Mitternachtsspuk

Der Legionärskaiser und seine Prätorianer

München  , 10. Nov. Zum Abschluß der Feiern, die der Gr­innerung an den 9. November 1923 galten, hat in der ver­

Die ungelöste deutsch  - französische Spannung

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gangenen Nacht Punkt 12 Uhr eine Bereidigung der Zeib Die französische   Rechtsauffassung standarte vor dem Führer stattgefunden. Der Ödeonsplatz war durch rotes Feuer erleuchtet. Hitler   schritt die vereidigten Formationen ab.

übergehende vorbeugende Maßnahme zur Aufrechterhaltung der Ordnung sein. Hinsichtlich der Verwendung einiger Kirchen für andere gemeinnützige Zwecke liegt kein Anlaß zur Entrüstung vor, wenn man die ungeheure Zahl dieser durch die Arbeit und aus den Mitteln des Volfes errichteten Bauwerke in Betracht zieht. Wenn die amtliche Beschränkung der Priesterstellen im Verhältnis zur Einwohnerzahl über­trieben erscheint, so ist dabei in Rechnung zu stellen, daß sie in der Praxis mit Nachsicht gehandhabt wird und in ver­schiedenen Staaten bis jegt noch nicht gefeßlich festgelegt worden ist.

4. Die neue soziale Umwälzung in Mexiko   ist endgültig und als eine Losreißung des merikanischen Bolkes von den Hemmungen einer überkommenen Vergangenheit zu bewerten. Es wäre ein leichtfertiges Urteil, die Lebens­äußerungen dieses zum Selbstbewußtsein erwachten Boltes als zum Bolschewismus führend aufzufassen.

Vereinheitlichung des Denkens zu einer Weltanschau­ung", Aberglaube und Vorurteile"," Ritualien  ", Glau bensfreiheit": uns kommt das alles merkwürdig bekannt vor. Sind das nicht Kernsäge aus Alfred Rosen­bergs, Mythus  ", dem antikirchlichen Hauptwerk des deutschen   Kulturdiktators? Sind das nicht die Prinzi­pien der nationalsozialistischen Weltanschauung", tau­sendfach und täglich verkündet von den braunen Macht­habern? Wörtlich bei Rosenberg( S. 168):

Den Schlußstein   in dem Bau der Medizinmannphilo

sophie schuf das vatikanische Konzil. Hier wurde der Medi­zinmann für die Zeit der Ausübung seines Amtes zum Gott; zum unfehlbaren Gott erklärt. Jesus   ist jetzt, streng genommen, nicht mehr in Selbstvertretung, sondern abge­fett. Abgesetzt und ersetzt durch das römische System, ge­frönt von dem mit aller Macht ausgestatteten, sich Papst nennenden Medizinmann."

Das, was in Mexiko   geschieht, ist eine bescheidene Ere­kution dessen, was maßgebende Kreise des dritten Reiches" lieber heute als morgen wollen. Dabei ist es nicht einmal nötig, auf den arteigenen Wotanskult der ,, Deutschen Glaubensbewegung" zu verweisen, die nicht nur die katholische Kirche  , sondern den Glauben an den nichtarischen Christus mit dem Germanenschwert ausrotten wollen.

Bischofsprotest

Erst in diesen Tagen hat der Bischof von Trier  einen neuen Vorstoß gegen das antikatholische Buch von Rosenberg unternommen. In seinem Kirchlichen Amts­anzeiger" wird soeben ein langer Protest reröffentlicht, weil dieses Buch den deutschen   Katholiken in Bibliotheken, in Lehrgängen und Bildungskursen aufgezwungen werde. Dieses Buch, so sagt die höchste kirchliche Autorität, ver­achte alle Glaubensfäße der katholischen Kirche und verwerfe die Fundamente ber christlichen Religion. Unter eingehender Begrün­bung kommt das Blatt des Bischofs zu dem Schlusse, daß jeder Katholik sich weigern müsse, an Veranstaltungen, Lehrgängen usp. feilzunehmen, die der Verbreitung dieses Buches und seiner Lehren dienten.

