Deutsche   Stimmen Beilage zur Deutschen Freiheit" Ereignisse und Geschichten

Der Geist von Polna  

Es brauchte gar nicht in Polna zu sein, das antisemitis.he Spektakelstück, das Bruno Adler   in seinem soeben erschie­nenen Tatsachenroman Der Kampf um Polna  " ( Kacha- Verlag, Prag  ) meisterhaft aufrollt- es könnte überall spielen in Mitteleuropa  . Dieser Bericht wurde ge­schrieben, um die Menschen vor ihrer Dummheit zu war­nen; er wurde Dokumenten und Gerichtsverhandlungen nacherzählt, um zu zeigen, was dumpfe Phrasen von ,, Blut und Scholle" anzurichten vermögen.

Der Fall Hilsner spielt um 1900 und war für das fau­lende dekadente Oesterreich das, was bald darauf der Ko­nitzer Ritualmordschwindel für das wilhelminische Deutsch­ land   wurde: ein blutendes, klingendes Geschäft für den Antisemitismus.

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Polna   ist ein böhmisch- mährischer Ort und hatte damals 5000 Einwohner, nationale Tschechen  . Daneben etwa fünfzig jüdische Familien. Dieses Polna wird 1898 durch einen Mädchenmord aufgestört; die Leiche wird im Walde gefunden. Schnitt in der Kehle. Das Raunen beginnt. Ist nicht recht wenig Blut auf dem Erdboden zu sehen? Wer hat ihr das Blut abgezapft? Wer schächtet christliche Jung­frauen? In wenigen Tagen lief es herum: Die Anna Hruska ist von Juden geschächtet worden. Ein jüdischer Lumpen­proletarier wird verhaftet, ein erblich belasteter, aber harmloser Dummrian. Er beteuert seine Unschuld, er hat die Hruska überhaupt nicht gekannt aber man wirds ihm und seinen Helfershelfern beweisen! Die ganze Provinz gerät in eine antisemitische Psychose, jeder Zweite in Polna  weiß plötzlich etwas, jedem geht die Fantasie durch. Mit Stöcken und Beilen legt die aufgeputschte Menge jüdische Geschäfte in Trümmer. Deutschvölkische, Christsoziale und Tschechen vereinigen sich zu einem judenfeindlichen Block, damit richtiger Zug in die Sache, in die Aussagen, in die Zeugen kommt. Herrlich blüht das Geschäft: für die Klein­bürger, die plötzlich den Konkurrenten durch Progrom   und Boykott los werden, für die Sensationsprozesse und Mori­tatenhändler. Selbst der tapfere, dauernd bedrohte Ver­teidiger Dr. Aurednicek findet sich durch das immer durch­dringlicher werdende Dschungel der Unklarheiten, patho­logischer Zeugenfantasien und Widersprüche in den Akten nicht mehr durch. Nicht ein einziger Beweis liegt gegen den dümmlichen jüdischen Stromer vor, nur Indizien, krampf­haft zusammengetragene Belastungsmomente, aber die

Prominente- spärlich

Die Lichtbildbühne" berichtet, daß der Engel im., sieg reichen Feldzug" gegen die Miesmacher in den Kammer­sälen in der Teltower Straße in Berlin   für die NSBO., Ab­teilung Film, geredet habe: ,, Sämtliche Sparten von der Komparserie bis zu den Prominenten waren vertreten, lettere allerdings sehr spärlich. Die Film­stars hatten sich immer durch eine feine Witterung ausge­zeichnet; sollten sie jetzt das Ende der braunen Konjunktur wittern?

Ein Leckerbissen

In der Münchener ,, Jugend" liest man folgenden ,, Kultur­geschichtlichen Bilderbogen":

,, Die neuere Forschung hat einwandfrei ergeben, daß die alten Germanen bereits in Steiners Paradiesbetten lebten... daß sie keineswegs auf der Bärenhaut lagen und ihre Er­sparnisse auf die Landwirtschaftsbank trugen..., daß sie bei festlichen Gelegenheiten den Smoking zu tragen und zu schätzen wußten... und daß jedwede gegenteilige Behaup­tungen des Reiseberichterstatters Tacitus   seiner jedenfalls jüdischen Sekretärin gebucht werden müssen."

