Hochpolitischer Einbruch

Mehrere Zentner Akten aus dem Direktionsgebäude der französischen   Dominalschule gestohlen....

Saarbrücken  , 24. Mai 1934. Bei der Direktion der Domanialschule in der Trierer Straße wurde ein schwerer Einbruch verübt. Als Täter wurden drei Hilfswächter der Bergwerksdirektion festgestellt, und zwar Nikolaus Scherer, Peter Regneri und Wilhelm Mäs. Regneri hatte in der fraglichen Zeit Wache bis Mitter­nacht. Offenbar während seiner Dienststunden ist er mit seinen beiden Komplicen in sieben Räume gewaltsam ein= gedrungen. Die Diebe leerten sämtliche Aftenschränke bis auf einen einzigen und schafften das gesamte Aftenmaterial auf den Lastwagen, mit dem sie davonfuhren und über die Grenze ins dritte Reich" sich begaben.

Die Täter hatten offenbar damit gerechnet, wichtige Afted tm Stampfe gegen die französische   Schulpolitik und gegen die französische   Minenverwaltung stehlen zu fönnen. Bekannt ist, daß dieser Stomplex eine Hauptrolle gespielt hat in dem sogenannten Röchling  - Prozeß, der wegen des unerhörten Flugblattes des Kommerzienrates Röchling   durchgeführt wurde und in zweiter Instanz zu einer Verurteilung des Schwerindustriellen Röchling   und seiner Konplicen geführt

hatte.

Der Prozeß ist zwar rechtsfräftig abgeschlossen. Die deutsche Front" betreibt aber eine starke Heze gegen den

in diesem Prozeß als Zeugen aufgetretenen Grubendivisio­när Schöller. Gegen diesen wurde nach altbekannter Methode ein Meineidsverfahren in die Wege geleitet. Sicher­lich glaubten die Auftraggeber, Material für dieses Ver­fahren zu finden.

Es ist auffallend, daß die Täter sämtlich- naturalisierte Franzosen sind. Insbesondere der Nikolaus Scherer war ein wütender Deutschenfresser, der sich durch unzählige Denunziationen hervorgetan hat. Die Auftraggeber müssen schon erhebliche Summen aufgewandt haben, um diese che­maligen Deutschen   zu gewinnen und zu bestimmen, mit der Beute ins dritte Reich" zu kommen.

Die Erwartungen der Geldgeber hinsichtlich des Beute­wertes dürften eine riesengroße Enttäuschung erfahren. Man hat zwar sämtliche Personalaften und sonstigen Schulatten genereller Art entwendet. Das gesuchte Material aber, das nur in der Einbildung der deutschen Front", des Herrn Nöchling und der braunen Hitler  - Banditen existiert, fonnte naturgemäß nicht gestohlen werden.

Wer konnte den Tätern, die im Sinne Hitlerdeutschlands Landesverräter sind, die den Galgen verdient haben, so ge= wichtige Garantien geben, daß sie die Flucht ins dritte Reich" wagen konnten? Die Antwort liegt auf der Hand.

Deutsche Front" flegelt in Saarlouis  

Französiche Studenten werden belästigt und verhöhnt

Saarlouis  , 24. Mai.

Am Mittwoch, 23. Mai, besuchten Studenten aus Nancy  in mehreren Autobussen das Saargebiet und die Stadt Saar  : lonis. Gegen Mittag hielten die Autobusse vor einem am Kleinen Markt in Saarlouis   gelegenen Restaurant, wo die Studenten ihr Mittagsmahl einnahmen.

Im Nu organisierten die Anhänger der

deutschen Front" einen großen Boltsauf: lauf. Nazifuriere durcheilten die Gegend und holten von überall her die verhetten Deutschfrontler. Schließlich fanden sich gegen 1500 lärmende und randa= lierende Menschen vor dem Restaurant ein. Eine Musikkapelle wurde aufgestellt und die Schlachtlieder aus Nazideutschland donnerten gegen die Scheiben des Restau: rants. Dazwischen wurden wilde Rufe lant. Man be= schmierte die Omnibusse mit provozierenden Bemerkungen und bemalte sie mit dem Haken

freuz

Als schließlich die Studenten die Straße betraten, wurden fie mit Gejohle empfangen. Man brüllte das Horst: Wessel  - Lied und rief den Studenten die üblichen Varolen der ,, deutschen Front" entgegen.

