Wann wird Ernst Torgler   befreit?

942 Fällen die Namen der Gemaßregelten feststellen. In 101 weiteren Fällen fennt man lediglich den Ort und die Art der erfolgten Strafmaßnahmen. Bei den 1043 Maß­reglungen sten Art.

Die Reichsregierung und der seit 20 Monaten unschuldig Eingekerkerte en bandelt es sich um Maßnahmen der verſchieden­

Das deutsche   Reklame- und Radauministerium hat einen schwedischen Journalisten in die Zelle des Gefangenen Ernst Torgler   führen lassen, um der freudig aufhorchenden Welt mitzuteilen, daß der frühere kommunistische Abgeordnete noch lebt. Er soll siebenmal totgesagt worden sein. Wo und wann, wird leider nicht näher angegeben.

Der schwedische Journalist, der sich in den Dienst des Herrn Radauministers Dr. Goebbels   begeben hat, ist von dem preußischen Gefängnis und insbesondere von der Zelle Torglers begeistert.

Das Wort Zelle ist hier eigentlich schlecht angebracht. Eher sollte ich schreiben Gefängnisraum", denn seine Länge war gegen 4 Meter und die Breite 3 Meter. Ein großes Fenster warf volles Tageslicht über die einfache Einrichtung. Natürlich war die vorgeschriebene Pritsche aufgestellt, eine Waschtoilette und ein an der Wand befestig= ter Tisch, ein Wandschrank und, wie erwähnt, ein Stuhl, waren vorhanden. Während des Besuchs, der gegen 40 Mi­nuten dauerte, wurde das Mittagessen gebracht und ich fonnte sehen, was es gab. Ein Stück Lammfleisch von 100 Gramm mit reichlich Kartoffeln, Sauce und Brot.

Man denke: ein Raum von 4 Meter Länge und 3 Meter Breite mit Pritsche und Tisch und Stuhl. Einfach fürstlich! Beinahe wie bei Lametta- Hermann!

Und wie der Zufall so spielt: ausgerechnet während des schwedischen Besuches wurde das Diner gereicht. Wir wun­dern uns wirklich, daß es so bescheiden ausgefallen ist. Nur um bei dem Schweden   nicht den Verdacht zu erwecken, es würde ihm ein Theater vorgemacht, wird man Vorspeise, Suppe und Nachtisch ausnahmsweise fortgelassen haben.

Torgler   hat dem schwedischen Journalisten schriftlich be­stätigt, daß er gesund ist und durchaus gut behandelt wird. Es ist wahrscheinlich, daß das für jetzt zutrifft. Immerhin: man wagte nicht, Torgler   auch nur eine Minute mit dem fremden Journalisten, obwohl dieser doch gewiß vorsichtig ausgewählt worden war, allein zu lassen. Der Journalist umschreibt das in zarten Worten so: Ein Gefängnisinspef= tor leistete uns Gesellschaft..." Auch ein Krimialbeamter" stellte sich zur Ueberwachung ein, und um den Hohn voll zu machen: Torgler   darf sogar eine Tageszeitung lesen. Und welche? Nun, den Völkischen Beobachter", den er anschei­

nend selbst gewählt hatte, um sich über die Geschehnisse zu informieren".

,, Anscheinend...

Anscheinend hält die gleichgeschaltete Presse des Saargebie­tes, der wir diese rührende Geschichte um Ernst Torgler   ent­nehmen ihre Leser samt und sonders für Trottel.

Was ist denn das Schicksal Ernst Torglers?

Am Abend des Reichstagsbrandes hat der preußische Mini­

ſter des Innern und Reichstagspräsident Göring   in amtlichen

Verlautbarungen, die im Reichstagsbrandprozeß samt und sonders als Lügen entlarvt worden sind, Ernst Torgler   dir: ft und die Sozialdemokratie indirekt als Urheber des Reichs tagsbrandes verleumden lassen. Die ganze Terror- und Mordaktion gegen die Arbeiterparteien wurde mit dieser Verleumdung begründet.

Torgler   stellte sich am nächsten Morgen auf dem Polizei präsidium in Berlin   freiwillig, um im Interesse seiner Partei die Behauptungen des ministeriellen Verleumders zu wider legen. Er als anständiger Politiker glaubte wohl, Reste von anständiger Gesinnung auch bei den Nationalsozialisten vor­aussetzen zu können.

