Pariser Berichte

Pariser Straßenkalender

Auf dem Pariser Rathaus wurde die Fahne zum Zeichen der Trauer halbmast gehißt. Der Stadtrat versammelte sich.

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Das bekannte Restaurant Weber in der rue Royale war in der Sturmnacht ein besonderer Verbandplat der Verwun­deten. Zwei der Opfer starben dort unter den Händen der Aerzte..

Im Parlament fand die Publikums- Premiere des ersten Films der Victor- Hugo  - Trilogie Les Misérables" statt, die bekanntlich den Titel Une tempete sous un erane" führt, mit Harry Baur   als Sträfling.

Bei der sechsten Ziehung der Staatslotterie, bei der drei Waisenknaben und drei Waisenmädel das große Los auf Nummer 15 031 zogen, spielte zum ersten Mal die Kapelle der republikanischen Garde nicht, da diese Truppe mit den Roßschweifen bei den Unruhen eingesetzt war. Sie wurde durch die Clairons der 24er Infanterie abgelöst.

Die Zahl der französischen   Radioteilnehmer betrug am Jahresschluß 1 367 715.

Ein bayerischer Maler Steinleitner vom Chiemsee   hat als einer der wenigen deutschen   Maler im Grand Palais   sein Bild in bayerischer Tracht und eine Szene in einer Hütte( Saal 32) hängen.

Die Premiere der ,, Rassen" von Bruckner im Theatre de l'Oeuvre wurde durch den Erfolg des jetzigen Stückes der Bühne von Crommelynck   hinausgeschoben.

Pariser   Studenten über Berlin  

In einem Hochschulgebäude der rue de la Sorbonne wohnen wir den Reden bei, die vier französische   Studenten über den Jugendkongreß im Januar in Berlin   halten. In der letzten Woche, in der in Paris   die politische Erwartung zur Siede-. hitze getrieben ist, in der sich mit einer ans Phantastische grenzenden Gesetzmäßigkeit manche Ereignisse wiederholen, die wir vom Wirbelwind in Deutschland   kennen, ist es fast gespenstisch, dem zuzuhören, was die jungen Demokraten des Landes mit der Hitlerjugend im Vertrauen auf Ideale er­lebten.

Der erste ist ein ruhiger, fließend redender junger Hörer der Rechtsfakultät. Er sagt, der Kongreẞ dauerte etwa eine Woche. Zuerst trieben sie Außenpolitik, da standen die slawischen Probleme für die Deutschen   im Vordergrund. Als sie zum inneren Wesen des Nationalsozialismus kamen, verstand er nicht den Widerspruch, daß diese jungen Braunhemden revolutionäre Sozialisten schienen,

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und

daß alle kapitalistischen Formen im Lande dennoch weiter sig bestanden. Hitler   habe Pfänder an Thyssen und an die Junker des Ostens gegeben, aber als er nach dem Weiter fragte, sagt man ihm, der neue Staat sei allmächtig, er könne die Pfänder zurücknehmen. Der Redner maß der Bewegung, die aus dem Elend und der Arbeitslosigkeit geboren sei, was die Jugend angehe, keinen reellen, sondern nur mora. lischen Wert bei.

Der zweite Redner, ein junger französischer Adliger, sprach besonders positiv und ahnungslos. Er sagte, er wisse, warum die Teilnehmer der früheren Jugendkongresse Nazis geworden seien. Er habe es vorausgesehen. Die Jugend sei jetzt Herr des Pflasters in Berlin  . Die Stadt sei eine bewaff­nete Stadt, voll blinkender brauner Uniformen und gut

W. J. A. Grant nimmt Abschied von der Welt Der Forscher W. J. A. Grant, der Mann, der als erster Cap Grant am Franz- Josefs- Land   betreten konnte, hat dieser Tage seine Freunde zu einer seltsamen Feier eingeladen. 500 Personen seines Bekanntenkreises sollten Zeugen eines heiteren Abschieds werden, den der 82jährige Mann vom Leben nehmen wollte. Vor kurzem teilten die Aerzte nämlich dem alten Gelehrten mit, daß er nur noch kurze Zeit zu leben habe. Mister Grant zeigte sich über diese Eröffnung weder erschrocken noch niedergeschlagen, sondern beschloß, sich den Abschied vom Leben und seinen Freunden so leicht als möglich zu gestalten. Die 500 Gäste, durchweg bekannte Persönlichkeiten der Literatur und Wissenschaft, fanden sich in der Halle eines bekannten Londoner   Hotels ein. Man letzte ihnen erlesene Speisen vor, und Mister Grant gab sich alle Mühe, seine Gäste durch Scherze und heitere Erzählungen

aufzumuntern. Grant nahm von den Anwesenden in ebenso fröhlicher Weise Abschied, wie das ganze Ftmahl ver­laufen war.

