Völkerbund und Osteuropa

A. Sch. Die vollzogenen Tatsachen wirken nicht mehr sensationell, und es ist nicht mehr die Tatsache selbst des Bordergrund der europäischen   Bolitik steht. Der Einzug

Litwinows nach Genf   ist gewiß wichtig: völkerrechtlich, außenpolitisch, psychologisch. Das französisch russische Bündnis ist gewaltig gestärkt worden, der Händedruck von Barthou   und Litwinow   auf dem Wege Litwinows zur Rednertribüne ist ja mehr als symbolisch; nun genießt die Sowjetunion   den Schutz als Völkerbundsmitglied; nun hat sich die bürgerliche Oeffentlichkeit mit dem aktiven Ein­greifen der Sowjetunion   in die europäische Politik als führende Völkerbunds macht bereits abge­funden. Aber all das ist schon erreicht, was wird nun mehrfolgen?

Litwinows Einzug ist nur der Ausgangspunkt einer aktiven Politik, die die Sowjetunion  , sich nunmehr auch auf Genf   stützend, betreiben wird. In seiner An­trittsrede hat Litwinom sehr deutlich unterstrichen, was für eine Politik das sein wird. Die Sowjetunion   ist nach Genf   gegangen, um die unmittelbar drohende Kriegsge= fahr durch aktive Sicherheitspolitik abzuwehren. Nicht für ferne Zukunft, sondern bereits für morgen besteht die akute Kriegsgefahr, der Völkerbund muß wirksame Garantien, nicht papierne Resolutionen gegen die den Krieg vorbereitenden Staaten ausarbeiten, welche in Europa   und Asien   die Grenzen mit dem Schwert zu ändern erheischen: diese Sätze Litwinows werden in Berlin  gewiß richtig eingeschätzt werden. Die Sowjetunion   ver­langt aktive Sicherheitspolitik.

Nun gibt es drei Möglichkeiten, Genf   in die internatio

1000 Tote in Japan  

Grauenhafte Verwüstungen durch Taifun und Springflut

Kilometerlanges Trümmerfeld

dnb. Tokio, 21. Sept. Ein von schweren Regenfällen begleiteter Taifun raste am Freitagvormittag mit einer Stundengeschwindigkeit von 45 Meilen quer durch Zentral: japan  . Er nahm seinen Anfang bei Osaka   und ging über Kioto   in das japanische Meer. Es entstand eine Spring­flut, durch die auf einer der vorgelagerten Inseln etwa 2000 Säuser überschwemmt wurden. Man befürchtet große Verluste an Menschenleben.

Der Weg, den der Taifun genommen hatte, bietet den Anblick eines Trümmerfeldes. Ausgerissene Bäume und Telegrafenmasten sowie die Trümmer von zerstörten Häus fern liegen wirr durcheinander. In Olata find zahlreiche Häuser, darunter mehr als 40 Schulen, eingestürzt. Militär wurde sofort angefordert, um sich an dem Rettungswerk zu beteiligen. Die Zahl der Toten beläuft sich bisher auf etwa 400. In Osaka   ist ferner ein berühmter Tempel zerstört worden. Dabei sind 15 Personen verlegt worden.

Schulen vernichtet. Nach den ersten Berichten sollen hier In Kioto   wurden ein Amtsgebäude und über zehn etwa 1000 Schulkinder unter den Trümmern begraben wor den sein. Etwa 100 tonnten sofort nach dem Unglüd wieder befreit werden.

Der Eisenbahnverkehr zwischen Tokio  , Osaka   und Schimonoseti ist unterbrochen. Zahlreiche Züge sind veruns glückt. Einzelheiten über diese Unglüce stehen noch ans. Auch der Telegrafen- und Telefonverkehr im Unglücks: gebiet ist unterbrochen.

Man ist der Ansicht, daß es sich bei dem Taifun um den schwersten handelt, der während der legten 30 Jahre Japan

Jrrenanstalt in Osaka   wurde durch die Flutwelle vernichtet, Mehr als 60 Geisteskranke werden vermißt. Unter den 10 Eisenbahnzügen, die durch die Gewalt des Taifuns umge worfen wurden, befindet sich auch der aus 10 Wagen be stehende Expreßzug Tokio- Schimonoseki, der mit 250 Rei­senden besetzt war. Der Zug stürzte gerade in dem Augen­blick um, als er eine über einen Fluß führende Brücke passierte. Glücklicherweise hielt das Geländer stand, so daß der Zug nicht in den Fluß stürzte.

