Krieg mit geheimen Giften won
Sensationelle Enthüllungen Wickham Steeds
Der frühere Chefredakteur der„ Times", Englands ange sehender Journalist, Wickham Steed hat einen geradezu senfas tionellen Artikel über die deutschen Kriegsvorbereitungen auf chemischem wie bakteriologischem Gebiet in der englischen Monatszeitschrift„ The Nineteenth Century and After" ver: öffentlicht. Der bekannte englische Journalist trifft seine Geft: stellungen auf Grund sehr wichtiger Geheimdokumente, die fich in seinem Besitz befinden und von dem deutschen Kriegsministerium stammen. Diese Dokumente enthüllen die deut: schen Absichten, den kommenden Krieg in der Hauptsache mit Giftgasen und Bakterienkulturen zu führen. Wie gesagt, die
Dokumente entstammen dem Geheimdienst des deutschen Kriegsministeriums unter dem Kennzeichen L. G. A., eine Abfürzung für Luft- Gas- Angriff.
Das erste Dokument ist vom Juli 1982 datiert, ist aus= drücklich als Geheimdokument gekennzeichnet und an eine Flugzeugfirma adressiert. Darin wird die Stärke der frans zöfifchen Befestigungen angeführt, gegen die sowohl Infans terie wie Artillerie kaum etwas ausrichten können. Die Fors derung des Tages sei: Intensivste und planmäßigste Stär kung der deutschen Luftflotte, um auf diesem Wege rücksichtslos gegen die militärischen und wichtigen Industriezentren wie die großen Städte des feindlichen Landes zu operieren. Die Firma wird dann um ein entsprechendes Gutachten ge= beten. In dem Dokument wird auf die bisherigen wissens schaftlichen Versuche mit flüssigen chemischen Mitteln und Bakterienkulturen Bezug genommen. Die verschiedenen Methoden eines Angriffs mit Giftgasen und Batterientulturen werden angeführt, ebenso wie die bisherigen Ver= suchsergebnisse durch die Geheimabteilung des Kriegsministeriums.
Der englische Journalist geht dann noch auf einige Details, so u. a. auf die B rgasung der feindlichen Untergrundbahnstationen ein. Nach den vorliegenden Dokumenten haben die deutschen Geheimagenten bereits sowohl in Frankreich wie in England entsprechende Versuche durchgeführt und genaue
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Heute, Samstag, den 30. Juni, um 21 Uhr spricht Ger hart Seger , der Verfasser des Buches ,, Oranienburg ", im Deutschen Klub( Université du Parthénon, 64, Rue du Rocher am Bahnhof St. Lazare ) über ,, Die Konzentrationskultur des ,, dritten Reiches" aus eigenen Erlebnissen". Gäste sind heute abend sehr gerne willkommen, doch ist die Vorzeigung eines persönlichen Ausweises erforderlich. Der Saal wird um 20.30 Uhr geöffnet. Kein Kartenvorverkauf. Karten zu 5, 7 und 10 Fr. nur an der Abendkasse. Für Stellungslose werden einige Karten( etwa 20) zu 3 Fr. reserviert. Für Klubmitglieder freier Eintritt.
Sozialistisch- kommunistische
Einigungsversuche
, 29. Juni. Der Generalsekretär der sozialistischen Partei hat der fommunistischen Parteileitung mitgeteilt, daß die Sozialisten nur dann für eine gemeinsame Aktion gewonnen werden könnten, wenn die beleidigenden Angriffe von fommunistischer Seite aufhörten. In Erwartung einer entsprechenden Zusage sei für den 15. Juli der Nationalrat der sozialistischen Partei einberufen worden, der sich mit der Angelegenheit befassen und eine Entscheidung fällen werde.
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Pläne über die wichtigsten Punkte, Berechnungen und Versuchßergebnisse in Paris wie in London eingesandt.
lische Journalist nach, daß die in Deutschland vorgenommenen Auf Grund weiterer Dokumente weist der bekannte engVersuche mit Giftgasen und Bakterienkulturen nach einem Schreiben vom 27. Januar 1933 als in jeder Hinsicht erfolg reich beendet wurden. Die mit den verschiedenen Versuchen beauftragte deutsche Firma erhielt dann am 16. Mai 1933 durch Erlaubnis des Reichskanzlers Hitler zur Durchführung der weiteren Versuche die genauen chemischen Formela der Bakterienkulturen mitgeteilt. Das war am Vorabend großen Friedenserklärungen des Reichskanzlers Hitler . Die dann in aller Stille vorgenommenen Versuche werden als restlos zufriedenstellend
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Täglich
bezeichnet. Im Oktober 1933 hatte dann die LGA. die genauen Pläne für deutsche Luftangriffe gegen folgende französische Städte fertig vorliegen: Diedenhofen , Mez, Straßburg , Bels fort, Nancy , Verdun , Toul , Epinal , Paris , Toulon , Mar seille , Lyon , Le Havre , Rouen , Nantes , le Creusot St.Etienne, Roubaix und elf weitere Orte im Norddepartes ment und neun Orte im Maas : und Moselgebiet. Wie ge= jagt, genaue Pläne für den deutschen Luftkrieg gegen Franks reich mit Giftgafen und Batterienkulturen.
