der Weltgeschichte" im ganzen Erdenrund anerkannt wurden, stehen bei ihm in einer Reihe mit dem landflüchtigen deutschen Juden Karl Marr aus Trier und dem Elberfelder Fabrikantensohn Friedrich Engels . Die päpstlichen Enzy­flifen, die die Frrlehren des Marrismus bekämpften, haben nicht verhindert, daß ihre hierarchischen Autoren zuletzt vom Nationalsozialismus mit Karl Marx auf die gleiche Arme­sünderbank gesetzt worden sind.

In welch dreister Weise Rosenberg die Wahrheit entstellt dafür nur ein einziges Beispiel am Rande. Er behauptete am Donnerstag, daß der Marrismus ein hingeworfenes Wort des französischen Utop ten Proudhon aufgegriffen und erflärt habe: Eigentum ist Diebstahl". In Wahr­heit war Marg ein Gegner Proudhons und seiner Lehren, die er mit beißendem Sarkasmus bekämpfte. Niemals haben sich Marr und der Marrismus ein solch törichtes Wort zu eigen gemacht. Immer war der Eigentumsbegriff für sie ein

Fortiebung von Seite 1.

Frankreich und Deutschland einer Verständigung näher zu bringen. Die Tattit des Reichskanzlers und seiner Minister ist nur darauf gerichtet, eine psychologische Entspannung zwischen Deutschland und England herbeizuführen.

Der Berichterstatter des Matin" schreibt, daß die amtliche Berlautbarung nicht die Befürchtung einer plöglichen Meis nungsübereinstimmung zwischen Eugland und Deutschland anstommen lasse. Der" Jour" stellt fest, daß Deutschland seine Auffaffung nicht geändert habe. Man müsse die Fortseßung der Besprechungen Edens in Rom abwarten, um den Optis mismus beurteilen zu können, den man in amtlichen deut: fchen Kreifen an den Tag lege.

und Gleichheit in sehr maßvollen Formen Ausdrud finden Eden sei auch besonders über die freundschaftliche Haltung erfreut, die Reichskanzler Adolf Hitler ihm gegenüber ge zeigt habe. Der Lordsiegelbewahrer sei, wie verlautet, der Meinung, daß sein Besuch in Berlin sehr nußbringend ge= wesen sei.

In der Darstellung der Morning Post" heißt es, Eden habe einen tiefen Eindruck von den Bemühungen er halten, die das deutsche Auswärtige Amt gemacht habe, um den britischen Standpunkt richtig zu würdigen.

Der Berliner Korrespondent des" Daily Telegraph " betont, unter den zahlreichen Internationalen Konferenzen der festen Zeit fei feine, auf der von Anfang bis zu Ende eine größere Sarmonie geherrscht habe. Von maßgebender Seite werde erklärt, daß viele falsche Auffassungen beseitigt worden seien.

Der Berliner Korrespondent des Daily Herald" will den vielleicht bedeutungsvollsten Umstand darin sehen, daß Eden auf der Rückreise nochmals in Paris haltmachen

neschichtliches Phänomen, abgewandelt durch die wirtschaft- ,, Nicht mehr ganz so schwierig" werde, um dort neue Besprechungen zu führen.

lichen Rebensbedingungen der menschlichen Entwicklungs­abschnitte, anders im Mittelalter als in der Aera des Kapi­talismus, der den Arbeiter vom Eigentum entfermdete und ihm nichts ließ als die nackte Arbeitskraft. Indes hat es wenig Sinn, gegen Rosenberg mit der Wahrheit und mit der Wahrhaftigkeit zu operieren. Er braucht den Unsinn und die Lüge als Fundamente für den Aufbau seiner Ideen, die im strahlenden Gestirn vor dem verzauberten Bolte aufleuchten müssen.

Welche Theorien? Man kennt sie hinreichend. Rassenkunde, treue Geschichtsauffassung, die menschliche Größe danach er­mißt, mit welcher Kraft und Vollkommenheit sie die hohen Werte des germanischen Ehrgefühls beschirmten; unbekannt ist nicht, daß Karl der Große , der Bezwinger der germanisch­heidnischen Sachsen heute in der nationalsozialistischen Ge­schichtslehre eine vernichtende Zensur und der fühne Herzog Widukind teutonisches Heldenformat befommt, das nur mit demjenigen von Adolf Hitler vergleichbar ist.

