Die Sozialdemokratic in Nordamerika  

Prinzipienerklärung und WahlmanifestJU

( I. I.) Nach dem Neuyorker ,, New Leader", der Wochen­Schrift der Sozialistischen Partei der Vereinigten Staaten  von Amerika  , war der kürzlich abgehaltene Parteitag der Sozialistischen Partei einer der lebhaftesten in der Partei­geschichte. In manchen Fragen und auch in der Neuwahl der Parteiinstanzen zeigten sich scharfe Gegensätze zwischen der sogenannten Alten Garde" und der Linken".

Die Prinzipienerklärung gab Anlaß zu einer außerordentlich heftigen Diskussion. Die entscheidenden Stellen dieser sehr ausführlichen Erklärung sind folgende:

In ihrem Kampfe um eine neue Gesellschaftsordnung sucht die Sozialistische Partei ihre Ziele durch friedliche und legale Mittel zu erreichen... Sie wird alles tun, was in ihrer Macht liegt, um den Faschismus zu be­fämpfen... Sie wird sich nichtsdestoweniger auf die Or­ganisation einer disziplinierten Arbeiterbewegung stüßen. Zu den Kampfmitteln, zu denen die Partei unter Um­ständen greifen muß, fann der Generalstreif gehören, der nicht nur als eine Abwehrmaßnahme gegen die faschistische Konterrevolution dienen, sondern den revolutionären Kampf in die Reihen des Feindes tragen würde.

Die Sozialistische Partei bekennt sich neuerlich zur wirt­schaftlichen und politischen Demokratie, aber sie weiht sich unerschütterlich der Aufgabe der Ersetzung der Schein­demokratie des kapitalistischen   Parlamentarismus durch eine wahre Demokratie der Arbeit. Der Kapitalismus ist zum Tode verurteilt. Wenn er durch Mehrheitsbeschlußz abgeschafft werden kann, wird dies die Sozialistische Partei mit großer Befriedigung erfüllen. Falls die Krise, infolge der Mißachtung der Mehrheitsrechte, nachdem uns die Wählerschaft ein Mandat gegeben hätte, ausbrechen würde, werden wir ohne Zögern die ungebärdigen Kräfte der Reaktion durch die Solidarität der Arbeiter unterdrücken

Pariser   Bilder

Das Museum im Schaufenster

und den sozialistischen   Staat verwirklichen. Falls das kapi­talistische System in einem allgemeinen Chaos, das fein ordnungsgemäßes Vorgehen erlaubt, zusammenbrechen würde, wird die Sozialistische Partei, ob sie sich nun in der Mehrheit oder in der Minderheit befindet, sich nicht der Verantwortung entziehen, eine Arbeiterregierung zu bilden und zu behaupten. Die wahre Demokratie ist ein wertvolles Mittel des Fortschrittes; aber die wahre Demo­fratie muß von den Arbeitern der Welt verwirklicht werden.

Diese Erklärung wurde von Louis Waldman, G. R. Rirkpatrick, Algernon Lee, Charles Solomon und Jakob Panken bekämpft, während sie von Devere Allen, Powers Hapgood, Leo Krzycki  , Norman Thomas  , Daniel W. Hoan, Andrew Biemiller und Frank Croßwaith befürwortet wurde. Die ver­fochtenen Meinungen gingen von Waldman, der die Erklärung als eine provozierende, anarchistische, illegale und kommunistische Lehre" brandmarkte, bis zu Powers Hapgood  , der erklärte, daß sie zu wenig links gerichtet sei. Die Erklärung wurde schließlich mit 10 822 gegen 6512 Stimmen angenommen; sie wird aber der Parteimit­gliedschaft zur Urabstimmung unterbreitet werden, die ent­scheiden soll, ob sie als offizielle Grundlage der Partei­politik anerkannt wird.

Unter anderen wichtigen Resolutionen, die vom Partei­tag angenommen wurden, war ein Manifest für die kommenden Rongreßwahlen. Das Wahl­manifest verpflichtet die Partei und alle Kandidaten von neuem, einzig und allein für die Verwirklichung der sozialistischen   Gesellschaftsordnung zu wirken.

- Die Jugend steigt ins Examen Colette kauft Waffeln

Paris  , 23. Juni 1934.

Jetzt also, nachdem soviel davon gesprochen worden ist, haben die Pariser Festwochen begonnen. Noch ist erst, sozu­sagen, die Vorhut der Festarmee aufmarschiert, aber schon sind zahllose Fremde zum Besuch dieser Festlichkeiten ein­getroffen, und das Sprachengewirr in den Hauptstraßen von Paris   ist womöglich noch bunter geworden, als man es ohne­hin gewohnt ist.

Aber bereits vor dem offiziellen Beginn der Festwochen gab es eine kleine Ueberraschung in der Rue du Faubourg St. Honoré, jener Straße, die wegen ihrer prachtvollen und schönen Geschäfte gerade bei den Fremden besonderen An­klang findet. Diese Straße hat den Ruf der ,, teuersten Straße von Paris  ", und sie hat diesem Rufe Ehre machen wollen, indem sie einige Tage lang dem Käufer und dem Spazier­gänger ein wirklich originelles Bild bot. Alle Schaufenster der vielen großen Geschäfte hatten sich nämlich in ein Museum verwandelt, die üblichen Auslagen waren verschwun­den, die teuerste Straße von Paris   hatte ihr Gesicht ge­wechselt.

Da sah man beispielsweise in einem Schaufenster das Schlafzimmer eines jungen Mädchens, das die ganze Grazie des achtzehnten Jahrhunderts ausstrahlte, ein Haus weiter zeigte ein berühmtes Parfümeriegeschäft eine Sammlung von daneben

-

Und zwischen diesen Ereignissen darf man eine kleine Begebenheit nicht zu berichten vergessen, die sich dieser Tage im Bois de Boulogne   abspielte. Dort gibt es einen Waffelhändler, der wegen der Güte seiner Waren bei jung und alt sehr beliebt ist und vor dessen Stand manchmal ein wahres Gedränge herrscht.

Dieser Waffelmann hatte eines Nachmittags ganz hohen Besuch, Colette, die berühmte Dichterin Colette, zählte

-

zu seiner Kundschaft. Colette, die dem Publikum schon so manches zarte Buch geschenkt hat und die jeden Sonntag im ,, Journal" einen geistvollen Theaterbrief veröffentlicht, war mit Freunden im Auto vorübergefahren, aber plötzlich ließ sie anhalten, stieg aus und ging zu jenem Waffelhändler. Viele Waffeln kaufte sie auf einmal und verzehrte sie gleich am Verkaufstisch. Ganz ungeniert stand sie unter den vielen Kindern und Erwachsenen, die sie lebhaft anstaunten, und nachdem sie fertig war, sagte sie zu dem Händler: ,, Die Waffeln waren fabelhaft! Ich komme wieder!" Stieg wieder in das Auto und verschwand.

Im Bois de Boulogne   erzählten sich an diesem Nachmittag die blühenden Bäume, daß die Waffel nunmehr literarisch veredelt sei... Spectator

Flaçons aus dem ersten Kaiserreich, und gleich dann Sowjetunion   und Rußland  

konnte man im Schaufenster einer Buchhandlung kostbare alte Bücher und Kupferstiche bewundern. Das ging so fort, die ganze Straße entlang, lauter reizend und außergewöhnlich dekorierte Schaufenster, und eine andere Parfümerie hatte sogar die Toilettengegenstände Napoleons   hervorgeholt, sehr zum Ergötzen der zahlreichen Spaziergänger.

Den größten Erfolg aber fand ein lebendiges Schau­fenster, jawohl, ein lebendiges Schaufenster. Da saß ein junges Mädchen von seltener Schönheit und las ein altes Buch, das auf ihren Knien lag. Sie trug ein rosafarbenes Taffet­kleid, Stil Directoire, und manchmal wandte sie ihr edles Gesicht, das von schönen, blonden Locken umrahmt war, den Vorübergehenden zu. Und wer vorüberging, blieb natürlich stehen, genoß den Anblick dieses wunderbaren Geschöpfes, das wie eine gefangene Prinzessin auf ihren Prinzen wartete. Mancher der vorübergehenden Herren hätte bestimmt gern die Rolle dieses Prinzen übernommen, aber unsichtbar stand über diesem Schaufenster- Gefängnis der Satz, den man so oft in Geschäften lesen kann: ,, Das Berühren der Gegenstände ist verboten!""

Und so hat diese Prinzessin vergeblich auf ihren Freier und Befreier warten müssen...

Paris   feiert, alles feiert mit, nur vierzehntausend junge Pariser   und Pariserinnen dürfen nicht mitfeiern, denn sie steigen gerade in diesen Tagen ins Examen. Jahrelang haben sie die Schulbank gedrückt, haben gelernt und gelernt, haben die Lehrsätze des Euklid   und die Geschichte der Punischen Kriege lernen, haben sich mit der lateinischen Grammatik und den Gesetzen der Physik herumschlagen müssen, und jetzt also sollen sie ihr Examen machen, das Bakkalaureat. Wo alles feiert, müssen sie alleine büffeln...

