Die öffentliche Meinung begreife nicht, wie es möglich Wir sind im Saargebiet verboten! pid

fei, 48 Ereignis von

Marseille   noch keine Maßnahmen gegen diejenigen er­griffen worden seien, die es durch ihre Nachlässigkeit ver­schuldet hätten, bemerkt Alexis Caille in La Presse". Es gebe eben Verantwortliche oben wie unten, das sei der Grund für dieses Verhalten.

" Ami du Peuple" stellt die Frage, welche Männer Barthou   und Sarraut ersetzen werden. Das Blatt meint, daß Herriot   und Tardieu die nötigen Eigenschaften dafür mitbrächten. Wir glauben allerdings nicht, daß Doumergue sich in diesem Sinne entscheiden werde; denn, wie die Deutsche Freiheit" schon gestern hervorhob, würde der weit rechts stehende Tardieu als Innenminister für die Radikalsozialisten nicht tragbar sein können.

Jm Figaro" will Lucien Romier   sich damit abfinden, daß die Mängel des parlamentarischen Favoritentums in der Verwaltung und sonst wo sich in einem Tage beseitigen lassen. Aber der Chef dieser Verwaltung könne in kürzerer Zeit seine Verantwortlichkeit erkennen. An dem Tage, wo die Minister sprächen: Ich bin allein verantwortlich und übernehme alle moralischen Verpflichtungen aus dieser Verantwortlichkeit", würde die öffentliche Meinung viele Fehler verzeihen.

Fortsetzung von Seite 1

Der Nationalsozialismus ist zu einer geistigen Aus­einandersetzung nicht fähig. Er kennt nur die Unterdrückung, die Einkerkerung, die Tötung des politischen Gegners. Wir sind stolz darauf, daß die Nationalsozialisten uns an die Spize ihrer Mordlisten gesetzt haben. Zeigt das doch, wie gefährlich wir ihnen sind. Bisher hatte man uns, im Saar  gebiet wenigstens, nur durch zuschriften, die alle erdent­lichen Mordarten ausmalen, unsere Todeskandidatur be­stätigt. Heute fordert nun auch ein offizielles Organ der Nationalsozialisten und der sogenannten deutschen   Front", wie wir an anderer Stelle wörtlich zitieren, unsere Hin richtung durch den Strang. Wir nehmen das nur zur Kennt nis. Daß uns weder Drohung noch Tat erschüttern, weiß niemand besser als die Nationalsozialisten. Immerhin geben wir ihnen zu bedenken, daß nicht sicher ist, wie lange noch Herr Hitler Oberster Gerichtsherr" spielt, und welche Staatsgewalt nach ihm den Galgen und das Schafott hand­habt.

Das Verbot der Deutschen Freiheit" gilt nur für das Saargebiet. Unsere Auslandsausgaben, die dreiunddreißig Länder erreichen und zur Wut der nationalsozialistischen Machthaber unermüdlich über diese und ihre Leistungen auf­flären, werden außerhalb des Saargebietes erscheinen. Ge­rade durch das Verbot im Saargebiet, das einer gemeinsam, lärmend und wochenlang geäußerten Forderung der deutschen Front" entspricht, werden die weitesten ausländi­schen Kreise erfahren, wie nervös die Nationasozialisten und

Außenpolitischen Fragen wendet sich Saint Brice im " Journal" zu. Er führt aus, Jtalien hätte jetzt eine große Gelegenheit, Weitsicht und Klugheit zu beweisen. Man wäre überrascht, wenn das ein Staasmann wie Mussolini   nicht begreifen würde. Sei nicht der ganze Streit um die Adria zurückzuführen auf das serbische Miß­trauen gegen eine italienische Politik, die seit zehn Jahren ebenso Furcht vor einer Vorherrschaft Jugo­ slawiens   gehabt, wie sie mit der Zerbrechlichkeit des jugoslawischen Blocks gerechnet habe. Jetzt müsse man wohl in Rom   erkennen, daß die Jugoslawen sich um den Thron ihres minderjährigen Königs scharten. Jetzt wäre die Gelegenheit da, eine Geste vertrauensvoller Sympathie zu machen, die ohne jeden Argwohn und ohne jede List sei. " Paris Soir" gibt Gabriel Perreux das Wort zu Sensationelle Enthüllung Brantings einer Betrachtung der von Barthou   befolgten Politik. Berreur erklärt, man könne nicht sagen, daß Barthous Politik sich gegen irgend jemand gerichtet habe. Ebenso wie König Alexander keine Bedenken gehabt habe, sich mit Bulgarien   auszusöhnen, habe Barthou   in gleicher Weise Deutschland   im Ostpakt ein Friedensangebot ge­macht, in jenem Ostpakt, der die Grundlage des Balkan­paktes werden sollte.

