Straßburger   Wodienbericht Markthalle und Festsaal in Neudorf

Das Volk freut sich

Straßburg  , 8. Juni 1934.

Rund um Straßburg   steht die ,, Meßti" jetzt in vollster Blüte. In einigen Vororten wurden diese Volksfeste bereits mit allem Zauber gefeiert, andere rüsten auf Meßti, das große Volksfest des Jahres. Die Schausteller haben jetzt gute Zeit. Von einem Ort zum andern verpflanzen sie ihre leichten Zelte, die Schiffschaukel, Karussells, Schießbuden, Zuckerbuden und Raritätenkabinette. Und überall, wo sie für ein paar Tage die bunten Zeltstädte errichten, streicht die Jugend ahnungsvoll schon bei den Vorarbeiten um die Kisten und Kasten, Wagen und Camions ,, mit denen die Schätze dieser bunten Zauberwelt befördert werden. In vielen Straßburger   Vororten und Stadtteilen ist der Meßti( Meßtag) mit einem Umzug verbunden. Unter Vorantritt trachten­mäßig kostümierter Musikkapellen zieht dann die feiernde Jugend durch die Straßen, treibt allerhand harmlosen Unfug, tobt sich nach Herzenslust aus und vergiẞt auch nicht in den vielen Wirtschaften tüchtig dem Tanze zu frönen sowie den Genüssen eines guten Trunkes, bestehe er nun aus dem treff­lich mundenden einheimischen Wein oder aus dem schmack­haften heimischen Bier, sich hinzugeben. Doch nicht nur dem Vergnügen gelten die Meß- Tage. sie werden von der Land­bevölkerung auch zu den Einkäufen aller Art ausgenützt. Viele nützliche und preiswerte Dinge gibts an reich ausge­statteten Ständen zu kaufen. In diesen Tagen herrscht dann

שר

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ein lebhaftes Treiben auf den Meßplätzen der verschiedenen Stadtteile. Die Jugend kostet die Volksbelustigungen, die ihr geboten werden, bis zur Neige und die Alten finden ihre Freude im passiven Zuschauen oder im Einkauf nützlicher Dinge. Für den Städter aber bedeutet der Ausflug zu einem Meẞti immer ein besonderes Erlebnis, das der Verbundenheit von Stadt und Land einen reizvollen Ausdruck verleiht.

Der Zirkus ist da

Auf dem Börsenplatz etablierte sich über Nacht der große Zirkus Pinder,' er mit seinen vielen Attraktionen in diesen Tagen das Straßburger   Publikum in Spannung hält.

Wirklich Stierkämpfe?

Durch die Zeitungen geht die Nachricht, daß anläßlich der Johannismesse am 24. Juni in einer besonderen Arena uf dem Wacken   Stierkämpfe stattfinden sollen. Das Comité des Festes de la Ville Straßburg beschloß, diese Stierkämpfe zu organisieren. Einzelheiten wird man demnächst erfahren.

Der Kampf gegen die Teuerung

Eine der ersten Maßnahmen der Kommission, die sich im Sinne einer Regierungsverordnung des Kampfes gegen die Teuerung angenommen hat, ist die Wiedereinführung der Festsetzung der Fleisch detailpreise. Der Maire erkärte in der kürzlich abgehaltenen Gemeinderatssitzung, daß man im ver­gangenen Jahr die Taxierung der Fleischpreise aufgehoben habe in der Annahme, die Metzger würden dann billiger ver­kaufen. Dieser Versuch sei aber in allen Teilen negativ ver­laufen, so daß man sich jetzt wieder habe entschließen müssen, die Festsetzung von Höchstpreisen vorzunehmen.

Hans- Adalbert von Maltzahn

ein Mittler deutsch  - französischer Kultur +4. Juni 1984

Von Dr. Magnus Hirichfeld( Paris  )

Bon Dr. M

In der Nacht vom 4. zum 5. Juni 1934 starb in dem alten Pariser   Hospital am Bois de Boulogne  , das den Namen des großen französischen   Arztes Ambroise Paré   trägt, der deutsche   Schriftsteller und Baron Hans- Adalbert von Malzahn, im kaum vollendeten 40. Lebensjahr.