Paris  , 10. Nov. Der dem Außenministerium nahestehende Petit Parifien" beschäfigte sich heute mit der Meldung des Deutschen   Nachrichtenbüros über den Besuch des deutschen  Botschafters in Paris   bei dem französischen   Außenminister Laval. Der deutsche   Botschafter, so wird gesagt, war beauf­tragt, juristische Einwände geltend zu machen, die nach Ansicht der deutschen   Regierung eine etwaige Ver­wendung von französischen   Truppen im Saargebiet im Falle, daß dort die Ordnung gestört werden sollte. Wenn man den Ausführungen dieses Besuches in der deutschen   Preise nachgehe, dann stelle man fest, daß Berlin   behaupte, die Saar   sei deutsches Gebiet, da es unter die Bedingungen des Locarno  - Abkommens falle und infolgedessen betreffe der Einmarsch von französischem Militär im Saargebiet diesem Abkommen.

Man braucht, so sagt der Petit Parisien", kein großer Jurist zu sein, um festzustellen, daß eine solche Argumen­tation feinen Sinn habe. Wenn die Saar   von Deutschen  bewohnt wird, so hat dennoch der Versailler Vertrag für dieses Gebiet ein ganz besonderes Regime eingesetzt und

den Saarländern die Freiheit gelassen, nach 15 Jahren sich für eine Wiedervereinigung mit Deutschland  , oder den n schluß an Frankreich  , oder für den Status quo auszu­sprechen.

Bis zum 18. Januar, dem Datum der Abstimmung, bleibt das Gebiet Saarland   regiert von einer internationalen Regierung. Erst nach dem 13. Januar wird man wissen, ob die Saar Reichsgebiet wird oder nicht. Die Abstimmung ist genau vorgesehen worden, um diese Frage der Souveränität zu entscheiden.

Die Berliner   Regierung glaubt besonders geschickt zu sein, als sie die juristischen Einwände bei den Unter­zeichnern des Locarno  - Vertrages erhob. Indem sie das tat, scheint sie nicht an die rechte Türe geklopft zu haben. Eine etwaige Inanspruchnahme von französischer Hilfe für die Regierungskommission im Saargebiet und ihr Kontrollorgan dem Völkerbundsrat trägt internationalen Charakter. Das ist ein Mechanismus internationaler Art. Mit gutem Grund schrieb fürzlich die Times", daß die Verwendung fran zösischer Truppen im Notfalle eine Maßnahme inter­nationaler Ordnung darstelle. Die abweichenden Meinungen in juristischer Beziehung, die man über einen solchen Mechanismus haben kann, gehören also auf internationales Gebiet.

Bekenntniskirche unter Hakenkreuz Riesenkundgebung in Berlin  - Die,.von

Die von Goit eingesetzte Obrigkeit"

Berlin  , 10. November 1934.

Die großen Kundgebungen der Bekenntniskirche sahen rund 20.000 Besucher in den Ausstellungshallen am Funkturm. Es war eine in Kirchenfragen bisher nie erhörte Temonstration. Drei Stunden lang sprachen die Redner der Bekenntniskirche, wobei sich die gespannt lauschenden Zuhörer auf Wunsch des Leiters jeder Beifalls- oder Mißfallens= äußerung enthielten. Um auch nur den Verdacht, als handle es sich um eine getarnte politische Kundgebung gegen die Machthaber des dritten Reichs" zu zerstreuen, wehten im Riesenraume die Hakenkreuzfahne und das schwarz- weiß- rote Banner.

Die Kundgebung wurde mit Gebeten und Kirchenliedern eröffnet. Zunächit sprach der Führer der Bekenntniskirche, Superintendent So ch. Er erklärte, daß die Bekenntniskirche entschlossen sei,

ihren Kampf zu Ende zu führen.

Eine Kirche, in der statt der Liebe die Gewalt herrsche, sei eine Lästerung Jesus Christus  . Aber immer wieder betonte Koch, daß die Bekenntniskirche zum Staat stehe und zu der lichen Bekenntnis des Luthertums seien alle Behauptungen von Gott eingefesten Obrigkeit. Mit dem christ­und Verleumdungen widerlegt, als ob die Bekenntniskirche feindlich gegen den Staat eingestellt sei.