Er wurde sofort verhaftet, wurde monatelang unschuldig in Ketten gehalten. Vor dem Reichsgericht mußte er, da nicht der Schatten eines Verdachtes gegen ihn vorlag, freige­sprochen werden.

Das war vor 10 Monaten! Seine gesamte Kerkerdauer ist jetzt 20 Monate! Unschuldig.

Dennoch wird Torgler   nicht freigelassen. Er befindet sich in Schußhaft". Gegen wen soll er geschützt" werden? Warum Reichs"

Dem Umfang des Gebietes entsprechend verhältnismäßig am größten ist die Zahl der Maßreglungen in der Alt­preußischen Union. Sie beträgt allein 590. Auffallend niedrig ist die Zahl der Maßreglungen, die bisher in Württemberg   und Bayern   erfolgt ist. Sie beträgt 21, beziehungsweise 71, ein Zeichen dafür, wie wenig die Reichs­firchenregierung in diesen Gebieten ausrichten fonnte, so­lange dort noch die Bischöfe Wurm und Meifer im Amt

waren.

Ein echter" Christ

Das neue Evangelium

Nürnberg, 26. Ott. Pastor Sommerer, der zum geiſt= lichen Kommissar für Franken" bestellt wurde, erklärt in einer Rede: Ergriffen von der Gewalt des Nürnberger  Parteitages, haben wir vom Reichsparteitag von Nürnberg  aus einen Aufruf verfaßt und an alle bayerischen Pfarr­ämter gesandt. Dieser Aufruf hat bei gewissen Stellen große Aufregung und einen wahren Sturm der angeblichen Ent­rüstung verursacht. Eine ungeheure Zahl von Schreiben, die bei einer eventuellen Veröffentlichung ihren Schreibern sicher einen Erholungsurlaub in einer bayerischen Sommer­frische einbringen würde, war die weitere Folge. Ich habe bis jest(!) davon keinen Gebrauch gemacht." Der Zynismus dieses Hitlerschen Seelsorgers, mit dem er von der Hölle Dachau   als von einer Sommerfrische" spricht, und seine Drohung mit Denunziation der Pfarrer ist besonderer Beachtung wert.

überläßt man ihm nicht, in der Freiheit des dritten Reid Die Unnachgiebigen

selbst für seinen Schuß zu sorgen und aller Welt zu erzählen, was er bis jetzt nur aus seiner Zelle unter der Bewachung von Gefängnisinspektoren und Kriminalbeamten berichten fann: wie herrlich man für ihn sorgt.

Der Fall Torgler   ist eine Schande für die deutsche Justiz und eine Schmach für die deutsche   Reichsregierung. Nur eine durch und durch verkommene Journalistit kann sich dazu herabwürdigen, den unschuldig eingeferferten Torgler als einen Zeugen für den" humanen" Strafvollzug des Reichs fachen politischen Morde unter Heil Hitler!" zu mißbrauchen. der Konzentrationslager, der Folterfeller und der tausend=

Blomberg   beschützt Müller

Dic Vereidigung ,, vertagt"- Das Zahngeschwür des Reichsbischofs

Alle Welt wartete am Donnerstagabend mit Spannung auf die Vereidigung des Reichsbischofs Müller und der ihm treuen Landesbischöfe. Bei diesem Anlaß sollte der Führer" und Reichskanzler die wiederholt angekündigte Proklamation sum Kirchenstreit erlassen. Nichts geschah, und viele waren sehr enttäuscht. Es hieß, daß die Vereidigung auf unbestimmte Zeit ausgesetzt worden sei.

Die Gründe, warum die Eid- Aktion keineswegs schlag­artig" erfolgt, liegen in der vollkommenen Unsicher= heit und Uneinigkeit im herrschenden brau= nen Lager im Kirchenkonflikt. Man zieht an den verschiedenen Enden verschiedener Stricke. Hitler wird von allen Seiten bearbeitet. Bald wird er zur Festigkeit gegen= über den protestantischen Rebellen angetrieben. Bald warnt man ihn vor all zu diktatorischen Entscheidungen zugunsten Müllers, der auch im Lager der Deutschen Christen  " aus­gespielt habe. Dringende Vorstellungen von Gauleitern und Reichsstatthaltern weisen darauf hin, daß sich um die neue Bekenntnissynode bereits eine gewaltige Massenbewegung gesammelt habe, der man aus politischem Interesse Entgegen­fommen zeigen müsse.