Sesam  , öffne dich!

In Amerika   ist schon wieder eine neue Erfindung in den Handel gekommen, die dem Autofahrer die Möglichkeit gibt, die Tür der von ihm benutzten Garage aufzumachen, ohne seinen Wagen zu verlassen. Er braucht nur, wenn er an dieser Tür angelangt ist, in seinem Auto einen Knopf zu drücken, worauf sich als hätte er mit einem Zauberstab gewinkt die Garagentür von selbst öffnet. Ist er dann in die Garage hineingefahren, drückt er einen anderen Knopf, und die Tür schließt sich in derselben Weise von selbst wieder. Dieses Wunder" ist natürlich durch Radiowellen

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ermöglicht. Im Auto wird eine Miniatur- Sendestation ein­

gebaut, die Wellen bis zu hundert Meter Länge ausstrahlt und eine Antenne über der Wagendecke hat. Die Garage ist mit einem Empfänger ausgestattet, der genau auf die Welle des Senders eingestellt ist.

Ein spanischer Schatz

Schon so oft haben spanische Schätze Hoffnungen erweckt und dann, weil es sich um einen Schwindel handelte, Ent­täuschungen gebracht, daß die Kunde von einem wahren spanischen   Schatz mindestens genau so viel Aufmerksamkeit verdient wie das Seeungeheuer" im Loch Neẞ. In dem galizianischen Dörfchen Partovia wurde dieser Tage ein dem Einsturz nahes Häuschen niedergerissen. Als man die Grund­mauern niedergelegt hatte, fand man mehrere Kistchen voll von alten Goldstücken aus der Zeit Philipp V. Bisher hat man mehr als 2000 Dukaten bloß gelegt, die einen Wert von

gebracht erschien. Der Leser mag selbst urteilen, ob die Resultate vom Wert oder Unwert solcher Propaganda­tagungen, wie sie Göbbels   in Fortsetzung der früheren demo­kratischen Verständigungskongresse mit Wollust versucht. in der westeuropäischen Oeffentlichkeit überzeugen.

geputzter Stiefel. Von Reparationen, Entehrung Deutschlands  , polnischem Korridor werde nicht mehr gesprochen. Die SA. und die SS.   sei die Stütze des Neuen, und wenn auch die ,, Noch eine Gerhart- Hauptmann- Feier"!

Ruhrindustrie und die Banken herrschten, könne Hitler  , so fragte dieser Jugendliche, die Jugend gehen lassen? Man habe ihm gesagt, fuhr er fort, daß in den Werken von Emil Ludwig  , Thomas und Heinrich Mann   und Arnold Zweig   zu wenig Jugendbewegung sei. Auch in Frankreich   sei zu wenig Jugendbewegung. Man habe ihm auch gesagt: Die Intellek tuellen haben uns in den Dreck geführt. Alle Stände arbeiten im Arbeitsdienst zusammen. ,, Ich wünsche," sagte der Redner unter einigem Murren der Versammlung,., den französischen  Kapitalisten dieselbe Liebe zum Arbeiter, die Deutschland  beweist." In Deutschland  , erklärte der junge Mann etwas unlogisch, sei ein Klassenkampf nicht möglich, weil dort die große Mehrzahl völlig Besityloser einer Handvoll reicher Leute gegenüberstände, aber in Frankreich   sei das anders, da gäbe es ja eine Menge Kleinbürger. Der Antisemitis­mus sei eine Sonderfrage, die sich auf Deutschland   be­schränke, aber die Zeit der Judenverfolgung sei vorbei. Die unerwünschten Juden und die gefährlichen Führer seien in der Emigration, der Rest, etwa 500 000-600 000 Juden in Deutschland  , lebe glücklich.( Einige Heiterkeit.)