Nach den weiter vorliegenden Dokumenten find von den deutschen Geheimagenten sowohl in Paris wie in London in aller Stille ausgiebige wissenschaftliche Versuche durchgeführt worden. So u. a. in Paris am 18. August 1933 und am 19. September 1933. Alle mit gutem Erfolg.
Der bekannte englische Journalist schließt mit der Fest stellung: Nicht uninteressant ist es, daß turze Zeit nach den ersten Erhebungen des LGA. in dem Fachblatt des deutschen Kriegsministeriums, in dem„ Militärwochenblatt", ein Artifel über die Notwendigkeit ganz neuer Angriffsmethoden er= schien, die den Feind außerstande sezte, sich dagegen zu ver= teidigen.
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politische Zusammenstöße In Frankreich
DNB. Paris, 29. Juni. Die politischen Zusammenstöße in Frankreich häufen sich. In Nizza wurde von den Kommunisten am Donnerstag ein Protestumzug gegen eine Versammlung der Action Francaise abgehalten. Als Polizei einschritt, setzten sich die Noten zur Wehr. Zwei Polizisten wurden verlegt und 50 Verhaftungen vorgenommen.
In Arras kam es am gleichen Tage zu Zusammenstößen. Hier versuchten Mitglieder der Solidarite Francaise trop behördlichem Verbot eine Kundgebung abzuhalten. Als sie in ihrem Vorhaben durch Polizei gehindert wurden, versam melten sie sich auf freiem Felde außerhalb der Stadt und zogen unter dem Gesang der Marseillaise am späten Abend wieder in die Stadt zurück. Antisemitische Gruppen verlegten ihnen den Weg. Der Rauferei wurde durch die mobile Garde ein Ende gemacht, die mehrere Verhaftungen vornahm.
In Toulon ließen die Aktionsausschüsse gegen den Faschismus und gegen den Krieg und die Kommunistische
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Partei, die Sozialistische Partei und ihre Ableger Flugschriften verteilen und Plakate anschlagen, in denen die Bevölkerung zum Protest gegen die Luftschutzmaßnahmen aufgefordert wird, die heute in Toulon erprobt werden sollen. Am Donnerstagabend durchzogen mehrere tausend Kriegsverlegte die großen Pariser Boulevards unter den Rufen: Unsere Vensionen! Wir verlangen Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit! Der Umzug, den ein startes Polizeiaufgebot begleitete, wurde von der die Straßen umsäumenden Menge mit Beifall aufgenommen. Zu Zwischenfällen ist es nicht gefommen.
BRIEFKASTEN
1630
Die neue Weltbühne( Prag 1, Melantrichova 1/8). Heft 26 ente hält u. a. folgende Beiträge: Hermann Budzislawski : Konservativer Faschismus, H. v. Gerlach: Goebbels in Warschau , Brentano: Frankfurter Zeitung , J. Halperin: Quasi una fantasia, M. Scheer: Braune Bühnen, Rudolf Witt: Amerikas begrenzte Möglichkeiten, Rudolf Leonhard : Erinnere Dich!, Joseph Amiel: Hausfrau in Palästina, Frizz Kreil: Geld aus Luft.