Beurteilung privater Beziehungen nicht unterschätzen. Dr. Gürtner durfte Reichsjustizminister bleiben, weil er Hit­ ler   aus der Festung befreite. Vielleicht bleibt jetzt auch der Herr Reichsbischof aus keinem andern Grunde in seinem Amte, weil er Hitler in seiner Not, Anschluß an die Reichs­ wehr   zu finden, den General v. Blomberg zuführte.

Müller war es, der später den Geistlichen befahl, Hitler in Kanzelgebeten als Gesandten Gottes vor den Gläubigen zu preisen. Er sprach ihm in einer Proflamation nach den Morden des 30. Juni den besonderen Dank der evangelischen Kirche für seine Befreiungstat" aus. Müller ist der Verant­wortliche für die Einführung des Arierparagraphen unter der Geistlichkeit. In seinem Namen geschahen all die Rechts­brüche und Maßregelungen, die das heutige Schisma heraus­forderten.

Zahlreiche nationalsozialistsche Führer radikaler Richtung, insbesondere die Reichsminister Rust   und Darré sowie Baldur v. Schirach und Alfred Rosenberg  , treten für Unnachgiebigkeit in allen kirchlichen Fragen ein.

Die führenden Nazikreise sind mehr und mehr davon über­zeugt, daß die Revolte der protestantischen Pfarrer sich we­niger gegen den Reichsbischof Müller, als gegen das nationalsozialistische Regime richtet, und daß infolgedessen der Widerstand, foste es was es wolle, ge= brochen werden müsse.

Große katholische Demonstration

In Köln  

tam es am vergangenen Sonntag zu einer großen katho­lischen Kundgebung, die einen stark demonstra tiven Charakter trug. An dem Bekenntnistag der Christusjugend nahmen mehr als 30 000 Satholiken teil. Im Dom hielt Kardinal- Erzbischof Schulte die Messe ab. Eine nach Tausenden zählende Menge, die wegen Ueber­füllung feinen Einlaß mehr fand, füllte den Domplatz. Ge­neralpräies Monsignore Wolfer predigte über die christ­lichen Tugenden. Nach der Predigt segnete Kardinal Schulte die katholische Jugend, die mit über 400 Bannern und Wim­peln sich zur Prozession vereinigte. In den Nebenstraßen drängte sich die Menschenmenge, die dem Kardinal entblöß­ten Hauptes spontane Ovationen darbrachte. Gleich­zeitig erfcholl aus den Reihen der Jugend der brausende Gesang des Deutschlandliedes. Immer wieder riefen die Gläubigen dem Kardinal den Treuegruß zu. Nur mit Mühe konnte die Polizei dem Wagen des Kardinals den Weg durch die Menschenmassen bahnen. Die Befenntnis­stunde war eine der größten Kundgebungen der katholischen Kirche  , die Köln   in den letzten Jahren erlebte.

Von einem solchen Manne sollte sich Hitler   trennen? Einen besseren Kameraden hat er nie gefunden. Er wird ihn noch halten, wenn der deutsche Protestantismus über diesen ebenso Das Neueste ungeschickten wie unmöglichen Mann in Ghans verfinft.

Das gilt vor allem für Süddeutschland  . Hier darf Müllers würdig

man von einem evangelischen Erdrutsch sprechen. Fast die gesamte protestantische Pfarrerschaft hat sich, unter­stüßt von ihren gläubigen Gemeinden, hinter die disziplinier­ten Bischöfe Wurm und Meiser gestellt. Der bayrische Reichs­statthalter v. Epp hat bis zur letzten Stunde in Berlin   ge­warnt. Er steht in der Kirchenfrage im heftigen Konflikt mit dem fränkischen Gauleiter Streicher.

In der deutschen Presse herrscht das be= fohlene Stillschweigen. Da auch die protestantischen Kirchenblätter über die inneren Auseinandersetzungen in der Kirche selbst andeutungsweise nichts mehr berichten dürfen,

In der St.- Paulus- Kirche zu Berlin   hat der national­sozialistische Pastor mit dem schönen polnischen Namen Antonorica eine Predigt gehalten, in der er u. a. fagte: Ein wahrer Nationalsozialist und ein wahrer Christ sind dasselbe. Wir glauben an unseren Führer, der für uns, die Protestanten, ein Abgesandter Gottes ist. Der National= sozialismus ist eine von Gott   geschaffene Ordnung."

