Hasardeurstreich im Saargebiet?

Die Volks st i m me" schreibt:

Man spricht von einem Bergarbeiterstreik

Die in englischen und französischen Zeitungen erschienenen Meldungen von dem beabsichtigten Hasar­deur- Coup eines politischen Bergarbeiterstreifs seitens der braunen Front im Saargebiet sind gestern gleich zwei­mal dementier: worden, einmal in einem Briefe des Herrn Pirro, das zweite Mal in einer Erklärung des Herrn Kiefer. Daß dabei gleich das gröbste Geschüß aufgefahren und in den Ueberschriften von Lügen in der Times", die man separatistischer Lügen" bezichtigt, gesprochen wird, nimmt ja bei dem bekannten Wappentier der braunen Front, der Bulldogge, nicht wunder!

Der sogenannte Landesleiter der braunen Front mit dem echt deutschen Namen Pirro schreibt einen Brief an die " Times", in dem er einen Streif im Saargebiet als ein " wahnwißiges Unternehmen" bezeichnet, und der mit dem köstlichen Satz endet: Ich gestatte mir, Sie zu bitten, daß Sie fünftig eine derartig plumpe Berichterstattung on Ihrer Zeitung fernhalten mögen. Heil Hitler!" Echt pirro­nautisch u..d naziotisch!

Die Erklärung des Herrn Peter Kiefer sucht nach der Methode Haltet den Dieb!" die Kommunisten der Putsch­pläne und der Streifabsichten zu verdächtigen. Wobei dieser nach oben hin anlehnungsbedürftige ehemalige Auch- Gewerk­schaftler nach einem Seitenhieb auf die Separatisten wider besseres Wissen lügt, daß ihm nichts bekannt sei." Ach nein! Dies Kind- fein Engel ist so rein!

Natürlich waren das alles nur Kommunisten", die sich am 29. Juli in der bekannten Vertrauensmännerkonferenz des Christlichen Gewerkvereins unter dem Vorsitz des Herrn Klahm in Saarbrücken zum Zwecke der Streifvorberei­tung versammelten oder nicht?

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Natürlich waren es alles nur Kommunisten", die sich am Morgen des 5. August auf Grund besonders vorsichtiger in­ladungen des sattsam bekannten Herrn Lenhardt erneut zum gleichen Zwecke versammeln sollten oder nicht? Natürlich geschah es nur im Auftrage der Kommunisten", wenn Peterchen Kiefer kürzlich in besagter Angelegenheit nach Berlin fuhr oder nicht?

Natürlich sind die Herren Klahm, Lenhardt und Kiefer plötzlich Kommunisten" geworden- oder nicht?

Natürlich war auch jenes prominente Mitglied der braunen Gewerkschaftsfront an der Saar , das bereits vor einiger Zeit einem ebenso prominenten Mitglied der Freien Ge­werkschaften über die politischen Streifabsichten einiges aus­plauderte, auch ein verkappter Kommunist" oder nicht? Immerhin nehmen wir Kenntnis von der feierlichen Ver­wahrung des Herrn und Meisters aller Pirronesen an der Saar gegenüber dem wahnwißigen Unternehmen" eines politischen Streifs

Braune

Abstimmungsausschüsse

Ernste Fragen an die Abstimmungskommission Aus allen Teilen des Saargebietes laufen bei uns Mel­dungen ein, die laute Klage führen über die Zusammen­sezung der Abstimmungsausschüsse. In vielen Gegenden sollen ausschließlich Angehörige der braunen Front zu diesen wichtigen Posten berufen worden sein. In einigen

Saararbeiter in Deutschland verschwunden

Saarbrücken , 4. August. ( Inpreß): Der antifaschistische Ar­beiter Berg aus Lebach , der vor einiger Zeit auf einer Fahrt nach Kaiserslautern von der Gestapo verhaftet und nach 14­tägiger Einterferung wieder freigelassen worden war, ist kürzlich, als er ein zweites Mal nach Kaiserslautern fuhr, erneut gefangengesetzt worden. Der Grund zu dieser noch­maligen Verhaftung soll darin bestehen, daß Berg durch

Pressenachrichten über seine erste Verhaftung sich der Greuel­propaganda" gegen das dritte Reich" schuldig gemacht habe. Die Frau des Arbeiters Berg hat keine Nachricht erhalten. wo sich ihr Mann befindet und was mit ihm geschehen ist.

