Gleichzeitig wurden in erhöhtem Umfange Propagandakäufe an die Saar aufgegeben, damit bei manchen Dummköpfen, die auch an der Saar nicht alle werden, der
Friedenspalme und Kriegsschwert
falsche Eindruck entsteht, daß die Saarwirtschaft auf Ge Pazilistische Führerworte und kriegerische Volksverhetzung
deih und Verderb mit der Wirtschaft des„ dritten Reichs" verbunden ist. Tatsächlich sind zahlreiche große Aufträge aus dem Reich eingegangen Die Saarindustrie hat auch prompt geliefert. Alles war also in Butter. Röchling , Pirro und Savelkouls rieben sich vor Freude die Hände. Doch die Rechnung erfolgte ohne den Wirt, den Betrüger Schacht. Dieser hatte nämlich nur eine Kleinigkeit„ vergeffen", nämlich für die gelieferte Ware zu zahlen. Darob ein großes Geschrei bei der braunen Front, die den Völkerbund mit Denkschriften bombardierte und welchen als fäumiger Zahler nicht etwa Schadt, sondern Frankreich beschuldigt wird.
Während das„ dritte Reich" auf diese, einen„ ehrbaren Kaufmann" nicht gerade viel Ehre erweisende Weise feinen Import aus Frankreich künstlich erhöhte, hat es gleichzeitig seine eigene Ausfuhr nach Frankreich , trop aufgelockerter Kontingente, eingeschränkt. Die Clearingkasse hatte, wie gesagt, damit ein Minus ergeben und Schacht hat wieder einmal Ware für Hundeste Millionen Franken eingeführt, ohne zu zahlen. Es hat sich also der groteske Zustand ergeben, daß Frank reich nicht nur nichts für die Anleihegläubiger erhalten hat, sondern darüber hinaus mit seinen Millionen die deutsche Saarpropaganda und die deutsche Rüstungsindustrie finanziert hat. Wer will da noch bestreiten, daß Schacht der größte Gaukler seiner Zeit ist.
Schacht
Leider haben die Franzosen den Schwindel erkannt. Deshalb werden sie bei den neuen Verhandlungen sehr vorsichtig sein. Sie wollen, wie wir hören, daß Sch a cht zunächst einmal die französischen Warenforderungen aus seinem kümmerlichen Devisenbestand bezahlt, wie er dies kürzlich den Engländern gegenüber tun mußte, die er ebenfalls übers Ohr hauen wollte. Wenn Schacht darauf eingeht, dann werden die braunen Saarindustriellen mit Hilfe des„ Erbfeindes" zu ihrem Gelde kommen. Ein ebenfalls grotesker Borgang!
Außerdem wird Frankreich verlangen, daß in Zukunft dem Schacht sein Handwerk gelegt und der gegenseitige Handelsverkehr reguliert wird, d. h. daß die Ein- und Ausfuhr im Einklang mit den effektiven Zahlungsmöglichkeiten Deutschlands ge bracht werden. Ferner wird Frankreich Ferner wird Frankreich verlangen, daß der Zinsendienst für die französischen Abschnitte der Dames- und Younganleihe nicht unterbunden wird.
Es wird sich sehr bald zeigen, welchen Verlauf die jetzigen Pariser Verhandlungen nehmen werden.
