Der 25. Juil 1932

Von Erik Menk

Wir entnehmen die nachstehende Schilderung der historischen Julitage des Jahres 1932, die der Amts­enthebung der preußischen Regierung durch Papen folgten, dem unveröffentlichten Roman Flucht" des vorgenannten saarländischen Autors.

" Deutschland ." Einer mit hochrotem Kopf in SA.- Uniform schleudert es wie einen Ball über den Trupp, und der Chor mit einem militärischen Ernst stürmt hinterher, eilig, als erwarte man ein unvorhergesehenes Hindernis. Erwache." Breitflätig quillt es heraus, übertönf den Lärm des Last­wagenmotors.

" Juda", und zwischen den weitauseinandergerissenen Zäh­nen, hinter denen dick und fleischig die Zunge liegt, ver­recke". In der Ferne verklingt halb verschlungen vom Mo­torlärm im Brodem der sommerheißen Großstadt der Schrei: " Nieder mit der Papenregierung."

In Berzückung steht eine dünnhalsige Frau am Fenster, dessen stuckverzierte Höhlung von nackten Engelsärschen um­rahmt ist. Sie hält mit großartiger Geste ihre Gardine zur Seite und spricht zu jemand im Zimmer. Ach, unseren Jungen." Hinter dem mumienhaft faltigen Mund stehen große, gelbe Zähne.

Radfahrer sausen hinter dem Schnellomnibus über die geteerte Hauptstraße. Sie sehen nicht die Fenster mit den schamhaft dichtgeflochtenen Gardinen. Ihre Nasen hängen über der Lenkstange und die Beine treten die Pedale, daß das Rad mit den Speichen wie eine surrende Scheibe aus­sieht, durch die das Licht der Bogenlampe nicht dringt. Sie treten unermüdlich und ihre Fahrt und ihre Zahl scheinen endlos.

,, Extrablatt, Extrablatt!"

Der Führer reißt den Hebel auf Null. Sein Körper ruht auf dem gewinkelten Arm, der die Kurbel hält, er gibt Ge­gendruck. Zwei, drei, er reißt den Hebel zurück auf Null, dann hält die Bahn vor dem Haltemast.

Stimmen überkreuzen sich. Schattenhaft hasten Autos vorüber.

So eine Schweinerei, und ich size auf meinen Bade­hosen.

Extrablatt!"

Die Stimme gellt scharf und aufreizend aus einer Neben­Straße.

Ist doch egal, so pleite und so pleite."

Ja also, mit diesem Bracht, ich verstehe den Mann nicht, meine Badehosen, ein ganzer Stapel..." ,, Seien Sie ruhig, auf Hochverrat

" Sie, wenn Sie nicht einsteigen wollen, dann fahren wir ohne Sie ab."

Der Schaffner zieht das Signal, der Führer tritt die Fuß­schelle. Die Räder knirschen. Der Wagen fährt an. ,, Extrablatt!"

" Nanu. Junge."

Blätter werden vor kurzfichtige Augen gerissen. Nervöse Finger reißen Fetzchen von dem Papier, das noch feucht ist von der Druckerschwärze. Nur nicht umschauen. Immer wei­ter gehen. Die Straße fordert ihr Recht. Es ist kein Plazz zum Stehenbleiben. Alle werden vorwärtsgerissen. Sie gehen der Straße nach, ohne Ziel.

Die Staatsgewalt postiert sich auf den Bürgersteigen. Ge­reizt und übernächtigt ist sie. Ste ist müde, sehr müde ist sie geworden.

,, Was stehen Sie da rum, auseinandergehen." Noch einmal, herausfordernder: Aus- ein- ander- gehen." 3äh gehen ein paar Männer auseinander. Unwillig drehen sie sich um. Drücken sich an den Masten der Bogenlampen vorbei. Leh­nen sich wie unabsichtlich an.

Funken sprühen über der Gabel der Straßenbahn von den Drähten. Es zischt und knirscht im Draht, es tuistert bedenklich.

" Donnerwetter."

Was heißt das schon? Alles ist unmöglich. Es kommt noch anders."

Hast Du schon gelesen?"

,, Was denn? Nein."

" Extrablatt!"