Kaplan wird vermiẞt

Saarbrücken , 4. August. ( Inpreß): Der Kaplan Seiß von St. Ingbert , der von der Kirchenbehörde in einem Ort der Rheinpfalz versetzt wurde, ist, da er aus seiner Meinung über das dritte Reich" im Saargebiet keinen Hehl gemacht hatte, auf dem Wege nach Ludwigshafen in Kaiserslautern von Nazis überfallen und schwer mißhandelt worden. Seit­dem fehlt von ihm jedes Lebenszeichen.

Xab

Hitler- Jugend erhält Erziehungsmonopol

Ausschaltung aller anderen Jugendverbände HJ. - Führer gelten als Erzieher"

Berlin , 1. August.

Der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Unter­richt gibt ein Abkommen bekannt, in dem es unter anderem heißt: Für die Erziehung der Schuljugend im NS.­Staate sind Schule, Reichsjugendführung( HJ.- Bewegung) und Elternhaus nebeneinander berufen.

Um ein fruchtbares Zusammenwirken zu gewährleisten, sind der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volks= bildung und der Jugendführer des Deutschen Reiches über folgende, in der Zukunft zu verwirklichende Maßnahmen einig

1. Der Sonntag der Jugend gehört grundsätzlich dem Elternhaus und der Familie.

2. Für die Erziehungsarbeit der Reichsjugendführung ( HJ.- Bewegung) wird den ihr unterstellten Schülern der Samstag als schulfreier Tag eingeräumt ( Staatsjugendtag). Daneben steht der Reichsjugendführung ( HJ.- Bewegung) der Mittwochabend als Heimabend zur Verfügung, der von der Reichsjugendführung zentral ge­staltet wird.

3. Für alle übrigen Schüler findet am Samstag Unter­richt wie üblich statt.

4. Im übrigen stehen die Werktage uneingeschränkt der Arbeit der Schule zur Verfügung.

In Ausführung dieses Abkommens treffe ich im Einver­nehmen mit dem Herrn Jugendführer des Deutschen Reiches für alle mir unterstellten Schulen zunächst für das Jungvolk die folgenden Anordnungen, denen solche für die Hitler­ Jugend in Bälde folgen werden. Ich bestimme:

Das Abkommen wird zunächst durchgeführt für alle Schüler und Schülerinnen vom 10. bis 14. Lebensjahre, in den höheren Lehranstalten für alle Schüler und Schülerinnen bis einschließlich Untertertia, in den Mittelschulen für die entsprechenden Jahrgänge.

Die Beanspruchung des Jungvolts am Staatsjugend­tag darf im Sommer die Zeit von 7 bis 19 Uhr, im Winter von 8 bis 18 Uhr nicht überschreiten.

Kürzung des wissenschaftlichen Unterrichts soll möglichst unterbleiben.

Die aufgabenfreien Nachmittage und die Wandertage fallen insoweit weg, als nicht in 3iffer 6 letzter Satz etwas anderes bestimmt ist.

Die nicht der HJ . Bewegung angehörigen Schüler und Schülerinnen haben am Samstag pflichtmäßigen Unterricht. Dieser Unterricht soll nach einem festzulegenden Lehrplan in mindestens zwei Unterrichtsstunden den Schülern und Schülerinnen das nationalsozialistische Gedankengut nahebringen. Die nicht arischen Schüler sind von diesen Stunden befreit. Die

Schulaufsichtsbeamten haben bei ihren Besuchen der An­stalten diesem Unterricht besondere Aufmerksamkeit zuzu­wenden.

