prozent jugendliche, noch voll ergeben zusammen 60 Prozent jugendliche, noch voll elastische Menschen. Berücksichtigt man die oben festge stellte starke Beteiligung der gelernten Facharbeiter und den Umstand, daß aus der gewerkschaftlichen und politi

Berlin  , 5. Febr In unterrichteten Kreisen wird behauptet, es stehe die Ausweisung der drei in Leipzig   freigesprochenen Bulgaren   nach Rußland   bevor.

Die Ausweisung werde mehr als nur eine Ausweisung sein, nämlich ein Staatsaft von Bedeutung. Die Wiedergabe der Freiheit an Dimitroff  , Popoff und Taneff bedeuten eine freundliche deutsche   Geste gegen­über Rußland  , wie denn auch in letzter Zeit deutscher­seits alles daran gesetzt werde, die gestörten Beziehungen zu Rußland   wieder freundlicher zu gestalten.

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schen Arbeit gerade die aktivsten Kräfte zur Flucht ge Und Torgler  ? sh  

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Die Basler Rational- Zeitung" meldet: Torgler   befindet sich in der Strafanstalt Plößen­see bei Berlin  . Man will ihn demnächst in ein Kon­zentrationslager überführen, um ihn danneben­falls bald freizu lassen. Torgler   hat es durch seine fluge und zurückhaltende Verteidigungstaktit in Leipzig   er­reicht, die früher sehr starken gegnerischen Spannungen zu seinen Gunsten erheblich zu mildern.

zwungen wurden, so wird deutlich, daß in dieser Zahl wert­vollstes Menschenmaterial auch für einen beruflichen Neu­aufbau zur Verfügung steht, das nur in rechter Weise verwendet werden muß. Die mittlere Altersgruppe be trägt zwischen 30 und 40 Jahren 26,1 Prozent, zwischen 40 und 50 Jahren 8,1 Prozent. Die Flüchtlinge zwischen 50 und 60 Jahren stellten dagegen nur 2 Prozent, die noch Aelteren sogar nur 0,6 Prozent der Gesamtzahl dar, spielen also zahlenmäßig nur eine geringe Rolle. Inner­halb der Arbeiter waren die Metallarbeiter mit 11 Prozent am stärksten vertreten, ihnen folgen die Arbeiter des Be kleidungsgewerbes mit 4 Prozent, während die übrigen Gruppen nur in geringerer Zahl auftreten. Bemerkens- ,, Das mert ist, daß hierbei nur eine kleine Zahl von landwirt­schaftlichen Arbeitern, namentlich einige Gärtner, vor­handen sind. Für die Probleme der Siedlung wird man daher mit einer überwiegend der Landarbeit etwas ent­fremdeten Arbeiterschicht rechnen müffen. A. K.

Zwei Jahre Zuchthaus!

kommende Tribunal"

Berlin  , 5. Febr.( Jnpreß.) Für die Bemerkung in einem Brief an seinen Freund: Die Zeit ist nicht mehr weit, in der wir die roten Richter sein werden", wurde der Rüneburger Arbeiter Steinmetz vom Berliner   Kammergericht zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt,