Dimitroff   wird enthüllen Die Schlacht" tobf 1918

Er schreibt ein Buch über den Leipziger Prozeß

Impreß" meldet unter dem 25. März aus Moskau  :

Ihr Korrespondent besuchte heute Dimitroff  , der sich in cinem Sanatorium in der Nähe von Moskau   befindet. Lei­der hat weder die ausgezeichnete Pflege, die Dimitroff   hier genießt, noch die tägliche Beobachtung durch hervorragendste Aerzte die Folgen der langmonatigen Einferferung in den nationalsozialistischen Gefängnissen gänzlich zu beseitigen ver­mocht. Die Aerzte erklären, daß Dimitroff   unbedingt weiterer Erholung und aufmerkſamster Beobachtung bedarf. Sein Nervensystem ist erschöpft, seine Lunge ist angegriffen die Lungenaffektion hat er sich in der feuchten Kellerzelle des Göringschen Gestapo  - Gefängnisses zugezogen.

Troß Erschöpfung und Fieber arbeitet Dimitroff Tag für Tag. Sein Zimmer ist voll von Zeitungen und Zeitschriften. Auf ihre Durchsicht verwendet er täglich mehrere Stunden. Erst jetzt hat er die Möglichkeit, die Weltpresse zu lesen: nicht allein die während des Leipziger Prozesses, sondern die wäh­rend der ganzen Periode seiner Verhaftung erschienenen Zeitungen.

Dimitroff   erklärte: Ich überzeuge mich täglich mehr, daß eine Anzahl wichtigster Tatsachen der Preise nicht bekannt geworden sind selbst nicht der beftinformierten. Die aus­ländischen Journalisten sind offensichtlich durch die Faschisten so placiert worden, daß eine Reihe von Vorkommnissen selbst für die gewandtesten unter ihnen nicht wahrnehmbar gewesen ist. Ich werde mich bemühen, diese Lücke mit dem Buche aus­zufüllen, das ich jetzt schreibe und das ich bald zu veröffent­lichen hoffe."

Zahlreiche Propofitionen großer Verlagshäuser aus den verschiedensten Ländern, die Dimitroff   erhalten hat, zeigen

das lebhafte Interesse, das den angekündigten Memoiren des kämpferischen Bulgaren   entgegengebracht wird diesen Memoiren, die einen lebendigen Bericht über den Ruhs tagsbrandprozeß und über all das enthalten werden, a3 sich während der langen Monate der Gefangenschaft, mar­fiert durch faschistische Provokationen, abgespielt hat. Auh mehrere große Zeitungen wollen die Publikation see

nehmen.

Es war mir unmöglich," erklärte Dimitroff  , auf e Vorschläge sofort nach meiner Ankunft in Moskau   zu ant­worten. Ich dachte, daß mein Gesundheitszustand mir so bald nicht erlauben würde, das Buch zu beginnen. Jetzt fühle ich mich schon viel besser. Ich kann arbeiten. Ich arbeite schon an dem Buch."

Diese Arbeit wird Dimitroff   dadurch erleichtert, daß er cinen Teil der Notizen, die er sich im Gefängnis gemacht hat, doch noch über die Grenze schaffen fonnte. Diese Notizen enthalten wichtige Passagen des Stenogramms der Verhand­lungen und andere bedeutsame Dokumente.

In dem Sanatorium, das sich der Pflege Dimitroffs an­genommen It, befinden sich auch seine Mutter und seine Schwester sowie Popoff. Taneff ist immer noch in dem Hospi­tal untergebracht, das ihn unmittelbar nach seiner Ankunft in Moskau   aufnahm. Die Aerzte erklären, daß sich der Ge­sundheitszustand von Popoff und Taneff zwar erheblich ge­bessert hat, die Schwächeerscheinungen sind jedoch immer noch nicht überwunden. Auch die Magen- und Darmstörungen, die sich die Bulgaren   durch die schlechte Ernährung in den deut­ schen   Gefängnissen zugezogen haben, bestehen immer noch. Auch sie, wie Dimitroff  , bedürfen weiterer Erholung und ärztlicher Behandlung.

