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Rittergutsbesitzer von Saatzig   zwang

2 Arbeiter aus Spandau   am 14. Dezembe 1923 sich ganz auszuziehen und im Hemde heimzugehen. Er schoß noch hinterdrein. Ein Arbeiter hat die Füße erfroren,

Urteil: 100M Geldstrafe

Ein Arbeitsloser hat gemeinsam mit anderen im Dezember 1923 aus Hunger ein Brot gestohlen

Urteil: 6 Monate Gefängnis

BACKEREI  

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Ginny wilke

Bevölkerungsschicht veranlassen, nicht nur ihr Wahlrecht am Wahltage auszuüben, sondern bis zur Wahl auch dafür zu wirken, daß die Liste der Sozialdemokratischen Partei ge

Gegenüber dieser Auffassung kann nicht oft und eine dringlich genug immer wieder darauf hingewiesen werden, daß ja gerade das Fehlen einer genügend großen Anzahl sozialdemokratischer Berwählt wird. freter im Reichstage die Ursache für unsere Notlage ist. Es ist ja nicht wahr, daß wir eine fozial­demokratische Regierung hatten, wie so oft behauptet wird. Die Mehrheit bildeten stets auch schon in der National versammlung die bürgerlichen Parteivertreter. Diese waren Deshalb ausschlaggebend für das, was getan und was unter leffen worden ist zu tun.

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Die bürgerliche Mehrheit hat es verhindert, daß auch andere Bolksschichten als die Lohn- und Gehaltsempfänger in nennenswerter Weife Steuern zahlen mußten. Sie ist verant­wortlich zu machen dafür, daß die fehlenden Mittel durch die Notenpreffen befchafft wurden, wodurch der Marksturz herbei­geführt worden ist.

Die bürgerliche Mehrheit ist auch Schuld daran, daß die von den Sozialdemokraten immer wieder gemachten Vorschläge auf Schaffung eines wertbeständigen Geldes erft fo fpät ver­

wirklicht wurden.

Nun ist die große Armut da. Nun muß nach Mitteln ge­fucht werden, um den Staatshaushalt wieder ins Gleich­gewicht zu bringen.

Welche Maßnahmen werden aber nun getroffen von einer Regierung, in der fein Sozialdemokrat etwas zu sagen hat?

Es wird uns der Arbeitstag verlängert, ob­gleich Hunderttaufende teine Arbeit finden können, und es werden in erster Linie die Ausgaben für solche Zwede einge­schränkt, die der Fürsorge für die bedürftigen Bevölkerungs­schichten dienen.

Das alles aber geschieht in einer Zeit, in der noch eine gewiffe Rücksicht genommen wird auf die Einwirfung folcher Maßnahmen auf die Wähler. Was werden wir erst erleben, wenn die Wahlen vorüber sind und wenn durch Unkenntnis oder durch Gleichgültigkeit der Wähler eine noch größere bürgerliche Mehrheit vorhanden ist als bisher schon?

Der Gedanke an diese Möglichkeiten, auf die uns das hinweist, was wir von den rein bürgerlichen Regierungen der legien Jahre erlebt haben, sollte jede Frau aus der besiglosen

Jede Stimme, die für eine der bürgerlichen Parteien ab­gegeben wird, schwächt den Einfluß der Partei, die bisher ffets fich bemüht hat, für die befiglofen Schichten des Bolles zu wirken.

Auch jede Stimme, die für die Liste der Kommunisten ab­gegeben wird, übt den gleichen Einfluß aus.

Die Kommunisten haben bisher nur iftezersplitternd und organisationszerstörend gewirkt. Sie haben den Einfluß der Rechtsparteien vergrößert, der für unser Bolt so verhäng. nisvoll gewesen ist.

heißen:

Jch

Deshalb darf es für die Frauen der Arbeiterschaft nicht Ich wähle nicht!

Bielmehr muß die Parole lauten: wähle am 4. Mai! Und ich wähle die Liste der Vereinigten Sozialdemokratischen Partei.

Meine Tante.

Bon Erna Büsing.

Es ist nicht nur meine, es ist auch Delne, es ist unsere und es ift Eure Tante; es ist eben die Tante, die gut, bequem und mit viel müßiger Zeit belastet, durchs Leben tommt. Und in ihrem wohlfrifierten Kopf spiegett fich das Bild der Welt wie folgt:

Meine Tante flagt, der Winter war bitterhart und die Er­nährungslage war schwer. Man mußte oft wirklich nicht, wie man ein Mittagsmahl bereiten sollte. Früher ist sie mit 30 vollen Wed­gläfern in den Frühling gekommen, diesmal hatte sie nur deren fünf. Daß aber so und so viel Menschen überhaupt nicht dazu kommen, auch nur ein einziges Wedglas auf Vorrat zu füllen, daran denkt meine Tante nicht.

Opfersinn muß fein", sagt meine Tante, und sie hat ihn ein­mal sichtbar betätigt. In der glorreichen Zeit, als man Geld für