Von unmittelbarer und aktuellerer Bedeutung sind Rosen­bergs Außerungen über die Beziehungen des Natio nalsozialismus zum religiösen Leben und zu den Kirchen. Er will im nationalsozialistischen Staat jedes echte religiöse Bekenntnis, das nicht den germanischen Werten widerspricht" anerkennen und schüßen. Das klingt nach etwas; ist aber in Wahrheit die Forderung nach abso­luter Ausschließlichkeit der nationalsozialistischen Welt­anschauung". Rosenberg ließ selbst keinen Zweifel darüber, wie es gemeint ist: bo

Wenn ein Nationalsozialist das Braunhemd anzieht, hört er auf, Ratholit, Protestant, Deutschkirchler usw. zu sein. So sehr die nationalsozialistische Bewegung sich von allen Dogmenstreiten fernhält, so ift fie doch empfindlich, wenn auf der anderen Seite deutsche Geschichte und große Deutsche der Mißachtung preisgegeben werden sollen. Wenn in diesen Tagen ein Kirchenfest sich auf das Ge et der deutschen Geschichte und Vorgeschichte begibt, so ist er her genau so zu verurteilen wie jeder andere Denti fei er Gelehrter oder Laie. Wir empfinden es mit ver deutschen Geschichtsauffassung als unverträglih, wenn von dieser Stelle fast unverblümt den Germanen in Vorwurf daraus gemacht wird, daß fie die Römer aus dem Teutoburger Walde geschlagen hätten Wenn s schließlich in derartigen Erflärungen heißt, daß uns Gott Hand nicht vor dem russischen Seidentum bewahrt bätte, um uns icbt in einem germanischen Seidentum perfinfen zu laffen, fo entsteht durch derartige aus autoritativem firchlichem Munde fommenden Aeußerungen die Gefahr, daß die Dinge dieser Zeit in einer falschen Perspektive gesehen werden.

Die Meinung der ,, Times"

DNB. London, 23. Febr. Der Berliner Berichterstatter der Times" sagt: Der Eindruck, daß der freundschaftliche und gründliche Meinungsaustausch Edens in Berlin einen sehr gediegenen Wert hatte, ist durch die letzten Befpre­chungen womöglich noch verstärkt worden. Edens Mission be­schränkte sich darauf, die Haltung der Regierungen gegen über der britischen Abrüstungsdenkschrift zu fondieren und festzustellen, auf welcher Grundlage weitere Verhandlungen zweckmäßig seien. Es kann faum behauptet werden, daß die

Aussichten zunächſt ſehr rosig waren. Es beſtand durchaus die Möglichkeit, das sehr wenig Brauchbares für eine Ber­handlungsgrundlage entdeckt werden würde. Bei Abschluß des Berliner Besuche fann erklärt werden, daß dies nicht der Fall ist. Der Hauptwert der Besprechungen ist, daß Eden ießt die deutsche Haltung in der Frage der Luftwaffe, der A. und SS. usw. in allen Einzelheiten fennt. Der deutsche Standpunkt ist voll­fommen flar, und es darf mit einiger Zuversicht gesagt wer= den, daß das Problem trob der Aufrechterhaltung gewisser Forderungen nicht mehr ganz so schwierig aussieht wie vorher. Es ist anscheinend ganz sicher, daß Deutschland auf= richtig an dem Abschluß eines Abkommens intereffiert und bereit ist, im Rahmen des Möglichen dabei mitzuhelfen. In deutschen Aeußerungen zeigt sich die Neigung, anzunehmen, daß eine franzöfifche Zustimmung zu den britischen Abrüstungsvorschlägen so gut wie aus­gefchloffen ist und daß der einzig mögliche Kurs in Richtung einer furafriftinen Reglung liegt, die die Rüstungen so lange begrenzt, bis sich die Aussichten für eine wirkliche Verminde rung gebessert haben. Auf diese Annahme ist es anscheinend zurückzuführen, daß die Deutschen sich der vorgeschlagenen zehnjährigen Gültigkeit des Abkommens widersetzen und dem italienischen Sechsjahresplan zuneigen. Es muß aber be­achtet werden, daß diese Annahme bei Edens Berliner Be­fprechungen feine Rolle gespielt hat. Die Besprechungen und strikte auf der Grundlage der britischen Denkschrift mit ihren Morungsbestimmungen geführt worden, die zum mindesten von der französischen Regierung bis jetzt nicht abgelehnt worden find. Es darf als gewiß betrachtet werden, daß der gleiche Grundiaß auch die Besprechungen in Rom beherrschen

wird.

