Deutsche Freiheit" Nr. 129

Das bunte Blatt

Die Gagen der Filmstars

Von Pierre Lamure

Es ist schwer zu erfahren, was Kinostars wirklich ver­dienen. Die meisten Berichte über die Märchengagen in Hollywood   find Fantasien. In Wirklichkeit ist die Gagen­frage in Hollywood   tabu". Weder die Direktoren noch die Stars lassen ein Sterbenswort darüber verlauten. Es ist das große Geheimnis dieser geheimnisvollen Industrie. Bis vor furzem war ich wie jedermann auf bloße Vermutungen angewiesen. Durch einen Zufall bin ich zu Informationen gefommen, die der Wahrheit entsprechen.

Greta Garbo   verdient wöchentlich 9000 Dollar, Maurice Chevalier   7500, Constance Bennett   7000, John Barrymore  , Norma Sheafter, Richard Barthlmeß, Ann Harding   6000, Wallace Berry 5000, Joan Crawford  , Gary Cooper   4000, Janet Gayner 3750, Loretta Young   2000. Ich habe nicht herausbekommen fönnen, was Mae West   ver­dient. Ich kann nur sagen, daß ihre Gage relativ bescheiden ist; da sie aber perzentuell an ihren Filmen beteiligt ist, verdient sie schwindelnd große Summen. Man konnte des österen lesen, daß Constance Bennett  ( Marquise de la Fa­Iaise) 30 000 Dollar wöchentlich bezieht. Das stimmt und stimmt auch wieder nicht. In Wahrheit verhält es sich so: vor ein paar Monaten erhielt Miß Bennett während ihrer Ferien den Antrag, zwei Filme mit einem Honorar von 150 000 Dollar pro Film zu drehen. Gegen diese hübsche Entschädigung opferte sie ihr Tennis, ihre Vergnügungen, das ganze Dolcefarniente". Sie arbeitete vierzehn Stun den täglich. In zehn Wochen waren die beiden Pictures" beendet, und der blonde, nervöse Star erhielt 300 000 Dollar, was 30 000 Dollar wöchentlich bedeutet. Das war aber eine einmalige schöne Episode, der feine ähnliche folgte. In der prosaischen Eintönigkeit des Alltagslebens muß sie sich mit 7000 Dollar wöchentlich Sonntag inbegriffen-be­gnügen.

"

Aus diesen Ziffern fönnte man leicht den Schluß ziehen, daß die Stars schnell Millionäre werden. Aber auch diese Medaille hat ihre Kehrseite. Nehmen wir den Fall an, daß eine Schauspielerin 10 000 Dollar wöchentlich verdient. In erster Linie läuft ihr Kontraft nur vierzig Wochen. Trozz­dem muß sie zwölf Monate im Jahr essen. Auf zweiund­fünfzig Wochen verteilt, beträgt die Gage also 7600 die Woche. Dann: das Engagement ist fast immer durch die Vermittlung eines Agenten zustandegekommen. Dieser steckt während der Dauer des Kontraktes zehn Prozent der Gage ein. Auf diese Weise halten wir bei 6000 Dollar. Dazu kommt die Steuerbehörde, die als Einkommensteuer die Hälfte dieser Summe einhebt. Unserm Star bleiben nur mehr 3500 Dollar. Und das ist nur ein Anfang. Die Ge­mohnheit der Kinoliebhaber, Constance Bennett   zum Bei­spiel, um ihr Bild zu bitten, kostet diese 1000 Dollar monat­lich. Geliebt zu sein, fommt teuer zu stehen.....

Dann gibt es ungezählte Spenden zu wohltätigen 3weden. Jede Wohlfahrtseinrichtung flopft an die Tür des unseligen Stars, außerdem müssen regelmäßig Parties" veranstaltet werden. Um nicht zu den Geizkragen gezählt zu werden, heißt es Empfänge geben. Dazu der Train des Hauses, Kammerdiener, Chauffeure, Köche, Sekretäre. Ein " Movie Star" muß all das haben, sonst verliert er an

Prestige in den Augen der Nachbarn und vor allem des großen Publikums. das sich seine Lieblinge nur im Lugus denken kann. So find 10 000 Dollar vom Samstag wie Schnee in der Sonne geschmolzen; es bleiben höchstens 1800 bis 2000 Dollar. Wenn die Heldin, deren Name auf Mil­lionen Anschlagzetteln prangt, sparsam und bescheiden ist, dann gelingt es ihr, 800 oder 1000 Dollar in der Bank ein­zulegen für die schlechten Zeiten, die kommen könnten und die fast immer kommen.

