Ganze Redaktion im Kasten!

, Völker, hört die Signale!"

Berlin  , 4. Dezember, Ganz Berlin   spricht von einer Zeitungs- Tragikomödie, die sich hier abgespielt hat. Das Acht Uhr Abend= blatt", einst ein Hort des Kulturbolichewismus", gehörte, obwohl es im Mosse- Verlag   erichien, zu den großstädtischen Boulevard- Zeitungen, die sich unter neuer Redaktion sofort gleichschalteten. Aus Anlaß der deutsch  - französischen Ver: ständigungsversuche erschien iezt als Hauptüberschrift eine große Schlagzeile: Bölfer, hört die Signale!" Diese Anfangsworte der Internationale brachte die arme Redaktion in den Verdacht, in getarnter Form den Kom: Anismus zu propagieren. Jedenfalls erschien ein Wagen

politischen Polizei vor dem Verlagsgebände, der bald rauf die gesamte Redaktion ins Polizei: efängnis am Alexanderplay überführte. Erst als sich die Redakteure als treue Sozialisten, sogar als alte Rämpfer" legitimieren konnten, wurden sie wieder ent= faffen. Sie fürchten jedoch noch Weiterungen, da sich Herr Goebbels   mit höchstem Unwillen über die besagte Ueber: schrift geäußert hat.

Des ,, dritten Reiches" Herzog

In" reiz( Thüringen  ) hat laut einem Berich der Thüringischen Staatszeitung" Oberregierungsrat Papen­brook( Weimar  ) in einer von mehr als 2000 Personen be= fuchten öffentlichen nationalsozialistischen Rundgebung u. a. ausgeführt: Es gäbe heute noch Leute, die glaubten, fie könnten ihre eigene Suppe fochen. Man wisse genau, daß sich hier und da noch Herren unter dem Kaiserbild träfen und auf das Wohl Seiner Majestät anstießen. Auch misse man, daß es Damenkränzchen gebe, die monarchi­stischen Raffeefult trieben. Man solle jedoch nicht glauben, daß man Adolf Hitler   nur als Werkzeug be­trachten dürfe. Die Nationalsozialisten hätten nicht 14 Jahre darum gekämpft, daß man Deutschland   abgetakelte Monarchien präsentieren könne. Kaiserreich sei keine deutsche, sondern eine römische Angelegenheit. Das deutsche Bolt habe sich selbst einen Herzog gewählt, und dieser sei kein anderer als Adolf Hitler  .

Naumanns Führer

" La Croir", die größte katholische Zeitung Frankreichs  , veröffentlicht ein Interview mit dem Vorsitzenden des Ver­bandes der Nationaldeutschen Juden, Dr. Max Naumann  , in Berlin  .

Auf die Frage, ob er Jude sei, erwiderte Naumann  : Ver­zeihung, ich bin Deutscher  , jüdischen Glaubens! Wir

nationaldeutsche Juden hätten es als ein nationales in glück für Deutschland   und für uns nationale Juden ge­halten, wenn Hitler nicht die Geschicke des deutschen   Volkes in die Hand genommen hätte. Die Mitglieder unseres Ver­bandes, mehr als 5000 Menschen, haben wie ein Mann für Hitler bei seiner Wahl zum Reichspräsidenten gestimmt. Sitler ist unser Schicksal. Reiner, außer ihm, wird die Judenfrage lösen können."

Naumann sagte, Hitler   habe sich entwickelt, er sei ruhiger, nachdenklicher, reifer geworden; er sei auf dem besten Wege, sich auch in der Judenfrage zu ändern. Dann sette Nau­mann den Inhalt des von ihm der Hitlerregierung unter­breiteten Gefeßentwurfes zur Lösung der Judenfrage aus­einander wonach drei Arten von Juden zu unterscheiden seien: 1. Die das Gefühl haben, immer Deutsche   gewesen zu sein; 2. die Affimilierten; 3. die Zionisten. Allein 150 000 Ju­den find fähig, ein Unterpfand eines erprobten Patriotis mus zu liefern, diese allein sollen in die nationale Gemein­schaft Deutschlands   bedingungslos aufgenommen werden. Die übrigen 300 000 miten wie Ausländer behandelt wer­den, d. h. man müßte beginnen, ihnen die deutsche   Staats­angehörigkeit zu entziehen. Sie mögen ihren Geschäften nachgehen, aber der gerinafte Versuch der Einmischung in die Innenpolitik würde für sie die Ausweisung aus dem Lande, dessen Gastfreundschaft sie verletzt hätten, nach sich ziehen.

