Pariser   Berichte

Pariser Straßenkalender

Frankreich   besitzt nach einer amtlichen Zählung ein Auto auf 24 Einwohner und steht damit an erster Stelle in Europa  . Dann kommt England mit 1 auf 29, Belgien   1 auf 53, Deutschland 1 auf 94. An erster Stelle in der Welt steht USA  . mit 1 auf 5, ihm folgen Kanada   mit 1 auf 9 und Au­ stralien   mit 1 auf 12.

Der König von Schweden, übrigens bekanntlich ein Ab­komme des napoleonischen Marschalls Bernadotte  , ist von der Azurküste zu achttägigem Aufenthalt in Paris   eingetroffen.

Beim französischen   Unterrichtsministerium liegt zur Zeit ein Antrag des Stadtrats M. Georges Lebecq, das römische Amphitheater in Paris  , die Arènes de Lutède, von der rue Monge aus zugänglich zu machen, und zwar durch einen unterirdischen Gang neben der Métro- Station.

Am Montag war es hundertfünfzig Jahre her, daß im heu­tigen Odéon, dem damaligen Theatre Francais  , die berühmte Aufführung der Hochzeit des Figaro  " von Beaumarchais  stattfand, die die Pariser Gesellschaft vor der Revolution so begeisterte.

Astra- Film hat eine französische Version des geschmack­vollen deutschsprachigen Films Unvollendete Symphonie" hergestellt.

An der Sorbonne hat das neue zweite Semester dieses Jahres begonnen. Die Einschreibungen finden bekanntlich zweimal im Jahre, für November- März und März- Juni statt. Ende Juni sind die Examen.

Die Hinrichtung des Sarret

Die für Dienstag erklärte Hinrichtung des Georges Sarret, des Mörders mit dem Schwefelbade und Anführers des höl­lischen Trios" in Gemeinschaft der., bayerischen Schwestern" Schmidt, beendet in geradezu grotesk bürokratischer Weise das Leben eines bürokratischen Mörders, einer bestialischen Rechenmaschine.

Man entsinnt sich noch des furchtbaren Prozesses zu Aix­en- Provence. Sarret, der Levantiner, Jurist, Geschäftsanwalt zur Marseille  , in der belebten rue de Palud, hatte Todkranke geworben, um sie bei Gesellschaften zu versichern und sie zu töten. Das erste Opfer, ein schwindsüchtiger italienischer Schneider, starb ihm zu früh. Seine Haupttat war die Ver­nichtung des Expriesters Chambon und seiner Geliebten in einer einsamen Villa; die Leichen beseitigte er im Schwefel­

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sagen?" lediglich, ordnungsgemäß und ohne jede Gemüts- BRIEFKASTEN

erregung: ,, Nein, ich habe nur um Milde zu bitten." Als das furchtbare Ja wegen Mordes verlesen wurde und demnach das Strafmaß feststand, erwiderte er auf die weitere Frage des Gerichtes, ob er etwas sagen wolle: ,, Non, monsieur le président." Dann verzichtete er auf Revision, um Milde zu erwecken und durch weitere Geständnisse die Verhängung der Strafe hinauszuziehen. Diese Geständnisse hat er dann geliefert, die beiden bayerischen Schwestern, Töchter des Gendarmerieoffiziers aus dem Allgäu, die er zu der Komödie seiner Versicherungsmorde mißbraucht hatte, wurden zu ihm aus dem zehnjährigen Grabe im Zuchthaus geführt, aber auch dieser Kniff des Gesetzeskundigen half nicht. Schließlich er­eilte den schlauen Sechzigjährigen das blanke Beil.

Aber die Justiz hat diesem Gesetzesteufel, diesem Blut­bürokraten zuletzt noch ein würdiges Begräbnisstück bereitet. Sarret sollte an einem Montag hingerichtet werden, aber am Sonntag davor war das Amt geschlossen, da konnte die Guillotine nicht aufgestellt werden. So wurde es ein Diens­tag. Sarret starb ,, innerhalb der Bürozeit", wie es sich gehört. Ein Posten in der Registratur der Hölle, wenn es so etwas gibt, wird dem Manne mit dem Schwefelbade sicher sein. Baptist.

bade. Deswegen traf ihn die Todesstrafe. Wegen der Tötung Der Mann der ,, schönen Sophie" erwischt

eines jungen kranken Mädchens, der scheuen Margoli, die sich

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kindlich an seine Helferinnen angeschlossen hatte, wurde er freigesprochen.