Heß für hohe Preise
Während Goerdeler kleine Fleischer, Bäcker und Haufierer wegen„ überhöhter Preise" bekämpft, wird nichts gegen die Politik der Preistreiberei des Reichsnährstandes unternommen, die erst die ganze Preissteigerung verursacht hat. Es wird im Gegenteil an dieser Preistreiberei, von der vor allem die Junker profitieren, festgehalten. Dies bestätigt soeben ausdrücklich der Aegypter Rudolf Heß in einer Rede auf dem Reichsbauerntag in Goßlar. Er forderte ausdrücklich Opfer von der Arbeiterschaft zugunsten der Junker. So sagte er ut. a.:
,, Anläßlich des Reichsparteitages in Nürnberg habe ich wieberum Vertreter der Arbeiterschaft, des Handwerks und des Mittelstandes bei mir gehabt. Ich habe ihnen gesagt, ihr wollt vielleicht schimpfen, daß die Preise des Bauern vielfach höher find als dranßen im Auslande, Manche kleine abgehärmte Mutter und Arbeiterfran mag vielleicht dann und wann den= ten, warum das ist und ob das die Sorge des neuen Staates für sie sei. Ich habe es ihnen gesagt, sie sollten sich darüber flar fein: würden diese Preise nicht so hoch gehalten, so müßte über furz oder lang mit mathematischer Sicherheit unser Bauerntum, unser Nährstand zugrunde gehen, wie er bereits im besten Wege war, bevor wir Nationalsozialisten an die Macht famen. Das Ergebnis wäre der Hunger, der Kampf aller gegen alle, das Ende auch des Arbeiters in der Stadt gewesen.(?) Denn darüber müssen wir uns klar sein, wenn mir die Nahrung nicht im Inlande erzeugen könnten, einführen könnten wir sie nicht. Das Ausland sperrt unsere Grenzen, sperrt sie ab, hat den Boykott verhängt Sie wollen
selbst ihre Ware draußen abseßen. Wir können die Ergebnisse
der Arbeit unserer Industriearbeiter nicht auf den Markt führen, was wir brauchen und immer mehr brauchen würden, wenn die Landwirtschaft im Absterben wäre. Heute bringen wir alle nach wie vor gemeinsam unser Opfer, die Arbeiter, die kleinen Mittelständler, indem sie die hohen Preise zu= gunsten der Bauern, zugunsten der Landwirtschaft tragen." Badische Landesk'rdie trennt sich
hinausbringen und demgemäß können wir auch nichts ein
Der Schritt des badischen Landesbischofs Kühlwein, der von sich aus die Selbständigkeit der badischen Landeskirche in einem Briefe an den Reichsbischof wieder aufgerichtet hat, erregt in protestantischen Kreisen gewaltiges. Aufsehen. Kühlwein ist der älteste deutsche Landesbischof. Er hat die Weihe der Amtseinseßung des Reichsbischofs vorgenommen.
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Im Lager der„ Deutschen Christen " ist ein heftiger & onflikt ausgebrochen. Der bekannte Pastor Heidenreich aus Berlin ist nach einem heftigen Streit mit Pastor Tausch ausgetreten. Ebenso haben die Pfarrer Steinegger aus Ber lin und Hildebrand aus Fürstenwalde die„ Deutschen Christen " verlassen.
Vom Altar weggerissen!
United Breß berichtet aus Kassel : In der Kirchengemeinde Gersfeld wurde von dem dortigen Ortsgruppenführer unter Androhung des Ausschlusses aus der NSDAP . allen Parteiangehörigen verboten, sich bei dem der Bekenntniskirche angehörenden Pastor Langheinrich trauen zu lassen. Zwei A.- Männer mußten unter Trohungen eine ErElärung unterschreiben, daß sie den Wunsch hätten, sich von einem andern Pastor trauen zu lassen. Da die Schwiegereltern und Bräute das Gegenteil wünschten, gab der Pastor nicht das Dimissionale, d. h. die Genehmigung zur Trauung durch einen anderen Pastor. Langheinrich wurde darauf beurlaubt aber er leistete der Anordnung feine Folge. Ein SA.- Mann weigerte sich, die Erklärung zu unterschreiben daß er sich nicht bei Langheinrich trauen lasse. Er sollte von diesem getraut werden. Als er om Altar stand, wurde er von ofisiteit, die der Ortsgruppenleiter mitgebracht hatte, yom Altar weggerissen.
