Italien am Scheidewege

Ständen auch eine Rückendeckung am Mittel­ meer sichern. Und zwar spielen dabei nicht so sehr politische als rein militärische Erwägungen eine ausschlag­gebende Rolle, die ihre Ursache in der besonderen strategi Kommt es zu einer Entente mit Frankreich ?

schen Lage am Mittelmeer findet. La France d'our mer das Frankreich von Marokko , Algier , Tunis , das Frankreich von Aequatorial- und Südafrika stellt im Falle des Krieges ein vom militärischen Standpunkt aus gesehen ausgezeichnetes Menschenmaterial dem Mutter­lande zur Verfügung. Die ganzen Besprechungen des fran­ zösischen Generalstabes sind auf die Heranziehung großer Truppenkontingente aus dem afrikanischen Frankreich aufgebaut. Zu diesem Zweck muß aber die Wasserlinie Algier - Toulon , Marokko Toulon geschüßt sein, damit die Truppen aus Nordafrika unbehelligt in Südfrankreich landen können.

Da nun das faschistische Italien , das den Anspruch er­hebt, das Mittelmeer in Mare Romanum umzu­wandeln, da es weiterhin Ansprüche auf Erweiterung feines Kolonialbesizes erhebt, da es auch außerdem nach der Provinz Savoy und auch nach Korsika schielt, so besteht für Frankreich die Gefahr, daß im Falle kriegerischer Aus­einandersetzungen am Rhein Jt alien die Situation ausnuten könnte, um seine weitgehenden Pläne am Mittelmeer zu verwirklichen. Die hochentwickelte und starke italienische Luftflotte wäre mit Unterstützung der Seeflotte in der Lage, in einem Kriegs­falle in kürzester Zeit die französischen Häfen in Nordafrika undim Mittelmeer zu zerstören und damit die Verbindung zwischen Frank­ reich und seinem afrikanischen Besitz 31 unterbinden. Damit würden die Pläne des französi­ schen Generalstabes im Falle eines Krieges mit Deutsch­ land über den Haufen geworfen.

Daß man in Jtalien mit solchen Gedanken spielt, ergab sich aus den vielbeachteten kombinierten Manövern, die

Paris , 13. Dezember.

Von unserem Korrespondenten

So herzlich auch die wiederholte Einladung Mussolinis an Außenminister Laval gehalten ist, wie lebhaft auch dieser selbst wünscht, bald die geplante Reise nach Rom anzutreten, Lavals Heimkehr aus Genf von gut unterrichteter Seite er­so ist doch auf Grund der Informationen, die man jetzt nach hält, kaum damit zu rechnen daß es noch in diesem Jahre zu der Romfahrt kommt und diese dann mit Rücksicht auf die Saarabstimmung erst nach dem 13. Januar stattfinden kann. Gewiß sind die Vorbedingungen für Lavals Romfahrt so gut wie erfüllt. Wir konnten bereits darauf hinweisen, daß zwischen Frankreich und Italien in den Vorverhandlungen weitgehende Einigung erzielt wurde. Aber am Quai d'Orsay ist man der Auffassung daß eine Entente zwischen Paris und Rom nur dann möglich ist, wenn zwischen Italien und Jugo= slawien bzw. der Kleinen Entente eine Verständigung er zielt ist. Frankreich ist bereit, Italiens Wünsche in Afrika zu befriedigen, was für Frankreich koloniale Opfer bedeuten würde, aber es will diese Opfer nicht umsonst bringen. Denn wenn nach der Unterzeichnung eines französisch- italienischen Abkommens die Gegensätze zwischen Rom und Belgrad nicht aus der Welt geschafft würden, dann würde Frankreich mit den kolonialen Zugeständnissen an Italien auch noch die Freundschaft der Kleinen Entente geopfert haben. Und wie wertvoll diese Freundschaft für beide Teile ist, haben ja ge= rade die jüngsten Verhandlungen in Genf gezeigt, wo nur infolge des energischen und zielbewußten Zusammenwirkens von Frankreich und Kleiner Entente die friedliche Beilegung des jugoslawisch- ungarischen Konfliktes erreicht werden fonnte.

