Deutsche Freiheit", Nr. 179

ARBEIT UND WIRTSCHAFT

Die Weisen von Essen

In der nächsten Zeit wird man es sich vielleicht abge­wöhnen müssen, kurzweg vom ,, Hitler- Regime" in Deutsch­ land zu sprechen. Hitler war zwar vom Tage seiner Macht­ergreifung an der Stellvertreter des deutschen Monopol­kapitals. Aber gestützt auf die Scharen seiner Landsknechte, breite Schichten des Mittelstandes und auch wichtiger Teile des Proletariats, die mit sozialistischen Phrasen betrunken gemacht waren, stand er und seine Führergarde so stark im Vordergrunde des politischen und wirtschaftlichen Ge­schehens, daß die eigentlichen Vertreter der großen Trusts sich im Hintergrunde halten konnten. Die zunehmenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten führten immer deutlicher zum Abbröckeln dieser Massenbasis des Hitler- Regimes. Keiner hat dies deutlicher erkannt, als die Herren Krupp und Thyssen, Schacht und Vögler. Immer deut­licher sind sie aus dem Hintergrunde hervorgetreten. Ange­sichts der drohenden Wirtschaftskatastrophe, die in den Herbst- und Wintermonaten unvermeidlich eintreten muß, ist sich die deutsche Schwerindustrie darüber klar geworden, daß bei weiterer Fortsetzung der bankrotteurhaften Wirt­schaftspolitik des Hitler- Regimes und seines Millionenheeres bewaffneter Arbeitsloser sehr bald eine ausweglose Situation entstehen mußte.

In Essen sind die entscheidenden Entschlüsse gefallen, von denen man sich eine weitere Verzögerung des völligen Zusammenbruches der Ruhrindustrie zu versprechen

scheint.

Diese Entschlüsse führen nicht nur über die Leichen der SA.- Führer, sondern auch über die endgültige Beseitigung der Mittelstandseinflüsse auf das Regime und über die völlige Ausschaltung der auf den Export angewiesenen Fertigwarenindustrie. Die Entscheidungen, die jetzt gefallen sind, sind darum gleichzeitig auch als endgültiger Sieg des Stahlvereins als des Exponenten der Montan- und Rüstungs­industrie über die I. G. Farben als Exponentin der auf den Weltmarkt angewiesenen Fertigwarenindustrien anzusehen. Hiermit ist aber zunächst ein langer schwieriger Kampf innerhalb der beiden wichtigsten Gruppen des deutschen Monopolkapitals zu einem Abschluß gelangt. Essen hat über Frankfurt a. M. gesiegt und nicht nur auf wirtschafts­politischem Gebiete, sondern auch in allgemein politischer und sozialer Hinsicht dürfte dieser Sieg jetzt immer deut­licher zum Ausdruck kommen.

Die Weisen von Essen, der Kreis um die Villa Hügel , Krupp, Thyssen, Hugenberg , Vögler, Flick usw. verfügen über Interessen, die bereits seit Ende des Weltkrieges in einem starken Gegensatz zu der eigentlichen Exportindustrie standen, während, wenigstens zeitweise, eine starke An­näherung an diejenigen der ostelbischen Junker durchaus möglich war und auch erfolgte. Unter der Aera Warmbold von der I. G. Farben war die deutsche Wirtschaftspolitik ganz darauf abgestellt, große Exportüberschüsse der Handels­bilanz zu erzielen und sich hierdurch Guthaben im Auslande zu schaffen.

Voraussetzung für eine solche Politik war eine möglichst weitgehende Aufrechterhaltung des Zinsendienstes der deutschen Auslandsverschuldung, unter der die I. G. Farben am wenigsten litt, weil sie ebenso wie andere Exportindustrien während der Inflationszeit den größten Teil ihrer Schulden getilgt hatte.

