Gegen die deutschen   Rüstungsforderungen

Das französische   Kabinett einig in der Rüstungspolitik

Am Samstagnachmittag hat die erste Sibung des Kabi­netts Doumergue   stattgefunden. Sowohl Echo de Paris" wie Deuvre" melden neben andern Zeitungen sehr verschiedener Richtung, daß in der Rüstungsfrage vollkommene Einigung besteht. Die Regierung sei der Meinung gewesen, daß keine Renderungen an der bisherigen franzöfifchen Politit vor­" genommen werden. Frankreich   werde nicht darin einwilli= gen, daß nach dem Wunsche Hitlers   die militärähnlichen Nazi­formationen( SA., SS.   usw.) bei der Berechnung der Effet= tivstärke des deutschen Heeres ausgeschlossen werden.

Nach denselben beiden Zeitungen hat die Frage der Ver­abschiedung des Haushaltes für 1934 den größten Teil der Stabinettsberatung beansprucht. Der neue Finanzminister Germain- Martin wolle neue provisorische Kredite vermeiden und daher darauf dringen, daß das Budget in globaler Form bis Ende Februar verabschiedet wird. Das heißt, es solle für jedes Ministerium nur eine Gesamtsumme angegeben wer­den, die vom Parlament zu billigen sei. Die Verteilung der Kredite auf die einzelnen Kapitel jedes Budgets soll dann auf dem Verordnungswege erfolgen. Auf diese Weise hofft nan die Budgetdebatte abzukürzen und bis zum Monatsende bie Verabschiedung des gesamten Budgets durchzusehen. Zur Aufstellung eines solchen Budgets soll morgen zwischen dem Finanzminister und vier Kabinettsmitgliedern, die früher schon Finanzminister waren( Cheron, Flandin, Lamoureux und Pietrie) eine Konferenz stattfinden. Das Ergebnis ihrer Arbeit soll dann einem am Montagabend stattfindenden Kabi­hettsrat unterbreitet werden. Es ist anzunehmen, daß diese

Lösung, so wünschenswert sie auch sein mag, in der Kammer auf heftigen Widerstand stoßen wird.

Paul- Boncour   führt die Völkerbundsabordnung

dnb. Paris  , 12. Febr. Außenminister Barthou   erklärte vor Pressevertretern, der frühere Außenminister Paul- Boncour  bliebe auch weiterhin der Führer der französischen   Ab­ordnung für den Völkerbund,

Ziemlich ungünstig"

Das Urteil in England

dub, London  , 12. Febr. Der diplomatische Berichterstatter des Daily Telegraph  " bezeichnet die Aussichten der letzten britischen   Abrüstungsvorschläge angesichts der Zusammen­feßung des neuen französischen   Kabinetts als ziemlich un­günstig. Die neue französische   Regierung dürfte, so sagt der Korrespondent, nicht bereit sein, einer baldigen und wesent­lichen Verminderung der Mannschaftsstärke oder des Mate­rials der französischen   Armee zuzustimmen. Ueberdies habe Außenminister Barthou   bereits angedeutet, Frankreich   werde darauf bestehen, daß Hilfsstreitkräfte" wie die national­sozialistischen Verbände zur deutschen   Heeresstärke hinzu­gerechnet werden müßten. Barthou   werde sich nicht damit zufrieden geben, solche Verbände entsprechend dem britischen Vorschlag lediglich einer internationalen Aufsicht zu unter­werfen.