Die Lejer der Deutschen Freiheit" kennen ihn als den Berfasser der Pariser Theaterbriefe". Aber er war mehr als der esprit- und fenntnisreichste Pariser   Theaterkritiker deutscher Zunge: Er war ein Mittler deutscher und fran­zösischer Geistigfeit, wie fein mutiges Eintreten für Paul Raynal   zeigt, den Verfasser des auch in Deutschland   viel gespielten Grab des unbekannten Soldaten", dessen " Francerie" Malzahn unter dem Titel Die Marne  " meisterlich ins Deutsche übertrug.

Der Gemeinderat beschloß prinzipiell die Errichtung einer Markthalle in Verbindung mit einer Festhalle in dem aufstre­benden Stadtteil Neudorf, dessen Einwohnerzahl bereits weit über vierzigtausend hinausgeht. Mit diesem Beschluß wird einem lange gehegten Wunsch der Neudorfer Bevölkerung Rechnung getragen.

Das böse Ende eines Schäferstündchens

Starker Weingenuß und Liebessehnsucht umnebelten einem Gipser aus einem Straßburger   Vorort die Sinne, als er sich in später Stunde von einer achtzehn Jahre alten Schönen aus der Altspitalgasse zu einem Schäferstündchen an den Quai Pasteur entführen ließ. Dort angelangt mußte er zu seinem Schrecken wahrnehmen, daß es der schönen Liebesdienerin nicht auf das süße Erlebnis in lauer Sommernacht unter schattigen Platanen ankam. sondern auf wesentlich realere Dinge. Denn plötzlich erschienen zwei wenig vertrauens­würdig aussehende Gestalten, die den ahnungslosen Lieb­haber überfielen und ihn seiner Barschaft beraubten. Er er­stattete Anzeige. Das saubere Kleeblatt, die ,, Dame" und ihre zwei Kavaliere" wurden in die Fadengasse eingeliefert. Bei dieser Gelegenheit gibt die Polizei bekannt, daß sich solche Raubüberfälle in der letzten Zeit häufiger ereignen, die Ueberfallenen jedoch aus begreiflichen Gründen meist von einer Anzeige absehen.

Für 170 000 Franken Schmuckgegenstände gestohlen

In der Nacht zum Mittwoch zertrümmerten Diebe, die mit einem Auto vorfuhren, die Schaufenster der Bijouterie Keltz in der Meisengasse und erbeuteten Schmuckgegenstände im Werte von 170 000 Franken. Die gleichen Diebe raubten in der selben Nacht auch das Schaufenster einer Radiohand­lung aus, wo sie für etwa 20 000 Franken Beute machten. Es handelt sich bei den Einbrechern, die unerkannt entkommen konnten, vermutlich um die gleichen Gesellen. die vor einigen Tagen die Bijouterie Voltz im Gerbergraben plünderten.

Unangenehme ,, Landsleute"

Vor einigen Tagen wurden zwei Deutsche   festgenommen,

Kleine Tageschronik...

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In der Kronenburger Straße verübte ein junger Mann in der Nähe der Eisenbahnbrücke durch Erschießen Selbst­mord. Die Personalien des Toten konnten noch nicht er­mittelt werden. In den Grands Moulins   stürzte bei Re­paraturarbeiten ein Schlosser aus vier Meter Höhe von einem Gerüst. Mit schweren Verletzungen wurde er ins Krankenhaus verbracht. In der Laubgasse in Kö­nigshoffen stürzte ein 21 Monate altes Kind vom Balkon aus fünf Meter Höhe auf die Straße. Es war sofort tot. In der Nähe von Illkirch   fuhr ein Motorradfahrer gegen ein Camion. Der Fahrer kam unter das Rad zu liegen, dessen Tank explodierte und zog sich so schwere Brandwunden zu, daß er starb. In der Abtreibungsaffäre Redels­berger werden noch sieben weitere Personen unter An­klage gestellt. Die Angelegenheit dürfte noch diesen Mo­nat vor Gericht verhandelt werden. Das Schwurgericht des Bas Rhin   tritt am 2. August in Straßburg   zu einer Sitzung zusammen.

