Deutsche   Stimmen. Beilage zur Deutschen Freifieit"

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Ereignisse und Geschichten

Sonntag- Montag, den 22. und 23. April 1934

Eisenstein an Göbbels 16 ochlss

,, Wee für die Wahrheit ist, ist gegen Euch!"

Vor einigen Wochen hat der Reichspropaganda­minister eine anfeuernde Rede an die Filmindu­strie gehalten. Er hielt ihr dabei vor, daß es bis zur Stunde noch nicht gelungen sei, schöpferische Leistungen aus dem Genius der neuen Zeit" zu vollbringen. Er nannte dabei als Beispiel und Vorbild den grandiosen russischen Potemkin  " Film.

Der Regisseur dieses Films, S, Eisenstein  , ghing antwortet jegt Herrn Göbbels in einem, offenen Brief". Wir finden ihn in der sowjetdeutschen Roten Zeitung"( Nr. 32). Da er sich mit dem deutschen Filmmanager sehr intensiv und beweis­dskräftig auseinandersetzt, drucken wir seinen Brief mit einigen, nicht wesentlichen Kürzungen ab. Redaktion der Deutschen Freiheit".

Herr Doktor!

Es macht Ihnen wohl wenig Herzeleid und wird Sie auch wenig wundern, zu erfahren, daß ich nicht Abonnent der Ihnen unterstellten deutschen Presse bin. In der Regel lese ich sie auch nicht. Daher werden Sie vielleicht erstaunt sein, daß ich, wenn auch mit einiger Verspätung, aber trotzdem informiert bin über Ihr Auftreten vor den Filmleuten Ber­ lins   in der Krolloper am 10. Februar.

In dieser Rede ließen Sie zum zweitenmal meinen Film ,, Panzerkreuzer Potemkin  " die Ehre einer schmeichelhaften Erwähnung widerfahren. Ja, noch mehr: Wie vor einem Jahre geruhten Sie auch diesmal, ihn als Musterbeispiel der Qualität hinzustellen, die die nationalsozialistischen Filme anzustreben haben.

Sie handeln sehr weise daran, Ihre Filmleute zu Ihren Feinden in die Lehre zu schicken. Aber Sie begehen dabei einen kleinen ,, methodologischen" Fehler. Gestatten Sie mir, Sie darauf hinzuweisen. Nehmen Sie es mir jedoch nicht übel, wenn dieser Hinweis nicht ganz nach Ihrem Geschmack,

sein wird.

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Nicht wir sind es, die uns mit unseren Belehrungen an­drängen Sie selbst sind es, die uns dazu herausfordern. Irren ist menschlich. Zu tiefst irrtümlich ist Ihre Annahme, der Faschismus könne eine große deutsche Filmkunst ge­bären. Sei es auch unter wohlwollendster Beteiligung des arischen heiligen Geistes, mit dem Sie heute Unfug treiben. ,, Die Probe des Puddings besteht darin, daß man ihn iẞt", zitiert Engels einmal ein englisches Sprichwort:( The proof of the pudding is in the eating).

Es ist schon ein gut Stück trauriger Zeit verflossen, doch ihr vielgepriesener Nationalsozialismus hat auf dem Gebiete der Kunst noch nichts einigermaßen Verdauliches produziert. Daher werden Sie wahrscheinlich noch viel ähnliche Reden zu halten haben, wie Sie sie bereits zweimal vom Stapel ließen. Eine langwierige und undankbare Beschäftigung

Wer für Wahrheit ist, der geht nicht den Weg des Natio­nalsozialismus. Wer für die Wahrheit ist, ist gegen Euch! Wie wagt Ihr es überhaupt, ganz gleich, bei welcher Gelegen­heit, vom Leben zu sprechen. Ihr, die Ihr mit Beil und Maschinengewehr allem Besten, allem Lebendigen in Eurem Lande Tod und Verderben bringt? Die Ihr die besten Söhne des deutschen Proletariats hinrichtet, während Ihr jene, auf die die wahre.deutsche   Wissenschaft, die Weltkultur stolz ist, über den ganzen Erdball hinweg vertreibt?

