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Unsere Totenliste! br0

Die Opfer der gemordeten Mörder

An den Reichskanzler

Schuldbewußt und blutbesudelt weigern Sie sich noch immer, die Zahl und die Namen der auf Ihren Befehl von Ihren bezahlten Mördern hingeschlachteten Volksgenossen bekannt zu geben.

Sie vertrauen darauf, daß das deutsche   Volk die volle Wahrheit nicht erfahren kann, weil Sie die Preffe gefnebelt haben und den Gerüchtemachern" mit schweren Kerker= ftrafen drohen. Dennoch geht im Reiche die Wahrheit über Ihre Mordarbeit von Mund zu Mund.

Aus dem Saargebiet hat Ihre Presse dringende An­fragen an Sie gerichtet. Ster, wo noch Pressefreiheit besteht, kann die Wahrheit nicht unterdrückt werden. Im Saargebiet wiffen Ihre Zeitungen und Ihre Anhänger nichts zu er: widern, wenn sie gefragt werden, warum der deutsche Reichs= fanzler nicht wagt, die Totenliste zu veröffentlichen und endlich nachzuweisen, warum hunderte Volksgenossen ihr Leben lassen mußten.

Sie, Herr Reichskanzler, haben die Verantwortung für die Massenmorde übernommen. Sagen Sie nun endlich, wie­viele Männer und Frauen Sie haben abknallen oder viehisch zu Tode haben mißhandeln laffen.

Waren es zweihundert? Oder dreihundert? Oder fünfhundert oder noch mehr?

Immer wieder lassen Sie sich als einen Helden feiern. Immer wieder lassen Sie Ihre Taten am 30. Juni und am 1. Juli rühmen.

Zählen Sie also endlich Ihre Leichen! Sagen Sie dem Wolfe und der Welt, wie groß die Lifte Ihrer Morde ist.

*

Die Namen derer, die auf Hitlers   Befehl am 30. Juni, 1. und 2. Juli ermordet worden sind, sind noch immer nicht olle bekannt. Unter den Gemordeten befindet sich der Heines, den man auch im Tode nicht beleidigt, wenn man ihn einen mehrfachen Mörder nennt. Neben ihm haben sich auch die übrigen SA.  - Führer bis hinauf zum Stabschef Röhm als Mörder und Mordanstifter betätigt. Auf Anstiftung und unter Billigung und im Geiste des Parteiführers Hitler  . Sie haben die SA. zu ihren verbrecherischen Taten gegen die demo­kratische und sozialistische Bevölkerung aufgeheßt, sie haben die Befehle zu den Ueberfällen und den Mordanschlägen er­teilt, vom Chef des Stabes fam der vor einigen Monaten bekannt gewordene Befehl, daß für jeden getöteten SA.­Mann sofort sechs bis acht politische Gegner zu erschießen find.

Die Mörder von vorgestern, die die Gemordeten von gestern sind, haben eine lange Lifte von Opfern auf ihrem Gewissen.

Es sind seit Anfang 1933 in Deutschland   annähernd 500 Männer auf die brutalste Weise hingemordet worden. Man hat sie in ihren Wohnungen, in den Büros, auf der Straße, furz, wo man verhaßte politische Gegner erwischen konnte, niedergeschlagen, niedergestochen oder niedergeschossen. Man hat andere in die Konzentrationslager geschleppt, dort ge­prügelt und nach Methoden gefoltert, denen gegenüber die des Mittelalters verblassen. Man hat sie zu Krüppeln ge­schlagen, in der Zelle aufgehängt, sie aus den Fenstern hoher Stockwerke in den Hof hinabgestürzt, oder sie auf der Flucht erschossen".

Eine furchtbare Liste, die aber unvollständig ist, weil bei weitem nicht alle Morde bekannt sind.

Nicht den ermordeten Mördern, sondern ihren Opfern muß sich die Welt zuwenden!

Neben denen, die noch in den Konzentrationslagern den entsetzlichsten Mißhandlungen ausgesetzt sind, neben den anderen, die, bis zum Wahnsinn gefoltert, in den Frren­anstalten endeten, beklagen die Sozialdemokratie, das Reichsbanner, die Eiserne Front die nachstehen­den Todesopfer.

