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Oehl  

Der Pilot Lapidevski,

dem es fürzlich gelang, 12 Frauen und Kinder der schiff= brüchigen Tscheljustin- Besazung von der treibenden Scholle zu retten, wird auf einem neuen Hilfsflug vermißt.

Pariser   Berichte

Pariser Straßenkalender  

Die Beisetzung des Prinzen Sixtus von Bourbon- Parma   in der Kirche in Souvigny im Allier  , wo bereits mehrere Bour­bonen des 15. Jahrhunderts ruhen, wurde beim Ministerium der Künste, Abteilung historische Bauten, beantragt und durch Entscheidung des Innenministeriums genehmigt.

Für das jetzt gern besuchte Aquarium von Vincennes   sind von Marseille   her über hundert sehr seltene Fische aus den chinesischen und indischen Gewässern eingetroffen.

Am Dienstag findet der verschwenderischste Pariser   Wohl­fahrtsball, der der ,, kleinen weißen Betten", in der großen Oper statt. Der Ball, für den 700 000 Franken Gewinne auf 4000 Lose bereit stehen, war bekanntlich wegen der Un­ruhen verschoben worden.

Es wird viel besprochen, daß am Sonntag eine italienische Rede Mussolinis mit nachfolgendem französischem Résumé über Paris   P. T. T. morgens 10 Uhr verbreitet wird. Dieser Sender hatte u. a. auch die Rede Roosevelts, die des Königs von England und die Eidesleistung des jungen Königs der Belgier übernommen.

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und die übrigen Leistungen. Der seltsame Totengräber, ge­nannt ,, Cancan", kam mit 6 Monaten weg, ebenso der Hai­fisch- Fänger Amar, während einige andere Mitangeklagte Strafen von 2 Jahren Gefängnis, mit Aufschub, davontrugen. Verhör eines Deutschen   in Dijon  

Paris  , 16. März. Soeben wird hier bekannt, daß die Poli­zei in Dijon   bei der Suche nach dem Mörder des Richters Prince einen deutschen   Staatsangehörigen ver­nommen hat, der in eine üble Affäre vor einigen Jahren ver­wickelt war. Dieser Mann wurde vorgeführt, um sich über gewisse Ermittlungen, die in Dijon   gemacht wurden, zu äußern. Er hat sich, um seinen guten Glauben zu bestätigen, auf die Zeugenschaft eines Deutschen   in Paris   be­rufen.

Theater und Film in Paris  

Die Premiere des Oedipus- Stückes von Jean Cocteau  ,, La machine infernale"( Die Höllenmaschine") in der Comédie des Champs Elysées   ist auf Mittwoch, den 28. März, vorgesehen.

Sybille Binder   spielte, wie wir ankündigten, zum erstenmal französisch, und zwar im Studio des Champs Elysées   in dem Stück La Joueuse" von Mme. de Zogheb, das u. a. die Liebe einer unersättlichen Frau zu einem

Die falschen Haifische im Mittelmeer   Neger zum Gegenstand hat, also Rassenschmach".( Wie stellt sich übrigens Göbbels   zum Othello"?) Aix- en- Provence  , 18. März.

vom

Die Geschichte des sonderbaren Bürgermeisters des kleinen Fischerortes Saintes- Maries- de- la- Mer  , der Größenwahn erfaßt war, hat noch zu manchen lustigen Szenen geführt, aber den Beweis erbracht, daß diese Ge­schichte mit Politik nichts zu tun hat.

Wahrscheinlich ist, daß der Hauptheld Esprit Pioch die falschen Buchungen für Tote usw. nicht machte, um in die eigene Tasche zu arbeiten, sondern um seine Pläne zu fördern. Unter anderem liquidierte einer der Mitangeklagten für öffentliche Arbeiten 300 Franken; er mußte über 6000 quittieren, erhielt aber nur die angeforderten 300.

Aehnlich bei den falschen Haifischen. Der Fischer Pinet hatte einen gefangen( das heißt, es steht nicht fest, ob es wirklich ein Hai oder nur eine Meerkatze mit blauem Fell war) und beanspruchte dafür die übliche Prämie von 50 Franken. Esprit redete ihm zu, 16 Haifische zu liqui­dieren, gleich für zukünftige Fänge mit". Schließlich tat er das auch, quittierte also über 16 mal 50 Franken, gleich 800, erhielt aber wieder nur die verlangten 50. Zu diesem Fall wurde ein Sachverständiger vom Pariser   naturwissenschaft­lichen Museum vernommen, der sagte, daß es 27 Sorten Haie an den französischen   Küsten gäbe.

