Kabarett Voltaice
' Als Dada begann...
Das Kabarett Voltaire und die Galerie Dada
Viele Schweizer Familien hatten Ferienkinder aus den Kriegsländern eingeladen. Die kleinen Gäste kamen an, schmal, bleich, hohläugig, um hier aufzublühen wie junge Rosen. Wie viele, die inzwischen herangewachsen sind, werden sich dankbar zurückerinnern! Wie jesuhaft wurde dies Jungvolk behandelt.„ Wer ein Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf." Ferner war eine unzählige Anzahl Fremder freiwillig gekommen, für die Zürich die hohe Warte war, von der aus man das Weltgeschehen ruhig oder entsetzt beurteilen konnte. Die Stadt war damals das Internationalste, das man sich denken kann. Am Quai hörte man in allen Zungen sprechen.
Mit meinem spätern Mann, dem Dichter Hugo Ball , der damals grau wie Asche aussah und hager, als sei er aus Baumwurzeln geflochten, spazierte ich dort oft auf und ab. Nicht frei von Neid sahen wir zu, wie die Möwen und Schwäne gefüttert wurden. Wovon wir uns selbst nährten, scheue ich mich zu sagen. Wir führten in jenen Tagen einen Karton mit uns, in dem sich ein Frack und ein weißes Hemd mit Kragen befand. Ball träumte davon, eine Stellung als Kellner zu finden. Fragte ich ihn, warum er durchaus das werden wolle, so antwortete er:„ Ich will den Menschen dienen!" Er meldete sich auch im Hotel ,, Bour au Lac", in dem gewiß schon mancher Kellner sein Brot gefunden hat; aber er wurde abgewiesen.
Schließlich lernten wir einen internationalen Künstler kreis kennen, der auf den Gedanken verfiel, in der holländischen Meierei", an der Spiegelgasse, das Kabarett Voltaire zu gründen, das die Wiege des später berühmt gewordenen Dadaismus werden sollte. Ob er gerade eine Wohltat für die Schweizer wurde, will ich nicht untersuchen. Zunächst unterhielten sich die jungen Künstler selbst, indem sie täglich Möglichkeiten in sich entdeckten.
neue
,, Ein deutscher Dichter seufzt französisch. Rumänisch klingt an siamesisch.
Es blüht die Kunst Hallelujah.
' s war auch schon mal ein Schweizer da." So dichtete Klabund über das Kabarett. Mit dem Schwei zer meinte er vielleicht den Romancier J. C. Heer, der allerdings unser treuer Stammgast war. Beinahe jeden Abend fegte er, sich nach allen Seiten umblickend, mit seinem Radmantel eine Anzahl Gläser vom Tisch, die er immer gern bezahlte. Eintritt wurde nicht erhoben, so daß der kleine Raum stets dicht und bunt besetzt war. Nach dem Grundsat, von Hans Arp : ,, Man soll seinen Viktor nicht unter den Scheffel stellen", wagte sich auch mancher aus dem Publikum aufs Podium, und brachte er seinen Kram nicht allzu vernünftig vor, so durfte er bestimmt auf Beifall rechnen. Man mußte, ähnlich wie Ball, behaupten, ein Pferd macht müde sich's bequem in einem Vogelneste." Anstatt:
,, Füllest wieder Busch und Tal Still mit Nebelglanz",
hatte man wie Richard Hülsenbeck zu dichten: ,, Füllest wieder Busch und Schioẞ,
Pfeift der Rehbock, hüpft das Roß."
Das leuchtete nun freilich nicht jedem ohne weiteres ein, und mancher schüttelte den Kopf oder verließ unter Protest das Lokal. Da gab's oft noch unter der Tür Meinungsverschiedenheiten, und immer bildete sich eine Partei, die gläubig hingenommen zu sehen wünschte, was wie eine Offenbarung vorgebracht wurde.