Naumann sagte zum Schluß, der unerschütterliche Patrio­tismus der nationaldeutschen Juden habe sich selbst die heimliche Bewunderung Hitlers   erzwungen.

Diktator Süßengut

Die neudeutsche Zwangsinnung

In ganz Sachsen   erhielten alle Handwerksmeister nach dem 15. Oftober von ihren Innungsleitungen Vorschriften nach dem folgenden Muster. Was eine 3 wang sinnung ist, soll dem gewerbetreibenden Mittelstande im dritten Reich" offenbar restlos klar gemacht werden. Es heißt in dem Erlaß:

Anordnungen

des Obermeisters der Tischler, Boots: und Modellbau­Innung Zwickau  , den 15. Oftober 1934.

1. Anordnung über Versammlungsbesuch. Unentschuldigtes Fehlen in einer ordnungsgemäß einbe­rufenen Innungsversammlung, Bezirks- oder Fachgruppen versammlung wird bestraft:

bei einmaligem Fehlen mit 6 Mark, bei zweimaligem Fehlen mit 8 Marf, bei dreimaligem Fehlen mit 10 Marf.

Als unentschuldigt gilt auch Fehlen ohne ausreichenden Entschuldigungsgrund. Entschuldigungsgründe find nur Krankheit und solche Gründe, die das Erscheinen des Mit gliedes in der Innuna tatsächlich unmöglich machen. Ge­schäftliche Abhaltungen können nicht als ausreichender Ent­schuldigungsgrund anerkannt werden.

Ungebühr in der Versammlung wird je nach der Schwere des Falles mit Warnung. Verweis und Geldstrafe bis au 50 Marf bestraft.

Verspätetes Gricheinen in Innungsversammlungen der Innung, beziehungsweise deren Gruppen, wird mit zwei Marf Geldbuẞe bestraft. im Wiederholungsfalle

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Zwei Kirchenregierungen bekriegen sich

Offener Bruch vor aller Welt!- Gewaltakt in der Kirche

Berlin  , 4. Dezember.

Diejenigen, die des Glaubens sind, daß eine Steigerung des protestantischen Kirchenkriegs nicht mehr möglich sei, werden jetzt eines anderen belehrt. Die Bekenntniskirche, die sich eine Notfirchenregierung" geschaffen hat, steht in offenem Kriege mit der alten Reichsfirchenregierung Müllers. Man befämpft sich von den Kanzeln. Jede Regie­rung" beweist der anderen ihre Rechtswidrigkeit. Wir ver­zichten auf Kommentare. Die einfachen Tatsachen sagen alles.

Verweigert Müller den Gehorsam!

Die Notkirchenregierung" der Bekenntnisgemeinde for­dert zu Gehorsamsverweigerung gegenüber dem Reichs­bischof auf. Die angeschlossenen Pfarrer verlasen eine Er­klärung von den Kanzeln, in der es heißt:

Die bisherige Leitung der Deutschen Evangelischen Kirche   ist vor fortgeseßten Verlegungen der Verfassung der Deutschen Evangelischen Kirche   sowie der Bekenntnisse und Verfassungen der in ihr zusammengeschlossenen Landeskirchen nicht zurück­geschreckt. Sie hat dadurch ichwerstes Aergernis gegeben und das evangelische Deutschland  zerrissen.

juristische Mitglied i. V. Fiedler haben in einem Flug­blatt an sämtliche Gemeinden mitgeteilt, daß der Bruder­rat der Deutschen Evangelischen Kirche   und die Leiter der Landeskirchen von Hannover  ( luth.), Württemberg   und Bayern   übereingefommen feien", fie als vorläufiges Kirchenregiment einzusetzen" zur Erhaltung der in der Verfassung vom 11. Juli 1933 begründeten Einheit der Deutschen Evangelischen Kirche  ".

