Die Stimmung im Reiche GNU

Nach den Berichten der nationalsozialistischen Opposition

Auf Grund zahlreicher intimer, vertraulicher Spezial­berichte gibt das Aktionsfomitee der Deutschen Revolution", das von Dr. Otto Straßer geführt wird, nachstehenden Bericht über die Lage in Deutschland vom Frühjahr 1934 heraus:

Die Lage in Deutschland im Frühjahr 1984 zeigt gegen­über dem Frühjahr 1933 eine ungeheure Verschlechterung der stimmungsmäßigen, der wirtschaftlich- finanziellen und der allgemeinpolitischen Situation des Hitler- Regimes.

Was die allgemeine Voltsstimmung anbetrifft, so tann gesagt werden, daß 70 Prozent des deutschen Volkes unzufrieden sind. Diese Unzufriedenheit hat allerdings so vielerlei Ursachen und so vielerlei Bielsetzungen, daß sie für eine politische Willensbildung ausscheidet; ihre Bedeu­tung liegt vielmehr auf dem negativen Gebiet: sie mindert die Tragfähigkeit des Regimes und verwirrt die ohnehin nicht fundierte innere Sicherheit der Führung. Besonders auffällig ist die unverhüllte Art, mit der die allgemeine Un­zufriedenheit bereits geäußert wird. Man kann heute in aller Deffentlichkeit, in der Straßenbahn, in Gasthäusern usw. schärfste Kritik an Maßnahmen der Regierung, an hohen und höchsten Führern( mit Ausnahme Hitlers selbst!) hören und üben, ohne aufzufallen. Dieser Zustand ist gegenüber dem vor einem halben Jahre, geschweige gegenüber dem vor einem Jahr, so auffällig, daß hierin der stärkste Eindruck aller zeitweilig abwesend geweſenen Besucher besteht. Kaum weniger auffällig ist die verminderte Achtung vor den Sym­bolen der nationalen Revolution" und ihren Trägern. In jeder Stadt kann man heute beobachten, wie gleichgültig das Vorbeitragen der Fahnen, der Vorbeimarsch der SA., SS. usw. aufgenommen wird, ia man erkennt deutlich, wie die Menschen in Hausflure und Geschäfte stürzen, nur um der lästigen oder verhaßten Grußpflicht zu entrinnen. Diese Ver­minderung der Achtung gilt auch gegenüber den einzelnen SA.- Leuten, die vor einem Jahr als Adel des dritten Reiches"" angesehen wurden, heute vielfach offen als unifor­mierte Tagediebe und arbeitsscheues Gefindel bezeichnet, zu mindest aber betrachtet werden.

Diese tiefgehende Unzufriedenheit der allgemeinen Volts: stimmung, deren ganzes Ausmaß immer erst im Vergleich mit dem Vorjahr ersichtlich wird, hat ihre bedeutsame Ers gänzung in der Stimmung innerhalb der Parteifreise. Hier hat sich vor allem ein merkwürdiger Umschwung zwi­schen SA. und SS. ergeben: während früher allgemein die SA. als das revolutionäre Element angesehen wurde, ist heute vor allem die SS. mit dem gegenwärtigen Zustand denkbar unzufrieden. Von den obersten Führerkreisen bis zum kleinsten SS.- Mann wird diese ablehnende Haltung gegenüber der Halbheit des heutigen Zustandes empfunden und auf die allgemeine Formel gebracht: mit diesem braunen Staat haben wir nichts gemein, der schwarze Staat kommt erst", wobei die SS. auf ihre schwarze Uniform anspielt.

Diese Empfindung wird durch zahlreiche Kreise innerhalb der SS. bewußt geschürt und erhält ihre Berechtigung durch die tatsächliche moralische, militärische und politische Ueber­legenheit der SS. gegenüber allen übrigen Gruppen der

Partei. Dabei ist zu beachten, daß die Autorität Hitlers selbst nicht angezweifelt wird, während der Glaube an alle übrigen Führer so niedergebrochen ist, daß ein SS.- Oberführer als Beispiel des unbedingten Gehorsams seinen Unterführern fagen fonnte: Wenn ich Ihnen den Befehl gebe, Göring zu erschießen, hat das ohne Wimperzucken zu geschehen!"

