0312014

,, Deutsche Freiheit", Nr. 46

ARBEIT UND WIRTSCHAFT 10 Santing, den 21. Februar 1931

Industrie- und Handelsjammer

Aus Schleswig wird uns geschrieben:

h. b. Der vor kurzem von der Flensburger Handwerkskam­mner veröffentlichte und von uns besprochene Handwerks­jammerbericht, der die völlige Pleite der nationalsozialisti­schen Wirtschaftspolitik offenbarte, hat nunmehr auch die In­dustrie- und Handelskammer Flensburgs ermutigt, einen Bericht herauszugeben, der das Bild trefflich rundet. In diesem Bericht heißt es einleitend:

,, Das Jahr 1933 hat infolge der siegreichen nationalsozia­listischen Revolution den seit langem ersehnten wirtschaft­lichen Umschwung gebracht."

Dieser Umschwung wird dann wie folgt geschildert:

,, Die wirtschaftliche Entwicklung der Trampreedereien war im Berichtsjahre nach wie vor ungünstig. Die Frachtenlage war während des ganzen Berichtsjahres absolut unbefriedi­gend. Was die Linienschiffahrt betrifft, so ist das Geschäfts­jahr 1933 auch für sie nicht als günstig zu bezeichnen, da immer noch ein Mangel an Fracht vorgelegen hat und somit eine ausreichende Beschäftigung nicht möglich gewesen ist. Was die Industrie im Kammerbezirk betrifft, so ist hin­sichtlich des Schiffsbaugewerbes festzustellen, daß infolge der Minderbeschäftigung der Schiffahrt Aufträge auf Neubau von Schiffen nicht erteilt worden sind.

In der Eisen- und Metallindustrie liegen die Verhältnisse uneinheitlich. Soweit die Betriebe vorwiegend auf den Ex­port eingestellt sind, konnte eine zufriedenstellende Be­schäftigung nicht erzielt werden. In der Fahrrad­industrie war die Entwicklung recht zufriedenstellend. Allerdings liegt der Export gänzlich danieder.

Weniger günstig lagen die Verhältnisse in der Mineralwasser Maschinenindustrie . Die Ausfuhr ruhte wegen des englischen und amerikanischen Valutadumpings fast völlig alatismals

In der Hefe- und Backmittelindustrie war der Export weiter rückläufig. Der Inlandsabsatz an Back­hilfsmitteln ist zurückgegangen.

In der Fleischwarenindustrie konnte eine Um­satzbelebung im Vergleich zum Vorjahre noch nicht er­zielt werden. Auch das Weihnachtsgeschäft war weniger be­friedigend. Festzustellen ist, daß eine weitere Abwanderung auf billigere Qualitäten erfolgt ist, was darauf zurückgeführt wird, daß die Preise für Speisefette eine Erhöhung erfahren haben. Das Exportgeschäft ließ sehr zu wünschen übrig.

In der Gärungsessigindustrie, die im Vorjahre ein recht befriedigendes Geschäftsergebnis erzielt hatte, konnte im Berichtsjahr der Umsats nicht ganz gehalten werden.

Der Geschäftsgang der A alräuchereien im Laufe des Berichtsjahres war wenig zufriedenstellen d. Durch den neueingeführten Zoll für lebende Aale( in der Zeit vom 1. Juni bis 30. November 60 RM. pro dz.) ist die Konkurrenz­fähigkeit der Betriebe des Kammerbezirkes einge en gt, da diese die Rohware aus Skandinavien beziehen müssen. Die Zuckerwarenindustrie klagt über einen Rückgang des Geschäftes.

Die Brotindustrie konnte eine geringe Steigerung ihrer Umsätze erzielen, jedoch wurde das geschäftliche Er­gebnis dadurch beeinträchtigt, daß die Preise für Speisefette eine Steigerung erfuhren.

Die Mühlenindustrie hat als verhältnismäßig kri­senfestes Gewerbe, wie im Vorjahre, nicht unbefriedigende Geschäftsergebnisse erzielt.

Die Kauta bakindustrie hat gegenüber dem Vor­jahre ein geringfügiges Absinken des Umsatzes zu verzeichnen.