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Grüße aus dem..dritten Reich"

Etwa 150 Hitlerleute in Uniform veranstalteten in der Nähe des Rohrschollen" auf dem rechten Rheinufer ein Nachtmanöver, das von der elsässischen Seite aus sehr gut zu beobachten war. Auch als die Dunkelheit keine Beobach­tung mehr zuließ, konnte man die Kommandorufe sehr gut verstehen und die verschiedenen Lichtsignale wahrnehmen. Die Uebungen dauerten bis in den beginnenden Tag hin­ein. Begreifen die Naziführer nun. warum man hier von ihren Friedensbeteuerungen nichts hält?

Konzerte in der Orangerie

Während der stillen Zeit im Musikleben der Stadt werden in der Orangerie regelmäßig Symphoniekonzerte des städti­schen Orchesters durchgeführt, die sich allgemeiner Beliebt­heit erfreuen. Das Konzert am vergangenen Mittwoch ver­zeichnete guten Besuch und gefiel durch ein mit Geschmack E. D. zusammengestelltes Programm.

die eine große Reihe raffinierter Mansardendiebstähle auf 80 jähriger Revolutionär

dem Kerbholz haben..

Sie lesen die

..Deutsche Freiheit"

in Strasbourg  

in folgenden Gastwirtschaften: ,, Au Poilu de la Marne"( Weißturmstraße) ,, Schnokeloch"( Weißturmstraße) Brasserie au Grenadier( Langstraße) Brasserie Goldene Kette"( Langstraße) Brasserie Miroir"( Langstraße)

"

Zur Glocke"( Schwesterngasse) Brasserie ,, Au batelier"( Schiffleutstaden) Pension Tel Awiw( Alter Fischmarkt 15")

Bevorzugen Sie diese Lokale bei Ihrem Besuch in Strasbourg  !

Theater. Für Oper und Operette erflärte er sich unzu­ständig, für den Film hatte er nichts übrig, aber die echte Schauspielkunst, die Sprechbühne, fesselte, beschäftigte ind crfüllte ihn ganz und gar. Wir erreichten es mit ilfe seiner Mutter, daß er das rauhe Kriegshandwerk mi: der Dicht und Schauspielkunst vertauschen durfte. Er kam noch wäh rend des Krieges zu einem der bedeutendsten Dramaturgen jener Zeit, Professor Martersteig, nach Leipzig   und pendelte run einige Jahre zwischen den dazumal ausgezeichneten Leipziger, Dresdener   und Berliner   Bühnen hin und her, wobei in Berlin   meist ein anregendes Plauderstündchen für uns abfiel.

Eines Tages aber vernahmen seine Freunde die seltsame Nachricht, Hans- Adalbert set nach Biasilien ausgewandert. Weshalb, wußte eigentlich niemand. Man vermutete, fein gestrenger Vater hätte ihn um der Familie willen nach Süd­ Amerika   abgeschoben", doch erfuhr man nie Näheres, auch richt, als einige Jahre später Malzahn wieder in Berlin  auftauchte.

Als er sehr bald darauf nach Paris   übersiedelte, begann sein eigentliches Leben, das noch etwa 14 Jahre dauerte. In Paris   fühlte er sich ganz in seinem Element. Er fiebte

der Größen der Pariser Boheme, der Charles Baudelaire  , Frankreich  . seine Landschaft. seine Menschen und seine Lite­

Als Künstler und Lebenstyp war Malzahn ein Nachfahr Paul Verlaine  , und Arthur Rimbaud  , die alle wie er im jugendlichen Alter verblichen, weil ihr Organismus dem Leben, das sie liebten, nicht gewachsen war. Diese Seelen­verwandtschaft zeigt, in wie höherem Grade Wesen und Weg des Menschen vom Individualtypus als vom Rassentypus ab­hängig sind. Denn Hans- Adelbert von Malzahn war, um in der Sprache des dritten Reiches" zu reden, dessen In­toleranz und Difettantismus er im Tiefsten verabscheute, durch und durch ein nordischer Arier aus altpreußisch- ritter= lichem Geschlecht.