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Wie untersteht Ihr Euch, Eure Filmkunst zur wahren Le­bensdarstellung zu rufen, ohne sie anzuweisen, in erster Linie die Wahrheit über die Tausende in den unterirdischen

Katakomben Eurer Gefängnisse, in den Folterkammern Eurer Kerker Schmachtenden und zu Tode Gepeinigten in die Welt

hinauszuschreien?

Wie habt Ihr die Stirn, überhaupt noch von Wahrheit zu reden nach dem Tohuwabohu von Lüge und Verleumdung, die Ihr in Leipzig   gehäuft, und angesichts der zu einem neuen Schafott getürmten Lüge und Verrätereien, die dem beabsichtigten Prozeß gegen Thälmann   zum Hintergrund, dienen. Im Ton eines guten Hirten führen Sie weiter in Ihrer Rede aus: ,, Wenn ich nur die Sicherheit habe, daß hin­ter einem beliebigen Film ein ehrlicher, künstlerischer Wille steht, so werde ich ihn in jeder Weise schützen..."( Ebenda). Sie lügen, Herr Göbbels  ! Sie wissen sehr gut, daß ehrlich und künstlerisch nur jener Film sein kann, der die Hölle restlos aufdeckt, in die der Nationalsozialismus Deutschland   gestürzt hat. Solche Filme würden Sie wohl kaum befürworten. Eine wahre deutsche Filmkunst kann nur diejenige sein, die die revolutionären Massen zum Kampf gegen Sie ruft. Dazu be­darf es wirklich Kühnheit und Mut.

Ein wahres Kunstwerk ist das in feste Formen gegossene Streben der Klasse, ihren Kampf, ihre Errungenschaften, ihr soziales Gesicht in unvergänglichen künstlerischen Gestalten zu verkörpern. Das Kunstwerk ist um so höher, je erschöpfen­der es der Künstler vermag, diesen schöpferischen Elan der Massen selbst zu erfassen, zu empfinden und wiederzugeben.

Nicht so betrachten Sie Klassen und Masse. Sie erklären: ..Jedes Volk ist das, was man aus ihm macht"... und es fin­den sich Idioten, die Ihnen ,, Bravo  " zurufen.

Nur gemach! Das Proletariat wird an Ihrer, mit Verlaub zu sagen Konzeption, Herr Demiurg der göttlichen Kraft, seine Korrekturen vornehmen. Dann werden Sie erfahren, wer das wahre Subjekt der Geschichte ist. Dann werden Sie auch erfahren, wer es ist, der andere zu etwas macht und was man mit Ihnen, und was man aus Ihnen machen wird. Der Krieg - so sagt mangebiert Helden. Der kreisende Berg so sagt man- gebar ein Mäuslein. Doch kein Göb­bels, der aus seinem Kopf gleich einer Pallas Athene

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Städtischer Frühling

die in den Krallen des Faschismus verendende deutsche   Film- Städtischer kunst zu begeistern, die ehemals mancherlei Errungenschaften aufweisen konnte. Ich bin der tiefen Ueberzeugung und der festen Zuversicht, daß das deutsche   Proletariat Ihnen helfen wird, diese zermürbende und vor allem vollkommen frucht­lose Arbeit möglichst bald aufzugeben.

Jedoch gesetzt den Fall, daß Sie noch einmal in die Lage kommen, über die Filmkunst sprechen zu müssen, so geht es nicht an, daß ein Mann auf so hohem Posten dergleichen methodologische Fehler begeht. Unter donnerndem Beifall entwarfen Sie in gleiẞnerischer Weise ein schöpferisches Programm der deutschen Filmkunst: 150 a más