In dei Rauchtabakindustrie litt das Geschäft unter der starken Konkurrenz der saarländischen Betriebe, die bei der Herstellung und Einfuhr von Rauchtabak erheb­liche Vergünstigungen genießen. Auf die Zigarrenindustrie des Bezirkes wirkte sich das Verbot der Verwendung von

Die Preise hoch!

Zigarrenmaschinen ungünstig aus, da hierdurch die Wett­bewerbsfähigkeit gegenüber den mittel- und süddeutschen Betrieben, die niedrigere Lohnausgaben haben, beeinträchtigt worden ist.

In der Waschmittelindustrie konnte der Umsatz des Vorjahres gehalten werden, jedoch litt das Geschäft unter starken Preisunterbietungen.

Der Geschäftsgang der Lederindustrie hat gegen­über dem Vorjahre eine wesentliche Besserung erfahren. Allerdings litt das Geschäft unter recht erheblichen Preis­unterbietungen, nachdem im Frühjahr die Rohwarenpreise

um 30 bis 40 Prozent gestiegen waren. Das Exportgeschäft war Anfang des Berichtsjahres zum Teil noch recht befriedi­gend, kam dann aber fast völlig zum Stillstand und erfuhr erst durch das Scripsverfahren vorübergehend eine erfuhr erst durch das Scripsverfahren vorübergehend eine Belebung. Allerdings waren die erzielten Preise durchweg unbefriedigend. Der Export nach Italien ist lurch die Ein­führung eines beträchtlichen Wertzolles gänzlich unterbunden worden. Auch ist die Ausfuhr nach Frankreich , Belgien und Holland infolge Transferschwierigkeiten und Kontingen­tierungen stark zurückgegangen.

In der Holzschuhindustrie war durchweg die Beschäftigung besser als im Vorjahre.

Die Ziegelindustrie konnte ihre Fabrikation wesentlich erhöhen( Lieferung für Behörden, Siedlungen und dergleichen). Da jedoch die private Bautätigkeit immer noch fast restlos danieder liegt, betrug die Ausnutzung der An­lagen nur 20 bis 30 Prozent ihrer Produktionskapazität. Im Zuckergroßhandel konnte der Umsatz des Vor­jahres gehalten werden.

Die geschäftliche Entwicklung des Kaffee und Tee­großhandels war etwa die gleiche wie im Vorjahre. Die in den letzten Jahren zu beobachtende Schrump­fung des Getreidegeschäftes ist im Berichts­jahre noch nicht zum Stillstand gekommen.

Während im Butterversandgeschäft in der ersten Hälfte des Berichtsjahres noch ein recht erheblicher Rückgang der Geschäftstätigkeit gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres erfolgte, ist in den späteren Monaten eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung eingetreten, so daß wenig stens teilweise ein Ausgleich stattfand.

Im Feldsamenhandel war die geschäftliche Entwick lung nicht ungünstig, wenn auch infolge der niedrigen Preise rein geldlich der Umsatz des Vorjahres zum Teil nicht ge­halten werden konnte.

Der Viehhandel ist mit den Ergebnissen des Jahres 1933 nicht zufrieden gewesen. Die Preise waren noch immer unbefriedigend, auch wurden durch die Schlacht­steuer die Absatzmöglichkeiten beeinträchtigt.

Im Kohlenhandel hielt sich das Geschäft immer noch in verhältnismäßig engen Grenzen. Der Export nach Dänemark ruhte völlig."

Im weiteren Bericht wird dann begeistert erzählt, daß in einigen Gewerbezweigen, die Bedarfsartikel für Hausrepara­turen und Ehestandsgründungen" liefern konnten, eine leichte Besserung eingetreten sei, die sich aber ,, rein geldlich" nicht immer befriedigend habe auswirken können, weil starke Preisschleudereien üblich seien.