Da im allgemeinen die Zahl der Schüler, die nicht der Hitler- Jugend angehört, gering sein wird, wird die gewöhn= liche Klasseneinteilung für den Samstagunterricht nicht bei= behalten werden können, es werden vielmehr Abteilungen, die etwa die Größe einer Durchschnittskalise haben, durch Zusammenfassung nicht zu weit auseinanderliegender Jahr­gänge gebildet werden müssen.

Zum Schluß hebe ich noch ausdrücklich hervor, daß der Sonntag der Familie vorbehalten bleibt, daß also auch kein anderer Jugendbund berechtigt ist, am Sonntag seine schul­pflichtigen Angehörigen für irgendwelche Veranstaltungen in Anspruch zu nehmen.

Der Erlaß tritt sofort in Kraft.

Dieses Abkommen ist von viel größerer Bedeutung, als auf den ersten Augenblick erkennbar ist. Die Hitler= Jugend hat am Samstag, am Staatsjugendtag", grund­sätzlich schulfrei. Dieses gewaltige Werbemittel wird seine Wirfung nicht verfehlen und der Hitler- Jugend neue Mit­glieder zuführen. Freilich weniger wegen der Weltanschau­ung", als auf Grund sehr rationeller Erwägungen. Schulfrei haben jeder weiß, welche Anziehungskraft ein solches Faktum besitzt!

Nicht weniger wichtig ist der vorletzte Punft. Hier wird jedem andern Jugendbund verboten, den Sonntag für irgend­welche Veranstaltungen in Anspruch zu nehmen, weil der Sonntag der Familie gehöre. Das ist ein Todesstoß vor allem gegen die katholischen Jugendverbände. Der Staatsjugend­tag" schafft die aufgabenfreien Nachmittage und die Wander­tage ab. Es bleibt also nur noch der Sonntag. Der aber ist von jetzt an gesperrt. Das ist das Ende jeder freitäglichen Jugendpflege außerhalb der Hitler- Jugend . Eine Veranstal­tung wie des großen katholischen Jugendtages in Saar­ brücken am vergangenen Sonntag wäre unter diesen Be­stimmungen unmöglich.

Um aber die Krone aufzusetzen: Nach einer Entscheidung des Reichsgerichts gelten die Führer der HJ. nach ihrem Aufgabenfreis und ihrer Betätigung als Erzieher im Sinne des Strafrechts. Wir denken mit Schaudern daran, daß diese Führer", die durch ein undefinierbares und un­fontrollierbares Ausleseverfahren Macht über junge Men­schen erhalten haben, jetzt mit Lehrern auf eine Stufe gestellt werden!

Katholizismus im dritten Reich' liebtes Mittel bildet die Einleitung von Prozessen weger

Gegenden sind Angehörige der Freiheitsfront als Ginzelne unter die braunen Fronteure gemischt worden. Aus einem Orte wird uns berichtet, daß dort der Vorsitzende des Ab- Frage: Wo und wann gab es jemals eine stimmungsausschusses von der braunen Front bzw. der Be­hörde angelogen worden ist, indem man ihm gegenüber be- Katholikenverfolgung in den vierzehn Jahren hauptete, ein Mitglied des Ausschusses gehöre der Freiheits - ,, atheistischer marxistischer Mißwirtschaft"? front an. In der Tat aber handelt es sich dabei um einen absoluten Gegner, der lediglich früher einmal der Freiheits­bewegung angehört hatte. Wir sind gerne bereit, der Ab­stimmungskommission nähere Angaben zu machen.

Wie sich eine derartig einseitige Zusammensetzung eines Abstimmungsausschusses auswirkt, mag an einem praktischen Falle gezeigt werden:

In der braunen Front in Völklingen erzählt man sich, daß dort in der letzten Sizung 30 Anträge auf Eintragung in die Liste der Abstimmungsberechtigten gestellt und zu bearbeiten gewesen wären. Die Mitglieder der braunen Front hätten sämtliche 30 Anträge, über die sie offenbar unterrichtet waren, in Bausch und Bogen angenommen. Der einzige anwesende Anhänger der Freiheitsfront hätte in 22 Fällen begründeten Widerspruch erhoben. Ihm hätte sich auch der schwedische Vorsitzende angeschlossen. Es seien nur 8 von den 30 Anträgen durchgegangen. Auch hier bitten wir die Abstimmungsfommission, das Material von uns in Empfang nehmen zu wollen.

