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Die Marburger   Rede

Am 17. Juni hielt Vizekanzler von Papen seine vielbeachtete Rede vor dem Marburger Universitätsbund. Vierzehn Tage später wurde ihr Verfasser Dr. Edgar Jung   ermordet

Auf Wunsch einer Anzahl von Lefern veröffentlichen wir nachstehend einige Auszüge aus Papens Mar­ burger   Rede. Der Autor dieser Rede, Dr. Edgar Jung  , ein Vertrauensmann des Vizekanzlers, gehört zu den Ermordeten des 30. Juni. Die Rede gibt einen interessanten Einblick in die Gedankenwelt derer, die heute Reaktionäre" in Hitler- Deutschland sind. Einige dieser Ideen werden in der fommenden Entwicklungs­phase noch eine Rolle spielen.

Das Geschehen der letzten anderthalb Jahre hat das ganze deutsche   Volf erfaßt und in seinen Tiefen aufgewühlt. Fast wie ein Traum liegt es über uns, daß wir aus dem Tal der Trübsal, der Hoffnungslosigkeit, des Hasses und der Zer­flüftung wieder zur Gemeinschaft der deutschen   Nation zu­rückgefunden haben.

Diese Einheit des Geistes haben wir in dem Rausch von tausend Kundgebungen, Fahnen und Festen einer sich wieder­findenden Nation erlebt. Nun aber, da die Begeisterung verflacht, die zähe Arbeit an diesem Prozeß ihr Recht for: dert, zeigt es sich, daß der Läuterungsprozeß von solch historischem Ausmaß auch Schlacken erzeugt, von denen er fich reinigen muß. Schlacken dieser Art gibt es in allen Be­zirken unseres Lebens, in den materiellen und den geistigen. Das Ausland, das uns mit Mißgunft betrachtet, wetst mit dem Finger auf die Schlacken und deuttet sie als einen ernsten Zersegungsprozeß. Es möge sich nicht zu früh freuen, denn wenn wir die Energie aufbringen, uns von diesen Schlacken zu befreien, dann beweisen wir gerade damit am beften, wie start wir innerlich sind, und wie entschlossen, den Weg der deutschen   Revolution nicht umfälschen zu lassen. Wir wissen, daß die Gerüchte und das Geraune aus dem Dunkeln, in das sie sich flüchten, hervorgezogen werden müssen. Eine offene und männliche Aussprache frommt dem deutschen Bolte mehr als beispielsweise der ventillose Zu­Stand einer Presse, von welcher der Herr Reichsminister für Boltsaufklärung und Propaganda festgestellt hat, daß fie lein Geficht mehr habe". Dieser Mangel besteht ohne Zweifel. Wenn die berufenen Organe der öffentlichen Mei: nung das geheimnisvolle Dunkel, welches zur Zeit über die deutsche   Volksstimmung gebreitet scheint, nicht genügend lichten, so muß der Staatsmann selber eingreifen und die Dinge beim Namen nennen.

Ein solches Vorgehen soll beweisen, daß die Regierung Start genug ist, anständige Kritif zu ertragen, daß sie sich des alten Grundjabes erinnert, wonach nur Schwächlinge Teine Kritik dulden. Wenn das Ausland behauptet, in deut­ schen   Landen sei die Freiheit gestorben, so soll es durch die Offenheit meiner Darlegungen darüber belehrt werden, daß die deutsche   Regierung es sich leisten kann, von sich aus brennende Fragen der Nation zur Debatte zu stellen. Dieses Recht erwirbt sich allerdings nur, wer sich ohne Vorbehalte dem Nationalsozialismus und seinem Werke zur Verfügung gestellt und ihm seine Loyalität bewiesen hat.

Daraus ergaben sich auf politischem Gebiet folgende flare Forderungen. Die Zeit der Emanzipation des jeweils nied­rigsten Standes gegen die höheren Stände ist vorüber. Dabei geht es nicht darum, einen Stand niederzuhalten- das wäre reaktionär, sondern zu verhindern, daß ein Stand aufsteht, fich des Staates bemächtigt, und für sich den Totalitäts­anspruch erhebt. Jede natürliche und göttliche Ordnung muß so verloren gehen, es droht die Revolution in Permanenz. Aus der Demokratie kann eine anonyme Tyrannin werden, während aus echter verantwortlicher Herrschaft niemals die Vernichtung der Bolfsfreiheit hergeleitet werden kann. Ich weiß, wie sehr der Führer wünscht, daß im Volke das Gefühl für echte, verantwortliche gerechte Herrschaft lebendig bleibt.