Die Durchschnittsdauer des Erfolges eines großen Stars beträgt tatsächlich ungefähr fünf Jahre. Das Publikum ist der launenhafteste, treuloseste und undankbarste Herr. Wie schnell wird es einer Künstlerin, selbst eines Lieblings müde, wenn es ihn allzuoft sieht. Aber nicht nur die tragische Un­beständigkeit des Publikums, auch andere Gefahren be­drohen unentwegt den prefären Ruhm in der Welt des Film. Da ist zum Beispiel der berühmte Fall von John Gilbert  . Vor fünf Jahren war dieser Schauspieler das Idol des Publikums. Mit seinem Aufstieg ist ein junges schwedisches Mädchen aus dem Volke eng verbunden: Greta Gustavson, bekannter unter dem Namen Greta Garbo  . Er bekam 250 000 Dollar pro Film, mit jährlich zwei garan­tierten Filmen. Plößlich kam der Tonfilm. Gilberts Stimme wurde fotografiert. Wie einst die Goten im alten Rom  , so fielen die Sprechfilme in Holywood   ein. Panik er­faßte die Stars. Es genügte nicht mehr, schön zu sein, man mußte auch sprechen, Terte auswendig lernen können, die Stimme mußte dem Publikum gefallen. Die Stimme John Gilberts gefiel nicht. Sofort war das Jdol gestürzt. Greta blieb. Und es gereicht dieser Künstlerin zur Ehre, daß sie sich dankbar zeigte. Sie wählte John Gilbert   in dem Film Königin Christine" zum Partner. Nur widerwillig gaben die Direktoren ihrem Wunsch nach. Aber statt der 250 000 Dollar von einst boten sie 6000!

Das kleinste Embonpoint, die kleinste, aber sichtbar blei­bende Hautverlegung, ein gewöhnlicher Kehlkopfkatarrh_ge= nügen, um einer glänzenden Karriere ein Ende zu machen. In Hollywood   einen Film zu drehen, ist eine aufreibende Beschäftigung. Die nervöse Anspannung, ja Ueberreizung bei diesen Proben und Reprisen erschöpft den Künstler. Um sechs Uhr früh aufstehen, die Tyrannei der Regisieure, die Schnißer der Extras; eine falsche Bewegung, ein Niesen, ein Irrtum bedeuten hunderte Meter verpakter Film­streifen.

Wenn ein geradezu wunderbarer Glücksfall es mit sich bringt, daß so ein Star all dem gewachsen ist, wenn er selbst die Kassen der Vorstadtkinos füllt, dann wird er durch fünf Jahre das Privileg genießen, angebetet, interviewt, von Bittstellern und falschen Freunden bedrängt, im Boudoir selbst fotografiert und jeder Freiheit beraubt zu werden. Fünf Jahre und plößlich ist der Star erledigt. Er verschwindet, niemand kennt ihn mehr. Seine Filme schlum­mern staubbedeckt in der Morgue  " der Filmateliers, nie­mand schaut sie mehr an. Nichts bleibt zurück. Wenig Geld wird so schwer verdient wie das von Hollywood  . Um den Preis, um den man es erwirbt, sehen die enormen Gagen nicht mehr wie ein Wunder aus. Sie sind eher eine Ent­schädigung.

( Autorisierte Uebersetzung von rude Reitler.)