Und ein deutsches Blatt an der Saar   freut sich über diese deutsche   Schmach! Es stimmt fröhlich in das Lachen" ein. Wie würde es toben, wenn einer deutschen   Reisegesellschaft so etwas in Paris   oder Verdun   passierte! Es ist schon mög­lich, daß die Franzosen aus dem Saarlouiser Zwischenfall etwas lernen".

Genfer   Gerüchte

Wer stellt die Abstimmungspolizei?

Genf  , den 24. Mai 1934. In Genf   fursieren Gerüchte, wonach die schweizerische Bundesregierung ihren Staatsangehörigen ohne Ausnahme untersagt haben soll, irgendwelche Funktionen bei der Vor­bereitung oder Durchführung der Saarabstimmung zu über­nehmen. Auch andere neutrale Staaten, wie Holland  , Schive­den und Luxemburg   sollen eine derartige Einmischung in die Saarangelegenheit abgelehnt haben bzw. starte Bedenken geäußert haben.

Wie die an anderer Stelle dieser Nummer mitgeteilte Ent schließung der Völferbundsvereinigung deutlich zium Aus­druck bringt, besteht aber in der Welt fein Zweifel darüber, Sicherheit der gegen Hitlerdeutschland stimmenden Saar  : einwohner getroffen werden müssen. Eine Weigerung der neutralen Staaten, sich für diese Aufgabe zur Verfügung zu

Politik in Luxemburg  

Große Wahlen in einem kleinen Land

Luxemburg  , 23. Mai 1934. Zwei Bezirke des Großherzogtums Luxemburg   wählen am 3. Juni zur Kammer. Diesen Wahlen kommt insofern Bedeutung zu, weil es sich um zwei Gegenden des Landes handelt, die grundverschieden in ihrer Zusammensetzung sind, und die bei der Entscheidung ein Spiegelbild der Willens­gestaltung des luxemburger   Volfes im Allgemeinen geben. Es handelt sich um den Bezirk Esch- Alzette  , das lugem­burger Industriegebiet, mit dem Siz der Eisenindustrie und demnach des Industrieproletariats und das Moselrevier mit seinen Weinbaubewohnern, die meistens wohlfituierte Mittelständler sind, und im wesentlichen wenig von der Wirtschaftskrise, die sich im Industriegebiet auswirkt, zu spüren bekommen.

Im Industriegebiet herrscht die Arbeiterpartei( Sozial­demokratie) unumschränkt, besonders in einer Anzahl In­dustriegemeinden, die sozialistische Mehrheiten haben; in anderen gibt es Linksmehrheiten zusammen mit Links­bürgerlichen. Die Regierung, bestehend aus Klerikalen und Liberalen, hat nun nichts unternommen, um das Industrie­proletariat und seine Lage gegen die Wirtschaftskrise zut schüßen. Da die beiden Regierungsparteien zusammen mit Mehrheit arbeiten, waren die meisten Verbesserungsversuche der Arbeiterpartei nicht von Erfolg gekrönt, so daß es Kreise im Proletariat gibt, die der KP2. zuneigen, deren Organ, das in Saarbrücken   gedruckt wird, nur eine einzige Aufgabe fennt: die Führer der Arbeiterpartei als Reaktionäre, Faschisten und Industriellenknechte herunterzureißen. Mit dieser Taktik hatten die Kommunisten bisher wenig Erfolg, was daraus hervorgeht, daß sie in keiner der gesetzgebenden Körperschaften vertreten sind, aber die Unzufriedenheit kann ihnen bei den kommenden Wahlen dennoch ein Mandat im Kanton Esch   zuführen.