Im Straßenbilde von Paris   konnte man dieses Ereignis deutlich wahrnehmen. Eines Morgens sah man an den Halte­stellen der Autobusse und auf den Stationen der Untergrund­bahn viele junge Leute mit einem Schulbuch unterm Arm, mit einem Tintenfaß und einem Löschblatt in der Hand, und in ihren ernsten Gesichtern erkannte man das Lampenfieber wie bei Schauspielern, die das erstemal auf der Bühne stehen. Das war also jene Jugend, die heute noch Pennäler und morgen schon Student ist, jene Jugend, die auf der Brücke von der Kindheit zum Jünglingsalter steht.

Sie sahen alle etwas bleich aus, auf diesem schweren Gang ins Examen, aber ihre Nachbarn in der Untergrundbahn oder im Autobus nahmen sich oft liebevoll ihrer an. Ach, häufig konnte man an diesem leuchtenden Sommermorgen beob­achten, wie fremde Menschen diese jungen Leute ansprachen, ihnen gut zuredeten und Mut machten. Es war eine freund­liche Geste, die man der Jugend erwies.

Der Kampf der Generationen, von dem man so oft spricht, war an diesem Tage einem liebevollen Waffenstillstand gewichen.

Anläßlich der Rückkehr der Gruppe französischer Profes­soren, die an der ,, Woche der französischen   Wissenschaft" in der Sowjetunion   teilgenommen hatten, fand in der Sowjet­botschaft in Paris   ein Empfang statt, an dem neben den Gelehrten auch der französische   Botschafter in Moskau   Ch. Alphand teilnahm. Der Leiter der Delegation, Professor Perrin, Mitglied der Akademie, sprach die Hoffnung aus, daß nunmehr öfters solche Reisen stattfinden würden.

Der Pariser Konzertsaal ,, Pleyel" wird im Laufe des Som­mers eine Anzahl von Sowjetfilmen aufführen. Das erste Programm, das vom Publikum mit sehr großem Beifall auf­genommen wurde, umfaßt den Film ,, Wstretschny"( ,, Der Gegenplan", der als einer der besten Sowjetfilme gilt und eine Filmreportage ,, La grande Expérience"( Der große Ver­such), der von einer Gruppe französischer Filmleute in der Sowjetunion   gedreht wurde. Die Premiere der beiden Filme wurde zu einer starken Demonstration der freundschaftlichen kulturellen Beziehungen zwischen den beiden Ländern.

Weltmeister

Die Schachweltmeisterschaft ist dieser Tage in Deutschland  zwischen einem Franzosen   und einem Deutschen   ausgetragen worden. Der Franzose hat acht Partien, sein Gegner nur drei gewonnen. Frankreich   ist Sieger. Der französische  Meister heißt Aljechin  , der deutsche Meister heißt Bogolju­boff. Beide sind eigentlich Russen. Der eine französisch, der andere deutsch   naturalisiert, verteidigen sie jeder ihre Fahnen in angespannten Spielen. Beim Schlußdiner bewun­derten sie in ihren Reden, der eine den Esprit der Fran­ zosen  , der andere die Methodik der Deutschen  . Leider spricht der französische   Meister nicht französisch und der deutsche kennt auch nicht seine Sprache. Um sich einander verständ­lich zu mach, mußten beide russisch reden.

Dr. Spécialiste

96, rue de Rivoli  - Métro: Chalele RADIKALE HEILUNG von BLUT.  , HAUT. and FRAUENKRANKHEITEN

Heilung von Krampfadern and oftenen Beinwunden Neueste Behandlungsmethoden Elektri zität, Impfungsverfahren Trypafle vine. Einspritzungen

Blut- und Harn- Untersuchungen, Sper­makultur, Salvarsan. Wismut usw. Sprechstunden täglich von 10-12 und von 4-8 Uhr Sonntags von 9-12 Uhr Konsultationen von 25 Fr. ab. Man spricht deutsch  