Italien steht heute am Scheidewege. Es hat jahrelang den ungarischen Revisionismus begünstigt, der darauf hinzielt, das ungarische Gebiet auf Kosten der Nach­barmächte abzurunden. Diese Mächte aber sind in der Kleinen Entente zusammengeschlossen. Sie betrachten sich als eine Einheit. Das hat gerade in diesen Tagen Genf deutlich ge­zeigt. Die Kleine Entente steht in enger Fühlung zu den Mächten des Balkanbundès. Beide Gruppen lehnen sich eng an Sowjetrußland im Osten, an Frankreich im Westen an. Italien muß wählen. Wie seine Wahl sein wird, das haben die letzten Vorgänge in Genf bewiesen, wo Italiens Ver­treter, Baron Aloisi, die Ungarn zum Nachgeben veranlaßt hat. Kommt es zum Zusammengehen von Frankreich und Italien , für das die Verständigung der Kleinen Entente die Voraussetzung ist, dann must talten die unveränderlichkeit der in Mitteleuropa und auf dem Balkan geschaffenen Grenzen garantieren.

Naturgemäß würde eine solche Schwenkung der italienischen Politik, auf die man hier mit Sicherheit rechnet, Ungarn in die Arme Deutschlands treiben, dem sich dann noch mehr als bisher Polen zugesellen würde. Daran sieht man aber feine besondere Gefahr für den Frieden, weil der Mächteblock um Frankreich , Italien , Sowjetrußland. Kleine Entente und Balkanburd in seinem Streben. den Frieden zu erhalten, der Unterstützung Englands sicher ist. das eben erst in Genf sein Interesse an den konntentalen Dingen deutlich bekundet hat und dadurch in der Lage ist, jede Friedensstörung zu ver­hindern und zu einem gewaltigen Risiko für den Friedens­störer zu machen.

Man rechnet in hiesigen politischen Kreisen damit, daß es schon in furzer Zeit zu Gesprächen zwischen Jfalien und den Staaten der Kleinen Entente fommen wird.

fich vor einigen Jahren in Bizilien abfpielten. Damale Die Spannung im Fernen Osten

wurde Luftflotte und der die Auf gabe gestellt, die Landung von Truppen auf Tripolis nach

Sizilien durch Zerstörung der tripolitanischen Säfen zu Scharic Erklärungen japanischer Diplomaten

verhindern. Diese Aufgabe war geglückt und diese Manöver sind begreiflicherweise gerade in Frankreich viel beachtet worden, weil man ohne weiteres ihren tieferen Sinn erkannte.

Um einen Zweifrontenkrieg in Zukunft zu vermeiden, und um die Gefahr einer Unterbrechung der Verbindung mit Afrika zu verhindern, bemüht sich jetzt die französische Diplomatie, angesichts der wachsenden Gefahr am Rhein eine Verständigung mit Jtalien zu erzielen. Frankreich ist grundsätzlich bereit, größere Ronzessionen zu machen, unter der Bedingung, daß Italien die Ver­pflichtung übernimmt, Frankreichs europäische Politik, insbesondere in bezug auf Deutschland , rückhaltlos zu unterstützen.

Wir sehen also, daß eine eventuelle französisch- italie­nische Verständigung nicht nur eine Erstarkung der politi­schen und militärischen Position Frankreichs bedeuten. sondern darüber hinaus den Ring um das dritte Reich" schließen würde. Daraus ergibt sich von selbst, welch große politische Bedeutung den Verhand­lungen in Rom beizumessen ist. Von ihrem Ausgang hängt das Schicksal Europsa für die nächsten Jahre ab.

For wänglers Ausre'se- verweigert! Jezt enthüllt sich das Geheimnis warum Wilhelm Furtwängler den Wiener Philharmonikern plöglich

aus Gesundheitsgründen" absagen mußte.

Wie das St. Galler Tageblatt" erfährt, ist am Mitt: wochmorgen die gesamte deutsche Grenze für den früheren Operndirektor der Berliner Staatsoper, Wil : helm Furtwängler, gesperrt worden, so daß seine Aus­reise aus Deutschland unmöglich wurde.