Wenn man diesen offenherzigen Bericht liest und sich des Einleitungssatzes erinnert, der da lautet: ,, Das Jahr 1933 hat infolge der siegreichen nationalsozialistischen Revolution den seit langem ersehnten wirtschaftlichen Umschwung gebracht", so greift man sich an den Kopf. Das also war es, was der deutschen Wirtschaft fehlte! Darum also mußte das deutsche Volk seine Rechte und seine Freiheit verlieren. Damit abgesehen von den Rückgängen es ermöglicht wurde, die wirtschaftlichen ,, Erfolge" des Vorjahres zu erhalten!! Aber man soll nicht ungerecht sein: In der Holz­schuhindustrie war die Beschäftigung durchweg besser als im Vorjahre..."

-es

Ein Spruch des Kaufmännischen Ehrengerichts in Stuttgart

Die Kölnische Zeitung " berichtet:

Vor dem Kaufmännischen Ehrengericht der Handels kammer Stuttgart hatte ein Großhändler verband gegen einen der Organisation nicht angehörenden Berufsgenossen Klage erhoben. Dabei spielte die Frage, ob und unter welchen Umständen Preisunterbietungen gegen die kaufmännischen Sitten verstoßen, eine besondere Rolle. In der in Frage kommenden Branche sind die Fabrik- und Einzelverkaufspreise geschützt, nicht aber die Groß­handelspreise. Eine Schleuderei im Großhandel hatte die Großhandelsorganisation mittels freiwilliger Preisverein­barungen der Großhändler zunächst erfolgreich bekämpft. Nur einige wenige Großhändler, die sich geweigert hatten, dem Abkommen beizutreten, hatten durch Verkäufe Fabrikpreisen und sonstige Unterbietungen das Geschäft an sich zu reißen versucht und damit wie vor dem Ehren­gericht zum Ausdruck gebracht wurde Verhältnisse in der Branche in Frage gestellt. Der Spruch des Ehrengerichts, der feststellte, daß das Ge­schäftsgebaren des Beschuldigten mit den Pflichten eines ehrbaren Kaufmanns in Widerspruch steht, enthält u. a. folgende grundsägliche Ausführungen:

-

zu

erneut geordnete

In der Berechnung eines Preises, der gerade noch dem Betrag gleichkommt, den die Ware den Großhändler nach Abzug mindestens eines Teils der Generalunkosten zu stehen kommt, liegt nach Auffassung des Ebrengerichts ein Ver­halten, das gegen die kaufmännischen Sitten verstößt, die Branche an den Rand der Vernichtung bringt und damit legten Endes den Allgemeininteressen der Volkswirtschaft abträglich ist. Wenn der... großhandel in harten Kämpfen mit der Industrie Preisbedingungen erreicht hat, die ihm ge­rade noch ermöglichen, in diesem Geschäftszweig sein Aus­kommen zu finden so kann er unmöglich die vorgesehene Bruttoverdienstspanne fast vollständig dem Abnehmer des Großhandels zukommen lassen, der sie übrigens nicht etwa dem Verbraucher wiedergibt, sondern in die eigne Tasche steckt. Eine ungesunde Erweiterung des Absatzes, die erst die finanzielle Grundlage der Unterbietung, die in dem Umsatz­

-

bonus liegt, schafft, und der Abfall des Kunden von dem Großhändler, der sich an die vereinbarten Listenpreise hält, ermöglichen allein, sich mit Preisen zu begnügen, wie sie beim Beklagten üblich sind. Diese Geschäftsmethoden müssen aber. als dem Ziel einer geordneten Marktreglung scharf zu­widerlaufend, verurteilt und als den kaufmännischen Sitten widersprechend bezeichnet werden.

Die Auffassung, daß der Kaufmann nur darauf bedacht sein brauche, Waren zu verkaufen, Umsätze zu steigern und das Geschäft an sich zu reißen, und daß er dabei, unbeküm­mert um die Angehörigen der eignen Branche, seine Ver­kaufsmethoden nach eignem Gutdünken gestalten könne, ge­hört einer vergangenen Zeit an. Der neue Staat fordert Rück­sichtnahme auf die Gesamtwirtschaft. Es widerspricht seinen Grundsätzen, kaum die eignen Kosten deckenden Schleuder­preise zu nehmen, um den vertragstreuen Berufsgenossen die Kunden abspenstig zu machen. Anschauungen einer zurück­liegenden Wirtschaftsperiode können heute nicht mehr maß­gebend sein. Die gute Kaufmannssitte unterliegt dem Wan­del der Wirtschaftsauffassung. Wer im Erwerbsleben steht, ist gezwungen, sich der neuen Denkweise im Wirtschafts­und Rechtsleben anzupassen, wenn er sich nicht dem Vor­wurf aussetzen will, die schwierige Neugestaltung der wirt schaftlichen Verhältnisse zu stören. Wer mit seinen Berufs­genossen in Wettbewerb tritt, verzichtet auf das Recht, sich um andere nicht zu kümmern und wird seinem Berufsstand und der Allgemeinheit verpflichtet. Er ist nur ein Teil des Wirtschaftsorganismus und muß sich dessen Lebensbedin­gungen anpassen. Die unerläßliche Verbundenheit mit seinem