Nach Koch sprach der bekannte Berliner   Pfarrer Dr. Niemöller. Er zeigte die Kluft zwischen der Oppofition und der Reichsfirchenregierung noch deutlicher und teilte mit, daß die Zahl der bestraften und abgesezten Pfarrer tausend überschritten habe. Frieden in der evangelischen Kirche werde erst dann wieder möglich sein, wenn es keinen Zweifel mehr darüber gebe, daß Christus der alleinige Herr der Kirche sei.

Im Schlußgebet, das die Gemeinde nachbetete, wurde aus­

mit eingeschlossen. Man erkennt daraus, mit welch demonstrativer Absicht die Männer der Bekenntniskirche jeden Verdacht von sich fernhalten wollen, als ob sie Gegner des dritten Reiches" seien. Wir haben oft darauf hingewiesen, daß die kirchenpolitische Opposition in jedem Betracht etwas gänzlich anderes ist als die politische.

Die Führer der Bekenntniskirche und ein sehr großer Teil der ihr folgenden Gläubigen find Anhänger eines traditionell fonservativen

Protestantis=

Jetzt ist der Kirchliche Amtsanzeiger" der Diözese drücklich neben dem Vaterland auch der Führer" Trier   genötigt worden, ein Schreiben des preußischen Kultusministeriums abzudrucken. Es heißt darin, daß das Buch Rosenbergs nur auf der Liste der zur Beschaffung für Lehrbüchereien geeigneter Bücher" steht; ein 3 mang oder eine Pflicht, es zu lesen, besteht natürlich nicht. Da mit entfällt auch für die katholischen   Lehrer und Lehre rinnen der Gewissenskonflikt, von dem in dem dortigen Schreiben die Rede ist." Hier wird nicht abgestritten, daß das Buch zur Grundlage für nationalsozialistische Lehr­gänge bient, an denen Katholiken zwangsweise teil­nehmen müssen. Der Gewissenskonflikt" katholischer Lehrer und Lehrerinnen aber wird dreist geleugnet. Es steht fest: das Buch muß in jeder Lehrerbibliothek stehen. Gemäß den Anweisungen des Kultus isteriums birgt es den weltanschaulichen" Inhalt des! ionalsozialismus. Wer es ablehnt oder boykottiert, steht unter dauernder Gefahr der Bespigelung und wird höheren Ortes als ge­heimer Saboteur angeprangert. Jeder kennt das aus der

mus. Sie wollen gläubig in ihren Gemeinden leben und sind darum Gegner einer ihnen fremden und fernen Reichs­firchenregierung. Werden ihre Wünsche erfüllt, so wird ein sehr großer Teil dieser Gläubigen seinen vollen inneren Frieden mit Hitler machen.

Damit hört die Bekenntniskirche freilich auf, ein wichtiger Exponent des Kampfes gegen die geistige Gleichschaltung

braunen Praxis. Nur Herr Frick kennt es natürlich nicht. Goerdelers Erzählungen

Das ,, Gegenteil"

Noch weniger die getreue Kirchenschützerin, die Ger­ mania  ". Sie ist glücklich darüber, daß das dritte Reich", im Gegensatz zu Mexiko  , den Katholizismus liebend hegt und jeden niederschlägt, der ihm zu nahe tritt. Sie schreibt wörtlich: Die Stellung des nationalsozialistischen Staates zit Kirche und Christentum, wie sie in Aeußerungen von höchster Stelle vorliegen, ist doch wohl das Gegenteil von dem, was in der mexikanischen Revolutionsverfassung barüber festgelegt ist und jetzt der ganzen Welt zum wiederholten Male praktisch vor Augen geführt wird."