,, Das wahre Leben muß erneut zum Inhalt des Films werden." Kühn und mutig, ohne vor Schwierigkeiten zu­rückzuschrecken, muß man das wahre Leben anpacken. Je größer die Mißerfolge, desto energischer muß man den Problemen zu Leibe rücken. Wo wären wir heute, wenn wir bei jedem Mißerfolg den Mut verloren hätten?( Lauter Beifall.) Jetzt, wo der Vergnügungsschund aus dem ge­sellschaftlichen Leben gestrichen ist, steht Ihr, die Schöpfer der Filmkunst, vor der Aufgabe, an das Thema des un­sterblichen deutschen Volkes heranzutreten und sich mit

Ohne Zweifel lebt es sich jetzt schöner In der sonst so grämlich grauen Stadt, Und es merkt der ärmste Tagelöhner, Daß sich irgendwas verändert hat.

Ohne Zweifel bummelt man jetzt lieber Durch die Straßen und die Gärten hin. ize Alle Menschen packt das Ausgehfieber, Und die Arbeit wird zum Widersinn.

Ohne Zweifel steigt das Thermometer Der Gefühle mit der Wärme an, Und die Zärtlichkeiten sind konkreter Bei der Frau sowohl als auch beim Mann.

Ohne Zweifel wird in diesen Tagen Die Vernunft ein bißchen abgedrängt, Und man kann im allgemeinen sagen, Daß der Himmel voller Geigen hängt.

ihm zu beschäftigen, sich zu beschäftigen mit jenen Men Hitlers Testament

schen, die niemand besser kennt als wir... Jedes Volk ist das, was man aus ihm macht.( Bravo  !) Und was man aus dem deutschen   Volk machen kann, das haben wir zur Ge­nüge gezeigt.( Stürmischer Beifall!) Das Publikum ist der Kunst nicht fremd.

Und ich bin überzeugt, wenn wir hier, in einem unserer Kinopaläste, einen Film geben würden, der wirklich unsere Zeit erfassen, der wirklich zu einem nationalsozialistischen Panzerkreuzer werden würde wären die Eintrittskarten zu einem solchen Theater auf lange Zeit hinaus bis zum letzten Platz ausverkauft".( Unterstrichen im Original.)

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( ,, Deutsche Allgemeine Zeitung", 11. Februar 1934, ,, Große Rede des Reichspropagandaministers vor den Film­schaffenden").

Ich bezweifle nicht, daß Sie mit dem Wort Panzer­kreuzer" nicht allein den ,, Potemkin  " meinen, sondern eine ganze siegreiche Linie unserer Filmkunst der letzten Jahre. Im übrigen ein durchaus glänzendes Programm. Wir alle wissen, daß nur das wahre Leben, nur die Wahrheit des Lebens und seine wahrheitsgetreue Darstellung der wahren Kunst zugrunde liegen, zugrunde liegen können.

Was für ein Meisterwerk könnte ein wahrheitsgetreuer Film über das heutige Deutschland   da sein! Jedoch für die Verwirklichung Ihres glänzenden Programms bedürfen Sie dringend eines guten Rats. Ja, unbedingt brauchen Sie nicht nur einen Rat, sondern Räte, und zwar recht, recht viele. Sagen wir es nur gerade heraus ein ganzes Rätesystem! Denn in unserer Zeit ist eine große Kunst, eine wahrheits­getreue Darstellung des Lebens, ist Lebenswahrheit, ja das Leben selbst nur in einem Sowjetland möglich, ganz ohne Rücksicht darauf, wie es früher geheißen hat. Doch Wahr heit und Nationalsozialismus sind unvereinbar,

Das Erbe in der Grammofonnadel

Horatio.

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ein neues Deutschland   gebären will, ist fähig, eine große nationalsozialistische Filmkunst" zur Welt zu bringen. Bläht Euch auf, soviel ihr wollt, einen ,, nationalsozialistischen Realismus" schafft Ihr nicht. Dieser Lügenbastard würde ebensoviel echte Wahrheit und Realismus enthalten, wie der Nationalsozialismus  ... echten Sozialismus an sich hat.

