" Deutsche Freiheit", Nr. 163

Das bunte Blatt

Der Narrentanz um die Akropolis

Athen , Mitte Juli.

Es gibt immer noch viel mehr Leute, als man denkt, die das Land der Griechen nicht nur mit dem Baedeker, sondern mit der Seele suchen. Vor allem die Akropolis , die klassische Tempelburg des Altertums, übi nach wie vor auf zahlreiche Mitmenschen eine geradezu magische Anziehungskraft aus. Aus aller Herren Ländern strömen sie unablässig zu dem Götterfelsen, der als erhabener Zeuge eines der glücklichsten Zeitalter der Menschheit in unsere armselige Epoche hinein­ragt. Mit ihren Feldstechern und Lorgnetten blicken sie fast demütig auf die marmornen Ueberreste einer Kulturstufe, die in ihrer Schönheit, Weisheit, Zucht und Harmonie nie mehr erreicht worden ist. Kein Wunder, daß viele auf die pro­grammäßige Absolvierung ihrer Mittelmeerreise verzichten, um hier einige Tage länger verweilen zu können. Kein Wun­der, daß so mancher ganz normale Mensch dieser edlen An­mut und stillen Größe mit allen Fasern seiner Seele ver­fällt. So fann man zwischen den Sockeln und Säulen der weißen Ruinen allerlei Gestalten begegnen, die sich vor den Wirrnissen des Abendlandes hierher geflüchtet haben und nun in einer Art sanften Irrfinns bestrebt sind, in der Atmosphäre versunkener Welten aufzugehen. Jeder versucht dies auf seine eigene Weise...

Ein verhältnismäßig harmloser Fall ist noch der jenes Schweizer Gelehrten, der ständig Eingaben ans Kultusmini­sterium macht, um den Tango- und Rumbaflängen Einhalt zu gebieten, die aus den verschiedenen Cafe- Häusern, um die Akropolis zu der geweihten Stätte heraufflingen. Seine er­klärten Feinde sind außerdem die Gassenbuben, die hier zwi­schen den Mauern und Säulen der Tempel Versteck zu spie­len pflegen. Er ist von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet wie ein Priester. Entweder sitzt er, die Stirn in die Hände ge­stützt, nach Art griechischer Denker auf einem Marmorsockel, oder er lustwandelt versonnen durch die weite Tempelstadt Vor einigen Tagen ertappte er dabei hinter dem Erechtheion einen der Gassenjungen, wie er gerade im Begriff war, an der Wand ein kleines Geschäft zu erledigen. Er war außer sich über diese Entweihung und wußte sich nicht anders zu helfen, als den Knaben mit Kieselsteinen zu bewerfen. Die Kameraden des Bürschchens famen ihm aber zu Hilfe und es entspann sich eine regelrechte Schlacht zwischen dem Son­derling und seinen Gegnern. Der Schweizer war der Unter­legene...

Auch die blasse junge Engländerin, die man jeden Nach­mittag auf einer Bank hinter dem Parthenon beobachten fann, gehört noch zu den normaleren Erscheinungen in die­ser Umgebung. Sie blättert stets in einem großen Foto­album, in dem sich sehr schöne Bilder von Roman Novarro, John Barrymore , Clark Gable usw. befinden. Die Züge dieses blonden Kindes sind rein und engelgleich. Ihre Empfindungen sind offenbar durch eine merkwürdige Mischung von klassischer Kultur und Kinoromantik beein­flußt. Sie träumt hier oben ihre Backfischträume und schafft sich zwischen den Marmor- Ruinen das Idealbild des fünf­tigen Geliebten. Die Entwürdigung, die darin liegt, vermag sie nicht zu fühlen...

