Deutsche Freiheit" Nr. 154 mblo

Ein Stück Fleisch

Von Tom O'Conner

Das bunte Blatt

Die

Die Zeiten, in denen der Name Sam Brown in Riesen­Iettern von allen Plakatsäulen leuchtete und jeder Straßen­junge Neuyorks ihn kannte, waren lange vorbei. Jungen sind inzwischen erwachsen geworden, andere Borer haben inzwischen Ring und Titel erobert und Sam Brown, der vor anderthalb Dußend Jahren Amerikas Schwer­gewichtsmeister gewesen ist, ist heute ein vergessener alter Mann,

Wenn man alt wird und der Ruhm vergessen, hat man nicht mehr viel Chancen. Es fällt immer schwerer, etwas An­ständiges zu finden. Und seit Sam Brown sich in New Orleans von dem Neger Dick, der damals noch ein Anfänger war, hat niederschlagen lassen, wollte niemand mehr viel von ihm wissen. Aber so schlecht wie in diesem Sommer ist es ihm selten gegangen. Seit er nach Alabama verschlagen worden ist, ist er ganj außer der Welt. Und er kommt nicht wieder los aus Alabama . Wenn er schon irgendwo ein paar Dollar auftreibt, muß er damit rückständige Mieten und Schulden bezahlen, und zu Fahrkarten für sich und die Frau reicht es immer wieder nicht.

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Heute endlich scheint ihm das Glück zu winken. Ein Ver­gnügungspark wird eröffnet. Es soll auch ein Borkampf statt finden und Sam Brown ist engagiert. Seine Chancen liegen nicht schlecht, er tritt gegen einen Amateur an, einen Neu­ling wie heißt er doch gleich? Sam tann sich sogar an den Namen nicht erinnern. Der Sieger erhält 100 Dollar hundert Dollar! Ein Märchen! Damit kann man die zwei Monate rückständige Miete bezahlen und den schwarzen An­zug auslösen, und dann bleibt noch so viel, daß man fort fann. Aber erst muß man siegen. Dazu gehört Training, und wo soll Sam trainieren? Ach was, die alte Routine wird schon langen. Aber stärken müßte man sich zuvor, einmal sich nach langer Zeit wieder satt essen. Die Suppen, die man von der Heilsarmee bekommt, geben keine Kraft, man müßte ein großes saftiges Beefsteak essen, mit einer tüchtigen Portion Kartoffeln, und ein halbes Brot dazu. Sam geht durch die Straßen, bleibt vor jedem Fleischerladen stehen, das Wasser rinnt ihm im Munde zusammen, wenn er auf die Würste und Schinken blickt, aber er hat ganze 10 Cent in der Tasche, und davon kann man sich kein Mittag kaufen. Er mwälzt alle Möglichkeiten durch, es will ihm keine Idee fommen, wie man sich Geld beschaffen kann. Vorschuß gibt es keinen, das hat er schon vergebens versucht.

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Der Hunger wird quälend. Soll er doch wieder in das Heim der Heilsarmee gehen und dort seine Suppe löffeln? Es hat doch gar keinen Sinn, davon wird er nicht satt. Und wenn er mit hungrigem Magen in den Ring geht, verliert er den Match. Er weiß das genau. Wie heißt doch gleich sein Gegner? Ist ja ganz gleichgültig, wie er heißt, es wird sicher ein junger Mensch sein, und wie kann ein alter Mann, der Hunger hat, gegen einen jungen Mann, der satt ist, boren? Sam geht immer weiter durch die Straßen, bleibt immerwieder vor den Fleischerläden stehen, ein Stück Fleisch braucht er, nur ein Stück Fleisch. Damit kann er sein Glück machen, hundert Dollar, hundert Dollar! Da sieht er durch das Schaufenster, wie drin eine Negerin Einkäufe macht, ein Tienstmädchen offenbar, aus einem großen Hause, denn sie fauft viel ein. Er sieht den Fleischermeister ein großes Stück Fleisch abschneiden, wenn man das doch haben könnte, hundert Dollar ist das Fleisch wert. Er sieht die Negerin aus dem Laden fommen, er geht ihr nach. Er geht ihr nach, weil es sowieso gleich ist, wohin er geht, so wahr er Sam Brown ist, er hat keine böse Absichten. Und doch geschieht es plötzlich, und er weiß es gar nicht, wie. Mit einem Male ist er neben der Negerin, und schon läuft er davon, biegt in die