Auch die fünf Flugzeugschuppen des Flugplaßes Haneda bei Tokio   fielen dem Taifun zum Opfer. 20 Flugzeuge wurs den dabei vollständig vernichtet.

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Japan   ist von einem ungeheuren Unglück betroffen worden. Seine Größe ist nur mit dem Erdbeben van 1928 zu vergleichen. In Totio ist nach übereinstimmenden Meldungen fein Haus mehr in Takt. Fußhoch liegen die Trümmer auf den Straßen. Was der Taifun noch nicht vernichtete, tat nachher die Springflut: die Küste der betroffenen Landstriche, die Häfen und Ortschaften bilden ein unbeschreibliches Bild der Verwüstung. Der Hafen von Sakal  , in der Nähe von Osaka  , ist vom Erdboden vertilgt worden. Nach den letzten Feststellungen sind in den gesamten vom Taifun verwüsteten Gebieten Mitteljapans 943 Tote und 3788 Berlebte gezählt worden. Die Zahl der Vermißten wird mit 500 angegeben. Große Hilfsmaßnahmen sind im Gange. Vor der Verwüstung und der Panit der Menschen sind sie im Augen­blick noch ganz hilflos.

nalen Sicherheitsmaßnahmen gegen den deutschen   Faschis. heimgesucht hat. Während die Schäden auf dem Festlande Truppen werden mobilisiert

mus einzuschalten. Vor allem: der Nordost- Pakt, das Ostlocarno. Es ist verfrüht, den Nordost Pakt zu Grabe zu tragen, was die Hitlersche Presse so gerne sehen möchte. Der Nordost- Pakt ist nicht tot, im

Gegenteil, der Kampf um ihn ist im vollen Gange. Die

Sowjetunion   wollte den Nordost- Pakt noch vor seinem Eintritt in den Völkerbund abgeschlossen haben, Frank reich hat empfohlen, zunächst den Eintritt zu vollziehen. Als Mitglied des Bölkerbundes werde die Sowjet. union neue Möglichkeiten erhalten, auf dem Pakt zu be ( tehen. Litwinow   ist diesem Rat gefolgt, nun wird die französisch- russische Aktion auch von Genf   geleitet werden.

Deutschlands   Ablehnung hat das Schicksal des Nordost. Paktes noch nicht entschieden. Jetzt hat Polen   das Wort, bas noch keine Entscheidung getroffen hat. Der Eintritt Sowjetrußlands in den Völkerbund   wird auf Polen   feinen. Eindruck nicht verfehlen können. Polens   Entscheidung ist ungewiß, es geht jetzt um die Möglichkeit eines pol­

niſch- ruſſiſch- franzöſiſchen Kompromiffes in der Paktfrage. Tage banger Erwartung für die Hitlersche Diplomatie! Denn wird Polen   auch bedingte Zustimmung zum Oft Locarno   geben, dann ist die ganze europäische   Politik Hitlers   zerschlagen, die letzte Unterstützung und Hoffnung wird ihr genommen werden. Bolens Ablehnung wird aber in erster Linie den französisch  - polnischen Gegensatz verschärfen: schon spricht die radikale Republique", die noch vor einem Jahr die deutsch  - polnische Verständigung begrüßte, von den ökonomischen Sanktionen gegen Polen  . Diese Ablehnung wird die russisch  - französische Zusammen­arbeit noch enger gestalten. Auf dem Presse- Frühstück hat Litwinom eine Andeutung gemacht, die Pertinag im Echo de Paris" sofort interpretierte: unter allen Umständen will die Sowjetunion   mit den friedensinteressierten Mächten einen Sicherheitspakt abschließen: also mit Frankreich  , der Kleinen Entente  , der Balkan- Entente, der Baltischen Entente.

