Pariser BerichtePariser StraflenhalenderDer Pariser Brotpreis ist von 1,95 Franken auf 2 Frankenfür das Kilo infolge Aufschlagens des Getreidepreises erhöht vorden.*Automatisch eingerichtet wurde das Fernsprechamt„Italie". Unter dem neuen Selbstanschluli sind auch die Teilnehmer der Vororte Villejuif(wo es die bekannte proletarische Schule gibt), Ivry, Vitry, le Kremlin-Bicetre zu erreichen, die bisher vorübergebend den Aemtern Gobelinsund Glacieres zugeteilt waren.In der bekannten Angelegenheit der Metro-Gesellschaftwegen angeblicher Verwendung mehrerer Millionen Frankenzur Wahlhilfe wurde eine gerichtliche Untersuchung eröffnet.*An der Porte de Saint-Denis, dem bekannten WahrzeichenLudwigs XV., werden augenblicklich die Steine der Wölbungan einem großen Gerüst ausgebessert, was viele Neugierigeanlockt.*Unschuldsbeteuerungen brachte nebst einem falschen Alibider ehemalige Unteroffizier Perrier auf der Polizeiwachevor, der als„Hauptmann von Köpenick" in den VersaillerKasernen in Verdacht stand. Perrier war freiwillig gekommen und wurde im Anschluß an seine Darlegung wegen dringenden V.rdachts verhaftet.rei rnnue 43.13Möiro P i o a 11 eDeutschte Poliklinik.Patts. 02., ßue dela ßochietoucaulc•) Allgemeine Konsultationen mit 9 SpezUHmn. b) Chirurgiec) Geburtshilfliche Klinik<0 Zahnärztliches KabinettInnere Medizin, Augen«, Ohren«, Nasen« und KehlkopfkranJu ZweistAckigeslSanatoriumsgebinde. Vierstöckiges Gebäude. Zimmer Zahn und Mundchirurgie, Gold«netten. Röntgen. Diathermie, Elektrotherapie Spezialbehand« Kleine, mittlere und große Chirur» mit 1 bis 4 Betten. 3 Aerzte, THeb» und Porzellankronen.«Brückenlong bei Blut«. Harn« o. Geschlechtskrankheiten gie. Di* aller modernste Einrichtung ammen und 2 Operationssäle. Kautschuk« ArbeitenOrdination täglich von 9—12 und 2—8; Sonntags und Feiertags von 10—12 und 2—4 Ulli11Goldptandbritfe, Stäclteanlcihen sowiesämtliche deutschen Wei tnapiere kauftzu den höchsten Preisen gegen bar, nurabgewertete oder mit AuslosungsscnetoPIERRE RICKERT6, Rue Selleoica/ Strasbourg/ Tel 36.19OranienburgFlucht von Gerhard Segeram dem Konzentrationslager Oranienburg. Preis:7.50 Fr. Versand nachauswärts einschl. Porto8 Fr. Ins Aus'and 8,50 Fr.LibrairiePopulaireStrasbourg7, rue Sedillot, b. d. BourseFranzösischer UnterrichtDer nicht gleichgeschaltete Pariser„Deutsche Klub" gibtbekannt: Am Freitag, den 16. März, beginnt ein neuer Kursusim Französischen für Anfänger in der Taverne Martel, 6, RueMartel(Metro: Chateau d'Eau), um 20.40 Uhr. Dann jedenFreitag von 20.40 bis 22.40 Uhr. Den Unterricht gibt einefranzösische Lehrerin nach der direkten Methode, jedocherfolgen die Erklärungen in deutscher Sprache. Höchstteil-nehmerzahl pro Kursus 15 Personen. Bei erneut starkem Andrang werden zwei neue Kurse eingerichtet werden. Preis:2 Franken pro Stunde. Anmeldungen 5 Minuten vor Beginnder Unterrichts.Geselligkeitsabend im Deutschen KlubAm Samstag, dem 17. März, um 21 Uhr veranstaltet derDeutsche Klub zu Paris einen neuen Bunten Abend, zu demer alle nicht gleichgeschalteten Mitglieder der Pariser deutschen Kolonie herzlichst einlädt. Geselliges Beisammenseinmit Tanz, Ping-Pong, Schachspiele, Zeitungslektüre. Einedeutsche Sängerin singt heitere Lieder und lustige Chansons.Ein deutscher Pianist spielt Fragmente aus der Symphoniein Blue(von Gershwin) lind Walzer(Chopin). Gäste sehrgerne willkommen. Es wird um 5 Frauken zur Deckung derUnkosten gebeten(von Stellungslosen 3 Franken).Starker Besuch des LouvreDie neuen