Jahre 1924 ein Buch„ Mein Kampf " geschrieben hat, das die gemeinsten und roheften Beschimpfungen desselben Frankreich enthält, die je von einem deutschen Politifer niedergeschrieben worden sein dürften. Man muß staunen, warum nicht endlich ein Franzose diesen
Je gewaltiger die deutsche Ausrüstung sich entwickelt, um seiner Paladine. Der Stellvertreter eß eröffnete den Reiso inniger werden die Friedensbeteuerungen Hitlers und gen der pazifistischen, beinahe schon überpazifistischen Erklärungen durch eine Rede an die ehemaligen französischen Frontkämpfer von Königsberg her. Ihm folgte der üb- friedensbegeisterten„ Führer" fragt, wann er die Folgerung rer" selbst durch einen Empfang eines französischen jüdischen Journalisten. den Sonderberichterstatter des Intransigeant", dem er seine unglückliche Liebe zu dem ritterlichen Frankreich gestand. Der Sonderbeauftragte von Ribbentrop fuhr, wie früher schon nach Paris , nun nach London , um Herrn Eden darüber aufzuklären, daß Görings Bombenflugzeuge nur zarte Friedenstäubchen sind. Und nun hat der Führer" selbst zwei Franzosen zu sich gebeten, um ihnen in der Reichskanzlei Friedensschwüre vorzutragen, die beinahe schon bis zur Kriegsdienstverweigeund befannte Führer der rechtsstehenden Frontkämpferverrung gingen. Der Abgeordnete des Departements Seine bände Jean Goy und der Pariser Stadtrat Robert Monnier hatten fürzlich eine zweistündige Unterredung mit Adolf Hitler , über deren Inhalt Jean Goy jetzt im Matin" berichtet. Er betont ausdrücklich, daß er und sein Kamerad„ aufgefordert" worden seien, mit den führenden Persönlichkeiten des Reichs Fühlung zu nehmen.
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Der„ Führer" hat in aller Form erklärt, daß Deutschland nicht versuchen werde, durch einen Gewaltaft die bevorstehende Saar - Abstimmung zu stören, sondern daß es dem Abstimmungsergebnis sich fügen werde.
Das bedeutet: der deutsche Führer" und Reichskanzler hat entgegen der Haltung seiner Presse auch die Lösung des Status quo als vollberechtigt anerkannt. Es ist hinfort eine Beleidigung Adolf Hitlers , wenn seine Anhänger die Ver: fechter des Status quo als Landesverräter und Separatisten beschimpfen, denn es müßte doch ganz unmöglich sein, daß das deutsche Staatsoberhaupt Franzosen gegenüber feierlich auch den Status quo als Lösung der Saarfrage hinnnehmen fönnte, wenn dies eine separatistische landesverräterische Lösung wäre. Durch die Erklärungen des deutschen Reichsfanzlers und Führers" ist der Status quo auch von deut: icher Seiter her als eine gleichberechtigte und von jeder nationalen Diffamierung weit entfernte Lösung der Saarfrage anerkannt. Das bleibt eine für die Saarbevölkerung wichtige Tatsache,
nicht au putschen, ernst genommen zu werden verdient. Es Eine andere Frage ist, wie weit ein Ehrenwort Hitlers , ist Tatsache, daß Herr Adolf Hitler schon einmal am 9. November 1923 entgegen einem ebenso feierlich wie jetzt gegebenen Ehrenwort geputscht und daß dazu der damals neben Hitler mächtigste Nationalsozialist später im Reichstage die Erklärung abgegeben hat: der Nationalsozialist hält sich dem Gegner gegenüber an ein Ehrenwort nicht ge= bunden. Diese Erklärung ist von Herrn Hitler nie widerrufen worden. Wenn die Franzosen unhöflich insistiert hätten, würden sie den Führer" auf die doch wohl nicht ganz genaue Innehaltung der Rüstungsparagrafen des Versailler Vertrages aufmerksam gemacht haben.
Was will gegenüber solchen Vertragsbrüchen Hitlers Erklärung bedeuten?
Greifen wir einige Kernsäße Hitlers aus der Unterredung mit den Franzosen heraus:
„ Es kann gar nicht die Frage sein, daß ein Grenzpfahl verrückt werden soll. Sie fennen meine Auffassung über Elsaß- Lothringen . Ich habe ein für alle Mal erflärt, daß es feine Lösung wäre, alle 20 oder 30 Jahre Kriege zu führen, um Provinzen wieder zu erhalten, die Frankreich stets Schwierigkeiten verursachten, als sie französisch waren, und Deutschland , als sie deutsch waren. Ich will feinen Krieg, der die Besten hinwegrafft."
An anderer Stelle erflärt Hitler, er als Frontkämpfer und die französischen Frontkämpfer hätten während des vierjährigen Krieges einander in ihrem Werte kennen gelernt. Das nehmen die Franzosen , mit Mißtrauen zwar, aber doch höflich schweigend entgegen.
