Deutsche Freiheit", Nr. 166

Zur Devisenlage

ARBEIT UND WIRTSCHAFT SanquA.es

Bezeichnendes Schreiben der Reichsbank

Der Ausgleich zwischen Deviseneinnahmen und-ausgaben kann nur durch strengste Repartierung der Devisen aufrecht erhalten werden. Wie einschneidend sich dies auf die Gesamt­wirtschaft auswirkt, läßt ein Schreiben der Reichsbank an den Einzelhandel erkennen, in dem sie den Einzelhandel ersucht, davon Abstand zu nehmen, die Reichsbank wie bisher täglich mit Anträgen auf eine höhere Devisenzuteilung zu über­fluten, da es ihr unmöglich sei, alle derartigen Eingänge zu beantworten. Die Devisenzuteilung sei von den täglichen Ent­scheidungen der Repartierungskommission abhängig und habe sich nach den täglichen Deviseneingängen zu richten.

Auch an andere Wirtschaftsverbände hat die Reichsbank ähnlich geschrieben.

Anno 17

,, Kampf gegen Materialvergeudung"

. Der Stellvertreter des Reichskommissars für das Siedlungs­wesen und Leiter des Heimstättenamtes der ,, deutschen Arbeitsfront  ", Dr. Ing. J. W. Ludowici, hat einen Auf­ruf zu einem Kampf gegen die Materialvergeudung" er­lassen, der hundert Tage lang in allen Betrieben vom Be­triebsführer und der Gefolgschaft durchgeführt werden soll. In dem Aufruf heißt es:

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,, Unschätzbare Werte, Millionen von Reichsmark und De­visen gehen dem Volksvermögen durch die bisher vorherr­schende Organisations tendenz der Wirtschaft verloren, die Tendenz, den Menschen zu ,, sparen" und das Material zu ver­geuden. Zu jeder Stunde werden beispielsweise Hunderte von Kilogramm Kupfer und Gummi dadurch vergeudet, daß vorgeschnittene Kabelstückchen erst im Ablauf der Arbeit endgültig passend geschnitten werden. Durch unzweckmäßige Arbeit fallen Hunderte von Dichtungsringen der Vernichtung anheim und Meter für Meter ja Kilometer wertvoller Fasern und Gewebe gehen verloren, weil die organisatorische Arbeit sich ihrer nicht zeitig nicht genug angenommen hat. Kein Betrieb ist frei von solchen Fehlern. In jedem Betrieb versickert Kapital auf diese Weise. Wir appellieren an Ihr Verantwortungsgefühl und ermahnen Sie, die Tatsache zu beherzigen, daß wirtschaftliche Ueberlegungen nur dann richtig sein können, wenn sie im Rahmen der ganzen Volks­wirtschaft durchdacht werden. Der beste Beweis für die folgenschweren Irrtümer auf Grund dieser falschen Einstel­lung ist die Tatsache der Materialvergeudung in einem Zeit­alter der Wirtschaftlichkeit" gewesen. Der deutsche Geist ist unser Kapital. Ihn müssen wir voll und ganz einsetzen, und möglichst viel von ihm als organisatorisches Gedanken­gut an Stelle von planlos verschwendetem Material in­vestieren."

ララ

Auf Veranlassung des Vorsitzenden des Deutschen Fleischer­verbandes hat im Reichsnährstand eine Besprechung über die Verwendungsmöglichkeit von Kunst­därmen stattgefunden. Den Anlaß bildete die Tatsache, daß Deutschland   etwa 60 Prozent der gebrauchten Natur­därme aus dem Auslande einführt und infolge der Devisen­lage in den beteiligten Kreisen eine gewisse Beunruhigung eingetreten war.

