We VTefnfager zu Hunderttausenden aufmarschiert sind, weif) man in Berlin , was die Stunde an der Saar ge­schlagen hat. Man stelle sich vor, welche Wirkung es auf die noch gefesselten Massen im Reiche, welche Bedeutung es für die Welt haben muß, wenn sich im deutschen Saar- ', roo, nur der organisatorische und gesellschaftliche, nicht aber der staatliche nationalsozialistische Terror sich auswirken kann, die Mehrheit in freier und geheimer Ab- stimmung den Ruf erhebt: Nieder mit Hitler! Diese Niederlage wäre dem deutschen Volke nicht zu verheimlichen und die Enttäuschung wäre um so größer, als immer wieder die deutsche Presse und der deutsche Rundfunk den Eindruck erwecken, als seien an der Saar nur einigelandfremde Elemente", wie diedeutsche Front" deutsche Staatsbürger aus anderen deutschen Be- zirken zu nennen beliebt, gegen die Unterwerfung der Saar unter die Tyrannei desdritten Reichs". Da vor der sogenanntennationalen Erhebung" das ganze Saaroolk geschlossen für die sofortige Rückgliede­rung eintrat, ist bei einer Niederlage Hitlers an der Saar erwiesen, daß seine Politik in den großen nationalen Eragen volkszerreißend und vergiftend wirkt. An der aar wie an der Donau . Mit dem Unterschiede allerdings, daß es über denAnschluß" im Saargebiet keine Dis­kussion mehr gibt, wenn Deutschland von der Hitlerei be- freit ist. Die deutsche Freiheitsfront an der Saar kämpft nicht nur gegen die Auslieferung des Saargebietes an das dritte Reich", ihr hohes Ziel ist vielmehr, die Deutsch- land zum Ruin treibende Diktatur stürzen zu helfen. Der Schlag an der Saar kann so tief sitzen, daß sich Hitler nicht mehr davon erholt. »Der deutsche Diktator weiß also, warum er auf Reichs- kosten seine Saarkundgebung veranstaltet. Die deutsche Freiheitsfront weiß nicht minder, was ihr Ziel ist, wenn sie an diesem Sonntag sich machtvoll sor- miert. Sie kämpft im Saargebiet für alle im Reiche drüben, die nie und nimmer der Versklavung und Besudelung unserer großen Nation sich fügen werden. Die Saar muß frei bleiben von Hitler , damit ganz Deutschland zurückerobere nach innen und nach außen seine volle Freiheit. Echo de Paris" Sein Vertreter darf nicht nach Koblenz Paris , 25. Aug.Echo de Paris" schreibt: Der deutsche Botschafter hat einem Mitarbeiter desEcho de Paris", der am Sonntag nach Koblenz fahren sollte, die Mitteilung gemacht, ihm würde das Einreisevisum verweigert nicht etwa aus persönlichen Gründen gegen den Mitarbeiter, son- der« gegen das Blatt selbst.Echo de Paris" protestiert da- gegen und stellt die Frage, ob der schlechte Spaß, den Hitler sich da erlaube, ohne Gegenwirkung bleiben werde. Per Parfeibudistaaf Nur nationalsozialistische Beamte werden befördert Berlin , 25. Aug. Sur Beachtung bei Vorschlägen für die Beförderung von Beamten weist der Reichsministcr des Innern in einem Erlaß darauf hin, daß solche Beamte, die nach ihrer früheren Betätigung oder Parteizugehörigteil, insbesondere zur Sozialdemokratischen oder Staatspartei, nicht die unbedingte Gewähr dafür bieten, daß sie jederzeit für den nationalen Staat eintreten würden, v o r i ä u si g von einer Beförderung ausgeschlossen blei- ben müssen. Ebenso sind Beamte außer Betracht zu lassen, die sich gegen die nationale Erhebung gestellt haben und solche, die nicht rein-arischer Abstammung oder mit einer Frau nichtarischer Abstammung verheiratet sind. Der Reichs- mmistcr macht für die Berücksichtigung in Einzelfällen einen Vorbehalt. Unter