Eine weitere Voraussetzung waren günstige Handelsverträge, die man nur dadurch erzielen konnte, daß man den Wider­stand Ostelbiens gegen die Einfuhr von Agrarprodukten brach. Grade diese Handelsvertragspolitik Brüning- Warm­bold und der zeitweise bedeutend schärfere Ton gegen Essen und Königsberg hat entscheidend zum Heranrücken der ostelbischen Junker an die Herren des Ruhrgebietes bei­getragen. Diese Politik der fortgesetzten Schuldenzahlung mußte in dem Augenblick zu einer die Existenz der Schwer­industrie bedrohenden Zuspigung führen, als nach Beginn der internationalen Wirtschaftskrise die Möglichkeiten des Kohlenabsatzes immer geringer wurden, zumal der Prozeß einer Ersetzung der Steinkohle durch Heizöle und synthe­tische Produkte immer weiter fortschritt. Diese Schwierig­keiten der Schwerindustrie mußten sich noch weiter erhöhen, als Staats- und Rüstungsaufträge im Zusammenhange mit der wachsenden Misere der Reichsfinanzen fortfielen. Der Stahl­verein stand gegen Ende der Periode Brüning- Warmbold am Rande des Bankrotts. Durch Aufwendung aller zur Verfügung stehenden politischen Druckmittel gelang es hier und da noch einmal, Galgenfristen durchzusetzen, wie etwa durch den Verkauf des Gelsenkirchen - Pakets an den Staat. Der privatwirtschaftliche Todeskeim der westdeutschen Montanunternehmungen wurde durch solche schmerz­lindernden Mittelchen nicht beseitigt. Während die I. G. Farbenindustrie noch in der Krise ihren Export ständig steigerte, ihre Dividenden mühelos aufrecht erhielt, eine eigene Hausbank mit Erfolg aufrecht erhalten und immer neue ausländische Holdings und Filialen gründen konnte, schritt der Auflösungsprozeß der Schwerindustrie in immer schnellerem Tempo fort.

Für Essen gab es nur ein Programm, das die Dinge zum besseren wenden konnte: Unter die Deflationspolitik war endgültig ein Strich zu ziehen. Die weit über die eigene Substanz hinaus verschuldeten Konzerne an Ruhr und Rhein mußten die Möglichkeit erhalten, Zins- und Amortisations­zahlungen einzustellen. Die völlig unhaltbaren Betriebsteile der Trustunternehmungen mußten zu möglichst hohen Preisen und wenn irgend angägig gegen Barzahlung von der öffentlichen Hand übernommen werden. Vor allem aber brauchte man Staatsaufträge und Subventionen. In den meisten Punkten trafen sich diese Forderungen Essens mit denen, die man in Ostpreußen aufstellte. An eine Verwirk­lichung war nur dann zu denken, wenn ein neues Regime, wie das Hitlers , das bereits über eine beträchtliche Massen­basis verfügte, die Aera Warmbold ersetzte. Tatsächlich haben auch im Widerspruch zu der eigenen Geldklemme. die Leute im Ruhrrevier zusammen mit den Großagrariern die weitaus größten Summen zur Finanzierung der NSDAP . bei­

Von Jan Severin

getragen und jedenfalls Beträge, die mit denen, die aus Frankfurt kamen, nicht zu vergleichen sind.

Die bisherige Entwicklung der Wirtschaftspolitik unter dem Hitler- Regime stellt einen einzigen ununterbrochenen Versuch dar, diese Forderungen der Schwerindustrie durchzuführen.