Ich stelle vor aller Oeffentlichkeit fest, daß diese Herren den Boden der Verfassung vom 11. Juli 1933 verlassen haben.

Diese Verfassung ist rechtsgültig. Nach dieser Ber­fassung ist der Reichsbischof rechtsgültig in seinem Amt als Führer der Deutschen Evangelischen Kirche  . Wer sich dent eingangs erwähnten illegalen Kirchenregiment" unter­ſtellt, verläßt den Boden der Verfassung, unterstellt sich einem verfassungswidrigen und da= mit rechtswidrigen Kirchenregiment und muß sich darüber klar sein, daß er alle sich daraus ergeben­den Rechtsfolgen zu tragen hat....

Auf Grund der Reichskirchenverfaßung vom 11. Juli 1933 verbiete ich allen Pfarrern und Beamten der Kirche, fich jenem verfassungswidrigen vorläufigen Kirchen­regiment" zu unterstellen.

Berlin  , den 27. November 1934.

Ludwig Müller  , Reichsbischof. Die eine Kirchenregierung verbietet also die andere. Müller glaubt nach wie vor, sest im Sattel zu sein, sicher des Vertrauens seines Führers". Sonst würde er diese Sprache nicht wagen, am wenigsten in Bayern  , wo der Landesbischof Meiser wieder in seine Rechte eingesetzt wurde.

Zur Erhaltung der in der Verfassung vom 1. Juli 1933 begründeten Einheit der Deutschen Evangelischen Kirche  sind der Bruderrat der Deutschen Evangelischen Kirche  und die Leiter der Landeskirchen von Hannover  , Württemberg   und Bayern übereingefom men, uns als vorläufiges Kirchenregiment einzuseßen. Wir ergreifen in dieser Stunde höchster Gefahr die Leitung der Deutschen Evangelischen Kirche  und wissen uns getragen vom Vertrauen des gesamten Telegramm an Meiser im Kampf um Bekenntnis und Verfassung stehenden evangelischen Deutschland  . Die Zeit der Mahnungen, der Bitten und der Proteste ist vorüber. Es gilt, zu han= deln, um Kirche und Volk vor schwerster Erschütterung zu bewahren.

Diese vielsagende Erklärung wird befräftigt durch eine Aufforderung an alle Kirchenverbände, alle Beziehungen zur alten Reichsfirchenregierung abzubrechen. Die Kundgebung ist unterzeichnet von Marahrens, Koch, Breit, Humburg und Dr. Fiedler, dem Vertreter des in Reichsgerichtsrat Flohr. neue Kirchenregierung gewählten Laienmitgliedes,

die

Mobilmachung des Reichsbischofs!

Was tut der Reichsbischof? In Streichers Frän­fischer Tageszeitung" wird folgendes Telegramm an den Nürnberger   Pfarrer Baumgärtner veröffentlicht:

Der Landesbischof D. Marahrens, Präses D. Koch, Oberkirchenrat Breit, Pfarrer D. Humburg und das

Starke Beanspruchung der Reidsbank

Der soeben bekanntgegebene Reichsbankausweis weist neuerdings eine sehr starke Beanspruchung der Reichsbank auf. Die Ausleihungen stellten sich Ende November auf 2975 Mill. Sie haben also eine Zunahme um 439 Millionen gegen eine Zunahme von 389 Millionen Mark erfahren. Im einzelnen sind unter den Ausleihungen Wechsel um rund 400 mill. M. gestiegen, wobei der Zugang von neuen Arbeitsbeschaffungs­wechseln wieder eine beträchtliche Rolle gespielt haben dürfte. Wie groß der Zugang von Arbeitsbeschaffungswechseln in den letzten Monaten überhaupt war, geht aus den Reichs­bankausweisen nicht flar hervor. Aber die Tatsache daß der offizielle Bericht die bedeutende Rolle diesen Zugang selbst erwähnt, zeigt deutlich, wie sehr die Reichsbank durch die Arbeitsbeschaffungswechsel belastet wird. Man muß sich darüber im flaren sein, daß, je mehr Arbeitsbeschaffungs­mechiel im Portefeuille der Reichsbank liegen, desto deut­licher kommt der inflationsähnliche Charakter der jeßigen Finanzpolitik zum Ausdruc.