ratur über alle Maßen Als Friedrich Sieburg   ihm sein letztes Buch mit der Widmung: In gemeinsamer Liebe zu Deutschland   übersandte, revanchierte sich Malbahn sogleich mit der Uebersendung seiner Marne  " Uebersetzung mit der Inschrift: n gemeinsamer Verehrung für Frankreich  ".

Er besaß eine starke Dosis von Ironie, oft gemischt mit ein wenig Medisance; manche Theatergrößen dürften von der scharfen Lauge seiner fritischen Bemerfungen nicht gerade er­baut gewesen sein wie etwa Mar Reinhardt, dem er es nicht verzeihen konnte, daß er den Parisern, wie er sagte, als Gegenstück zu Eric Charells Weißem Röß't" die Fleder­maus" brachte, anstatt ihnen die Großinszenieruna ieines Danton". Egmont" oder anderer klassischer Werke zu

Sein Vater war Oberst eines Kavallerie- tegimentes der Garde, im Kriege hoher General, der aus seinem einzigen Sohn durchaus einen Kriegshelden machen wollte, wozu der gute Hans- Adalbert aber nicht die geringste Lust verspürte. Es entstand ein ähnlicher Konflift wie zwischen Friedrich zeigen. Nichts lag ihm mehr am Herzen. als daß die deutsche  dem Großen, als er noch junger Kronprinz war, und seinem Vater, dem Soldatenfonia Friedrich Wilhelm I.   Wie dieser, sand der alte Malbahn seinen Sohn nicht hart genug, allzu weibisch poetisch- schwärmerisch, während der Sohn den Vater au grobichlächtig, streng und potsdamisch empfand.

Im Verlauf dieses Konflikts lernte ich Hans- Adalbert

vor etwa 20 Jahren kennen. Ich sehe ihn noch vor mir in

seiner schmuden Ulanenuniform, in der der ungewöhnlich hübsche Jüngling noch mädchenhafter erschien, als er ohne. hin war. Schon damals gehörte seine ganze Leidenschaft dem

Kunst in Frankreich   würdig vertreten war.

In den eigentlichen Stammcafes der internationalen und Pariser Boheme am Montparnasse   sab man Malzahn felten Er zog das Cafe des Deux Magots  " an der alten Pariser  Kirche St. Germain des Pres, vor allem aber das Cafe Univers" am Place du Theatre Francais vor, wo man ihn Freunde, unter denen ihm der Schauspieler und Schriftsteller Claude Grosjean am nächsten stand, treffen fonnte. Hier saß er, gerade gegenüber der Comedie Francaise  , die für ihn den

Am 7. Juni begeht einer der ältesten lebenden Vorfämp­fer der russischen Revolution, Nikolai Alexandrowitsch Mo­rosom seinen 80. Geburtstag. Morosow war einer der Füh­rer der Partei Narodnaja Wolja  " und hat 29 Jahre seines Lebens in Gefängnissen und Verbannung zugebracht. Mehr als 20 Jahre saß er auf der Festung Schlüsselburg   in Einzel­haft. Seine Studien auf dem Gebiete der Astronomie und Mathematit, die er im Gefängnis begann, haben große wis­sentschaftliche Bedeutung. Er ist seit einigen Jahren forre­spondierendes Mitglied der Akademie der Sowjetunion  .