Im Geifte dieser Ordnung" wurden bekanntlich auch die Morde des 30. Juni beschlossen und ausgeführt.

gehen die Botschaften der protestantischen Bekenntniskirche Tausend Kirchenfunktionäre

als Flugblätter von Hand zu Hand, als Nachrichten von Mund zu Mund. Um so ausgiebiger beschäftigt sich die ge­samte Presse des Auslandes sehr eingehend mit dem deut­schen Kirchenfonflikt. Ueberall wird der enge 3ufam= menhang zwischen Hitler  , Blomberg   und Müller betont. Das Echo de Paris" erweist sich als besonders gut informiert. Es schreibt, daß der Reich 3- mehrgeneral von   Blomberg ein besonderer Be­schüßer Müllers sei. Ueber die ostpreußischen" Beziehungen zwischen diesen beiden Gestalten des britten Reichs" hat Konrad   Heiden in seinem Buch Die Geburt des Dritten Reichs" schon vor Monaten interessante Details( S. 111) publiziert:

Wer kennt überhaupt die sonderbaren Umstände, die den General von Blomberg ins Minister­amt und damit die   Reichswehr, zwar mit vielen Vorbehal­ten im Herzen, an die Seite   Hitlers brachten? In dem protestantischen   Königsberg, in den nüchternen Geschäfts­zimmern des Wehrkreiskommandos hat sich ein Vorgang abgespielt, der ein wenig althispanischen Hintergrund hat, er erinnert wohl an unentschlossene Könige in Hermelin, behutsam gelenkt von dunklen Beichtvätern, die für ihre Klugbeit eines Tages den Rardinalspurpur erhielten. Der Divisionsgeistliche der ostpreußischen  Reichswehr war der Wehrkreispfarrer u d- wig Müller. Er hat seine nicht geringe Rolle in der Vorgeschichte des   Kabinetts Hitlers. Ihm wird der Ein­fluß auf den General von Blomberg zugeschrieben, der den ostpreußischen Befehlshaber dazu brachte, in die neue Re­gierung zu geben und ihr damit die Stüße   der Reichswehr zu geben. Müllers Name ist später der Oeffentlichkeit bei der Gleichschaltung der evangelischen Kirche bekannt ge­worden, in der er sonderliches geistliches Format nicht be­wiesen hat. Doch wichtiger mag noch heute die geheime moralische Hilfe sein, die er seinem Parteiführer im Bereich   der Reichswehr Teistet. Mit der Würde eines Reichsbischofs, die er spä­ter erhielt, sind ihm diese Dienste vom Standpunkt Hit­Iers gesehen nicht zu teuer bezahlt worden." Niemals ist dieser Darstellung widersprochen worden. Man darf die Rolle der Dankbarkeit in der hohen Politik bei der  

gemaßregelt

Berlin, 26. Oft.( United Preß.) Auf Grund genauer Er hebungen ist es nunmehr möglich, eine nahezu vollständige Liste der erfolgten Maßreglungen bekenntnistrener Kirchen: funktionäre aufzustellen. Die Zahl der Maßreglungen be trägt hiernach im Augenblick 1043. Davon lassen sich in

Der Bürgermeister   von Sampigny, dem Seimatdorf Poins cares, hat sein Amt als Bürgermeister und gleichfalls als Arrondissementsrat niedergelegt. Er war ein langjähriger nicht geklärten Versehen wurde ihm bei der Beifeßung Poin Freund des verstorbenen Staatsmannes. Aus einem noch cares in Nubecourt der Eintritt in die Kirche, in der sich die offiziellen Persönlichkeiten versammelt hatten, verweigert. Diesen Zwischenfall nahm er so tragisch, daß er dem Präfeks ten seinen Rüdtritt eingereicht hat.

Der Vorsitzende des Pariser Stadtrates will beantragen, daß eine große Verkehrsader   von Paris nach   Raymond Poincare benannt werde.