Berufsstand fordert von ihm, von der Verfolgung von Sonder interessen, die die Allgemeinheit schädigen, Abstand zu neh­men. Aus diesen Gründen vertritt das Ehrengericht die Auf­fassung, daß die Wettbewerbsmethoden des Beklagten und die hartnäckige Weigerung, sich den, man kann sagen, von der Gesamtheit des großhandels getroffenen Verein­barungen anzuschließen, mit den Grundsägen nicht verein­bar ist, die der heutige Staat von dem ehrbaren Kaufmann fordert."

Frankreichs Goldvorräte

Nachstehende Tabelle zeigt die Entwicklung des französischen Goldvorrats seit dessen Höchst­stand Ende 1932:

franz. Goldbestand Höchstbestand( 9. 12. 32) 28. 12. 33 18. 1. 34

1.

2. 34

8. 2. 34 15. 2. 34

in Milliarden Fr. plus bzw. minus

83,36

76,95

-

6,41

77,25

+0,30

77,06

-

0.19

76.86

0,20

74,88

-

1,98

Deutschlands Außenhandel 1933 Im Vergleich zu 1932

Dem jüngst veröffentlichten Aufsatz über Deutschlands Außenhandel tragen wir folgende tabellar. Uebersicht nach:

In Mill, RM. Land

Europa Saargebiet Belgien Luxbg. Bulgarien

Dänemark

Danzig

Polen Finn and Frankreich Griechenland England Italien. Jugoslawien Lettland

Litauen Holland Norwegen Oesterreich Portugal Rumänien

E ntuhr Ausfuhr 1933 1932 1933 1932

In Mill, RM, Land

2281 2499 3801 4646 Schweden 119 89 84 89 Schweiz 139 146 278 301 Spanien 31 34 18 21 Tschechoslowakei 104 122 145 165 Ungarn 21 23 27 23 Rußland 56 59 55 70 Afrika. 37 26 44 45 184 190 395 482 53 59 19 23 238 259 406 446 166 181 227 223

37

33 29 34 43 17 20 17 21

Asien Brit.- Indien China. Japan Hoil.- Indien Türkei

22 27 20 26

Amerika

232

273 613 633

73

52

85

100

U. S. A. Argentinien

58

65 121

14 15

65

159 Brasilien

27 26 Australien 64 Insgesamt

46 74 46

Arbeit und Brot

Eintuhr Austuhr 1933 1932 1933 1932 103 95 191 228 82 92 352 412 86 99 86 90 122 140 160 250

34 36 38 47 626 243 256 106 110 534 588 369 398 154 159 87 109 153 177 80 82 16 19 76 81 112 122 39 43

194 271 282

38 40 36 31

1004 1178 565 545

483 592 246

281

149

192 100

90

69 81 76

48

131 111 27 26 4204 4666 4871 5739

Husum ( Schleswig- Holstein ), 15. Febr. Hier wurden 70 Flensburger Arbeitslose als Pflichtarbeiter eingestellt. Es handelt sich durchweg um verheiratete Leute. Sie erhalten einen Bruttolohn von 20 Reichsmark pro Woche. Da­von müssen sie sich in Husum und ihre Familie in Flens­ burg ernähren. Auch das all wöchentliche Fahrgeld von der Arbeitsstelle zum Wohnort und zurück müssen sie von diesem fürstlichen Einkommen bezahlen.