Mit den riesigen Rüstungsaufträgen half man den Werken auf die Beine. Die Aktienkurse verdoppelten und verdrei­fachten sich. Es regnete Subventionen unter den ver­schiedensten Benennungen, die aber alle nur den gleichen Zweck hatten, nämlich den, die Bankrottgefahr in West­deutschland zu beseitigen. Immerhin mußte ein Teil der vom Hitler- Regime zur Verfügung gestellten Mittel auch an andere Kreise gehen, so etwa an den Mittelstand in der Form der Reparatur- Darlehen für den Hausbesity usw. und nicht zuletzt an die SA. Die Schuldenzahlungen wurden nach und nach völlig eingestellt. Die immer schlechter werdende Stimmung des Auslandes über den Betrug an den Gläubigern, der Boykott deutscher Waren usw. störten in Essen so gut wie überhaupt nicht. Auch die Erschwerung der Rohstoffeinfuhr nahm man zunächst auf die leichte Schulter, denn man witterte in Subventionen für die deutschen Bergwerke und in den großen staatlichen Investitionen, die beispielsweise bei Mansfelder Kupfer, Giesches Erben usw. vorgenommen wurden, ein neues großes Geschäft. Kurzum, man saß vor vollen Schüsseln und nutzte die Zeit aus, um sich für die sieben mageren Jahre und die lange genug empfundene Angst vor dem endgültigen Zusammenbruch nachträglich zu entschädigen. Aber die Mittel gingen sehr bald zur Neige und die anderen Gruppen des Monopolkapitals, nicht zuletzt aber auch der Mittelstand und die SA.- Proleten, die man mit einigen schäbigen Bissen abgefunden hatte, um sie einiger­maßen bei guter Laune zu erhalten, begaben sich angesichts der wachsenden wirtschaftlichen Notlage immer mehr in Kampfstellung gegen diese Wirtschaftspolitik und später, als man sie unerbittlich beibehielt, auch gegen das ganze Regime.

Während der Mittelstand seine Forderungen aus der Staatskasse verschärfte, während die Bauern unzufrieden wurden und die SA. zu meutern begann, erklärten die Exportindustrien, daß es unter keinen Umständen so weiter ginge.

Man verwies auf den völligen Zusammenbruch der Devisen­wirtschaft, auf das Ausbleiben der Rohstofflieferungen des Auslandes, den wachsenden Boykott, das sinkende Prestige der deutschen Industrie, die ihre Schulden nicht bezahlte, im Auslande und verlangte eine völlige Umkehr von der Autarkie und der in immer schnellerem Tempo ihrem Ende zujagenden Binnen- und Rüstungskonjunktur zum Welt­markt und zum Export. Der Augenblick, an dem die ganze deutsche Volkswirtschaft zusammenbrechen mußte, rückte immer näher. Das Scheitern des Arbeitsbeschaffungs- Pro­grammes mußte bereits ziemlich offen zugegeben werden. Zu­letzt dürfte die Mißernte und die völlige Unmöglichkeit, die auf ein Mindestmaß herabgeschraubte Ernährung der Be­völkerung im Winter ohne Getreideeinfuhr aus dem Aus­lande sicher zu stellen, den Ausschlag gegeben haben. Selbst nach den immer wieder zurückgehaltenen und schließlich doch veröffentlichten gleichgeschalteten Vorschätzungen der deutschen Ernte wird in diesem Jahre an Brotgetreide nur eine Gesamtmenge von 11,37 Millionen Tonnen gegen 14,49 Millionen Tonnen im Vorjahre erzeugt werden. Um die Differenz von mehreren Millionen Tonnen die von früher her vorhandenen Vorräte braucht man zum Ersatz des Aus­falles der Kartoffelernte aus dem Auslande zu impor­tieren, braucht man Devisen, die nicht vorhanden sind und deren Beschaffung man allenfalls bei übergroßem Opti­mismus! nur durch eine gewaltige Forcierung des Ex­portes ermöglichen kann.

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Der Führer der deutschen Wirtschaft", Generaldirektor Keßler von den Bergmann- Werken, der der Export­industrie und insbesondere der I. G. Farben sehr nahe steht, versuchte ein solches Exportprogramm aufzustellen. Es bestand in der Hauptsache darin, daß die Binnen­konjunktur abgedrosselt wurde und daß man die Industrie zwang, selbst zu Verlustpreisen zu exportieren. Gleichzeitig drohte man mit drakonischen Strafmaßnahmen für die­jenigen Werke, die nicht ein bestimmtes Quantum an Export­aufträgen hereinholen konnten, insbesondere mit dem Ent­zug aller Staatsaufträge und der Verweigerung von Devisen zur Beschaffung neuer Rohstoffe.