Straßenkreuzung

Von 2. Korff

Freitag, 8. Juni 1984.

bibud

dieser

An der Ecke der Straßenfreuzung ist er mir begegnet. Es regnete und recht wenig frühlingsmäßiger Wind blies ihm die feuchte Luft ins Gesicht. Armselig sah er aus, wie er so dastand und sich an die Häuserwand drängte, um sich vor dem Naßwerden zu schüßen. Sein Mantel, er mußte ehemals aus einem guten Schneideratelier hervorgegangen sein, schwache Spuren waren für den Kenner noch ersichtlich Mantel schlug sich eng um seine Beine, welche in merkwürdig verschrumpelten Hosen stafen. Auch die Schuhe erschienen mir für diese Witterung recht ungeeignet. Es mochten aber wohl die einzigen sein, welche er überhaupt besaß. Die Hände hielt er in den Taschen seines Mantels vergraben und sein Hut war tief über die Stirn herabgezogen.

Vor mir ging ein kleiner, forpulenter Herr mit einer Dame, auf welche er, heftig gestikulierend, einsprach. Der Wind wehte mir Feßen des Gespräches zu. Es schien sich um eine Aufsichtsratssitzung zu handeln, welche nicht zu seiner Zufriedenheit verlaufen war

Als er an der Ecke anlangte, hob sich mein Freund wie ein grauer Schatten von der Wand, nahm den Hut ab und hielt ihn mit einer gehemmten Bewegung dem Herrn entgegen. Der blickte einen Moment auf und ging dann, anscheinend verärgert, in seiner Rede gestört worden zu sein, weiter. Mutlos ließ der Bettler den Arm sinken.

Das Paar hatte die Straßenkreuzung überquert, da blieb der Herr stehen, griff in seinen Mantel und langte sich aus der Tabatiere eine Zigarette hervor. Dann suchte er verzweifelt sein Feuerzeug tros Regen und Wind in Funk­tion zu setzen.

Mein Freund hatte ihm nachgeblickt, und das aussichtslose Gilig sprang er hinzu, griff in seiner abgewegten Mantel­Beginnen des anderen bemerkt. tasche nach einer Streichholzschachtel und reichte dem Fremden mit einer leichten, selbstverständlichen Verbeugung das brennende Stäbchen. Dieser wollte den kleinen Dienst schon mit höflichem Dank annehmen, da blickte er in das Gesicht des Gebers und erkannte den Bettler von eben. Mit often­tativer Gebärde ließ er die Zigarette wieder in der weiten Tasche seines englischen Regenmantels verschwinden und ich hörte noch die Bemerkung, wie er im Weitergehen aufge­bracht zu seiner Frau äußerte: Mut haben diese Leute heut­zutage, fein Mittel ist ihnen zu schlecht..."

Ich hatte die kleine Szene, vor der Auslage einer Buch­handlung stehend, beobachtet, und sah, wie das Gesicht des Bettlers sich ins Aschgraue verfärbte.

Da ging ich instinktiv auf ihn zu, griff in meine Tasche und reichte ihm meine geöffnete Tabatiere. Ein erstaunter Blick traf mich. Dann verstand er, daß ich Zeuge des oben Vorge­fallenen gewesen und eine dunkle Welle ging über sein Ge­sicht. Zögernd griff er zu. Ich tippte die Dose um und schüttete den Inhalt in seine Hand.

Und meinte, er solle sich nichts daraus machen, alles im Leben ginge einmal vorüber und beständig sei nur eines: der Wechsel.

Der sparsame Schotte

Mac Allister ging in einen Laden und kaufte eine Aften­tasche. Gestatten Sie," sagte der Verkäufer, daß ich die Tasche einpace."

,, Ach nein, es genügt, wenn Sie das Papier und den Bind­faden in die Tasche stecken."

Moskau   erhält die modernste Untergrundbahn

Die russischen   Ingenieure, denen das große Werk eines Untergrundbahn- Baues für Moskau   anvertraut wurde, haben zunächst eine mehrmonatige Besichtigungsreise durch Europa   und Amerika   gemacht und in den wichtigsten Metropolen der alten und neuen Welt, also in Berlin  , London  , Paris   und Neuvork, die verschiedenen Systeme studiert. Nach den Erfahrungen ihrer Studienreise haben sie sich nun einen Plan zurechtgelegt, der die Vorzüge der bereits bestehenden Bahnen berücksichtigt, aber darüber hinaus Mosfau eine Untergrundbahn verspricht, die an technischer Vollkommenheit und Bequemlichkeit für die Fahrgäste einzig in der Welt dastehen wird.

