Wie schlecht es ihnen geht..

Erregte nationalsozialistische Zeugnisse Die Schlacht" gegen die Miesmacher und Kritikaster, die Adolf Hitler   höchstselbst am 1. Mai eröffnet hat, entwickelt fich in giftigen Pressedünsten. Es genügt, einige Säße aus nationalsozialistischen Zeitungen zu bringen, um zu zeigen, wie es mit der wundervollen Volksgemeinschaft, mit der herrlichen Begeisterung für das nationalsozialistische Führertum, mit dem heiligen Glauben an den Wiederaus­stieg Deutschlands   unter dem glorreichen dritten Reiche" steht:

Im Mannheimer Hakenkreuzbanner" schreibt Karl Goebel:

Mit der Kraft und mit dem Erfolg marschiert der Ver= rat! Noch steht man sie nicht, die üblen Gestalten, noch halten sie sich feige im Hintergrund, bereit, die Hand zu erheben zum Dolch stoß! Elende Krämernaturen schicken sich an, von hinten her den Keil in die Bewegung zu treiben. Und wer sind sie? Die Nörgler, Queru Tanten, Miesmacher und Saboteure, die schwarzen Seelen, die heute nichts mehr zu sagen haben, sie sind auch heute bereit, Verrat zu üben an der Sache und damit an Deutschland  !

über die wahre Volksstimmung

Staatsfeinde ersten Ranges im Prinzip zu Staatsfeinde ersten Ranges im Prinzip zu bekämpfen.

Schließlich zitieren wir noch einen Aufsaß, der einfach ver­langt, daß in Zukunft nur noch alte Kämpfer der national­sezialistischen Bewegung in Deutschland   Zeitungen schreiben

dürfen:

Wenn es heute so etwas wie eine Pressekrisis" gibt, so

"

ist dies eine Krisis der Schriftleiter. Schrift.

leiter in unserem Staat vermag nur zu sein, wer den Kampf der Bewegung selbst miterlebte in allen seinen Phasen, auf der Straße, in den Kneipen und Versammlungssälen. Es erscheint deshalb in höchstem Maße absurd, Leute als Schriftleiter in unse­rem Staate zu bestellen, die früher die neue Staatsidee be­kämpften und verlästerten und denen auch heute wieder, das zeigt der Fall der Grünen Post" vor einigen Ta­gen, in allen Poren das Felljudi! Videant con­

sules."

Weltgebet für Juda

Sehen wir uns vor! Es sind da auch Leute am Spiel, die vielleicht nicht einmal eine böse Absicht tragen, die aber gewisse verdrängte Komplere haben und sie, aus Gefühlen des Nichtbeachtet seins an uns abreagieren wol ,, Das Christentum steht in der Schuld der Juden" len. Wir wollen deshalb zusammen mit der Partei einen Feldzug führen gegen diese üblen Burschen und dabei so rücksichtslos vorgehen wie einst."

Die Rheinisch- Westfälische Landeszeitung" tobt gegen die Reaktion von links und rechts":

Die augenblickliche Situation ist trotz des äußerlich ruhigen Bildes von einer ungeheuren Spannung erfüllt. Wir Nationalsozialisten sind es jedoch gewohnt, alles Geschehen wachsamen Auges zu beobachten. Die Le­bensauffassung unserer Kampfzeit, die Dinge zu sehen, wie sie in Wirklichkeit sind, haben wir auch heute noch beibehalten. Darum gebe fich feiner der trüben Hoffnung hin, daß wir in den Fehler des verflosse= nen Systems verfallen, uns etwas vorgaufeln zu lassen und die wahren Tatsachen zu übersehen. Das mögen in erster Linie jene bedenken, die heute noch versteckt und hinterlistig versuchen, unter dem Mantel des Nationalsozialismus   Inseln des Wider­

London, 4. Mai.  ( 3TA.) Wie die englisch- evangelische Zeit­schrift English Churchman" mitteilt, hat der Evangelische Weltbund( Worlds Evangelical Alliance) einen Aufruf an die Christenheit gerichtet, in den Kirchen kollektive Gebete für die Juden zu verrichten. Diese Gebete sollen insbesondere am Pfingitsonntag gesprochen werden.