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bis

nächste Gasse ein, und noch in eine, hört Stimmen hinter sich, Laufen, läuft selber so schnell die Füße hergeben, rast durch einen Torweg, in einen Hof, sieht einn Stapl Kisten, rennt hinter die Kisten, fauert sich in eine Ecke. Hört dann auf der Straße die Leute vorbeilaufen, sinft erschöpft zusammen, wartet. Niemand tommt. Er durchwühlt die Markttasche, wirft das Gemüse heraus, nur eine Handvoll Kartoffeln steckt er sich in die Hosentaschen, und das Paket mit dem Fleisch nimmt er sorgsam heraus, nimmt es an sich, späht hintr den Kisten hervor, der Hof ist leer, er wagt sich heraus, auch auf der Straße fehrt sich niemand nach ihm um, er eilt nach Hause.

Zu Hause läßt er sich eine Suppe kochen, läßt sich die Kar­toffeln aufbraten und das Beefsteaf, ißt mit wahrem Wolfs­hunger, ohne alle Gewissensbisse, er hat das Geschehnis schon vergessen. Er legt sich schlafen, und als er aufwacht, ist es Zeit, in den Vergnügungspark zu gehen.- Als er den Ring betritt, fühlt sich Sam Brown frisch und stark. Als er als Ermeister von Amerika den Zuschauern präsentiert wird, läßt er seine Muskeln spielen, geht um den Ring herum und nimmt gnädig den Beifall in Empfang, der nicht dem alten Sam Brown, sondern nur seinem alten Titel gilt. Dann schaut er sich seinen Gegner an, der sieht mittelmäßig aus, er wird es nicht schwer haben mit ihm. Und wirklich, in der vierten Runde ist es soweit, Sam Brown landet einen Knock­out, der sich sehen lassen kann. Er wird als Sieger um den

Mehr Männer

Rüdgang des Frauenüberschusses

Samstag, 7. Juli 1984

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Seit der Volkszählung von 1925 hat die männliche Bes völkerung in Deutschland bedeutend stärker zugenommen als die weibliche. 1928 betrug die Zahl der männlichen Versonen rund 30,2, der weiblichen 32,2 Millionen, 1933 die Zahl der männlichen 31,7, die der weiblichen 33,5 Millionen. Dies be­deutet eine Zunahme von 4,9 Prozent beim männlichen, von nur 4,1 Prozent beim weiblichen Geschlecht.

Interessant ist die Verteilung des Frauenüberschusses auf Stadt und Land. Von dem bei der Zählung im Jahre 1933 vorhandenen Frauenüberschuß von rund 1,9 Millionen ent­fallen 1,1 Millionen gleich 57 Prozent auf die Großstädte. Seit der Borkriegszeit hat sich die Verteilung des Frauen­überschusses wesentlich geändert. Während 1910 der Frauen­überschuß in den Kleinstädten am niedrigsten war, ist er in den ländlichen Gemeinden am niedrigsten und steigt mit zu­nehmender Größe der Gemeinden rasch an. Auf tausend männliche tamen im Jahre 1933 weibliche Personen: in den ländlichen Gemeinden( bis 2000 Einwohner) 100,2, in den Landgemeinden( bis 5000 Einwohner) 1045, in den Klein­städtstädten( bis 20 000 Einwohner) 1067, in den Mittelstädten ( bis 100 000 Einwohner) 1085 und in den Großstädten 1114. In den Großstädten ist also der Frauenüberschuß mit 114 auf 1000 fast doppelt so groß wie der Reichsdurchschnitt von 59 auf 1000. Am größten ist der Frauenüberschuß in Berlin , wo er mit 169 auf 1000 fast das Dreifache des Reichsdurchschnitts erreicht. Demgegenüber ist in den ganz fleinen Gemeinden sogar ein Männerüberschuß vorhanden.