Im Gegensatz zu der bewußt nationalsozialistisch, dabei zus nächst noch unverändert hitlertreuen Eliteorganisation der SS. stellt sich die SA. als eine politisch und personell in Auflösung befindliche Massenorganisation dar, deren Disziplin nur mühsam durch äußere Gewaltmittel auf: rechterhalten werden kann.

Von einem bewußten Nationalsozialismus wie überhaupt von einer klaren einheitlichen politischen Vorstellung, ge= schweige Willensbildung ist innerhalb der SA. feine Rede. Desgleichen fehlt ihr auch das einigende Band der unbe­dingten Hitlertreue. So erklärt es sich, daß die SA. ein recht gemischter Haufen verschiedenartigster Eristenzen ist, zu­sammengehalten durch militärischen Drill, der weitgehendst verhaßt ist, gelegentlich durch Anhänglichkeit an einzelne Führer, in der Hauptsache aber durch die Rücksicht auf Vor­teile im Berufsleben, die man bei Zugehörigkeit zur SA. genießt. Bezeichnend für die innere Bersetzung der SA. ist die Tatsache, daß hier auch die Autorität Hitlers am wenig= sten Geltung hat und daß aus der SA. die Bezeichnung " Ober- Chaplin" stammt, mit der man den Führer unter sich benennt. Daß hierbei die zahlreichen kommunistischen Grup­pen und Zellen in der SA. eine Rolle spielen, ist sicher, ob­wohl dadurch keinerlei politische Willensbildung dargestellt wird.

Bei den übrigen Parteigruppen ist die Enttäuschung der NSBO. am auffälligsten. Das neue Arbeitsgesetz mit seiner schrankenlosen Machtstellung der Kapitalisten, die nuns mehrige völlige Ausschaltung der NSBO. bei dem neuesten Gesetz zur Vorbereitung des organischen Aufbaues der deutschen Wirtschaft", die Uebertragung der ganzen Wirt: schaftsmacht an die Schacht, Schmitt, Thyssen, Krupp, Vög­ler, Duisberg usw. hat das Ansehen der NSBO. und ihrer Arbeitsfront" so geschwächt, daß ganze Betriebe geschlossen austreten, zahlreiche Funktionäre meutern und die Einzel­austritte in die Zehntausende gehen.

Nach zahlreichen Nachrichten soll der oberste NSBO.- Führer Staatsrat Engel an der Spizze zahlreicher alter Funktionäre seinen Rücktritt angeboten haben, wenn das Arbeitsgesetz unverändert am 1. Mai in Kraft tritt.- Daß die Enttäu­schung innerhalb der mittelständischen Partei gruppen nicht gering ist, ergibt sich aus dem schreienden Fiasko der Warenhaus- und Konsumvereinspolitik zwangs­läufig. In steigendem Maße werden nunmehr auch die bäuerlichen Parteigruppen, die bisher die treueste Stüße des Systems waren, in die allgemeine Unzufrieden heit mit hineingerissen, wobei die Zwangswirtschaft mit Eiern und Milch, sowie die wahllose Belastung mit städtischen Arbeitslosen die Hauptgründe der Verärgerung bilden. Der Hauptnährboden dieser allgemeinen Unzufriedenheit

-

im Volf und in der Partei sind die wirtschaftlichen 3- stände. Alle noch so geschickte Reflame konnte auf die Dauer folgende Tatsachen, die jeder Deutsche an sich selbst er­lebte, nicht verdecken.

a) Die Einkommensverhältnisse haben sich in den 14 Monaten Hitler- Regime nicht verbessert, sondern ver­schlechtert.

ang des Arbei

b) Die wirtschaftlich- rechtliche Stellung des Arbeit­nehmers gegenüber dem Kapitalisten" ist völlig unver­ändert geblieben, ja hat sich eher verschlechtert, was ina besonders durch das neue Arbeitsgesetz sichtbar und fühl­bar wird.

c) Die Steuerlaften, Sinjen, Hypotheken, Zwangsbeitrei­bungen usw. haben sich troz 14 Monate Hitlersystem nicht verringert, und der Würgegriff der Bant- und Börsen­fürsten" dauert unvermindert an.

d) Die Arbeitslosigkeit ist nicht durch neue Arbeits­schaffung und erhöhtes Arbeitsvolumen vermindert worden, sondern durch Arbeitsstreckung zu Lasten der noch in Arbeit Befindlichen, worüber die amtliche Angabe des unverändert gebliebenen Lohnsummensteuerertrags wider Willen Aufschluß gab.