Säle des Louvre, insbesondere die ägyptischenAltertümer im Erdgeschoß, weisen einen Riesenbesuch auf.Die Neuordnung um die Daru-Treppe mit der Siegesgöttinvon Samothrake wird sehr bestaunt. Natürlich ergießt sichder Strom der Kunstfreunde, unter denen sich auch sehrviele Emigranten befinden, auch in die Säle mit den berühmten Kostbarkeiten wie etwa die Apollo-Galerie oderdie Sammlungen der herrlichsten Maler der Welt. Die Neuordnung der Franzosen des 19. Jahrhunderts im zweitenStock findet viel Andächtige.Der Louvre ist, wie wir ergänzend feststellen, Sonntags umsonst von 10 bis 4 Uhr geöffnet; von 12 bis 2sind nur einzelne Abteilungen abwechselnd wegen der Tischzeit der Wärter geschlossen. Montags ist der Louvre nicht zugängig.Die falschen Haifische Im HiflelmeerAix-en-Provence, den 13. März 1934.Nach dem„Schwefelbade" des Sarret sowie der„bayerischen Schwestern" und einem anderen großen Mordprozeßhat die Rhonemündung abermals ihre Sensation. Diesmalhaben die Pariser, die sich so gerne über Marseille und denproven;alischen Dialekt lustig machen, besonders was zulachen; denn auf der Anklagebank sitzen eine Reihe vonFischern, die falsche Haifische fingen und die Prämie fürdiese Meerungeheuer von der Mairie von Saint-Mariea-d e- I a- M e r einsteckten.Haupt der achtzehn Angeklagten ist der BürgermeisterEsprit Pioch, der offenbar die Absicht hatte, aus demkleinen Küstennest einen großen Badeort zu machen, und dersich dabei gründlich verhauen hat. Er soll der kleinen Gemeinde, die nur ein Budget von 300 000 Franken hatte, für28 Millionen Schulden aufgehalst haben, für alle möglichenkostbaren Bauten und Anlagen, zu denen auch eine Arenaund ein zoologischer Garten gehörte.Die Blätter der Rechten versuchen aus der Geschichte deskleinen Ortes, den sie selbst ein Fischer- und Zigeunernestnennen, einen politischen Fall zu machen. Aber gewiß mitUnrecht. Der größenwahnsinnige Esprit Pioch wußte selbstnicht, wohin er gehörte; 1922 zuerst gewählt, war er anscheinend eine Zeit lang Kommunist und dann„extremerUnabhängiger". Er war ein Wirrkopf. Tardieu hat ihn vordem als Minister des Innern abgesetzt, aber er wurde vonden Fischern der Camargue, der wilden Gegend am Rhone-Delta, wieder gewählt. Das ist wohl die ganze Politik dabei.Seine Freunde, Fischer, Bauern, Weingärtner gleich ihm,darunter drei Frauen, drücken die Anklagebank. EspritPioch sitzt schon sechzehn Monate in Untersuchungshaft. Auchder Totengräber der Gemeinde soll mit beteiligt sein undein Mädel, die als Stenotypistin am Rathaus beschäftigt warund gar nicht tippen, konnte. Angeblich sollen auch zwei Rathäuser im Etat gewesen sein, und Tote sollen noch Gehaltbezogen haben.Die Verhandlung hängt auch mit einem anderen bevorstehenden Sensationsprozeß zusammen. Denn sie beschwörtdas Andenken des Präfekten der Rhonemündung, M. Cau-seret, berauf, der von seiner früheren Geliebten Mlle. Ger-mained'Anglemont getötet wurde, ein Fall, der demnächst ebenfalls vor die Geschworenen kommen wird unddas größte Aufsehen erregt.Die großen Konzerte der WodieFelix von Weingartner dirigiert die beidenPasdeloup-Konzerte dieser Woche im Theathre des Champs-Elysees. Im Samstagkonzert(Beginn 5 Uhr) kommenausschließlich russische Komponisten zur Aufführung(Tschai-kowsky 6. Symphonie, Barodine 2. Symphonie und Rr. Korsa-koffs Klavierkonzert). Das Sonntagskonzert bringtein Berliozprogramm(mit der Fantastischen Symphonie,Benvenuto Cellini-Ouverture, Szenen aus„Romeo und Julia"und„Fausts Verdammung"), Beginn 16.30 Uhr.