Die Tänze Noch eine Gerhart- Hauptmann- Feier"! ,,, Hei­ratsannonce" ,,, Gandhi   und der britische Löwe" und., Walzer 1934" führt Fräulein Julia Marcus  , früher Solotänzerin an der Städtischen Oper in Berlin  , auf dem Maskenball des Deutschen   Klubs vor, der am Sonnabend, dem 10. Februar, ab 21.30 Uhr im Hotel Littré, 9, Rue Littré( am Bahnhof Montparnasse  ), stattfindet und zu dem Gäste sehr gerne will­kommen sind. Fräulein Marcus bekam auf dem inter­nationalen Wettbewerb in Warschau   im Juni 1933 den ersten Preis in der Abteilung Grotesktanz.

Weiterhin ist für den Abend die Blütenrede einer auf­geregten sächsischen Zeitungsfrau und eine Tonfilmparodie: Wilhelm Tell  " angekündigt.

Karten( à 15 Franken) sind nur an der Abendkasse er­hältlich. Stellungslosen werden 30 Karten à 8,50 Franken reserviert. Ganz kleine Preise für die Konsumationen( ab 2,50 Fr.). Kostüm, Abendkleidung oder Straßenanzug.

Der dritte Redner, ein Journalist, betonte, daß es Kame- Das Lawinenunglück auf Korsika radschaftlichkeit, Glauben und Mystik in Deutschland   gäbe. Aber ein tiefer, unüberbrückbarer Graben trenne die beiden Länder. 5 bis 6 Millionen Deutsche   seien kapora­lisiert. Deutschland   verkünde das Recht des sang( Blut), lisiert. Deutschland   verkünde das Recht des sang( Blut), Frankreich   das des sol( Boden). Die Verachtung des Geistes im neuen Deutschland   habe etwas Barbarisches. Etliche

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Demokraten, Katholiken und Volksparteiler hätten ihm ge­sagt, daß sie in die Nazi- Partei gezwungen seien, um dem Konzentrationslager zu entgehen. Kameradschaft, Winter­hilfe, das sei ja ganz schön, aber wo bleibe die Verwirk­lichung des Sozialismus? Es gäbe unzweifelhaft Gegnerschaft gegen den Nationalsozialismus im Lande. Deutschlands   Sorge an der Weichsel   sei begreiflich, aber Frankreich   brauche eben­falls Sicherheit. Wenn Napoléon   1866 eingegriffen hätte, wäre 1870 nicht gekommen.

Zum

Der letzte Redner, ein ganz junger Student, war das erste Mal in Deutschland   und sprach sehr ehrlich und sympathisch aus, daß er diese dunklen Vorgänge nicht verstehe. Die deutsche   Jugend ist gegen die frühere Generation, aber wohin will sie? Ich weiß es nicht. Sozialismus? Ich glaube es nicht. Deutschland   gleicht einer Suppe, die viel Dampf macht, aber man sieht nicht, was auf dem Grunde schwimmt. Wir waren in einem Stück ,, Am Himmel Europas  ", das tritt für die deutsch  - französische Ver­ständigung ein. Als wir dort erschienen, wurden wir sehr beklatscht, und das schmeichelte uns.

Diese Eindrücke faßte dann der Pariser   Abgeordnete Reynaud   zusammen. Aus einer Woche Deutschland   kann man natürlich nichts als Fragezeichen mitnehmen. Deutsch­ land  

will Raum, es betrachtet das weite Rußland als sein natürliches Kolonisationsgebiet, mit der japa­nischen Zensur im Rücken. Heute besuchte mich ein ungarischer Parlamentarier, der sagte: Wenn Deutschland   in Oesterreich   triumphiert, triumphiert es auch in Ungarn  , in Bulgarien  , der Türkei  , dann reicht es bis ans Schwarze Meer  . Deutschland   pocht an alle Türen. Die deutsche   Aufrüstung ist eine Tatsache. Im ganzen sagen wir zu den deutschen   Vor­gängen: Nous ne sommes pas faits pour cela.( Zustimmung.) Wir sind in der Verteidigung. Wir sind ein Volk von 40% Mil­lionen Einwohner, Italien   ist volkreicher, Deutschland   hat 65 Millionen Menschen. Frankreich   muß mit England und Amerika  , den angelsächsischen Ländern, zusammenstehen. Wir haben diese Debatte so ausführlich wiedergegeben, weil uns aus verschiedenen Gründen ein Stimmungsbild an­

über einer Million Peseten haben sollen. Man kann sich denken, daß die glücklichen Einwohner des Dörfchens nun von einer wahren Schatzgräberwut befallen sind und um­fangreiche Grabungen auf den verschiedensten Gebieten der Gemeinde vornehmen.