Ermordet wurden:

1. Breslau  : Philipp, Verwalter des Gewerkschaftshauses, erschossen am 8. 3. 1933.

2. Offenbach  : Reichsbannermann Bleß, durch SA  . tödlich verletzt am 5. 3., gestorben am 8. 3. 1933.

3. München  : Ein Reichsbannerkamerad wird am 9. 3. im Gewerkschaftshaus als Leiche aufgefunden.

4. Chemnitz  : der Verlagsdirektor der Chemnißer Volfs= stimme", Landgraf, wird im Gebäude der Volksstimme" von der SA  . erschossen.

5. Braunschweig  : Hans Salle, Inseraten- Werbeleiter des Volksfreund" erschossen.

6. Braunschweig  : Wilhelm Grotehenn, Postbeamter, zu Tode geschleift.

7. Braunschweig  : Matthias Theißen, Geschäftsführer des Baugewerksbundes, totgeschlagen.

8. Breslau  : Hans Alexander  , Ortssekretär des Reichsban­ners, im Konzentrationslager Papenburg   erschossen am 2. 9. 1933.

9. Duisburg  : Schlösser, Angestellter des Metallarbeiter­verbandes, als Leiche aus dem Rhein   gezogen. 10. Duisburg  : Birt, Bezirksleiter der Binnenschiffer, er­mordet, als Leiche aus dem Rhein   gezogen.

11. Duisburg  : Rodenstock  , Angestellter des Verkehrsbundes, ermordet, als Leiche aus dem Rhein   gezogen. 12. Duisburg  : Schmalhans, ehrenamtlicher Funktionär des ZdA., ermordet, als Leiche aus dem Rhein   gezogen. 13. Konzentrationslager Sonnenburg  : Ritter  , 52 Jahre alt, von SA.- Mann Müller zu Tode gefoltert.

14. Oberhausen  : Schmidt, sozialdemokratischer Jugendgenosse, im Mai 1933 von SA.- Mann erschossen. 15. Konzentrationslager Börgermoor  : Ludwig Pappenheim  , Schmalkalden  , auf der Flucht" erschossen. Pappenheim  war starf furzsichtig.

16. Braunschweig  : Otto Rose, Reichsbannerfamerad, im Kon­zentrationslager zu Tode geprügelt.

17. u. 18. Ohlau  : 2 Gewerkschaftsangestellte im Büro des Gewerkschaftshauses am 2. März 1933 erschossen.

19. Bremen: 1 Reichsbannerkamerad stirbt am 3. März 1933 an den Folgen schwerer Mißhandlungen durch SA. 20. Thaleischweiler: 1 Genosse der Eisernen Front wird von SA  . bei einem Ueberfall getötet.

21. Riel: Rechtsanwalt Spiegel wird in der Wohnung von SA  . erschossen am 12. 3. 1933.

22. Felgeleben bei Magdeburg  : Kresse, Stadtrat, wird von SA. am 12. 3. 1933 erschossen.

23. Berlin  : Rechtsanwalt Günther Joachim stirbt am 18. 3. 1933 an den Folgen schwerer Mißhandlungen durch SA  . 24. Spandau  : Erich Mayer, Führer der Sozialistischen Ar­beiterjugend, wird am 22. 3. 1933 als verstümmelte Leiche aufgefunden.

25. Chemnitz  : Rechtsanwalt Dr. Weiner wird am 12. 4. 1933 erschossen aufgefunden.

26. Krefeld  - Uertingen: Beyer, Beigeordneter, wird erschossen aufgefunden am 18. 4. 1933.

27. Berlin  : Arthur Müller, Funktionär der SPD  ., von SA  . zu Tode mißhandelt am 12. Mai 1933.

28. Frankfurt   a. M.: Dr. Schäfer, erschossen aufgefunden

am 17. 7. 1933.

29. Plauen   i. V.: Eugen Fritsch, Redakteur Volkszeitung für Vogtland, von SA.- Mann auf dem Transport ins Konzentrationslager Hohnstein totgeschlagen, Ende Sep­

tember 1933.