Beförderung ist nicht nur der Aufstieg von einer Besoldungsgruppe in eine höhere, sondern auch j e d e Heraushebung eines Beamten aus seiner Gruppe zu verstehen. Nach der Anweisung des NeichsinnenministerS erhalten diese Grundsätze nicht nur für die Reichsbcamten, sondern auch für die Ländcrbeamten und Lehrer und für die Gemeindebeamten und Beamten der Körperschaften des öffentlichen Rechts Geltung. Jetzt beginnt dieErziehung" Göring und Goebbels , zwei Liebende In der VaslerNational Zeitung"(24. Augusts lesen wir: Das Volk der Wahlkreise mit den meisten Nein-Stimmen soll nun erst recht bearbeitet underzogen" werben. Noch mehr Propaganda und Vorschriften, noch mehr Aufpasser, die Zeitungen noch mehr an die Kandare genommenI Das Verbrechen von ungezählten Nein-Sagern besteht aber ge- rade darin, daß sie von der geistigen Nötigung durch das Regime nichts wissen wollen. Gerade die Propa- g a n d a i st' s, d i e M i l l i o n e n a b st ü ß t. Die Propa- ganda, die keine Skrupel kennt und keine Lüge scheut, trug wesentlich dazu bei, baß aus den zwei Millionen Nein- Sägern am 12. November 1088 über fünf Millionen am 19. August 1934 geworden sind. Tollen aus den offiziellen zugestandenen fünf Millionen das nächste Mal offizielle zehn Millionen werden? Selbst Scharen derer, die am 19. August für Hitler stimmte», trauen der Propaganda und der Presscdiktatur, wie sie Goebbels handhabt, kein Wort mehr. Goebbels wird im Volk als der böse Geist d e s R e g i in c s empfunden,' wenn dieser Mann eines Tages abgesetzt werden sollte, so wird dasdritte Reich" nur Gewinn davon haben. Ter Tag ist vielleicht nicht mehr allzu fern: denn die Feindschaft zwischen General Göring , der noch mächtiger ist, und Goebbels sei das melden alle Horcher an der Wand bald nicht mehr»u überbieten." Englands Eloitenrüsfungen Kriegsschiffe mit Flugzeugen London , 25. Aug. Im Rahmen der englischen Lustaus- rüstung beabsichtigt die englische Admiralität, wie der Flot- tenkorrespondent desDaily Telegraph " meldet, samtliche Schlachtschiffe und modernen Kreuzer der englischen Flotte mit je zwei Flugzeugen auszustatten. Zur Zeit sind nur etwa 19 englische Kriegsschiffe mit Flugzeugen oersehen. Durchfiele Mahnahme wird, abgesehen von der bereits lest- gelegten Verstärkung der Flotten-Luststreitkräfte, eine zu- sätzliche Bereitstellung von 60 Kriegsslugzeugen erforderlich. Die neuesten amerikanischen und japanischen Kreuzer führen bereits je vier, die italienischen und französischen je zwei oder drei Kriegsflugzeuge an Bord. Rußlands Note- Japans Kriegsschiffe Fortsetzung von Seite L daß Japan bewußte Kriegspolittk treibt. Seit Jahren wird das japanische Volk mit allen Mitteln der Propaganda aus die gewaltsame Auseinandersetzung mit Rußland gebrillt. Unverhohlen wird erklärt, daß man bei einem baldigen Kriege mit Sowjetrußland bessere Chancen habe als etwa in einigen Jahren. Japan fürchtet, daß dann die russische Industrie mit allen ihren Hilfsquellen so^us- gebaut sein wird, daß sich die Siegesmöglichkeiten für Japan erheblich verringern würden. Intervention der Nflchte Gefahr für alle Paris , 25. August.Echo de Paris" erklärt eine Jnter- vention der Großmächte im japanisch-russischen Streit für opportun. Eine solche Intervention würde die Anerken- nung des Mandschukuo voraussetzen, eine Konzession, mit der die Erhaltung des Friedens nicht zu teuer erkauft wäre. Früher oder später müßten die Mächte den neuen Staat ohnehin anerkennen. Die