Das sieht so aus, daß Wilhelm Furtwängler demnächst bei Nacht und Nebel über die Grenze fliehen muß. um sich der Liebe des dritten Reiches" zu erwehren. Er dürste die stolze Reihe der deutschen Emigranten nicht unwürdig ver­mehren.

Krauß muß gehen

Die Wiener Demonstration gegen Klemens Krauß . über die wir gestern berichteten, haben zur vorzeitigen Dienst­enthebung des nun endgültig nach Berlin übersiedelnden Wiener Operndirektors geführt. Die Art, wie er mit den braunen Autoritäten des dritten Reiches" verhandelte, und die Firigkeit, mit der er seine mangelnde Solidarität gegen­über Furtwängler und Kleiber offenfundig machte, haben ihn um jedes An. en in Wien gebracht. Daraus zog man die ge= gebenen Folgerungen. Herr serauß wird an der Wiener Staatsoper, die ihm den Weg zum. Auf, teg bahnte, so schnell nicht wieder dirigieren.

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Als Nachfolger von Krauß ist Generalmusikdirektor Kleiber( Berlin ) als Dirigent der Wiener Staatsoper in Aussicht genommen.

Der Führer" der Heiden

Die heidnische" Konfession

Berlin , 13. Dez. Die Nordische Zeitung", das Kampf­Blatt der nordischen Glaubensbewegung, veröffentlicht eine Zuschrift des Führers der germanischen Glaubensgemein­schaft Friedrich Eggert über die Frage der öffentlich- recht­lichen Anerkennung einer dritten Sonfession. Eggert schreibt: Wir sind unserm Führer dankbar, daß er uns die volle Freiheit für unser Denken und Handeln und die religiöse Erziehung unsrer Kinder zugefichert hat. Mehr haben wir nie gefordert. Man glaubt auch nicht, daß unser Führer Adolf Hitler , für den die Errichtung eines germa­nischen Staates deutscher Nation das unver= rückbare 3iel feines Dentens und Handelns i st. bei der gegenwärtig ernsten außenpolitischen Spannung und bei dem nicht zu unterschäßenden propagandistischen Einfluß der christlichen Nachrichten, insbesondere der römischen Kurie, die dritte heidnische Konfession seinerseits noch besonders offiziell bestätigen werde. An eine derartige Möglichkeit können auch nur Menschen denken, die von der praktischen Arbeit überhaupt feine Ahnuna haben." Die Nordische Zeitung" fnitpit an die Veröffentlichung dieses Briefes eine Solidaritätserklärung mit dieser Auffassung und erinnert an die feinerzeit an den Stellvertreter des ührera Sek aerichtete Bitte um staatlichen Schutz, in der

Nenport, 10. Dezember.

Nach den hier eingetroffenen Mitteilungen hat der Neuner Ausschuß des japanischen Staatsrats den Text der Note angenommen, die ihm von der Regierung vorgelegt wurde und die die Kündigung des Flottenab= tommens von Washington enthält. Der Neuner­Ausschuß hat den Inhalt der Note gebilligt, nachdem er eingehend dem Ministerpräsidenten Okada, den Minister für Auswärtige Angelegenheiten Sirota, den Marine­minister fumi und den Kriegsminister Hayashi an­gehört hat. Die Tokioter Zeitungen behaupten, daß die offizielle Kündigung des Washingtoner Flottenvertrages den Großmächtigen am 20. Dezember überreicht wird. Die politische Lage im Fernen Osten hat sich im Zusam menhang mit der Kündigung des Washingtoner Abfom­mens verschärft. Dies geht insbesondere aus einigen Er­flärungen führender japanischer Staatsmänner hervor. So Unterredung hervorgehoben, daß Japan entschlossen sei, hat der japanische Botschafter in Washington Saito in einer seine Vormachtstellung im ernen Often zu verteidigen. Japan ," so sagte Saito wörtlich. wird bis zum äußersten, bis zum Tode, ia bis zum Selbstmord Widerstand leisten gegen den Japan en Berinch Englands und den Bereinigten Staaten,

Grilling feiner Aufgabe als Erhalter von Frieden und Ordnung im Fernen Osten zu verhindern." Der gegenwärtig in Tofio weilende japanische Bot­

vor dem Absch' des russisch­Iranzös schen flande'sver rags

( Von unserem Korrespondenten.)