Wie steht der illegale Kampf?

und besondere Kuriere, in Güter- und Personenwagen ver­steckt, ja sogar unter Ausnutzung von Wind- und Wasser­strömungen durch Kinderballons und Flaschenpost.

Ein Geheimbericht der Gestapo  Berlin  , 25. März.( Inpreß.) Wir sind heute in der Lage, Auszüge aus einem Geheimbericht der Leitung des Gehei­men Staatspolizeiamtes zu veröffentlichen, die zur Infor­mation der Regierungsämter und Staatspolizeistellen be­stimmt ist. Es handelt sich um eine 43 Seiten starke Bro­schüre: Der Stand der fommunistischen und marristischen Bewegung. Anfang 1984. Herausgegeben vom Geheimen Staatspolizeiamt Berlin."

Ueber die illegale Arbeit in Deutschland   beginnt der Be­richt der Gestapo   mit folgender Feststellung:

Wenn auch das Geheime Staatspolizeiamt in den letzten Monaten absichtlich mit Veröffentlichungen über Aktionen gegen den Kommunismus in der Tagespreise zurückgehalten bat(!), so liegt doch zu optimistischen Anschauungen bezüg­lich eines erheblichen Nachlassens oder gar völligen Einstel­lens der illegalen Tätigkeit nach den eingegangenen Mel­dungen der Staatspolizei kein Anlaß vor. Abgesehen von den im allgemeinen befriedigend lautenden Meldungen der Staatspolizeistellen Trier, Schneidemüht, Liegnig, Königs­ berg  . Sigmaringen  , Stettin  , Frankfurt   a. D., Köslin  , Elbing  , Potsdam   und Kassel  ,

bestehen Anzeichen, daß in bestimmten Teilen Deutsch­ lands  , und zwar in den dichtbevölkerten und industriellen Bezirken in letzter Zeit eine aufsteigende Kurve der kom: munistischen Tätigkeit zu beobachten ist."

Diese Angaben, die wir auf Seite 3 der Broschüre finden, werden noch dadurch ergänzt, daß Berlin  , Westdeutschland sowie auch Schlesien   mit einer Flutwelle kommunistischen Heymaterials, namentlich aus dem Auslande, überschwemmt wird."

Das ausländische Propagandamaterial wird, nach Feststellungen der Gestapo  , über die Grenze geschafft durch ausländische Seeleute und Eisenbahner, durch Reisende

Ein Teil der Schriften, stellt der Bericht fest, sei getarnt: als Prospekt für Rundfunkapparate, Werbeschreiben für den Wintersport im Harz  , Deutsche Jugendbücherei, Bers zeichnis gesundheitsfördernder Würzpflanzen, Mommsens Römische Geschichte- um Einfuhr und Verbreitung zu erleichtern.

Die Verbreitung in Deutschland   selbst erfolgt durch Lie­genlassen" in Bahnwagen, heimliches Einstecken in Privat­briestästen, Berstreuen in Hausfluren und Zusendung durch die Post. Das heimliche Einwerfen in die Privatbrief­fäften", stellt die Gestapo   auf den Seiten 8 und 9 ihres Ge­heimberichts fest, das Niederlegen auf Hausflure und das finaierte Zufenden mit der Post ist nicht neu, eine gewisse Kühnheit gehört aber dazu, auf offener belebter Straße Bas­santen Hezzblätter in die Hand zu drücken oder auf Fahra zeuge zu werfen, wie es in Frankfurt   a. M. und Altona  geschehen ist. Das gleiche Manöver wurde in Berlin   einem SA.- Mann gegenüber dem man fotografierte Blätter in die Hand drücken wollte, angewandt. Als der SA.- Mann den Flugblattverteiler festnehmen wollte, wurde dieser tätlich und entfam."

Bleibt noch die illegale Arbeit in den Betrieben, der die Gestapo   eine besondere Aufmerksamkeit widmet.

Auf Seite 22 ihres Berichtes stellt sie fest: Großbetriebe wie JG.- Farben. Leuna  - Wert, AEG., Siemens& Halste unter­liegen der besondere Beobachtung der zuständigen Staats­polizeistellen, doch muß es Aufgabe jeder Staatspolizeistelle sein, sich über illegale Umtriebe in bedeutenderen Betrieben auf dem laufenden zu halten."

