Durdis Gucklochi

Keine Sondermaßnahmen gegen jüdische Einwanderer

Legitimismus ist ein Fremdwort, und dazu noch ein Eine amtliche französische Erklärung

mißbildetes; es verkuppelt lateinisch ausgedrückte Sache und griechisch sich gebende Betrachtungsweise zu einer un­serer modernen Wortungeheuerlichkeiten. Schon allein des­halb dürfte die Anziehungskraft des Begriffs auf das brei­tere Publikum, das erst nachschlagen muß, ob man Legiti­mismus nicht etwa essen oder auf den Hut garnieren kann, nicht sehr groß sein. Noch viel weniger, als zum scheußlichen Namen kann man aber zur Sache wärmere Beziehungen des schlichten Menschen vermuten. Es ist nicht einzusehen, wie so etwa ein Grubenkuli, der seine sieben Stunden am Tage mit nacktem, schwitzenden Leib vor der Kohle liegt, jeder Minute seines Lebens dennoch froh, die ihm schlagende Wet­ter oder zusammenbrechendes Gestein nicht geraubt haben wie so solch ein menschlicher Stollenwurm oder irgendein anderer Prolet begeistert für die Sache des Legitimismus werden und sein könnte! Ob und wann ein Thronfolger in seiner Nähe rechtmäßig gezeugt und geboren worden ist, darum wurde er nie befragt. Ein- und aufgerichtet wurde der Thron in grauer Vorzeit, in der man noch keine Stein­kohlen schürfte und Sicherheitslampen probierte, Man kann sich vielleicht mit dem Legitimismus abfinden, wenn man politisch bequem und philosophisch denk faul ist: Aber begei­stern können sich doch eigentlich für prinzliche Windeln und was zu ihrem Gefühlskomplex wie Rechtsbereich ge. hört, nur solche Leute, die am Gegenstand verdienen. Ein Hofrat mag Legitimist sogar durchwachsen sein! Auch eine Kammersängerin, die einen guten Vertrag hat, weil ein Prinz sowohl ihre Kehle wie ihre Waden zu schätzen weiß, mag das Fähnlein des Legitimismus schwenken. Aber was soll mit Namen und Sache der sogenannte Mann aus dem Volk?

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Nicht nur in Alt- Oesterreich, aber dort vorzugsweise und in besonders pittoresker Versteinerung, was mit Habsburg , spanischer Etikette, dem Radezki- Marsch und der Wiener Operette zusammenhängen mag, gibt es Legitimisten in Wien . Sie veranstalten jetzt, alle zusammen als, Eiserner Ring", wie sie sich ihre Fräcke und ihre Kniehosen eigent­lich beleidigend nennen, eine Vaterländische Kundgebung zum 22. Geburtstag Ottos von Habsburg . Alle Wiener Blät­ter nennen als dort erschienen oder in Equipage aufgefahren auch die natürlich Interessierten am Ligitimusmus, als da wären: Feldmarschall Erzherzog Eugen", Erzherzogin Maria Theresia ", der Herzog und die Frau Herzogin von Hohenberg", die Gattin des Bundeskanzlers, Frau Herma von Schuschnigg ", der oben erwähnte Hofrat und die besagte Kammersängerin. Alles das ist aufs Wort zu glauben: sie sind aus ökonomischen Gründen, die keineswegs verachtet werden sollen, teils für den angestammten Thron, teils für den zugehörigen Altar: also begeisterte Legitimisten! Aber nun heißt es im offiziellen Festbericht, wiedergegeben bei­spielsweise im ,, Neuen Wiener Journal"( Nr. 14729), wört­lich weiter: ,, Bundesfürsorgerat Prisching verdolmetschte die Gefühle der breiten Masse der österreichischen Bevölkerung, insbesondere der Wiener , und verwies darauf, daß zahl­reiche Angehörige der Arbeiterbevölke­rung in den überfüllten Sälen sich einge. funden hätten