Der Generalstreik

Za 80 Prozent in Paris   befolgt

Soldaten statt Briefträger

Paris  , 12, Febr. Der Generalftreit ist zu 80. Prozent bes folgt worden. Erwartungsgemäß ist der Streit am vollstän digsten im Post wesen. Es ist jedoch wahrscheinlich, daß die Briefkästen ein oder zweimal durch Militär geleert werden. Die Sortierung der Briefe wird ebenfalls durch Soldaten erfolgen, doch ist es zweifelhaft, ob die Poft auch ausgetragen werden kann. Es wurde erwogen, die Briefträger durch Polizeibeamte zu ersehen, wie dies bereits einmal bei dem großen Poststreif vor mehreren Jahren der Fall war. Das Wasser-, Elektrizitäts- und Gasmert wurde von dem Gene: ralftreit ebenfalls nicht berührt. Die großen Geschäfte blieben offen. Obgleich die Lehrervereinigung beschloß, fich der Streitbewegung anzuschließen, hat der Unterrichts­minister angeordnet, daß die Schulen unbedingt geöffnet bleiben müssen. Die Zeitungen erscheinen nicht. Der Streit der Kraftdroschfenführer, der bereits über zehn Tage an= dauert, wird ebenfalls fortgesetzt. Im Nundfnnt wird vor: aussichtlich feine Störung eintreten. Dagegen bleiben die Theater am Montag geschloffen. Die Filmoperateure werden jede Vorstellung zwei Minuten unterbrechen, um ihre Soli: darität zu beweisen. Der Eisenbahnverkehr wurde in vollem Umfange aufrechterhalten. Straßenbahn, Untergrundbahn und Autobuffe verfehren in Paris   nur in geringem Umfange. Die sozialistischen   und kommunistischen Gewerkschaften haben ihre Mitglieder zu einer Kundgebung am Montaguach mittag aufgerufen. Populaire" und" Sumanite" haben Sonntag nachmittaa Sonderausgaben herausgegeben, in denen sie ihre Anhänger noch einmal auffordern, sich ge: schlossen hinter die Generalstreitbewegung zu stellen." Popu: laire" forderte die Eltern auf, ihre Kinder am Montag nicht in die Schule zu schicken. Frauen und Mädchen, die in den Geschäften oder Fabriken beschäftigt find, sollen ihre Arbeits­stellen verlaffen und fich an der Rielenkundgebung beteiligen. Auch in der französischen   Provinz ist die Generalftreif

parole weitgehend befolgt worden. In verschiedenen Provinz ftädten haben schon am Sonntag Kundgebungen stattgefunden, die überall reibungslos verlaufen sind.

( DNB) Paris  , 12. Februar. In den größeren französischen  Provinzstädten sind umfangreiche Ordnungsmaßnahmen ge­troffen worden, um ein Ausarten des Generalstreits von 24 Stunden zu verhüten. In Brest   haben 12 Prozent der Arse­nalarbeiter 24 Stunden Urlaub bekommen. Die Freiheit der Arbeit wird für die gewährleistet werden, die sich am Streit nicht beteiligen wollen. In Brest   streiken die Lehrer, die Straßenbahner und die Hafenarbeiter. Sämtliche Truppen werden von 7 Uhr früh ab in Alarmbereitschaft gehalten.

In Marseille   und in Straßburg   halten die Zeitungsdrucker den 24- Stunden- Streit ebenso ein wie in Paris  .

Nur eine Zeitung in Paris Paris  

, 12. Febr. Am heutigen Montag früh, dem Beginn des Streiftages, ist tatsächlich als einzige Morgenzeitung nur die royalistische Action Francaise" erschienen, deren Be­schaffung übrigens auch ziemlich schwierig ist, da Streifposten die Verbreitung dieser Zeifung zu verhindern suchen, die entgegen der Abmachung, die alle anderen Zeitungen getrof entgegen der Abmachung, die alle anderen Zeitungen getrof fen haben, doch erscheint. Zu den frühen Morgenstunden sind die telefonischen Monatsgespräche mit dem Ausland auss geführt worden; auch konnte man in den frühesten Morgen struben in der Stadt Pariz telefonierem

In Straßburg   ist der Streit bis jetzt ruhig verlaufen, Ein Zwischenfall ereignete ich nur im Vorort Bischheim  , wo Streifende Straßenbahnwagen amwarfen. Im übrigen ist der Straßenbahnverkehr wie gewöhnlich, auch der Straßenverkehr bewegt sich ruhig und wie sonst.

Um 9 Uhr fand eine Versammlung der Gewerkschaften statt, die gegen Mittag noch andauerte. Im übrigen find die Arbeiter der öffentlichen Betriebe in vollem Umfange am Streit beteiligt.

Der Bischof von Trier   warnt

Ein Hirtenschreiben gegen nationalsozialistische Theorie und Praxis- Was sagt Papen   dazu?