Der russische   S'aa'sverlag

Kürzlich beging der Staatsverlag der RSFSN. Ogis" das Jubiläum seines fünfzehnjährigen Bestandes. Dieser größte Berlag der Sowjetunion   ist gleichzeitig das größte Berlagsunternehmen der Welt. Er veröffentlichte von dem im Laufe der letzten 15 Jahren in der Sowjetunion   erschie nenen 5 Milliarden Schriften nahezu die Hälfte 2,376 Mil­liarden Exemplare. Seine Verlagstätigkeit umfaßt 104 221 Büchertitel. Das ist zweimal so viel als die gesamte Buch­produktion des zaristischen Rußland in 30 Jahren betrug. Ueber die Tätigkeit der anderen Verlage fann man sich ein Bild machen, wenn man berücksichtigt, daß in den Spra­chen der verschiedenen Nationalitäten allein 1931 46,4 Mil­lionen Bände erschienen find. Gerade diese letzte Zahl ist ununterbrochen im Wachstum, da im Laufe des letzten Jah­res die Verlagstätigkeit der nationalen Verlage sehr zuge= nommen hat. So zählt heute der Verlag der ausländischen Arbeiter in Peningrad zu den größten deutschsprachigen Ver­lagen außerhalb des Deutschen  . Reiches.

Jubegriff der Schauspielfunst nicht nur Frankreichs  , sondern der ganzen Welt darstellte.

Er kannte sie alle. vom Direktor bis zum Logenschließer. die dort ein- und ausgingen; tauschte mit den Dichtern, Schauspielern und Schauspielerinnen Grüße, wußte von jedem die Lebensgeschichte und viele setzten sich gern eine Weile an den Tisch des jungen deutschen Barons, der in so charmanter Weise über alle ernsten und heiteren, wichtigen und unwichtigen Theaterneuigkeiten zu berichten wußte.

Als nun aber nach der Machtergreifung Hitlers   viele deutsche Schauspieler und Schriftsteller in die strahlende Leuchte von Paris   flüchteten fanden zahlreiche in Malzahn einen unermüdlichen, stets freundlichen Berater. Materiell fonnte er nicht helfen un so mehr aber, was meist wertvoller ist, mit nüßlichen Hinweisen und Empfehlungen.

Für seine Person war Malzahn von rührender Anspruchs­Lofigfeit. Nie kam eine Klage über seine Lippen. Er bemühte sich, stets heiter zu sein oder wenigstens zu erscheinen. Diese Bedürfnislosigkeit, die zeitweise bis zur Unterernährung und oft zu Erkältungen führte, scheint seine Widerstandskraft so vermindert zu haben, daß er dem ersten Ansturm einer ernsteren afuten Krankheit erlag. Ein kräftigerer Organis­mus hätte wohl die Grippe überwunden, die ihn vor etwa einem Monat überfiel Bei ihm löste sie mit hohem Fieber tuberkulöse Entzündungsherde in der Lunge aus, die sein geschwächtes Herz binnen wenigen Wochen zum Stillstand

brachten

Als ich Malzahn etwa 8 Tage vor seinem Tode zum letzten Male jah, war ich zunächst über seine Umgebung betroffent. Er teilte sein nicht gerade geräumiges Krankenzimmer mit fünf oder sechs schwertranfen Personen, von denen einer, ein Selbstmörder in der Agonie schwer röchelte. Als ich ihn aber fragte, wie er sich hier fühlte, antwortete er mit schwacher Stimme:" Sehr gut": die Aerzte und Schwestern seien nett zu ihm, seine Freunde dürften ihn täglich besuchen, und das Essen wäre ausgezeichnet. Und wenn erst das Fieber fort ist, werden sie mich vielleicht nach dem Süden in eine Lungenheilstätte bringen." Ich fragte, ob ich seinen Eltern nach Deutschland   schreiben solle, was er verneinte.

Viele werden ihn sehr vermissen. den liebenswürdigen und liebenswerten Hans- Adalbert, aber sein Tod war vielleicht gerade so, wie er ihn sich wünschte: nicht in dem großen Kon­

zentrationslager Deutschland  , wie er einmal sein Vaterland

nannte, nicht als Offizier auf dem Schlachtfeld oder im Schloß

seiner Abnen, sondern amgeben und gefolgt von seinen Freunden, mitten heraus aus seinem frei gewählten Berus, in seiner Wahlheimat Frankreich  , zur Rosenzeit.