Kakao wird ,, gestreckt"

Der Reichsernährungsminister beruft einen Treuhänder zur Versorgung der Rohkakao verarbeiten­den Betrieb mit Rohkakao. Dem Treuhänder steht ein Bei­rat zur Beratung zur Seite, der aus drei Vertretern von Be­trieben besteht, deren Bestellung der Genehmigung des Reichsernährungsministers bedarf. Der Aufgabenkreis des Treuhänders ist ähnlich dem der Reichsbeauftragten für die Ueberwachungsstellen industrieller Rohstoffe. Er hat die Mög­lichkeit, Vorratserhebungen anzustellen, den Be­trieben Kontingente zur Verarbeitung zuzu­teilen, ihren Kakaobezug von seiner Zustimmung abhängig zu machen und Vorschriften über Vorratsstreckung zu erlassen.

Oberstein- Idar  : schlecht

Die Aussichten noch schlechter

Die Saarbrücker Zeitung  " berichtet: Die Beschäftigung in der Diamantindustrie war zufriedenstellend und wird voraussichtlich so bleiben, falls die Ausfuhr­verhältnisse sich nicht wesentlich ändern. Der Beschäftigungsgrad in der Edelsteinindustrie war gegenüber den Vormonaten unverändert. Der Be­schäftigungsgrad in der Achatindustrie und in der synthetischen Edelsteinindustrie hat sich wenig verändert, dies trifft auch für den Perlen­handel zu. Zusammenfassend muß gesagt werden, daß die Aussichten schlecht sind, daß nur durch ge­nügende Unterstützung, mittels der Zusatzausfuhr eine Be­lebung hervorgerufen werden kann. Bei den Gold- und Silberschmieden ist die Beschäftigung nach wie vor ungenügend, nur zeitweise war eine kleine Belebung vorhanden. Die Lage in der Uhrketten- und unechten Bijouterieindustrie sowie Metallgalanteriewaren- und Fourni­turenindustrie hat sich im zweiten Vierteljahr wesentlich verschlechtert, da zu den verschiedenen Ausfuhr­schwierigkeiten, wie Zölle, Valutaentwertung und Boykott, noch weitere Kontingentierungsmaßnahmen des Auslandes hinzugekommen sind. Die Beschäftigung war sehr gering, die Aussichten sind schlecht.

Abwärts in Baden

Aus der badischen Grenzecke wird uns geschrieben: Seit Wochen finden fortgesetzt Entlassungen in den Betrieben statt. Die Firma Köchlin, Baumgartner und Co. entließ über 300 Arbeiter und Arbeiterinnen. Die Tuchfabrik über 30, die Weberei Offenburg   vorm. Schenz führte Kurzarbeit ein, außerdem werden alle Frauen entlassen, deren Männer einen Arbeitsplatz haben.

Im Bauhandwerk steigt im ganzen Wiesental die Arbeits­losigkeit. Nach der Auffassung der Unternehmer wird in

Saarbrücken  , den 21. Juli 1934

Deutsche   Ersatzstoff- Produktion

Von Jan Severin

Das Hitler  - Regime wendet sich jetzt sehr stark der Pro­paganda für den Ersatz ausländischer Rohstoffe durch Surro­gate zu. Bis vor kurzer Zeit hat man noch immer mit der Möglichkeit eines ausländischen Rohstoffkredits gerechnet, obwohl bei nüchterner Ueberlegung für einen solchen Opti­mismus kein Anlaß vorhanden war. Nach den furchtbaren letzten Ereignissen hat man nun aber offenbar selbst erkannt, daß die internationale Finanzwelt einem Regime, daß sich nur noch mit solchen Mitteln notdürftig behaupten kann, keinesfalls Kredite einräumen wird. Andererseits rückt der Zeitpunkt, an dem die während der ersten Monate des Jahres aufgehäuften Rohstoffläger verbraucht sein werden, immer näher. Die Gefahr der Betriebsstillegungen und eines neuen scharfen Ansteigens der Arbeitslosenkurve wird damit im­mer größer und die Frage nach dem Ersatz der bisher aus dem Auslande bezogenen Rohstoffe durch inländische Pro­dukte wird zu einem der entscheidenden Probleme des gan­zen Hitler  - Regimes.