Sarret war eine solche Präzisionsmaschine, daß er einmal in einen Laden, in dem er täglich auf seinem Bürogange vorbeikam, eintrat und den Inhaber bat, die Auslagen im Laden gerader zu stellen. Weiter verklagte er, mit derselben Gleichmäßigkeit des Büromenschen, einen Schuldner des von ihm getöteten Chambon als dessen Erbe. Als der Richter ihm das vorhielt, sagte er zur Rechtfertigung: Aber ich hatte doch etwa ein Jahr auf Zahlung gewartet, das war doch lange genug."

Vor der Beratung der Geschworenen sagte er, das, lette Wort" nehmend, auf die Frage: ,, Haben Sie noch etwas zu

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Bonaparte( Place St- Sulpice). L'Homme invisible.( Tägl. 15 und 21, Sbds., Sonnt., Ftgs. 14.30, 17, 21). Champs- Elysées  ( 118, av. des Champs- Elysées  ). La Croisiére jaune.( Tägl. ununterbrochen von 14.30 bis 19; Sbds. und Sonnt. von 13.45 bis 20.15).

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Colisee( 38, av. des Champs- Elysées  ). Le Club des casse- cou, Originalfassung mit französischen   Untertiteln.( Tägl. un­unterbrochen von 14.30 bis 19.30; Abendvorst. 21). Elysee  - Gaumont( 79, des Champs- Elysées  ). Design for Living ( Fred. March, Miriam Hapkins, Gary Coopert). Tägl. von 14.30-20 und um 21).

Ermitage Club Ursulines( 72, av. des Champs- Elysées  ). Vol de Nuit.( Tägl. von 15-21, Sbd. u. Sonnt. 14.30, 17, 21). Madeleine( 14. rue de la Madeleine). Esquimaux( ein Film von Van Dyke). amerik. Originalfassung, franz. Untertitel, ( Tageskino von 14 Uhr ab).

Marignan( 27, Av. des Champ Elysées  ) Sapho

Der Deutsche Drosd, der, wie das hitlersche DNB. ge­meldet hat, in Thionville   zu 15 Tagen Gefängnis wegen Bann­bruchs verurteilt wurde und dann nach Sarreguemines   abge­führt wurde, ist der Mann der, schönen Sophie", der Meisterschaftsspionin und Animierwirtin von St. Avold   in eigener Person. Ehemann Drosd, der aus Frankreich   ausge­wiesen ist, hatte sich, wahrscheinlich vom Saargebiet an den Schauplatz seiner alten Taten begeben und wurde dabei prompt geschnappt.

aus­

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Dabei hat das DNB. wieder einmal ein bißchen geschwin­delt. Drosd ist nicht nach Saarburg   übergeführt worden, ,, um sich vor dem dortigen Gericht wegen der gegen ihn er­hobenen Spionagebeschuldigung zu verantworten", sondern er ist längst verurteilt, nämlich zu zweimal fünf Jahren Ge­fängnis in contumaciam wegen der Spioniererei von St. Avold  . Seine Ueberführung nach Sarreguemines   erfolgte lediglich, weil er gegen das Versäumnisurteil Einspruch er­hob. Der Animierwirt des dritten Reichs" wird also jetzt erneut abgeurteilt werden.

Weiter ist nicht bloß ein weiterer Spion von Thionville  in den Schatten geschickt worden, sondern es sind deren drei: zunächst Nicolas Flamang, Chauffeur aus Hochwald in Luxemburg  , der ein Jahr und 100 Franken Geldstrafe er­hielt, dann Paul Knoch, Vertreter in Bettembourg  , 3 Jahre und 1000 Franken, und Guillaume Ertel, Kaufmann in Nuẞ­dorf, ebenfalls drei Jahre und 1000 Franken.

Eine weitere Spionagegeschichte, ebenfalls aus dem Elsaß  , spielt nach dem Hafen Toulon   hinüber. Die Spezialpolizei der Rheinbrücken untersucht diesen schweren Fall soeben. In diese Geschichte, die durch Brief- Beschlagnahmen aufkam, ist, sei es durch Schuld, sei es durch grobe Unvorsichtigkeit, ein junger Offizie. der Garnison Toul   verwickelt. Es handelt sich aber um einen Fall, der nichts mit Toulon  , sondern aus­schließlich mit dem Rheingebiet zu tun hat.