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Daß Du die Nase im Gesicht behälst, mein lieber Bundes­fürsorgerat! Die Arbeiter Wiens werden sich freilich freuen dürfen, daß sie im Zeichen der Ausrottung ihres Marxismus derartige gesellschaftliche Karriere gemacht haben, daß sie mit einem Male als hoffähig, nein sogar hofbegehrt erschei­nen. Es muß doch wohl also mit ihrer Sache nicht ganz schlecht stehen, wenn man sie so am Rocksärmel direkt in die gute Stube mitziehen will! Diese Erweiterung seiner Granden- Tafel hätte man dem alten Franz Joseph vor zwan­zig oder dreißig Jahren einmal vorschlagen sollen! Ja, so schnell reitet, trotz alledem, die Weltgeschichte! Wenn das aber so weiter gehen sollte, nicht nur in Wien denn dann schließlich noch im Wege, daß man einen ollen ehrlichen Hamburger Dockarbeiter oder einen schwindsüch­tigen Leinenweber aus Chemnity künftig in der ,, Eleganten Welt" neben der Frau Kultusminister Rust im letzten Ten­nisdreß oder dem Baron von Buxbaum auf der Hochzeits­reise am blauen Nil zeigen wird?!

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was steht

Krieg soll immer sinnlos sein. Der folgende ist es immer besonders: Die tschechische Universität Prags fordert jetzt auf Grund eines Universitätsgesetzes von 1920, das aber in den rigorosesten Formen nie ganz angewendet worden war, die Insignien der Prager deutschen Universität ein, die ihr damals zugesprochen worden sind. Es handelt sich um ur­

Paris, 3. Dezember. Von amtlicher Seite geht der Jüdischen Telegraphen­Agentur folgende Mitteilung zu:

Im Ausland kursieren Meldungen, von denen einige auch in die jüdische Presse Eingang gefunden haben, denen zufolge gewisse in Frankreich durch Gesetzgebung oder administrative Verordnung getroffene Maßnahmen gegen die hier lebenden jüdischen Einwanderer gerichtet oder auf antisemitische Ge­dankengänge zurückzuführen sein sollen.

Für eine solche Auffassung besteht keinerlei Grund. Es handelt sich bei diesen Gerüchten anscheinend nicht nur um

Wird die Reaktion von Worten zu Taten übergehen, so wird sie auf den festen Widerstand der großen radikalen Mehrheit des französischen Volkes stoßen, welches nicht allein mit Worten, sondern auch mit Einsetzung seines Blutes die Ideale von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit vertei­digen wird. Die Juden bilden einen organischen Teil unserer Gesellschaft; wer sie anrührt, greift die Souveränität des französischen Volkes an. Das darf nicht sein!"

Paul- Boncour

Uebertreibungen, sondern ihnen liegt der Wunsch zugrunde, für die jüdischen Minderheiten

darzutun, daß selbst das freiheitlichste und duldsamste Land Europas die Notwendigkeit einer Art von Schutz" vor den Juden erkannt habe.

Es gibt feine einzige von den französischen Behörden ge= troffene Maßnahme, die gegen die Juden, seien es einge: wanderte, fremde oder einheimische, gerichtet wäre. Die in Bezug auf die Arbeit von Ausländern getroffenen Maß­nahmen sind ausschließlich mit Rücksicht auf die steigende Arbeitslosigkeit in Frankreich beschlossen worden und finden gegenüber allen Ausländern, gleichgültig welcher Nationali­tät oder welchem Glauben sie angehören, Anwendung. Anti­jüdische Diskriminierung gibt es in Frankreich auf keinem Gebiete, weder de jure noch de facto.

Hinzuzufügen ist, daß die Behörden jeden Einzelfall, in dem eine Ausnahme von der allgemeinen Regel möglich sein könnte, ohne daß dadurch die allgemeinen Interessen des Landes geschädigt werden, auf das sorgfältigste prüfen und größte Weitherzigkeit aus Gründen der Menschlichkeit walten lassen."

Herriot über den französischen Antisemitismus

Paris , 3. Dezember.