als unverträglib, London mimt Optimismus

Man weiß, mer und weisen falsche Perspektive" gemeint ist. Rosenberg zielt auf Kardinal Faulhaber. Weit über ihn hinaus jedoch, den entscheidenden Sägen seines Buches ge­mäß, auf die katholische Kirche und die reli­giös weltanschaulichen Ansprüche des Pap st­tums unter feiner gläubigen deutschen Ge­meinde. Schon in der einfachen Tatsache, daß sich der Nationalsozialismus felbst als Weltanschauung bezeichnet, liegt ein unlösbarer Widerspruch und Gegensatz. Es gibt in den letzten seelischen Bezirken für jeden Menschen nur eine Weltanschauung. Usurpiert sie der Nationalsozialismus, so hat neben ihm die Kirche feinen Raum mehr. Darum ist der Konflikt mit ihr, allen Konkordaten zum Troß, unver meidbar. Das italienische Beispiel fann hier nicht heran­gezogen werden. weil der italienische Faschismus als staats­politische Idee auch nicht im Entferntesten versucht hat, seine Lote bis in die letzten Seelenfalten der ihm zugehörigen Menschen zu werfen. Kein deutscher Priester fann, wenn er die Vorschrift Rosenbergs anerkennt, noch die Geschichte deutscher Kirchenheiliger und Märtyrer verkündigen. Hinter

DNB. London , 28. Febr. Die Freitag- Morgenblätter spie­geln den günstigen Eindrud wieder, den der Lordsiegel­bewahrer Eden bei seinen Besprechungen in Berlin mit den deutschen Staatsmännern empfangen hat. So berichtet der

Bastide

Paris, 23. Febr. Der radifalfoziale Abgeordnete Bastide ift an Stelle Edouard Herriots zum Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses der Kammer gewählt worden, da letzterer infolge seiner Ernennung zum Staatsminister in der Regierung Doumergue dem Brauche gemäß sein Amt nieder­gelegt hatte. Bastide bemüht sich seit Jahren um die Kennt nis deutscher Verhältnisse.

Kammersieg Doumergues

Haushalt und Finanzgesetz verabschiedel

DNB. Paris, 28. Febr. Die französische Rammer bat in einer Nachtsitzung die Haushaltberatungen beendet und das Finanzgesez mit 469 gegen 123 Stimmen verabschiedet. Der Haushalt für 1934 stellt sich wie folgt: Einnahmen 48 477 Mil­lionen, Ausgaben 48 418 Millionen. Theoretisch ist also ein Ueberschuß von 59 Millionen Franken vorhanden. Durch die Vollmacht, die die Kammer der Regierung erteilt hat, ist diese ermächtigt, für den Fall eines Einnahmerückganges neue Streichungen am Ausgabehaushalt vorzunehmen, um das Gleichgewicht sicherzustellen.

Im Laufe der Nachtsizung fam es zu einem Zwischenfall, der ohne das Eingreifen der Kammerdiener in eine Schlägerei zwischen Sozialisten und Radikalsozialisten ausge­artet wäre. Der sozialistische Abgeordnete Rauai beklagte sich über die Krise in der Viehwirtschaft und protestierte gegen die übermäßige Einfuhr ausländischen Viehs. Ein Radis falsozialist forderte schließlich die Anwendung der Ge schäftsordnung, weil der Redner über die ihm zustehende Zeit gesprochen hatte. Die Sozialisten, geführt vom Avg. Brade, stürzten sich darauf auf ihre radifalsozialistischen Nachbarn und mußten von den Kammerdienern zurückge­halten werden. Im weiteren Verlauf der Aussprache be­schränkten sich die Sozialisten darauf, durch lärmende Zwischenrufe und Pultdeckelgeflapper die anderen am Sprechen zu hindern. Der Präsident erklärte darauf den Ab­schluß der Aussprache. Der Abg. Morinaud der radi­falen Linten forderte die Kontrolle der Kammer über die geheimen Fonds, worauf der Finanzminister unter allge­meinem Gelächter erklärte, er werde seine Bitte an den Ministepräsidenten weiterleiten.