Dr. Kurt Hiller   entlassen

Mierendorff, Heilmann, Ossietzky, Lüdemann bleiben eingekerkert

Die Neue Zürcher Zeitung  " berichtet aus Berlin  : Der bekannte Pazifist Dr. Kurt Hiller, einer der Führer der ehemaligen Deutschen Friedensgesellschaft, ist aus dem Konzentrationslager Lichtenburg   entlassen worden. Dagegen bleibt Karl v. Ossizky in Haft, ebenso der mit dem Eisernen Kreuz   ausgezeichnete Kriegsfreiwillige und spätere sozialdemokratische Politiker Dr. Karl Mierendorff, der ehemalige sozialdemokratische Landtagsabgeordnete Heilmann und der frühere preußische Finanzminister Lüdemann, der zuletzt Oberpräsident von Schlesien   war und gleichfalls zur Sozialdemokratie gehörte.

Unter den kommunistischen   Gefangenen zählen Thälmann  , Torgler   und Werner Hirsch  , der frühere Chefredakteur der Noten Fahne", zu den bekanntesten Namen. Der schon mehrfach angekündigte, aber immer wieder hinausgezögerte Prozeß gegen Thälmann   war neuerdings für den kommen­ben 15. Oftober vor den Schranken des Volksgerichtshofs in Berlin   angesetzt, wurde dann aber nochmals um sechs Wochen verschoben. Der in der Strafanstalt Plößensee bei Berlin   internierte Torgler   soll dem Vernehmen nach nicht unter Anklage gestellt werden.

Die Opfer des 30. Juni

Das Neue Wiener Journal" bestätigt unsere Mel­dung, die wir vor einiger Seit gebracht haben, wonach die Zahl der Opfer, die am 30. Juni und 1. Juli ermordet wur­ben, 1184 beträgt. Das Neue Wiener Journal" bestätigt ferner unsere Behauptung, daß sich im Propagandaministe­rium eine Liste dieser Opfer befindet, die der obigen Zahl

entspricht.

London  , 13. Oft. Die Führer des Jewish Representative Council" haben erklärt, daß sie bereit sind, die Boykott- Be­wegung sofort einzustellen, wenn Hitler die deutschen   Juden wieder in jene Pofitionen einseßt, die sie vor seiner Macht­ergreifung innehatten; wenn der jüdischen Bevölkerung Deutschlands   rechtlich und faktisch die gleichen Rechte wie allen anderen deutschen   Bürgern eingeräumt werden; wenn die antijüdische Bewegung in Deutschland   vollkommen und restlos eingestellt werde. Gebe Hitler   diesbezüglich nicht die notwendigen Garantien, so werde der Boykott mit gefteigers ter Intensität allen Drohungen zum Troß fortgeführt werden.

Der Abstieg des Mosse  - Verlags Saar- Röchlings Forderungen

Berlin  , 11. Okt. Troß der komplizierten Sanierungsopera­ständigem Abstiea begriffen. Der Tod des ehemaligen Ver­lagsdirektors Meyer hat diese Schwierigkeiten nicht nur bis zur offenen Krise gesteigert, sondern zugleich sorgsam verhüllte politische Fäden zwischen Moffehaus und Schwer­industrie zu Tage treten lassen. Es stellt sich nämlich heraus, daß der verstorbene Verlagsdirektor eine sehr hohe Schulden­last hinterlassen hat, die zu einem großen Teil aus einer For­derung des Saarindustriellen Röchling   besteht. Mener selbst mar, ehe er ins Mossehaus berufen wurde, bei Röchling  beschäftigt gewesen. Von Röchling   wurde er als Sanierer zur Frankfurter Allgemeinen Versicherungsgesellschaft" ent­sandt, um dann, wieder als Sanierer", von der Dresdner Bank in das Mossehaus bestellt zu werden.