Ernstere Fälle von Akropolomanie stellen schon eine andere Sorte von Besuchern dar. Sie famen ganz allein, meist mit einem Buch in der Hand, die Zufahrtsstraße herauf. Bleich

Ein Bug ohne Räder in Rußland

Auf der Straße Moskau - Noginst wird demnächst ein Zug ohne Häder eingesetzt werden. Er wird in einer Stahlrinne auf Kugellagern laufen und mit Elektrizität betrieben wer­den. Seine Geschwindigkeit soll 250 Kilometer pro Stunde erreichen können. Versuche mit einem Modell haben ausge=

vor Erregung entblößen sie vor dem Eingangstor ihr Haupt. Kaum gewahren sie die ersten zerstümmelten Säulen, so nimmt ihr Gesicht einen Ausdruck unsagbaren Mitleides und Schmerzes an. Viele von ihnen sehen erst scheu uni sich, ob auch keiner sie bemerkt, und beginnen dann in ihrer Ergrif­fenheit den Marmor mit geschlossenen Augen zu küssen. Fast könnte man glauben, daß Anblick und Berührung der Tem= pel eines Tages unerklärliche Heilungen herbeiführen wür­den, wie etwa die Reliquien der Wunderheiligen.

An einem der ersten Junitage zog einer dieser Anbeker aus seinem Rock eine Schachtel, entnahm ihr ein Streichholz und zündete es auf einer Bank an. Dann begann er, um das Gelände herumzulaufen und die Tempel in Brand zu stecken. Man ließ ihn gewähren. Die Tempelwächter nehmen auf die unschuldigen Marotten der Besucher jede erdenkliche Rück­sicht. Sympathischer war immerhin der Künstlerkopf, der fürzlich mit einer Getge hier herauf fam. Er zog sich in einen der Seitenflügel des Parthenon zurück und ließ von dort

Das Menschen- Opfer

Mittwoch, 18. Juli 1934

Aus Kalfutta wird von einem seltsamen Prozeß berichtet, in dem ein Muselmann namens Sheikh Hanaf wegen des Mordes an seinem einzigen vierzehnjährigen Sohne zu le­benslänglicher Deportation verurteilt worden ist. Der An­geklagte gab an, daß er sein Kind Gott und dem Propheten geopfert habe. Die Gerichtsverhandlung ergab, daß Hanaf im Monat Februar seinen kleinen Sohn in eine Moschee ge­führt, dort zunächst mit ihm in langem Gebet verharrt und dann den Knaben in den Opfersaal geführt und ihm die Gurgel durchschnitten habe. Dann sei er in den Hof der Moschee gelaufen, habe laut geschrien, daß er im Namen Gottes und des Propheten seinen Sohn geopfert habe, und die Gemeinde habe nach diesen Beteuerungen dem Kinde so­gar eine rituelle Beisetzung zuteil werden lassen. Als der Kindesmörder dann von der Polizei festgenommen wurde, protestierte er heftig, er erflärte, daß seine Verhaftung eine Entheiligung sei, und er blieb hartnäckig dabei, daß er seinen Sohn nicht ermordet, sondern geopfert habe...

aus, unsichtbar, die süßesten Melodien durch die Säulen Schüchterne Athleten

reihen streichen. Er komponierte eine antife Oper. Alle Fremden hielten inne und setzten sich auf die Steine, um ihm zu lauschen. Sie saßen andächtig über eine Stunde. Manche weinten...

Zuweilen hält auf dem Plaz vor dem Eingang ein Auto­mobil, dem Damen in antifen Seidengewändern a la Dun­can entsteigen. Voller Majestät werfen sie purpurne Mäntel um ihre Schultern wie einst die dreihundert Weisen, wenn sie zum Areopag schritten. Mit Kränzen im Haar und San­dalen an den Füßen machen sie ihren Rundgang und stellen sich besonders gern an höhergelegenen Orten auf, um besser gesehen zu werden. Sie sprechen mit erhobener Stimme, zitieren endlose Verse und breiten dabei die Arme aus. Nach­dem man sie genügend bewundert hat, lassen sie sich foto­grafieren, um ihre Begegnung mit der Akropolis zu ver­ewigen.