Wirklich das Gegenteil? Eine dieser allerhöchsten Stellen ist Rosenberg, der Kirchenvater des dritten Reichs". Er brennt darauf, auch hier praktisch" zu werden. Er darf sicher sein, daß er bei den tapferen Rata­kombenkatholiken im Gefolge der Germania  " auch dann in hoher Gunst bleibt, wenn er die Abgesandten des Medi­ginmannes" von der Kanzel vertreibt.

Spanien   weist aus

"

Madrid  , 9, Nov.( Inpreß.) Die beiden d'u listen, Ilse Wolf, Korrespondenten von: Amsterdam   und Hans Joel, Berichterstatter der olitiken", Kopenhagen  , die vor mehreren Wochen in Wad d verhaftet wurden, sind aus Spanien   ausgewiesen worden.

Am Pranger

Frankfurt  , 9. Nov.( Inpres) Den

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f Inende indafrone" fündigt an. Spalten einen Pranger ffir solche

iin ih en sarnoisen" ein­

richten werde, die bei der Eintopfspende nur 20, 80 oder 50 Pfennige geben.

Berlin  , 10. November 1934.

Der neue Reichsfommiñar für Preisüberwachung, Ober­bürgermeister Dr. Goerdeler. hat gestern eine Erklärung vor der Presse abgegeben. Im fachlichen Teil dieser Rede war von fachlichem Intereffe lediglich die Erklärung, daß alle neuen Preisbindungen von seiner Zustimmung abhängig gemacht

zu sein. Sie begnügt sich mit der Niederlage des Reichs­bischofs und bekennt sich zu der von Gott   eingesetzten Ord­nung", ohne näher zu prüfen, ob der Inhalt dieser Ord­nung noch irgend etwas mit Gott zu tun hat.

Jedenfalls wird die neue Bekenntniskirche nach ihrem Siege nicht das sein, was so viele voller Hoffnung von ihr erwartet haben: eine Stätte des Rechts, der Gerechtigkeit und des lodernden Kampfeswillens wider einen Staat, der Menschenrecht und Menschenwürde widerchriftlich zu, totalen" Zwecken mißbraucht.

Der militante Probst

Sturmszenen von Luckenwalde  

Die Feindseligkeiten zwischen den deutschen Christen" und der Opposition beginnen überall wieder aufzufladkern. Ein gravierender Zwischenfall hat sich, wie wir schon kurz be richteten, in Luckenwalde   in der Kurmarf abgespielt. Der für diesen Kirchensprengel zuständige Probst Loerger, ein ehemaliger Kampfflieger und langjähriger National­sozialist, drang, so berichtet ergänzend die Neue Zürcher Bettung", mit einer Sprengfolonne in eine Versammlung der Bekenntnisgemeinde ein, wo gerade ein Kapitel aus der Bibel vorgelesen wurde, und begann mit lärmenden Zwischenrufen die gottesdienstliche Handlung zu stören. Als nachher ein Notbundpfarrer das Wort ergriff, artete die Bersammlung in einen Tumult aus. Die beiden anwesenden Geistlichen der Bekenntnisfirche wurden gepackt und mit Fußtritten die Treppe hinuntergeworfen.

Probit Loerzer ist erst am 28. Oktober dieses Jahres von Reichsbischof Müller mit einer großen Zeremonie in der Nikolaikirche von Potsdam   in sein Amt eingeführt worden. Bei diesem Anlaß waren nicht nur auf der Kuppel der Kirche, sondern auch im Innern der Kirche Hafenfreuzfahnen on­nebracht. Der Feier wohnten zahlreiche SA.  - und SS.­Männer, Hitlerjungen und Arbeitsdienst pflichtige in Uniform fowie eine Abordnuna von Fliegern hei. Das Oraan der deutschen Christen  ". Evangelium im Dritten Reich  ". bemerkte dazu, daß die Bahnen des nationalen Kampfes in die Kirchen und die Gotteshäuser achören. ebenso wie die Uniform der Wehr­macht. das braune Hemd, der SA. und das Dienstkleid der SS....