Im Zusammenhang mit diesen Schwierigkeiten wird jetzt offiziell bestätigt, daß das Berliner Tageblatt" nur noch 11 000 Abonnenten habe, eine 3iffer, die von jedem Provinzblättchen übertroffen wird. Die Gesamtauflage be= trägt 60 000 Gremplare, von denen aber im Straßenverkauf ein Remittentensatz von 50 bis 60 Prozent abgehen. Am leh­ten Monatsultimo find im Berliner Tageblatt" eine Reihe von Kündigungen und Gehaltreduktionen ausgesprochen worden.

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ihre gleichgeschalteten Bakaten an der Saar   geworden sind. Man haßt uns nicht nur, man fürchtet uns! Wäre die deutsche   Front" nicht in ihrem Glauben an die Rückgliede­rung tief erschüttert, würde sie nicht seit Wochen ein Trommelfeuer von Polemiken, die freilich alle Blindgänger sind, gegen uns eröffnen und in ihrem ohnmächtigen Zorn täglich freischen: Verbietet! Verbietet doch!

Aufatmend schreibt heute das offizielle Blatt des Herrn Hitler  , die Deutsche Front": Vierzehn Tage verboten! Das ist der sechste Teil des Abstimmungskampfes. Wären die Burschen nicht hierher gekommen, der Abstimmungskampf" wäre am 13. Janur ein Spaziergang des Saarvolks in die Abstimmungslokale geworden." Können wir uns eine größere Auszeichnung wünschen?

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Eine große Hoffnung hat die von uns so elend zusammen­geftauchte Gesellschaft: am 13. Januar, daran klammern sie sich, müßten wir aus dem Saargebiet verschwinden. Das ist ihre einzige Hoffnung. Nur mit dem Terror und unter dem Terror können diese armseligen Kreaturen leben.

Daß auch nach dem 13. Januar und immer das Saargebiet deutsch   und fret bleibt, statt hitlerisch versklavt zu werden, dafür kämpfen wir, und das werden wir erreichen.

Nicht vor und nicht nach dem 13. Januar gibt es Schon­fristen für die Verberber Deutschlands  .

Unser Element ist der Kampf, und immer werden wir Mittel und Möglichkeiten finden, diesen Kampf für Deutsch­ lands   Freiheit zu führen.

Reichstagsbrand restlos aufgeklärt.

Stockholm  , 13. Oktober. Der schwedische Senator Branting   veröffentlicht im " Sozialdemokraten" einen sensationellen Artikel mit der Ueberschrift: Das Geheimnis des Reichstagsbrandes ist restlos aufgeklärt." In dem Artikel teilt Branting   mit, daß der Obergruppenführer Ernst, vor seiner Ermordung am 30. Juni, einen detaillierten schriftlichen Bericht über die Geschichte des Reichstagsbrandes verfaßt habe. Die Ermor­dung Ernst's sei in erster Linie auf den Wunsch zurückzu­führen gewesen, sich eines lästigen Zeugen zu entledigen. Aber das Dokument blieb. Man glaubte zuerst, es befinde sich im Besitze Dr. Sacks( des ehemaligen Verteidigers von Torgler  ), der daraufhin kurz nach dem 30. Juni verhaftet wurde. Sack wurde erst freigelassen, als er den glaubwürdi­gen Beweis erbrachte, daß er das Dokument nicht befize. " Indes", schreibt Branting  , das Dokument befand sich in Händen einer anderen Persönlichkeit, und heute ist es in un­

ferem Besik. Es wurde aufs gewissenhaftefte auf eine Authentizität untersucht, Schriftfachverständige haben die uns terschrift nachgeprüft, so daß hente kein Zweifel mehr über seine Echtheit besteht. Es wird in einem Weißbuch" nebst anderen Dokumenten über den 30. Juni veröffentlicht wer:

Wir begegnen in dem Ernst'schen Bericht denselben Nas men, die seit dem 28. Februar 1933 in aller Munde waren. Es sind die Namen von Göring  , Goebbels  , Heines, Helldorf  , Röhm und von Ernst selbst. Darüber hinaus wird die Rolle einer Anzahl weiterer SA.  - Führer bei der Brandstiftung aufgeklärt, deren Namen bisher noch nicht genannt wurden." Die Geständnisse Ernst's ftellen ein hiftorisches Dokument von unschäzbarem Werte dar."

Der Artikel Brantings bestätigt voll und ganz die Anga­ben, die wir seinerzeit in der Deutschen Freiheit" über den Reichstagsbrand gemacht haben. Die Persönlichkeit Bran­tings spricht dafür, daß die obigen Enthüllungen erst nach ge= wissenhafter Prüfung gemacht worden sind.

Deutschlands   Luftaufrüstung

Eine Mitteilung des englisdien Arbeitsblattes

London  , 13. Oktober.

Daily Herald", das Blatt der Arbeiterpartet, bringt eine Meldung aus Dresden  , in der ein Sonderberichterstatter mitteilt, daß er auf dem Wege von Frankfurt   a. d. Oder unterwegs schlüssige Beweise über Deutschlands   Luftauf­rüstung erhalten habe.

Ich habe, so sagt er, einen bedeutenden Teil der neuen Luftstreitkräfte gesehen, die in militärischer Gliederung flogen. Infolgedessen bin ich in der Lage, alle amtlichen Er­klärungen zu widerlegen, die jedes Mal dann veröffentlicht werden, wenn man dem Auslande beibringt, daß Deutsch­ land   seine Vorbereitungen in der Luft verstärkt, und die fort­gesetzt behaupten, daß das ganze Flugwesen einen voll­kommen unmilitärischen Charakter habe.

Ich habe selbst 150 Apparate gezählt, die in militärischer Gliederung flogen. Es wäre merkwürdig, wollte man uns einreden, daß diese Maschinen für den Zivilgebrauch bestimmt seien, oder daß ein so gegliederter Flug vom kaufmännischen Standpunkt aus Vorteil bieten könne.

Als ich mich in der Gegend von Kottbus  , 100 Kilometer von

Dresden  , befand, sah ich gruppenweise Maschinen aufsteigen und in der Ferne verschwinden. Man sah keinen Flughafen; um so vielen Maschinen Obdach zu geben, müßte ein Flug­hafen von ungeheurer Größe sein wenn er sich über der Erde befindet.

Geheime Nachforschungen zeigten mir, daß sich in der Näh von Rottbus ein unterirdischer Flughafen von großem Aus­maß befindet, der geschickt verstedt und bombensicher ist. Jedenfalls hat dort General Göring  , der Luftfahrtminister,

Marseille  

Der fünfte Mittäter

Paris  , 18. Oft. Wie verlautet, soll die geheimnisvolle fünfte Person, die die Leitung der Verschwörer von Mar­ seille   hatte, ein früherer Agramer Rechtsanwalt Dr. Pa vi­litsch sein, der schriftliche Weisungen des Führers einer Iitsch sein, der schriftliche Weisungen des Führers einer Terrororganisation vorwies.

Um die Nachfolge Barthous

Paris, 18. Oft. Ministerpräsident Doumergue   hatte am Freitagabend eine längere Unterredung mit dem Kolonial: minister Laval, die in der Presse allgemein dahin gedeutet wird, daß die Aussichten Lavals, als Nachfolger Barthous die Leitung des Außenministeriums zu übernehmen, gestiegen find. Man rechnet noch für heute nachmittaa, d. h. sobald die Beifeßungsfeierlichkeiten für Barthou beendiat sein werden, mit der Lösung der teilweisen Ministerfrise. Die Umbildung dürfte, wenn man den Voraussagen der Morgenpresse Glauben schenken darf, auf das notwendigste beschränkt bleiben. Außerdem gilt als wahrscheinlich, daß Herriot   und Tardieu Staatsminister ohne Ministeramt bleiben, damit durch Umbeseßung dieser Ministerposten nicht das politische Gleichgewicht des Kabinetts gestört wird. Ob die Umbildung unter diesen Umständen auch das Justisministerium betref= fen wird, ist im Augenblick noch nicht zu übersehen. Als fünf­tiger Innenminister kommt ein radikalsozialistischer Ab­geordneter in Frage.