Deutschlands im preußischen Landtage, vertreten durch ihren Vorsitzenden, Antragsteller, und dem Deutschen Reich , ver= treten durch die Reichsregierung Antragsgegner ... ,, Mensch, mach Schluß, Schmus, was steht drunter?" ,, Zangiam, det muß allens seine Richtigkeit haben." Blödmann."

Augen fliegen hastig über die Namen und Titel, suchen eilig hinter dem Gestrüpp der Worte die Sache, flammern sich ungelent an nichtgewohnte Formeln..... für Recht erkannt. Die Anträge auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung wer­den zurückgewiesen. Von Rechts wegen."

Tief auffeufzend eine befriedigte Stimme:" Von Rechts wegen." Einer geht vorbei, sagt gerade unter schtefgezogenem Augenlid: Nebbich."

,, Hab ich doch gleich gewußt. Und dafür Extrablatt." Wie heißt der Mann?... Bumke, ach so." Mißtönig quäft eine asthmatische Stimme gebläht von un­bestreitbarem Besizerstolz: Um Frechheiten zu hören, hab ich Sie nicht mitlesen lassen. Zähteigig pappen die Worte aneinander.

Hab Dich nit so."

Die zwei gehen vom Trottoir herunter auf die Asphalt­straße. Die Sohle des einen, die mit dem letzten Nagel am Schuh hängt, schlappt bei jedem Schritt.

" Denen müßte man auch mal eine Konservenbüchse mit Dynamit in den Tempel schmeißen."

An den Häuserwänden brechen sich die Schreie der Straße. Lichter aehen hinter Fenster an und aus. Vorhänge gleiten von unsichtbarer Hand bewegt vor die Lampen und sperren glanzüberslutete Kristallschalen, Vasen und Gemälde vom Bild der Straße ab. Scheinwerfer tasten sich von den Kro­nen der Bäume herunter auf den Boden und suchen nach Löchern.

Geißlerröhren werfen zitterndes Licht in grellen Farben von den Kinofassaden, deren Maul Menschen ausspeit, denen das Trällern des letzten Liebesschlagers folgt. Dich möchte ich füssen, Dich, nur ein einziges Mal." Der Kellner des großen Kaffees mit der Damenkapelle benutzt das peinliche Interesse der Gäste an einem betrunkenen Bettler, den der livrierte Boy aus der Türe schleift, um sich rasch in der Nase zu bohren. Wenn man zehn Stunden Dienst macht, kommt man nur selten dazu. Seine weiße Serviette leuchtet wie eine Seifenschaumreflame vom schwarzen Aermel.

Von den Litfaßsäulen freischt es die Menschen an. Rund­herum.

Rauft, fauft."

In allen Farben.

In der Excelsiorbar die schönsten Frauen der Welt." Mit lachenden Zähnen.

Die Margarine Gretchen buttergleich."

Es schreit aus allen Mündern: Kauft, fauft." ,, Morgen großer Saisonverkauf."

Und sie sitzen da und sehen zu und hören zu. Das weite leeren Tischen. Eine Geige fleht vergeblich um. Gehör. Das Kaffee ist beinahe leer. Geisterhaft stehen die Stühle vor den Kaffee ist nach der Straße zu ganz offen. Die Menschen flu­ten vorüber.

" Verflucht noch einmal, ein Raffee fünf Groschen, mit Trinkgeld macht fünfundfuffzig. Wie soll ich am ersten nur die Miete bezahlen?"

" Sie können sagen, was sie wollen. Ich habe immer den Standpunkt vertreten, daß die Politik der Sozialdemokra= tie..." Eine weitausladende Geste begleitet den Satz, der nicht zu Ende gesprochen wird.

Aber ich bitte Sie, glauben Sie vielleicht, daß eine Ge neraldiktatur es schaffen kann?" Eine Hand legt sich auf den Aermel des Nachbarn.

" Junge, die Frau hat Beine, Kunstseide auf Taille." Hinter der Glasverkleidung fliehen verängstet eingesperrte Vögel vor dem Licht. Sie wippen graziös in ihrer Furcht über die künstlichen Baumzweige.

Aus allen Ecken dringt die Stimme und jagt ihrem eigenen Unterschied zwischen unserem verehrten Herrn Reichsprä­

Echo nach.

Extrablatt!"

Her eins."

Mensch, ich hab fein' Groschen." " Kiebißen, da drüben sitzt einer." Extrablatt!"