Die Börsenkurse der letzten Zeit zeigen deutlich einen starken Hausseauftrieb der Aktien aller derjenigen Ge­sellschaften, die natürliche Rohstoffe im Inlande produ­zieren, besonders der Erzbergwerke, deren Gestehungs­kosten für Kupfer, Zinn, Blei usw. ohne Staatssubven­tionen allerdings zwei- bis dreimal so hoch liegen würden, wie die Weltmarktpreise. Die Kurse der betreffenden Aktien haben sich teilweise in wenigen Wochen mehr als verdoppelt.

Ganz abgesehen von der Kostenfrage, ist aber von einem wirklichen Ersatz der ausländischen Rohstoffe durch natür­liche Produkte der deutschen   Bergwerke usw. nicht zu den­ken, weil die Erzeugung, selbst bei gewaltigen Investitionen, für die die Staatsmittel übrigens fehlen, mengenmäßig nie­mals den Bedarf decken würden. Um so mehr wendet man sich jetzt einer Unterstützung derjenigen Industrien zu, die auf synthetischem Wege die wichtigsten ausländischen Roh­stoffe, vor allem die Textilfasern, aber auch Metalle, Kaut­schuck, Heizöle usw. ersetzen sollen.

Auch diese Aussicht betrachtet man mit dem üblichen Optimismus in den gleichgeschalteten Zeitungen und den offiziellen Propagandareden. In Wirklichkeit aber wird das Problem kaum lösbar sein. Wenn die Industrie eines Landes, wie es früher häufig schon der Fall war, durch erhöhten Zollschutz zur Produktion von Ersatzstoffen veranlaßt werden soll, so ist sie trotz des Zolles gezwungen, sehr stark darauf bedacht zu sein, die Herstellungskosten so niedrig wie möglich zu halten. Die Konkurrenz der ausländischen Roh­stoffe ist bei der Einführung solcher Schutzölle keineswegs beseitigt, sondern nur erschwert. Die Zollmauern können übersprungen werden und die Regierungen haben in diesen Fällen meistens sogar von Anfang an die Absicht, den Zoll später aufzuheben, wenn die Ersatzstoffe konkurrenzfähig geworden sind. Ganz anders liegen die Dinge heute in Deutschland  , wo die Industrie damit rechnet, daß infolge des immer schlimmer werdenden Devisenmangels in absehbarer Zeit die Konkurrenz importierter Rohstoffe völlig wegfallen wird, so daß die Ersatzprodukte gewissermaßen ein Monopol am Inlandsmarkt erhalten müssen. Die Folge ist, daß die Höhe der Herstellungskosten eine verhältnismäßig sehr ge­ringe Rolle spielt und die hitlerdeutsche Wirtschaftspolitik hat vor einiger Zeit auch ausdrücklich verkünden lassen, daß es sich nicht um Preisfragen handelt.

Der Preis werde vielmehr in Zukunft keine Rolle spielen, sondern es werde nur darauf ankommen, daß man selbst bei sehr hohen Herstellungskosten in die Lage kommt, den ,, Ersatz" zu produzieren, um sich von der Devisenlage un­abhängig zu machen.

Tatsächlich haben sich viele deutsche   Industrien jetzt auch mit größtem Eifer auf die Ersatzstoffproduktion gestürzt. Es sind Investitionen bis zur Grenze der Leistungsfähigkeit der einzelnen Unternehmungen und teilweise darüber hinaus unter weitgehender Anspannung des Bankkredites vorge­nommen worden. Schon heute wird in den Berichten der Textilgesellschaften offen zugegeben, daß die Erzeugung der

kürzester Zeit die Arbeitslosigkeit schlimmer sein als sie jemals war. Der Schwindel mit den Zuschüssen für Haus­reparaturen ist geplatzt. Lohnabzüge finden weiter statt. Konrads Nachfolger zieht für 100 000 Schuß 10 Pf. ab. Das ist eine Lohnkürzung von 5 bis 6 RM. für 14 Tage.