BRIEFKASTEN

Buenos Aires. In Argentinien   gibt es eine rührige Sozialdemo tratie. Die Partei besitzt nach ihrem neuesten Bericht 23 779 Mit­glieder, die in 552 Gruppen organisiert sind. 3971 dieser Mitglieder und 55 der Gruppen entfallen auf die Hauptstadt, der Rest ist auf das ganze Gebiet der Republik   verteilt. Die sozialistische Jugend ist in einer Jugend- Vereinigung organisiert, die 6000 Mitglieder und 145 Gruppen zählt. Die Partei ist auf dem Gebiet der Bil­dungsarbeit sehr tätig. Sie besitzt 272 Bibliotheken, 19 Bildungs­zentren und eine Schule für sozialwissenschaftliche Studien. Ihre Presse umfaßt fünf Hauptorgane, 93 Zeitungen bzw. Zeitschriften im Innern des Landes und ein Preßbüro( Social- preß). Die sozia­listische Fraktion im Parlament besteht aus 43 Abgeordneten und 2 Senatoren. Auch auf dem Gebiet der Selbstverwaltung hat sich die Partei Geltung verschafft, und zwar stehen folgende Gemeinden unter sozialistischer Verwaltung: Bahia Blanca und Baradero in Buenos Aires  ; Sampacho und Laboulaye in Cordoba  ; Godoy Cruz in Mendoza  ; Sunchales in Santa Fe  ; La Banda in Santiago del Estero  ; Resistencia  , Roque, Saenz Pema und General Pinedo im Chaco  - Gebiet; Santa Rosa  , General Pico und Caster in La Pampa  ; Neuquen  ; Rio Colorado   in Rio Negro  ; und Puerto Desead in Santa Cruz.

Freund in Luxemburg  . Bei einer Autofahrt nach Saarbrücken  sahen Sie kurz vor Saarbrücken   eine der üblichen Aufforderungen in Riesenbuchstaben Zurück zum Reich!" Darunter hat man in derselben Riesenschrift hingemalt: 3u den braunen Arbeiter­mördern!" Brav von den tapferen faarländischen Arbeiter­jungen!

Friderike". Wir sind ganz Ihrer Meinung: er ist der Hauptschul­dige und dabei von allen der Verlogenste. All die Jahre hat er die Verbrechen, die nun begangen werden, angestiftet und propagiert. Nun, da er arriviert ist, will er seine wüste Roheit und moralische Verkommenheit durch mühsamen äußeren Schliff und ausgleichen­des Getue verdecken. Das wird ihm auf die Dauer nicht gelingen. Seine wahre Natur wird immer wieder hervorbrechen. Sehen Sie doch die Bilder an: immer wieder zeigen sie die Visage eines Suhälters.

Hitlerjunge a. D. Du warst zu Besuch bei Verwandten im, dritten Reich und hörtest dort, daß Hitlerjungen ihren geliebten Führer Baldur von Schirach   also benennen: Baldrian von Schmierbach. Das und eine ganze Menge anderer Erfahrungen drüben haben Dich bewogen, der Hitlerjugend Valet zu sagen. Dazu fanu man Dir nur Glück wünschen. Frei Heil!

einge

,, Streicherei". Sie übersenden uns eine Seite der Streicherschen " Fränkischen Tageszeitung". In diesem seinem Blatte läßt sich Streicher täglich in mehreren Bildern seinen Untertanen vor­führen. Die scheinen aber den Streicher allmählich satt zu be­tommen. Auf einem der Bilder steht er wie ein Triumphator' im Auto und fährt durch ein Spalier grüßender und jubelnder Volks­genossen" über den Marktplatz in Weißenburg  . Der fantasievolle Berichterstatter wird aber von dem nüchternen Fotografen Lügen gestraft. Das Bild zeigt nur ein paar kleine Gruppen kommandierter Schulkinder und dahinter ist auf dem weiten Marktplatz gähnende Leere. Die Weißenburger scheinen ihre wahre Meinung über den Streicher hinter ihren sicheren vier Wänden hinausgejubelf zu haben. So tamen sie wenigstens nicht in Gefahr, sich für ihre wahre Meinung über den Frankenführer vor dem Sondergericht verantworten zu müssen.

Dr. H. K., Kopenhagen  . Wir entsprechen Ihrem Wunsch und drucken folgende Kundmachung ab, die Sie in deutschen Zeitungen gefunden haben: Der Deutsche Glasversicherungsverband macht auf die wirtschaftlichen Folgen aufmerksam, die entstehen, wenn in vereinzelten Fällen die Fensterscheiben großer Firmen eingeschlagen würden. Beim Einwerfen von Fensterscheiben jüdischer Geschäfte würden nicht die Geschäftsinhaber geschädigt, sondern die deutschen  Versicherungsgesellschaften." Das wird die Herren Lausejungen

der Hitlerjugend nicht interessieren.