Die Faschisten, die, soweit es sich um Deutsche   handelt, Wühlarbeit für das dritte Reich" leisten, versuchten eine luxemburger Nazibewegung aufzuziehen, die unterirdisch arbeitet, aber bei den Luxemburgern bisher so gut wie keinen Erfolg hatte. Das Volf ist demokratisch in den Tiefen seines Herzens und lehnt alle faschistischen Versuche, soweit sie ans Hitlertum angrenzen, ab. Dagegen machen mit mehr Aussicht auf Erfolg, die Klerifalen, die das größte Blatt des Landes beherrschen, den Versuch, eine Dollfuß- Linie in Zuremburg einzuführen. Um dies zu verhindern, müssen Arbeiterpartei und Liberale alles aufbieten, in den beiden Kantonen einen Stimmengewinn der Klerikalen zu verhin­dern und dadurch den Beweis zu erbringen, daß das lurem­burger Volk von diesen faschistischen Methoden nichts wissen will. Die Faschisten stellen keine eigenen Listen auf, um sich eine Blamage zu ersparen. Aber ihre Bundesgenossen, die Alerifalen, lassen um so weniger etwas unversucht, die Linfe zu schwächen und zu versuchen, mit allen Mitteln ihren Ge­dankengängen zum Siege zu verhelfen.

So geht in Luxemburg   im wesentlichen der Kampf darum, die Freiheit gegen die Diktatur zu verteidigen. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, haben die Parteien der Freiheit starfe Aussichten, mit ihrem Kampf wenigstens insoweit erfolgreich zu sein, als ein Vordringen der Tollfuß- Linie verhindert werden kann.

Angesichts dieses künstlichen Volkssturmes sahen sich die daß besondere Maßnahmen zur Sicherheit der Baht und Oesterreichisches  

Studenten gezwungen, die Besichtigung abzubrechen und Saarlouis   zu verlassen. Sie begaben sich nach Saarbrücken  .

Es ist verständlich, daß sich diese französische   Jugend aufs stellen, könnte Folgen haben, die Hitlerdeutschland äußerst

tiefste empört über die barbarischen Sitten der Deutsch  : unangenehm wären. frontler im Saargebiet geäußert hat.

Die Polizei mußte angesichts des großen Volksauflaufs versagen. Wie recht der Präsident der Regierungskommission mit seinem Verlangen nach vermehrten Polizeifräften hat, werden die jungen Franzosen nicht versäumen, in Frant: reich überall zu veranschauliche 11.

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Ein vollständiges Bild dieser unerhörten Herausforderung ven Saarlouis   erhält man jedoch erst, wenn man die gleich geschaltete Presse des Saargebietes dazu liest. Ihre größte Zeitung, die Saarbrücker Zeitung  ", überschreibt ihren Ar­tikel höhnend: Nix comprends" ohne sich zu schämen, daß sich ihr Verlag einmal Hofer freres" genannt hat. Das Blatt schreibt:

Gerüchte über eine Propagandarede des Führers der Studentengruppe durchliefen den Ort. Innerhalb weniger Minuten war die Stadt des Sonnenfönigs" in einen Wall deutscher Fahnen gehüllt, eine Musikkapelle erschien. deutsche   Lieder wurden von einer nach vielen Hunderten zählenden Menschenmenge gesungen furzum, eine Welle nationaler Begeisterung rauschte empor, die den fremden Gästen so gründlich die Augen über die Stimmung der Bürgerschaft öffnete, daß sie es vorzogen, in fürzester Frist die Stadt zu verlassen.