Die Fastenhirtenschreiben der deutschen  Bischöfe bieten in jedem Jahre einen guten Ueberblick über die Lage und die Sorgen des Katholizismus, wenn man sie nur richtig zu lesen versteht. Bisher waren sie je­doch meist religiös- weltanschaulicher Natur. Wenn eine ge­

Emigrant sei, und erhalte die merkwürdige Antwort: Beider nein, sonst hätte ichs leichter. Ich bin politisch unbehelligt zu meinen Papieren gekommen, aber ich bin nicht Nationalsozialist und will ins Aus­land, weil ich es in Deutschland   seelisch nicht mehr aus halte Er hat eine Stellung in Afrika   erhalten. 12. M., älterer, süddeutscher Herr, Kriegsteilnehmer, nicht Nationalsozialist. Ich treffe thn auf der Straße und frage, wie es in Deutschland   gehe. Er antwortet: Fragen Sie lieber nicht. Es ist eine greuliche Berlogen­heit bei uns."

13./14. N und O. find Juden, der eine Emigrant, der andere mit Auslandspaß und Sichtvermerk. Ihre Ansichten vom dritten Reich" fönnen Sie nicht weiter inter­effieren.

So sieht die Wirklichkeit aus, Herr Reichskanzler, die ich Ihnen klar und ehrlich geschildert habe. Ich will an­nehmen, daß Sie diese Wirklichkeit nicht kennen, daß Sie sich von Ihrer natürlich ganz nationalsozialistischen Umgebung über die Stimmung und Lage in Deutschland  , täuschen lassen. Es ist ja von jeher das Schicksal der Herrschenden gewesen, belogen zu werden, in Wahn und Gelbsttäuschung zu leben. Wäre es nicht so, so wäre ja Ihre Behauptung in der Reichstagsrede, daß die im Aus land reisenden Deutschen   alle Emigranten oder National sozialisten seien, bewußte unwahrheit. Jedenfalls ist sie' nach meiner Erfahrung, die sehr viele Schweizer   bestä tigen können nur richtig.

Auch das Ergebnis der Abstimmung vom 12. November darf Sie nicht täuschen. Ich könnte Ihnen, wenn Sie es wünschen, auch darüber Tatsachen mitteilen, die Sie ebenso enttäuschen müßten, wie meine kleine Besuchs­statistik. Und auch, wenn Sie nur noch eingeschriebene Pgs. über Ihre Landesgrenzen ließen, der Fall F. wird

sellschaftliche oder gar politische Frage berührt wurde, so geschah es immer mit äußerster Vorsicht und Zurückhaltung. Das erste diesjährige Fasfenhirtenschreiben, das uns vor liegt, trägt in seinen entscheidenden Teilen einen gänzlich anderen Charafter. Der Bischof Bornewasser von

Ihnen deutlich genug zeigen können, daß auch dann Ihre Jllusion Deutscher gleich Nationalsozialist" fich nicht auf­recht erhalten läßt. Erwachen Sie, Herr Reichskanzler, aus Ihrem Traum!

Ich fühle mich als Schweizer  , der das deutsche   Volk ebensosehr liebt, wie er Unterdrückung und unwahrheit haßt, verpflichtet, Ihnen das zu schreiben.

Rudolf Schwarz  , Basel  .

Trier   veröffentlich ein in seinen entscheidenden Teileu bewußt hochpolitisches Dokument. Selbst der kirchliche Rurialstil fann die scharfe Absage an nationalsozialistische Lehren und Methoden nicht im mindesten abschwächen.

Der Bischof wendet sich zunächst gegen das neue Heiden­Christentum, dessen Erscheinungen er erst jüngst in seiner Diözese kennen gelernt hat: nämlich aus dem Schweden­Interview des saarländischen Führers" Spaniol( Hitler. deutscher   Papst usw.). Bischof Bornewasser sagt:

Aber ist es denn wirklich wahr, daß wir Menschen ohne die Gnadenhilfe Gottes nichts für unsere Erlösung und Seligkeit tun können? Jesus Christus  , die ewige Wahr­heit, hat es uns bestätigt. Das sollte den Menschen genügen. Trotzdem wird in gewissen Kreisen sehr viel und sehr laut von der Selbsterlösung des Menschen ge= redet. Macht und Wille sei alles. Gnade sei überflüssig und bedente nichts. Ja, man sagt sogar, es sei des nordisch germanischen Menschen unwürdig, sich selbst vor Gott   demütig und erlösungsbedürftig zu fühlen, auf seine Gnade zu warten oder gar um sie zu bitten. Der Mensch müsse sich selbst erlösen durch eigene Kraft und seinen Willen.