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Breslau  , 9. Nov. For protestantische Bischof von Schlesient, Ränfer, auf seinen Vosten durch den Reichsbischof Müller herufen: ist 311 der Befenntnia Sumede übernetreten. Seinem Beispiel fplaten sechs Professoren der Theologie an der Universität Berlin.

dritten Reich", und weileben die Einfuhr von Rohstoffen durch die Nazi- Blubo- Politik gedrosselt werden muß, ist die Rohstofffnappheit und die Preissteigerung fowie Hamsterei im Sitler Paradies ent standen. Solange diese Blubo- Politik weiter betrieben wird, können die Angstkäufe nicht verhindert werden.

werden und daß eine Anmeldepflicht für alle diejenigen Ein Erfolg Gömbös  '

Preisbindungen eingeführt wird, die seit dem 1. Juni 1933 nen vorgenommen worden sind, damit diese Preisbindungen einer Ueberprüfung unterzogen werden können.

Was hingegen Goerdeler   in den alloerrinen Teil seiner Rede aeiaat hat, ist typisch für die hilflose Argumentation der Diftatur- Reaierung in ihrem hoffnungslosen Kampfe gegen die Preissteigerung. Goerdeler   sagte nämlich:

Die Weltvorräte seien aroß und dränaten zum Absak. Wer bei dieser Pace der Dinge an Hamstern denkt. der handle nicht nur würdelos penen die interessen der Allgemeinheit, denn er treibe ja den Preis geradean in die Höhe, sondern er merde ich eines Tages auch nicht überaus flug vorkommen. Manche Vorgänge auf dem Gbiete der Handelspolitik berech­tigen una zu der Annahme. daß wir bald wieder in den Befit arüherer michtiger Rohstoffmengen kommen. 1nd menn dann diese Rohstoffe zu den niedrigen Preisen des Welt= morftes hereinkommen und verarbeitet mürden, dann werde dafür acforot werden, daß der Preis des Fertiafabrikats sich Sarauf einstelle. alfo fint. Es würden sich dann dieieninen sehr gefchädiat fühlen, die mer mein mieviel Vorräte ießt anfachamitert hätten. Auch der Geschäftsmann, der solcher Hamsterei Vorschub leiste, sei nichts wert. Gerade unsere Generation. Sie die ganze Krienswirtschaft und Nachkrieo­manas mirtichaft, die Feiner wieder hohen molle, fenne. die infften hoch minion. Sen mit ein menia Piebe zum Ganzen und mit einem Schuß Disziplin hier ungehener viel genützt merden fänne."

Goerdeler   veraak" nur auf die Kleinigkeit" hinzuweisen, daß zwar Vorräte in der Welt genug seien, nicht aber im

Rom  , 9. November. Die Verhandlungen Mussolini- Gömbös haben sich in vell­tommener Herzlichkeit abgewickelt. Die Unterhaltung von Mittwoch nachmittag hat drei Stunden gedauert. Das darüber am Spätabend veröffentlichte Kommuniqué ist in den opti­mistischen Tönen gehalten.

Tatsächlich hat sich durch den Besuch von Gömbös   in Rom  die italienisch ungarische Freundschaft ge= festigt. Die nun zu Ende geführten Wirtschaftsverband lungen werden auch die Ungarn   befriedigen. Italien   bat fich bekanntlich durch das Protokoll von Rom   verpflichtet, in Ungarn   eine Million Zentner Getreide zum Preise von 45 Lire per Zentner zu kaufen( ein gegenüber den normalen Kursen äußerst vorteilhafter Preis). Es hat auf eine zweite Million Zentner, die es sich verpflichtete unterzubringen. eine Option, so daß fast zwei Drittel der ungari­ichen Ernte auf diese Weise vertauft sind. Det in dem Protokoll vom März 1934 vorgesehene Getreide versand war aber aus eisenbahntechnischen Gründen bisher noch nicht durchgeführt, jetzt aber soll er unverzüglich vor fid gehen.

Politisch ist fein neues Abkommen getroffen, aber die de stehenden Vereinbarungen sind vollinhaltlich bestätigt wordex und Mussolini   verdient uneingeschränftes Lob. Dann scheint Gömbös gewisse Zusicherungen in bezug auf die Grenz­revision von Mussolini   erhalten zu haben.