-i-Philippe Gaubert führt im nächsten Konzert derSociete des Concerts(2, rue du Conservatoire, am Sonntagum 3 Uhr) die in Paris selten gespielte dritte Symphonie vonBrahmi auf. Marg. Long spielt in diesem Konzert, dasnoch Werke von Debussy, Florent Schmitt und Chabrierbringt, das Klavierkonzert f-Moll von Chopin. Die Generalproben dieser Konservatoriums-Konzerte sind öffentlich; sie finden jeweils Samstags morgens um 9.30 Uhr statt.Einheitspreis: 10 Franken.*Paul Paray dirigiert die beiden Colonne-Konzerte(Theatre du Chatelelet). Zur Aufführung gelangen amSamstag(17 Uhr) Werke von Beethoven, Liszt. Wagner,Canteloube, de Preville und Lermanjat, am Sonntag(17.15Uhr) Werke von Beethoven, Mozart, Tschaikowsky, Tomas!und Ravel.*Beim nächsten Poulet-Konzert im Theatre Sarah-Bernhardt am kommenden Sonntag(17 Uhr) werden unterLeitung G. C1 o e z' Werke von Dukas(La Peri und DerZauberlehrling), Aubert, Debussy und R. Korsakoff aufgeführt.*Das Ssmstagkonzert des Orchestre LamoureuX(Salle Gavean. 45, rue La Boetie, 16.45) leitet M. Waersegers(Werke von Wagner, Liszt, Händel, d'Indy, S.-Saens undDukas; das Sonntagskonzert(15 Uhr) Henri Tomasi(Werke von Moussorgsky, Beethoven, Jaubert, Tomasi, R.Korsakoff).#E. D u h r u i 11 e bringt in seinem Sonntagkonzertin der Ecole Normale(78, rue Cardinet) Mozart, Beethoven,Bizet, S. Safens, Lacroix und Beyer. Beginn 14.45 Uhr.Das neue PalestinaDas ist der Titel eines großen Reportagefilms, der seiteiniger Zeit mit großem Erfolg in Paris aufgeführt wird. DerZuschauer erhält einen einzigartigen Eindruck der wirtschaftlichen und kulturellen Wiedererneuerung Palestinas. DerFilm wird belebt durch einen Begleitvortrag des VerfassersDr. lack Levy, der wirtschaftliche Anregungen und kulturelleBemerkungen interessant verknüpft. Die nächste Aufführungfindet in Paris am Sonntag, dem 11. März, 20.45 Uhr imSaale„Palestine", 30, Rue faubg. Poissonniere, statt.Der BallonEin deutsch-französisches KabarettEine Anzahl emigrierter Schauspieler und Kabarettistenhaben sieh— endlich— mit einigen französischen Kollegenzusammengetan, ein Kabarettprogramm auf die Beine gestelltund in der salle Adyar ein dankbares Publikum gefunden.Man kennt die meisten Mitglieder von deutschen Theaternund Kabaretts her. Daß Julia Marcus eine ernst zu nehmendeKünstlerin ist, die neue Wege sucht weitab von dem, wasbisher landesüblich unter„Tanz" verstanden wurde, wissenwir von ihren Soloabenden. Max Fromm ist ein ausgezeichneter Komiker, Therese Baerwald schlägt mit jeder ihrerParodien ein, sie hat eigentlich nur Da-Capo-Nummern inihrem Repertoire. Jede Programmnummer hält Niveau, zumindest die Soloniimmern.Was noch ni ht gelungen, weil zum großen Teil überhauptnoch nicht vorhanden, das ist ein einheitliches und vor allemneues Gesicht des Ganzen. Gewiß: die Linie ist bereitsangedeutet, z. B. in den vorzüglichen französischen Confen-rencen Yves Deniauds, in den— an sich jedoch zu schwachgeratenen Ensemblenummern: Arrivee, Finale und Groupede Dause Hier muß die Arbeit fortgeführt werden, wenndas Ganze über eine gelungene Improvisation hinauskommensoll. Ein guter Regisseur(und dazu ein sehr nötiger Inspizient) wird sich ebenso wie ein paar Textdichter unter derMenge der emigrierten Künstler finden lassen; Deniaud wirdein paar französische Kameraden wohl beisteuern können;Komponisten und Musik-Arrangeure sind in Kosma, Dausund Stone in ausgezeichneter Qualität vorhanden. Also: nachdiesem geglückten Start an die Arbeit, dann wird das Publikum— auch das französische— in Zukunft nicht fehlen, m.BRIEF KASTE W»Fröhlich Pfalz«. Aus einer einzigen Pfälzer Zeitung senken Sieuns folgende Zeugniye blühenden Wirtschaftslebens: Der Bürger»Meister von Pirmasens droht in öffentlicher BekanntmachungGegenmaßnahmen gegen solche Zuziehende an, die nur in die Stadtziehen, um in den Genuß der Wohlsahrtsunterstützung zu kommen.Das Elend ist also vielerorts so groß, daß die paar Mark Armen-Unterstützung wöchentlich als ein Ideal erscheinen.