Ring geführt, die hundert Dollar sind sein, und damit ein Amerikanische Beamtengehälter

neues Leben.

Aber plötzlich dringt ein Schrei von den hinteren Bänken, eine Frau suchtel aufgeregt mit den Armen, es ist eine Negerin, sie schreit etwas unverständliches, aber die Um­sitzenden scheinen es doch verstanden zu haben, einige springen von den Bänken hoch, man weist auf Sam Brown. Sam Brown beeilt sich, aus dem Ring zu kommen, aber er fann nicht durch die Menge hindurch. Und davonlaufen fann er erst restt nicht wie soll er da zu seinen hundert Dollar kommen?

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Und die Negerin hat sich schon vorgedrängt, und hat auch schon einen Polizisten erwischt. Der Polizist tritt an Sam Brown heran, die Negerin schreit etwas von einem Stück Fleisch, Sam Brown läßt sich hilflos abführen.

Und auch der Richter kann unmöglich anerkennen, daß man ein Stück Fleisch braucht, um einen Borsieg davonzutragen.

Der Höhepunkt der Pariser Saison

In dem Pariser Vorort Neuilly hat während einer der vergangenen Nächte das schönste Fest der offiziellen Saison stattgefunden. Alle, die dabeigewesen waren, fommen aus dem Schwärmen nicht heraus. Ein reiches Ehepaar hatte sein Besitztum zur Verfügung gestellt, und jeder, der 150 Franken Eintritt zahlen konnte, war ein willkommener Gast. Den Auftakt der Veranstaltung boten die Vorführungen des Opernballetts mitten auf einem illuminierten Teich. Die Gäste saßen ringsherum im Gras auf weichen Kissen. Der

In Krisenzeiten genießen die Beamten in allen Ländern der Welt eine Vorzugsstellung. Das neueste Beispiel bilden die Vereinigten Staaten . Eine Statistik hat festgestellt, daß das Durchschnittsgehalt eines amerikanischen Staatsbeamten 1448 Dollar beträgt und damit um 24,3 Prozent höher liegt, als der Durchschnitt der Privatlöhne. Von 1929 bis 1932 sind die Gehälter der Beamten nur um 1,20 Prozent gekürzt worden, während zum Beispiel der Lohn der Landarbeiter in der gleichen Zeit um 45 Prozent gesunken ist. Unter diesen Verhältnissen beabsichtigt der amerikanische Staat, von seinen Beamten ein neues Opfer zu verlangen. Wie überall in der Welt, protestieren aber auch diese voller Entrüstung, sobald davon die Rede ist, ihren Lebensstandard an das allgemeine Niveau anzupassen.

Bahnbau an der Polarküste

Mitte Juli wird das Polarschiff Waigatsch" Archangelst nach der Insel Waigatsch und dem Jugor- Kap abgehen. Es wird eine Expedition für die Erforschung der mineralischen Reichtümer von Waigatsch und Material für den Bau einer Eisenbahnlinie vom Jugor- Kap nach Wor­futa, dem Zentrum des Petschora- Kohlenbeckens mitführen. In der Nähe des Jugor- Kaps wird ein Hafen angelegt wer den, der in erster Linie für die Verladung der Kohle des Petschorabbeckens bestimmt ist.

Bollmond schien und die Nymphen tanzten einen Reigen Dreigroschen- Oper" als Roman

nach den Melodien der Schönen blauen Donau..." An­schließend wurde auf der Terrasse des gastlichen Palastes, der ganz in venezianischem Stil gebaut war, ein Souper eingenommen. Alle Frauen, die schönsten der Pariser Gesell­schaft, waren weiß gekleidet, denn die Veranstaltung hieß La Nuit Blanche". Die weiße Nacht" wurde durchtanzt, bis der Morgen graute. Wie man sieht, gibt es noch immer eine Welt, in der man sich nicht langweilt.