Wir haben Dußende von Saarlouiser   Bürger gesprochen, sie konnten uns, weil sie des Französischen nicht kundig find, teine genaue Auskunft über den Wortlaut der Rede des Studienführers geben. Es mag vielleicht sogar sein, daß er sich in dieser Rede taftvoller benommen hat wie die Arrangeure dieser Fahrt, die kaum nur aus historischen Gründen diese Studienreise veranlaßt haben werden. Darauf kommt es aber für uns gar nicht an. Entscheidend ist die Tatsache, daß die Saarlouiser   Bevölke­rung jedweden wirklichen oder vermeintlichen Versuch, ihre Gesinnung zu verfälschen, in der Weise quittiert, wie es geschehen ist. Was die Herren Saarpropagan­disten jenseits der Grenze gebührend zur Kenntnis nehmen mögen.... Und als sich dann glücklich die beiden Omni­busse der Mines de la Sarre in Bewegung setzten und die verdugten Nanziger aus diesem Saarlouis   brachten, das sich vollkommen programmividrig alles andere als franto­phil zeigte, da schmetterte unter dem Grinsen der Bevölke= rung die Kapelle Muß i denn, mußi denn zum Städtele hinaus!" Die Saarlouiser   das merkte man, als man am Abend durch die Straßen ging waren für die erwiesene Aufmerksamkeit sehr dankbar, da man ihnen so die beste Gelegenheit. bot, ihre deutsche Gesinnung öffentlich zu dokumentieren. Lachend erzählten sich die

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Die Sicherung der Wahl ift conditio sine qua non für die Abstimmung. Sollte der Drud Hitlerdeutschlands auf die neutralen Staaten die Stellung einer neutralen Polizei uns möglich machen, so wäre in absehbarer Zeit die Abstimmung nicht durchführbar.

Der Vizekanzler dementiert

Der Herr Kardinal schweigt

Eine Reihe von ausländischen und deutschen   Zeitungen, auch wir, habe die Schilderung eines Besuches des Vize­fanzlers von Papen bei dem Kardinalerzbischof Bertram in Breslau   veröffentlicht, der damit endete, daß der Kirchenfürst den deutschen   Vizekanzler recht deutlich hinauskomplimen tierte. Der Herr Kardinal hat bisher zu diesen Mitteilungen geschwiegen, was dafür spricht, daß sie wahr sind. Der Vize­fanzler von Papen dementiert, was den Wahrheitscharakter der Veröffentlichung noch verstärkt. Das Büro des Vize­fanzlers hat an irgendeinen Leser irgendeines Blattes geschrieben:

Zur Sache selbst läßt mein Chef Ihnen sagen, daß die Mit­teilungen, wonach er eine Unterredung mit Kardinal Ber­tram gehabt haben soll, die mit einem Hinauswurf" ge­endet haben soll, eine bösartige Erfindung deutschfeindlicher Kreise sind. Im übrigen hat die letzte Unterhaltung meines Chefs mit Kardinal Bertram   Anfang Januar stattgefunden, wobei in feiner Weise überhaupt nur das Thema berührt wurde, das diese Zeitungen anschneiden. Mein Chef ist be­reits diesen irrfinnigen Gerüchten in einem Reuter­Interview sehr klar und deutlich entgegengetreten." Auffallend ist, daß der Vizekanzler nicht einmal die sonst bei solchen Dementis üblichen Floskeln zu gebrauchen wagt, daß die Unterredung in den höflichsten und herzlichsten Formen stattgefunden habe.

Es ist durchaus möglich, daß auch der Herr Kardinal zu ciner nichtssagenden Erklärung veranlaßt wird.

Kein Katholikenführer Deutschlands   wird sich aber finden, der bestreiten wollte, daß Herr von Papen im deutschen Katholizismus die Verachtung genießt, die er nach seinen Verrätereien an der katholischen Kirche   reichlich verdient.

Partelgrundstücke steuerfrei!

Der deutsche   Bonzenstaat

Bürger immer wieder die Ereignisse des Mittags, Ereig- lichen Zuschlag und die Hauszinssteuer, soweit

nisse, aus denen hoffentlich auch die Franzosen lernten.

Also: Gerüchte" laufen herum. Die Saarlouiser   Bürger haben die Rede überhaupt nicht verstanden, weil sie des Französischen nicht fundig sind. Aber es genügte, daß eben Franzosen als Gäste gekommen waren...