Entscheidung über den Antrag auf Erlaß einer einst­weiligen Verfügung vom 25. Juli 1932. Im Namen des Reiches. In der verfassungsrechtlichen Sache zwischen erstens, dem Freistaat Preußen , vertreten durch das preußische Staatsministerium, zweitens, der Zentrumsfraktion im preußischen Landtage, vertreten durch ihren Vorsitzenden, drittens, der Fraktion der sozialdemokratischen Partei

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Eine Etage höher, vor Kokotten und Lebejünglingen und Dienstmädchen verbeugt sich der gepuderte Conferencier. ,, Ach so, meine Damen und Herren, kennen Sie schon den sidenten und Adele Sandrock ?" Lachen rauscht durch den Saal, den buntverkleidete Lampen erleuchten, und verschlingt die Pointe. Die Hand fährt durch die Rauchschwaden und verteilt sie. Apropos, Sandrock, ich gestatte mir jeßt, Ihnen, meine verehrten Damen und Herren, einen Künstler vorzu­stellen, einen charmanten..."

Brasselnd trachen die Hände aufeinander. Die Ränge to­ben. Auf dem Podium in der gewaltigen Radrennhalle steht flein und unscheinbar der bewegliche Doktor.

Seine Hände fliegen über das Mikrophon und begleiten die mächtige Stimme. Wirre Bewegungen der Hände schwin­gen sich den Worten voraus.

Der Körper des kleinen Mannes schüttert unter der Wucht

Wer bei Juden kauft...

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Untertitel Auf Gleichschaltung aber folgt Nachschaltung!" beigefügt, Im Text heißt es u. a.: Nach der Machtübernahme wurde in Deutschland die sogenannte Gleichschaltung jüdischer Firmen vorgenommen, eine durch Gesezeskraft legitimierte wirtschaftliche Maßnahme, die das deutsche Volk von der jüdischen Ausbeutung, Gaunerei und Geschäftemacherei be­freien sollte.

Ber elgenen Worte. Die Iplße Nate hadi in das Dunkel be Saales hinein. Die Stimme peitscht, lodert.

Vergeßt es nie, wir werden nicht Ruhe lassen, bis dieses Regiment mit seinen journalistischen Steigbügelhaltern aus der Macht verjagt ist.

Die Juden sind schuld.

Es wird die Stunde kommen, da die Staatsgewalt andere Aufgaben zu erfüllen hat, als die Verräter am Volk vor der Wut des Volkes zu beschüßen."

Dumpfes Grollen antwortet aus dem dunklen Rachen des Saales. Höher schwingt sich die Stimme. Der winzige Kör­per hebt sich mit ihr. Das ganze Gesicht verflingt in dem unnatürlich weit aufgerissenen Mund.

" Bergeßt es nie, Kameraden. Sagt es euch hundertmal im Tage vor, so daß es Euch bis in Eure tiefsten Träume ver­folgt.

Die Juden sind schuld.

Sie werden dem Strafgericht nicht entgehen." Die Stimme gellt noch einmal hinter dem letzten Satz her. Die Hand hoch­gereckt über die knabenhaft schmale Schulter steht in theatra­lischer Pose der Redner da. Ein Schrei wie aus dem Schlund einer rasenden Bestie brandet durch die Halle, auf der in endlosen Kreisen schon sechs Tage lang rote und schwarze und blaue Trikots auf Rädern über die schief geneigte Bahn sausen.

" Die Juden sind schuld." Ein Fieber packt die Massen. Arme fliegen hoch.

Heil Hitler ."

Gesang flattert auf, füllt die Halle bis unter das Dach. Eskortiert von sechs Mann in Uniform humpelt klumpfüßig mit hochgerecktem Arm der Redner durch den Saal. Ein Lä­cheln des Triumphs liegt über dem Gesicht, aus dem die Augen wie die einer boshaften Ratte leuchten. Er steigt in eine Tage, die einem auffallenden Mercedes folgt, in dem ein Mann mit weißem Staubmantel sitzt.

Der Sturmführer Piekmann ging nach Hause. Seine Kop­pelschnalle drückte. Er duckte sich ein wenig, als er seine Frau noch über der Nähmaschine sah.

Das wird alles anders, wenn der Führer dran ist." Aechzend zog er, ohe eine Wort zu verlieren, die Stiefel von den wundgeriebenen Füßen, an denen die schweißnassen Strümpfe flebten.