Besuch in den Zellen

Journalisten dürfen die sozialdemokratischen Führer ..besichtigen"

Die Vertreter der ausländischen Presse durften kürz= lich die verhafteten Führer der sozialdemokratischen Partei im Wiener   Landesgericht in ihren Zellen besuchen. Bürgermeister Seiß, der in einer Einzelzelle untergebracht ist, sieht furchtbar blaß und schlecht aus. Er bemühte sich sichtlich, mühevoll den Pressevertretern gegenüber seinen ge­wohnten Charme an den Tag zu legen. Seiß erflärte, er könne sich über die Behandlung nicht eben beflagen. Er fühlt sich aber sehr frant, will aber dennoch nicht in das Inquisitenspital gebracht werden.

Der Schutzbundführer General Rörner, der schon vor dem Ausbruch der Unruhen verhaftet worden ist, erflärt auch, er habe nicht die Absicht, über die Behandlung zu flagen. Es ist," sagte er, furchtbar, seiner Freiheit beraubt zu sein; aber wir sind eben Soldaten und müssen auch die Gefangenschaft auf uns nehmen." Körner flagte auch sehr darüber, daß die Gefangenen fast feine Möglichkeit zum Spaziergang im Ge­fangenenhof haben.

Im Landesgericht ist auch Genosse Renner, der frühere Präsident des Nationalrates, untergebracht. Er wurde eben von einer Einvernahme zurück in seine Zelle gebracht. Auch Renner ist sehr blaß und angegriffen, aber er sieht immerhin noch besser als Seiz aus.

Während die Regierung Dollfuß bei jenen Führern der sozialdemokratischen Partei, von denen sie annimmt, daß das. Interesse des Auslandes ihnen besonders gilt, die schlimmste Behandlung zu verhindern sucht, steht es mit den anderen Genossen, die im Landesgericht eingeferfert sind, und die auch von den Journalisten besucht wurden, viel schlimmer. Man hat in 3ellen, die für höchstens neun Leute bestimmt sind, 22 und sogar mehr Genossen hineingepfercht.

Die Leute sind furchtbar verbittert über die endlose Dauer der Haft. Sie sagen, daß es ihnen hier im Landesgericht schlimm genug ergehe, aber immerhin noch tausendfach beller gegenüber dem was sie auf der Polizei erdulden mußten. Einzelheiten durften die Gefangenen natürlich nicht berichten, da ja der Gefangenenhansdirektor daneben ftand.

Im Polizeigefangenenhaus trafen die Journalisten den Genossen Professor Julius Tandler  , den Schöpfer des herrlichen Wiener   Wohlfahrtswerkes. Tandler erklärte, daß er sofort, als er die Nachricht von der Erhebung der Wiener  Arbeiter erfahren habe, auf dem kürzesten Wege- über Sibirien   von Peking   nach Wien   geeilt sei. Er wußte, daß er verhaftet werde, aber er habe die Ueberzeugung ge­habt, daß er als Führer der Wiener   Arbeiter auch die Ver­pflichtung babe, alle Konsequenzen auf sich zu nehmen.

Auch Stadtrat Breitner befindet sich noch im Polizeige fangenenhaus. Genosse Breitners Herzleiden hat sich sichtlich verschlimmert und er muß täglich vom Gefängnisarzt unter­sucht und behandelt werden. Aber auch er erklärt, er wolle lieber als Kranfer diese Haft ertragen als in das Inqui­fitenspital gebracht zu werden..

Daß der Eisenbahner, der den Helden Wallisch verraten hat, erschossen ausgefunden wurde, hatten wir seinerzeit als erste gemeldet; die Meldung ist inzwischen offiziell bestätigt worden.