,, Hebt und senkt, hebt und senkt, Bis der Schwan am Galgen hängt." ( Vielleicht doch eine Reminiszenz an Schillers ,, Glocke".) Es wurde in unheimlich wirkenden Larven und Panzern getanzt, die an Tanks und Gasmasken erinnerten, an die furchtbare Ausrüstung des Krieges, wie die wilde Zeit überhaupt auf die Kunst abfärbte. Gebannt, unter dem Zwang der Zeit stehend, regte sich lediglich das Tumultane in ihren Jüngern, obwohl es meines Empfindens nach die Aufgabe der Kunst ist, zu klären und nicht zu verwirren. Es geschah keine Verwandlung, das Simultane wurde komplexhaft, unmittelbar geboten. Dennoch ist aus diesem Benommensein von der Zeit etwas entstanden, was man eine Kunstrichtung nennt: der Dadaismus, der erst recht aufblühte, als kein Grund mehr für ihn vorhanden war, und die eigentlichen Schöpfer Hülsenbeck und Ball zu einer großen Einfachheit des Stils zurückgekehrt waren.( Uns ganz nahe in der Spiegelgasse wohnte Lenin , der natürlich keine Zeit hatte, unsere Vorstellung zu besuchen. Er muß die lauten bruitistischen Konzerte wohl vernommen haben, doch ließ er sich dadurch offenbar nicht stören. Tagsüber sah man ihn manch
Mittwoch, den 6. Juni 1934
Kleider der Damen sich an ihnen abfärbten. So sahen auch sie ziemlich abstrakt aus: Kompositionen in Blau , Grün, Gelb, Rot. Unfreiwillige Farbensinfonien. O, diese wandelnden Paletten, die gerade ich, die ich mich nach Unauffälligkeit sehnte, verursachen mußte!
zwei
Tagsüber gings verhältnismäßig still bei uns zu. Es wurden kleine Vorträge über Ex- und Impressionismus sowie über andere Ismen gehalten. Einmal kamen sogar Kriminalbeamte, die ganz Ohr und Auge waren, wenn auch etwas verdutzt. Sie hoben mehrere große Kandisky hoch, um zu prüfen, ob die Bilder auf der rückwärtigen Seite auch bemalt seien. Vielleicht auch, um nachzusehen, ob sich hinter den Bildern Geheimfächer oder Likörschränke befanden. Wirtschaften durften und konnten wir ja nicht. Bald wurde mystische, mittelalterliche Lyrik vorgetragen; dann tanzten einige Labanschülerinnen sehr schön, und dazwischen wurde Chinesisches oder Dadaistisches geboten mit dazu passenden Manifesten. Ein einziges Mal verkauften wir ein kleines, buntes Seidenbild um 150 Franken. Wir hätten es auch um dreißig Franken gegeben, ja noch für viel weniger, aber die Dame wollte durchaus 150 Franken zahlen, eine Zuvorkommenheit, die mich vor Freude beinahe schwindlig machte,
da es sich zufällig um ein kleines Werk meiner spielerischen Hände handelte, einen Blütenbaum, der für eine Tombola bestimmt war. Jetzt bekam ich plötzlich irrsinnig viel Geld auf die Hand gezählt. Ein herrlicher, unvergeßlicher Augenblick! Kaum war die Dame fort, als ich auch schon in die Küche eilte, wo die ganzen Dadaisten wartend beim Kaffee saßen. Hier teilte ich mit, was mir begegnet. Mein Mann war nun zwar der Ansicht, daß man mir mancherlei anvertrauen könne, aber bei Geld sei entschieden Vorsicht geboten. Darum wurde es mir denn auch bis auf zwanzig Franken sogleich wieder abgenommen, doch fühlte ich mich auch damit noch reich genug. Sofort machte ich mich auf den Weg, es loszuwerden.
Es lag damals im Schaufenster bei Jelmoli ein frohroter Seidenschal, der es mir schon längst angetan hatte. Bis dahin wußte ich freilich nicht, daß ich ihn einmal selbst tragen würde. Die Farben ändern, je nachdem das Licht fällt, sich noch heute zauberisch. Ich dachte das Publikum mit diesem Schal in eine kleine staunende Freude zu versetzen und dazu Volkslieder zu singen. Wie ein Stück fürs Leben lag er vor meinen Augen, beinahe eine Weltanschauung, die ich mir unbedingt erste en mußte. Ich habe ihn mir als hübsche Erinnerung an diese Sturm- und Drangtage bis heute aufbewahrt.