Sagt Polen   nein, werden die baltischen Randstaaten un­schlüssig, dann wird auch dadurch die große Frage der Sicherheit in Ost- Europa   nicht abgetan. Im Gegenteil: nach dem Hitlerschen Rein brennen die Wunden der un gesicherten Grenzen Ost- Europas   noch schmerzlicher. Es gilt in erster Linie den Kriegseinbruch des Hitler Deutschlands  nach dem Osten zu verhindern im Falle eines japani ichen Ueberfalls auf die Sowjetunion  . Fällt die äußere Form des Nordost- Paktes, dann bestehen noch zwei andere Möglichkeiten, das Sicherheitssystem auszubauen. Die eine wäre die Einführung der Sanktionen gegen den Angreifer durch den Völkerbund

Straßburger Wochenschau

Generalratswahlen

Straßburg, 21. September 1984.

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Unter diesen Schatten verstehen wir nicht allein die unzähligen Plakatwände, die seit einigen Tagen auf den freien Pläzen der Stadt errichtet wurden und die dazu dienen, die Wahl­plakate der verschiedenen Parteien aufzunehmen. Sie werfen bei mangelnder Sonne nicht Schatten genug! Die besten Vor­zeichen dieser Wahl sind die Auseinanderseßungen in der Presse, die sich schon seit Wochen bemüht, den Wählern plau­fibel zu machen, worum es bei diesen Wahlen geht. Und obwohl der Generalrat nicht in so hervorstechender Weise politische Funktionen zu erfüllen hat, wie irgend ein anderes Parlament, treten doch infolge der besonderen Lagerung der Verhältnisse im Elsaß   die politischen Argumente start in den Bordergrund. Eine besondere Bedeutung fommt den Wahlen noch insofern zu, als fie gleichzeitig ein Prüfftein sein werden für die zwischen den beiden Arbeiterparteien ge­bildete Einheitsaftion. Kommunisten und Sozialisten mar­schieren zwar im ersten Wahlgang am 7. Oftober noch ge­trennt, sie haben sich jedoch verpflichtet, im zweiten Wahl= gang demjenigen Kandidaten von einer der beiden Parteien ihre Stimme zu geben, der im ersten Wahlgang am besten abgeschnitten hat. Es besteht dadurch die Chance, daß die Rommunisten und Sozialisten diesmal besser abschneiden werden, als vor sechs Jahren, da die beiden Parteien auch im zweiten Wahlgang getrennt marschierten. Die Parole der Radikalsozialistischen Partei ist auch diesmal von wünschens­werter Klarheit. Die Partei stimmt im ersten Wahlgang für den eigenen Kandidaten, im zweiten dagegen verspricht sie ihre Wähler aufzufordern, den Kandidaten zu wählen, der die meisten Aussichten hat, den Randidaten der Voltsfront" zu schlagen. Die Voltsfront", eine reine Swedvereinigung, die sich aus autonomistischen, flerifalen und oppositionstom munistischen Gruppen zusammensetzt, geht zwar auch diesmal wieder ziemlich geschlossen in den Wahlkampf, ist aber info­

ungehener groß find, find die Berluste der Schiffahrt vers hältnismäßig gering, da von einer meteorologischen Station rechtzeitig Warnungszeichen abgegeben werden konnten.

500 Kinder verschüttet

Weiter wird gemeldet:

Von dem furchtbaren Taifun- Unglück, das weite Streden Mitteljapans verwüstet hat, werden weitere erschütternde Einzelheiten bekannt. Danach sind 47 Schulen eingestürzt. 225 Kinder wurden getötet, während 820 mehr oder weniger schwere Verlegungen erlitten und drei noch vermißt werden. Häusern fand man 96 Tote und 298 Berwundete auf. 20 In 188 vollständig zerstörten und 260 stark beschädigten Häuser wurden durch die Springflut vollständig fortgerissen; überschwemmt wurden insgesamt etwa 160 000 Häuser. Die

dnb. Tokio  , 21. Sept. Auf Veranlassung der japanischen  Regierung ist eine Anzahl Flugzeuge aufgestiegen, um zu fammen mit japanischen Pioniertruppen die Rettungsaktion erfolgreich durchzuführen. Die Flugzeuge werden auch Rebensmittel mitnehmen, da es Städte gibt, die zur Zeit auf normalem Wege nur sehr schwer zu erreichen sind. Bon japanischer Seite wird mitgeteilt, daß alle Berichte, daß bet dieser Katastrophe die japanische   Marine gelitten habe, nicht den Tatsachen entsprechen. Auf Veranlassung des japani­schen Kriegsministers Hajasi sind technische Truppen ein­gesetzt worden, um die Hilfsaktion für die Bevölkerung zu beschleunigen, die unter den Trümmern der Häuser liegt. Bei Osata ist es gelungen, ein Entbindungsheim teilweise auszugraben, wobei ein Teil der Ansassen gerettet werden fonnte. Die Funkverbindung zwischen Osaka   und Tokio  war unterbrochen und soll heute wieder hergestellt werden.