Man muß sich allmählich wundern, daß nicht endlich einmal ein französischer Frontfämpfer aufsteht und den„ Führer" Auge in Auge fragt,
warum er, wenn er die Franzosen schon von 1914 bis 1918 als tapfer, ritterlich und edel kennen lernte, im
aus seiner neuen Ueberzeugung zieht und das tollfriegsheberische Buch„ Mein Kampf ", das den Vernichtungskrieg gegen Frankreich predigt, aus dem Handel, mindestens aber us den Schul- und Jugendbüchereien herauszieht? Welch ein Zustand: oben macht der Führer" Liebeserklärungen an Franrteich und unten wird das ganze Volt durch ein Buch desselben„ Führers" zum Haß und zur Rache aufgerufen gegen den„ chauvinistischen Erbfeind", gegen das„ der Vernegerung anheimfallende" Frankreich , gegen die dort sich„ bildende niedere Raffe", gegen den Todfeind unseres Voltes" für die Anstilgung Frankreichs in Europa .
An einer Stelle haben die Friedenssäße Hitlers allerdings eine bedenkliche Lücke. Er sagt:
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Im Osten an unseren Grenzen haben gewisse Probleme einen anderen Charakter, aber ein Paft ist mit Polen unterzeichnet worden und das Reich hat damit seinen sehr klaren Willen fundgetan, gute Beziehungen mit diesem großen Nachbarland zu unterhalten.
Von Rußland und den Randstaaten verlautet nichts. Hier bricht die kriegerische außenpolitische Linie seines Buches ,, Mein Kampf ", die von seinem Außenpolitiker, dem richen Emigranten Rosenberg fonsequent fortgeführt wird, durch: nicht nur die Kriegsmöglichkeit, sondern die Kriegsgewißheit nach Osten hin, um Neuland für das„ dritte Reich" zu schaffen, als Siedlungsraum für die aufgewühlte und mili' risierte und im eigenen Lande hoffnungslose natio nalsozialistische Jugend. So lehrt es ja auch Wien Stampf": Erst muß Frankreich niedergeschlagen werden, damit das „ dritte Reich" die Arme frei bekommt zum Krieg um Land im Osten.
Gefränft über die Menschen, die ihm durchaus noch nicht glauben wollen, sagt Hitler zu den französischen Frontkämpfern:
Man könnte behaupten, ich wollte nur Zeit gewinnen, um meine Vorbereitungen zu beenden. Darauf antworte ich, daß mein Arbeitsplan so ist, daß der Mann, der das Zic! erreicht, das ich mir stecke, von seinem dankbaren Volf ein viel größeres Denkmal verdient als dasjenige, das ein noch so ruhmreicher Feldherr nach zahlreichen Siegen verdienen könnte.
Wie pazifistisch schön! Wie verheißungsvoll für Frankreich . Aber leider wird in Millionen- Auflage ein Buch verbreitet, in dem derselbe Hitler eindeutig schreibt:
Die einzige Macht, die für eine Stellungnahme gegen den( anglo- deutsch - italienischen) Bund in Betracht fäme, Frankreich , wäre hierzu nicht in der Lage. Damit aber würde der Bund Deutschland die Möglichkeit geben, in aller Nuhe diejenigen Vorbereitungen zu treffen, die im Rahmen einer solchen Koalition für eine Abrechnung mit Frankreich so oder so getroffen werden müssen... Das steht auf Seite 755 von Mein Kampf ".
Mit dem englisch- italienisch- deutschen Bündnis ist es zwar noch immer nichts, aber die Vorbereitungen für die Abrechnung mit Frankreich sind im vollem Gange, und zwar mit der auf Seite 767 desselben Buches aufgestellten Zeile, daß Deutschland in der Vernichtung Frankreichs wirklich nur ein Mittel fieht, um danach unserem Bolke endlich an anderer Stelle die mögliche Ausdehnung zu geben,
In dem Buche, das die Bibel der Hitlerdeutschen ist, sagt der„ Führer" seine wahre Ueberzeugung.
Was er den französischen Frontfämpfern erzählt, sind schöne friedliche Worte, die spätere friegerische Absichten verhüllen sollen.
Ein antifranzösisches Hetzbuch Aus Reidisgeldern Aus Reidisgeldern gedruckt, von der Reichsregierung preisgegeben
„ Die Franzosen sind die Affen Europas ." Göbbels im„ Angriff" vor der Machtergreifung Berlin , 19, November.