Goebbels lockert die Presse auf
,, Vorgänge, die nicht zu verheimlichen sind"...
Im deutschen Geistesleben geht es augenblicklich zu wie in einer Exerzierhalle. Man merkt das schon an den Fachausdrücken, in denen kommandiert wird: Da wird gleichgetreten, Front gebildet, Richtung genommen, ein- und ausgeschaltet.
Zur Zeit aber wird die deutsche Presse von Goebbels ,, a u l- gelockert". Lockerungsübungen sind die große Mode der Gymnastik. Die durch allzu scharfes Exerzieren verkrampften Muskeln müssen wieder beweglich gemacht werden. Deswegen werden zwischen je zehn Minuten Knieübungen und Liegestütz drei Minuten Lockerungsübungen eingelegt.
Goebbels Lockerungserlaß ist ein Dokument. Vor allem, weil er ein amtliches Zugeständnis für das bisherige Exerzierreglement darstellt. Man braucht nämlich nur an Stelle der Ausdrücke ,, es soll künftig" oder„ es soll nicht mehr. ein sinnentsprechendes bisher geschah es aber so..." setzen, und schon erblickt man ein getreues Abbild der Fuchtel, unter der die gleichgeschaltete Preßgaleerensträflinge in Deutschland arbeiten müssen."
zu
,, Künftig aber soll die Berichterstattung über öffentliche Veranstaltungen den Zeitungen selbst überlassen werden. ( Bisher... s. o.)
In der Regel( aber auch nur in der Regel!) soll davon abgesehen werden, die Veröffentlichungen von Reden im amtlichen Text vorzuschreiben.( Bisher.. s. o.!)
Wird ein amtlicher Text vorgeschrieben, so soll dieser möglichst kurz gefaßt sein.( Bisher... s. o.!)
Vor allem soll davon abgesehen werden, die Berichterstattung über amtliche oder parteiamtliche Veranstaltungen durch behördliche Referenten und parteiamtliche Pressestellen vorwegzunehmen.( Bisher... s. o.!)
Soweit es die Staatserfordernisse gestatten( soweit...!), soll von einer Nachrichten- und Berichterstattungspresse abgesehen werden. Es soll geprüft(!) werden, inwieweit(!) bereits verfügte Sperren aufgehoben werden können,( Bisher... s. o.!)
Für die redaktionelle Arbeit der deutschen Zeitungen soll künftig als Richtlinie gelten, daß ihr innerhalb der Grenzen, die sich aus dem Schriftleitergesetz ergeben, ein möglichst weiter Spielraum zu lassen ist.( Siehe ,, Grüne Post"!) Der freien Kommentierung nach eigenen Gesichtspunkten ist der Vorzug zu geben. Es soll daher auch möglichst für alle Fragen die eigene Stellungnahme freigegeben werden, wobei erneut darauf hingewiesen wird, daß Auflagen nur von behördlicher Stelle,( Bisher... 8. o.!)"
Soweit der Lockerungserlaß Goebbels! Und nun ist die Pressefreiheit in Deutschland restlos verwirklicht. Nach den Lobeshymnen der gleichgeschalteten Presse auf ihren Galeerenvogt muß man es wenigstens glauben. Die gleich geschalteten Preẞkulis machen vor Stolz und Freude Männchen, wie der gute Hund, der sein Körbchen ein Stück des geschalteten Preẞkulis machen vor Stolz und Freude MännWeges statt über in der Schnauze tragen darf. Bis ihm etwa einfallen sollte, zu bellen...
mal mit einem unbeweglich steinernen Gesicht, eine unschein. Gute Freunde und desgleichen bare Aktenmappe unterm Arm, versunken die Straße herunterkommen, und nachts, wenn wir heimgingen, sahen wir hinter seinem Fenster noch Licht brennen.)