— In Neustadta. d. H. gibt der Gauleiter bekanntgab die Mittel für die Ein-kleidung bedürftiger Kommunikanten und Konfirmanden vergriffensind, obwohl noch viele Anträge vorliegen.— Die Stadt Pirmasensbeklagt sich, baß die Steuern nicht eingehen und droht Zwang«-maßnahmen an. Wenn das im„System" vorgekommen wäre!W. L., Kopenhagen. Es ist uns bekannt, daß man sich im Auslandeda und dort durch das Reklamegeschrei über die„Winterhilse"täuschen läßt. Man weiß draußen nicht, daß die gesammelten 800Millionen sich auf 17 Millionen Deutsche verteilen, und zwar aufalle Wintermonate. Noch wichtiger aber ist, daß die Unterstützung«-bedürftigen— nie war die Zahl so groß wie fetzt— nur einen Teilder Beträge zurückerhalten, die an den Woftlfahrtsausgaben derGemeinden und an den Staatszuschüjsen zu diesen gekürzt wordensind.P. T., Prag. Nach Ihren Mitteilungen bringen sudetendeutscheNationalsozialisten vor Gericht die sonderbarsten Ausreden vor, u«glaubhaft zu machen, daß dieser oder jener nicht Heil Hitler!gerufen habe. Erklärte da jüngst einer, er habe gesagt.Heil Hüttler!",und damit den Besitzer einer Hütte gemeint! Ein anderer ver-sicherte, er habe gerufen„Heu Hitler!", und er habe das griechischeWort heu— wehe gemeint, also sagen wollen:„Wehe Dir, Hitler!".Besonders dummschlau aber wollte ein junger Mensch sein, dersagte, er habe gerufen:„Heil Liter!" und damit seine Kameradenzum Trinken animieren wollen. Die geschilderten Vorfälle sindkeine Witze, sondern haben sich in der Budweiser Gegend ereignet.C. Sch., Paris. Wir hab^n Ihnen für die Zeitungsausschnitte zudanken. Ihr Vergleich scheint uns ober nicht zuzutreffen. IhreGruppe hatte damals das volle Recht» sich im Rahmen der Ber-fassung frei zu betätigen. Ihre Preß'e wurde verbreitet und ihreFlugschriften und Sie hätten parlamentarische Vertreter erlangenkönnen, wenn sie im Volke genügend unterstützt worden wären. Wogibt es jetzt solche Freiheiten für die Gegner des Regimes inDeutschland?Angestellter W. T. Sie haben ein Rundschreiben des Deutsch-nationalen.Handlungsgehilsenverbandes einsehen können, das dieGleichgültigkeit und Lässigkeit der Mitglieder gegenüber dem Ber-bandsleben und in der Erfüllung der Pflichten beklagt. Die Be-sucherzahlen der Pslichtversammlungen seien beschämend. Die Ar-,wie sich die Mitglieder über ihre eigene Organisation äußerten, seigewissenlos und niederträchtig. Besonders bedauerlich sei, daß es sichdabei um eingeschriebene Mitglieder der NSDAP, und um SA.»Leute handele.eand. med. W. Im„Gesundheitslehrer" wird, wie Sie uns mit.teilen, gegen die Homöopathie zu Felde gezogen, die ort- und wesenS-fremd sei und deren Begründer, Samuel Hanemann, Jude gewesensei. Die Naturheilkunde dagegen sei rein deutsch und arisch,>a sieberuhe auf der nordischen RunenweiSheit.