Polens   Rückzug

In der Minderheitenfrage

auf dem Wege einer Reform feiner Sagung. 3n feiner Rede hat Litwinow   auf diese Möglichkeit hingewiesen: er verlangte vom Völkerbund als Institution wirksame Mittel gegen den Angreifer. Nach dem Eintritt der Sowjetunion   in den Völkerbund trägt dieses die mora lische und politische Verantwortung für die Aufrechterhal­tung des Friedens in Ost- Europa  , für die Verhinderung ſprache über den polnischen Vorschlag auf Verallgemeine

eines deutschfaschistischen Angriffs auf die Sowjetunion  , das Baltikum und auch nach anderen Richtungen hin. Wird der Völkerbund mit dem Ausbau eines wirksamen Sicherheitssystems nicht fertig, dann werden die beiden europäischen   Großmächte, gegen die das Hitler- Deutsch­land rüstet, Frankreich   und bie Sowjetunion  , die nunmehr auch durch die gemeinsame Bölkerbundspolitik mit einander verbunden sind, die Möglichkeiten eines Defen­fivbündnisses prüfen, das auch für den Beitritt anderer osteuropäischen, vom Hitler- Deutschland bedrohten Länder, offenstehen wird.

Hitler- Deutschland kann zu einem abwehrbereiten Der Völkerbund   mit der Sowjetunion   und ohne das Friedensbund werden, oder mindestens zum internationalen Rahmen für das Defensivbündnis gegen den Angreifer. Dann wird der Friedenswillen des Westens zu einer Deckung der Sicherheit der Grenzen des revo­lutionären Staates im Osten werden.

Werbt für die ,, Deutsche Freiheit"!

fern gegen früher stark gehandicapt, als die Oppositions­kommunisten durch die Bildung der sozialistisch- kommunistis schen Einheitsaktion, der sie sich bekanntlich nicht angeschlossen haben, in eine etwas prefäre Situation geraten. Es frägt sich nun, inwieweit es den Oppositionskommunisten unter Führung des Maire Hueber gelingt, die früheren Wähler wieder aufzubringen. Davon hängt bei diesen Wahlen sehr viel ab. Eine Voraussage ist aber heute keinesfalls möglich, denn bei den mannigfaltigen, nicht immer rein politischen Interessen, von denen sich die Wähler bei dieser Abstimmung leiten lassen, sind Ueberraschungen durchaus möglich. In­zwischen erfreut sich der nicht direkt Interessierte an der Pressepolemik, bei der nicht selten mit sehr groben Geschüßen gefeuert wird.

Ein Fünfundsechzigjähriger

Ein Mann, der in der politischen und in der gewerkschaft­lichen Bewegung des Elsaß  ' jahrzehntelang in vorderster Reihe gekämpft hat, Jacques Peirotes  , vollendete diefer Tage fein fünfundsechzigstes Lebensjahr. Peirotes ist als unermüdlicher Vorkämpfer für die Interessen des schaffen. den Volkes nicht nur in seiner engeren Heimat, sondern auch weit darüber hinaus in Deutschland   und Frankreich   bekannt geworden. Seit einigen Jahren hat sich der Jubilar von der aftiven Politik zurückgezogen. Ein schweres Leiden hindert ihn daran, noch wie früher, da er als Redakteur der Freien Presse", als Landtags- und Reichstagsabgeordneter sowie als Maire von Straßburg   im Mittelpunft des politischen Lebens stand, aktiv in der Politik tätig zu sein. Aber Jacques Peirotes   hat den Kampf, der ihm so lange Lebenselement war, immer noch nicht aufgegeben. Seine Aufsätze in der Freien Presse" verraten auch heute noch den Kampfgeiſt eines Mannes, dem die elfäffische Arbeiterschaft viel zu ver­danken hat und der mit immer wachem Geist das öffentliche Leben beobachtet. Auch wir entbieten dem unermüdlichen Kämpfer zu seinem Jubeltag nachträglich unsere besten Wünsche.