Die Dreigroschen- Oper ", die erst auf der Bühne, dann im Film fast überall sensationelle Erfolge erzielte, wird jest eine epische Fassung erhalten. Bert Brecht , der das Bühnen werf nach der berühmten englischen Beggars Opera " be arbeitet hatte, wird auch der Verfasser des Dreigroschen Oper "-Romans sein, der noch im Laufe dieses Jahres gleich zeitig in mehreren Sprachen erscheinen soll.

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meine Antipathie gegen die Nationalsozialisten eine rein

Unsere Töchter, die Kazinen ästhetische, die Abneigung eines fultivierten Menschen gegen

Roman von Hermynia 3ur Mühlen.

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Es war kein gellender Schrei, der mich aus meinen Träu­men riß, sondern ein schwaches Stöhnen in einer winddurch­wehten, dunklen Oktobernacht. Seit Tagen war die Stadt erfüllt von den Aufregungen der bevorstehenden Präsidenten­wahl. Alle, denen man auf der Straße begegnete, sprachen von nichts anderem, an allen Litfaßsäulen leuchteten grell die Aufrufe der verschiedenen Parteien. Ich griff mir an den Kopf, wenn ich die Plakate mit dem Hakenkreuz sah. Wie tönnen sie es wagen, diesen hergelaufenen Betrüger aufzu­stellen, Hitler als Präsident des Deutschen Reiches!... Es wäre zum Lachen gewesen, wenn es nicht so beschämend ge­wesen wäre. Als ob man uns gesagt hätte: ihr wart ein Kulturvolt, ihr habt herrliche Werke hervorgebracht, jetzt werft von euch alles, wodurch ihr euch einst ausgezeichnet habt und laßt der Barbarei freien Lauf. Nicht etwa, daß ich für den alten Mann, der noch an der Spizze saß, viel Sym­pathie empfunden hätte. Mir graute, wenn ich mich seiner Worte vom Stahlbad des Krieges erinnerte, das ihm so wohl bekommen habe. Doch dachte ich: er ist im Glauben an die Tradition aufgewachsen, er wird seinen Eid auf die Ver­fassung halten. Der dritte Kandidat kam für mich nicht in Betracht, weil ich, vielleicht zu meiner Schande, fast nichts von der Kommunistischen Partei wußte. Außerdem haßte ich jede Art der Diftatur. Fritz, der junge Gärtner, war Kom­munist, das wußte ich, und ich muß zugeben, daß ich nie einen fleißigeren, rücksichtsvolleren und lieberen Menschen gekannt habe. Es störte mich auch nicht, daß er n Knopfloch das Ab­zeichen mit Sichel und Hammer trug, das verkörperte wenig­stens einen Glauben und eine Idee. Nicht wie das Haken­freuz.

Ich überfliege die letzten Seiten, die ich geschrieben habe, and staune. Ein fremder Ton ist auch hier, in mein Tage­buch eingedrungen. Wo ich früher über Bücher, über schöne Sonnenuntergänge, über stille Spaziergänge schrieb, stehen plötzlich politische Worte, Ansichten, Ueberzeugungen. Wie fomme ich zu ihnen? Unbewußt muß ich mich ja doch von meiner guten Kati beeinflußt haben lassen. War doch anfangs