Manchmal kommen aber auch Ballettänzerinnen oder ame­ rikanische Tanzschülerinnen auf den Felsen und führen hier ihre gymnastischen Tänze auf. In ihren leichten flatternden

Schleiern bieten sie ein Bild beschwingter Grazie. Auch be­

rühmte Tanzkünstlerinnen haben sich hier schon produziert.

1926 tanzte Mona Paiva hier oben, im folgenden Jahr bot

die Spanierin Aurea einer illustren Gesellschaft ein ähnliches Schauspiel. Sie tanzte ganz nackt im Lichte des griechischen Mondes...

Die Akropolis ist der einzige Punkt der Erde, wo die Kraft sich mit der Anmut vermählt hat, wo die Kunst, der Tanz, der Körper sich mit einem göttlichen Gefühl zu dem gepaart haben, was wir mit Harmonie bezeichnen. Der un­vergleichliche Glanz des Parthenons, der lebendigen Ver­körperung des antiken Ideals, ist in der ganzen Welt durch zahllose Nachschöpfungen und Abbildungen vervielfältigt und vergrößert worden. Die Afropolis beherrscht nicht nur eine Ebene, ein Land, eine Zeit, sondern das Weltall und die Jahrhunderte, wo immer gedacht oder von Kunst gesprochen wurde. So werden auch die Narrheiten der armen Menschen verständlich, die von der Schönheit der klassischen Bauten be­sessen sind und unablässig von überall herbeiströmen, um in rührender oder törichter Weise den vernünftigsten Schöpfungen menschlichen Geistes ihre Ehrerbietung zu er= weisen. Georg Herald.

zeichnete Ergebnisse erzielt. Der Zug ohne Räder ist eine Erfindung des jungen russischen Ingenieurs M. G. Yar­melchuk, der vor einem Jahr die ersten Pläne dazu aus= arbeitete und der Regierungsabteilung für Technik zur Ver fügung stellte. Diese war zunächst skeptisch, hat sich aber bald überzeugt, daß das Projekt sich sehr gut verwirklichen läßt. So werden die Russen in Kürze Rutschbahn" fahren können.

Die olympischen Spiele des britischen Weltreiches werden demnächst in London beginnen. Die jungen Athleten sind be reits in der englischen Hauptstadt eingetroffen, und es hat dabei lustiges Aussehen erregt, daß die australische Mann­schaft in zwei Abteilungen anfam, auf einem Schiff die Mädchen, auf einem anderen die jungen Männer. Der Füh rer der australischen Mannschaft gab dazu eine Erklärung: Diese etwas erstaunliche Entscheidung hat nichts mit mora lischen Gründen zu tun. Aber manche dieser jungen Leute haben sich ihren Gefährtinnen gegenüber derart schüchtern und linkisch gezeigt, daß man ihnen nicht eine gemeinsame Reise auferlegen konnte. Ein oder zwei von ihnen hätten ge­wiß die fatale Rolle des Don Juan gespielt, und die andern hätten während dieser beiden Reisewochen nur stammeln und erröten können..." So sprach der australische Mannschafts­führer, und nun ist man gespannt darauf, ob diese jungen Athleten auch im Wettkampf so schüchtern sein werden!

Siamesiche Schwester

darf nicht heiraten

Die Neuyorker Behörden haben sich dieser Tage geweigert, Miß Violet Hilton die Heiratserlaubnis zu erteilen, die sie nachgesucht hatte, um die Ehe mit Maurice Lambert, dem 29jährigen Chef einer Tanzkapelle, eingehen zu können. Miß Violet, ein junges Mädchen von 25 Jahren, ist nämlich ein ,, siamesischer Zwilling", sie ist mit ihrer Schwester Daisy zusammengewachsen. Daisy ihrerseits hat sich im vergangenen November mit einem Londoner Boyer verlobt, der gegen: wärtig auf seine Einreiseerlaubnis nach USA . wartet. Die beiden unzertrennlichen Schwestern werden sich nunmehr nach New Jersey begeben, wo Violet hofft, ihre Trauung durchsetzen zu können. Man erinnert sich bei dieser Gelegen heit daran, daß Chang und Eng, die ersten siamesischen Zwil linge, die in Nord- Karolina geheiratet haben, glücklich wur den und viele Kinder bekamen.