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Die staatliche Bettelei, der ,, Sozialismus der Tat", wird in den letzten Wochen von Kindern ausgeübt. Die braunen Bataillone" wollen nicht mehr, aber auch der BDM., die Hitleriken, haben genug von den Liebenswürdigkeiten, die ihnen auf Schritt und Tritt zuteil werden.

Die ,, Pianofront"

Sehr verstimmte Töne

Ueber die bekannten Arbeitsbeschaffungspläne für das Klaviergewerbe ist einem Bericht der Pianofront" zu ent­nehmen, daß ein geschlossener Regierungsauftrag vermutlich nicht zur Erteilung gelangen wird, daß aber die Schulen auf regierungsseitige Anweisung ihren Bedarf selbst bestellen werden. Während das Reichs­arbeitsministerium noch im März den Standpunkt vertreten habe, daß die Beschaffung von acht Millionen aus Reichs­mitteln möglich sein würde, bestehe zur Zeit diese Möglichkeit nicht. Soweit deshalb die Schu­len bzw. Gemeinden die Beträge für die Anschaffung nicht bereitstellen können, müsse die Finanzierung mit Wech seln bewirkt werden. Ein Antrag, diese Wechsel mit Reichsbürgschaft zu versehen, sei gestellt worden. Ohne diese Bürgschaft würden die Banken, die offenbar ohnedies mit ihren Krediten für das Klaviergewerbe zum großen Teil ,, stillhalten" müssen, das Material ver­mutlich nicht aufnehmen. Der Bericht enthält unter anderem auch einen bemerkenswerten Hinweis auf er.

Ersatzmaterialien, wenn sie schließlich überhaupt gelingt, ein vielfaches der ausländischen Rohstoffe kosten wird, wobei naturgemäß die Qualität des ,, Ersatzes" ganz erheblich hinter der der echten Rohstoffe zurückbleibt. Die aus diesen Ersatz­rohstoffen hergestellten Fertigwaren sind für den Export überhaupt nicht geeignet, denn das Ausland, das sich in steigendem Maße weigert, die aus natürlichen Rohstoffen hergestellten deutschen   Fabrikate selbst zu den niedrigen Dumpingpreisen aufzunehmen, kommt als Absatzgebiet für die aus den Surrogaten hergestellten Waren überhaupt nicht in Frage.

Aus diesem Grunde vollzieht man jetzt eine Schwenkung und erklärt neuerdings, daß die Ersatzproduktion unter keinen Umständen eine Quelle privatwirtschaftlicher Ge­winne werden darf.

Man ist sogar bereits entschlossen, die Erzeugung künstlicher Rohstoffe einer scharfen staatlichen Preiskontrolle zu unter­ziehen. Im günstigsten Falle wird es hierbei nun möglich sein, die Gewinne der betreffenden Unternehmungen auf ein Minimum zu reduzieren. Auch das wird schon sehr schwere Kämpfe kosten, weil in den Investitionen, die man für die Ersatzstoffproduktion vorgenommen hat, ein gewaltiges Ri­siko liegt, da bei der Wiederherstellung normaler Verhält­nisse in der deutschen   Volkswirtschaft und bei der späteren Verwertung ausländischer Rohstoffe, die hier investierten Kapitalien zum größten Teil abgeschrieben werden müssen. Außerdem dürfte es unter den heutigen Verhältnissen äußerst schwierig sein, die Monopolstellung der Ersatzstoff­fabrikanten zu brechen, so lange der Staat nicht in der Lage ist, die nötigen Devisen freizugeben, um die Ersatzstoffe einer Konkurrenz durch natürliche Auslandsrohstoffe auszu­setzen. Nimmt man aber selbst an, daß es trotz der heutigen Lage mit Zwangsmaßnahmen gelingen sollte, die Industriellen im Interesse der Aufrechterhaltung des Hitler- Regimes zum Verzicht auf ihre Gewinne aus der Ersatzstofferzeugung zal bringen, so ist das Problem auch noch immer nicht gelöst. Die Herstellungskosten nämlich kann man auch durch die schärfsten Zwangsmaßnahmen nicht senken und die Qualität der Ersatzstoffe kann man auf diese Weise ebenso wenig erhöhen.