Ein untermenschlicher Leckerbissen für Herrn Streicher!

Mittwoch, den 11. Juli 1934

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Ritualmordpsychose hat sich auch der Geschworenen be­mächtigt: Hilsner wird zum Tode verurteilt.

Der Verteidiger meldet die Nichtigkeitsbeschwerde an, der Lärm in der Oeffentlichkeit, die Suche nach den ,, Mit­schächtern" gehen mit verstärktem Krawall weiter. Ganze Wahlkämpfe werden mit der Ritualmordplatte bestritten. In diesem Wirbel ist es vor allem ein Mann, der mit dem ganzen Gewicht seines Namens und seiner Persönlichkeit für Recht und Wahrheit aufsteht: Professor Masa­ ryk  . Sein Blatt ,, Cas" zieht als einziges unter den tsche­chisch- bürgerlichen Blättern gegen diesen Hexensabbath von Rassenirsinn, Stupidität und Korruption los. Masaryk   geht an die Weltpresse, in Versammlungen, prangert den Justiz­mord an, die Lächerlichkeit der Beweise und der Ritual­mordmärchen, schreibt eine anklagende Broschüre, appelliert an die Parlamente. An seine Seite findet er nur einige freie Geister, den Dichter Machar, die Sozialdemokraten und ein kleines Häuflein freiheitlicher Studenten. Die Mehr­zahl seiner Hörer pfeift ihn aus, will ihn im Hörsaal nicht mehr dulden. Attentate werden geplant. Ist er nicht von den Juden gekauft? Wieviel mag er gekriegt haben? Spaltet er nicht das tschechische Volk durch sein Zusammengehen mit der Rasse der Mädchenmörder?! Nieder mit Masaryk  !" schreien die Antisemiten aller Zungen, und was bis dahin die Tragödie eines kleinen armseligen Juden war, wird nun ein Kapitel im Märtyrerroman des großen Europäer, der in allen Zeiten seines opferreichen Lebens keiner anderen Stimme gehorchte als der seines Gewissens.

Im November 1899 wird Hilsner vom Kreisgericht Pisek  zum zweiten Male für schuldig befunden. Die Menge be­reitet den Geschworenen Ovationen, pfeift die Verteidiger des Opfers aus, der Kreisgerichtspräsident aber tritt zu ihnen, reicht ihnen die Hand: ,, Ich bin so fest wie sie davon überzeugt, da Hilsner unschuldig ist!" Auf dem Gnadenweg wurde das Todesurteil in lebenslängliches Zucht­haus umgewandelt. Im Frühjahr 1918 erst wurde Hilsner begnadigt!

Und nun denke man sich ein Polna im Großen: 60 Mil­lionen unter der Suggestion hakenkreuzlerischen Rassen­wahns, die Presse geknebelt, keine Stimme der Vernunft und Menschlichkeit hörbar, nur die Streichers hat ein Stück, nur ein Stück vom ,, dritten Reiche"!

,, Frühlingsstimmen"

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Gregor

Opposition gegen den Henker verboten

Das Verbot des Films Frühlingsstimmen", der im Ber­ liner   ,, Atrium" aufgeführt werden sollte und der in An­wesenheit des Publikums abgesetzt wurde, weil jüdische Schauspieler in ihm mitwirkten, führte zu lebhaften Pro­testen des genasführten Publikums, das unter großem Lärm und deutlich hörbaren Rufen wie, Blödsinn" das Theater verließ.