Der Zugang an Gold- und Deckungsdevisen betrug nur 20 Millionen M., so daß der Gold- und Devisenbestand sich auf nur 82,7 Millionen M. stellt, während er am 31. Oftober immerhin noch 86,5 Millionen betrug. Der gesamte Zah­lungsmittelumlauf ist indessen etwas gestiegen. Er betrug 5756 Millionen gegen 5732 Millionen im Oktober.

mit drei Mart. Die gleichen Strafen werden fällig bei vorzeitigem Berlassen der Versammlung. Nichtbefolgung von sonstigen Vorschriften des Ober­meisters, die die Versammlungsleitung betreffen, wird mit Geldstrafe in Höhe von 20 Mart bestraft. 2. Anordnung über Form von Einladungen zu den Innungsversammlungen.

Die Einladungen zu den Jnnungsversammlungen, Be zirfs- und Fachgruppenversammlungen erfolgen fünftig im Mitteilungsblatt 3unft und Gilde" der Kreishandwerker­schaft Zwickau   unter der Rubrik Bersammlungskalender". Die Einladungen in Bunft und Gilde" gelten als schrift­liche Einladungen im Sinne von Paragraf 25 der Innungs­jazzungen. Eine schriftliche Einladung an jedes einzelne Mitglied ergeht also, abgesehen von der ersten Innungs­versammlung, regelmäßig nicht mehr, Die Mitglieder der " Bunft und Gilde" stets sofort nach Erhalt genau durchzulesen. Das Mitteilungsblatt erscheint regel­mäßia alle 14 Tage. Schriftliche Einladungen der einzelnen Mitglieder erfolgen fünftig nur in besonderen oder in drin­genden Fällen.

Innung sind daher verpflichtet, das Mitteilungsblatt

3. Wer einer Aufforderung des Obermeisters zur Abgabe von Aeußerungen oder Auskünften nach ein­maliger Mahnung nicht nachkommt, wird mit 10 Mark Strafe belegt.

Wer unwahre Angaben macht, wird mit einer Strafe von 20 Mark belegt. W. Süßengut, Obermeister.

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Sie haben...

Im Namen tausender evangelischer Volksgenossen" wurde folgendes Telegramm an den bayerischen Landesbischof Meiser aus Nürnberg   gerichtet: Sie haben den Pfarrer und Parteigenossen Karl Brunnader vom Dienst ent hoben und ihn in ein hochnotpeinliches Verfahren genommen. Die Enthebung erfolgte nicht, weil sich Pfarrer Brunnader am Altar oder auf der Kanzel dienstwidrig verhielt, sondern weil er als Nationalsozialist seinen Parteigenossen Mitteilungen über eine Pfarrerfonferenz machte, in wel­cher staatsfeindliche Erklärungen abgegeben wurden. Sie haben keine Rücksicht auf die vier Kinder des Pfarrers Brunnacker genommen und haben die Ent­hebung des Vaters dieser Kinder wenige Wochen vor dem Christiest vollzogen, über dem geschrieben steht:" Friede den Menschen auf Erden." Handelt so christliche Nächstenliebe? Was würde Christus zu Ihrer Tat sagen, wenn er noch unter den Menschen weilte?

gez.: Schied, Bürgermeister. Fürth  , Otto Liebel, Major a. D., Nürnberg  , Georg Rühl, Hauptlehrer, Nürnberg  ."

Mar Jandeau in Moskau  

Paris  , 4. Dezember.