Prädistinierte Namen

Nicht selten trifft man Leute mit dem schönen Namen Klein, die dann beinahe eine Länge von zwei Metern auf­weisen, oder Leute, die Groß heißen und dabei kaum über die Tischkante sehen können. So findet man in einer Straße des kleinen französischen Städtchens Isle- Adam zwei Fir menschilder in einer Entfernung von einigen 40 Metern: Maison Roquefort, Coiffeur pour dames et messieurs." Und Maison Barbier, Butter- und Käsehandlung." Soll man doch noch an prädestinierte Namen glauben?

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Unsere Töchter, die Mazinen

Roman von Hermynia Sur Mühlen.

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Ich bin ja Arthurs Gemeinheiten gewöhnt und ertrage sie fast immer stumm. Aber gerade heute, da der Reichstag von den Kommunisten angezündet worden ist, gerade heute, da Arthur weiß, wie sehr ich mich mit dem neuen Mädchen plagen muß, das ohnehin schon wieder gekündigt hat, ge= rade heute konnte ich nicht schweigen. Ich begann zu sprechen, ich redete mir alle Bitterfeit vom Herzen: Der Reichstags= brand, das zu eng gewordene Sommerkleid, die Mädchen, die immer anspruchsvoller und frecher werden, Arthurs Erfolg= losigkeit, die Beliebtheit, deren Doktor Bär sich erfreut, die seelische Einsamkeit, zu der ich verdammt bin, die Art, wie mich die Damen im Luisenbund behandeln, als ob eine ge= wesene Krankenschwester ein Niemand sei, der Kummer, den Lieselotte mir bereitet, und die Butter, die teurer werden soll, die russischen Verbrecher, die die deutschen Kommunisten zur Brandstiftung verführten, der Küchenherd, der repariert werden muß, Arthurs Lieblosigkeit gegen mich, Lieselottes Mangel an Respekt, die zwei echt Meißner Tassen, die das Mädchen gestern zerbrochen hat, und unser armer Kaiser... All das brach aus mir hervor, ich konnte nicht aufhören. Liese­lotte starrte mich an, Arthur lächelte spöttisch. Ich hörte selbst, wie meine Stimme immer lauter und schriller wurde. Plötz­lich schlug Arthur mit der Faust auf den Tisch.

" Wirst du wohl schweigen!" herrschte er mich an. Das Fenster steht offen. Jeder, der vorbeigeht, kann deine Worte hören. Kannst du denn nicht abwarten? Mußt du schon jetzt mit deiner Meinung herausplaßen? Willst du mir vielleicht alles verderben?"

Lieselotte stand vom Tisch auf.

Ein schönes Familienfrühstück," sagte sie gedehnt. Wirk­lich herzerquickend. Gott sei Dant, daß ich nicht geheiratet babe."

Damit verließ sie das Zimmer. Ich blieb mit Arthur allein. Er griff ruhig nach der Zeitung und begann zu lesen. Das erschien mir als die ärgste Beschimpfung. Ich werde in mei­nem eigenen Haus nicht beachtet, dieser häßliche Krüppel be­

handelt mich wie Luft. Mich, die ich immer alles getan habe, um ihm zu helfen.

Arthur", sagte ich nach Luft ringend.

Er sah mich an, Ich mochte in meinem Zorn und meinem Haß unheimlich wirken, denn plötzlich beugte er sich vor und legte seine Hand auf die meine.

" Nur noch ein wenig Geduld, Martha. Vielleicht bekommst du dann alles, was du dir so lange schon wünscht: das Haus, das zweite Mädchen. Vielleicht werden dann die Damen vom Luisenbund ganz bescheiden werden, vielleicht wirst du dann als meine Frau in der Stadt die Rolle spielen, die du immer spielen wolltest."