Deshalb meine ich, wird der deutsche   Staat dermaleinst leine Krönung in einer Staatsfpige finden, die ein für alles mal den politischen Kämpfen, der Demagogie und dem Streit der wirtschaftlichen und ständischen Interessen ent: rückt ist.

Neben dem Erfordernis eines Herrschaftsprinzips aus höherer Verantwortung und überpersönlicher Dauer steht- lich gegenseitig bedingend die Notwendigkeit der Stiftung einer neuen sozialen Ordnung. Das Gefühl ihrer Notwen= digkeit bewegt alle europäischen   Völker, welche die gewaltigen Beränderungen der Industrialisierung, der Verstädterung, ber Technisierung und der Kapitalisierung durchgemacht baben. Daß diese Sehnsucht nach soztaler Neuordnung ins­besondere im Faschismus und Nationalsozialismus   lebt, braucht nicht besonders betont zu werden. Andererseits aber ertennen wir, wie ungemein schwierig es ist, Masse, die den Susammenhang mit Blut und Boden verlor, wieder in Bolt zurückzuverwandeln, da doch die gefunden ständischen Be­dingungen und Rangordnungen im liberalen Zeitalter ver­loren gegangen sind.

Der Nationalsozialismus legt deshalb entscheidenden Wert darauf, die Seele dieser Massen zunächst für Volt und Staat zurückzugewinnen. Dies geschieht in der Hauptsache durch Erziehung, Zucht und Propaganda. Das nationalsozialistische System erfüllt somit zunächst die Aufgaben, zu welcher der Parlamentarismus zu schwach geworden war: den unmittel baren Kontakt mit den Maffen wiederherzustellen. Es ist so eine Art von direkter Demokratie entstanden, der es ge­lungen ist, die dem Staat entgleitenden Massen wiederzu­gewinnen. Hinter dieser zeitbedingten Notwendigkeit steht aber als revolutionäres Ziel ein viel größeres: die Stiftung einer sozialen Ordnung, die auf gemeingültigen, organischen Formen beruht, und nicht nur auf einer geschickten Beherr schung der Masse.

liche Volksgemeinschaft, die am Ende dieser Revolution stehen muß.

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Ein Staat muß sich entscheiden, ob er religiös oder weltlich sein will. Die geschichtliche Logik verlangt, daß auf den liberalen weltlichen Staat von 1789 der religiös fundierte Staat der deutschen   Gegenrevolution folge. Man soll aber den religiösen Staat, der sich auf ein lebendiges Gottes­bekenntnis stüßt, nicht etwa mit einem verweltlichten Staat, in dem diesseitige Werte an Stelle des Jenseitsglaubens gesetzt und mit religiösen Eh verbrämt werden. Auch hier gilt ein Wort des Führers aus dem Werk Mein Kampf  ", wo er schreibt: Ich stehe nicht ar zu erklären, daß ich in den Männern, die heute die völkische Bewegung in die Krise religiöser Streitigkeiten hineinziehen, schlimmere Feinde meines Volkes sehe, als in dem nächstbesten inter­national eingestellten Kommunisten." Gewiß ist die äußere Achtung vor dem religiösen Pekenntnis ein Fortschritt gegenüber jener ehrfurchtlosen Haltung, wie sie ein ent­arteter Rationalismus zeigte. Aber wir dürfen nicht ver=

gessen, daß wirkliche Religion die Bindung an Gott und nicht an jene Ersatzmittel ist, die gerade durch die materiali­stische Geschichtsauffassung eines Karl Marg in das Bewußt­sein der Völker eingeführt worden sind.