Marivaux- Pathe( 15, Bd. des Italiens). Ces Messieurs de la Santé.

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Raspail 216. A man's Castle.( Tägl. 14.30, 16.30, 20.30, 22.30). Studio Caumartin( 25, rue Caumartin). Lady for a day( ame­ rikanische  

Originalfassung mit franz. Untertiteln).( Tägl. 14.30, 19, 21.15; Sonn- u. Feiert. 14.20, 20.15). Studio Diamant( Place St. Augustin). Fille du Sud.( Tägl. 14.30, 16.45 u. 21).

Studio Gilbert( 115, rue de Vaugirard). Madame Butterfly  ; Mon Chapeau.( Tägl. Perm. ab 13.30, Abendvorst. 20.30). Studio de L'Etoile( 14, rue Troyon). Symphonie inachevée ( Leise flehen meine Lieder). Deutsche   Originalfassung. ( Tägl. von 14.30 bis 19; 21 Uhr).

Studie 28( 10, rue Tholozé). La Soupe au canard( Duck soup  ), Originalfassung mit franz. Untertiteln.( Tägl. von 15-21; Stgs. ununterbrochen von 15-19). Studio Parnasse  ( 11, rue Jules- Chaplain). Thomas Garner. Studio Universel( 31, av. de l'Opéra). Une soirée étrange. ( Tägl. von 14-20; Abendvorst. 21).

Ursulines( 10, rue Ursulines). La rue sans nom, mit Gabriel Gabrio   und Const. Rémy; Von Wilson bis Roosevelt  ( ein Rückblick auf die Geschichte Amerikas  ).( Tägl. 15, 21; Sbds. u. Sonnt. 14.30, 17).

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W. H., Chikago. Den Zeitungsausschnitt haben wir erhalten. Ste machen sich keine Vorstellung, wie in Deutschland   die Astrologie graffiert. Man wartet auf die Sternenstunde und läßt die irdische entfliehen." Hitler   ist ja schließlich auch nur ein politischer Astrologe. Große Teile des Volkes hängen noch immer so gläubig an seinen Worten, wie sie den astrologischen Propheten lauschen, die ihren Hokuspokus auf den Straßen deutscher   Großstädte an den Mann oder an die Frau bringen.

Raplan N. N. Wir danken Ihnen für die Zusendung der Mär fischen Volkszeitung", der wir entnehmen, daß sich in Zukunft an den Stadtrandsiedlungen politisch Unzuverlässige und Juden nicht beteiligen dürfen. Die Nazis und sonstigen Arier wollen mit ihrem Mist unter sich bleiben.

Dr. W. P. Bei einer Reise in den Frankengau Streichers, des Freundes Adolf Hitlers  , haben Sie Transparente gesehen: Wer beim Juden kauft, ist ein Volks- und Landesverräter und Die Juden sind unser Unglüd". Trotzdem wird der Reichskanzler durch feine Botschafter und Gesandten draußen lügen lassen, den Juden geschehe in Deutschland   nichts. Dergleichen Betrugsmanöver gehören zur nationalsozialistischen Politik.

Deutscher   in Eupen  . Die westliche Grenzziehung ist durch den Ver trag von Locarno   anerkannt. Der Reichskanzler hat wiederholt ein öffentliches Bekenntnis zu diesem Werke Stresemanns abgelegt, das er früher mit heftigen Verleumdungen bekämpft hat. Außerdem hat er wiederholt öffentlich auf Elsaß- Lothringen   verzichtet. Es ist also nicht anzunehmen, daß die Reichsregierung in absehbarer Zeit eine Kampagne für die Rüderwerbung von Eupen und Malmedy einleiten wird. Sie hat auch bisher kein sonderliches Interesse für dieses durch den Friedensschluß von 1919 verlorene Gebiet gezeigt. Ein Vergleich mit dem Saargebiet, wo für das Jahr 1935 eine Bolksabstimmung vorgesehen ist, kann nicht gezogen werden.