Die Kammer tritt heute zu einer kurzen Formsizung zu sammen, um die eingesetzten Untersuchungsaus­schüsse zu bestätigen. Der Haushalt wird am Montag vom Senat in Angriff genommen und dürfte in einer Nachtfizung am Mittwoch endgültig in zweiter und dritter Lesung vèrab­

Berliner Korrespondent der Daily Mail", daß Eden sehr schiedet werden. Man betont in en Kreisen,

sufrieden sei. Die Deutschen hätten die britische Denkschrift nicht abgelehnt, wenn es auch Punkte gebe, die die deutsche Regierung nicht annehmen könne. Man habe den Eindruck, daß Deutschland aufrichtig den Abschluß einer Konvention wünsche. Eden werde Berlin mit einer dentlichen Borstellung von dem deutschen Standpunkt verlaffen, und zweifellos habe

daß die rasche Verabschiedung des Haushalts für das Kabinett Doumergue und für den Finanzminister einen bedeutenden Erfolg bedeutet, der geeignet sei, das Vertrauen des Landes zu stärken und den öffentlichen Kredit zu festigen.

er eingefehen, daß Deutſchlands Wünsche nach Sicherheit 800 Sozialdemokraten verhaftet

der Kirche und der scholastischen Philosophie gewidmet, haben in der Aera des Nationalsozialismus einen neuen und tielen Sinn bekommen:

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Da wird der Geist euch wohl dressiert, t in spanische Stiefel eingeschnürt, daß er bedächtiger so fortan hinschleiche die Gedankenbahn, und nicht etwa die freuz und quer, irrlichteriere hin und her.

Die spanischen Stiefel sind heute braun. Sie erheben heute nicht nur den Anspruch auf Berbeugung und Küsse. Sie trampeln jeden nieder, der ihnen in den Weg tritt. Hinter jedem Prunkiazze Rosenberas lugen die Absätze unzähliger Stiefel hervor.

ibm steht der braune Büttel, der ihn wegen Beeinträchtigung Baldurs Befehl:

germanischer Werte" schnell zu Schußhaft und zu Gefängnis verhelfen kann. 100

Für die katholische Kirche gab es und gibt es eben noch viel höhere und größere Werte als die nationale Ghre". Sie weiß aus zweitausend Jahre alter Erfahrung, welch ver­brecherisches Spiel mit diesem Begriff geübt werden fann. Die Universalität des Katholizismus würde sich selbst preis­geben, wenn sie mit Rosenberg darin übereinstimmte, daß es vor Gott nichts Höheres gebe als das ewige Deutschland ".

Die schroffen und unzweideutigen Formulierungen des deutschen Weltanschauungsdiktators, faffen, wenn man sie recht betrachtet, nur eine einzige Deutung zu. Sie sollen

das Gelände für den Kulturkampi, tum

reif machen, der nahezu unausbleiblich ist.

Wer etwa noch in der Rede Rosenbergs ein paar Tüden ent

deckt, der wird eines anderen belehrt, wenn er die Vorschuß­hymnen lieft, die man Rosenberg in der nationalsozialistischen Presse anläßlich seiner großen Rede gewidmet hat. Umrankt von Pathosichwulst schreibt der Kölner Westdeutsche Beobachter in einem Pettauffas vom 22. Februar: 20711 atemberaubender Spannung warten die Mil­lionen des deutschen Volkes heute auf diese für die aufünf­tige Gestaltung der deutschen Geiftesrevolution maßgeben ben Ausführungen des Vertrauensmannes des Führers. Diese Rede wird den bedingungslosen Totali fätsanspruch der nationalsozialistischen Bewegung auf allen Gebieten des seelischen, des politischen und kultu rellen Lebens unseres Volkes verkünden." Diese Sätze wurden geschrieben im deutschen Rom ", am Sige eines der bedeutendsten Rardinäle. Sie sind eine Wurf­schleuder, die thr Siel nicht verfehlen wird. Zwei Mächte stoßen aufeinander, von denen jede den ganzen Menschen be­anspruchen will. Die Spottworte des Mephistopheles, damals

Totalitätsanspruch der HJ !