Das höchste Telefon Europas  

Zwischen Lauterbrunnen   im Berner Oberland und dem

Jungfernjoch wurde gemeinsam vom schweizerischen Telefon­dienst und der Jungfrau- Eisenbahn- Gesellschaft ein mehr als 15 Kilometer langes Telefonkabel gelegt. Eine automatische Fernsprechstelle wurde in einem eigens für sie aus dem Felsen gehauenen Raum auf dem Jungfernjoch eingerichtet. Somit ist diese Telefonstation, 3457 Meter hoch gelegen, nicht nur die höchstgelegene der Alpen, sondern auch Europas  überhaupt. Sie liegt um 160 Meter höher als die Telefon­stelle im Hotel ,, Belvedere  " auf dem Matterhorn. Eine haushohe Fackel

Die Reklame in Amerika   zwingt die Industrien, sich stets mit. neuen Ideen zu überbieten. Im Grandpark in Chikago wurde vor kurzem eine Reklameanlage der Standard Oil Company aufgestellt: eine leuchtende Fackel, die so hoch wie ein vierzehn Stock hohes Haus ist, 45 Meter. Die Textbuch­staben sind je 6 Meter hoch und haben ein Gesamtgewicht von achtzig Tonnen; das Traggerüst wiegt 120, die ganze An­lage 200 Tonnen. Das Licht wird von 800 Glühlampen und 750 Neonröhren gespendet, zur Leitung wurden 20 Kilo­meter Kabel und Draht verwendet. Die Fackel leuchtet über die ganze Stadt noch weit ins Land hinein.

Wundertaten der biologischen Forschung

In einer der letzten Sitzungen des englischen Königlichen Instituts für Naturwissenschaften wurden die Hörer mit wahren Wundertaten biologischer Forschung bekannt ge­macht. So zeigte beispielsweise Dr. Todd vom Medizinischen Institut im Hampstead  , daß er in der Lage ist, mitten aus einer großen Hühnerherde durch winzige Blutproben die Verwandtschaft und Abstammung der einzelnen Tiere von einer bestimmten älteren Henne nachzuweisen. Noch über­raschender waren die vorgeführten Experimente der Profes­soren Adrian und Hill. Adrian ist es gelungen, die Wirkungen, die ein durch Wasser gleitender Schatten auf die Nerven eines Fisches ausübt, auf den Lautsprecher zu übertragen, während Hill in der Lage ist, die aus demselben Anlaß in den Nerven des Fisches durch den Schreck aus­gelöste winzige Temperaturerhöhung in Millionsteln von Graden zu messen

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Aus Bastia   werden Einzelheiten von dem furchtbaren Lawinenunglück auf der Nordspite der Insel gemeldet. Der Rettungsexpedition, die durch Freiwillige verstärkt war, gelang es erst nach grauenvollem Marsch über die Gletscher und Schneefelder, bis zu dem Dorfe Ortiporio, der Stätte der Verwüstung, vorzudringen. Die Zahl der im Schnee begrabenen Toten beträgt neununddreißig. Die Lehrerin wurde fünfzehn Meter von ihrer Wohnung, im Hemd, in dem sie sich retten wollte, aus dem weißen Eismeer ausgegraben. Alle Telegrafen- und Telefonleitungen sind zerstört, die Lichtmasten sind geknickt und begraben, und das halbe Dorf ist verschwunden.

Von Ajaccio   im Südwesten der Insel ging Militär zur Rettung ab. Das Dorf Bisinchi droht zu verschwinden und wurde evakuiert. Die Einwohner wurden in einem Spital von Bastia   gelagert. In Campitello stürzte die Schule ein, aber Menschenleben waren nicht zu beklagen. Das Dorf Carpineto ist vollkommen vom Schnee blockiert. Ein großer Schaufeltrupp rückt an wie zur Befreiung von einer Be­lagerung. Lebensmittel und warme Kleider werden herauf­gebracht. Die Hälfte des Viehs ist von der wütenden Natur vernichtet. Auch fünf weitere Dörfer sind gesperrt.