an sicherem Orte einen Teil der geheimen Flugstreitkräfte untergebracht.

Die deutschen   Ingenieure haben nicht nur diese Armee von Flugzeugen gebaut; sie haben auch das Problem gelöst, das jahrelang den Ingenieuren aller Länder vergebliche Arbeit gemacht hat: das Problem der Herstellung des geräuschlosen Flugzeuges. Fast täglich sieht man in der Kottbuser Gegend ein Flugzeug, das mehr oder weniger geräuschlos dahia­fliegt. Dieses Flugzeug fliegt niemals allein. Es hat immer eine zweite Maschine bei sich, deren Gegenwart leicht erklär­lich ist. Das Geräusch, das von diesem zweiten Apparat aus­geht, verhindert natürlich, daß man sich darüber klar wird, daß der erste Apparat lautlos fliegt."

Evening News" kommentiert diese Mitteilung des Daily Herald", die mit der des Berliner   Korrespondent: v der Times" übereinstimmt, der einen Tag vor dem Bericht des Arbeiterblattes von einer außergewöhnlichen und ge­heimnisvollen Fliegertätigkeit sprach, die man in Deutsch­ land   bemerken könne. Evening News" beglückwünscht das Arbeiterblatt dazu, daß es sich nicht fürchte, die Wahrheit zu

sagen. Aber es erhebt gleichzeitig gegen den Daily Herald

den Vorwurf, daß er sich dagegen wehre, wenn man England den nötigen Schuß gegen Angriffe in der Luft geben wolle.

" Denn," so schließt Evening News"," wer könne be­haupten, daß diese Luftflotten, die in Rottbus und ander­wärts Uebungen machten, nicht unter im Augenblick unvor­hergesehenen Umständen, daß diese selben Luftflotten nicht dazu dienen werden, London   mit Bomben und Giftgas dem Erdboden gleich zu machen?"

Schrumpfung und Drosselung

Kölns Stadthaushalt

Das Verwaltungsblatt der Stadt Köln   vom 1. Oftober enthält eine Verfügung, in der es u. a. heißt:

Die von Neich und Staat seit der Festseßung der Haus­haltfabung der Stadt Köln   für 1984 getroffenen gesetzlichen Maßnahmen haben zur Folge gehabt, daß für das Rech­nungsjahr 1934 mit ganz erheblichen Wenigerein­nahmen, in besondere an Steuern, zu rechnen ist, die bei weitem noch nicht die Ersparnisse, die in den zum 5. Juli 1984 eingereichten mutmaßlichen Abschlüssen vorgesehen sind, gedeckt werden. Die Stadt Köln   ist daher gezwungen, die im Haushaltplan vorgesehenen Ausgabe­mittel noch wesentlich stärker einzuschränken, wenn sie, wie es auch von der Aufsichtsbehörde gefordert wird, eine Erhöhung des Haushaltfehlbetrags vermeiden will. Bei dieser Sachlage kann grundsäßlich nicht damit ge­rechnet werden, daß, wenn infolge der Belebung der Wirt­schaft einzelne Verwaltungszweige eine günstige finanzielle Entwicklung zeigen, Mehreinnahmen oder Ersparnisse bei den Ausgabemitteln für andre Zwede zur Verfügung ge= stellt werden. Es muß vielmehr unter Berücksichtigung der Gesamtlage mit allen nur erdenklichen Mitteln versucht werden, den Ausgleich der Mehr= belastungen und darüber hinaus den Ausgleich des Gesamthaushalts zu erreicher