Nach dem Plan wird die russische Hauptstadt in zehn Sef­toren eingeteilt, die so zueinanderliegen, daß die Umsteige verbindungen sich mit möglichster Leichtigkeit ergeben. Das gesamte Schienennet wird eine Ausdehnung von etwa 80 Kilometer erhalten.

Die erste, bereits im Bau befindliche Linie, führt unter den wichtigsten Verkehrsstraßen hindurch und durchkreuzt die Stadt in der Richtung Nord- Ost- Südwest. Die ersten Aus= schachtungsarbeiten wurden Ende 1932 begonnen und die Baukommission hat sich vorgenommen, die Inbetriebnahme dieser ersten Linie bis zur 17. Jahrfeier der Sowjetrepublik, also bis zum 7. November dieses Jahres fertigzustellen. Auf diesem Abschnitt, der eine Länge von 12 Kilometer hat, sind die Arbeiten schon gut fortgeschritten. Die Zahl der Arbeiter, die zu Beginn des Jahres etwa 50 000 betrug, ist bis zum 6. April auf 65 000 erhöht worden. Diese Armee von Erd­arbeitern hebt täglich 5000 Rubikmeter Erde   aus und erledigt 1000 Rubikmeter Betonarbeiten. Gegenwärtig sind 2 kilo­meter dieser Linie bereits vollständig fertiggestellt und auf eine Distanz von fünf weiteren Kilometer sind die Tunnel geführt.

Auf diesem ersten Abschnitt stieß man auf unerwartete Schwierigfeiten durch die geologische Beschaffenheit der Erde und das Auftauchen unterirdischer Wasser. Trotz allem ist die Moskauer   Bevölkerung, die jede Phase des Baues aufmerf­sam verfolgt, fest davon überzeugt, daß die Untergrundbahn zum angegebenen Termin fertiggestellt sein wird. Mit Geld­mitteln für den Metrostroi" ist auch nicht gespart worden; der Bau hat seinen Platz im Fünfjahresplan und allein für das Jahr 1934 sind 350 Millionen Rubel bereitgestellt worden. Die Regierung versteht es auch, die Moskauer   Bevölkerung für das Werf zu interessieren und einer der Führer, Kagano­vitch, der rechte Arm Stalins, sprach das Wort aus: Ganz

Moskau   arbeitet an seiner Untergrundbahn"- und tatsäch­lich ist die Anteilnahme an dem Werden dieses Werkes so groß, daß an den Samstagnachmittagen Tausende von Frei­willigen ihre Arbeitskräfte in den Dienst der Sache stellen.

den Verkehr in der überbevölkerten Stadt aufrechtzuerhalten. Viele hundert Karikaturen haben diesen Uebelstand schon zum Gegenstand ihres Wizes genommen und zeigen in stets neuartiger Aufmachung, wie sich die Moskowiter um die Plätze in den Verkehrsmitteln schlagen. Diesem Uebelstand wird nun die Untergrundbahn bald abhelfen, die nicht nur die Genugtuung, sondern den Stolz der Moskauer   Bevölfe­rung hervorrufen wird.

irdisch verlaufen; als Hochbahn wird sie nur dort in Er­Die Moskauer Untergrundbahn wird fast vollständig unter­scheinung treten, wo ohne Hinderung des Verkehrs Viadukte aufgestellt werden können, also nur in den Borstädten. Die In zwölf Stunden um den Erdball

Stationen werden eine Länge von 165 Meter erhalten, die acht Wagen, die jeder Zug erhält, werden je 200 Personen aufnehmen können. Die russischen Ingenieure haben fest­gestellt, daß es vorteilhafter ist, einen einzigen Bahnsteig anzulegen, von dem die Züge in den beiden umgekehrten Richtungen abfahren, als zwei Bahnsteige. Es ist voraus­gesehen, daß in den Stunden des stärksten Verkehrs die Wagen in einer Folge von je einer Minute abgelassen werden; auf diese Weise wird es möglich sein, auf einer einzigen Station, in beiden Richtungen, insgesamt 120 000 Menschen pro Stunde abzufertigen. Vorläufig werden die Züge alle gleichschnell fahren, aber es besteht die Absicht, späterhin, wie in Neuyork, spezielle Linien für Expreß- Züge einzurichten.