Wenn nun weite Kreise, gerade aus dem Gesichtspunkt des totalen Staates und der restlosen Einschmelzung des Volkes heraus eine einheitliche Glaubensgrundlage for: dern, so sollten sie nicht vergessen, daß wir glücklich sein müssen, eine solche Grundlage im Christentum zu besitzen. Auch als Katholik habe ich Verständnis dafür, daß eine auf Gewissensfreiheit aufgebaute religiöse Ueberzeugung es ablehnt, fich von der Politik her im Ureigensten kom: mandieren zu lassen. Man soll sich deshalb nicht darüber hinwegtäuschen, daß etwa aufgezwungene Glaubenskämpfe Kräfte auslösen würden, an denen auch Gewalt scheitern muß.

Man solle auch jenen Kreisen, die eine neue arteigene, religiöse Einigung erhoffen, sich einmal die Frage stellen, wie sie sich die Erfüllung der deutschen   Aufgabe in Europa  vorstellen, wenn wir uns freiwillig aus der Reihe der christlichen Völker ausschalten. Jedes Wirken in den euro­ päischen   Raum hinein erscheint mir unter solchen Voraus­fegungen als unmöglich. Die Tatsache einer gemeinsamen europäischen   Kultur und Zivilisation, für die wir selbst soviel beigesteuert haben, verpflichtet trotz aller völkischen Besonderheit der einzelnen Kulturleistung. Wir dürfen uns nicht geistig an den Grenzen abschließen und uns freiwillig in Ghetto begeben. Hier liegt die wirkliche Reaktion, das Sichverschließen gegenüber der geschichtlichen Notwendigkeit und der Sendung eines Volkes, das, wenn es ein wirkliches großes Volk war, noch immer den Gedanken des Reiches gepflegt wird. Erneuerer sein, heißt, über die zeitlichen Vorteile und Vorurteile hinwegblicken, nach ienen ewigen Ordnungen streben, die zu allen Zeiten und bei allen Na­tionen in der Sehnsucht der Besten lebte. Es hat keinen Zwed, vor sich selber zu verbergen, daß eine gewisse Aluft zwischen dem geistigen Wollen und der täglichen Praxis der deutschen   Revolution sich aufgetan hat,

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Die Führung wird darüber zu wachen haben, daß kein neuer Klassenkampf unter andern Feldzeichen sich wieder­holt. Sie will das Volksganze und lehnt es deshalb bei aller Anerkennung nationaler Verdienste ab, das Volk für alle Zeiten in eine bevorrechtete Klasse und eine solche minderen Rechts einzuteilen. Eine solche Haltung entspräche nicht dem fast hundertprozentigen Bekenntnis des deutschen   Volkes vom 12. November 1933 zur neuen Staatsführung. Zwar ist es selbstverständlich, daß die Träger des revolutionären Prin­zips zunächst die Machtpositionen befizen. Ist aber eine Re­volution vollzogen, so repräsentiert die Regierung nur die Volksgesamtheit, niemals aber ist sie Exponent einzelner Gruppen; sie müßte sonst bei der Bildung der Volksgemein­schaft scheitern. Dabei muß man auch mit falschen romantischen Vorstellungen brechen, die in das 20. Jahrhundert nicht passen. So können wir nicht daran denken, die Einteilung des Volkes nach altgriechischem Muster in Spartiaten und Hes loten zu wiederholen. Am Ende einer solchen Entwicklung hatten die Spartiaten nichts zu tun, als die Geloten nieder: zuhalten, wodurch die außenpolitische Kraft Spartas   ges schwächt wurde, Im Staate der wahren Volksgemeinschaft muß einmal der innerpolitische Schlachtruf verstummen. Ge­wiß muß es eine Auslese geben. Aber das natürliche Aus­gliederungs- und Ausleseprinzip ist nicht durch das Bekennt nis zu einer bestimmten Formation zu ersetzen, solange die Motive dieses Bekenntnisses unerforschbar bleiben. Darum hat der NS.   immer dafür gekämpft, das Parteibuch durch menschliche Bewährung und Leistung abzulösen. Andererseits ist der Adel nicht nur ein Bluts-, sondern auch ein geistiges Prinzip. Es geht deshalb nicht an, den Geift mit dem Schlag­wort Intellektualismus abzutun. Mangelnder und primis tiver Intellett berechtigen noch nicht zum Kampf gegen Ins tellektualismus. Und wenn wir uns heute manchmal über 150 Prozent Nationalsozialisten beklagen, dann sind es sol­che Intellektuellen ohne Boden, solche, die Wissenschaftlern von Weltruf ihre Existenz bestreiten möchten, weil sie kein Parteibuch befizen. Der im Wesen und im Blute wurzelnde Geist ist aber charaktervoll, unbestechlich, der Erkenntnis und dem Gewissen verhaftet. Ihm gilt unter allen Umständen die Achtung der Nation, weil sie eine Sünde wider die Schöpfung begeht, und sich selbst verleugnet, wenn sie den Geist ver­neint. Süten wir uns vor der Gefahr, die geistigen Menschen von der Nation auszuschließen, und seien wir des Umstandes