Mit den Weibern ist ja nichts anzufangen. Die verstehen nichts von der Politik."

Er betrachtete wehmütig die zerrissene Haut, die weißlich gedunsen aufquoll.

" Die wird schon merken, was los ist, wenn wir Ehape und Tiez ausräumen. Kreuzmillionen noch einmal. Wenn wir die Kapitalisten und die Juden kriegen."

Die Nähmaschine surrte unermüdlich. Pickmann sah zu feiner Frau hin. Die nahm aber keine Notiz mehr von ihm. Sie merkte, daß er ihr etwas erzählen wollte. Aber sie wollte nichts hören. Der Nichtsnuß, Buchhalter war er, und da hatte er Dummheiten gemacht, Versicherungsagent, Staubsaugervertreter und zu nichts hatte er getaugt. Dann war er in die Politik gegangen. Das war ja doch auch Schwindel, wenn der es schon anfing. Der konnte ja nichts, als ihr Kinder machen, eins nach dem andern. Piekmann fonnte nicht mehr an sich halten.

" Das war was," tastete er sich behutsam vorwärts. Er wartete darauf, ob keine Frage fäme. Die Frau antwortete nicht. Die Maschine surrte heftiger. Piekmann stöhnte ein wenig. Sein verletzter Fuß war an die Stuhlfante gestoßen. Er sah wehleidig zu der Frau hin. Ihr verbittertes Gesicht blieb ausdruckslos.

" Du," Piekmann sagte es so zärtlich wie er nur konnte, der hätte sogar Dich überzeugen können. Den hättest Du hören sollen."

Nur die Maschine surrte Antwort. Unten stieß jemand gegen die Decke.

" Sören Sie endlich mit der verfluchten Näherei in der Nacht auf, ich will schlafen."

Piekmann patschte mit seinen nackten Füßen vor die Näh­maschine. Siehst Du," sagte er angriffslustig, da hast Dus, die Sozis da unten. Aber wenn wir dran siind..."

Er schwang die Fäuste über seinem Kopf, wie er es bei dem Redner gesehen hatte.

Die Frau stand müde von der Maschine auf. Jetzt erst sah sie den Mann an. Dann ging sie aus der Küche. Piefmann ließ die Fäuste sinken. Er stand ganz traurig da. In der Türe sagte die Frau: Nück die Nähmaschine an den Ofen." Piekmann schob gehorsam die Maschine in die Ecke. Dann legte er sich schlafen.

Ueber die menschenleere Straße fuhr der städtische Spreng­wagen. Hinter dem Führer ragte aus einer Lucke der Kopf des Mannes, der den Wasserhebel bediente. Der Spreng­wagen hatte im Dunkel der Nacht das Aussehen eines Pan­zerautos.

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Aufrichtig gesagt, ich bin ein verkommenes Luder. Was Sie mir erzählen, ist alles richtig. Sie haben recht, Ihre Leute haben recht, aber mich interessiert nun einmal der ganze Rohl nicht."

Jugend gehaltene Rede des Gauleiters und Staatsrats Grohé Bezug, in der u. a. gesagt wurde, wer den Juden als Feind behandelt, befinde sich in einer Gesellschaft mit Chri­stus und in der Gesellschaft der christlichen Kirchen, der katholischen und der evangelischen. Dazu bemerkt das Pro­testantenblatt":" Wir erheben ernsten Widerspruch gegen den Mißbrauch von religiösen Urteilen Jesu und wissen nichts von derartiger Gesellschaft der christlichen Kirchen."

wirtschaftliche Maßnahme, die das deutſche Bolk von der Freispruch aber Schutzhait!

Wieder Veröffentlichung von Listen jüdischer Firmen Frankfurt a. M., 8. August. In der ersten August- Ausgabe des Deutschen Mittelstandes", des offiziellen Mitteilungs­blattes des Landeshandwerksführers, der Kreishandwerker­schaften und der amtlichen Berufsvertretungen des gewerb­lichen Mittelstandes im rhein - mainischen Wirtschaftsgebiet, werden, nachdem das Blatt in seiner vorigen Ausgabe eine Liste der jüdischen Firmen, Aerzte und Anwälte in Frankfurt gebracht hatte, abermals Listen jüdischer Firmen veröffent­licht, diesmal für Wiesbaden und Darmstadt . Gleichzeitig bringt das Blatt auf Veranlassung der Kreisamtsleitung der NS.- Hago, Frankfurt a. M., eine Berichtigung seiner Frank­furter Judenliste", in der die Namen von 24 Firmen und Personen angeführt werden, die rein arischer Abkunst, zum Teil Mitglieder der NSDAP. sind. Die Zusendung der Be­richtigung an die Zeitschrift Deutscher Mittelstand" beweist, wie stark die Befürchtung wirtschaftlicher Schädigung durch irrtümliche Einreihung in die Judenliste" bei den Betrof­fenen ist.