Ministerbesuch in Straßburg  

Aus Anlaß der Femain du Combattant weilte vor einigen Tagen der Pensionsminister Ripollet hier, der an den Be­

Genf, den 21. September 1984. Am Freitag wurde in der Politischen   Kommiffion die Aus. rung der Minderheitenschußverträge von neuem eröffnet. Sur großen Ueberraschung der Konferens zog der Vertreter Polens   seinen Antrag auf Verallgemeinerung der Winderheitenschutzverträge zurück.

gebeten, sich nochmals zu der ganzen Frage zu äußern, da Der Präsident Madariaga   hatte den polnischen Vertreter man, wie er sehe, in den Aussprachen nicht weiterfomme. Raczynski erklärte darauf, Bolen halte feinen Standpunki grundfäßlich durchaus aufrecht. Es habe hier bei einigen Staaten Unterstüßung gefunden, bei anderen jedoch, und nicht den kleinsten, sei es auf Ablehnung gestoßen. Er habe

Gegengründe zum Teil schon widerlegt und es würde ihm

nicht schwer fallen, die übrigen test noch zu widerlegen. Er schen Antrags bestehe. Aus diesem Grunde werde Polen deu verzichte aber darauf, da Einstimmigkeit notwendig sei und feine Aussicht auf eine Entschließung im Sinne des polnis Antrag nicht zur Abstimmung bringen.

Diese Haltung Polens   ist, wie man allgemein annimmt,

gleichbedeutend mit einer Zurückziehung des polnischen An­

trages auf Einberufung einer Konferenz mit den Biele einer Verallgemeinerung der Minderheitenschutzverträge. Welches un die weiteren Folgerungen fein werden, die Polen   aus dieser Tatsache siebt, bleibt abzuwarten. Die Ankündigung des Außenministers Beck, daß Polen   in diesem Falle eine Mitwirkung bei der Kontrolle seiner eigenen Minderheiten­schußverpflichtungen durch den Völkerbundsrat verweigern würde, ist jedenfalls bisher nicht widerrufen worden.

ratungen teilnahm, in deren Verlauf auch eine Beremonie im Beisein des Präfetten Herrn Roland- Marrel am Kleber­denkmal stattfand. Auf der Durchreise weilte auch vor einigen Tagen der Kriegsminister Marschall Betain in Straßburg  . Ein Opfer der Pflicht

Im Krankenhaus starb der junge Feuerwehrmann Ernest Hammacher aus Stüßheim, der bei der Bekämpfung eines Großfeuers schwere Verlegungen davongetragen hatte. Der Präfekt besuchte einige Tage vor dessen Tod den Schwer verlegten im Krankenhaus und überreichte ihm die Ehren­medaille.

Belebung des Straßburger Schiffahrtsmarktes

In der letzten Zeit ist im Straßburger Hafen eine erhöhte Nachfrage nach Verfrachtungen festzustellen. Es handelt sich vor allem um Verfrachtungen für die Mosel und das Sa arv gebiet. Auch für den Rhein  - Transit werden viele Boote benötigt. Angesichts des Herbstes und der Zuderrübenernte ist eine weitere Belebung zu erwarten.

Das Schloß von Orschweier   niedergebrannt

In einer der letzten Nächte wurde das Schloß von Orsch weier ein Raub der Flammen. Die Bekämpfung des Groß­feuers war infolge Waffermangels außerordentlich erschwert. Der Materialschaden beläuft sich auf etwa 500 000 Franken. Drei Familien, die das Schloß bewohnten, verloren ihr Hab und Gut und wurden obdachlos. Uhrengeschäft ansgeraubt

In der vergangenen Nacht raubten unbekannte Diebe die Auslagen eines Uhrengeschäftes in der Steinstraße aus. Der Einbruch wurde erst in den Morgenstunden entdeckt.- Bon der Gendarmerie wurde ein Deutscher festgenommen, der einen hiesigen Geschäftsmann um 15 000 Franken betrogen hatte, ein anderer Deutscher aus Kehl  , der sich ohne Erlaub nis hier aufgehalten hatte, wurde mit seiner Familie über die Rheinbrücke abgeschoben. Herbstrennen

Am 23. und 30. September finden in Straßburg   die be liebten Herbstrennen statt, E. D.