Diese wesentlichen, von jedem einzelnen Deutschen un­mittelbar wahrgenommenen Tatsachen haben das Vertrauen zur Wirtschaftspolitik des Hitlersystems völlig zerstört. Das umso mehr, als gerade der unbeschränkte Machtbesitz des Regimes die alte Ausrede ,, wir möchten schon, aber wir fönnen nicht" ad absurdum führt.

Dazu kommt die allerdings erst am Beginn stehende B.e= unruhigung über Währung und Finanzen, die durch die pessimistischen Reden Schachts( die eigentlich nur für die Auslandsgläubiger bestimmt sind, den Inländern dabei aber zu Ohren kommen) und durch die" Pump- Rede" des Reichsfinanzministers in Münster hervorgerufen bzw. bestätigt wird. Ihre Answirkungen sind unabsehbar, da die Erlebnisse der Inflation zu tief in den Herzen ruhen, um nicht beim geringsten Anlaß schreckartig wieder wach 311 werden.

Neben diesen wirtschaftlichen Gründen der Unzufrieden­heit gibt es noch zahllose allgemein- politische, vor allem die religiösen Kämpfe, die außenpolitischen Niederlagen ( Oesterreich, Römischer Paft), die innenpolitische Untätigkeit ( Vertagung der Reichsreform, noch keine neue Verfassung usw.) und last not least die zahllosen persönlichen unzuläng­lichkeiten der Systemträger, die in einer wahrhaft gigan tischen, um das neue Modewort Hitlers zu gebrauchen, Korruption ihren Ausdruck findet.

Da das Hitlersystem sowohl infolge der Persönlichkeit Hitlers wie infolge der fachlichen 3wangsläufiafeiten( Auf­rechterhaltung des kapitalistischen Systems und seiner Schuld­titel) nicht in der Lage ist, eine durchgreifende Aenderung vorzunehmen und dadurch die Quellen dieser Unzufrieden= heit zu verstopfen, so hält der Prozeß der materiellen Schrumpfung, der steigenden Unzufriedenheit, des allge= meinen Vertrauensschwundes an und führt in immer schnellerem Tempo zu Aushöhlung des Systems. Im gegenwärtigen Zustand ist das persönliche Ansehen Hitlers davon nicht oder nur unwesentlich ergriffen. Im weiteren Verlauf aber wird gerade Hitler selbst davon er­griffen, was für ihn den 3mang bedeutet, sich zwischen den beiden Answegen zu entscheiden:

Sozialistische Revolution oder faichiitiicher

Krieg.

Niedergang der deutschen Zeitungen

Wie es um die große Presse" steht

Die in Saarbrücken erscheinende Wochenschrift Westland" schreibt:

Ein Vergleich der durchschnittlichen Auflagezahlen des 4. Quartals 1933 und des 1. Quartals 1934 verschiedener Zei­tungen beweist, daß die umstürzende Entwidlung abge­schlossen ist.

Völkischer Beobachter: Der Angriff

Durchschnitts auflagezahl

Durchschnitts­auflagezahl

4. Quartal 1933 1. Quartal 1934

311 384

94 200

330 086 60 119

Westfälische Landeszeitung

( früher Dortmunder General.

anzeiger)..

190 431

Westdeutscher Beobachter

203 094

Berliner Lokalanzeiger.

130 193

B- Z. am Mittag...

99 810

185 647 201 976 165 415 91834

Berliner Tageblatt.

74.784

64 400

Deutsche Allgemeine Zeitung

62 455

60 718

8.Uhr Abendblatt

47 653

39 232

Der Tag

44 674

42033

Börsenzeitung.