Jetzt wird befannt, daß auch andere Verräter das ver­diente Schicksal traf:

Bei Eggenburg  , einem Arbeiterort in der Nähe von Graz, um den in den Februartagen heftige Rämpfe geführt worden waren, fand man die Leichen zweier Heimwehrleute. Bei ihnen lag ein Zettel mit der Aufschrift Rache für Stanek!" Stanef, der frühere Sefretär der Grazer Arbeiterfammer, war von den Dollsuß- Schergen gefangen und hingerichtet worden.

Die Verräter

In Wien   hatte ein Unterführer des Schutzbundes namens Korbel Verrat geübt. Er hatte sich nicht damit begnügt, der Polizei einige Waffenverstecke bekanntzugeben, sondern hatte Schutzbündler auch durch den Rundfunk aufgefordert, die Waffen niederzulegen. In der Klasse, in der Korbel als Lehrer tätig ist, hatten ihn die Kinder als Schuft gebrand­markt. Nun hat er auch von den früheren Kameraden seinen Lohn bekommen:

Dieser Tage wurde Rorbel in einem fürchterlichen Zustand

Reklame mit der Arbeit der Vorgänger

In einem Punkt ist der nationalsozialistische Staat seinem Vorgänger unbedingt überlegen: in der Aufmachung, der Ausstattung, der Reflame, in dem, was die Herren soust en joust geringschäßig als jüdische Mache bezeichneten. Deutsch   ist es ja bekanntlich, eine Sache um ihrer selbst willen zu tun, semitisch aber, jede Sache nur als Mittel für den eigenen Nutzen zu betreiben. So flingt es wie ein Geschichtsirrtum. wenn man hört, daß vor einem Jahre die ccht urdeutsche Weltanschauung endgültig über die jüdisch verseuchte den Sieg errungen habe. Sieht man die Herren von heute am Wert, dann findet man keine Spur schlichter deutscher Sachlichkeit, unendlich viel aber von der jüdischen Mache", die jedes Ding zu gröbster Reflame ausnüßt. Jede kleine öffentliche Unternehmung, wie sie jeder Staat zu jeder Zeit als laufende Arbeit oder zum Antrieb der Wirt­schaft betreibt, wie sie in den Jahren der Republik   ununter­brochen zur Wohnungsversorgung oder für Verfehrszwede in Gang famen, bis die Weltfrise, starf gefördert durch die nationalsozialistische Umsturzarbeit und den Riesenschwindel der Nazi- Lahusen, den Kredit und die öffentliche Mittel­beschaffung lahmlegte, wird heute ausposaunt als unver­gleichliche, noch nicht dagewesene Hochleistung neusozia listischer Wirtschaftsleitung.

Die Unterbringung einiger Hunderttausende in Arbeits­dienst- und Konzentrationslagern, d. h. in Kasernen und Zuchthäusern, die Einstellung von hunderttausenden un­tüchtigen SA.- Männern auf Stellen, aus denen man ehr­liche Margisten, Frauen und Juden verjagt hat, wird als fiegreiche Arbeitsschlacht" von noch nicht dagewesenem Ausmaß gefeiert. Die Beteilung der Millionen, denen man zuvor viel größere Stücke ihrer Sozialrenten und Wohl­fahrtsleistungen abgerissen hat, mit Bettelpfennigen durch die hoch- und mehrfach besoldeten Staatsausbeuter des ,, dritten Reiches" tritt auf als neuer, gegenüber dem rohen Marrismus aus deutschem Gemüt tiesinnerlich veredelter Sozialismus. Ueberall Lärm, Geste, Aufmachung. Ter einstige Reflamemeister Barnum ist nur noch ein kleiner Mann gegen den kleinen Göbbels  .

Da wirkt es überraschend, in all dem schwindelhaften Gea brüll des allein echten" Marktschreier- Jafobs einmal von hoher Amtsstelle Feststellungen zu hören, die der Wahrheit die Ehre geben, die dem millionenfach geschmähten System der Novemberverbrecher" verdiente Anerkennung zollen. Natürlich nicht in ausdrücklichen Worten, aber in Tatsachen und Zahlen.