In den komenden Tagen werden wir weiteres sehr ein­gehendes Material über die völlig einseitig zusammen­gesetzten Abstimmungsausschüsse veröffentlichen.

Eine Verhaftung

Saarbrücken , den 3. August 1984. Die Kriminalpolizei hat gestern abend in den Räumer, der brannen Front in Saarbrücken eine aufsehenerregende Ver= Haftung vorgenommen. Es wurde ein Studienassessor aus Dudweiler dort verhaftet und ins Gefängnis eingeliefert. Trotz eifrigen Bemühens war es uns nicht möglich, zuver= lässige Angaben über den Grund der Verhaftung von zu= ständiger Stelle zu erlangen. Jedoch dürften die Vermutun= gen nicht fehl gehen, daß die Verhaftung im Zusammenhang mit der Haussuchung in der Waterloostraße in Verbindung zu bringen ist. Sie dürfte mit dort gefundenen Dekumenten in engstem Zusammenhang stehen. Man spricht gerüchtweise davon, daß der Studienassessor Einwohner des Saargebietes an die Polizei des dritten Reiches" veraten und überliefert habe. Jedenfalls muß es sich um ein schweres Vergehen handeln, da sonst eine Verhaftung nicht durchgeführt worden wäre.

Wenn man Mitteilungen aus eingeweihten Kreisen der braunen Front Glauben schenken darf, so müssen bei der Hausdurchsuchung schwerbelastende Dokumente in Hülle und Fülle gefunden worden sein,

Prag , 31. Juli. Die deutsche Liga für Menschen= rechte verbreitet eine Denkschrift über den Katholizismus im dritten Reich", der wir folgendes entnehmen: Der an­gehäufte Konfliktstoff ist ungeheuer. Er ergibt sich 1. in ioeologischer Hinsicht, da sich innerhalb des Nationalsozialis­mus troz teilweise katholischer Führer sich der preußische Protestantismus durchsetzte und teilweise ein radikales Neu­heidentum durchdrang. Der Nationalsozialismus erhebt Anspruch auf weltanschauliche Allgemeingültigkeit. Daraus ergaben sich 2. die agitatorischen Uebergriffe.

Es wurde behauptet, daß die Katholiken die größte Kri­minalität aufzuweisen haben. Der Gauleiter Florian nannte

die Werber für katholische Zeitungen Verräter an der

schwer erkämpften deutschen Einheit. In der Politisch­Anthropologischen Revue" behauptete Maurus Horst die tassische Minderwertigkeit der Katholiken. In Rosenbergs Mythus des 20. Jahrhunderts" wurde der Katholizismus eine vergiftende Zauberlehre genannt, seine Geistlichen mit Medizinmännern verglichen. Rosenberg wurde Reichs­schulungsleiter, und die Reichsarbeitsgemeinschaft katho­lischer Deutscher, eine Gründung Papens, wurde ihm unter­stellt. Von kirchlicher Seite wurden vor allem vier Grund­irrtümer bekämpft: a) Rassenhaß, b) radikaler Antisemitis­mus, c) extremes Nationalitätenprinzip, d) nationalkirch­liche Bestrebungen. Dazu kommt die Ablehnung der Sterili­sation. 3. Ein Streitpunkt ist die Frage der Jugenderziehung. Stäbel forderte, daß dem Klerus beine einzige Jugend­gruppe zur Erziehung anvertraut werde. Den katholischen Korporationen wurde die Aufnahme von Nichtkatholiken zur Pflicht gemacht. Durch die Einführung der Mensur wurde gegen katholische Prinzipien verstoßen. Hand in Hand damit gingen 4. die organisatorischen Eingriffe. Die christ­lichen Gewerkschaften wurden in die Arbeitsfront über­führt, die Zentrumspartei aufgelöst. Aehnlich erging es dem Friedensbund deutscher Katholiken, der Großdeutschen Volks­gemeinschaft und anderen Verbänden. 5. Diese Maßnahmen waren mit einer weitgehenden Besitzvernichtung verbunden. Es erfolgte ein Massensterben der katholischen Presse( West­deutsche Landeszeitung in München - Gladbach, Bayrische Kurier). Unter den 600 eingegangenen Zeitungen stellen die katholischen einen großen Prozentsatz dar.