Erpansion Japans nach China könne niemand mit den Waffen aufhalten, wohl aber könnte sie durch einen politischen Pakt in Grenzen gehalten und überwacht werden. Auch dieEre Nouvelle" ist überzeugt, daß Europa aufs engste mit der o st a s i a t i s ch e n Krise verwickelt ist. Für ein Land, das wie Japan von einer militärischen Kaste regiert wirb, stehen die strategischen Ueberlegungen im Vor- dergrund. Der zweite Schritt!nr japanischen Erobcrungs- Politik wird in der Richtung der Mongolei liegen. DieEre Nouvelle" geht so weit, das Wiedererwachcn der japanischen Angriffslust aus ein Einverständnis mit Deutsch - land zurückzuführen.Nach dem Plan Rosenbergs, soll Polen freie Hand zur Bildung eines ukrainischen Staa- tes mit Ausgang nach dem Schwarzen Meer erhalten. Das Problem Ostasien hängt so auss engste mit der europäisches Politik zusammen.",^ Exzelsior" ist der Ansicht, daß weder Japan , noch die sow- jetunion kriegerische Abenteuer wünschten, die in Rußlan » die innere Ordnung und für Japan Eroberungen in China gefährden könnten. Die wahre Gefahr liege weniger in der russisch -japanischen aus die Mandschurei lokalisierten span- nung, als in der internationalen Lage, die durch die Riva- litäten der Großmächte im Stillen Ozean und die Spannung in Europa gekennzeichnet werde. Sowjetrußland rühme sich, in Sibirien 250 000 Mann und 700 Flugzeuge zusammen- gezogen zu haben. Es rechne angeblich mit der Unterstützung durch die chinesischen Banden, vielleicht sogar mit der Hille Amerikas , das wegen seiner Kündigung des Flottenabkom- mens durch Japan beunruhigt sei und seiner Arlantikflotte Beseht gegeben habe, sich im Pazifik zu sammeln. Perspektiven Paris , 25. Aug. Ueber die Lage im Fernen Osten wird mitgeteilt, man habe auf beiden Seiten guten Grund, keinen Kaz pf mit fraglichem Ausgang zu beginnen.Petit Pari- sien" unterstreicht, daß der Konflikt an Ort und Stelle wc- niger bedrohlich sei, als von Europa angenommen werde. Tokio und Moskau unternehmen energische diplo- malische Schritte. 4L Schiffe nach dem Stillen Ozean Washington, 25. Aug.(Europapreß.) Nachdem das Marine­ministerium kürzlich erst mitgeteilt hatte, daß die amerika - nische Flotte im Stillen Ozean bleiben werde, solange die gegenwärtigen politischen Bedingungen fortbestünden, hat es am Donnerstag bekannt gegeben, daß alle an der atlan- tischen Küste stationierten leichten Streit- kräste Befehl erhalten hätten, nach der pazi - fischen Küste auszulaufen. Es handelt sich dabei um insgesamt 48 Schiffe, die wie folgt auf verschiedene Häfen der Küste des Stillen Ozeans verteilt werden: Nach San Diego kommen 86, nach San Pedro 11 und nach Coeosolo eines dieser 48 Schisse. Todesstunde des Kapitalismus ... sagt ein nationalsozialistischer Führer DieFrankfurter Zeitung " bringt folgenden Bericht aus Berlin: Berlin , 24. August. Der Leiter der Kommission für Wirtschaftspolitik der NSDAP. , Bernharb Köhler, sprach im Sportpalast vor den 15 000 Amtswaltern der Ortsgruppe Berlin der Reichsöerufsgruppen der Ange­stellten überDer Vormarsch des deutschen Sozialismus". Er führte u. a. aus, die politische Revolution sei abge- schloßen, die nationalsozialistische Bewegung gehe weiter. Der immer engere Zusammenschluß aller Deutschen in der Volksgemeinschaft bedeute gleichzeitig fortschreitende AuS- scheidung derjenigen, die den Weg zur deutschen Volks- Gemeinschaft nicht finden könnten. In der Auseinander- setzung zwischen den Generationen müsse ein