30. Braunschweig  : Otto Rock, Reichsbannerführer, ermordet am 4. 7. 1933.

31. Braunschweig  : Benno Ehlers, am 4. 7. ermordet. 32. Braunschweig  : Hermann Basse  , Sekretär des Eisenbah­nerverbandes, am 4. Juli 1933 ermordet.

33. Köpenick  : Johannes Stelling  , MdR., Parteivorstands­mitglied, am 22. Juni 1933 ermordet.

34. Köpenick  : Richard Aßmann, Reichsbannerführer, am 22. Juni ermordet.

35. Köpenick  : Paul van Essen, Reichsbannerführer, am 22. Juni ermordet.

36. Röpenick: R. Krahl, am 22. Juni ermordet. 37. Köpenick  : Paul Pohl, am 22. Juni ermordet. 38. Köpenick  : Anton Schmaus, am 22. Juni ermordet. 39. Dachau  , Konzentrationslager: Hunglinger, Polizeimajor München  , ermordet.

40. Dachau  , Konzentrationslager: Michael Sigmann, Vor­steher Ortskrankenkasse Pasing, ermordet.

41. Dachau  , Konzentrationslager: Felix Fechenbach  , Redak­teur, auf dem Wege ins Lager ermordet.

42. Breslau  : Dr. Ernst Eckstein  , zuletzt Führer der SAP., stirbt an den erlittenen Mißhandlungen.

43. Marienbad  : Prof. Theodor Lessing  , am 30. August 1933 ermordet.

44. Papenburg  , Ronzentrationslager: Otto Eggerstedt  , Poli­zeipräsident von Altona  , am 12. Oftober 1983 ermordet. 45. Neusustrum bei Papenburg  , Ronzentrationslager: Buse, Polizeimeister in Bochum  , Ende November Anfang Dezember 1933 ermordet.

46. Berlin  - Briz: Obst, SPD  .- Funktionär, nach der Verhaf­tung am 9. 4. 1933 erschossen. 47. Hamburg  : Biedermann, MdR., wird als Leiche an der Bahnstrecke aufgefunden, soll angeblich aus fahrendem Schnellzug gesprungen sein.

48. Lübeck  : Dr. Solmiz, Redakteur Lübecker Volfsbote", am Entlassungstag angeblich in der Zelle erhängt.

49. Berlin- Wedding  : SPD  .- Bezirksvorsteher an Mißhand­lungen gestorben am 25. 3. 1933.

50. Chemnitz  : May Rupf, Reichsbannerfamerad, erschossen aufgefunden am 11. 4. 1933.

51. Hannover  : Anton Maciossut, infolge Verlegungen bei Mißhandlungen gestorben am 30. 6. 1933.

52. Papenburg  , Ronzentrationslager: Bergmann, Polizist, ermordet am 10. 9. 1933. 53. Kiel  : Hent, als in Konzentrationslager gestorben" ge­meldet.

54. Lübeck  : Fick, Reichsbannerkamerad, zum Tode verurteilt und hingerichtet, hatte sich bei Ueberfall durch SA  . zur Wehr gesetzt und soll dabei einen SA.- Mann getötet haben. Revision wurde verworfen und F. am 8. 3. 1934. durch Enthauptung gemordet.

In den Tod gehetzt:

1. Berlin  : Ebel, Geschäftsführer beim Hauptverband der deutschen   Krankenkassen, verübt Selbstmord in Unter­suchungshaft am 14. April 1933.

2. Bündheim   bei Braunschweig  : Wilhelm Reupfe, Konsum­geschäftsführer, verübt im April 1933 Selbstmord.

3. u. 4. Berlin  : Ernst Katz und seine Ehefrau Lina, Tochter Scheidemanns, erschießen sich in ihrer Wohnung am 9. Mai 1933.

5. München  : Toni Pfülf  , MdR., vergiftet sich am 9. 7. 1933. 6. Burg Hohnstein  , Konzentrationslager: Glaser, Arbeiter aus Ottendorf bei Sebnitz  , begeht am 11. August 1933 Selbstmord.