Ebenso sprang man mit dem Publikum der Berliner  ,, Volksbühne" um. Es wurde kurzerhand vor dem Hoch­gehen des Vorhanges aus dem Saal geworfen, als soeben die Premiere des Stückes ,, Der Prozeß Mary Dugan" steigen sollte. Das übrigens völlig unpolitische Stück wurde verboten, weil in seiner Tendenz ein Angriff" auf die Todesstrafe zu sehen sei. Protest gegen den legalen Menschenmord, Opposition gegen den Henker ist verboten!

Emigrantenerfolg. te

Der deutsche Emigrant Prof. Klaus Pringsheim   veranstal­tete in Shanghai   ein großes deutsches Konzert, das viel Erfolg hatte. Seltsam ist, daß die deutsche   braune und gleich­geschaltete Presse das Konzert als Erfolg Hitlerdeutschlands in Anspruch nimmt.

Lied der Toten

Melodie: Horst- Wessel- Lied. Zum letztenmal ward Sturmappell geblasen, Wir haben uns im Kampfe nicht geschont, nun flattern Hitlerfahnen über allen Straßen, der Kanzler hat uns königlich belohnt. Wir zählten all zu Hitlers   treusten Knechten, gehörten ihm mit Seele und mit Blut,

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ob wir zum Kampf marschierten, liebten oder zechten, was wir auch taten, Hitler   fand es gut. Der Kanzler hat die Treue uns geschworen, brach er den Eid- wir geben ihn nicht frei wir haben unsern Freund an Thyssens Gold verloren, der Lohn für uns ein kaltes Stückchen Blei. Die Straße frei wir wollten mit Euch ziehen, wir fehlten nie, wenn die SA. sich schlug, die braune Uniform, die Hitler uns verliehen, hat zwar ein Loch uns ist sie gut genug. Die Straße frei den toten Kampfgenossen, die Straße frei, wir halten mit euch Schritt, Kameraden, die von Hitlers   Reaktion erschossen, marschieren stets in Euren Reihen mit, marschieren stets in Euren Reihen mit.

Wer Wer klärt Jbsen?

Plötzlich weder aktuell

Hugin.

Jawohl, auch Ibsen  , das große nordische Genie, das auf einem germanischen Mutterboden wuchs, um den Hitler und Goebbels   sonstwas geben würden, ist im ,, dritten Reiche" nicht mehr theaterfähig. Das mußte Agnes Straub   er fahren. Als sie in Stettin   und Kolberg   mit der Hedda Gabler   zu gastieren versuchte, verschlangen die Kritiker der braunen Presse sie mit Haut und Haar. Erstens, weil Hedda Gabler   ein dekadentes Schauspiel sei, zweitens, weil ein jüdischer Schauspieler mitwirkte und drittens, weil Frau Straub   in Berlin   Grillparzers ,, Medea  " spielte und die darin angeschnittenen Rassenprobleme ,, natürlich in undeutschem Sinne in den Vordergrund stellte". Der Hetze, an der sich der nationalsozialistische ,, wissenschaftliche Pressedienst" heftig beteiligte, gelang es schließlich, die Hedda Gabler  " vom Spielplan zu verscheuchen. Die große Künstlerin erlitt infolge der Bedrohungen einen Nervenzusammenbruch und die ,, Pommersche Zeitung" konstatierte, daß dies ,, in Kolberg   mit großer Befriedigung aufgenommen wurde". Denn es gibt ja keine deutschere Sache, als wehrlose Frauen zu jagen.

In der vergangenen Woche wurde dieselbe Hedda Gabler  " in Dresden   mit großem Erfolg aufgeführt. Die Presse empfand das Stück als Erholung nach einem denkbar miesen Theaterwinter. Wann wird hier die Zensur da­zwischenfahren? Denn schließlich ist ja Ibsen   jener ver­dammte Kritiker der bürgerlichen Lebenslüge. Auch seine Hedda Gabler   geht an der dumpfen Enge ihrer bürgerlichen Umwelt zugrunde. Da die Nazis die Entwicklung hinter 1848 zurückschieben wollen, muß auch der bürgerliche Reformator Ibsen   weichen. Das mag sich jene nationalsozialistische Literarhistorikerin gesagt sein lassen, die kürzlich in einem Aufsatz in der ,, Literarischen Welt" besonders Ibsen   mit­samt der Hedda Gabler   als Zierde jedes Spielplans empfahl.