Sehr heiter war die Vernehmung des Stierabrichters und angeblichen Marquis de Baroncelli, der von der Gemeinde 50 000 Franken pumpte und sie zurückzahlte. Dieser Mann mit südlichem Feuer entlastete Esprit sehr. Die Verhandlung wurde bis zur Urteilsverkündung weiter geführt.

Das Urteil im Haifisch- Prozeß

Das Urteil im Prozeß wegen der falschen Haifische in A ix ist härter ausgefallen, als man anfangs vermutete. Der Staatsanwalt hat den vom Größenwahn besessenen Esprit Pioch, den Bürgermeister, der aus seinem kleinen Fischer­dorf ein zweites Cannes   machen wollte, geliefert. Er verglich die Taten in dem kleinen Saintes- Maries- de- la- Mer  , das übrigens ein Hauptzufluchtsort der französischen   Zigeuner und ein bekannter Wallfahrtsort ist, mit den Taten eines Stavisky und fragte, was werden solle, wenn alle fran­ zösischen   Dörfer eine solche Politik trieben.

Vor der Beratung der 977 Fragen, von denen allein 450 Esprit betrafen, weinten alle Angeklagten. Esprit erhielt schließlich 5 Jahre Zuchthaus ohne Gnade, sein Gemeindesekretär Dijol die gleiche Zeit Gefängnis, aber mit Aufschub. Dies für die Auszahlung an Verstorbene

Tscheljuskin"

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,, Liebelei" ist jetzt in französischer Sprache als Film in der Olympia herausgekommen. Die Presse hebt hervor, daß es das erste Mal ist, daß ein französischer Film den Titel in deutscher Sprache beibehält.

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,, Crainquebille", die bekannte Novelle von Anatole France  , erscheint, nachdem das Werk schon als stummer Film vorhanden war, jetzt als Tonfilm im Kino Cour.

celles.

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BRIEFKASTEN

Docteur  

Jacques Feyder   begab sich nach London  , um dort mit Jannings auf Englisch   und mit Jean Murat   auf Fran­zösisch einen Film Der Gentleman" zu drehen, der in einem holländischen Hafen und auf einem schottischen Schlosse spielt. Vorher schuf er in Marokko   einen Film ,, Le Grand Jeu, der die Verkehrsarbeiten der Frem- denlegion zum Gegenstande hat. In diesem Film wirken Marokkaner mit.

Pariser   Theater Merdi, 20. Mars

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Opéra. Bal des Petits Lits Blancs. Opéra- Comique  .. Comédie- Française  .

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Werther, Viex Garçons( 20.15). La Couronne de Carton( 20.30). Troilus et Cressida( 20.30). Atelier: Richard III.  ( 21 h.).

Odéon.

Gymnase: Le Messager von Henry Bernstein   mit Gaby Morlay  ( 21 h).

Madeleine: Le Passage des Princes( Ooffenbach)( 20.45 h). Michodiere: Les Temps difficiles( 20.30 h).

Michel: Parole d'honneur( 21 h).

Oeuvre: Les Raees( 21 h).

Palais- Royal: La Famille Vouberlain( 21 h). Théatre   de Paris  : Tavaritch( 20.45 h).

Sarah- Bernhardt  : Alibi 14 von Jean Guitton  ( 20.15 h). Gaite- Lyrique: Le pays du sourire  ( Das Land des Lächelns  ) von Lehar  ( 20.45 h).

Mogador: L'Auberge du Cheval Blanc  ( Im Weißen Röß'1). Musik: Benatzky  , Regie: Eric Charell  ( 20.30 h). Pigale: La Chauve- Souris( Die Fledermaus  ); Regie Max Reinhardt  ( 20.30 h).