die Unkultur, des stillen Menschen gegen alles Laute, hinter dem ich immer, mein Leben lang, etwas Unechtes ahnte. Ich erinnere mich, wie ich zum erstenmal das Bild ihres Führers sah, mit weit aufgerissenem Mund. Damals fühlte ich rein instinktiv: wer so brüllt, hat etwas zu verbergen, die Wahr­heit bedient sich einer stilleren Sprache, eben weil sie die Wahrheit ist. Und dann reizte mich das Deutschland er= wache". Deutschland war doch erwacht, nach jenem furchtbaren Krieg. Es hatte die Augen geöffnet und erkannt, daß nur im Frieden Großes zu gedeihen vermag. Das Deutschland dieser neuen Partei war nicht das meine, war nicht das ehrlich ringende, hart arbeitende Land, das, wie ein braver Mensch, der einen Fehltritt begangen hat, diesen nun mit allen Kräften wieder gutzumachen versucht. Das war mein Deutsch land, das ich liebte, das ich kannte. Ein vornehmes Land, das ritterlich gegen seine Gegner verfuhr. Ritterlich. Ich werde nie, wie alt auch immer ich werde, jene Oktobernacht ver­gessen. Seit Tagen tobte der Herbststurm über den See her, die grauen Wolken senkten sich tief herab, in den Beeten ließen die vom ersten Frost verwundeten Astern traurig die Köpfe hängen. Der Sturm riß an meinen Nerven. Ich fand keine Ruhe. Noch um Mitternacht saß ich im Wohnzimmer. Das Knacken der Heizung tönte unheimlich durch die tiefe Stille. Eine unverständliche Angst preßte mir das Herz zu­sammen. Ich versuchte, sie mir auszureden. Wovor fürchte ich mich? Claudia ist zu Hause, ist vor einer halben Stunde heimgekommen. Die ganze kleine Villa schläft, eingehüllt in das schwarze Tuch der Nacht. Nur ich wache hier, mit schmer­zenden Augen, die keinen Schlaf fühlen, nur in meinem Kopf freisen Gedanken, die ich nicht zu fassen, nicht zu halten vermag, ein toll gewordenes Ringelspiel, ohne Musik, das sich in einer tiefen Stille dreht und dreht, unter einem schwer­lastenden, den Atem anhaltenden Himmel, als warte er auf etwas, einen Laut, einen Vorfall, der die Spannung zer­reißt.

Und dann schleuderte der Wind die Laute, die Töne, die ich unbewußt erwartet, unbewußt gefürchtet hatte, durch den Garten, durchs Fenster in mein Zimmer: rohe gemeine Stimmen erfüllten die Nacht. Und einige Minuten später

frachte ein Schuß. Die Stimmen verstummten; ich glaubte, laufende Schritte zu hören. Dann schlug ein leises Stöhnen an mein Ohr. Ich überlegte nicht. Ohne Mantel eilte ich in den dunklen Garten. Ich versuchte zu entdecken, aus welcher Richtung das Stöhnen komme. Verwirrung und Angst ließen mich töricht in der Finsternis tappen, gegen Bäume stoßen, über Wurzeln stolpern. Endlich erreichte ich das Tor, und nun flang das Stöhnen ganz laut zu mir. Ich öffnete das Tor. Tat einige Schritte auf die Straße hinaus. Im Dunkel sah ich noch etwas Dunkleres auf der Erde liegen. Etwas, das sich bewegte, stöhnte. Ich erkannte die Stimme: Friz. Ich rief seinen Namen. Er antwortete. Hier."

Was ist geschehen?" fragte ich zitternd.

Sie haben mich erwischt, als ich von einer Versammlung heimging. Haben mich überfallen, geschossen. Ich kann nicht aufstehen. Die Kugel muß im Bein stecken."

Nun stand ich bereits über ihn gebeugt. Ich wollte ihn auf richten, aber meine Kräfte genügten nicht.

" Ich rufe Glaudia und das Mädchen," sagte ich. Wir sind gleich wieder da."

Und ich eilte ins Haus zurück. Ich riß Claudia und das Mädchen aus dem Schlaf; ich ließ nicht zu, daß sie sich ans ziehen. Da draußen, auf der verödeten Straße, lag Fri, verlassen, hilflos, wenn sie wiederfämen..

Zu dritt gelang es uns, Fris ins Haus zu schleppen. Er war völlig bei Bewußtsein, doch schien er heftige Schmerzen zu haben. Das Mädchen rief den Doktor Bär an. Claudia und ich standen neben dem Sofa. Frizz sagte, gleichsam sich entschuldigend:

Ich habe mich gewehrt, so gut es ging, aber zehn gegen

einen..."

sein, zehn gegen einen." Das ist nicht wahr," rief Claudia heftig. Das kann nicht

Ich blickte sie erstaunt an; fie war ebenso blaß wie Fris und ihre Lippen zudten nervös.

Das kann nicht sein," wiederholte fie. Frizz versuchte zu lachen.

Es ist doch immer so, die Nazis überfallen uns nu menn sie in der Mehrheit sind."

( ortschung jolgt.)