Wann bringt das Propagandaministerium endlich einmal Klarheit in dieses Tohuwabohu? Wann wird Ibsen   endlich verbrannt?

Alfred Braun  

,, Der Deutsche" vom 30. Mai 1934 schreibt: ,, Am Montag wurde in Wannsee  , in der Villa des ehemaligen Rundfunk­ansagers Alfred Braun  , zur Zeit in Moabit  , die Reichsschule der NS.  - Hago eingeweiht."

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Unsere Töchter, die Kazinen

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Roman von Hermynia 3ur Mühlen. " Also deshalb?" fragte ich höhnisch. Nur weil du auf diese Art einen Mann bekommen hast?" " Mutter!"

Ich blickte sie lange an. Dann sagte ich das Unverzeihliche, das uns für immer getrennt hat.

Es wäre mir lieber gewesen, wenn du auf die Straße gegangen wärst. Eine Hure fann ich im Hause haben, aber das, was du jetzt bist, nicht."

" Ich soll also gehen?" fragte Claudia leise, und nicht wiederkommen?"

Etwas im Klang ihrer Stimme erinnerte mich plötzlich an das Kind, das ich auf meine Art, bestimmt war sie nicht die rechte, geliebt hatte. Wollte ich wirklich dieses Kind ver­stoßen? Was würde es beginnen, ohne sein Heim?

" Du kannst hier bleiben," sagte ich. Aber ich will dich nicht schn. Ich will nicht mit dir an einem Tisch sitzen. Du bist für mich eine Fremde, nein, eine Feindin."

Claudia war sehr blaß geworden.

Wenn du doch verstehen wolltest, Mutter..." " Ich verstehe nur zu gut. Zieh dich jetzt an und geh. Dekn Freund, dein Parteigenosse, fommt mir nicht ins Haus." Sie ging zur Tür, ganz langsam, als warte sie darauf, daß ich sie zurückrufe. Aber ich konnte es nicht. Ich dachte an Kati; die war anders zu ihrem Kind gewesen; vielleicht ist sie flüger als ich, aber ich konnte es nicht.

Die Tür fiel leise ins Schloß. Ich war allein. Allein mit meinem Zorn.

Als junges Mädchen bin ich sehr jähzornig gewesen, aber die traurigen Jahre meiner Ehe hatten mich sanft gemacht, und in den letzten Jahren war dazu noch die Milde des Alters gekommen. Jetzt jedoch fiel alle Milde, alle Sanftmut von mir ab. In mir brannte, loderte schmerzender Zorn; mir war, als müsse ich in seiner Glut verbrennen. Zorn und Scham. Ich hatte mich schon einmal Claudias wegen schämen müssen aber was war das im Bergleich zu diesem Gefühl

Ich haßte nicht nur Claudia, ich haßte mich, weil ich ihr das Leben gegeben hatte, haßte mein Fleisch und mein Frauen­tum, haßte die Stunde, da ich sie empfangen, und die Stunde, da ich sie geboren hatte. Mir war, als versinke ich in Schmutz und Schlamm und könne nie mehr rein werden. Ich hatte versucht, ein sauberes, schönes Leben zu führen, niemand ein Leid anzutun, das eigene mit Stolz zu ertragen. Aber was war dieses Leben wert, wenn mein Kind, wenn Claudia fich freiwillig jenen anschloß, die für mich der Inbegriff des Schmutzes und der Gemeinheit waren? Wo lag in mir, tief verborgen, das Böse, das sich in Claudia entfaltet hatte?