Ich blickte ihn bestürzt an; hatte er den Verstand ver­loren? Er bemerkte es und fuhr lächelnd fort:

Nur jetzt feine Ueberstürzung. Nur jetzt fein unbedachtes Wort. Wenn man zwei Eisen im Feuer hat, Martha, muß man auf beide aufpassen. Heute ist der siebenundzwanzigste Februar. Kannst du nicht bis Ende März warten? Dann werden wir sehen."

Er erhob sich, trat ans Fenster und schloß es. Einen Augen­blick blieb er dort stehen und sah hinaus. Ich bemerkte, daß sein Gesicht sich plößlich verzerrte; ein wahnsinniger Haß sprach aus seinen Zügen.

" Du wirst auch nicht mehr lange," brummte er zwischen zusammengebissenen Zähnen.

Ich glaubte natürlich, die Drohung gelte mir. Was sagst du, Arthur?" fragte ich.

Er wandte mir das Gesicht zu, die starre Maske, mit der ich nun schon so viele Jahre, Tag und Nacht, lebe. ,, Nichts," erwiderte er, und ging aus dem Zimmer. Ich lief zum Fenster. Unten, auf der leeren Straße ging eine etwas gebückte Gestalt. Ich kannte die Haltung, kannte den Gang: es war der Doktor Bär.

Am Nachmittag im Luisenbund war es zum erstenmal nicht langweilig. Wir sprachen alle durcheinander, über den Reichstagsbrand, über das Verbrechen der Kommunisten. Es gab nur eine unangenehme Ueberraschung. Die alte Ge­neralin Hainis, die Mutter der Frau Major, die bei ihrer Tochter zu Besuch ist, hörte uns erst schweigend zu, dann schüttelte je den Kopf:

" Weiß Gott," sagte sie ,,, daß auch ich die Kommunisten hafſe. Aber für so dumm halte ich sie wieder nicht. Weshalb in aller Welt sollten sie den Reichstag anzünden? Sie haben doch gar keinen Grund dazu."

Eine peinliche Pause trat ein. Die Frau Generalin ist natürlich die vornehmste in der ganzen Gesellschaft, abge­sehen von dem hohen Rang ihres Gatten ist sie auch eine geborene Freifrau von Alvrengen. Wer durfte ihr widers sprechen? Ihre Tochter sagte nur leise und vorwurfsvoll: Aber, Mama."

Die Frau Generalin hob ihr Lorgnon an die Augen und blickte uns alle der Reihe nach an.

Ich komme aus Berlin , mein Kind," erklärte sie. Ich weiß mehr als ihr, in diesem kleinen Städtchen. Und ich sage euch, man muß auch gegen den Feind ritterlich kämpfen, nicht um seinet, sondern um unserer selbst willen. Einen Aufstand darf man blutig unterdrücken, aber man darf nicht während eines Wahlkampfes Zeitungen verbieten. Die gute Sache muß ja doch siegen. Freilich, das wissen viele der neuen Herren nicht! Woher sollten sie auch? Ein ungebildeter Tapes zierer, ein Wahnsinniger, und als Dritter ein Mann der seinen Glauben verleugnet hat, selbst wenn es nur der fatho lische ist.

Sie seufzte.

Wir ziehen uns unsere Feinde selbst groß," sagte sie. Die arme Frau Major war schrecklich verlegen; es mußte ja auch furchtbar peinlich für sie sein; ihre eigene Mutter, die solche Ansichten äußert!

Ich hätte zu gern der Frau Generalin widersprochen, aber ich konnte doch nicht. Und wenn sie am Ende recht het? an fann ja heutzutage gar nicht vorsichtig genug sein, muß jeses Wort auf die Wagschale legen. Aber es ist dennoch empörer.d, wenn man im eigenen Kreis Menschen findet, die so denken. Als ich jedoch in den folgenden Tagen die Zeitungen Io3, erkannte ich, daß die alte Dame sich geirrt hatte. Hier stand es ja alles schwarz auf weiß, ein holländischer Kommunist hat den Reichstag angezündet, und die Sozialdemokraten sollen auch dabei ihre Hand im Spiel gehabt haben.

Wortsegung folgt.)