Paris , 13. Dezember. Handelsminister Marchandeau ist nunmehr aus Moskau nach Paris zurückgekehrt. Wie er berichtet, fonnte er in der sowjetrussischen Hauptstadt feststellen, daß die französisch­russischen Beziehungen nicht irgendwie durch eine andere Mächtegruppierung gefährdet werden könnten. Sie seien sehr feit, und mit großer Freude habe man während seiner An­wesenheit in Moskau dort von dem Abschluß des Genfer Abkommens zwischen Litwinow und Laval Kenntnis ge­

nommen. Ende der Woche würden die ruifischen Unter:

händler nach Paris tommen, um dort den Handelsvertrag mit Frankreich abschließen. Wie Marchandeau sagte, glaube

er mit seiner Reise ein günstiges Ergebnis erzielt au haben,

obwohl eine Schwierigkeit darin gelegen habe, daß der russische Staat das Außenhandelsmonopol befize. Das Er­gebnis der Moskauer Reise lane sich zusammenfassen, einmal in der Vorbereitung der Pariser Verhandlungen, die zum baldigen Abschluß eines Handelsvertrages führen sollten; dann in dem Abschluß des provisorischen Abfommens, das am 31. Dezember ablaufe und an diesem Termin nicht er­neuert werde, sondern bis zur Unterzeichnung des Handels­vertrages in Kraft bleiben werde.

Der Zweck diefes provisorischen Abkommens, das in Wahr­heit die Einleitung zum Handelsvertrag bilde, iei es, fortan den französisch- jowietruiiiichen Handelsverfehr zu erhöhen. Das sei dringend notwendig. wenn man bedenke, daß während der ersten sehn Monote dieses Jahres die ruistiche Einfuhr in Frankreich einen Wert von 385 Millionen er reicht habe, während die französische Ausfuhr sich nur auf

es damals hieß: Es erscheint nicht wünschenswert, den Feinden Deutschlands durch die amtliche Organisierung einer christentumfreien germanischen Religionsgemeinschaft neuen Agitationsstoff zu liefern. Wir brauchen im Augen­blick noch keine staatliche Anerkennung oder staatliche Förde­rung. Wir bitten daher nur um die Gewährung der Ge­wissensfreiheit.

Der Führer hat wiederholt erklärt, daß er auf dem Boden des pofitiven Christentums" stehe. Hier wird das Gegenteil behauptet: er sei in Wahrheit Anhänger einer christentumsfreien germanischen Religionsgemeinschaft. Nur aus taftischen Gründen bekenne er sich nicht offen zu ihr und halte nach außen hin noch Frieden mit Rom .

Das hat manche Wahrscheinlichkeit für sich. Bekanntlich ließ Hitler den toten Feldmarschall eingehen in Walhall ", wo der Christengott bekanntlich einflußlos ist. Alle diese Meldungen über die stillen Sympathien Hitlers lassen es glaubhaft erscheinen, daß er auf die Gelegenheit wartet, " praktische Arbeit" nach der anderen Richtung zu machen. Vermutlich warten er und andere my mach die Saar­abstimmung ab.

schafter in Moskau , Ota, hat bei einem Presseempfang die Erklärung abgegeben, die lebhaftes Aufsehen hervorrufen muß. Er sagte wörtlich folgendes:

Es ist unbedingt notwendig, daß die Rüstungen entlang der japanisch- mandschurisch- russischen Grenze verringert werden, damit die Reibungspunkte beseitigt werden. Ruß­ land hat bisher an der nordmandschurischen Grenze Truppenmaisen fonzentriert, welche auf nicht weniger als 200 000 Mann geschäßt werden. Rußland muß diese Truppenmassen beschleunigt zurückziehen, sonst kann der oftafiatische Friede auf die Dauer schwerlich erhalten werden."