Viel Aussichten hätte die Durchführung dieses Programmes wahrscheinlich nicht geboten. Nach der einmal erfolgten Ver­weigerung der Schuldenzahlung, die man nachträglich durch teilweise Zugeständnisse an einzelne Länder wettmachen will, durch die Sackgasse, in die die deutsche Handelspolitik bereits gelangt ist, durch den Boykott usw. ist der Export heute schon längst keine reine Preisfrage mehr. Seine wirk­same Erhöhung hängt von vielen Imponderabilien ab, die

Der kommende Winter

Ein ausländisches Urteil

Amsterdam , 8. Auguft.( Inpreß.) Der Berliner Korre­spondent des Amsterdamer Algemenen Handelsblad" schreibt seinem Blatt: Die wahre Stimmung in Deutsch­ land ist, das muß gegenüber allen Drohungen aus Nazi­freisen festgestellt werden, ganz anders als aus den offi­ziellen Mitteilungen und aus der Karikatur einer unab­hängigen Preffe, wie sie Deutschland gegenwärtig zeigt, ab­geleitet werden konnte... Wir wiederholen, daß nach un­jeren eigenen Wahrnehmungen die Stimmung in Deutsch­ land in feiner Weise dem offiziellen Optimismus entspricht und daß unter diesen Umständen der Nationalsozialismus einem Winter entgegengeht, der einen sehr bedeutenden Teil der deutschen Bevölkerung mit außerordentlich ernsten Be­sorgnissen erfüllt,"

Saarbrücken , den 5./6. August 1934

bei der heutigen Situation in kurzen Fristen einfach nicht beseitigt werden können. Ueberdies hätte das in Aussicht stehende gewaltige Dumping am Weltmarkt eher noch weiter zur Verärgerung des Auslandes beigetragen und im günstig­sten Falle vielleicht eine Erhöhung der Export mengen, keinesfalls aber wohl die notwendige gewaltige Steigerung des Export ertrages herbeigeführt. In jedem Falle aber wäre dieses Programm auf Kosten der Schwerindustrie ge­gangen. Mit der Fortsetzung der großen Rüstungsgewinne konnte man dann nicht mehr rechnen. Die Subventionen wären weggefallen. Neue Handelsverträge, die man mit der Zeit vielleicht durchgesetzt hätte, mußten automatisch die Rückkehr der früheren Schwierigkeiten der Montanindustrie zurück­und übrigens auch der ostelbischen Junker

bringen.

Das, was jetzt nach dem Siege von Essen über Frankfurt durchgeführt wird, ist nicht nur eine Aufrechterhaltung, sondern eine Verschärfung der durchaus verfehlten bis­herigen Wirtschaftspolitik des Hitler- Regimes. Unter anderem ist es gleichzeitig eine vorbeugende Schwächung aller Faktoren, die bei der kommenden Kata­strophe der Wirtschaft das neue Regime der Weisen von Essen bedrohen können. Damit, daß eine Periode schlimmster, Ernährungssorgen bevorsteht und daß in Anbetracht des Rohstoffmangels der Fertigindustrien eine gewaltige neue Woge der Arbeitslosigkeit heranfluten muß, hat man sich offenbar abgefunden. Durch die Beseitigung der SA. als mili­tärischen Machtfaktors glaubt man wenigstens dafür zu sorgen, daß Hungerrevolten und Arbeitslosen- Unruhen so­weit als möglich ohne jede militärische Organisation erfolgen und somit von der Reichswehr leicht niedergeschlagen werden können. Auf diese glaubt man sich nach wie vor ver­lassen zu können, weil man alles tut, um das Bündnis mit Ostelbien, das für die Schwerindustrie heute mehr als je zur Lebensfrage geworden ist, fortzusetzen. Hier zeigt sich bereits eine brüchige Stelle in der ganzen Kalkulation, denn Ost­elbien war von jeher unzuverlässig und die Folgen einer Trennung der Weisen von Essen von ihren treuen Freunden in Königsberg und in der Bendlerstraße muß die Schwer­industrie unmittelbar in die Katastrophe führen.