Da wurde in Hohenfinow   in der Mark Brandenburg das fertiggestellte Schiffshebewerk des Hohenzol lern und Finowkana I 3 eingeweiht. Selbstverständ­lich in großer Aufmachung. Wo sonst der Regierungspräsi dent und ein Vertreter des zuständigen Ministeriums aus­reichten, da werden heute eine Reihe höchster Inhaber von Regierungsstellen bemüht. An reichlichen Mitteln für Auto­fahrten und was sonst zum Festklimbim gehört, fehlt es ja in der Zeit der hochentwickelten Drucktechnit für Staats­papiere gottseidank nicht.

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So war es der Reichsverkehrsminister El z von benach. dem die Ehrenrettung des Systems" vorbehalten no blieb. Er nannte das Wert wahrheitsgemäß eine Quali= tätsarbeit allerersten Ranges, ein beredtes Zeugnis, daß auch in Zeiten schlimmster Not der Arbeits­wille des deutschen Volfes nicht gebrochen worden sei. Er berichtete, daß das Werk, das für Schiffe bis 600 Tonnen bestimmt ist, aber bei Erweiterung des Kanals auch für größere Maße ausreicht und einen Berliner   Bedarf von 5 bis 6 Millionen Tonnen ihm Jahre bewältigen kann, in der Welt nicht seinesgleichen habe. Es habe 27,5 Millionen Mart gekostet und 8 Jahre durchschnittlich 1000 Volts­genossen lohnende Beschäftigung gegeben. Auch Hitler  sprach in seiner Münchener Arbeitsschlacht"-Rede von einem Riesenwerf deutscher   Ingenieurkunst, deutscher   Ar­beit und Schaffenstraft.

Natürlich sind auch hier die Backen des Reflameredners dick aufgeblasen: in Amerika  , in Sowjetrußland, im briti­schen Reich werden mit weniger Tamtam viel größere Werfe ins Leben gerufen. Aber tatsächlich ist es ein Wert von großer Wichtigkeit, das alle Achtung verdient.

Aber von wem wurde es denn beschlossen? Wer hat für die Mittel gesorgt? Wer hat bis zum Umsturz die Arbeit geleistet? Ist es nicht, wie so vieles andere, mit dem die Männer des Reflametricks dick tun, ein Erbstück aus da Zeit der Schande", geplant und beschlossen von den Män nern des beschimpften Systems", ausgeführt durch die Qualitätsarbeit margistisch verseuchter Gewert schaftsmänner?

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Hier hat einmal einer der leitenden Männer, wenn aud kein Pg. mit der Mitgliedsnummer unter 100 000, der Wahrs heit die Ehre gegeben. Die Männer und Frauen der Repu blik haben in bescheidener Zurückhaltung gearbeitet, wäh rend jene hezten und meuchelten. Heute reißen die Schreie das Maul auf und tun groß mit den Leistungen ihrer Vorgänger. Eckhard.

ins Krankenhaus eingeliefert. Er war von den empörten Arbeitern jämmerlich verprügelt worden.

In Kärnten   haben bekanntlich der Landeshauptmannstell­vertreter Dr. Seiniger und ein gewiffer Pichler bei Beginn der Kämpfe die Partei verlassen und einen Freien Arbeiter­bund" gegründet. Sie wallfahrteten zu diesem Zwecke zu Dollfuß  , der sie, als sie ihren Austritt aus der sozialdemo­fratischen Partei angezeigt hatten, mit der Bewilligung der Saßungen des Freien Arbeiterbundes" und dem Ver sprechen, ihnen ihre Mandate zu belaffen, eutlicß.

Diese Mandatskleberei, die die Ursache zum Verrat war, hat der stärkere Ley verhindert: die beiden flogen tros Dollfuß in großem Bogen aus den Aemtern. Sobald sie sich auf der Straße zeigen, lassen die Arbeiter sie Spieß­ruten laufen. Sie dürfen es schon nicht mehr wagen, sich aus ihren Wohnungen zu entfernen.

Neue Kerkerurteile

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Wien  , 24. März. In der Fortseßung der Schwurgerichts­prozesse gegen die aufständischen Schußbündler wurden am Samstag von sechs Angeklagten einer zu zwei Jahren schweren Kerfers, drei zu je 18 Monaten und zwei zu je 15 Monaten schweren Kerkers verurteilt.