— Es ist uns bekannt,daß viele Lebensreformer dem Hitlerfimmel erlegen sind. Da«sollten Sie aber die Naturheilkunde nicht entgelten lassen. Be-denken Sie. daß auch viele Mediziner verrückt geworden sind. Somanche davon simulieren allerdings nur völkischen Antisemitismus,denn ihr Hitlergeschrei entspringt lediglich dem Neid gegen diejüdische Konkurrenz.Badens«. Es dürfte richtig sein, daß der frühere badisch« MinisterRemmele und die ehemaligen Führer der KPD. Bock und Schubachendlich aus dem Konzentrationslager entlassen worden sind. NochPressemeldungen sollen sie„freiwillige" Loyalitätserklärungen ab-gegeben haben. Pharisäerhafte Entrüstung hat uns nie gelegen. Amwenigsten halten wir sie gegenüber Leuten für angebracht, die durchviele Monate Konzentrationslager zermürbt worden sind. Sind Sie,der Sie sich in Sicherheit bringen konnten, unbedingt so gewiß,daß Sie nach einem Fahr Konzentrationslager noch der Held wären,der Sie jetzt— zu sein glauben?.Naziplakate". Ihre Mitteilung lautet:„Sie brachten eine»Artikel über die Plakate der Winterhilfe, welch« Antt-Nazi-Zeichnungen enthielten. Ich habe selbst festgestellt, daß dieses durch-aus der Wahrheit entspricht. Ich habe gesehen, wie in Berlin SA.diese Plakate ganz offiziell wieder abmachte. Der Zeichner diesesPlakates soll, dem Bernehmen nach, ins Konzentrationslager ge-kommen sein." Auch Ihre sonstigen Mitteilungen waren für un«von Interesse. ES freut uns besonder», daß Sie sich überzeugt habe«,wie gut wir über die Vorgänge im Reich unterrichtet sind, und wiegewiyenhaft wir berichten. Roch immer ist es der Gestapo nicht ge-lungen, uns zu dementieren.Leseriu, Luzeru. Vielleicht ist Ihnen mit folgender Mitteilungüber die Frühjahrsmode gedient:„Alles Strenge, allzu Ernste ist verbannt. Flott, leicht, be-schwingt muß man gekleidet sein. Zu dem knappen Kleidchen, derlockeren Bluse werden Mäntelchen, Jacken, Umhänge getragen,denen die Schneiderphantasie den amüsanten, originellen Schnittgab. Knopf- oder.Schleifengarnitur bleibt beliebt. Die Ueber-betonung der Achseln ist verschwunden, Leinen tritt in allenFarbenschattierungen auf. Durch den Durchschuß mit einem Woll-faden hat der Stoff an Dchmiegsamkeit gewonnen, braucht dieTrägerin das Zerdrücktwerden nicht mehr zu befürchten. Be-sonders nett: Helles Leinen mit dunklem Futter. Weitzschwarz istdie Krone aller Neuheit."So lautet ein deutscher Modebericht, für den wir nicht verantwortlichsind. Im übrigen: Nicht, was schön ist. ist Mode, sondern was Modeist. ist schön.Oppositioneller Ratioualsozialift". Sie wundern sich, daß neuer-dings im Reiche die Arbeitgeber angebettelt werden,..Arbeit füralle alten Kämpfer der NSDAP, zu schaffen" und fragen uns, wiedas möglich ist, wenn zutrifft, daß Millionen Arbeitskräfte neueingestellt worden sind. Unsre Antwort ist: 1. ist zweifelhast, wie«viele bisherige Erwerbslose wirklich Arbeit bekommen haben,2. sind die sogenannten„alten Kämpfer" ein Kreuz für alle Unter»nehmer. Diese.Fämpser" haben nichts gelernt als Hauen undStechen und„Heil Hitler!". Die Unternehmer sind froh, wenn siesolche Brüder, zu deren Einstellung sie^ gezwungen werden, beierster Gelegenheit wieder loS werden und dafür geschultemarxistische Arbeiter einstellen können. Der qualifizierte Arbeiterist noch immer innen rot und wird es trotz allem braunen Anstrichbleiben.I. Z. O., Geneve. Die Adresse ist uns nicht bekannt. Ihre Grüß«erwidern wir. Das Gedicht ist leider nicht geeignet.Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann Pitz in Dud»weiler: für Inserate: Otto Kuhn in Saarbrücken Rotationsdruckund Verlag: Verlag der Volksstimme GmbH. Saarbrücken t,Schützenstraße 5,— Schließfach 776 Saarbrücken.