30 000

Münchner Neueste Nachrichten

106 158

31 129 102 747

Kölnische Zeitung

( ohne Stadtanzeiger).

24 000

Frankfurter

Zeitung

65 700

23 642 61 035

Kölnische Volkszeitung

18 200

Deutsche Bergwerkszeitung.

16.000

1 142 010

Kölnische Illustrierte Zeitung.

269 961

Berliner Illustrierte Zeitung

Frankfurter Illustrierte Zeitung 212 000

18 117 16373

1 108 350

252 423 190 000

Die nationalsozialistischen Zeitungen, die wir wegen ihrer Bedeutung herausgegriffen haben, weisen im großen und ganzen eine Verringerung ihrer Auflage auf. Der Gewinn des Völkischen Beobachters" ist durch den größeren Verlust des Angriffs", der von dem Münchener Parteiverlag über­nommen wurde, weit übertroffen. Die zwei außerordentlich ins Kraut geschoffenen großen Provinzzeitungen, der West­deutsche Beobachter" und die Westfälische Landeszeitung". haben ebenfalls einen kleinen Rückschlag erlitten. Bei den bürgerlichen Zeitungen läßt sich bein Entwidlungsgesetz feft­stellen. Aber im Durchschnitt scheint die Zahl der Leser über haupt zurückgegangen. Entweder verzichten viele auf die Beitungslektüre, oder sie wenden sich ausländischen Blättern zu, insbesondere den deutschsprachigen. in der Hauptsache den fchweizerischen. Aber auch englische und französische Zei tungen werden mehr als iemals gekauft. Noch nie ist in Deutschland so eifrig die fremde Preffe studiert worden.

Von einer anderen Seite bringt der katholische General

Anzeiger" in Saarbrücken Material für den Verfall der deutschen Preise bei. Er veröffentlicht die Auflageziffern der fatholischen Presse:

Die größte Auflageziffer weist die Essener Volkszeitung mit 32 000 auf. Ihr folgen der Münsterische Anzeiger mit 31 850, das Düsseldorfer Tagblatt mit 31 850, das Westfälische Volksblatt( Paderborn) mit 27 000, die Schlesische Volkszei: tung( Breslau) mit 22 000, das Fränkische Boltsblatt( Würz burg) mit 21 850, die Trierische Landeszeitung mit 19 400, Sie Märkische Volkszeitung( Berlin) mit 19 800, die Rhein­Mainische Volkszeitung( Frankfurt) mit 19 200, die Kölnische Volkszeitung mit 18 236, der Voltsfreund( Aachen) mit 16 000, die Bayrische Volkszeitung( Nürnberg) mit 15 300, das Deutsche Volksblatt( Stuttgart) mit 10 850, die Germania ( Berlin) mit 10 752, das Mainzer Journal mit 10 150, der Badische Beobachter( Karlsruhe) mit 9200, der Bayrische Kurier( München) mit 6250 und die Augsburger Postzeitung mit 4012.

Die Zahlen find den Angaben der Zeitungen selbst ent­nommen, da diese nach dem neuen Presse- und Schriftleiter­gesetz täglich ihre Auflage im Impressum veröffentlichen müssen.

In Deutschland leben über zwanzig Millionen Ratholiken. Die Auflage aller katholischen Zeitungen zusammengenommen beträgt täglich nur noch 300 000 Eyem­plare. Dazu mögen noch einige hunderttausend wöchent= I ich erscheinender Kirchenblätter kommen, die aber nur von alten Beuten wirklich gelesen werden. Auch die Verbreitung der katholischen Jugendvereinsblätter, die nie sehr groß war, ist noch gesunken. Es ist gut, sich das vor Augen zu halten, um die Position der katholischen Kirche im Kampf gegen die nationalsozialistische Diktatur nicht zu überschätzen.

Zwei Millionen Bezieher verloren!

Das Arbeitertum", amtliches Organ der Deutschen Ar beitsfront, hat im ersten Quartal 1934 rund 2 Millionen Leser verloren. Die Auflage betrug Anfang Januar nach eigenen Angaben der Zeitschrift 3,1 Millionen, die Durchschnittsauflage im ersten Quartal 2 090 000, so daß die Auflage der letzten März nummer rund 1,1 Millionen be­tragen haben muß, wenn der Durchschnitt von 2 090 000 sich ergeben soll.