Der frühere Premier und jetzige Vize- Premier Edouard Herriot übergab der Neuyorker jiddischen Zeitung Der Tag" die folgende Erklärung:

,, Werden die Reaktionäre in Frankreich wieder das Haupt erheben, werden sie die Rassenfrage zur Diskussion stellen und versuchen, die Tage des Dreyfuß- Prozesses wieder zu= rückzurufen, so werden wir Linken ihnen eine Lektion er= teilen, so einprägsam, daß sie zur Ueberzeugung kommen werden, daß Frankreich kein Plaz ist für Anti­ semitism u s.

Die Juden haben sich ganz in das französische Volk ein­gefügt, sie arbeiten loyal auf allen Gebieten mit, ihre Söhne haben mit unseren Söhnen auf den Schlachtfeldern geblutet; dies nicht nur im letzten Weltkrieg, sondern auch in allen Kriegen seit der Emanzipation der Juden durch die fran= zösische Nationalversammlung von 1789. Die französische Kultur wurde durch jüdische Beiträge bereichert, wir sind den Juden für diese Beiträge dankbar.

Die Menschen und Organisationen, die durch Aufwerfen der Rassenfrage das französische Volt spalten wollen, spielen mit dem Feuer. Weil die Demokratie tolerant ist, scheint es, als ob sie Fortschritte machten. Aber wir werden einer Sabotage der demokratischen Hauptprinzipien scharf ent= gegentreten und es nie und nimmer zulassen, daß unsere jüdischen Mitbürger gepeinigt werden wie in anderen Ländern.

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kulturhistorisches Museum. Warum diese ehrwürdigen, aber doch auch nicht gerade lebensnotwendigen Requisiten gerade jetzt restituiert werden sollen, ist nich erfindlich. Die deut­ schen Akademiker haben sich denn auch schon auf die Hin­terbeine gesetzt und wirbeln nur so zornig mit den Schwei­fen: Der Senat der Karlsuniversität tagt bei solcher Hoch­spannung der interakademischen Beziehungen, nach die. sem Serajewo der Burschen und Füchse, wie er sogar öffent­lich mitteilen läßt, in Permanenz. Was fehlt noch und man erklärt mit Leonidas dem tschechischen Xerxes: Die Waf­fen? Sie mögen kommen und sie sich holen!"

Man sollte meinen, für Kindereien wären für beide Seiten die Sturnden jetzt wirklich zu schade, in denen die Staats­männer aller Welt nicht wissen, ob nicht schon in drei Wochen oder in drei Monaten die Kanonen wirklich wieder in Europa donnern werden und ob Millionen sich in neuen Stacheldrähten wieder zerfetzen lassen. Nicht wissen, wie ganze Klassen vor dem jähen Absturz ins soziale Nichts zu schützen sind und die Mäuler der noch Ungeborenen ge. stopft werden können. Vielleicht ist es aber auch nur Herr Hitler schuld, wenn diese Stimmung eines geradezu infan­tilen Nationalismus überall ausbricht... Hat er nicht damit angefangen? F. E. Roth.

Ein Nazi an der Synagogenorgel

Nürnberg, den 3. Dezember 1934. Der Stürmer" teilt schmerzerfüllt mit, daß der Orga­aist der Göttinger Synagoge, Flörke, eingeschriebenes Mit­glied der NSDAP . ist. Das Blatt nennt den Wann einen Verräter, der vor ein Gericht gehöre.

Paris , 4. Dezember.

Eine Internationale Juristenkonferenz, die sich mit den Rechtsverhältnissen in den faschistisch regierten Ländern be­faßte, fand am Samstag und Sonntag in Paris statt. Zahl= reiche Juristen aus den verschiedensten Ländern nahmen an ihr teil, und viele Männer des Rechtes von internationalem Ruf hatten Begrüßungsschreiben gesandt. Maitre Dele= pine, der berühmte Pariser Advokat, hielt einen furzen, aber sehr instruktiven Vortrag über Verteidigung, Vertei­diger und Angeklagter vor der nationalsozialistischen Justiz". Er wies darauf hin, daß in dem Staat, in dem sich heute ein Mann wie Göring als bedeutender Jurist" gebärde und den Rechtsgelehrten darüber Anweisung gebe, wie sie das Recht zu Handhaben hätten, es heute eine Gerechtigkeit über­haupt nicht mehr gebe. An Stelle des Rechtes herrsche die Willkür. Die französischen Anwälte Bourthoumieux und Oppmann berichteten auf Grund ihrer persönlichen Eindrücke über die Unterdrückung des Rechts durch die jetzige spanische Regierung.