Widerstand gebrochen werden, den wir im vergangenen Jahrhundert Reaktion zu nennen uns gewöhnt hätten. Man sei mit dem Marxismus fertig geworden, man werde auch mit dem Kapitalismus fertig werben. Der Sozialismus sei nicht dann verwirklicht, wenn Ar» Heiter und Unternehmer geneigt seien, ans den Klassen- kämpf z« verzichten, sondern wenn jeder Klassenkampf überflüssig und damit unmöglich geworden sei. Solange der Kapitalismus noch lebe, so lange werde er auch immer wieder nene Schäden, nene Not,»enes Unrecht hervor- bringen,«eil er die Lebensform der Rechtlosigkeit sei. Die Schwierigkeiten, die im Fortschreiten der Arbeits- schlacht uns entgegenträten, seien nicht unerwartet. Sie seien nicht gleichgültig, aber sie seien zu überwinden. In mustergültiger Haltung nehme die deutsche Arbeiterschaft dieFolgen der gegnerischen Kampfhandlungen", Auösuhr- Minderung, Einsuhrerschwerung, Rohstoffmangel aus sich. Zersetzung Bin kommunistisches Flugblatt für die SA. Berlin, 25. Aug. Nach zweitägiger Verhandlung verküu- bete der 2. Senat des Volksgerichtshofes heute das Urteil gegen die elf Kommunisten aus Senstenberg(Niederlausitz ) und Umgegend, denen von der Anklage zur Last gelegt wurde, einh o ch v e r r ä t e r i s ch e s H e tz f l u g b l a t t s ü r S A.- Z e r s e tz u n g" versaßt und verbreitet zu haben. In diesem Flugblatt, das nach seiner Unterschrift zu urteilen von einerGruppe oppositioneller SA.» und SS. -Kämpser der alten Garde" zu stammen schien, waren kommunistisch- revolutionäre Forderungen erhoben worden, die in dem Aufruf zu einer zweiten Revolution gipfelten. Im Unterschied zum Reichsanwalt, der gegen sämtliche An- geklagte Gefängnisstrafen zwischen einem Jahr und zwei Jahren acht Monaten beantragt hatte, hielt das Gericht nur sieben der Angeklagten für überführt und verhängte gegen sie wegen Vorbereitung von Hochverrat bzw. Beihilfe hierzu Gefängnisstrafen von zehn Monaten bis zu zwei Jahren. Die übrigen vier Angeklagten wurden freigesprochen. Vierzig Fahre Zuchthaus Für illegale Kommunisten Berlin , 24. Aug. Vor dem Kammergericht hatten sich am Donnerstag dreizehn junge Kommunisten aus der Flensbnrger und Holsteiner Gegend unter der Anklage der Vorbereitung zum Hochverrat zu verantworten. Die Ange- klagten haben von Ende 1933 bis Mitte 1934 6000 Exemplare kommunistischer Flugschriften aus Dänemark nach Deutschland geschafft. Der Haupttäter, ein 47jähriger Hans Nommensen, erhielt ze^n Jahre Zuchthaus, der Angeklagte Lorenzen acht Jahre. Jürgensen sechs Jahre, Höa fünf Jahre, Volkeinend vier Jahre, Saul und With je zwei Jahre Zucht- Haus. Drei Angeklagte wurden zu je anderthalb Jahren Ge- fängnis verurteilt, drei weitere Beteiligte freigesprochen. In der Urteilsbegründung sprach der Vorsitzende die Hoff- nung aus, daß durch diese? drakonische Urteil endlich die nötige Wirkung und endgültige Absch''<'cknng er­zielt werde. Sehnsucht nachEntmannung" Ein vielfacher Heiratsschwindler, der sich vor dem Schöffengericht Ludwigshafen zu verantworten hatte, bean- tragte zu Beginn der Verhandlung seine Entmannung. Das Gericht konnte diesem Antrag mangels gesetzlicher Unterlagen naturgemäß nicht stattgeben. Der Angeklagte wurde zu einem Jahr zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Solange das deutsche Volk nicht völlig Herr über die An» wendung seiner Arbeitskrast sei, solange also noch Arbeits- lose vergeblich auf Arbeit warteten, so lange sei das deutsche Volk nicht frei in seinen wirtschaftlichen und sozia­len Entschlüssen. Der Staat müsse eines Tages daS Recht auf Arbeit verbürgen und seine buchstäbliche Verwirk- lichung für jeden Volksgenossen sichern. Erst in diesem Augenblick schlage die Todesstunde des Kapitalismus . Wie weit diese Rede Ernst gemeint ist, mag dahin ge- stellt bleiben. Jedenfalls steht sie in schroffem Gegensatz zu dem Gewäsch der Hitler und Ler>, die den Sozialismus als eine reine Erziehung?