Ist das nun peinlicher Mangel an Selbst= erfenntnis? Ist es Hochmut? Oder ist es beides? Der Hochmut hat schon oft so geredet und hat die Menschen, die seiner Sprache lauschten, ins Elend ge­bracht. Die wahre Kraft, auf den Höhenwegen eines glau­bensstarken und sittenreinen Lebens zu gehen, gibt Gott  . Womöglich noch deutlicher wird der Bischof bei der Er­währung der katholischen   Jugendorganisationen. Hier geht er zum offen Gegenangriff gegen ihre nationalsozialistischen Bedrücker vor:

Große Sorge habe ich um unsere guten fatholischen Jugendvereine. In dem zwischen dem Hl. Vater und der deutschen   Reichsregierung ges fchloffenen Vertrage, Reichskontordat genannt, übernimmt die deutsche   Regierung grundsäßlich den Schutz aller dem Bischof unterstellten fatholischen, nicht politischen Organis fationen und Verbände in ihren Einrichtungen und in ihrer Tätigkeit. Trotzdem die ernsten Verhandlungen zwischen Kirche und Netch noch fortdauern, um einen für beide Teile gangbaren Weg zur praktischen Ausführung dieses Vertragspunktes zu finden, unternahmen in legter Zeit einzelne Blätter, 3eitschriften und Plakate einen unfeinen Rampf gegen die katholischen   Jugendvereine. Ich bedanere tief diesen Kampf, aus Liebe zu unserem teuren Vater­lande, bedauere ihn auch aus Interesse an der Autorität der deutschen   Reichsregierung, die sich doch ernstlich bemüht, eine friedliche Lösung dieser Frage zu finden... Die Schlußbemerkung des Bischofs ist eine reine Höflich­feitsformel. Bischof Bornewasser weiß natürlich genau, daß ein einziger Befehl von der obersten Spitze des totalen Staates" genügt, um dem Treiben gegen die katholischen  Jugendverbände ein Ende zu machen. Das aber geschieht nicht. Die Heße gegen die Jugendverbände hat sogar neue Nahrung erhalten durch Verfügungen westdeutscher Polizei­und Regierungspräsidenten  , die den katholischen   Jugend­organisationen das Tragen eigener Kleider und besondere Sportveranstaltungen verboten haben. Der Kampf der Hitler- Jugend   gegen ihre Konkurrenten gehört zum offiz aiellen Programm des Reichsjugendführers Baldur v. Schirach, der ein Anhänger des Heiden­

Christentums ist, und der die Münchener Feldherrn=

halle als seinen Altar" bezeichnet hat.

Jus Bereich der grundfäßlichen Auseinander­jeßungen, bei denen es nur ein Hüben und Drüben gibt, tritt der Bischof mit folgenden Bemerkungen über" Raise

und Blut":

Ihr left und hört heute viel von Rasse und Blut. Das find zweifellos ernste und wichtige Fragen für ein Bolk. Auch die Kirche hat nichts dagegen einzuwenden, die Eigen­art eines Volkes rein zu erhalten. Die Verschiedenheit der Rassen liegt ja auch im Weltenplan Gottes. Auch er bejaht, was der ehrlichen Raffenpflege dient und der Gesundung des Blutes, solange dies nicht dem Naturgesetz und dem göttlichen Recht widerspricht. Auch muß der Mensch sich vor der Auffassung hüten, die Raffe, in der er selber geboren ist, für die höchste und einzige wahre Kultur schaffende anzu­sehen. Es geht mit den Rassen wie mit den Einzelmenschen. Jede hat ihre Licht- und ihre Schattenseiten, ihre Vorteile­und ihre Nachteile. Die Geschichte zeigt, daß die edelsten Kulturwerte vielfach dort entstanden, wo der Geist der einen Waffe durch den Geist der anderen befruchtet wurde.