Maitre Campinchi gab einen Ueberblick über die Entwicklung des Thälmannprozesses, der noch immer, nicht zum Abschluß gekommen sei. Er wies auf die vielfachen Be­mühungen hin, die von allen Seiten unternommen worden seien, um mit Thälmann in Fühlung zu kommen. Er zeigte, wie unangenehm es der deutschen Regierung sei, den Prozeß gegen den ehemaligen Kommunistenführer, der in keiner Be­ziehung schuldig sei, unter den Augen der Oeffentlichkeit zu führen. Das Gewissen der Welt müsse wachbleiben, weil sonst Thälmanns Schicksal besiegelt sei.

Rechtsanwalt Sender- Saarbrücken fand gro­Bes Interesse bei seinen Zuhörern, als er ein anschauliches Bild von der nationalsozialistischen Justiz im Saargebiet gab. Eine von der Versammlung einmütig angenommene Entschließung wandte sich gegen die Vergewaltigung des Rechtes durch den Nationalsozialismus und forderte jurka tische Sicherheiten für alle politischen Gefangenen.

Paris , 3. Dezember.

Am Schlußbankett des Kongresses der Internationalen Liga gegen den Antisemitismus hielt der frühere Minister­präsident Paul- Boncour eine Rede, in der er daran erinnerte, daß Frankreich im März 1933 auf Grund eines Begehrens der Juden in Oberschlesien den Völkerbund ein­geladen habe, sich mit den Rechten der jüdischen Minder­heiten zu befassen. Trotzdem seien in einem Staat Maß­nahmen ergriffen worden, von denen zu Unrecht behauptet wird, daß sie eine vollkommen innere Angelegenheit seien und die anderen Länder nichts angingen. Paul- Boncour erklärte, daß er für den internationalen Kampf gegen den Antisemitismus eintrete, weil dieser Kampf in seinen Augen nichts anders sei als ein Teil des Kampfes gegen die Er­schütterungen der Rechtsauffassung. Die Rede Paul- Bon­cours wurde durch Rundfunk übertragen.

Razzia gegen Ausländer

Paris, 4. Dezember.

Von unserem Korrespondenten In Paris folgt seit acht Tagen eine Razzia auf die andere. Die nächtlichen Spaziergänger werden von den herumstrei­fenden Polizisten zur Rede gestellt; die verdächtigen Kaffee­häuser sind genauest von ihnen unter die Lupe genommen und die Polizeiwagen haben allnächtlich zur Hauptwache am Quai d'Orfevre all jene verdächtigen Personen geschafft, die bei diesen Razzien aufgegriffen wurden und sich bisher wie jeder gute Bürger der Freiheit erfreuen durften.

Die Gesamtbilanz dieser Polizeiaktion ist noch nicht ver­öffentlicht; man hat nach jeder Razzia nur schätzungsweise Zahlen der Oeffentlichkeit mitgeteilt. Es sind aber ungefähr 800 Verhaftungen wegen der verschiedensten Bergehen vor: genommen: Uebertretung der Ausweisungsdaten, Land­streicherei, verbotenes Waffentragen oder Fehlen von Aus­weispapieren bei Ausländern.

Die Polizei wird nun aber etwa in ihrem Eifer nicht nach­gelassen. Im Gegenteil, es werden nicht nur weiter Paris und seine Vororte systematisch ausgefämmt, es werden von der neuen Woche ab auch die gleichen Razzien in allen Pro= vinzgroßstädten vorgenommen. Jeder Ausländer, der uner­wünscht ist, wird unverzüglich zur Grenze gebracht. Es sind sehr genaue Anweisungen gegeben, daß bei Ausweisungen ( Expulsion), die bei diesen Gelegenheiten ausgesprochen wer­den, kein Abreiseaufschub gewährt wird.