Der Anzeigenteil der Nummer enthält über die ganzen Seiten laufende Schlagzeilen: Meidet die Juden!" und Wer bei Juden kauft, ist ein Boltsverräter!". Dem Geist dieser Parole entsprechen zwei Aufsäße, von denen der eine sich gegen die Tarnung" jüdischer Firmen durch die so­genannte Gleichschaltung, der andere dagegen wendet, daß nach Ausschaltung jüdischer Vertreter der schönen Literatur in den großen Verlagsanstalten noch immer Werke jüdischer mus," heißt es in dem Artikel, fordert von den deutschen Berlegern. daß sie auch auf dem Gebiet der Wirtschaft eine anständige Literatur hervorbringen!"

Wirtschaftsschriftsteller erscheinen. Der Nationalsozialis

Der Ueberschrift der anderen Notiz, Gleichschaltung, das heliebte jüdische Verstecipiet", wird bezeichnenderweise der

Durch das deutsche Volf ging ein Aufatmen, glaubte es doch, daß Juden und Judenfreunden jetzt endlich die Mög­lichkeit genommen sei, das Volk weiterhin betrügen, bes lügen und ausbaldovern zu können, wie es bisher der Fall gewesen war. Doch weit gefehit! Deutsche Gesetze und die Autorität des deutschen Staates kennt der Jude nicht. Er richtet sich nur nach eigenen Gesetzen." Es folgt ein Bitat" aus Den jüdischen Geheimgesetzbüchern, dem Talmud­Schulchan Aruch":" Es ist dem Juden verboten, seinen Bru­der zu betrügen. Aber es ist ihm gestattet, den Nichtjuden zu betrügen, denn der Nichtjude ist nicht sein Bruder( Cochen hamischpat 227, 1 u. a.)." Daran wird folgende Bemerkung geknüpft: Der Jude kennt nur eins: Profit, Prozente, Zins. Mitleid und Lüge sind seine treuesten Bundesgenossen und kein Mittel ist ihm zu gemein, wenn es gilt, den Nicht­juden arm und brotlos zu machen. Schopenhauer hatte recht, wenn er die Juden die Meister der Lüge nannte."

Gegen Groté

Kirche und Antisemitismus

Berlin , 8. August. Das in Berlin erscheinende Protestan tenblatt" nimmt auf die vor einiger Zeit in Aachen auf einer Jugendkundgebung im Rahmen der Kulturwoche der Hitler­

Die Gerichtsverhandlung über die Messerstecherei in Dezin, die mit dem Tode eines SA.- Mannes ausging und

der nationalsozialistischen Parteipresse unter der Ueberschrift veröffentlicht wurde: Ein Dolchstoß in den Rücken der SA.", hat mit einem Freispruch des Stahlhelm­mannes Kummerom geendet. In der Begründung des Urteils wird gesagt, daß die Schuld des Angeklagten nicht voll erbracht" worden sei und daß nicht einwandfrei fests gestellt werden konnte, wie es zu dem tödlichen Stich fam." Aber sofort nach Freispruch wurde Kummerow in Sch u B- haft" genommen

Der Bölkische Beobachter" spricht von einem unver ständlichen Urteil, besonders da der Staatsanwalt gegen Kummerow zwölf Jahre Zuchthaus beantragt hatte. Die Ursache des Streites mit dem tragischen Ausgang war ein Männerklatsch, der zu Beschimpfungen im Wirtshaus führte, wobei Kummerow auch scharfe Worte gegen die SA. gebrauchte. Wer den tödlichen Stich gegen Molzan geführt hat, konnte allerdings nicht aufgeklärt werden.

Röhms Erinnerungen im Ausland?

Wien, 7. Aug. Man kündigt an, daß die Erinnerungen Röhms im Herbst in Desterreich veröffentlicht werden sollen.

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