Die Borherrschaft einer einzigen Partei an Stelle des mit Necht verschwundenen Mehrparteiensystems erscheint mir geschichtlich als Uebergangszustand, der nur solange Bes rechtigung hat, als es die Sicherung des Umbruchs ver langt und die personelle Auslese in Funktion tritt. Tenn die Logik der antiliberalen Entwicklung verlangt das Brinzip einer organischen politischen Willensbildung, die auf Freiwilligkeit aller Voltsteile beruht. Nur organische Bindungen überwinden die Partei und schaffen jene freiheit eingedent, daß alles Große aus tem Seifte fommt, auch in

der Politik. Man wende auch nicht ein, die geistigen Menschen entbehren der Vitalität, ohne die ein Volk nicht geführt wer­den könne. Der wahre Geist ist also lebenskräftig, daß er sich für seine Ueberzeugung opfert. Die Verwechselung von Vitalität mit Brutalität würde eine Anbetung der Gewalt verraten, die für ein Volf gefährlich wäre. Uebelster Intel­leftualismus ist allerdings die Herrschaft des Schlagwortes. Da gibt es grundliberale Leute, die feinen Say aussprechen, ohne das Wort liberalistisch zu mißbrauchen. Sie meinen, die echte Humanität wäre liberalistisch, wo sie doch in Wahr­heit eine Blüte der antik- christlichen Kultur ist. Sie bezeich nen die Freiheit als liberalen Begriff, wo sie doch in Wahr­heit ungermanisch ist. Sie gehen an gegen die Gleichheit vor dem Richter, die als liberale Entartung angeprangert wird, Iwo sie doch in Wirklichkeit die Voraussetzung jedes gerechten Spruches ist.

Diese Leute unterdrücken jedes Fundament des Staates, das noch alle Zeit, nicht nur in liberalen Zeiten, Gerechtig= feit hieß. Ihre Angriffe richten sich gegen die Sicherheit und Freiheit der privaten Lebenssphäre, die sich der deutsche Mensch in Jahrhunderten schwerster Kämpfe errungen hat.

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Auch der Satz Männer machen Geschichte" wird häufig mißverstanden. Mit Recht wendet sich deshalb die Reichs­regierung gegen einen falschen Personenkult, der das un­preußischste ist, was man sich nur vorstellen kann. Große deutsche   Männer werden nicht durch Propaganda gemacht, sondern wachsen durch ihre Taten und werden anerkannt von der Geschichte. Auch Byzantinismus fann über diese Geseze nicht hinwegtäuschen. Wer deshalb von Preußentum spricht, soll zunächst an stillen und unpersönlichen Dienst, aber erst zuleßt, am besten gar nicht, an Lohn und Anerkennung den ten.