Eine Geschichte über Bücher und Schüler
Der deutsche Schriftsteller in der Emigration ist ein besonderes Kapitel. Er hat es schon in Deutschland meist nicht sehr gut gehabt; jetzt im Ausland geht es ihm durchschnittlich Freunde von früher.
Von einem dieser Goldjungens, die sich trotz der schweren Zeiten Gott sei Dank gar nicht geändert haben, bekam kürzlich ein ausgewanderter Schriftsteller folgenden Brief( Es war das erste Lebenszeichen, das der Schreiber, von Beruf Schuhfabrikant, nach mehr als einem Jahr von sich gab):
Lieber K.!
Ich hoffe, daß Dich dieser Brief erreicht; ich selbst bin. seit ungefähr 1 Woche hier in P., um, wie man so schön sagt ,,, den Markt zu studieren". Wenn alles sich günstig erweist, will ich dann evtl. ganz hierher übersiedeln.
Irgendwie vornehmer und daher weniger populär wurden die Darbietungen in der Galerie Dada. Mich wundert noch heute, daß der Besiger des Sprünglihauses seine schöne hundeelend. Der einzige Trost sind die treuen, anhänglichen Acht- Zimmer- Etage an der Bahnhofstraße ohne jegliche Garantie an uns vermietete. Freilich, er konnte nicht wissen, was ihm bevorstand. Die Dadaisten hatten meistens mehr Ideen als Franken in der Tasche. Der Rumäne Tzara besaẞ neben einer kleinen Sammlung eigener Gedichte, daran er kindlich glücklich mit ganzer Seele hing, eine schöne Negerplastik, die im Wert zu einer fantastischen Höhe hinanstieg. Falls Geldschwierigkeiten eintreten würden, sollte die schöne Negerin am liebsten versetzt werden, denn sich für immer von ihr zu trennen, wäre ihm zu schwer gefallen. Er hatte es auch nicht nötig und freut sich, glaub ich, noch heute ihres Besitzes. Die Negerplastik wurde feierlich aufgestellt, und da sie als einzigster Kunstgegenstand nicht genügte, ließ man aus Berlin die große Sturmkollektion kommen, die abstrakten Bilder von Kandinsky, Feininger, Klee, Campen donk, und behängte damit alle Wände. Möbel wurden aus dem Antiquariat Corray herbeigeschafft. Ich persönlich ließ es mir angelegen sein, eine große Anzahl Küchenhocker als Siggelegenheit für unsere vornehme Kundschaft in allen Ostereierfarben zu beizen, aber dieses löbliche Tun bekam mir schlecht, weil gleich bei der ersten Soirée die zarten
Da Du Dir nun denken kannst, daß ich Dein Buch, das wir ja in Deutschland nicht bekommen, sehr gern lesen würde, so bitte ich Dich sehr, mir ein Exemplar hiervon an die obenstehende Adresse zu schicken, an der ich noch ungefähr 3 Wochen sein werde.
Ich überlasse es dabei Dir, ob Du mir das Buch dedezieren willst. Solltes Du dort auch ein Exemplar Deines ersten Buches haben, so bitte ich Dich, auch ein solches Deiner Sendung beizufügen, da ein hiesiger Freund sich sehr dafür interessiert.