Die Waggons und die Antriebsmotoren werden sämtlich sowietrussischer Konstruktion sein. Man legt auf diese Tat­sache besonderen Wert, obgleich man nicht verheimlicht, daß in den Fabrikationswerkstätten englische und amerikanische   In­genieure arbeiten werden. Da bei dem Bau der Moskauer  

Die amerikanische   Luftfahrtgesellschaft United Air Lines  behauptet, daß es ihr jetzt gelungen sei, den Erdball zweimal täglich zu umfliegen. Natürlich muß da ein Trick vorliegen; denn es ist unmöglich, daß ein Flugzeug in zwölf Stunden 40 000 Kilometer zurücklegt, fast 4000 Kilometer in der Stunde. Aber viele Flugzeuge zusammen können das, und darin liegt der Sinn der amerikanischen   Behauptung. Wenn man alle Flüge zusammenzählt, die die Apparaie der ge= nannten Gesellschaft an einem Tag ausführen, so ergibt sich, daß täglich eine Strecke von der doppelten Länge des Aequators durchflogen wird. Die Flugzeuge der United Air Lines   verbinden 45 Städte in 20 Staaten. Das Netz der Flüge verdichtete sich in letzter Zeit außerordentlich. Der Personenverkehr in der Luft nahm sehr zu, während die Luft­postbeförderung, die ursprünglich im amerikanischen   Verkehr das wichtigste war, verhältnismäßig zurückgeblieben ist.

Untergrundbahn alle die Fehler vermieden werden fönnen, Eine Romanfigur klagt

die sich im Ausland erst Jahre nach der Einrichtung der Bahnen herausgestellt haben, kann man auch alle bereits vor­liegenden Verbesserungspläne mit Leichtigkeit verwenden und so wird die Moskauer Bahn nicht nur die allgemein technisch beste werden, sondern auch im besonderen dafür sorgen, daß eine erstklassige Ventilation eingerichtet und das Geräusch im Inneren der Wagen auf ein Minimum be­schränkt wird.

Man weiß, daß die russische Hauptstadt nach dem Kriege einen außergewöhnlichen Bevölkerungszuwachs hatte und daß die Zahl der Einwohner von 1 700 000 im Jahre 1917 auf 3 600 000 im Jahre 1933 gestiegen ist; in sechzehn Jahren hat sich die Zahl also mehr als verdoppelt. Dieses bevölkerungs­politische Phänomen stellt sebstverständlich schwerwiegende Fragen für die Transportmöglichkeiten dieser Unzahl von Arbeitern, Beamten, Angestellten. Seit langem schon sind die Straßenbahnen und Autobusse nicht mehr in der Lage,

Vor den Pariser   Gerichten wird sich demnächst ein furioser Prozeß abspielen, in dem als Klägerin... eine Storian­figur auftreten wird. Die Klage richtet sich gegen Sen te= rühmten französischen Kriminalschriftsteller Georges Simenon  , der gerade in letzter Zeit im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stand, als er im Auftrage einer großen Variser Abendzeitung private Nachforscht gen rach den Mördern des Gerichtsrats Prince unterm.: B Klägerin erscheint die schöne Adele", die in c. vi: l- gelejenen Roman Simenons vorkommt, die in' rtlichk it Frau Mercier heißt und, wie im Roman, Bhe.in cines Hotels in Pibreville ist. Die schöne Aee" fordert einige tausend Franken Schadenersaß, da ri, te fie durch ibren Rechtsanwalt erklären 13. 15 Sef c'mnisse entlockt und diese dann zu ihrer Dismaierac misbraucht habe. Eine Romanfigur revoltiert gegen ihren Autor,- ein schwieriger Fall für den Richter.