7. Köln  : Heinrich Jäger, Bevollmächtigter des Bauarbeiter­verbandes, wird als Leiche aus dem Rhein   gezogen.

8. Köln  : Bertram, sozialdemokratischer Funktionär, erhängt sich im Walde, um nicht verraten zu müssen.

9. Köln  : Willy Sieke, früherer Bezirksparteisekretär, wird schwer leidend ins Konzentrationslager geschleppt, miß­handelt, stirbt wenige Wochen nach der Entlassung.

10. Worms  : Franck, Reichsbannerkamerad, begeht Selbst= mord am 28. März 1933.

11. Breslau  : Prof. Schoeller, Bakteriologe, begeht nach der Entlassung aus der Schuzhaft Selbstmord am 13. 4. 1933. 12. Düsseldorf  : Dr. Odenkirchen, Beigeordneter, begeht Selbst­mord im Polizeigefängnis am 13. April 1933.

13. u. 14. Paris  : Dr. Freymuth und Frau, Senatspräsident, begeht Selbstmord am 18. Juli 1988.

15. Sonnenburg, Konzentrationslager: Ein sozialdemokra­tischer Funktionär erhängt sich am 11. August 1933. 16. Berlin  : Otto Schweizer, Gewerkschaftsführer, begeht An­fang Dezember Selbstmord.

17. Rostock  : Moral, Professor, begeht Selbstmord am 17. Februar 1984.

18. Kieslau, Konzentrationslager: Ludwig Marum  , früher Staatsrat, seit Mai 1933 in Schußhaft, erhängt sich am 29. März 1934.

19., 20. u. 21. Bielefeld  : Brinkmann, Berufsschuldirektor, begeht mit Frau und Kind Selbstmord am 2. Dez. 1933. 22. Berlin  : Lindemann, früher Ortskrankenkassendirektor, begeht Selbstmord am 12. August 1933.

25. Altona  : Ein Eisenbahnbeamter begeht nach der Verhaf­tung durch SA  . im Gefängnis Selbstmord; Mitte Sep­tember 1933 gemeldet. Er hatte Angriffe auf Marristen nicht unerwidert gelassen.

24. Lübeck  : Raehding, Reichsbannerkamerad, erhängt sich, nachdem er zum Tode verurteilt worden ist, in der Zelle. 78 Sozialdemokraten und Reichsbannerkameraden, die un­schuldig ohne gerichtliches Verfahren hingemordet worden sind hingemordet von den Banden der Hitler, Röhm, Gö­ ring   und Heines! Die gemordeten SA  .- Führer und ihre Mörder sie alle zusammen sind die Mörder unserer Kämpfer für ein freies sozialistisches Deutschland  

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Die Front der Anständigen Für ein geeintes Deutschland   der Freiheit und der Kultur

( Sopade) Die Ruhe in Deutschland   seit dem 30. Juni ist rein äußerlich und scheinbar. Unter der Oberfläche lebt die Gärung fort, und die Spannung wächst von Tag zu Tag. Die Ereignisse des 30. Juni haben auch weiten Kreisen der Bevölkerung die Augen über den wahren Geist der Hitlerdiktatur geöffnet, die bisher immer wieder die Kritik an der nationalsozialistischen Diktatur damit zu entkräften suchten, daß an der Lauterkeit und an dem guten Willen Hitlers   nicht zu zweifeln sei. Nachdem aber jetzt Hitler   die Ermordung seiner engsten Mitarbeiter als seine mutige Tat feiern läßt, erfaßt das Entsetzen über diese Wildwestmethoden auch weite Kreise des Bürgertums, der Beamtenschaft und der Intellek­tuellen. Sie sehen das Unglück eines fürchterlichen Zu­sammenbruchs vor sich und suchen nun, sich dieser Ent mwicklung in den Weg zu stellen, indem sie alle An= ständigen" aufrufen, sich zusammen zu finden und ihre antifaschistische Gesinnung offen zu bekunden. In einem in diesen Tagen in Berlin   verbreiteten Flugblatt heißt es:

Wer nicht selbst mitschuldig werden will an dem größten

Verbrechen, das die Menschheit kennt, dem Verbrechen, das unter dem Namen Nationalsozialistische Revolution  " begangen wurde, der muß jezt endlich reinen Tisch machen! Wer heute noch zu feige ist, fich offen und klar von der braunen Pest abzusondern ganz gleich, in welcher Stellung er steht- wird mit zur Verantwortung gezogen werden!