Die Erziehung eines Volkes zum Dienst am Staat ist ein selbstverständliches Gebot und muß um so härter einsetzen, je lässiger sie von dem Weimarer Regime gepflegt wurde. Aber man soll sich über die biologischen und psychologischen Grenzen der Erziehung nichts vormachen. Auch der Zwang endet an dem Selbstbehauptungswillen der echten Persön­lichkeit. Gefährlich sind die Neaktionen auf den Zwang. Als alter Soldat weiß ich, daß die strafffte Disziplin durch gewisse Freiheiten ergänzt werden muß. Auch der gute Soldat, der sich mit Freude bedingungslosem Gehorsam unterwarf, zählte die Tage seiner Dienstzeit, weil das Freiheitsbedürfnis der menschlichen Natur eingewurzelt ist. Die Anwendung mili­tärischer Disziplin auf das Gesamtleben eines Volkes muß sich deshalb in Grenzen halten, die der menschlichen Anlage nicht zuwider laufen. Der Mensch braucht Stunden, in denen er der Familie, der Erholung oder sich selbst gehört. In die­jer Erkenntnis hat der Reichsunterrichtsminister verfügt, den Sonntag wieder zu einem Tag zu machen, welcher der Kirche und der Familie gehört. Verwerflich aber wäre der Glaube, ein Volt gar mit Terror einen zu können. Die Res gierung wird dahin laufenden Versuchen begegnen, denn sie weiß, daß jeder Terror Ausfluß eines bösen Gewissens ist, das ungefähr der schlechteste Berater ist, den sich die Führung erlauben darf.

Ich habe deshalb die Probleme der deutschen   Revolution und meine Stellung dazu so scharf umriffen, weil das Gerede von der zweiten Welle, welche die Revolution vollenden werde, kein Ende nehmen will. Wer verantwortungslos mit solchen Gedanken spielt, der soll sich nicht verhehlen, daß einer zweiten Welle leicht eine dritte folgen kann, daß, wer mit der Guillotine droht, am ehesten unter das Fallbeil ge: rät. Auch ist nicht ersichtlich, wohin diese zweite Welle führen soll. Es wird viel von der kommenden Sozialisierung gefpros chen. Haben wir eine antimarristische Revolution erlebt, um das Programm des Marrismus durchzuführen? Denn Marrismus ist jeder Versuch, die soziale Frage durch Kol­lektivierung des Eigentums zu lösen.

Kein Bolt kann sich den ewigen Aufstand von unten leisten, wenn es vor der Geschichte bestehen will. Einmal muß die Bewegung zu Ende kommen, einmal ein festes soziales Ge­füge, zusammengehalten durch eine unbeeinflußbare Rechts­pflege und durch eine unbestrittene Staatsgewalt, entstehen. Mit ewiger Dynamik fann nicht gestaltet werden. Deutsch­ land   darf nicht ein Zug ins Blaue werden, von dem niemand weiß, wann er zum Halten kommt. Die Geschichte fließt von allein, es ist nicht nötig, fie unablässig zu treiben. Wenn des­halb eine zweite Welle neuen Lebens durch die deutsche Revolution gehen sollte, so nicht als soziale Revolution, sondern als schöpferische Vollendung des begonnenen Werkes. und Keine Organisation feine noch so gute Propaganda wird auf die Dauer allein im­stande sein, das Vertrauen zu erhalten. Ich habe des= halb die Propagandawelle gegen die sogenannten Kriti faster" anders aufgefaßt, als dies von manchen geschah. Nicht durch Aufreizung insbesondere der Jugend, nicht durch Drohungen gegenüber hilfslosen Voltsteilen, sondern nur durch eine vertrauensvolle Aussprache mit dem Volfe kann die Zuversicht und die Einsatzfreude gehoben werden. Das Bolk weiß, daß ihm schwere Opfer zugemutet werden. Ez wird sie ertragen und dem Führer in unerschütterlicher Trene folgen, wenn man es mitraten und täten läßt, wenn nicht gleich jedes Wort der Kritik als Böswilligkeit ausgelegt wird, und wenn verzweifelte Patrioten nicht zu Staatsfeins den gestempelt werden.

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Wenn Europa   seinen Anspruch auf Führung in der Welt aufrecht erhalten will, dann ist keine Stunde mehr zu verlieren, und alle seine Kräfte der geistigen Wieder­geburt zu widmen und die kleinlichen Querellen zu begra­ben. Die Welt steht in gewaltigen Veränderungen, nur ein verantwortungsbewußtes, zuchtvolles Bolt wird führen. Wir Deutschen   können uns aus Ohnmacht zu der gebühren den Stellung emporarbeiten, wenn wir Geist mit Energie, Weisheit mit Kraft, Erfahrung mit Tatwillen paaren. Die Geschichte wartet auf uns, aber nur dann, wenn wir uns

ihrer als würdig erweisen,