Chevalier, der Leiter des Büros des Ministerpräsidenten Flandin , erklärte der Presse: Die Regierung will nicht, daß Frankreich auch ferner der Sammelpunkt für alle diejenigen ist, die als unerwünscht aus ihren Ländern ausgewiesen sind."

,, Acpielschlacht"

Das Neueste in Berlin

ist eine Apfelschlacht", die vom 1. bis 8. Dez. in Berlin ausgetragen wird. 5000 Berliner Geschäfte haben sich als Freiwillige gemeldet und sind die Verpflichtung einge­gangen, während dieser Werbewoche im Interesse des Er­zeugers und des Verbrauchers den deutschen Apfel in den Vordergrund ihrer Schaufensterauslagen zu stellen. Wie der Veranstalter, die Landesbauernschaft Kurmark, dazu er flärt, handle es sich in diesem Jahre darum, eine glichen mit der Normalernte um 180 v. 5. reichere Apfel­ernte unterzubringen.

BRIEFKASTEN

ver­

Deutscher in Besancon . Wie kommen Sie dort zu dem Hitlers Blatt Der Deutsche"? Jedenfalls danken wir Ihnen sehr für die Nummer vom 18. November, worin es wörtlich heißt( Bericht aus Neustrelitz ): Dort hinter den Fahnen marschieren noch unsere Männer aus den Betrieben, so, wie sie den ganzen Tag über an im schlichten Arbeitskleid. ihrer Arbeitsstätte ihre Pflicht tun, Wenn am Tage der Hammer im ewigen Schwung über das glühende Eisen tanzt und die Funken perlend durch die Luft wirft, dann soll er jetzt in dieser Stunde auf der Schulter seines Meisters ruhen. So, wie der Zimmermann, der Bauer und alle Schaffenden ihr Kleid als heiligerkennbare Uniform tragen, so stehen sie heute vor uns. Man nannte és damals in Zeiten des Kampfes Saalschutz", I aber jetzt ist es Saaltrot". Trotz gegen den, der heute noch ab­seits stehen will und heute noch nicht den Schweiß der Stirn mit dem Schweiß der Faust zusammenlaufen lassen will. Die natürliche Seele und die schwielige Faust strecken sich auch deiner Hand ent Endlich eine Seele, die nur zugepackt!" gegen Volksgenosse, uns aus den metaphysischen Bezirken die Hand entgegenstreckt! Da lassen wir uns auch durch den zusammenfließenden Schweiß nicht beirren.

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Alter Nürnberger : Sie schreiben uns, daß entgegen unserer An­nahme und trotz der parteioffiziösen Warnung vor Byzantinismus den edle Streicher nach wie vor fast täglich im Bilde der Frän­fischen Tageszeitung" erscheint. Dieser Tage( November) sand man darin ein über zwei Spalten reichendes Gruppenbild, das einen Empfang von Varietee- Künstlern durch den leutseligen Gauleiter dastellte. Unterschrift: Die Varietee- und Kabarettkünstler, die am letzten Mittwoch im Ufa- Palast eine Vorstellung für das Winter­hilfswerk gaben, weilten, wie wir bereits berichteten, als Gäste einige Stunden bei Gauleiter Julius Streicher im Deutschen Hof. Unser Bild zeigt von links nach rechts, stehend: Hauptschriftleiter Liebscher, Helmos, Banks, Crepp, Brandt, Gauleiter Julius Strei­ cher , Flemisch, Albrecht, Höhnle, Wenniger, Jenös; sitzend: Helmos ( Partner), Robert Brunau, Margrit Drumbo, Margot Brunau, Georgette, Standartenführer König." Da Sie uns das reizende Bild, bestimmt für unsere Dokumentenmappe, mitgeschickt haben, so bestätigen wir Ihnen gern, daß unter den seriösen Herrn und Da men nur einer die Geste des Varietees zur Schau trägt: der Herr Gauleiter mit der Reitpeitsche.

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Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann Pis in Dude weiler; für Inferate: Otto Kuhn in Saarbrüden. Rotationsdrud und Verlag: Verlag der Volksstimme GmbH, Saarbrüden& Schützenstraße 5. Echließfach 776 Saarbrüden.