Aber noch vor einem anderen möchte ich vom christlichen Standpunkt aus warnen. Raffe und Blut sind nicht das höchste und legte im Leben des Menschen. Das höchstte und legte im Menschenleben ist die Pflege seiner Seele, der von Gott   ihm gegebenen und zu Gott wieder hinstrebenden un­sterblichen Menschenseele. Letzten Endes muß diesem Sin­streben der Menschenseele zu Gott, als ihrem eigentlichen, letzten und höchsten Lebensziele, alles dienen. Das Jrdi­sche hat für die gläubigen Christen einen um so höheren Wert, je mehr es der Erreichung dieses Zieles dient.

Die scharfe Ablehnung der nationalsozialistischen Rassen­lehre mit ihren Ausschließlichkeitsansprüchen beweist, daß die fatholische Kirche hier zu grundsäßlichen Konzessionen nicht bereit ist. Bei allem taktischen Entgegenkommen kann der katholische Universalismus, ohne sich selbst preiszugeben, eine einzige Raffe" als wichtigste Stulturschöpferin nicht aner­kennen. Auch in der Beurteilung des Faktors Blut und Boden  " find unüberbrückbare Gegensäße vorhanden. Wäh­

Dem Brief an den Reichskanzler war folgendes Schrei rend der deutsche Faschismus ihn vergottet und vergößt, ist ben beigefügt:

An die Herren Beamten der Reichskanzlei","

die beiliegendes Schreiben vermutlich dem Herrn Reichstanzler nicht vorlegen werden. Geehrte Herren!

Sie haben gewiß viele Gründe, den Herren Neichskanzler nicht mit meinem Schreiben behelligen zu wollen. Wenn Sie deshalb mein offenes Wort unterschlagen, so bestätigen Sie in gerade dadurch das, was ich sage: daß Ihr Führer" die Wahrheit über sein Land und sein Volk nicht erfahren darf. Wie soll er aber dann ein Führer sein? Was soll das Ausland dann von einem so offenfundig unrichtigen Saz, wie den von mir durch eigene Erfahrung geprüften in der Reichstagsrede, halten?

Muß es dann den Herrn Reichskanzler nicht als einen Lügner oder einen Betrogenen ansehen? Beides nüßt dem Ansehen Ihres Landes wenig.

Jedenfalls muß die horrende Uebertreibung, die zum mindesten in dem widerlegten Satz stand, irgendwie berichtigt werden. Ich werde deshalb meinen Brief an den Herrn Reichskanzler und diesen an Sie gerichteten der Presse zur Verfügung stellen.

Rudolf Schwarz  .

die Kirche für immer an ihren Appell an die unsterbliche Menschenseele gebunden.

Zur Diözese des Bischofs Bornewasser gehört einer der prominentesten deutschen   Katholiken, der Bizefanzler Franz v. Papen, Schloßherr auf Wallerfangen  . Am 14. Januar sprach er vor der Arbeitsgemeinschaft katholischer Deutscher  " in Gleiwitz   über die chriftlichen Grundlagen des dritten Reichs". Hier versuchte Papen   den Nachweis,

daß noch niemals ein Staat die heiligen Grundsätze der katholischen Kirche   so weit verwirklicht und so folgerichtig durchgeführt habe, wie das Reich Hitlers  . Das päpstliche Rundschreiben quadragefimo anno vom Jahre 1932 hat nach der Meinung des Herrn von Papen im dritten Reiche" feine erite und einzige Verwirklichung gefunden.

Das Fastenhirtenschreiben des Trierer   Bischofs entlarvt den katholischen   Baron. Niemals waren die deutschen   Bischöfe so besorgt um den Katholizismus wie heute, wo ihr reprä sentativer Glaubensbruder die staatspolitische Mitverant wortung trägt. Dieser Ritter ohne Furcht und Tadel" ist ein Störenfried der Kirche in ihrem Kampfe um ihre An­sprüche, viel gefährlicher als alle Gottlosen, weil er sich an­maßt, das tatholische Visier unter besonderen Privilegien zu tragen.