Der Schnee liegt drei bis vier Meter hoch auf den Tälern des korsischen Hochlandes.

Die schimmernde Wehr

Waffen- und Wehrsporttafeln

Seit unserem letzten Hinweis auf die Waffen- und Wehr­sporttafeln des Ludwig- Boggenreiter- Verlags, Potsdam  , sind die folgenden Tafeln als Ergänzungen zu den bereits vorhandenen erschienen: 1. Waffentafeln: Nr. 10: Hem= mungen am MG. Deren Erkennen und Beseitigen. Alle Störungen sind nach Erscheinungen in Hemmungsgruppen mit genauer Darstellung der Abhilfe zusammengefaßt. 11. Die Maschinenpistole 18/1. Allgemeines. Die Teile der MP. Vor­gang in der Waffe beim Schuß. Genaue Abbildungen mit Beschreibung aller Einzelheiten. 12/13. Das MG. 08/18. Das leichte MG. mit Luftkühlung. Allgemeines. Genaue Be­schreibung aller Teile. Zusammenarbeiten der Teile. Ab­bildungen mit Beschreibung aller Einzelheiten. 14. Die Handgranate. Allgemeines. Beschreibung der Stielhand­granate 24 mit Brennzünder 24. Das Fertigmachen der Handgranate. Vorgang beim Abreißen. Die geballte und die gestreckte Ladung. Behandlung der Sprengkapsel. Verpackung und Sicherungsbestimmungen. Genaue Abbildungen. 2. Wehrsporttafeln: 11 3ablentafel, Marichtiefen. Deckungs­stärken, Böschungsgrade usw. 12. Hilfsmittel im Gelände. Planzeiger. Kompaß. Meßwinkel. 13. Zeltbautafel. Zeltbahn. Zeltgerät. Zeltformen. Bildertafel. 14. Gasschußtafel. Gas­fampf. Gasarten. Gasschuß. 15. Körperschule ohne Gerät. Ueber 100 Uebungen mit und ohne Partner. 16. Schießlehr­tafeln. Flugbahn. Zielen. Dreieckzielen usw. 17. Nachtaus­bildung. Merksäte für das Verhalten in der Nacht. Seelische Eindrücke. 18. Puftstreitkräfte. Arten der Kampfflugzeuge. Flugformen. Uebersicht über neuzeitliche Kampfflugzeuge. Hoheitszeichen. Jede Nummer foftet: Einzeln 10 Pfa., 10 Stück, auch gemischt, 70 fg., 100 Stück 6 RM. Aus diesen Preisen ersicht man die Riesenauflagen dieser mili­tärischen Schriften.

Ein Kriegsbuch

Giselher Wirsing   wird offiziell

Auf Wirsings Buch Deutschland in der Weltpolitik", dieses offene Bekenntnis zu einem neuen Weltkrieg, haben wir ausführlich hingewiesen. Eine Zeitlang wagte es niemand im gleichgeschalteten Zeitungsurwald von Wirsings Buch zu sprechen. Nun ouf einmal beginnt man sich zu Wirsings Werk zu bekennen. An der Spize steht die: Korrespondenz für nationalsozialistisches Gedankengut":" Diese Abhandlung erklärt die weltwirtschaftlichen Zusammenhänge, reißt dem System von Versailles   schonungslos die Maske vom heuchle= rischen Geficht und weist auf die dringlichsten ankenpolitischen Aufgaben des neuen Deutschland   hin." Die National­zeitung", Effen, nennt das Buch eine weltanschauliche Pro­grammschrift"; der Deutsche Volkswirt" weist auf Wirsings Meinung hin: in der Methode diefer Bakte( russische   Ost­pafipolitik ufw.) einen Ansatzpunft zu einem neuen außen­politischen Ordnungsinitem zu sehen"; das Hamburger Tageblatt" rühmt das Buch als das beite unter den neuen Darstellungen unserer außenpolitischen Situation". Und zum Schluß die biedere Kreuzzeitung": Wirfing entwickelt einen politischen Realismus, der das Erbe Bismarcks und Brock­dorff- Rankaus fruchtbar macht."

Wenn wir auch gekränkt sind, daß Eugen Diederichs   Ver­lag nicht auch auf unsere so ausführliche Rezension Hinweist, müssen wir doch sagen: es wird dem Ansland die Lektüre von Wirsings wahnsinnigem Buch sehr nüblich sein.

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