Ergeht Euch im preußischen Himmelblau Eurer lyrischen Projektemacherei. Aber wisset: Nur der wahre Sozialismus und das Programm der sozialistischen   Offensive sichern allen Kunstgebieten ein schöpferisches Programm. Die Radiotele­gramme der Polar- Helden von Tscheljuskin" bringen uns Kunde, daß sie, in Bande von Eis und Schnee geschlagen, aus dem Tätigkeitsbericht des ZK. der KPdSU. an den siebzehn­ten Parteitag neuen Mut und Energie schöpfen.

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Monate hindurch in Fesseln geschmiedet, waren Eure Opfer und unsere teuren Helden Dimitroff  , Popoff und Taneff jeder Verbindung mit der Außenwelt beraubt. Einige Tage lang war ihnen das Glück hold ihre Isolierung wurde durch­brochen. Eine Zeitung erreicht sie, in ihren Spalten

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der­

selbe Bericht. Dieser Augenblick, diese gedruckten Spalten, wogen Monate des Leides auf. Aus dem Munde Taneffs, einen Tag nach seiner Rückkehr, hörte ich, was diese Presse­spalten für ihre Gefangenen bedeutet haben. Sie brachten einen Zustrom neuer Energie, neuer Begeisterung zum rück­sichtslosen Kampf. lette

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Diese Spalten enthielten alles, was ein ,, Soldat der Revo­lution"( um mit dem Sowjet- Bürger Dimitroff   zu reden), für das verflossene Jahr und für eine Reihe künftiger Jahre zu wissen brauchte. Sie enthalten alles, was ein, Soldat der Kunst der Revolution" aller ideologischen Waffengattungen. Literatur, Kunst und Film in seinen letzten Kämpfen um die klassenlose Gesellschaft braucht, um sein schöpfe.. risches Programm zu begründen. Es ist das beste Vorbild von sozialistischem Realismus in Aktion. Das beste Vorbild von sozialistischem Realismus auf allen Gebieten des künst­lerischen Schaffens. Es ist etwas ganz anderes als Ihre hohl­rasselnden Redensarten. Nachdem Sie dem ,, ehrlichen künst­lerischen Schaffen" im Film Ihre hohe Gönnerschaft in Aus­sicht stellen, fügen Sie gnädig hinzu: Ich verlange aber nicht, daß der Film mit dem nationalsozialistischen Parademarsch anfängt und endet. Ueberlaßt die nationalsozialistischen das verstehen wir besser als Ihr".. ( Ebenda). Richtig, sehr richtig. Gehen Sie zu Ihren Tromm lern, Herr Obertrommler! Schenken Sie sich die Zauberflö­ten- Weisen über nationalsozialistischen Realismus im Film. Aeffen Sie ihren Götzen, Friedrich II., nicht auch noch durch Flötenspiel nach. Bleiben Sie bei Ihrer gewohnten gröberen Arbeit beim Beil. Und verlieren Sie keine Zeit. Dern nicht mehr lange werden Sie das Henkerbeil handhaben kön­nen. Nützen Sie den Augenblick! Errichten Sie Bücherscheiter­haufen! Brennen Sie Reichstage nieder! Bilden Sie sich aber nicht ein, daß die mit diesen Niederträchtigkeiten gezüchtete amtliche Kunst fähig sein wird ,,, durch das Wort die Herzen der Menschen zu entzünden". Moskau  .

Parademärsche uns

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S. Eisenstein.

Ein jüdischer Kulturbund in Bayern  

Ein eigenes Orchester

Die bayerische Staatsregierung hat in einem vom baye­rischen Kultusminister Schemm gezeichneten Schreiben der Schaffung des Jüdischen Kulturbunds in Bayern  " zu­gestimmt. Träger dieses Kulturbundes sind der Verband bayerischer Israelitischer Gemeinden und die Gemeinden selbst. Eine Besucherorganisation wie bom Kulturbund in Preußen und in anderen Teilen des Reichs ist in Bayern  nicht vorgesehen. Alle Veranstaltungen und Darbietungen sind ausschließlich auf Gemeindemitglieder beschränkt und dürfen nur in jüdischen Zeitungen angekündigt werden.