910
Aber keine Sorge, der Hund bellt nicht. Er wedelt!! In der ,, Germania" zum Beispiel liest man, daß alle Langweile und Uniformität der Presse nur an dem Material gelegen habe, mit dem die Preßwarte der verschiedenen Stellen und Organisationen die Zeitungen versahen".( Welch lieber Ausdruck!) Sobald alle das gleiche, nur mit etwas verschiedenen Worten schreiben, wird es bestimmt hochinteressant. Besonders beglückt ist das Katholikenblatt, weil in der Floskel ,, freie Kommentierung nach eigenen Gesichtspunkten" das Wort Kritik nicht vorkommt. Sie vermiẞt es nicht. Denn abgesehen von einer kleinen Schar unentwegter Nörgler, habe das deutsche Volk an der Kritik, wie sie zur Zeit der Parteikämpfe üblich war, gar kein Interesse. Und stolz beruft sich die„ Germania" auf Wilhelm Stapel, der im ,, Deutschen Volkstum" vom 1. Mai zwar die a u ẞerordentliche Verbreitung Schweizer Zeitungen in Deutschland, zugleich aber auch ,, feststellt, daß diese Zeitungen nicht besser seien als die deutschen. Allerdings stellt sich die Germania" insoweit zu dieser Lobeserhebung in Opposition, als Stapel meint, daß die Schweizer Blätter nur um gewisser politischer Pikanterien und Gerüchte willen gelesen würden, die dem Herzen der stillen Opposition wohltuen. Hierzu bemerkt die„ Germania":
von
.. ,, Was er, Stapel, von sich selbst sagt, daß er nämlich die ausländischen Blätter nur um der ,, Orientierung", nicht um der Klärung willen lese, das gilt doch für sehr viele ihrer reichsdeutschen Leser überhaupt. Der Hunger nach Tatsachenberichten, nicht nach Sensationen, trieb zu den ernsten Auslandsblättern( EmigrantenHetblätter bleiben hier außer Betracht, ihr reichsdeutscher Leserkreis ist sicher nicht groß). Eine weitere, noch viel bedenklichere Folge des Hungers nach Tatsachen war die ,, mündliche Zeitung", die Gerüchtemacherei. Sehr bald wird das Geraune und Gemunkel, das Schwarzmalen und Uebertreiben aufhören, wenn in der Zeitung eine objektive, nur der Wahrheit dienende Berichterstattung über Vorgänge und Erscheinungen zu finden ist, die nun einmal nicht zu verheimlichen sind, seither aber nur ,, hintenherum", meist vergröbert und entstellt, weiter
verbreitet wurden."
Wir zitieren diese Aeußerungen nicht, weil sie besonders neu sind, sondern aus dem gegenteiligen Grunde: Mit fast den gleichen Worten wurde in den Jahren 1914 bis 1918 von der deutschen Presse die militärische Kriegszensur um Einsicht angelieht. Und damals geschah es wie heute: Es werden alle möglichen Lockerungserlasse herausgegeben, in der Praxis aber änderte sich gar nichts, im Gegenteil, auch das geschah wie heute: Wenn ein nicht besonders beliebtes Blatt im Vertrauen auf die angekündigte größere Freiheit ein offenes Wort wagte, so wurde es wie jetzt die ,, Grüne Post mit diebischer Freude verboten. Am Ende dieser vierjährigen Pressekneblung stand bekanntlich der Verzweiflungsschrei des konservativen Führers von Heydebrand und von der Laha: ,, Man hat uns belogen und betrogen!" Genau so wird die Sache diesmal enden!
Im übrigen hoffe ich, daß Du Dich in Deiner neuen Heimat schon gut eingelebt hast und Du gute und schöne Erfolge haben wirst.
In diesem Sinne begrüße ich Dich
allerherzlichst
in alter Freundschaft H.
Ganz gerührt setzte der beglückte Empfänger sich hin und verfaßte folgendes Antwortschreiben:
Lieber H.!
Ich hoffe, daß Dich dieser Brief erreicht, denn es liegt mir sehr daran, daß Du ihn in der freien Zeit, die Dein Marktstudium Dir übrig läßt, aufmerksam liest.
Da Du Dir denken kannst, daß ich Deine Schuhe, die ich mir so wenig wie sonst etwa kaufen kann, sehr gern tragen würde, so bitte ich Dich sehr, mir ein Paar davon an die obenstehende Adresse zu schicken, an der ich vielleicht noch drei Tage oder auch drei Jahre sein werde.
Ich überlasse es dabei Dir, ob Du mir das Paar dedizieren willst. Solltest Du dort auch ein Paar schwarz- weiße Sandaletten, Größe 36, haben, so bitte ich Dich, auch ein solches Deiner Sendung beizufügen, da eine hiesige Freundin sich sehr dafür interessiert.
Im übrigen kannst Du je ein Exemplar meiner Bücher gratis und handschriftlich signiert bekommen, so oft Du zehn Paar Schuhe für bedürftige Emigranten stiftest. In diesem Sinne begrüße ich Dich
di allerherzlichst -
K.