Der Führer der Hitler- Jugend hat grundlegende Er­klärungen über den weiteren Ausbau und die Organisation der H. gemacht, in denen es unter anderem heißt, daß durch das Prinzip der besseren Leistungen die ganze deutsche Jugend in die Hitler- Jugend eingegliedert worden set. Lediglich der Blod der katholischen Jugend­organisationen bestehe noch außerhalb, aber ehe das Jahr 1984 zu Ende gehe, würden auch fie in die Hitler: Jugend eingegliedert werden. Ausdrücklich unterstrich der Jugendführer, daß der Geist der Hitler- Jugend feinesfalls durch konfessionelle Konflikte zersetzt werden dürfe.

Unterjochung

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des Protestantismus Exempel aus Hessen

Serienweise entlassene Geistliche

Das Gesetz- und Verordnungsblatt der neuen Landeskirche Nassau- Hessen veröffentlicht die Verordnung und Geseße, die die Ueberleitung in die neuen Verhältnisse regeln. Die Dienftverhältnisse der Geistlichen werden entsprechend den jenigen der Staatsbeamten geregelt. Danach können Geistliche, die nach ihrer bisherigen Betätigung nicht die volle Gewähr dafür bieten, daß sie jederzeit rückhaltlos für die Deutsche Evangelische Kirche und den nationalen Staat eintreten, in den Ruhestand versetzt werden. Geistliche, die nichtarischer Abstammung sind oder mit einer Verion nichtarischer Abstammung verheiratet sind, sind in den Ruhestand zu verseßen. Es gelten hier nur die staatlichen Ausnahmen. Der Landesbischof fann im Interesse des Dienstes jeden Geistlichen verlegen, beurlauben oder in den einstweiligen Ruhestand verlegen. Geistliche können ferner nach Bollendung des 65. Lebensjahres in den Ruhestand ver­setzt werden.

Oesterreichische ,, Anhaltelager"

Wien , 28. Febr. Für die sozialdemokratischen Funk­tionäre, gegen die ein strafgerichtliches Verfahren man­gels eines friminellen Tatbestandes nicht eingeleitet wer­den kann, wird in Niederösterreich ein eigenes Anhalte­lager errichtet, wo sie vorübergehend festgehalten werden sollen, bis die Gewähr dafür besteht, daß sie nicht mehr sozialdemokratische Propaganda tretben werden". Augenblick befinden sich noch fämt­liche verhafteten sozialdemokratische Führer in Polizei­gewahrsam. Das Neuigkeits- Weltblatt" teilt ferner mit, daß die Zahl der Häftlinge, die in Strafuntersuchung kommen, noch immer wachse und augenblicklich bereits 800 betrage.

Noch immer gehängt!

Standgericht in Linz be

dnb. Linz( Donau), 22. Febr. Das Standgericht hat dret Schutzbündler, die während des Aufstandes angeblich einen Oberleutnant des Bundesheeres und zwei Alpenjäger er­mordeten, zum Tode durch den Strang verurteilt. Das Urteil wurde nur an einem der Verurteilten vollzogen, die beiden anderen sind zu lebenslänglichem Rerter begncdigt worden.

Das Neueste

Die fommunistische Zeitung Humanite läßt sich ans Nizza melden, daß sich die dortigen Hafenarbeiter ges weigert hätten, die Ladung des deutschen Dampfers Genz" zu löschen, weil er die Hakenkreuzfahne führte.

Der französische Kammeransschuß für Wahlrechtsfragen hat sich für die Herablekung der Zahl der Kammer: abgeordneten ausgesprochen.

Der frühere Luftfahrtminister Pierre Cot ist ans der Bereinigung ehemaliger Frontflieger ausgeschloffen worden, weil er einem Kabinett angehört habe, daß für die Straßens tampfe vom 6. Februar verantwortlich sei. Das gleiche Schicks fal ereilte den ehemaligen Handelsmarineminister Betit La Chambre, der aus den gleichen Gründen aus einem Festklub ausgestoßen wurde.

Der frühere französische Minister Francois Marjal ist wegen Vertrauensmißbrauches unter Anklage gestellt worden.

Rach einer Savasmeldung aus Managua ( Nicaragua ) wurden der Führer der Liberalen in Nicaragua , General Sandino, sein Bruder und zwei seiner Freunde bei einem Zusammenstoß mit der Nationalgarde getötet. Der Präs fident von Nicaragua erflärt in einer amtlichen Berlants barung, daß er die Erschießung Sandinos bedauere, da er die Bürgschaft für das Leben Sandinos während seines Aufenthaltes in Managua übernommen habe.