Der vom Bischof von Worcester verfaßte Aufruf wurde von einer Reihe von Kirchenführern unterzeichnet. In dem Auf­ruf wird u. a. erklärt, es sei heute ein bedauernswertes Wiederaufleben des Antisemitismus festzustellen. Der

Schlüssel zur Lösung des Problems liege in der Hand der christlichen Kirche, doch habe diese bisher ihre Aufgabe nicht erfüllt. Tie Christenheit stehe in der Schuld der Juden, sie verdanke ihnen ihr Schrifttum. Das Alte Testament sei in allen seinen Teilen, das Neue Testament bis auf wenige Ab­schnitte, ein jüdisches Buch oder vielmehr eine Sammlung jüdischer Bücher. Das Christentum stehe in der Schuld der Juden für die Zeugenschaft, die diese durch alle Zeiten hin­durch für das Dasein Gottes und die Wahrheit der Gottes­lehre abgelegt hätten. Und wie habe man ihnen diese Schuld gezahlt!

Basler ,, National- Zeitung"

Wieder beschlagnahmt

Das Donnerstagmorgenblatt der Basler Nationalzei tung" ist beschlagnahmt worden. Der Berliner   Korrespondent des Basler Blattes hat in dieser Nummer unter dem Titel Die Probe aufs Erempel" die Aufforderung des Reichs­ministers Dr. Göbbels   an die deutsche Presse, mehr Mut zu beweisen, dem Verbot der Grünen Post" gegen­übergestellt und die vom Rundfunk verbreiteten abschäßigen Aeußerungen über Schriftleifer Welt als Stedbrief gekenn zeichnet.

Das Neueste

In einem Wiener   jüdischen Kaffeehaus sowie auf drei großen Wiener   Fernbahnhöfen fam es am Sonntag zu Papier botter explosionen, die bedeutenden Sachschaden

anrichteten.

Im Often Polens   vernichtete ein Riefenfener eine pol­nische Kleinstadt. 2000 Personen wurden ob= dachlos.

Einer Pressemeldung zufolge foll Troyky eine kleine französische   Insel als Asyl angewiesen werden.

Frankreichs   Generalstab am Horizont?

tandes zu organifieren, die die Grundfäße des Die englische und die französische   Haltung zur Abrüstungskonferenz

verbrecherischen liberalistischen Denkens verteidigen und

das Ausreifen des echten Sozialismus verhindern sollen!

Dieselben Kreise, die vierzehn Jahre lang die Verant­wortung nicht nur für den politischen und wirtschaftlichen, sondern auch für den fulturellen Niedergang des deutschen  Volfes tragen, dieselbe Clique, die einst den deuts schen Arbeiter zum Spielball ihrer kapita­listischen Launen machen wollte, wagt es heute wieder, im Trüben zu fischen. Mit teuf­licher Gemeinheit will man den Aufstieg der deutschen   Na­tion durch, getarnte Kritik an den fundamentalen Anschauungen des Nationalsozialismus stören. Diese üble Krititasterei ist nichts anderes als Sa botage am deutschen   Bolte und wird als solche von uns geahnbet werden." Die Fränkische Tageszeitung" geifert:

denn dort bausen die bleiche Mtqunst und der

gelbe Neid und der geifern de Haß. Nichts liegt ihren Trägern ferner, als belfen und fördern zu wollen; im Gegenteil: sie haben mit ihrem heimlichen Bohren und Wühlen eine geile Lust daran, hier ein frisches Wurzelchen zu lockern und dort ein grünes Blatt zum Abwelfen zu bringen. Eben in diesen Tagen schleichen sie umber und tuscheln jedem Willigen oder Harmlosen einen mageren Wih vom Apothefer Gou é" in die Ohren. Sie tun es als rechte Tölpel; denn die Schablonenhaftigkeit, mit der sie zu Werke gehen, verrät auf hundert Schritt die böse Abficht. Sie haben ihre Parole. Von denen, die ihnen die Parole einblasen, rühmen sie, daß sie selbständig" seien und nicht der Partei" ange­hören. Männer wie Frauen dünfen sich nicht zu gut, so üblen Kurierdienst zu tun. Man kann sie unter den einen Begriff Waschweiber" zusammenfassen. Ihrem bösen Maul gesellt sich ein unschuldigtuender Augen­aufschlag. Man soll sie nicht überschätzen, aber auch nicht gänzlich übersehen. Sie zu verjagen, genügt meist schon eines: man muß ihnen zum Bewußtsein bringen, daß sie scharf beobachtet werden. Denn Vorsicht ist der bessere Teil der Tapferkeit. Diesen Ewig- Gestrigen und Ewig- Heutigen wird die anhebende Propaganda- Aktion zu einer heilsam abfühlenden Dusche verhelfen."

Das Blatt ruft unter der Posung Und nun feine Scho­nung mehr zur Ausrottung des innerpolitischen Pazifis­mus" auf. Vor allem seien Margisten und Juden als

in deutscher   Darstellung

Das deutsche Nachrichtenbüro verbreitet folgende Meldung: London  , 7. Mai. Ein Sonderkorrespondent des Daily Telegraph  " schreibt: Die Politit, die von England bei Wiederzusammentritt der Abrüstungskonferenz in Genf   am 29. Mai befürwortet werden soll, wird in einer Sondersizung des Kabinetts am Dienstag erörtert werden. Der Kabinetts­ausschuß für die Abrüstungsfrage hat sich fürzlich mit dem Entwurf eines neuen Planes beschäftigt. Es verlautet aber, daß die Mehrheit des Kabinetts diesen Plan nicht an­nehmen wird. Sein leitender Gedanke ist, die schwer be­waffneten Staaten durch eine Erweiterung der

Sicherheitsgarantien in Europa   unter britischer

Beteiligung zu einem Abkommen über eine Begrenzung der Rüstungen zu überreden. Es verlautet, daß Macdonald den Plan begünstigt hat, daß aber die Mehrheit der Minister da= gegen ist. Macdonald ist darauf aufmerksam gemacht wor­den, daß das Unterhaus sich niemals mit einem solchen Plan einverstanden erklären würde.

Juzwischen erfährt man, daß vom britischen   Bot­schafter in Paris   eine wichtige Darstellung der fran­ zösischen   Haltung eingegangen ist. Sie deutet auf eine wesent­liche Aenderung des Pariser Standpunktes hin, die wahr­scheinlich auf die Ratschläge zurückzuführen ist, die Doumer­gue und seine Kollegen vom französischen   Generalstab er­halten haben. Frankreich   ist anscheinend nicht bereit, sich auf ein Abkommen über die Begrenzung der Rüstungen oder auf einen Nichfangriffspaft mit Deutschland   zu verlassen, sondern zieht es vor, die Schritte zu tun, die es im Interesse seiner eigenen Sicherheit für notwendig hält. Als die britischen  Minister am Freitag Kenntnis von dieser Aenderung der französischen   Ansichten erhalten hatten, waren sie noch wc­niger geneigt, irgendwelche weitreichenden neuen Vorschläge für die Garantie der europäischen   Sicherheit zu machen. Unter diesen Umständen wird in Kabinettskreisen die Ueber­zeugung ausgedrückt, daß die britische   Rolle in Genf   jetzt passiver sein müsse, als vorige Woche ins Auge gefaßt wurde. Die Minister sehen ein, daß die Abrüstungskonferenz sich sehr

schnell in eine Sicherheitskonferenz verwandeln wird, bei der einige der europäischen   Mächte danach trachten werden, die britischen   Bemühungen durch einen Hinweis auf Großbritanniens Abneigung gegen allgemeine Sicherheits­pakte herabzusetzen. Wenn aber auch Eindrucksvolle Ergeb nisse jetzt nicht mehr erreichbar sind, könnte Großbritannien  doch nach Ansicht vieler Mitglieder des Kabinetts eine: öffentliche Erklärung abgeben, die dazu dienen würde, den europäischen   Frieden in wertvoller Weise zu. stärken.