Von unserem Korrespondenten Am Samstagabend ist der französische   Handelsminister Marchandeau nach Moskau   abgereist, wo zwischen ihm und den zuständigen sowietrussischen Stellen Verhand lungen über den Warenaustausch zwischen Frankreich   und Rußland   stattfinden sollen. Bekanntlich läuft der provisorische französisch- russische Handelsvertrag mit Jahresschluß ab. Die Vorarbeiten für die Verlängerung sind nach den von autori­tativer Seite gemachten Mitteilungen schon in Angriff ge nommen und gut fortgeschritten. Die Moskauer Wirtschafts­zeitung 3a Indoustrialistziou" bringt hierüber einen sehr interessanten Artikel. Es heißt da:

Man müsse sich der Worte Litwinows anläßlich der Tagung des Zentral- Erefutiv- Komitees der Sowjetunion  im Dezember 1933 erinnern: Unsere Beziehungen zu Frank­ reich   erfordern eine gewisse wirtschaftliche Basis." Nachdem das Blatt die russische   Meinung zum Ausdruck gebracht hat, die Wirtschaftsbeziehungen zu Frankreich   müßten lebendiger gestaltet werden, meint es, daß die russischen Waren im fron­sösischen Import nicht die Stellung einnähmen, die sie 1914 gehabt hätten. Andererseits mache der französische   Export nach Rußland   nur ein halbes Prozent des gesamten franzö sischen Exportes aus. Und für den russischen Leiter eines Unternehmens oder den Ingenieur bebeute Frankreich   noch immer eine Art Abstraktum gegenüber Deutschland  , den Vereinigten Staaten   und England, deren Warensendungen nach Rußland   viel bedeutender seien. Nun habe aber Frant­reich nach dem Kriege seine industrielle Stellung und seinen industriellen Apparat beträchtlich vergrößert. Es habe Indu striezweige geschaffen, die wohl fähig feien, mit denen anderer Länder zu konkurrieren, vor allem im Hüttenwesen, in der Elektrotechnik und im Schiffsbau.

Tann spielt 3a Indoustrialisatziou" auf die Kammer­rede Margaines über die Pünktlichkeit der sowjetrus­fischen Zahlungen an und meint, der Handelsvertrag müsse deutliche Möglichkeiten enthalten. Es handele sich nicht unt Transaktionen, die einen provisorischen Charakter hätten oder der Augenblickskonjunktur untertan seien. Die Frage müsse in ihrer ganzen Ausweitung gestellt werden.

Es handelt sich", so schließt das Blatt, um die Stellung, die Frankreich   im russischen Außenhandel einnehmen wird, um den Plaz, auf den es seiner Struktur und seiner wirt­schaftlichen Möglichkeiten nach ein Anrecht hat, und um den tiefgreifenden Umschwung des politischen Verhältnisses zwi­schen den beiden Ländern. Sowjetrußland legt für mehrere Jahre im Voraus seinen Wirtschaftsplan und seine Bedürf niffe feit. Eine gemeinsame Arbeit zur Reglung dieser für beide Länder lo wichtigen Fragen ist sehr wesentlich für das Band der französisch- russischen Annäherung."

Stalin   in Leningrad  

Moskan, 8. Dezember. Der Führer der kommunistischen   Partei Rußlands  , Sta= Iin, der Kriegsminister Woroschilow   und noch andere führende Parteimitglieder sind im Sonderzug nach Lenin­ grad   gefahren, wo sie nach Ankunft sich sofort nach dem Tau­rischen Palais begaben. Hier ist die Leiche des ermordeten Kirow aufgebahrt worden. Im Laufe des gestrigen Tages find Hunderttausende von Arbeitern, Bauern, Rotarmisten und staatlichen Beamten an der Leiche vorbeigezogen.

Der Mörder hat die Tat bereits gestanden, aber über die näheren Zusammenhänge und die politischen Hintergründe des Attentats ist nach wie vor noch nichts bekannt. Man er­Arme deutsche Handwerker, deren Obermeister nur süße martet jedoch, daß die GPU.   in den nächsten Tagen ein län­geres Rommuniqué veröffentlicht wird. und gute Namen traaen!