Liquidationsbeginn bei Dumont- Schauberg

( Inpreß.) Der Verlag Dumont- Schauberg, in dem die Rölnische Zeitung" erscheint, hat den ersten praktischen Schritt zur Liquidation des schon lange untragbar ge­wordenen Unternehmens getan. Die Wochenzeitung Sonn­nationalsozialistische Voran- Verlag GmbH. verkauft. Das Blatt wird nun wahrscheinlich in Berlin erscheinen.

Kurzbericht von der Wasserkante

h. b. Kiel. Die Aufrüstung macht weiter riesige Fortschritte. Die Firmen Deutsche Werke, Bolm u. Kähler, Nut( Neuen­feld und Kunke, Präzisionsmaschinen) und andere haben große Geheimaufträge erhalten und zahlreiche Arbeiter­einstellungen vorgenommen. Alle Neueingestellten müssen sich ehrenwörtlich verpflichten, die Art ihrer Tätigkeit zu ver­schweigen.

Die beiden Nazigrößen und Zigarrenhändler Clasen und Sehmann, haben in ihrer Eigenschaft als Amtswalter der NSDAP. eifrig für die Winterhilfe gesammelt und die ein­gegangenen Beträge für sich persönlich sozialisiert. Es wurde ihnen unter großem Tamtam die Uniform ausgezogen. Nach dieſem feierlichen Aft wurden beide in das Gerichtsgefängnis in der Harmstraße eingeliefert.

Nach der Beerdigung des Sozialdemokraten Hent, der nach längerer Haft" im Konzentrationslager verstarb, wurde dessen Ehefrau in Haft genommen. Man hatte ihr die Ver­pflichtung abgenommen, nichts über die Todesursache und über das Aussehen der Leiche ihres Mannes verlauten zu laisen. Es wird allgemein angenommen, daß sich Frau Henk nicht an diese Verpflichtung gehalten hat und deshalb ver­haftet worden ist, da andere Gründe nicht vorliegen können.

Flensburg. Unter den hiesigen Gewerbetreibenden herrschte in den letzten Tagen große Aufregung. Anläßlich des Oster­verkehrs setzte nämlich eine starke Bölkerwanderung über die dänische Grenze ein. Die Ausflügler brachten aus Däne­ mark eine ganze Reihe von Waren mit, die in gewissen Mengen zollfrei über die Grenze gebracht werden dürfen. Bei dem niedrigen Kursstand der dänischen Krone war das für die Einkäufer sehr vorteilhaft. An diesen Geschäften haben fich auch eine große Anzahl hundertprozentiger stadtbekannter Nationalsozialisten beteiligt. Den Schaden tragen die Flens­ burger Geschäftsleute, die ganz offen aussprechen, daß sie sich die Erfüllung der Parole Gemeinnut vor Eigennuz" wesentlich anders vorgestellt haben.

..Vielleicht hat Dein Onkel"...

Kindernot im., dritten Reich"

In dem neuesten Heft der deutschen Zeitschrift Jugend­land" wird Klage darüber geführt, daß es immer noch deutsche Jungen gebe, deren Zimmer nicht mit Waffen ge­schmückt sei. Die Erzieher" erteilen folgenden Rat: Viel­leicht hat Dein Onkel einen alten Dolch aus dem Sieben­jährigen Krieg. Erbettele ihn und hänge ihn an Deine Wand als Zeichen jenes Kampfes, den jeder lebendige Junge um sein Leben und um sein inneres wie äußeres Wachstu fämpfen muß: Oder Du kannst Dir Pfeil und Bonen an die Wand hängen, Schild und Speer und wenn Du einen Bum­merang bait, auch den. Es gibt für einen findigen Jungen viele Möglichkeiten, aus einem fahlen Zimmer einen wohn­lichen Raum zu machen..."

tag- Morgen" wurde von Dumont- Schauberg an die Berliner Abonniert die ,, Deutsche Freiheit"