,, Aus dem Reich des Muttergottesgenerals von Epp". Von Ihnen erfahren wir: Den Segensspruch, den der Papst den deutschen  Pilgern mit auf den Weg gab, trotz all der schweren Verfolgungen, denen sie in ihrem Lande ausgesetzt sind, treu zum Glauben zu halten, hatte man in der Nazipresse dreimal angekreidet! Der Durst nach Rache war rasch zu stillen: Die Diözese München   hatte den Film Das heilige Jahr  " erworben und wollte ihn in einer Reihe von Vorführungen laufen lassen, die von der obersten Film­prüfstelle ordnungsgemäß genehmigt waren. Allein, was der offi­ziellen Behörde genehm ist, paßt dem Braunen Haus" noch lange nicht. Kaum war in den Münchener   Luitpold- Lichtspielen die erste Vorführung abgelaufen, erschien eine Hundertschaft brauner Banden unt trieb mit den abgeschnallten Brustriemen und Gummi­fnütteln die noch unter dem tiefen Eindruck der szenischen Dar­stellungen stehenden Gläubigen aus dem Saal. Alle weiteren Auf­führungen wurden inhibiert, der Einspruch des Kardinals Faul­haber flog in den Papierforb; das Landsknechtstum hatte wieder einmal dem längst zur Barbarei entarteten Deutschland   Weisung gegeben!" Erholen Sie sich gut außerhalb der Grenzen des dritten Reiches"! Freiheit!

Dr. M. Sie schreiben uns: Am Sonntag saß ich in Zweibrücken  in einer Wirtschaft, die voll von Menschen war. Ich kam hier mit einem Arbeiter ins Gespräch, dem ich erzählte, ich sei Saarländer  . Er sagte darauf zu mir, so laut, daß die Leute an den Nebentischen es hören konnten, wir sollten nur nicht machen, daß wir rüber­tämen, sonst gingen uns die Augen noch auf. Ich warnte ihn, er selle doch nicht so laut sprechen, aber er erklärte, man lebe wie im Zuchthaus und er müsse die Wahrheit sagen und wenn sie ihn einsperrten. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Menschen dort dieses System noch lange mitmachen. Ich habe mit feinem einzigen Menschen gesprochen, der zufrieden war. Die meisten sagen, es tönne fein Jahr mehr dauern."

Die neue Weltbühne, Prag   1, Melantrichova 1/3. Seft 25 ist soeben erschienen und enthält folgende Beiträge: H. Budzislawski: Minister als Miesmacher; Heinz Pol  : Ullstein- Nekrolog; Waldemar Grimm: Anthony Eden  ; Ein Gefangener: Acht Monate bei Ojjießfy; Fried­ rich Nietzsche  : An Theodor Fritsch  ; Werner Türk  : Politik in Versen; Paul Strübe: Auf deutschen   Universitäten; M. J. G. Ritchie: Vor dem nächsten Krisenstoß; Heinrich Regius: Aphorismen.

Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann Pis in Dud. weiler; für Inserate: Otto Kuhn in Saarbrücken  . Rotationsdrud und Verlag: Verlag der Volksstimme GmbH., Saarbrücken 8, Schüßenstraße 5. Schließfach 776 Saarbrücken.

-

Doktor Wachtel  und Doktor Axel Geschlechtskrankheiten, Männer und Frauen Nase, Hals, Ohren

123, Bd. Sébastopol.- Sprechstunden v. 9-12 u. 2-8 Uhr; Sonntags vormittags Metro: Reaumur, St. Denis  . Tel. Centr 32-10

1930 erbaute VILLA mit allem

herrschaftliche

Komfort, Garten, Garage, Büros, zu verkaufen. Gelegen Hauptindustriestadt Luxemburgs  , 15 km von der Hauptstadt entfernt. An­geb. an die ,, Deutsche Freiheit" unter Nr. 1041

Docteur Spécialiste

! DEUTSCHSPRECHEND Münchener u. Pariser   Fakultä

17, rue Reaumur Métro Arts- et- Métiers od. République Frauen, Blut, Haut-, Harn- und Ge­schlechtskrankheiten, Tripper, Syphi­lis, Männerschwäche. Neueste Heil­verfahren. Elektrizität.

Harn, Samen- und Blutanalysen, Mässige Bedingungen.( Auch für Kassenversicherte.) Täglich von 9-1 und 4-8,30. Uhr Sonn- und Feiertags von 9 bis 1 u. auf Rend. v. Tel. Arch.54.27

( 03750 elo soalan