Mich fror, aber ich wagte nicht, das Mädchen zu rufen, da­mit es im Kamin ein Feuer anzünde; ich schämte mich vor ihm. Bestimmt wußte es schon längst, was ich erst heute abend erfahren hatte. Wäre doch dieses Mädchen, dieses an­ständige, brave Geschöpf, mein Kind und nicht Claudia. Ich dachte daran, wie Claudia mit zehn Jahren schwer an Schar­lach erkrankt war, der Doktor Bär   war dreimal am Tag ge kommen, und seiner ärztlichen, Kunst, seiner Hingabe ver­dankte Claudia ihr Leben. Weshalb hatten wir damals mit dem Tod um sie gerungen? Wäre sie doch gestorben... Ich erschraf: fann eine Mutter so etwas denken? Aber ich bin ja nicht nur eine Mutter, ich bin auch ein Mensch, ein den­fender, fühlender Mensch, dem es vor etwas graut, das ihm unsaßbar erscheint.

Ich saß da, vergraben in dem tiefen Lehnstuhl, an allen Gliedern zitternd. Und dann fiel mein Blick auf die Bücher an den Wänden. Wozu haben Dichter geschrieben, wozu haben Unzählige gelitten und gekämpft, wenn jetzt dieses Ver­derben über uns hereinbricht? Ich glaubte das Verderben zu sehen, zu fühlen. Ich sah Blut aus Wunden fließen, ich hörte das Grölen der machttrunkenen Menge, ich sah ein Land zwischen ihren Fäusten zermalmt, unser liebes Land mit seinen schönen Bergen und Tälern, mit seinen großen Städten, seinen fleinen, verborgenen Dörfern. Ich sah, wie alle Menschen, die anständig und gut waren, ausgetrieben wurden, gemartert, gequält, Heimatlose, Flüchtlinge, die durch ihre bloße Gegenwart in den andern Ländern die

Schmach Deutschlands   verkündeten. Ich sah uns in einem Ab­grund versinken, immer tiefer und tiefer, bis wir fein Stüd blauen Himmels und keinen. Sonnenstrahl mehr sehen fonnten. Furchtbare Angst fam mich an. So mögen die Menschen im Mittelalter gezittert haben, wenn eine schauer­liche Seuche, deren Ursache sie nicht kannten, ein Land über­fiel.

Ich glaube, ich muß für Stunden den Verstand verloren haben. Am liebsten wäre ich auf die Straße gestürzt und hätte laut geschrien:

,, Rettet euch. Rettet uns alle. Es ist noch Zeit!"

Aber ich konnte mich nicht rühren, meine Glieder waren schwer wie Blei, und vor meinen Augen reigte ein schauer­licher Totentanz.

So saß ich die ganze Nacht. Und als der späte Morgen fahl durch das Fenster dämmerte, dachte ich verzweifelt: wieder ein Tag.

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Ich wußte nicht, ob Claudia heimgekommen war, ich wollte es nicht wissen. In meiner grenzenlosen Müdigkeit vermochte ich keinen Haß mehr zu fühlen, nur die Schande brannte noch in mir. Und die lähmende Schwäche des Alters ließ mich in Tränen ausbrechen. Ich meinte, ich konnte nicht auf­hören. Aber die Tränen erleichterten mein Herz nicht.

Das Mädchen fam ins Zimmer. Es erschraf, als es mich sah. Dann lief es zu mir hin, nahm meine kalte Hand in seine warme und sagte: Ein glückliches Neujahr..."

Neujahr. Das neue Jahr war gekommen. Ich hatte es vergessen. Silvester, habe ich wirklich nur eine Nacht durch­wacht, nicht Jahrzehnte? Habe ich geträumt? Was ist ge­schehen?

Das Mädchen brachte mir heißen Tee und zwang mich, ein wenig davon zu trinken. Seine Güte ließ mich von neuem in Tränen ausbrechen. Später kam dann Kati. Sie fragte, warum ich weine. Aber ich konnte es ihr nicht sagen. Ich brachte es nicht über mich. Sie wird es ja ohnehin bald er fahren.

( Fortschung folgt.)

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