Jedenfalls. rüstet man sich heute zu einer verschärften Fortsetzung des bisherigen ausschließlich auf die Interessen von Rhein und Ruhr abgestellten Kurses hitlerdeutscher Wirtschaftspolitik.

Herr Schmitt erleidet einen Ohnmachtsanfall, als er von den diktatorischen Maßnahmen hört, die dem Wirtschaftsminister nach dem Sieg vom 30. Juni erteilt werden sollen, denn er ahnt, daß man zu dem, was jetzt durchgeführt werden muß, einen anderen Wirtschaftsdiktator braucht, als den General direktor der Alliance, deren feine Geschäfte in der Neu-! besitzanleihe heute bereits in allen Finanz- Zentren der Welt offenes Geheimnis sind. In solchen Fällen der Ohnmacht geht man auf Urlaub. Das nächste Opfer ist der Führer der Wirtschaft". Herr Keßler, dem man in Essen sein Export­förderungsprogramm, das mit den Rüstungsgewinnen Krupps, Thyssens und Flicks bezahlt werden sollte, nicht vergessen hat. Es nützt ihm nichts, wenn er sich darauf be­ruft, daß er der langjährige Leiter des Wirtschaftsamtes der NSDAP . ist, ebenso wenig, wie es dem bis zum Anfang des Jahres auf sein Zivilistentum so stolzen Schmitt etwas nützen wird, daran zu erinneren, daß er seit einigen Monaten ständig in der schönen schwarzen Uniform der SS. bei den Kabinetts- Situngen erschien. Die Erklärung des Nachfolgers Keßlers war deutlich genug, wenn er sagte, daß ein national­sozialistisches Deutschland sich nicht von dem mangelnden Willen, deutsche Gegenwerte für die erwünschte Einfuhr an­zunehmen, abhängig machen kann und daß eine Sicherung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit Deutschlands und die Stärkung der innerdeutschen Rohstoffgrundlage die Haupt­sache sei.

Die Decke ist zu kurz geworden. Von dem, was noch da ist, will man keine SA.- Löhnungen mehr zahlen, keine Mittelstandsbeihilfen und vor allem auch keine Export

prämien.

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Wenn schon Hungerrevolten zu fürchten sind, dann sollen sie wenigstens nicht unter der Führung uniformierter und be waffneter SA.- Mannschaften erfolgen. Dafür hat Herr Lutes der Nachfolger Röhms, zu sorgen, der merkwürdiger Zu fall! SA.- Führer von Essen- West und enger Vertrauter des Herrn von Krupp ist, der seinerzeit aus Wut über Keßler von der Führung des Reichsstandes der Industrie zurückge treten war. Daß die Monopole die Konkurrenz beseitigen, kann man nach der Entwicklung in Hitlerdeutschland nicht grade behaupten. Aber man kann feststellen, daß Krupp der Sieger des 30. Juni war und daß der Faschismus im Somme 1934 wieder in die Hände derjenigen zurückkehrt, die ih in Deutschland schufen. Nur Deutschland hat sich inzwische einigermaßen verändert.

Wirtschaftsaufbau

h. b. Aus Brunsbüttel ( Schleswig- Holst.) schreibt man uns: Hier hat die Arbeitsschlacht ein besonders gutes Ergebnis mit sich gebracht. Nachdem vor einigen Monaten die Werft am Altenhafen wieder in Betrieb genommen wor den war und fettige Reden gehalten wurden, in denen es von Versprechungen nur so mimmelte, sind jetzt alle Ar­beiter der Werft Knall und Fall entlassen worden. Der Be trieb mußte restlos stillgelegt werden und der Besizer hat sein Eigentum sang- und klanglos verlassen.

Amtliche Lohnangaben

Berlin , 30. Juli. ( Jupreß.) Aus der Lohnstutistik, die tet zum ersten Male von der NEBO. veröffentlicht wird, ist z entnehmen, daß der durchschnittliche Wochenlohn eines Tabatarbeiters 13,58 Marf beträgt. Dieser Lohn Itegt 25 Prozent unter der durchschnittlichen Arbeitslosenunters tüzung vom Jahre 1930,