Das Vermögen der katholischen Vereine wurde konfisziert. Auch der katholische Volksverein in M.- Gladbach wurde nicht ausgenommen. Massenhaft sind Jugendliche verhaftet worden. Der Ueberfall auf 1800 Jungkatholiken in Berlin­Henningsdorf ist noch in allgemeiner Erinnerung. Noch schärfer aing man gegen politische Persönlichkeiten vor. Von der Mißhandlung des bayrischen Innenminister Schwener bis zur Erschießung von Dr. Klausener, und Dr. Probst führt eine einzige Kette von Verfolgungen. Viele Katholiken sind in Konzentrationslagern mißhandelt worden, Ein be­

angeblicher Korruption( Dessauer, Hirtsiefer , Stingl u. a.). Die Denkschrift zählt ca. zwei Dubend Fälle von Ver­haftungen, Verurteilungen und Ueberführungen ins Kon­zentrationslager von niederen Geistlichen auf. Der Terror macht aber auch vor der hohen Geistlichkeit nicht halt. Dinter forderte für Kardinal Faulhaber , auf den auch ein Atten= tat ausgeübt wurde, die Prügelstrafe, und Kube hielt wieder­holt Drohreden. In Würzburg stürmte man das bischöfliche Palais. Der Katholizismus hat daher auf die Abhaltung eines Katholikentages in Deutschland in diesem Jahre ver­zichtet. Die Denkschrift schließt mit der Mitteilung, daß der Vatikan ein Weißbuch mit 400 Verletzungen der Konkordats­bestimmungen herauszugeben beabsichtigt, und stellt fest, daß der Nationalsozialismus weite Teile des katholischen Volks­tums mit brutaler Gewalt in die Rolle des Märtyrertums zwinge.

Sie faufen um

Die anstößige Röhm - Schule

h. b. Der Reichskulturminister Rust hat an die Verwal tung der Nazischule in Plön , die bisher den Namen des gemeuchelten Hitlerfreundes Röhm trug, folgendes Tele­gramm gerichtet:

Nationalpolitische Erziehungsanstalt , zu Händen des Standartenführers Brunt, Plön . Der Spruch des Führers löscht den Namen Ernst Röhm für die nationalsozialistische Bewegung aus. Die Anstalt trägt fürderhin den Namen Nationalpolitische Erziehungsanstalt Plön . Der Chef der Landesverwaltung der Nationalpolitischen Erziehungs­anstalten, Rust, Reichs- und Staatsminister."

Warum so umständlich? Rust hätte die Anstalt ,, Schule des dritten des dritten Geschlechtes" nennen sollen. Dann wäre er im Rahmen geblieben und hätte den Namen, solange er Reichs- und Staatsminister ist, nicht mehr zu ändern brauchen.

Kissingen

Hinauswurf und Einladung

( Inpreß): Im städtischen Schwimmbad in Kissingen wurde fürzlich ein Plakat angebracht, das die Aufschrift trug: Der Besuch von Juden ist nicht erwünscht." Diese Bestimmung für das Schwimmbad, das nicht zu den Kureinrichtungen gerech= net wird, bleibt nach wie vor in Kraft. Dagegen erklärt der ,, Verein zur Hebung des jüdischen Fremdenverkehrs in Bad Kissingen ": Um irrigen Gerüchten entgegen zu treten, sei betont, daß in Kissingen sämtliche öffentliche staatliche Bade­anstalten zum Gebrauche von kohlensauren Bädern sowie die Trinkquellen allen Kurgästen ohne Ausnahme- also auch den jüdischen Gästen wie bisher uneingeschränkt zur Ver­fügung steht." Geschäft bleibt Geschäft.