Man muß nämlich immer wieder im Auge behalten, daß der Ersatz, der aus natürlichen Rohstoffen hergestellten Waren am Inlandsmarkt durch Ersatzfabrikate jetzt in einer Zeit erfolgt, in der die Bevölkerung nur noch über sehr wenige und jedenfalls über sehr abgebrauchte Kon­sumartikel verfügt.

Der Erneuerungsbedarf ist also außerordentlich hoch und die vielfach herangezogenen Vergleiche mit der Kriegszeit, in der die Bevölkerung zunächst mit guten Waren auf längere Zeit hinaus versorgt war, sind daher ganz abwegig. Die Kleider­schränke und die Mägen sind in Deutschland   heute leer. Die Maschinen in den Fabriken und die Geräte in den Werk­stätten der Handwerker usw. sind bis aufs äußerste abge­nutzt, so daß ein Ersatz durch sehr teure und qualitativ sehr schlechte neue Konsumwaren, die Widerstandsfähigkeit der deutschen   Wirtschaft gegen die kommenden Nöte und der ganzen Bevölkerung gegen die jetzt immer deutlicher ein­setzende Elendsperiode außerordentlich gering ist. Die Parole zum ,, Durchhalten" stößt also überall auf einen Widerstand, der fast noch größer sein dürfte als im letzten Jahre des Welt­krieges. Lange Zeiträume, in denen es gelingen könnte, zu einer Verbilligung der Ersatzstoffproduktion und zu einer Verbesserung der Qualitäten durch Zeit und Geld raubende Experimente zu gelangen, stehen nicht mehr zur Verfügung. Zusammenfassend muß man also feststellen, daß der Ueber­gang zur Ersatzstoffproduktion die deutschen Exportindu­strien noch schneller und stärker vom Weltmarkt verdrängen wird als bisher, daß scharfe Kämpfe um die Preispolitik zwischen der Industrie und der Regierungskontrolle unver­meidlich sind und daß schließlich die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung, ihre Kraft zum Durchhalten" eine neue große Abschwächung erfahren muß..

hebliche Umsatzsteigerungen der englischen Klavierindustrie infolge Einführung des obligato­rischen Klavierunterrichts an den Schulen. Während 1933 in England rund 40 000 Instrumente hergestellt wurden, sei für 1934 mit einer Produktion von 60 000 zu rechnen.

,, Würde der Branche"

Der Fachausschuß der Industrie- und Handelskammer zu Berlin   für Edelmetalle, einschließlich Edelsteine, Perlen d Uhren, hat Bezeichnungen wie Uhrenklinik",, Uhren­doktor" usw. für nicht mit der Würde der Branche vereinbar erklärt. Was sagen die Aerzte dazu? Solche Mätzchen sind die neue deutsche   Wirtschaftspolitik.

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Es wird schon besser

Dank dem Fortfall der Sektsteuer und dank der Einf rung von Sondertarifen auf der Reichsbahn, hat der Sekt konsum eine große Steigerung erfahren. Für das erste Halb­jahr 1934 wird der gesamte Absatz doppelt so hoch veran­schlagt wie in den ersten sechs Monaten des Jahres 1933. Daneben bedeutet die Knappheit an Kartoffeln natürlich nur einen kleinen Schönheitsfehler.

Amtlicher Judenboykott

Der Deutsche Mittelstand", offizielles Mitteilungsblatt der amtlichen Berufsvertretungen des gewerblichen Mittelstandes im rhein  - mainischen Wirtschaftsgebiet, veröffentlicht in Num­mer 13 vom Juli 1934 eine umfangreiche Liste unter der Ueberschrift: ,, Jüdische Firmen im Bereiche der Ortsgruppe Altstadt Frankfurt a. M." Neben den Namen und Anschriften von Firmen, werden auch die von Aerzten und Rechtsanwäl­ten mitgeteilt. Es ist klar, daß diese Aufzählung zu Boykott­zwecken erfolgt,