Dresden entwickelt sich

Lage, auf ihre alte Kultur, auf ihre schönen Baulichkeiten und auf ihren zoologischen Garten. Unter der glorreichen Leitung des anrüchigen Nazioberbürgermeisters Zörner aus dem Braunschweig macht die Stadt rasende Fortschritte Untergang entgegen. In diesen Tagen wurde vorläufig erst einmal der Konkurs über den Aktienverein Zoologischer Garten verhängt. Es fehlen 218 000 Reichsmark zur kurz­fristigen Rückzahlung einer Hypothek, deren Zinsen über­fällig waren.

h. b. Die schöne Stadt Dresden ist stolz auf ihre herrliche

Kartellmoral

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In der Kartell- Rundschau( 12) wird von einem Erwin Jung­hans( Schramberg ) gepredigt: Während ein Syndikat eine reinliche Sache ist, sich aber für die Fertigindustrie selten eignet, halte ich ein einfaches Preiskartell in der jetzt üblichen Form ohne Pflichtstatistik von vornherein für unmoralisch oder bestenfalls für einen Kuhhandel, wo die Vorteile des einen auf den Nachteilen des anderen aufgebaut sind und wo deshalb keine, Uebereinkunft" besteht, sondern die alte Kampfbasis lediglich durch Verträge maskiert wird. Auf unmoralischem Boden können aber keine moralischen Hand­lungen wachsen."

Was sagt der Reichswirtschaftsminister zu dieser Meinung?

Rohelsengewinnung steigt!

Die Gewinnung von Roheisen im Deutschen Reich stellt sich nach der Statistik von, Stahl und Eisen" im Januar 1934 auf 543 000 t, d. s. 1,8 pCt mehr als im Dezember 1933. Ge­genüber dem Stand vom Januar 1933( 403 000 t) liegt die Produktion um 35 pCt. höher. Im Dezember 1933 hatte die Ueberhöhung gegenüber dem Vorjahresstand 43 pCt., im November 38 pCt. und im ganzen Jahre 1933 34 pCt. betragen. Daß trotz dieses steten Anstiegs noch bei weitem nicht ein annähernd normaler Stand der schwerindustriellen Beschäftigung erreicht ist, geht daraus hervor, daß von 150 vorhandenen Hochöfen erst 51 in vollem Betrieb sind, und daß die Produktion des abgelaufenen Jahres erst 40 pCt. der entsprechenden Produktion im Hochkonjunktur- Jahr 1929 ausmachte.

In diesem Zusammenhang ist ein Vergleich mit den übri­gen Produktionsländern von Interesse. Den Krisenverlust hatten 1933 noch am wenigsten aufgeholt einmal Oester­reich und die Tschechoslowakei und zum anderen die Vereinigten Staaten; hier waren 1933 erst 31 pCt. des Produktionsstandes von 1929 erreicht. Etwas günstiger als Deutschland war der Stand der polnischen Produktion( 43 pCt. des Höchststandes) und der englischen( 54 pCt.). Die westeuropäischen Schwerindustriegruppen und ebenso Schweden und Italien haben in der Krise bei weitem nicht so schwere Rückbildungen durchmachen müssen, wie die hochindustriellen Länder. Hier stellte sich daher die Roheisenproduktion von 1933 auf 60-70 pCt. des Höchst­standes, und noch günstiger war die Entwicklung der Nieder­ lande und im Saargebiet( 76 pCt.) Ganz aus der Reihe springen dagegen Japan und Rußland . Hier hat der Ausbau der Produktion auch in den Krisenjahren angehalten, so daß die Produktionsziffer des letzten Jahres bei Japan um 28 pCt. und bei Rußland um 66 pCt über dem Stand von 1929 lag.

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Nordisches Blut gegen Warenhaus ( Inpreß.) Der Angriff" schreibt über Warenhaus und Weltanschauung":" Letzten Endes hat nach unserer Welt­anschauung alle Wirtschaftspolitik wie die Politik schlechthin ihren letzten Ursprung im Rassebewußtsein. Wer nordischen Blutes ist, oder wer noch genügend nordisches Erbgut nicht nur körperlich, sondern vor allem auch geistig- seelisch in sich trägt, wird ewig Gegner des Warenhauses sein."