Ein schenßliches Verbrechen ist in einem Borort von Mans tes entdeckt worden. Hier lebte als Wohltäterin vieler Ars men die 90jährige Witwe eines Parifer Juwelenhändlers mit einer gleichfalls betagten Gesellschafterin Beide wurden von ihrer Aufwärterin am Donnerstag ermordet aufgefuns den. Die Wohnung war von dichtem Qualm erfüllt, was Spuren seiner Tat durch eine Brandstiftung zu vertuschen. darauf schließen läßt, daß der Mörder versucht hat, die Das Verbrechen hat   in Mantes, wo die Ermordete sich all gemeiner Beliebtheit erfrente, große Empörung ausselöst. Man verliert sich in Mutmaßungen darüber, wer der Mörs der sein s

..Schmierlöcher offenhalten"

Die Auswirkungen der Rohstoffknappheit

Die Industrie- und Handelskammer Glad­bach- Rheydt- Neuß hat an die Induſtrie ihres Be­zirfes einen Aufruf erlassen, der bezeichnend ist für die Schwierigkeiten, in die das dritte Reich" durch die Miß­wirtschaft des Nationalsozialismus hineingeraten ist. Dieser Aufruf zeigt auch, welche verzweifelten Anstren­gungen gemacht werden, um die Rohstoffknappheit zu mil­dern. Wir wissen, womit alle diese Bemühungen im Kriege geendet haben. Auch für das dritte Reich" wird das dicke Ende seines wirtschaftlichen Dilettantismus fommen. Im einzelnen heißt es in dem Aufruf:

In diesen Tagen ist zu einem Hundert- Tage- Kampf gegen die Materialvergeudung aufgerufen. Alle, die es an­geht, insbesondere die Unternehmer, die Gefolgschaften und die Hausfrauen müssen diesem Aufruf Folge leisten, weil es sich um eine Frage handelt, deren Bedeutung schon von jeher groß war, deren Wichtigkeit aber im gegenwärtigen Augenblick besondere Beachtung verdient, weil es sich darum dreht, an solchen Stoffen zu sparen, bei denen wir auf die Einfuhr aus dem Ausland angewiesen sind. Es sind dies in erster Linie die Spinnstoffe, die Fette und Dele und die unedlen Metalle sowie der Gummi. Daß auf diesen Ge­bieten noch manche Verlustquelle gestopft werden kann, lehrt die Erfahrung nur zu deutlich.

Mülleimer wandern. Man sollte in der heutigen Zeit bei Es dürfen in Zukunft keine Tertilabfälle mehr in den der Verarbeitung der Tertilfasern die bestmöglichste Scho­nuna des Materials im Auge haben und lieber die Ma­schinen etwas langsamer laufen lassen, lieber etwas mehr

Lohn bezahlen, aber das Material schonen und jeden un­nötigen Abfall vermeiden. Die frühere Rechnung, wonach treiben, Arbeitslohn zu sparen und mit dem Rohstoff groß­es oft zweckmäßiger war, die Maschinen schneller anzu zügig umzugehen, ist in unserem rohstoffarmen Lande ab­solut falsch.

verantwortliche Wirtschäftsführer, überlegen, auf welche Deshalb sollte ein jeder, vor allen Dingen aber der Art und Weise in seinem Betrieb der Verbrauch des ein­geführten Rohmaterials eingespart und dessen Schonung durchgeführt werden kann. Ist es in der heutigen Zeit nötig, daß die Reiß, Stred- und Spinnmaschinen, die Krempeljäke und Webstühle vielfach mit einer Tourenzahl laufen, die auf die Schonung des Materials feine Rücksicht nimmt, die Fasern vielfach zerreißt und die Abfallmengen erhöht? Sollte man nicht allgemein dazu übergehen, die Schmierung der Maschinen durch einen besonderen Mann vornehmen an hält und nicht unnötige Mengen Del verschwendet? Haltet laffen, der dafür verantwortlich ist, die Schmierlöcher offen Ordnung und Sauberfeit in Euren Betrieben, denn durch Unordnung werden jährlich Millionen Güter zerstört.

Viele derartiger Fragen ließen sich aufwerfen und einer positiven Lösung entgegenführen. Es kommt nur darauf an, sich zunächst einmal mit dem Gedanken des Einsparens ernst zu beschäftigen. Wer das tut, wird von selbst dazu kommen, sparsam mit den ihm anvertrauten Gütern umzugehen. Dienst er damit der deutschen Wirtschaft leisten kann. Denn jedem wird dann vor Augen stehen, welchen großen

Jeden einzelnen um dieses persönliche Nachdenken und Streben nach Einsparung zu bitten, hält die Industrie- und Handelskammer für ihre vaterländische Pflicht,