Edith M. Sie schreiben die Anerkennung für unser Blatt auf eine Postkarte, die ein Kalb mit dem Hakenkreuz auf der Stirn zeigt. Wenigstens fann man die weißen Flecke vor dem Karlsgehirn so deuten. Die Postkarte wird von einem Hamburger Verlag als Ein Zeichen der Zeit als Naturwundre" vertrieben. Daß heutzutage braune Kälber mit Hakenkreuzen geboren werden, finden wir nicht verwunderlich, denn wieviele brave Kühe werden sich in der Träch­tigkeitsperiode an Hakenkreuzlern versehen. Wundern

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wenn man

es noch könnte müßte man sich nur, wenn ein nationalsozia­listischer Amtsvorsteher mit Unterschrift und Siegel bestätigt, daß das Kalb mit dem Hakenkreuz tatsächlich am 22. Oftober 1983 zu Wrist   in Holstein zur Welt gekommen ist. Dieser Amtsvorsteher scheint uns statt einem Hakenkreuz ein Brett vor der Stirn zu haben.

Frau Edith M. Halten Sie der Schwäherin, die natürlich von der Weite marxistischen Kulturstrebens keine Ahnung hat und Ihnen vom deutschen Familiengut etwas herbetet, einmal unter die Nase, was eine Frau Käte" in der Deutschen Allgemeinen Zeitung" über die Wirkungen der Jugendertüchtigung" flagt: Diese ernste Sorge, daß bei der jezigen Inanspruchnahme der Jugend für das Familienleben, dessen große Wichtigkeit von der Regierung voll an­erkannt wird, überhaupt feine 3eit mehr übrig bleibt, belastet in dieser Zeit die Herzen aufs schwerste. Ebenso ist es bei den Studenten, die durch ihren SA.- Dienst so besetzt sind, daß es nicht möglich ist, für das Studium, den Zwed ihres Uni­versitätsbesuches, zu arbeiten."

Ueber das, was jetzt drüben an Jugend heranwächst, werden wir uns in einigen Jahren unterhalten. Auch mancher Priester, der gedankenlos über die Gottlosen" herzog, wird noch sein braunes Wunder erleben.

Le Visinet. Wir danken Ihnen. Die Zuschrift ist recht interessant. A. M., Warschau  . Sie sind stolz darauf, daß der jüdische Boxer Rotholz den bisherigen polnischen Meister Czortek geschlagen und damit den Meistertitel Polens   errungen hat. Das degenerierte" Judentum scheint noch recht schlagkräftige Männer zu besitzen. B. O., Stockholm  . Besten Dank. Derartige Zeitungen haben für uns immer Interesse.

H. R., Paris  . Ihre Erbitterung über solche Gesellen ist gut be­greiflich. Zur Veröffentlichung eignet sich aber die Zuschrift nicht. Reisender in Prag  . Sie schreiben uns: Das Mißtrauen gegen die Mark führte dazu, daß in den großen Hotels, Eisenbahnwechsel­stuben usw. die Mark nur zum Kurs von 8 Kronen statt 9,50 an genommen wurde."

Boulogne  . Der durch den Krieg veranlaßte abnorme Frauen­überschuß geht in Deutschland   allmählich zurüd.

Dr. H. K., Lille  . Aus der letzten Volkszählung ergibt sich, daß der durch den Krieg verursachte abnorme Frauenüberschußz allmählich zurückgeht. 1913 tamen auf 1000 männliche Personen 1029 weibliche, 1919 aber 1101, dagegen 1925 nur noch 1067 und jetzt nur noch 1059. Der jetzt noch vorhandene Frauenüberschuß wurde haupt­sächlich in den Städten, besonders in Berlin  , wo er 1169 zu 1000 be­trägt, festgestellt.

B. O., Bern  . Sie wundern sich, daß die neuen Fünfzigmarkscheine nicht das Hakenkreuz tragen. Wir vermuten, daß die Reichsbank dieses Emblem als kreditschädigend empfindet.

Anonymus. In einem äußerlich und innerlich schmusigen Briefe höhnen sie, weil sie in deutschen   Zeitungen gelesen haben, daß deutsche Emigranten im Auslande hungern. Dredseelen wie Sie werden nie begreifen, daß Rämpferfeelen lieber in Freiheit darben als inmitten eines tnechtischen Volkes sich an gedeckten Tischen zu laben.

Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann Biz in Dud­ weiler  : für Inserate: Ctto Kuhn in Saarbrücken  . Rotationsdrud und Verlag: Berlag der Volksstimme GmbH., Saarbrüden& Schüßenstraße 5.- Schließfach 776 Saarbrüden.