In diesen Tagen sand vor Vertretern der ausländischen Presse im Hotel Kaiserhof eine Konferenz über die Saar statt. Bei dieser Gelegenheit haben der Gründer des Bundes der Saarvereine, Theodor Vogel , und der ehemalige deutsche Vertreter im Generalsekretariat des Völkerbundes mit dem echt germanischen Namen Dufor- Feronce Reden ge= halten, die von Beleidigungen und Verleumdungen gegen Frankreich geradezu stroßzen.
Gleichzeitig wurde in dieser Konferenz ausgerechnet den ausländischen Pressevertretern ein Buch überreicht, das den Titel:„ Die deutsche Sa a r" trägt. Es handelt sich m ein schmutziges. Pamphlet, das mit echt Goebbelsscher Dreistigkeit geschrieben ist.
An seiner Spitze enthält dieses Machwert eine Liste von Saarländern, die als Opfer Frankreichs dargestellt werden. Als erster wird der Graf Adolf von Saarbrücken genannt, der 1677 im Kampfe gegen Ludwig XIV. starb. Dann kommen die Saarländer , die während der französischen Revolution guillotiniert wurden. Ferner findet man eine Reihe von Saarländern, die seit 1919 angeblich von Marokkanern füfiliert wurden. Es wird auch eine Liste von Saarländern. veröffentlicht, die im Kriege gefallen sind.
Goebbels und seine Agenten hatten aber auch außerdem d:: Stirn, den ausländischen Pressevertretern in dieser Brosch.:re eine Landkarte vorzulegen, die den Titel trägt„ Die deutschen Länder im Westen".
Dort befinden sich in Trauerumrahmung Elsaß , der größte Teil Lothringens , Luremburg, ein Teil von Belgien , Lesterreich und der deut che Teil der Schweiz .
Diese Karte wird den Vertretern der internationalen Presse am gleichen Tage vorgelegt, an dem Hitler gegenüber fran zösischen Frontkämpfern feierlich erklärt hat, das„ dritte
Reich" erstrebe feine territorialen Aenderungen. Diesmal hat also die Regie zwischen Hitler und Goebbels nicht geklappt! Aber dieses Saarbuch ist darüber hinaus geeignet, die phnehin gespannten Beziehungen zwischen den beiden Völkern vollends zu vergiften. Die letzten Seiten dieses Schmutzwerkes sind nämlich mit Bildern erfüllt, die sonst Goebbels, Streicher und Konsorten mit Vorliebe gegenüber den Juden anwenden. Die Bilder zeigen beispielsweise wildaussehende Senegalneger, die mit Französinnen tanzen, Lasterstätten, in denen sich Neger mit weißen Frauen belustigen usw. Dieser französischen Sittenlosigkeit wird die reine deutsche Frau mit wohlgepflegten fräftigen Kindern auf dem Arm gegenübergestellt.
Das Buch enthält eine ganze Reihe weiterer Bilder, die der Verhezzung dienen. Man sieht beispielsweise Maulesel, die die Leichen deutscher Fremdenlegionäre schleppen, oder den Concorde Plaß , der am 6. Februar angeblich mit Zeichen bedeckt war u. a. m.
Das halbamtliche Deutsche Nachrichtenbüro gibt, nachdem die französische Botschaft in der Wilhelmstraße einen scharfe 1 Protest eingelegt hat, eine Erklärung ab, daß die Reichsregierung dem Pamphlet„ Die deutsche Saar" völlig fezt stebe und die Bilder über Frankreich nicht billige.
Das ist ein dummer Schwindel, denn de: Bund der Starvereine, der das Buch verbreitet, ist feineswegs ein priver Verein, sondern arbeitet unter der Patronage der Rereg regierung mit Reichsmitteln und auch das Pamphlet gegen Frankreich ist aus Reichsmitteln gedruckt. Zudem ist das, was in dem Buche steht, auch jetzt noch in der nationalsozialistischen Presse zu lesen. Vor kurzem erst hat der dem Reichspropagandaministerium nahestehende Westdeutsche Beobachter" in Köln bildlich dargestellt, wie Frankreich Europa mit Negerblut vollpumpt.
Es ist der wahre Geist Hitlers , der aus diesen Beschimpfungen spricht. Das Gift cus seinem Buche„ Mein Kampf " verpeftet die Atmosphäre.