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tod

Die Radikalsozialisten Und das Kabinett Doumergue

Paris, 7. Mai. In Vorbereitung des radikalsozialistischen Parteitages, der Ende dieser Woche vom 11. bis 13. Mai in Clermont- Ferrand   zusammentritt und zwei Tage vor Wie­derbeginn der Parlamentssession die politische Verhandlungs­linie dieser Partei für die nächste Zeit festlegen soll, hat am Sonntag eine Reihe von Bezirksverbänden Entschließungen angenommen, die als Grundlage für die Aussprache der Parteidelegierten dienen werden.

Von besonderem Interesse ist, wie in den einzelnen Be­zirken die Unterstüßung des Kabinetts Doumergue, des Ka­binetts des politischen Waffenstillstandes, beurteilt wird. Während der radikalsozialistische Bezirksverband des De­partements Niederrhein   in. Straßburg   positiv das Ver­bleiben der radikalsozialistischen Minister im Kabinett Doumergue, das die einzige unter den gegenwärtigen ernsten internationalen und inneren Umständen sei, billigt, spricht sich der radikalsozialistische Bezirksverband des Norddeparte ments in Lille   etwas zweideutig aus. Er stellt nämlich den negativen Fall in seine Entschließung hinein und sagt, der Auftrag des Verbleibens der radikalsozialistischen Minister im Kabinett Doumergue fönne nur dann zurückgenommen werden, wenn innerhalb der Regierung gegen die Interessen der republikanischen Aktion gearbeitet werde. Beide Bezirks­parteien fordern übrigens von der Regierung die Auflösung bzw. Entwaffnung der umstürzlerischen und auf Bürgerkrieg sinnenden Verbände.

Schweizer Rundschau

Basel, den 6. Mai 1934.

Die Feiern des 1. Mai in der Schweiz   sind vorüber. Sie waren ein Generalappell der schweizer   Arbeiterbewegung in sehr ernster Zeit. Im Norden und Süden von faschistischen Staaten umgeben, stellt die kleine Schweiz   ein Eiland der Demokratie und Gesinnungsfreiheit dar, das zu erhalten und in fortschrittlichem Geiste auszubauen keine andere Be­wegung so sehr verpflichtet ist, wie die Sozialdemokratie und die freien Gewerkschaften. Die 10 000 sozialistischen Ar­beiter, die durch die Straßen von Zürich   marschierten, die 7000 Demonstranten, die in Genf   dem ersten sozialistischen  Kantonspräsidenten Leon Nicola zujubelten, all die Arbeiter und Arbeiterinnen, die am 1. Mai die alten roten Kampf­fahnen durch die Städte und Dörfer der Schweiz   führten, find heute, da die deutsche, die italienische und die öster reichische Arbeiterschaft gefnebelt am Boden liegt, Siegel­bewahrer des sozialistischen   Gedankengutes, Träger der großen Aufgabe, allen Gegnern im Ausland, allen Frontisten und Nationalsozialisten zum Troß, die Grundfesten der schweizer   Demokratie, durch eine fühne wirtschaftliche und politische Initiative zu untermauern und mitten im Toben einer reaktionär- bürgerlichen Welt das Ziel der sozial­demokratischen Freiheitsbewegung die sosialistische Demokra tie zu errichten.

Je energischer die schweizer   Arbeiterbewegung diesen Weg beschreitet, um so mehr Freunde erwirbt sie sich auch im Lager des schweizer   Kleinbürgertums, insbesondere der Bauernschaft, wie das Beispiel des Kantons Bern   zeigt, wo die Sozialdemokratie dank der richtigen Verknüpfung ihres Programms mit den aus der Not der dem Bankfapital ver= schuldeten Bauernschaft geborenen Zielsetzungen heute be­

reits auf starfe Stühpunkte auf dem Lande rechnen darf, während die frontistischen Eidgenossen" fast keinen Reso= nanzboden finden.