Marineminister Usumi hat im Ausschuß des Staats­rats ebenfalls sehr bezeichnende Erklärungen abgegeben. Er sagte, die Vereinigten Staaten könnten den Vorsprung Japans an ausgebildeten Offizieren und Mannschaften nicht einholen. Nach der Kündigung des Flottenvertrages würde Japan , die Möglichkeit haben, neue Kriegsschiffe zu bauen, ohne dafür die alten abzurüsten. Drohend erklärte der Minister, daß Japan die Mandate über die strategisch wich­tigen Südseeinfeln nicht aufgebe und nötigenfalls fein Recht durch Einsatz seiner Flotte zu schützen wissen werde.

Diese drei Erklärungen maßgebender japanischer Staats­männer und Diplomaten zeigen deutlich, wie gespannt augenblicklich die Verhältnisse im Fernen Osten sind und welche Gefahr von dort aus dem Frieden der Welt droht.

94 Millionen beziffert habe. Es handele sich da um ein Defizit, das für den franzosischen Handelsausgleich, wie Marchandeau bemerkte, um so wichtiger sei, als das im Januar 1984 unter­zeichnete Abkommen es Frankreich gestattete, mit einem Um­jas von 250 Millionen zu rechnen.

Runächst also wird es die Ausaabe der russischen und fran­zöfifchen Unterhändler sein. die sich bereits am Montag an die Arbeit mochen werden, hier einen harmonischen Ausgleich zu finden. Doron wird sich dann der Abschluß eines Handels­vertrages zwischen Frankreich und Sowjetunion onschließen, und man rechnet damit, daß zu diesem Rmecke der sowjet­rutistiche Kommissar für den Außenhandel Rosenholz Ende des Monats in Paris eintreffen wird.

Ungarns

Maßnahmen gegen die Kroaten

Belgrad , 13. Dezember.

Der Völkerbundsrat hat es Ungarn zur Pflicht gemacht, selbst die Untersuchung darüber zu führen, wer von den auf ungarischem Gebiet befindlichen kroatischen Emigranten an dem Marieiller Attentat mitschuldig ist und die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen Man hofft nun in der jugo­ilawlichen Hauptstadt, daß Ungarn dieser Verpflichtung nach­kommen wird und seine Maßnahmen gegen die Verschwörer nicht nur auf dem Papier stehen werden.

Obwohl Jugoslawien volle Genugtuung gegeben wurde, schreibt die Prawda". ist die Angelegenheit noch nicht erle­digt. Ungarn soll eine Untersuchung vornehmen, alle Schul­digen bestrafen und dem Völkerbund darüber berichten. Wenn Ungarn in der Erfüllung der von ihm übernommenen Ver­pflichtung nicht loyal ist wird Jugoslawien das Recht haben, sich von neuem nach Genf zu wenden.

Budapest , 13. Dezember. Das in Genf getroffene Uebereinkommen wird von der Presse mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Alle unt= garischen Blätter stellen in erster Linie fest, das Ungarns Ehre durch den kompromiß nicht berührt wird da die ungarische Regierung selbst die erneute Un­teriuchung vornehmen soll. Die meisten Zeitungen erkennen Lavals außerordentliche, auf Beilegung des Streitfalls ge= richtete Bemühungen an, vor allem aber gilt dem italic= nischen Völkerbundsdelegierten Baron Aloisi und damit Mussolini die ungarische Dankbarkeit.

Indem man uns angriff." schreibt der offiziöse Buda­pesti Hirlap", wollte man den Völkerbund zur Feststellung von Ungarns Verantwortlichkeit bringen und uns danach moralisch und politisch zur Anerkennung der Unveränderlich­keit der ungarischen Grenzen zwingen, und sogar zum Ver­gicht auf eine friedliche Revision. Dank der Gewiffenhaftigkeit groker zivilifierter Völker ist dieser Plan gescheitert."

Der Völkerbund hat die Untersuchung der ungarischen Regierung anvertraut", stellt Függetlensea", das Organ dea Ministerpräsidenten. feit. Kleine ausländische om= mission wird in Ungarn eine Untersuchung führen. In keiner Weise ist die Souveränität der ungarischen Nation in Wit­leidenschaft gezogen."

Die Kriegsgefahr ist beseitigt, ohne daß unsere Ehre bloßgestellt ist", erklärt Ujjag".