Im

Porte Saint- Martin: Wiener Walzer  , Operette von Johann Strauß  , Vater und Sohn, mit André Baugé( 20.30 h). Casino de Paris  : Revue Vive Paris mit Cécile Soret. 2. Akt: Maitresse de Rois von Sacha Guitry  ( 20.20 h). Chatelet: Rose de France( 20 h). Folies- Bergere: Folies en Folie, Revue mit Mistinguett  . 20.30 h).

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10:26

Filmfreund. Wir gestehen Ihnen, daß wir Ihre Sorgen nicht teilen. Wir wissen nicht, was uns in dieser Zeit gleichgültiger ließe als die Frage, ob Gitta Alpar   und Gustav Fröhlich   mangels der Reinrassigkeit des weiblichen Ehepartners noch verheiratet sind. Filmehen stehen unter seltsamen Geschäftssternen, deren Laufbahn für den Nichteingeweihten ewig verschlossen bleibt.

Alaaf Köln! Der Kölner   Verkehrsverein hat nun für die aus­wärtigen Paare, deren Ehe nach dem 1. Januar dieses Jahres geschlossen ist, folgende Vergünstigungen bei einem Aufenthalt in Köln   beschlossen: Vierzehn Tage freie Fahrt auf allen Bahnen der Stadt Köln  , fostenlose Besichtigung der Museen, Freifarten für je eine Vorstellung in der Oper oder im Schauspielhaus. Außerdem freier Eintritt im 300 der Stadt Köln  . Schade, daß wir schon so lange verheiratet sind. Der Zoologische Garten ist das Einzige, was wir von Köln   wiedersehen möchten.

2. A. Sie machen uns darauf aufmerksam, daß Göbbels   neulich

Emigranten!

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auch den deutschen   Frauen und Mädchen den Lippenstift erlaubt hat. Jezt beklagt Staatssekretär Feder, der verhinderte Zinsbrecher, daß angeblich im Jahr 12 Millionen Mark für Lippenstifte ins Aus land gehen. Ist da ein Krieg zwischen Frau Feder und Frau Göbbels   entbrannt? Die Kosmetik scheint noch nicht recht gleich­geschaltet zu sein.

Franz von Papen  , Katholik a. D. Die früher katholische und seit einiger Zeit aber von Ihrem Gelde regierte Germania  " empört sich über einen Aufsatz der katholischen Neue Züricher Nachrichten", in der die Kämpfe der deutschen   Katholiken mit denen der Katho­lifen Spaniens   und Merikos verglichen werden. Die Germania  " protestiert dagegen, daß das neue Deutschland   mit Meriko und Spanien   verglichen und in einem Atemzug genannt werde. Hätten nicht Spanien   und Mexiko   eher Grund sich zu empören?

Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann Pis in Dude weiler; für Inserate: Otto Kuhn in Saarbrüden. Rotationsdruck und Verlag: Verlag der Volksstimme GmbH., Saarbrücken 3, Schützenstraße 5. Schließfach 776 Saarbrücken.

Der Flieger Ljapidenski aufgefunden- Im Lager Lose der 8- ten Ziehung der nationalen Lotterie

der ,, Tscheljuskin"-Expedition alles wohlauf

Moskau  , 19. März. Wie die Telegrafen- Agentur der UdSSR  . meldet, hat der Flieger Ljapidewsfi, der vor einigen Tagen zur Hilfeleistung für die Tscheljusfin- Expedition auf­gestiegen war und seitdem vermißt wurde, jetzt mitgeteilt, daß er wegen Motorschadens sechs Meilen südöstlich der Insel Koljutschino habe notland en müssen. Die Landung sei gut verlaufen, und die Bemannung des Flugzeuges ſei mohlbehalten, jedoch habe das Flugzeug einige Schäden davongetragen.

Ljapidewsfi ist im Laufe des Sonntag in Wanfarem ein­getroffen und beabsichtigt, sich am Montag mit dem Flieger Kufanow zum Landungsort seiner Maschine zu begeben, um festzustellen, ob man an Ort und Stelle das Flugzeug repa­rieren könne.

Im Lager der Tscheljustin- Expedition alles wohl auf

Ganze Lose, Halbe, Viertel und Zehntel können noch heute, den 20. März, bis einschließlich 9 Uhr abends gekauft werden. Jedermann kann sich ein Los sichern Nachdem aber die Nachfrage außerordentlich groß ist, wird gebeten, ja nicht zu warten.

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