Anders als die Führer" der deutschen   Sozialdemokratie, die die Nationalsozialisten in Deutschland   unter sich" lassen wollten, gehen die schweizer Sozialisten in richtiger Erkennt­nis, daß auch den kleinsten Anfängen gewehrt werden muß, in alle Veranstaltungen ihrer Gegner, um dort die Grund­sätze ihrer Politik zu vertreten. So hat am letzten Freitag der Präsident der schweizer   Sozialdemokratie, Nationalrat  Ernst Reinhard  , eine frontistische Kundgebung zu den am 6. Mai in Bern   stattfindenden Wahlen dazu benutzt, den Frontisten in seiner in der ganzen Schweiz   beliebten volts­tümlichen Agitationsweise einige Lehren über den Marris­mus zu erteilen, denn der Gesang der Internationale", mit der die zahlreich erschienenen Berner Arbeiter die faschistische Rundgebung beschlossen, die nötige flangliche Untermalung verlieh.

Daß entschlossene sozialistische Politif auch den Gegner nicht ganz unbeeindruckt läßt, erweisen die Zeilen der fatho­lischen Populo e liberta", die zu der Weigerung der fozia listischen Regierung Nicole, die Schulden der schweizerischen Diskontbank in Genf   zu sozialisieren", offen schreibt: Nicole hat die Banf nicht ruiniert, sondern er hat sich ge= weigert, eine Bank zu retten, die andere ruiniert haben."

Weniger erfreulich für die schweizer   Arbeiterbewegung ist hingegen das Ergebnis der Staatsratswahlen im Kanton Neuenburg  , wo die bisherige bürgerliche Mehrheit gegen­über der Sozialdemokratie noch weitere vier Mandate hinzu­zugewinnen vermochte, wobei allerdings zu bemerken ist, daß die absoluten Zahlen der Wahlziffern für die Sozial­demokratie gegenüber den vergangenen Wahlen gesteigert werden konnten.

Während die Frontisten Michel und Thomas am 1. Mai von einem Flugzeug aus Handzettel über Genf   abwarfen, in denen der Klassenkampf als der unnüßeste und teuerste Krieg bezeichnet wurde, flog ihr Führer- Dr. Tobler, aus seiner Stellung im Züricher   Bezirksgericht, da die Arbeit dieses Gerichtssubstituten unter der politischen Nebenbeschäf= tigung gelitten hatte" und überdies die Aufdeckung eines frontistischen Bombenattentats auf einen sozialistischest Redakteur in Zürich   ein weiteres Verbleiben dieses Herrn im Amte unmöglich gemacht haben dürfte.

In der altehrwürdigen Kulturstadt Basel   fand auf Ein ladung der Studentenichaft ein Vortrag Thomas Manns  über Goethes Laufbahn als Schriftsteller" statt, der nicht nur den Studierenden, die den emigrierten Repräsentanten deutscher   Kultur und deutschen   Geistes begeistert empfingen, alle Ehre macht, sondern auch dem Vortragenden selbst, der es verstand, mit wenigen Strichen die Problematik Goethes, insbesondere die erzieherische Aufgabe, der sich dieser Schrift­steller Schriftsteller ist Mann nur die bürgerliche Be=" zeichnung für die irdische Lebensform des Dichters- cr. geben hatte, zu umreißen und mit dem Bekenntnis zu Goethe zugleich ein Befenntnis zu jener humanitären Idee abzu­legen, die der deutsche   Chauvinismus von heute in die Konzentrationslager verbannt und die schon dem alten Ge= heimrat Goethe vor einiger Zeit den Ruf der Undeutschheit eingetragen hat.

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In der altehrwürdigen Kulturstadt Basel   findet in diesen, Tagen das Schubert- Weber- Fest statt. Drei Symphonie­konzerte, in denen erstmals alle acht Schubertsymphonien in einheitlichem Cyflus aufgeführt werden, eine Kammer­musifmatinee, Oberon" von Weber und die Uraufführung der Schubertschen Oper Die Freunde von Salamanka  " und Der Freischüß" unter der Leitung des Dirigenten Felig Weingartner geben diesem Fest das Gepräge,