„ Aeskulap". Sie schreiben uns:" In dem Rüstungsfieber, in in dem das dritte Reich" seit Jahresfrist steht und notdürfdessen Ausmaß selbst der im Land Lebende nur tigsten Einblick erhält, hat auch das Aerztetum längst seinen militärisch eingegliederten Platz zugewiesen erhalten. Innerhalb der Reihe dieser Maßnahmen fand in den jüngsten Tagen in den deutschen Großstädten ein Luft- und Gasschuhkurs statt, der dem im Luftkrieg wehrlosen" Deutschland durch den Einsatz aller verfügbaren Kräfte Schuß und Hilfe zuteil werden lassen sollte. Daß in diesen Vorträgen das Gedankenspiel der Aufrüstung" eine weit größere Breite einnahm, als das der Abwehr", hängt zwangsmäßig mit dem von der Führung öffentlich abgeleugneten, im geheimen aber mit allen Kräften betriebenen Rüstungsplan zusammen und dementsprechend war auch die Organisation dieses Kurses eine dem Kasernenhof abgelauschte. Das Drohmittel polizeilicher Meldung bei etwaigem Fernbleiben prangte bereits auf der Teilnehmerkarte, die, um den Charakter dieses ankommandierten Kurses wahr zu halten, die Nummer des Inhabers und damit eine Art Appell in sich trug. Und mit jener brutalen Gewaltform, die System und seine Träger im„ dritten Reich" fennzeichnen, drohte in seiner Ansprache der Münchener Polizeipräsident Schneidhuber den Aerzten, die dem anbefohlenen Kurs fern geblieben waren, einen mehrmonatlichen Aufenthalt im Konzentrationslager Dachau an.!! Ob dieser Schamlosigkeit stieg selbst der längst vom braunen Terror befleckten Aerzteschaft die Röte ins Gesicht und impulsiv durchbrauste das Auditorium eine stürmische Abwehr. Zeichen und Wunder. Der Stumpffinn weicht im dritten Reich" 1"
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An mehrere. Wir bitten für die Redaktion bestimmte Briefe zu adressieren:" Redaktion der Deutschen Freiheit", Saar brücken , Schließfach 776."
„ Decher Jung." Ihrem Briefe lag u. a. das Aachener Kirchenblatt bei, das unzufrieden ist, weil katholische Verbände nun die Jugendherbergen nicht mehr benutzer dürfen. Das ist gewiß eine böse Ungerechtigkeit. Aber hat sich das„ Kirchenblatt" je gerührt, wenn Sozialisten aus den Jugendherbergen ausgeschlossen wurden? Da haben Gerechtigkeit und christliche Liebe geschwiegen. Solche Kirchenblätter regen sich nur, wenn ihre eigenen Interessen verlegt werden. Um die lieben Mitmenschen in einem anderen Lager fümmert man sich nicht.
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Dr. C., Birmingham . Nach den amtlichen deutschen Angaben zeigt die Geburtenziffer in den deutschen Großstädten seit der zweiten Hälfte des vorigen Jahres eine erst schüchtern einseßende, dann gegen Ende des Jahres und namentlich im ersten Vierteljahr 1934 stärkere Zunahme gegenüber dem allertiefften Stand, der in Deutsch land abgesehen von den beiden Kriegsjahren 1917 und 1918 überhaupt je beobachtet wurde. Diese Steigerung der Geburtenhäufigkeit hat sich, wie wir einer Aufstellung von Dr. H. Boehm entnehmen, fast ausschließlich auf die Großstädte beschränkt. Die Ges burtenziffer des ganzen Reiches betrug auf Tausend: 1917: 13,9, 1918: 14,3, 1928: 18,6, 1929: 17,9, 1930: 17,5, 1931: 16,0, 1932: 15,1, 1933: 14,7. Nach Berechnung von Burgdörfer ist zur Erhaltung des Volksbestandes eine Geburtenzifer von 17,4 auf Tausend notwendig.
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Kölsche Klaaf. Sie haben uns eine Stelle aus dem„ Westdeutschen Beobachter" angestrichen. Da liest man staunend: Lezzthin wurde uns ein Bleistift vorgelegt, auf dem fein säuberlich das Horst Wessel - Lied abgedruckt war. Gewiß fann man gegen den Druck des Horst- Wessel- Liedes nichts einwenden. Aber daß es sich allmählich beim Spizen des Bleistiftes in kleine. Holzsplitter auflöst, dürfte doch eine Geschmacklosigkeit ersten Ranges darstellen. Jrgendein Dichterling fam auf den Gedanken, ein Hitler - Lied zu verfassen, das ausgerechnet auf die Melodie Heil dir im SiegerFrang" gesungen werden sollte! Papageien- tebhaber werden es als gute Deutsche auch ablehnen, einen solchen Vogel zu erstehen, der als einzige Worte seines Daseins„ Heil Hitler!" lallt." - Das ist ja allerhand Erkenntnis. Bisher sah es so aus, als wolle die nationalsozialistische Totalität und Gleichschaltung die ganze deutsche Nation zu Heil- Hitler"-Papageien dressieren. Das scheint nun doch unmöglich zu sein.
Billingebäk Dänemark . Sie schreiben uns:„ Wir erwarten hier Ihre Zeitung immer mit Sehnsucht; wir halten sie für die beste der antifaschistischen Zeitungen. Wir geben jede Nummer weiter, um die Wahrheit zu verbreiten." Recht so! Lob von Frauen freut uns besonders.
Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann Pis in Dud weiler ; für Inserate: Otto Kuhn in Saarbrücken . Rotationsdrud und Verlag: Verlag der Volksstimme GmbH., Saarbrücken 3, Schüßenstraße 5. Schließfach 776 Saarbrüden.
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