Schon früher hatte der Preußische Finanzminister ge­nehmigt. daß für die von der NSTAP. unmittelbar für ihre Zwecke benußten Grundstücke oder Grundstücksteile die itaatliche Grundvermögenssteuer nebst sta at nicht schon im Hinblick auf das Reichsgefeß zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat die Voraussetzungen für die Befreiung von den genannten Steuern gegeben sind, im Billigkeitswege au erlassen sind. Der Erlaß der staatlichen Grundvermögenssteuer steht den Erlak

Konzentrationslager Das ,, Anhaltelager" Wöllersdorf Wien  

, 24. Mai.  ( P. G.) Gegenwärtig befinden sich in Wöllersdorf   600 Sozialdemokraten und 200 Nazi und etwa 20 Kommunisten. Das Lager ist fast hermetisch von der Außenwelt abgeschlossen. Die Internierten werden von nicht weniger als 950 Heimwehrlern und 120 Gendarmen bewacht. Dieses Lager soll vergrößert werden, so daß rund 2500 Menschen dort untergebracht werden können. Die baulichen Veränderungen sind in Wöllersdorf   bereits in vollem Gange. Unter den Internierten in Wöllersdorf   befinden sich etwa 350 Mandatare der sozialdemokratischen Partei und der Ge­werfschaften wie: Glöckel, Leuthner, Allina, In­genieur Seidel, Karl Richter, Leopold Thaller, Hof­rat Schärf und Stadtrat Honay  . Sie sind alle in einem Objekt untergebracht, in dem sich bloß 4 Schlafsäle befinden, wovon nur 3 Schlafsäle den 350 Genossen zur Verfügung stehen, während die 20 Kommunisten einen separierten Schlaf­sal benüßen. Man kann sich vorstellen, wie bequem" die Gefangenen in diesem Massenquartier ausruhen können.

Ueber die Qualität des Essens wird nicht geflagt, wohl aber bekommen die Internierten so wenig vorgeseßt, daß alle hungrig sind. Es gibt wohl zusätzliche Portionen, aber die dürfen sich die Internierten nur mit Erlaubnis des Arztes faufen. Diese Erlaubnis wird von dem menschenfreund­lichen" Arzt nur in den seltensten Fällen erteilt. Das hat zwar feinen Sinn, ia es ist geradezu barbarisch, aber es ist Methode. Da sich die Angehaltenen täglich etwa fünf Stunden im Freien aufhalten dürfen, empfinden sie den Hurger doppelt. Für die unzulängliche Kost werden den ihrer Frei­heit Beraubten täglich sechs Schilling abgeknöpft! Und bei diesem unverschämt hohen Pensionspreis" die unzulängliche Kost! Außerdem muß jeder für die Decke, Menageschale und Löffel 5,60 Schilling und für den Strohsack und einen Kopf­polsterüberzug sechs Schilling bezahlen.

Selbstverständlich werden die Internierten auf Schritt und Tritt bespielt. Ihre Briefe werden von der Heimwehr zen­furiert usw. Im Rechtsstaat Desterreich", wo jeder Heim­wehrler machen fann, was er will, darf es einen nicht wun­dern, wenn man hört, daß viele der Gefangenen seit Mitte Februar sich in Haft befinden und bis heute noch nicht einmal verhört wurden! Gegen andere haben selbst die Gerichte das Verfahren eingestellt; weil ihnen nichts Strafbares zur Last gelegt werden konnte, werden sie im Wöllersdorfer Lager festgehalten.

Wie lange will man die Verhafteten und Internierten ent­gegen dem flaren Wortlaut der Gesetze noch ihrer Freiheit berauben? Die rechtlich denkenden Menschen der ganzen Welt verurteilen diese schändliche Rechtsbeugung in Dester­reich. Bar jedes Rechtsempfindens lassen sich die Austro­faschisten bei der Bekämpfung ihrer Gegner nur von klein­lichen Rachegefühlen leiten. Aber auch mit solchen Kampf­methoden wird man den Gedanken des Sozialismus in Desterreich nicht töten!

der Gemeinde zufchläge zur Grundvermögenssten Abonniert die ,, Deutsche Freihe

nach sich.