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Darum gilt ab sofort folgendes:

Wer jetzt noch den Hitlergruß ermeist, Hafenkreuz­abzeichen trägt oder die Hakenkreuzfahne bißt, stempelt sich selbst zur Stüße des Mord systems.

Wer jetzt noch Beiträge oder Spenden an national­sozialistische Organisationen oder für Sammlungen der Nazis zahlt, finanziert einen Hochverrat am deutschen   Volk!

Wer jetzt noch Mitglied der NSDAP  ., SS  ., SA. bleibt, und wer jetzt noch eine Betätigung für diese Gesellschaft ausübt, schließt sich für die Zukunft selbst aus den Reihen der anständigen Menschen aus!

Den schwachen Gestalten, die stets zum augenblicklichen Machthaber hinlaufen, den naiven Fantasten, die das Phrasengewäsch vom Deutschen Sozialismus ernst nahmen, bietet sich jetzt noch eine Möglichkeit, dahin zurück­zukehren, woher sie gekommen sind, nämlich in die Reihen der politisch Unmündigen, die man für ihre Handlungen nicht verantwortlich machen kann!

Wer dieser letzten Mahnung nicht entspricht, hat sich alle Folgen selbst zuzuschreiben!

Parole: Erst ausmisten, dann wieder aufbauen! Für ein geeintes Deutschland   der Freiheit und der Kultur, der Gerechtigkeit und des Gemeinsinns!"

Das Propagandaministerium hat bisher jede anti­faschistische Propaganda als kommunistisch oder margi­stisch bezeichnet und mit dem Bolschewistenschreck den größten Teil seiner eigenen Propaganda bestritten. Das oben wiedergegebene Flugblatt beweist, daß heute in Deutschland   die Front nicht mehr so steht, daß das deutsche   Volk und die Welt nur die Wahl haben zwischen Faschismus und Bolschewismus, sondern daß auch die Faschismus und Bolschewismus, sondern daß auch die Kräfte sich stark zu regen beginnen, die Deutschland   durch ein wieder freiheitliches Regime in die europäische   Kulturgemeinschaft zurückführen wollen.

Schmiergelo

Die Erschossenen und die Lebenden

Nun der Führer nichts mehr dagegen hat, nun es billig geworden ist, auf frische Gräber zu spucken, erheben plötzlich viele Tapfere ihre Stimme, um gegen das Wohlleben der gewesenen( nur der gewesenen) Bonzen zu protestieren. Es erscheint nicht nötig, daß Diensträume der Partei in den vornehmsten Gegenden der Stadt bezogen werden", schreibt Goebbels   Leibblatt, der Angriff", der mit der Zeit wirklich alles merkt. Mit Goebbels  ' Privatwohnung, deren luxuriöse Ausstattung kaum zu überbieten ist, hat das natür­lich nichts zu tun, denn Dienst ist Dienst und Spaß ist Spaß. Auch Dr. Johann von Leers  , noch nicht gerichtet"- ist wieder munter geworden. Man soll nichts vertuschen und soll nichts beschönigen", versichert er in der Rheinfront". denn er hat eine gute Witterung für die jeweils gefragte Nuance.

Wer hat das elegante Stabsquartier in Berlin   ge­stiftet? Wer hat hier die Verschwörer gegen den Führer in ihrem Lasterleben geradezu finanziert? Hier kann nur Schmiergeld im Spiel sein, Schmiergeld in grober und feiner Form, Korrumpierung durch Bankette und Korrum­pierung durch Schecks."

Sehr richtig! Leers hat nur ein paar Kleinigkeiten ver­gessen: wer hat den braunen Palast in München  gestiftet, wer die braunen Schlösser überall im Reich? Wer hat Görings Palais finanziert, wer bezahlt das luxuriöse Leben, das die braunen Bonzen heute noch führen? Hier fann nur Schmiergeld im Spiel sein." Aber über diesen Teil der braunen Korruption darf erst nach der dritten Revolution geschrieben werden. Und dann wird sichs wieder herausstellen, daß die überlebenden Hakenkreuzschieber längst alles gewußt haben"