Zum Geschäftsführer ist Kapellmeister Erich Erck ernannt worden. Die Eröffnung des Kulturbundes fand am 25. Fe­bruar in der Münchener   Hauptsynagoge mit einem Konzert des aus 30 Damen und Herren bestehenden Münchener   Kul­turbundorchesters statt..

,, Sieg- Heil" mit dem Bein

Wörtlich aus der ,, Fränkischen Tageszeitung"( 16. April): ,, Loge wird zum Tanzsaal

Ilauslogie

Der außenpolitische Mitarbeiter von, Ekstrabladet", Kopenhagen  , schreibt in diesem Blatt:

Eine der Schwierigkeiten des diktatorischen Einmanns­Regierungssystems ist die Frage um die Nachfolgeschaft, wenn der Gründer des Systems verschwindet. Einige Diktatoren unserer Tage haben selbst gezeigt, daß sie sich über diese Schwierigkeit klar waren.

Lenin   hinterließ in seinem Testament eine Charakteri­stik von einer Reihe seiner bedeutendsten Mitarbeiter, und faktisch war er es, der Stalin   zu seinem Erbfolger ernannte. Mussolini   soll ebenfalls etwas niedergeschrieben"

Am Samstagabend feierte die Tanzschule Weidinger, die früher in der Spitalgasse ihre Lokalitäten hatte, die Ein­weihungsfeier ihres neuen Heims im althistorischen Ritter­hof in der Prechtelsgasse. Die jetzigen Räumlichkeiten waren einst Freimaurerloge. Nachdem Lotte Früh einen von Pg. Rohmer verfaßten Prolog vorgetragen hatte, wür­digte Tanzlehrer Otto Weidinger   die Verdienste der natio­nalsozialistischen Regierung und wies auf das große Eini­gungswerk unseres Führers hin. Ein ,, Sieg- Heil" beschloß den offiziellen Teil, dem noch recht vergnügte Stunden folgten."

haben, aber Hitler   ist trotzdem der, der die Installation seines Zeit- Notizen

Nachfolgers auf die originellste Weise vorbereitet hat. Nach dem, was ich von einem Manne erfahre, der sich in Hitlers   nächster Umgebung bewegt hat, hat der, Führer" sein ganzes politisches Testament auf Grammofon­platten gesprochen. Wenn er stirbt oder wenn er tot ist, werden diese Platten, die schon jetzt in großen Men­gen fertig vorliegen sollen, Deutschland   mit Hitlers   eigener Stimme erzählen, daß Hitlers   gegenwärtiger Stellvertreter, Heß, sein Nachfolger als Führer des Reiches werden soll. Das dürfte an vielen Stellen Enttäuschung auslösen.

Ein Film wird verboten

In den Berliner   Kinos sollte der von einer tschechoslowa­kischen Firma hergestellte Film: Adjutant Seiner Hoheit" anlaufen. Das Reichspropagandaministerium hat nach Ab­gabe eines Gutachtens durch das Reichswehrministerium die Aufführung dieses Films mit der Begründung verboten, daß darin die alte österreichisch- ungarische Armee ins Lächerliche gezogen würde.

Diplomaticus." Intelligenz suspekt

Herr Diplomaticus hat sich in vielen Fällen als außer­ordentlich gut unterrichtet gezeigt. Es ist durchaus möglich, daß er auch in diesem Falle recht hat. Aber nötig war diese Umständlichkeit eigentlich nicht. Die NSDAP  . hat im Laufe ihres Wirkens derartig viele politische Papageien gezüchtet, daß sie getrost auf Grammofonplatten verzichten könnte!

Nach einem Bericht des Statistischen Reichsamts war die Zahl der deutschen Studenten des ersten Hochschulsemesters im Sommersemester 1933 gegenüber dem Sommersemester 1932 bereits um 28,1 Prozent zurückgegangen. Die Zahl der Studentinnen des ersten Hochschulsemesters verringerte sida in der gleichen Zeit um 24 Prozent,