- und Predigtfrage hinstellen. Köhler verlangt die sozialistische Planwirtschaft unter dem Druck der Staatsgewalt gegen die krisenhafte Kapita- tistische Anarchie. Solche Forderungen sind in der Tat mit dem heutigen Wirtschaftssystem unvereinbar. Wer so redet, ist keineswegs mit dem Marxismus fertig geworden, sondern macht geistige Anleihen beim Mar- xismus, wenn er sich darüber und über einiges andere auch noch nicht ganz klar ge- worden ist. Das Jonglieren mit marxistischen Begriffen vor den Massen, die endlich mehr haben wollen als Paraden und Führergebrüll, offenbart die unlösbaren Schwierigkeiten des Nationalsozialismus. Reden wie die des Herrn Köhler haben mindestens den einen Wert, daß sie zeigen, wie un> möglich es ist. die große antikapitalistische und soziali« stische Revolution durch Führerbefehl zu beendigen. Sie lebt und setzt sich durch, bis ihr Ziel erreicht ist. Skeptischer Vatikan Die neuen Konkordatsverhandlungen Paris , 25. Aug.(Havas.) DemMatin" wird aus Rom gemeldet, daß die deutsche Regierung sich bereit zeige, den Konflikt mit dem Vatikan durch die Ausführung des seiner» zeit abgeschlossenen Konkordates beizulegen. In den Kreise» des Vatikans zeigt man sich jedoch über die Möglichkeit, eine Einigung herbeizuführen, sehr skeptisch. Der Konflikt zwischen dem Vatikan und Deutschland gehe über das Ge- biet örtlicher und akademischer Fragen weit hinaus. Der Streit zwischen dem Vatikan und Deutschland sei weit- anschaulicher Natur. Bis wirkliche Christen in der nationalsozialistischen Partei wieber die Oberhand ge- wonnen haben, sei es dem Vatikan unmöglich, irgendwelche Konzessionen zu machen. Deshalb seien auch alle Gerüchte über eine bevorstehende Einigung zwischen dem Vatikan und Deutschland mit größter Zurückhaltung aufzunehmen. Ans dem Amt geworfen Zeitweilig verhaftet Berlin , 25. Aug.(United Preß.) Pastor Scharf von Sachsenhausen wurde am 1. August unter Herabsetzung seines Gehaltes auf die Hälfte seines Amtes enthoben. Gleichzeitig wurde ein Disziplinarverfahren gegen ihn er- öffnet. Am 2. August beschlagnahmte die Polizei die Kirchen- akten und die Kirchenbücher. Pastor Schars selbst, der aut seinem Posten geblieben war. wurde verhaftet, nach kurzer Zeit aber wieder mit der Weisung entlassen, seine Pfarr- gemeinde nicht wieder zu betreten. Dies ist bis jetzt allein in Brandenburg der zehnte Fall der Ausweisung von Pa- stören aus ihrer Gemeinde. Uebersdiwemmnng in Indien Nach dem Erdbeben die Wasserflut Kalkutta , 25. Aug. Wie bereits gemeldet, ist die bengo- tische Provinz Bihar , wo im Frühjahr dieses JahreS 2500 Menschen bei dem großen Erdbeben ums Leben gekommen waren, von einer riesigen Ileberschwemmung heimgesucht worden. Die Provinz Bihar soll bereits völlig unter Wasser stehen. Tie großen Eisenbahnlinien sind außer Betrieb ge- fetzt. Bei der 25 Kilometer von Patna entfernten Stadt Bhita stehen annähernd 50 Dörfer unter Wasser. Zwei Dampfer der indischen Regierung sowie viele kleinere Schiff« leisten den hxdxohten Einwohnern Hilfe,